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Von Sternschnuppen und roten Rosen

von

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Treffen im Morgengrauen

Der nächste Morgen war wohl, trotz Herbst, der sonnigste den Bunny je erlebt hatte. Schon bald konnte sie nicht mehr schlafen und stand sogar ein paar Minuten bevor ihr Wecker klingelte auf. Sie zog ihre Schuluniform an und ging in die Küche. Ihre Mutter machte gerade das Frühstück und ihr Vater las Zeitung. „Nanu, schon wach, Bunny? Sag bloß noch heute verschläft Shingo.“ Sie ging an Bunny vorbei aus dem Zimmer um Bunnys Bruder zu wecken. Das blonde Mädchen nahm sich einen Toast und setzte sich an den Tisch. Es war, soweit sie sich erinnerte, das erste Mal, dass sie morgens Zeit dazu hatte. Ihr Vater saß direkt gegenüber. Mampfend sah sie sich die Titelseite an - und verschluckte sich fast. Groß auf der ersten Seite stand Three Lights revival. Bunny hatte zwar gewusst, dass die Jungen das vorgehabt hatten, war aber überrascht dass es so schnell in der Zeitung stand. Sie las den Artikel in dem einige frühere Daten und Fakten der Band standen. In der letzten Zeile hieß es, dass die Konzerttermine noch bekannt gegeben würden. Bunny freute sich. Sie würde Seiya wieder singen hören. Sie hatte die Musik der drei vermisst. Verträumt saß sie da und dachte die Zeit, die sie mit den drei Jungen verbracht hatte. Ein Poltern riss sie aus ihren Gedanken. Shingo war die Treppe herunter gerannt, schnappte sich einen Toast und lief zur Haustür, allerdings nicht ohne Bunny einen Klaps zu geben. Die merkte, wie spät es geworden war und lief ebenfalls los. °Na toll°, dachte sie. °Jetzt komm´ ich doch wieder zu spät!°
 

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Mamoru erwachte vom Geräusch klirrenden Geschirrs. Er setzte sich auf und fragte sich einen Moment wo er sei. Dann kam die Erinnerung. Er stand auf und ging in die Küche. Momoko stand da und machte Frühstück, von Sakura war nirgends etwas zu sehen. „Guten Morgen“, sagte Mamoru. Momoko drehte sich um. „Guten Morgen“ Sie lächelte. „Kaffee?“ „Ja, danke.“ Einige Minuten später saßen die beiden am Tisch und frühstückten gemeinsam. Als Mamoru fertig war, verabschiedete er sich. Er musste zur Uni. Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, kam Sakura aus dem Schlafzimmer. Sie setzte sich neben ihre Schwester. „Was machen wir heute?“ „Wir könnten uns die Stadt ansehen. Hier ist alles so anders als zu Hause.“ „Ja…“ „Was hast du?“ „Ich denke an zu Hause… alle kämpfen und wir haben hier ein ruhiges Leben…“ „Aber wir können nichts machen ausser warten! Warum sollten wir sie in die Zukunft mitnehmen, wenn die Feinde jetzt hier sind?“ „Glaubst du sie haben die Zukunft verlassen und sind jetzt alle in dieser Zeit?“ „Schon möglich.“ „Aber wieso gehen wir dann nicht zurück?“ Momoko sah ihre Schwester ungläubig an. „Du willst sie allein lassen? Sie brauchen unsere Unterstützung!“ „Es hat sowieso keinen Zweck. Wir konnten sie in der Zukunft nicht besiegen, warum sollte es hier anders sein?“ „Du weißt warum! Hier sind es mehr!“ „Ja, aber sie haben nicht die Kräfte wie in der Zukunft!“ Momoko seufzte. „Wenn wir nur wüssten wie wir auch den anderen mehr Kräfte geben können…“
 

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Wie durch ein Wunder kam Bunny gerade noch pünktlich. Ausser Atem ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen. „Na, Schätzchen? Mal wieder verschlafen?“ Bunny wurde rot. Langsam drehte sie sich um und sah Seiya direkt ins Gesicht. Er grinste sie frech an. Sie streckte ihm die Zunge raus. In diesem Moment betrat die Lehrerin das Klassenzimmer.

Erst in der Pause hatte Bunny wieder Gelegenheit mit Seiya zu reden. „Ich hab in der Zeitung von eurem Comeback gelesen.“ „Ja, aber wir haben gleich gesagt, dass wir nicht lange bleiben. Ein paar Konzerte nur, mit den alten Liedern und vielleicht ein paar neuen. Nur aus Lust und Laune.“ Er würde Bunny nicht sagen, dass er ein Lied für sie geschrieben hatte. Sie sollte es auf dem Konzert hören. Er erinnerte sich an die Diskussion, die er am vorigen Abend noch mit den beiden anderen gehabt hatte. Die hatten eigentlich gar keine Lust noch mal Three Lights zu sein, aber Seiya hatte sie schließlich doch überreden können.

„Bunny?“ Sie drehte sich um und sah Minako. „Wir haben beschlossen, dass wir uns nach der Schule bei Rei treffen, okay?“ Bunny nickte. Viel zu schnell war die Pause auch schon wieder vorbei. Seiya schaffte es einfach nicht im Unterricht aufzupassen. Eigentlich war es ja sowieso egal wie er abschnitt, er würde die Erde ja bald erneut verlassen. Wehmut ergriff ihn. Er wollte so gerne bei Bunny bleiben. Er wollte erreichen, dass sie Mamoru vergaß und stattdessen seine Liebe erwiderte. Er seufzte. Sein Lied war ein erster Schritt, doch wie sollte es weitergehen? Mamoru würde sie sicher nicht kampflos aufgeben. Doch er wusste nicht, wie stark Seiya sein konnte.

Den restlichen Unterricht verbrachte Seiya damit sich auszumalen wie er Bunny eroberte. Er hatte ziemliches Glück nicht aufgerufen zu werden.
 

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Als die Schule vorbei war, ging Bunny mit ihren Freundinnen zu Rei. Seiya, Taiki und Yaten folgten ihnen. Im Tempel warteten Rei, Luna, Artemis, Sakura und Momoko schon auf sie. Es wurde etwas eng, doch sie schafften es sich alle um den Tisch zu setzen. „Kommt Mamoru gar nicht?“, fragte Ami an Bunny gerichtet, doch es war Sakura, die ihr antwortete. „Mamoru kann nicht kommen, er muss nach der Uni noch arbeiten.“ Seiya freute sich innerlich. Er konnte Zeit mit Bunny verbringen ohne die ganze Zeit Mamorus Blick zu spüren. „Was meint ihr sollen wir wegen unserer neuen Feinde unternehmen?“ „Wir können eigentlich mal wieder nur warten!“ „Glaubt ihr, es kommen noch mehr solche Bäume?“ „Ich denke es werden noch weitaus schlimmere Sachen kommen!“ Die Diskussion nahm kein Ende, obwohl überhaupt nichts dabei herauskam. „Das ist doch reine Zeitverschwendung!“, rief Yaten irgendwann genervt und stand auf. Auch Taiki erhob sich. „Ruft uns, wenn ihr unsere Hilfe braucht. Wir haben noch zu tun.“ Seiya wäre am Liebsten sitzen geblieben, doch die Blicke der beiden anderen zeigten ihm eindeutig, dass er mit musste. Also seufzte er und ging den anderen hinterher. Bevor er die Tür schloss, drehte er sich noch einmal um. „Unser erstes Konzert ist morgen abend, Schätzchen. Ich hoffe du kannst kommen.“ Dann verließ er das Zimmer. Sakura und Momoko warfen sich vielsagende Blicke zu, die keiner bemerkte. Nachdem die Starlights weg waren, sahen auch die anderen ein, dass reden nichts brachte. Sie widmeten sich anderen Themen. Als es bereits dunkel wurde, verabschiedeten sie sich voneinander. „Soll ich mit euch gehen, oder wisst ihr wo ihr hinmüsst?“, fragte Bunny die Zwillinge. „Keine Sorge. Wir sind heute den ganzen Tag durch die Stadt getigert, wir wissen wo es langgeht. Gute Nacht.“ „Gute Nacht! Und morgen abend hört ihr zum ersten Mal ein Konzert von Seiya und den anderen. Freut euch schonmal darauf, sie sind gut.“ Sie winkte und lief dann in die andere Richtung. Die anderen waren längst weg. Sakura seufzte. „Also morgen schon.“ „Ja.“ Noch lange sahen sie Bunny nach. Dann wandte Momoko sich um. „Du willst es immernoch ändern, oder?“ Sakura blickte zu Boden. „Ja.“, sagte sie schließlich. Schweigend liefen die beiden nebeneinander zu Mamorus Wohnung zurück. Auf dem Tisch lag ein Zettel. Er musste nochmal weg und würde erst spät wiederkommen. Die beiden machten sich eine Kleinigkeit zu essen und gingen dann früh schlafen. Der morgige Tag würde von großer Bedeutung sein.
 

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Irgendwo in Tokio, in einem geheimen Raum unterhielten sich zwei schwarze Schatten. Der Raum schien nicht in der normalen Dimension zu liegen, denn er schien keine Wände zu haben. Lediglich ein Fenster war zu sehen. Ansonsten war der Raum in mattes violettes Licht getaucht. „Was meinst du, wie sollen wir weiter vorgehen? Dein dämonischer Baum war ja wohl ein Reinfall!“, sagte der erste Schatten. Er saß auf einer Art verkohlter Wurzel. „Nun gib nicht mir die Schuld, hättest du geholfen, hätten wir gewonnen!“ Der zweite Schatten saß gegenüber auf dem Fensterbrett. Durch das Fenster sah man Tokio. Alles dort draussen war wie immer. „Pff! Ich brauche deine Hilfe jedenfalls nicht. Aber meinetwegen, wenn du allein zu schwach bist…“ „Von wegen zu schwach! Warte nur! Ich werde sie ganz allein vernichten!“ Mit einem Ruck stand der zweite Schatten auf. „Und wie willst du das anstellen?“ Der erste bemühte sich, seine Stimme gelangweilt klingen zu lassen, doch eigentlich interessierte ihn der Plan des anderen brennend. Der lächelte kalt und berechnend. „Die Sailorkrieger haben bis jetzt jeden unserer dämonischen Pläne vereitelt, richtig?“ „Richtig. Und weiter?“ „Das Stichwort lautet dämonische Pläne! Es wird Zeit, dass wir anfangen sie als Menschen zu bekämpfen. Und ich weiß auch schon womit ich anfange!“ Der erste Schatten schien nicht überzeugt. Sein Partner hatte ganz schön in Rätseln gesprochen. Der zweite Schatten lächelte boshaft. Er blickte hinunter auf seine rechte Hand, in der er einen Zeitungsauschnitt hielt. In großen Lettern stand ‚Three Lights revival, erstes Konzert heute Abend!’ darauf. °Ich werde es euch schon zeigen, Sailorkrieger!°
 

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Bunny lief und lief. Sie war mal wieder zu spät dran und in Eile. „So´n Mist, nicht mal der neue Wecker kriegt mich wach!“, sagte sie zu sich selbst. Immer wieder diese Hetzerei… Die Häuser und Geschäfte links und rechts flogen regelrecht an ihr vorbei. Sie schloss die Augen und bemühte sich noch schneller zu rennen. Sie bog um eine Ecke und es kam, wie es kommen musste - sie stieß mit jemandem zusammen. Unwillkürlich musste sie an Mamoru denken. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie ihn auf diese Art und Weise - im wahrsten Sinne des Wortes - traf. „Mamoru?!“, murmelte sie vom Boden, auf den den sie gefallen war. „Aua!“, kam es ihr nur als Antwort entgegen. Doch es war nicht Mamorus Stimme. Bunny öffnete langsam die Augen. Ihr gegenüber saß Seiya, sich die schmerzende Stirn reibend. Auch er öffnete jetzt seine Augen. „Oh? Schätzchen, du bist das!“ Er setzte wieder sein selbstbewusstes Lächeln auf. „Was für ein Zufall, genau dich hab ich gesucht!“ „Mich?“ Bunny glubschte ihn ungläubig an. Er rutschte näher zu ihr. Was für ein Glück, dass sie in einer Seitenstraße waren, sonst hätten sie nicht so lange am Boden bleiben können. Er hielt sein Gesicht ganz nah an ihres. So nah, dass sie seinen Atem spüren konnte. Unwillkürlich wurde Bunny rot. „Hier.“ Seiya hielt ihr etwas direkt vor die Nase. Sie musste schielen um es ansehen zu können. Sie rutschte ein paar Zentimenter nach hinten, dann strahlte sie. „Konzertkarten?“ „Ja. So unglaublich es klingt, aber es sind alle ausverkauft. Ich konnte gerade noch die letzten für euch ergattern.“ Bunny legte den Kopf schief. „Aber wieso hast du sie mir denn nicht in der Schule gegeben?“ „Weil ich heute nicht hingehen werde.“, erklärte er ihr. „Wir müssen den Aufbau überwachen und proben müssen wir auch noch.“ „Achso.“ Bunny nahm ihm die Karten ab. „Dann fielen Dank.“ Sie lächelte ihn an. Seiya wurde rot. Sie war so wunderschön und nun lächelte sie ganz allein für ihn. Er war gespannt auf ihr Gesicht, nachdem sie sein Lied erst mal gehört hatte. „Oh nein, ich komm ja zu spät! Tut mir leid, Seiya, aber ich muss jetzt los. Wir sehen uns heute abend!“ Mit diesen Worten erhob sie sich und rannte weiter. Sie winkte noch, dann bog sie um die nächste Ecke und war verschwunden. Seiya blickte ihr nach. Er bemerkte gar nicht, dass er noch immer auf dem Boden saß. Es dauerte einige Minuten, bis er wieder zu sich kam. Langsam stand er auf und schlenderte Richtung Konzerthalle. Er war auf einmal sehr aufgeregt. Heute Abend konnte nicht einmal mehr Bunny ihn missverstehen. Vergnügt hüpfend und vor sich hin lachend und singend machte er sich auf den Weg. Die Leute um ihn herum hielten ihn allem Anschein nach für verrückt, doch es war ihm egal.

Hinter der nächsten Ecke stand jemand und beobachtete ihn. Es war ein Mädchen. Als Seiya sich in Bewegung setzte, folgte sie ihm. Ihr langes lila Haar flatterte im Herbstwind. Eine einsame Träne wehte nach hinten. Sie wusste, was geschehen würde. Und nun stand sie vor einer schweren Entscheidung.



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