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Von Sternschnuppen und roten Rosen

von

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Das Ende von Silvermillenium

Immer weiter griffen die Sailorkriegerinnen an, doch es half alles nichts. Der Dämon schien keinen Kratzer abzubekommen. Er saugte all ihre Attacken einfach in sich auf. Tuxedo Mask erhob sich. Sailor Moon tat es ihm gleich. Er warf eine seiner Rosen. Und tatsächlich, ein Schnitt erschien da, wo die Rose den Dämon gestreift hatte. Neue Hoffnung machte sich breit. Doch sie währte nicht lange. Nur ein paar Sekunden später war der Schnitt wieder verschwunden. „Mondstein, flieg und sieg!“ Sailor Moon hatte wieder ihr Diadem erscheinen lassen. Wieder erschien eine Wunde, doch auch sie verheilte innerhalb von Sekunden.

Am einen Ende der Plattform kniete Sailor Fullmoon und hielt Merkurs und Mars´ Hände. Sie besaß die gleichen heilenden Kräfte wie Mamoru und versuchte so die Wunden der beiden zu heilen.

Plötzlich stieß das Ungeheuer einen Schrei aus. Entsetzt sahen die Sailorkrieger zu, was jetzt geschah. Auf dem gesamten Körper des Dämons öffneten sich kleine schwarze Schlitze, wie Münder. Hätte man nachgezählt, wäre man auf neunundneunzig gekommen. Gleichzeitig und wie aus der Pistole schossen aus allen Schlündern Spritzer der Säure. Jupiter und Venus stellten sich schützend vor die Threelights und wurden prompt von mehreren Spritzern getroffen. Seiya wurde an der Backe gestreift, Taiki und Yaten hatten Glück. Tuxedo Mask hatte sich erneut schützend vor Sailor Moon geworfen. Die Säure, die ihn traf, verätzte seinen Umhang. Als sie die Haut traf, schrie er auf. Die anderen hatten Glück. Sailor Saturn hatte rechtzeitig reagiert und noch einmal ihren Schild heraufbeschworen. Doch das wollte sich der Dämon nicht gefallen lassen. Er wandte sich den anderen zu und öffnete diesmal seinen größten Mund. Hart schlug die Attacke auf dem Schild auf. Saturn hatte einige Schwierigkeiten ihn aufrecht zu erhalten. Durch den Aufprall hatte sich der riesige Strahl in tausende kleine zerteilt und einigen wenigen gelang es, sich durch das Schild zu bohren. „Vorsicht!“ Sailor Earth gelang es gerade noch rechtzeitig Neptun aus der Schussbahn zu werfen, als hinter ihnen auch schon ein riesiges Loch im Boden klaffte. „Na warte!“, rief sie. Dann passierte alles ganz schnell. Genau in dem Augenblick, da Sailor Earth Neptun in Sicherheit gebracht hatte, hatte es Sailor Fullmoon geschafft, Mars und Merkur zu heilen. Plötzlich leuchtete auf der Stirn der beiden ein Zeichen auf. Bei Sailor Earth war es ein goldener Kreis in dem sich ein silberner Halbmond befand. Bei Sailor Fullmoon war es umgekehrt. Eine warme Energie war zu spüren und vor den beiden tauchten rosa Lichter auf. Gebannt starrten sie hin und warteten, was geschehen möge. In diesem Augenblick wurden die Lichter länger und länger und nahmen langsam Gestalt an. Der Silberkristall und der goldene Kristall lösten sich aus ihren Broschen und schwebten auf das Licht zu. Gleichzeitig griffen die Zwillinge nach dem Licht und es materialisierte sich in zwei langen Stäben. Der von Sailor Earth war rosa, mit silbernen Querstreifen und zwei kleinen weißen Flügelchen. Oben auf war eine kleine Erdkugel angebracht, in deren Mitte sich der Silberkristall befand. Sailor Fullmoons Stab leuchtete violett und hatte die selben Flügelchen. Die Querstreifen waren golden. Auf der Spitze thronte ein Halbmond, mit dem goldenen Kristall darauf.

„Nächstes Level?“, fragte Sailor Earth gebannt. Ihr Schwester zuckte mit den Schultern, machte sich aber dann sofort bereit zum Kampf. Ihre Schwester folgte ihr. Gemeinsam verließen sie den Schild und traten dem Dämon gegenüber. „Wollen wir?“ Sie nickten sich zu und Sailor Earth lief so schnell sie konnte auf die andere Seite. Der Dämon drehte sich mit ihr, doch ihre Schwester hielt ihn auf. „Hier bin ich Riesenbaby!“ Der Dämon drehte sich zurück. „Was denn, bin ich etwa uninteressant?“, tönte es wieder von der anderen Seite. Er wandte sich erneut der anderen zu. „Nanana, wer wird mich denn vergessen?“ Dieses Spiel ging so lange, bis der Dämon vollkommen verwirrt war. Ober - und Unterkörper drehten sich nun in verschiedene Richtungen und die Zwillinge lächelten keck. „Los geht’s!“, riefen sie und richteten ihre neuen Stäbe gegen den Feind. Die Kristalle schickten einen Strahl gebündelter Energie los. Als sie auf den Dämon trafen, gab es eine gewaltige Dampfwolke. Er schmolz! Als er wieder nur noch eine Pfütze war, nahmen die Mädchen den Stab in die linke und richteten die rechte Hand auf den kläglichen Rest des Ungetüms. Noch einmal leuchteten die Zeichen auf ihren Stirnen, dann löste sich die Pfütze in Luft auf.

Erschöpft brachen die Zwillinge zusammen. Die Stäbe verschwanden wieder und die Kristalle kehrten an ihren alten Platz zurück.

„Was… war das denn?“, fragte Sailor Uranus. Langsam rappelten sich alle auf und starrten gebannt auf die Zwillinge. „Wir sind Sailorkrieger in Ausbildung. Vermutlich haben wir es irgendwie geschafft neue Kräfte freizusetzen, wie Sailor Moon es mit ihrem Diadem getan hat, als sie gegen Esmeraude gekämpft hat.“

„Hallo, habt ihr uns vergessen? Könntet ihr uns vielleicht losmachen wenn zwischenzeitlich mal ein Termin frei wird?“ Grummelig meldete sich Yaten zu Wort. Er und die beiden anderen waren noch immer gefesselt. „Entschuldige.“, sagte Venus. Sie ging auf ihn zu um ihn zu befreien. Jupiter widmete sich Taiki. Auch Sailor Moon und Tuxedo Mask standen nun auf. „Ich möchte wissen, wer uns diesen Dämon auf den Hals gehetzt hat.“, meinte Tuxedo Mask.

„Sailor Moon… Da hattest du ja mal wieder Glück, dass dich dein Prinz gerettet hat, nicht wahr?“

Nervös drehte Sailor Moon sich um. „Was ist denn?“, fragte Mamoru. „Gar nichts.“, sagte sie und lächelte ihn an.

„Soso, gar nichts. Du tust immer so schlau, dabei kommst du doch ohne fremde Hilfe gar nicht klar!“

„Wir sollten hier so schnell wie möglich weg!“, meinte Sailor Moon. Sie versuchte die unheimliche Stimme zu übertönen, doch Tuxedo Mask fiel sofort auf, dass sie es lauter als nötig gesagt hatte. Auch die anderen waren nämlich inzwischen dazugekommen.

„Hahaha. Willst du mich loswerden? Aber diesmal nicht. Ich werde dir zeigen, wie unfähig du bist!“

Sssst. „Aua!“ Venus hatte es geschafft Yaten loszumachen und dieser fiel unsanft auf den Boden. Taiki gelang es um einiges eleganter. Jemand räusperte sich und alle drehten sich um. „Ich würde auch gerne losgemacht werden, wenns Recht ist!“ „Seiya! Oje, tut mir leid, ich komme schon!“ Tuxedo Mask schloss die Augen. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn jemand anderer als Sailor Moon Seiya losgebunden hätte.

„Sehr gut, kümmere dich um Seiya, während Mamoru zuschaut. Du warst ja noch nie die hellste!“

Sie hielt inne. „Ist was?“, fragte Jupiter, die den schwachen Taiki stützte. Sailor Moon schüttelte den Kopf und lächelte. Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung. „Ich helfe dir.“, meinte Merkur und lief los. Sie hatte sich wieder vollständig erholt. Sailor Moon hatte Seiya inzwischen erreicht und machte sich an seinen Fesseln zu schaffen. Als Merkur etwa zwei Schritte vor ihr stand, konnte sie plötzlich nicht weiter. „Was ist?“, fragten die anderen. „Ich komme nicht weiter, hier ist etwas wie eine unsichtbare Mauer!“ „Was?“ Alarmiert kam Tuxedo Mask herbei, doch auch er konnte nicht durch. Sailor Moon lief zu ihm, aber auch von ihrer Seite aus gab es die Mauer. Jemand lachte hinter ihr. Sie wandte sich um. Auf dem Pfahl, an dem noch immer Seiya stand, saß eine Frau. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid und hatte lange, wellige, dunkelblaue Haare. Ihre Augen waren orange-braun. „Hallo Prinzessin.“, sagte sie gehässig. Verständnislos blickte Sailor Moon sie an. Sie kam ihr so bekannt vor.

Plötzlich lachte noch jemand. Alle drehten sich um. Von dort, auf der anderen Seite der Plattform, kam ein Mann auf sie zu. Er hatte weiße Haare und blaue Augen. Sein Anzug und der dazugehörige Umhang waren schwarz.

Leichtfüßig sprang die Frau vom Pfahl herunter und landete direkt vor Sailor Moon. „Du kommst mit mir!“, sagte sie und ergriff Sailor Moon am Handgelenk. In der nächsten Sekunde verschwand sie mit ihr. „Nein!“, schrien Tuxedo Mask und Seiya. Doch es war zu spät, sie war weg. Tuxedo Mask lief auf die Stelle zu, an der sie verschwunden war. Die unsichtbare Mauer war nicht mehr da. „Hey, hier spielt die Musik!“, rief der unbekannte Mann. Sein erster Angriff waren mehrere Seile. Sie trafen Sailor Saturn völlig unvorbereitet. Neptun rannte herbei und wollte ihr helfen, doch die Fesseln ließen sich nicht lösen. Der Mann lachte hämisch. „Na warte!“, knurrte Uranus. „Uranus, schick den tosenden Wind!“ Leichtfüßig wich der Mann aus und gähnte.

Inzwischen hatten sich Yaten und Taiki daran gemacht Seiya zu befreien. Kaum stand er auf eigenen Beinen, da ballte er die Hände zu Fäusten. „Macht des Starfighter, mach auf!“ In windeseile war er verwandelt und ging auf den Fremden los. „Sailor Star, strafe ihn!“ Es war ein Volltreffer. Doch allem Anschein nach hatte es der Mann nur nicht für nötig befunden auszuweichen, denn er trug keinen Kratzer davon. „Was zum…“ Fighter war sprachlos. „Neptun, schick die tosenden Wasser!“ Jetzt gingen alle Sailorkriegerinnen in die Offensive. „Hör mich an, mein Schutzplanet. Merkur, schick das Eis des Nordens!“ Doch es war zum verrückt werden. Der Fremde schien all ihre Angriffe vorauszuahnen. Niemand traf ihn. Ganz besonders nicht Sailor Venus und das ließ sie stutzig werden. Sie wusste, dass sie ihn noch nie gesehen hatte und doch kam er ihr seltsam vertraut vor. „Hör mich an mein Schutzplanet! Venus, schick den Strahl der Liebe!“ Wieder nichts. Mit einem Satz stand er plötzlich direkt vor ihr. Frech grinste er sie an, dann versetzte er ihr einen schmerzhaften Tritt, der sie zu Boden warf. „Mies wie immer.“, sagte er zu ihr, dann wandte er sich wieder den anderen zu. Die Starlights griffen alle drei gleichzeitig an um ihre Attacken zu kombinieren. „Sailor star, strafe ihn!“ „Sailor Star, halt ihn auf!“ „Sailor Star, lähme ihn!“ Erst im letzten Moment wich der Fremde aus. Die Attacke streifte ihn an der Schulter. Endlich sah es aus, als könnten sie etwas erreichen. Doch anscheinend hatten sie ihn jetzt wütend gemacht. „Ihr könnt mir nichts anhaben! Ich kenne euch, euch alle! Eure Strategie und eure Gedanken gleichermaßen! Es müsste ein Wunder geschehen, dass ihr es schafft mich ernsthaft zu verletzen!“ Die Starlights vereinten noch einmal ihre Kräfte, doch die Wut schien den Mann angespornt zu haben. Auch so hatten sie diesmal keinen Erfolg.
 

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Halb ohnmächtig lag Sailor Venus am Boden. Die Augen hatte sie geschlossen. Der Tritt schmerzte noch immer. Sie lauschte den Geräuschen um sie herum. Fieberhaft überlegte sie, woher sie den Mann kannte. „Ihr könnt mir nichts anhaben! Ich kenne euch, euch alle! Eure Strategie und eure Gedanken gleichermaßen! Es müsste ein Wunder geschehen, dass ihr es schafft mich ernsthaft zu verletzen!“ Ich kenne eure Strategie und eure Gedanken… Aber woher denn nur? Wer war er, dass er sie anscheinend unbemerkt beobachten und ausspionieren konnte? „Langweilig, ihr seid eben doch nur kleine Mädchen und eurem Rang als Leibwächterinnen nicht gerecht!“ Diese Stimme… und woher wusste er so viel? Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Aber war das überhaupt möglich? Das konnte doch unmöglich… oder doch?

Langsam öffnete sie die Augen. Jupiter, Maker und Neptun lagen verletzt am Boden. Saturn kämpfte noch immer mit ihren Fesseln und auch die anderen sahen schon ziemlich lädiert aus. Vorsichtig erhob sie sich. Der Feind schien es bemerkt zu haben. „Du? Bleib lieber liegen, sonst tu ich dir nur nochmal weh.“, sagte er mit einem fiesen Grinsen. Mars wollte ob dieser frechen Worte wieder angreifen, doch Venus, die nun neben ihr stand, hielt sie zurück. „Tut ihm nichts.“, sagte sie. „Ich weiß wer du bist!“, fügte sie etwas lauter und an den Mann gewandt hinzu. Der schien nicht verblüfft zu sein. „Du bist…“
 

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Die Frau tauchte mit Sailor Moon an ihrer Seite an einem merkwürdig grauen Ort wieder auf. Sie schienen sich inmitten von Ruinen zu befinden. Auch sie waren grau. Sailor Moon kannte diesen Ort und kannte ihn doch nicht. Genau wie sie die Frau kannte und doch nicht kannte. Die Fremde setzte sich auf die Überreste einer Säule. Sie schlug die Beine übereinander. Keiner der beiden griff an. Sailor Moon sah sich aufmerksam um. Wo waren sie? Alles schien so vertraut und doch hatte sie diesen Ort noch nie gesehen. Sie drehte sich um und erblickte einen riesigen weißen Steinhaufen. Oder Moment, war das überhaupt ein Steinhaufen? Bei genauerem hinsehen sah es eher wie eine weitere Ruine aus. „Willkommen daheim, Prinzessin des weißen Mondes!“, sagte die Fremde mit einem kalten Lachen. Sailor Moon riss die Augen auf. Jetzt wusste sie, wo sie sich befand. Sie war auf dem Mond! Ihrer alten Heimat! Und der weiße Steinhaufen war einst ein prächtiger Palast gewesen. Schnell lief sie los. Immer weiter auf den Palast zu. Das die Fremde ihr stumm folgte, kümmerte sie nicht. Wie von Geisterhand bauten sich die Säulen und der Palast plötzlich wieder auf. Wasser plätscherte und von fern hörte sie Musik spielen. Sie stand jetzt direkt vor den Toren. Gelächter ließ sie aufhorchen. Neben ihr kamen fein angezogene Herrschaften gelaufen. Keiner nahm Notiz von ihr. °Dabei müsste ich doch auffallen, so wie ich aussehe!°, dachte sie. Sie ging den Leuten nach. An den Toren wurden sie schon erwartet und mit einer Verbeugung eingelassen, nachdem sie sich vorgestellt hatten. Auch Sailor Moon betrat den Palast. Hier drin war alles silbern und weiß. Alles glänzte wunderschön. Die Eingangshalle war sehr beeindruckend. Dahinter lag der Ballsaal. Von hier kam die Musik. Sie war wunderschön. Tausende von Leuten schienen hier zu tanzen. Sie alle hatten Masken auf. Noch immer wunderte sich niemand, wer sie war. Sie ging durch die tanzende Menge.

Ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie in die hintere Ecke der Halle blickte. An die Wand gelehnt standen Minako und Ami. Makoto und Rei tanzten ein Paar Meter weiter mit vornehm wirkenden Herren. Schnell ging Sailor Moon zu ihnen. „Minako, Ami! Ich bin ja so froh euch zu sehen!“ „Glaubst du, dass sie heute kommen?“, fragte Minako. Sie reagierte kein bisschen auf Sailor Moons Worte. „Ich denke schon. Es wäre für unsere derzeitige diplomatische Beziehung jedenfalls gut.“ Die beiden wurden nachdenklich. „Hallo! Ich bin hier! Seht ihr mich denn nicht? Macht ihr das absichtlich?“ „Meinst du es ist wahr, dass Königin Gaia gestürzt wurde und diese Periglia nun die Macht auf Erden hat?“ „Ich hoffe dass es nicht stimmt, doch ich befürchte es.“ Sailor Moon riss entsetzt die Augen auf. Nun wusste sie, wo sie sich befand und warum sie keiner bemerkte. Sie war irgendwie in die Vergangenheit gelangt. Und dies war der letzte Abend des Silberjahrtausends. In wenigen Stunden würden alle, die sich hier befanden, nicht mehr am Leben sein.

„Mylady, Prinzessin Jupiter, dürfte ich euch um diesen Tanz bitten?“ Ein großgewachsener Mann mit blonden Haaren und blauen Augen forderte die Makoto der Vergangenheit zum Tanz auf. Bei seiner Erscheinung musste Sailor Moon unweigerlich an Motoki denken. Die Jupiterprinzessin warf Ami einen entschuldigenden Blick zu und verschwand dann. Doch sie blieb nicht lange allein - kurze Zeit später gesellte sich Rei zu ihr. Sie schien glücklich zu sein. „Was sagst du zu der Rede, die die Königin vorhin gehalten hat?“ Ami blickte zur Decke. „Naja, Frieden hört sich immer gut an… Hoffentlich bleibt alles so…“ Das Lächeln verschwand vom Gesicht der Marsprinzessin. Auch sie wurde nachdenklich. „Ja, da hast du wohl Recht… Oh, sieh mal! Da läuft die Prinzessin! Ob wir ihr nachgehen sollen?“ „Nein. Ich glaube, sie möchte ungestört sein.“ Sailor Moon drehte sich um. Sie sah gerade noch, wie zwei blonde Zöpfe, wie sie sie trug, in der oberen Etage aus der Halle traten. Schnell lief sie die marmorne Treppe empor und ihrem vergangenen Ich hinterher. Die Prinzessin stand draussen auf dem Balkon und blickte über den Garten und auf die Erde. Sie seufzte.

„Oh, du Blüte des weißen Mondes. Deine Schönheit übertrifft alles was ich bis jetzt sah.“ Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen. Die Prinzessin horchte auf. Auch Sailor Moon kannte diese Stimme. „Endymion!“, flüsterte sie leise, als der Prinz der Erde hinter einer Säule hervortrat. Behände schwang er sich auf den niederen Balkon und küsste seiner Geliebten die Hand. „Prinzessin, ich habe euch vermisst.“ Statt einer Antwort warf sich die junge Prinzessin in die starken Arme ihres Gegenübers. Eine Weile standen sie so da, dann schob Serenity ihn vorsichtig von sich. „Stimmt es, dass…“ Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. Er hatte es ihr nicht sagen wollen, doch ihre Augen duldeten keine Lüge. Er nickte. Sie warf sich wieder in seine Arme. „Ich kann nicht lange bleiben. Es wird bald beginnen. Doch ich wollte euch vorher noch einmal sehen. Habt keine Angst, wir werden siegen!“, fügte er hinzu, als er ihr Gesicht sah. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann verschwand er wieder in der Dunkelheit. Sailor Moon hatte wie gebannt dagestanden. Kaum war der Prinz fort, da kamen schon die Leibwächterinnen der Prinzessin. Sie hatten sie doch nicht so lange ohne Aufsicht lassen können. Vergnügt standen die fünf Mädchen auf dem Balkon und alberten herum. Sailor Moon fühlte sich unweigerlich an die Zukunft erinnert. Doch sie wurde auch traurig, denn plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie es war, die dort stand, keine zwei Meter entfernt. Ja, sie war einst die Prinzessin gewesen und hatte als solche gelebt. Im Prinzen hatte sie eindeutig Mamoru wiedererkannt. Warum nur musste das alles passieren? Sie hätte behütet mit ihren Freundinnen auf dem Mond leben können, doch es sollte nicht sein. Sie wusste nicht, wie lange sie dem Treiben der Mädchen zugesehen hatte, doch plötzlich konnte sie es nicht mehr ertragen. Sie wandte sich ab. „Nein“, ertönte die Stimme der Unbekannten Frau, Sailor Moon hatte sie schon fast vergessen. „Du wirst es dir ansehen!“ Sie spürte, wie sich ihr Körper bewegte, ohne dass sie es wollte. „Ich glaube, wir sollten langsam wieder reingehen.“, meinte Minako. „Du hast Recht.“, meinten die anderen. „Geht schonmal vor, ich komme gleich nach.“ Die Freundinnen zuckten mit den Schultern und ließen die Prinzessin auf dem Balkon alleine. Gedankenversunken blickte diese wieder auf die Erde.

Einige endlose Minuten verstrichen, dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Sailor Moon kam es vor, als würde sie ihr Leben im Zeitraffer sehen. Der Erdenprinz kehrte zurück. Die Erde wurde erobert, berichtete er. Wenig später wurde das Mondkönigreich auch schon angegriffen. Die Kriegerinnen konnten nichts ausrichten und auch Sailor Moon musste hilflos mit ansehen, wie ihr vergangenes Ich und der Prinz getötet wurden. Es versetzte ihr einen schmerzhaften Stich, als sie sah, wie ihre Mutter, Königin Serenity, den Silberkristall einsetzte und starb.

Dann war es vorbei. Sailor Moon stand jetzt inmitten der Ruinen des Palastes. Vor ihr lag die Säule, auf der ihre Mutter gestorben war. Sie kniete sich hin und weinte. Sie merkte nicht, wie eine Gestalt sich ihr von hinten näherte. „Hast du gesehen? Es war schrecklich.“ Erschreckt drehte Sailor Moon sich um. Sie sah die Fremde Frau über sich stehen. Einen Moment meinte sie Trauer in deren Augen gesehen zu haben, doch schon waren sie wieder ausdruckslos. „Sie sind alle gestorben.“, berichtete sie mit ruhiger Stimme. „Auch die Königin. Sie hatte keine andere Wahl, als den Silberkristall einzusetzen. Und wieso?“ Sailor Moon horchte auf. „Deinetwegen!“ Sie zuckte zusammen. Ihretwegen? Wieso ihretwegen? Die Fremde schien die Frage zu erahnen. „Wenn es dich nicht gegeben hätte, wäre es nie so weit gekommen! Deine Liebe zum Prinz der Erde entfachte Periglias Wut auf das Mondkönigreich! Es ist alles deine Schuld! Du bist es nicht wert ein Mitglied der königlichen Familie zu sein!“ Sailor Moon war entsetzt. War das die Wahrheit? Wäre es nie so weit gekommen, wenn sie nicht existiert hätte? Sie blickte sich in den Ruinen um. Unwillkürlich musste sie an ihre Freunde denken. Sie alle hatten leiden müssen… Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag - es stimmte. Sie erinnerte sich an ihren letzten Kampf gegen Periglia in diesem Leben. Sie hatte zu Mamoru gesagt, dass er die Welt beherrschen könnte, wenn er sie geheiratet hätte. Stattdessen war er ein weiteres Mal für sie gestorben… Nur die Gnade des Silberkristalls hatte sie alle wiedererweckt. Ami, Rei, Makoto, Minako… Auch sie starben für Sailor Moon. Für die schwache, dumme, kleine Sailor Moon. Ohne die Hilfe der anderen hätte sie es nie geschafft… Nichts von alldem…

In ihren Gedanken versunken merkte Sailor Moon nicht einmal, wie der Silberkristall in ihrer Brosche seinen Glanz verlor. Nun stand sie wieder als Bunny da. Die Fremde Frau lächelte böse. „Endlich siehst du es ein. Die Welt wäre ohne dich viel besser dran!“ Bunny blickte auf. Sie dachte daran, dass die anderen irgendwo auf der Erde noch immer kämpften. Ihre Gedanken wanderten zu den Zwillingen… und damit zu Chibiusa. Ihrer Tochter. Sie wusste dass Mamoru sie liebte und ohne Bunny würde es sie nicht geben! Also war sie doch zu etwas gut, oder? Der Silberkristall fing sanft zu leuchten an. Als die Frau es bemerkte, handelte sie schnell. „Vergiss die Zukunft! Es würde alles laufen wie immer! Man müsste dich die ganze Zeit beschützen! Chibiusa wäre mit einer anderen Mutter viel besser dran! Ich wünschte, du wärst nicht die, die du bist! Du bist uns allen nur ein Klotz am Bein!“ Erschreckt blickte Bunny auf. Uns? „Ja, Bunny. Ich bin es: Luna!“ „Lu - Luna? Aber das ist doch nicht möglich!“ „Oh doch. Ich weiß, dass du nicht die Macht dazu hast, aber das wundert mich schon lange nicht mehr. Ich habe jemanden getroffen, der mich in einen Menschen verwandelt hat! Ihm diene ich jetzt.“ „Aber Luna, denk doch an die anderen!“ „Ich denke ja an sie! Sie alle werden sich uns anschließen. Weil sie stark sind. Aber eine Heulsuse wie dich können wir nicht gebrauchen!“ Bunny sank auf die Knie und hielt sich die Hände über die Ohren. Sie konnte es nicht mehr ertragen… Es sollte aufhören! Sie fing an zu weinen. Ein großer, schmerzender Kloß setzte sich in ihrem Hals fest, doch Luna ließ nicht locker. „Siehst du, jetzt heulst du schon wieder. Wie immer. Alle müssen dich beschützen, so oft mussten sie schon deinetwegen leiden! Deine Mutter, der Prinz der Erde, deine Freundinnen… Sie alle hätten ein viel schöneres Leben ohne dich! Vor allem der Prinz und Seiya! Hätten sie dich nicht getroffen, wäre ihr Leben viel besser gelaufen. Sie hassen sich, Prinzessin des weißen Mondes. Weil sie dich beide begehren und dir ist das nicht mal aufgefallen! Weißt du eigentlich, was der Auslöser für das Erscheinen von Endymions dunkler Seite war?“ Bunny drückte die Hände noch fester gegen den Kopf. Sie ahnte die Antwort. „DU! Immer wieder DU! Du stürzt uns alle ins Verderben!“ Bunny ertrug es nicht länger. Sie stieß einen Schrei aus, dann fiel sie nach hinten. Der Silberkristall in ihrer Brosche bekam tiefe Risse und zerbrach schließlich. Leblos lag Bunny auf dem Boden des Mondes.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mitsuki11
2009-06-08T09:33:37+00:00 08.06.2009 11:33
Super Kapitel!!!
Hoffe du schreibst schnell weiter!!!

Lg
Von:  Usako_
2009-06-06T10:28:37+00:00 06.06.2009 12:28
Oh Nein! Du kannst doch nicht jetzt auf hören! Jetzt wo es doch so spannend ist! Ein geniales Kapitel!!!! Weiter!
LG


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