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Von Sternschnuppen und roten Rosen

von

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Neue Hoffnung für Seiya

Die restliche Woche verging wie im Flug und ehe Bunny sich versah, war der Tag der Party auch schon gekommen. Stundenlang stand sie vor ihrem Kleiderschrank und versuchte ein passendes Outfit zu finden - zum Leidwesen von Luna. Die musste ihr nämlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Bunny hatte die Geschehnisse auf dem Mond nicht noch einmal erwähnt und da Luna sich nicht daran erinnern konnte, war zwischen den beiden alles beim Alten.

Nun war Bunny dabei all ihre Kleider durchs Zimmer zu werfen, ab und zu eins anzuprobieren und ansonsten Luna zu nerven. „Wie findest du das hier?“ „Also…“ „Ach nein, das gefällt mir doch nicht. Und was ist mit dem?“ „Ich…“ „Hmm, ich glaube das ist zu dünn. Welches gefällt dir besser? Das rote oder das grüne?“ „Das ro…“ „Das grüne find ich besser.“ Luna ließ alles über sich ergehen. Sie seufzte tief. Dann also das grüne. Sie drehte sich um und tapste aus dem Zimmer, als plötzlich: „Waaaah!“ Alarmiert rannte Luna zurück. Vor dem Spiegel saß Bunny, zusammengesunken und heulend. „Was ist passiert?“, fragte Luna gespannt. „Das Kleid ist zu klein!“, jammerte Bunny. Luna kippte um. Das war zu viel. Fluchend verließ sie das Zimmer und ließ Bunny allein zurück. „Luna, Luna!“ Doch die Katze kam nicht wieder.
 

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Am Abend verabschiedete sich Bunny von ihren Eltern, nahm den inzwischen verpackten Volleyball und stellte sich an die Straße. Mamoru und die Zwillinge wollten sie gleich abholen. Luna stand bei ihr. Auch sie hatte auf dem Geschenk unterschrieben, mit einem Pfotenabdruck. Bunny hatte letztendlich doch noch ein Kleid gefunden. Es war veilchenfarben und hatte lange Ärmel, wegen des kalten Wetters.

Es dauerte nicht lange, da bog ein Auto um die Ecke und hielt direkt vor den beiden Wartenden. Doch es war nicht Mamorus Auto und er saß auch nicht drin. Es war Haruka, die sie vom Fahrersitz aus ansah. „Na, Mondgesicht, willst du nicht einsteigen?“, fragte sie keck. Bunny hatte einen Moment nur so dagestanden, besann sich aber bei Harukas Worten, nickte und stieg auf der Beifahrerseite ein. Luna sprang auf ihren Schoß.

Haruka gab Gas und fuhr los in Richtung Minakos Wohnung. Sie sah kurz zu Bunny und dann wieder nach vorn. „Mamoru hat mich vorhin angerufen und gesagt, dass er leider nicht kommen kann. Er hat mich gebeten dich abzuholen und zu Minako mitzunehmen. Die Zwillinge, Michiru und Hotaru habe ich schon hingebracht.“ Traurig blickte Bunny in ihren Schoß. Mamoru konnte also nicht mitkommen. Sie hatte es erwartet, aber bis zum Schluß gehofft. „Kuck nicht so traurig. Du weißt doch, dass er viel mit dem Studium zu tun hat.“ „Ja…“, sagte Bunny und blickte aus dem Fenster.

Als sie bei Minako ankamen, hatte Bunny sich wieder erholt. Sie war wieder fröhlich, wie immer. Doch in ihrem Herzen blieb die Traurigkeit zurück.
 

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Gemeinsam mit Haruka stieg sie die Treppe zu Minakos Appartment hoch. Sie hatten kaum geklingelt, als Minako ihnen auch schon die Tür öffnete. Sie lachte herzlich, als hätte eben jemand einen Witz gemacht. Sie trug eine schöne hellblaue Bluse und einen dazu passenden dunkelblauen Rock. Auf dem Kopf hatte sie ein knallpinkes Partyhütchen. Nachdem Haruka und Bunny ihr nacheinander gratuliert hatten, traten sie ein. Die Wohnung war schön hergerichtet und geschmückt worden. Auf einem Tisch an der Wand standen Essen und Getränke. Ein etwas kleinerer Tisch links daneben trug die Geschenke. Im Raum verteilt standen Makoto, Ami, Rei, die Zwillinge, Michiru, Hotaru - und die Starlights. Bunny meinte aus dem Augenwinkel zu sehen, wie Haruka die Lippen schürzte, doch als sie hinsah, stand sie ganz normal neben ihr.

Bunny ging auf ihre Freundinnen zu und zog den Volleyball aus ihrer extra großen Tasche. Sie legte ihn und zusätzlich noch ein kleineres Päckchen auf den Tisch. Jede ihrer Freundinnen und sie selbst natürlich auch, hatten noch eine zusätzliche Kleinigkeit besorgt, damit der Tisch nicht so leer aussah. Doch vor dem großen Auspacken kam erstmal ein bisschen Party, wie Minako sich ausdrückte.

Es wurde ein lustiger Abend. Minako hatte sich wirklich einiges einfallen lassen. Sie spielten Ratespiele, Tabu, Scharade und Karaoke. °Eigentlich°, dachte Bunny, °wäre es ja unsere Aufgabe gewesen so etwas für ihren Geburtstag zu planen, aber ich glaube darauf hat sie sich am Meisten gefreut!°

Zur Feier des Tages gab es sogar eine alkoholhaltige Bowle. Wie nicht anders zu erwarten war, fraß sich Bunny einmal quer durch den Raum. Zwischendurch nahm sie jedoch an praktisch jedem Spiel teil und die Bowle schmeckte ihr auch ganz gut. Haruka und Michiru hielten sich meist etwas abseits, immerhin waren sie keine Kinder mehr. Doch Minako konnte keiner entkommen. Der lustigste Anblick des Abends bot sich wohl, als Haruka stumm und wild gestikulierend versuchte, den anderen den Begriff Zuckerwatte zu erklären. Aber Minako hatte ihre Augen überall und so musste sich als nächstes Yaten, der am Lautesten über Haruka gelacht hatte, nach vorn stellen. Sein Begriff war Fliegenfisch und es war sehr amüsant mitanzusehen wie er abwechselnd mit den Armen herumflatterte und die Lippen zu einem Fischmund verzog. Makoto war es schließlich, die den Begriff nach 10 endlosen Minuten endlich erraten konnte.

Seiya lachte und spielte die ganze Zeit mit den anderen, doch in seinem Inneren brodelte es. Seit er auf dem Mond gewesen war, war seine alte Leidenschaft für Bunny wieder entflammt. Als er sie für tot gehalten hatte, hatte er sich an die Geschehnisse in der Illusion erinnert, an das, was sie ihm damals gesagt hatte. Er hatte die Worte zu vergessen versucht, doch es hatte ihm nicht gelingen wollen. Er hatte doch alles mögliche getan, oder? Er hatte sie aufgeben wollen, sie endlich Mamoru überlassen wollen, für den doch ihr Herz schlug… aber mittlerweile fragte er sich, ob Mamoru sie verdient hatte. Seiya hatte schon des öfteren mitbekommen, dass er sie zugunsten seines Studiums vernachlässigte. Es mochte wichtig sein, doch für Seiya könnte es niemals wichtiger sein als die Prinzessin seines Herzens. Sicher, Mamoru hatte sie auf dem Mond gerettet, doch er hätte sie eigentlich schon davor bewahren müssen, überhaupt dort hinzukommen.

„So. Da wir nun alle genug Bowle getrunken haben, denke ich, dass es Zeit ist, das letzte Spiel auszupacken.“ Minako war kurz in ihrem Zimmer verschwunden und kurz darauf mit hinter dem Rücken gehaltenen Händen zurückgekehrt. Als sie ihren Satz beendet hatte, offenbarte sie, was sie versteckt hatte. Es war ein Spiel, das ihnen allen einen qualvollen Seufzer entlockte. Einzig Minako stand da und lächelte wie ein Honigkuchenpferd. Bunny betrachtete das Spiel voll unbehagen, sie war noch nie besonders gelenkig! „Twister!“, meinte Rei tonlos.

Und so begann das Vergnügen - naja, zumindest für das Geburtstagskind. Die Paarungen losten sie durch ziehen von Zetteln mit den Namen der Anwesenden aus. Makoto und Momoko waren die ersten beiden, die es traf. Makoto gewann relativ schnell, da Momoko wohl nochungelenker war als Bunny. Sakura und Rei waren die nächsten, danach kamen Ami und Taiki. Die beiden Bücherwürmer lieferten eine lustige Show, doch Ami gewann schließlich. Minako und Yaten spielten eine halbe Ewigkeit, keiner von beiden wollte verlieren. Als es den anderen zu lang dauerte, einigten sie sich auf ein Unentschieden. Die nächste Runde endete dafür sehr schnell. Michiru musste Haruka nur einen tiefen Blick zuwerfen, da brach sie ein. Alles lachte. Hotaru und die Zwillinge waren inzwischen auf Minakos Bett eingeschlafen, sie waren ja alle noch sehr jung. So blieben als letztes nur noch Bunny und Seiya übrig. Alle warfen sich nervöse Blicke zu. Als das Spiel begann, scharten sie sich so dicht wie möglich um das Paar. Schnell waren die beiden vollständig umeinandergeschlungen. „Rechter Fuß auf blau, Seiya.“, sagte Minako, die den Pfeil drehte. „Linker Fuß auf grün, Bunny.“ Bunny ächzte, doch irgendwie machte es ihr auch Spaß. Sie war sicher, dass Mamoru das Spiel auch gefallen hätte. „Linke Hand auf Rot.“

Seiya bemühte sich sehr, immerhin konnte er so seiner Geliebten nahe sein. Verträumt atmete er ihren Duft ein. Er war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, wie sie nun positioniert waren. „Linke Hand auf grün, Bunny.“ Seiya fühlte, wie Bunny sich unter ihm bewegte. Es riss ihn schlagartig aus seinen Gedanken. Bunny hielt sich unter ihm, mit dem Gesicht nach oben. Er war über ihr, mit dem Gesicht nach unten. °Eine perfekte Situation für einen Kuss°, schoss es ihm durch den Kopf. „Los, Seiya, rechte Hand auf gelb.“ Minakos Stimme riss ihn aus den Gedanken, ließ ihn jedoch sofort wieder erstarren. Rechte Hand auf gelb. Dafür müsste er entweder über Bunny oder unter ihr hindurch greifen. Es vergingen einige Sekunden, bis er sich entschieden hatte, dann hob er die rechte Hand und versuchte sie unter Bunnys schmalem Körper hindurchzuschieben. Mit einer Fingerspitze berührte er nun das Feld. Die anderen wollten schon erleichtert aufatmen,als Seiya plötzlich einknickte und auf Bunny fiel. Die stieß einen erschreckten leisen Schrei aus, bevor das Gewicht des Jungen ihr die Luft aus den Lungen presste.

Seiya wurde puterrot und wollte sofort aufstehen, doch sein Arm war noch immer unter Bunny. Erst mit Hilfe von Haruka und Taiki schaffte er es. Die Mädchen halfen derweil Bunny wieder auf die Beine. Seiya vermied es, ihr in die Augen zu sehen. „Tut mir leid!“, murmelte er, dann ging er schnellen Schrittes zum Balkon. Bunny wollte ihm nach, doch Taiki hielt sie auf. „Lass ihn, es ist ihm peinlich. Er fängt sich wieder.“ Taikis Lächeln ermutigte Bunny und so setzten sie die Party vorerst ohne Seiya fort.
 

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Wie lange Seiya alleine draussen stand, konnte er nicht sagen. Von drinnen hörte er Gelächter und ab und zu das aneinanderklirren von Gläsern. Eine kühle Brise wehte. Seiyas Gedanken waren wieder einmal nur bei Bunny.

Er stellte sich vor, wie sie zu ihm auf den Balkon kam. „Seiya, oh, Seiya!“, sagte sie. „Mamoru vernachlässigt mich sehr…“ Sein Herz machte einen Hüpfer. Sie trat ganz nah an ihn heran und blickte nach oben und ihm tief in die Augen. „Ach Seiya… Vergib mir, aber ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!“ Er umfasste ihr Handgelenk und zog sie sanft zu sich heran. „Oh Bunny, du glaubst gar nicht, wie lang ich auf diesen Augenblick gewartet habe…“ Er umarmte sie und wollte sie am Liebsten nie wieder loslassen. Er spürte einen Druck im Rücken und sah sie an. Erwartungsvoll erwiderte sie seinen Blick. Er hatte verstanden und lächelte. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter, bereit sie zu küssen. Beide schlossen die Augen und ihre Lippen näherten sich einander.

„Kraaah!“ Der plötzliche Aufschrei einer Krähe riss Seiya aus seinem wunderschönen Tagtraum. Traurig blickte er zum Himmel. °Ist es denn so viel verlangt, dass ich auch glücklich sein will?°, dachte er bei sich. Er seufzte. Dann erinnerte er sich daran, dass die Bewohner der Erde zu sogenannten `Göttern´ beteten, wenn sie einen Wunsch hatten. Also faltete Seiya die Hände auf dem Balkongeländer und schloss die Augen. °Ich bitte dich, höheres Wesen… der, den sie Gott nennen. Bitte erhöre mich! Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als die Liebe des schönsten Engels dieses Planeten. Ich weiß es ist viel verlangt, aber es ist alles, was mein Herz begehrt…°

Als er zu Ende gebetet hatte, wendete er sich wieder den Sternen zu. Doch sie erhielten seine Aufmerksamkeit nicht lange, etwas anderes zog sie auf sich. Er hörte wie die Balkontür aufgeschoben wurde und jemand zu ihm heraustrat. Er wusste nicht, wer es war und drehte sich nicht um. Einen Moment herrschte Stille, dann sprach die Person zu ihm. Und was er da hörte, ließ ihn die Augen weit aufreissen:

„Seiya, oh, Seiya!“ - Es war Bunny.



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