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Von Sternschnuppen und roten Rosen

von

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Babyparty

8 Monate später
 

Bunny räkelte sich genüsslich im Bett. Erst langsam wurde sie wach. Die Sonne schien warm durchs Fenster und warf ihre Strahlen auf das Gesicht der eben Erwachten. Ein erster verschlafener Blick nach rechts sagte ihr, dass Mamoru nicht da war. Ein zweiter Blick nach links auf die Uhr sagte ihr auch wieso. Es war bereits kurz nach elf. Mamoru beziehungsweise Endymion befand sich längst im Thronsaal und hielt die morgendliche Audienz ab. Seit etwa einem Monat tat er dies ohne seine Frau, denn Bunny war inzwischen im achten Monat schwanger und glich mehr und mehr einer kleinen Kugel.

Mühsam schälte sie sich aus dem Bett und watschelte erstmal ins Badezimmer. Vor dem Spiegel betrachtete sie wie jeden Morgen ihren Bauch und strich sanft darüber. Es war bereits Ende Juni und in nicht einmal mehr einem Monat würde das Baby kommen. Doch bis dahin musste alles weiter in geregelten Bahnen ablaufen. Bunny duschte schnell und zog sich an. Sie wollte zumindest gemeinsam mit ihrem Mann Mittagessen.
 

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Als Bunny im Speisesaal ankam, war Mamoru noch nicht da. Ihre Freundinnen allerdings schon. Ami saß am Tisch und las ein Buch, sie hatte sich eben kein Stück geändert. Neben ihr saß Taiki und tat das selbe. Minako hatte ihren Kopf auf den Tisch gelegt und blickte missmutig auf die eben gebrachten Speisen. Vor etwa einem Monat hatte sie erfahren, dass sie auch schwanger war und seit fast einer Woche plagte sie nun die Morgenübelkeit, die Bunny Gott sei Dank erspart geblieben war. Neben Minako saßen Michiru und Hotaru, ihnen gegenüber Haruka.

„Hallo alle zusammen!“, sagte Bunny und ließ sich auf einen der beiden Plätze am Kopfende des Tisches fallen. „Hallo Bunny.“, sagte Ami und vertiefte sich gleich wieder in ihre Lektüre. Von Minako kam nur ein begrüßendes Brummen. „Na, Mondkügelchen?“, feixte Haruka. `Mondkugel´ und `Mondkügelchen´ waren seit neuestem ihre Spitznamen für Bunny. Michiru versetzte ihr dafür einen Klaps auf den Arm, Bunny selbst quittierte die Begrüßung mit einer Grimasse und einer rausgestreckten Zunge. Hotaru konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.

„Und, was gibt’s neues?“, fragte Bunny während sie krampfhaft versuchte bei dem vielen Essen vor sich nicht schwach zu werden. „Nichts besonderes.“, sagte Haruka. „Die Nacht war ruhig, wie immer.“ „Den neuen Garten solltest du dir ansehen, er ist wirklich gelungen.“, meinte Michiru. Bunny nickte fröhlich. Seit sie in den Kristallpalast gezogen waren, hatte man rund um ihn herum Gärten angelegt. Der letzte war erst diese Woche fertig geworden. Bunny nahm sich vor, nach dem Essen dorthin zu gehen.

Die Tür zum Saal öffnete sich und Sailor Jupiter und Sailor Mars, in ein Gespräch vertieft, traten ein. „Hallo.“, sagten sie und verwandelten sich dann zurück. „Ist die Audienz vorbei?“, fragte Bunny. Makoto nickte. „Mamoru kommt gleich.“ Wie aufs Wort betrat in diesem Moment Endymion den Saal. Als Mamoru setzte er sich zu Bunny und gab ihr erst einmal einen Kuss. „Na, meine Schönheit?“, sagte er und legte seine Hand auf ihren Bauch. „Wen von uns beiden meinst du jetzt?“, fragte Bunny. Mamoru lächelte. „Euch beide.“ „Hey ihr zwei, hört auf zu turteln, damit wir essen können!“, mischte sich Rei ein. Sie nahmen die Deckel von den Töpfen, die sofort angenehme Gerüche nach Fleisch, Reis und Gemüse verströmten. „Was ist denn mit dir los? Hast du dich mit Yuichiro gestritten?“, fragte Makoto, während sie sich Reis auf den Teller schaufelte. Rei seufzte tief. „So ähnlich.“, sagte sie. Yuichiro hatte ihr gesagt, dass ihr Großvater ihn als seinen Nachfolger als Hüter des heiligen Feuers einsetzen wollte. Das würde bedeuten, dass sie sich viel seltener sehen würden und Rei war das alles andere als Recht.

„Hauptsache du bist nicht auch schwanger.“, sagte Minako säuerlich während sie mit der Gabel ihr Hühnchen malträtierte. Rei warf ihr einen genervten Blick zu. „Wo ist eigentlich Setsuna?“, fragte Bunny, um das Thema zu wechseln. „Sie ist in ihrem Zimmer und experimentiert mal wieder.“, sagte Haruka. Ein leises, mitfühlendes Aufseufzen ging durch den Saal. Nachdem die wichtigsten Dinge im neuen Königreich geregelt waren, hatte Setsuna nichts mehr zu tun gehabt und versuchte nun krampfhaft ihre Macht über das Tor zu Raum und Zeit zurückzuerlangen. Dafür verpasste sie schonmal eine Mahlzeit und einmal sogar ihre Schicht als Sailorkriegerin. Denn auf Bunnys und Mamorus Wunsch waren niemals alle Krieger gleichzeitig im Dienst. Zwei gingen durch die Stadt, um die Bewohner zusätzlich zu den normalen Wachen zu beruhigen und zwei wohnten der morgendlichen Audienz bei. Ansonsten konnten die Mädchen ihr Leben in Kristall Tokio weitestgehend genießen, wenn man von den alltäglichen Problemen absah.

Das restliche Mittagessen verlief eher ruhig, nur das Klappern des Bestecks war zu hören. Als alle fertig waren, erhob sich als Erstes Makoto. „Ich bin noch mit Motoki verabredet.“, sagte sie und verabschiedete sich. „Aber denk an die Babyparty heute Abend!“, rief Rei ihr noch hinterher. Makoto winkte zum Zeichen, dass sie sie verstanden hatte.

„Man hast du es gut, Bunny. Heute eine Babyparty und Morgen Geburtstag. Zwei Mal Geschenke direkt hintereinander!“, schwärmte Minako. „Ja, aber die Party heute ist ja nicht für mich, sondern für das Baby!“, lachte Bunny. „Trotzdem.“ Rei rollte mit den Augen. „Armer Yaten. Wenn es nach dir ginge, müsste er dir täglich Geschenke machen.“ Minako streckte ihr die Zunge raus. „Das sollte er auch. Immerhin trage ich sein Kind in mir.“

„Gehen wir in den Garten?“, fragte Bunny Mamoru, während Rei und Minako sich im Hintergrund noch immer kabbelten. Er bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick, wie er es immer tat, wenn er etwas zu anstrengend für seine schwangere Frau fand.
 

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Zwanzig Minuten später schlenderten die beiden durch den neuen Rosengarten. Mamoru konnte ihr sowieso nichts abschlagen. Allerdings sah der Kompromiss vor, dass Bunny sich alle fünf Minuten auf eine Parkbank setzen und ausruhen musste. So auch an einem besonders schönen Strauch. Seine Rosen waren zweifarbig, unten weiß und die Spitzen der Blütenblätter dunkelrot. In der Sonne glitzerten die Tropfen der letzten Bewässerung. „Wie geht es dir?“, fragte Mamoru Bunny. Er fragte sie jeden Tag, jedoch nur, wenn sie alleine waren. Er wusste vor den anderen würde sie noch sagen dass es ihr gut ging, wenn die Wehen einsetzten. Sie wollte sie eben nicht beunruhigen. „Ich fühle mich etwas schlapp, aber sonst ganz gut. Beim Mittagessen hat das Baby mich zweimal ganz schön heftig getreten.“ Sie lachte.

Die werdenden Eltern waren darin übereingekommen, nicht davon auszugehen, dass das Baby weiblich war. Die Änderung der Zukunft konnte weitreichende Folgen haben und Bunny war während ihrer depressiven Phasen bereits mehr als einmal in Tränen ausgebrochen bei der Aussicht, dass sie Chibiusa verloren haben könnten.

„Du weißt, dass durch die Geburt alles anders wird?“, fragte Mamoru, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten. Bunny nickte zögerlich. Sie wusste, dass er an das selbe dachte wie sie. Wenn das Baby erstmal geboren war, konnten sie nicht immer zwischen ihren Identitäten hin und her springen. Das Kind brauchte schließlich Sicherheit.

Bunny streckte sich. Die warme Junisonne war wirklich angenehm und machte sie schläfrig. Sie kuschelte sich an Mamoru, der den Arm um sie legte und ihre Wange streichelte.
 

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Rei stand vor der Treppe zum Hikawa Tempel und sah hinauf. Nach ihrer Meinungsverschiedenheit mit Yuichiro wusste sie nicht, wie sie mit ihm umgehen sollte. Natürlich wusste sie, was es für eine Ehre war Hüter des heiligen Feuers zu werden, doch ihr Leben spielte sich im Palast ab. Wenn Bunnys Baby erstmal geboren war mehr denn je.

Sie seufzte tief. „Rei?“ Blitzschnell wandte sich Rei um. Etwa zwei Meter von ihr entfernt stand Yuichiro, offenbar kam er aus Richtung Park. „Hallo.“, sagte Rei kleinlaut und sah zu Boden. Yuichiro trat näher und blieb unmittelbar vor ihr stehen. Eine Weile herrschte Stille, bis: „Es tut mir Leid!“, sagten beide gleichzeitig. Sie lächelten sich an. „Ich hätte es nicht einfach annehmen dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass es alles nur schwieriger macht.“, sagte Yuichiro. Rei schüttelte den Kopf. „Ich sollte dich unterstützen. Es ist immerhin eine große Ehre.“ „Ja... aber ich will dich dadurch nicht verlieren!“ „Wir schaffen das schon.“ Yuichiro umarmte sie. „Ich werde versuchen dich so oft wie möglich zu besuchen.“, sagte er. Rei nickte, auch wenn sie wusste, dass das nicht oft der Fall sein würde. Als Hüter des heiligen Feuers musste Yuichiro in den Tempel ziehen und den Großteil seines Lebens dort verbringen. Genauso wie Reis Leben von nun an im Kristallpalast stattfinden würde. „Wir werden schon einen Weg finden. Hauptsache wir sind zusammen!“
 

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Allein tigerte Minako durch den Palast. Der Arzt hatte ihr jede Menge Bewegung verordnet und sie würde alles tun, um die ständige Übelkeit loszuwerden. Innerlich verfluchte sie Yaten dafür, dass er ihre Schichten als Sailorkriegerin unbedingt hatte übernehmen wollen. Das wäre wenigstens etwas Abwechslung gewesen. So durchquerte sie eben zum gefühlten hundertsten Mal die Eingangshalle.

Als die großen Türen sich öffneten, drehte sie sich sofort um. „Yaten! Wo warst du denn?!“, sagte sie erzürnt. Sailor Star Healer zuckte zusammen. Sie hatte mit Fighter, die nun grinsend neben ihr stand, noch ein wenig Zeit vertrödelt um der schwangeren Furie zu entgehen. Seufzend verwandelte sie sich zurück. „Tut mir Leid, wir haben die Zeit vergessen.“, sagte Yaten und legte entschuldigend den Arm um Minako. Die sah ihn forsch an. „Was gibt’s da zu grinsen?“, fragte sie Fighter, deren wissendes Lächeln sofort erstarb. „Nichts, nichts...“ Und schon war sie aus der Halle verschwunden. °Geh nicht!°, flehte Yaten in Gedanken, doch es half nichts. „U-und... wie geht es dir Schatz?“ „Ganz gut so weit... wenn mir nicht von jedem erdenklichen Geruch schlecht würde! Apropos...“ Sie schnüffelte an ihm. „Hast du im Aftershave gebadet?“ Yaten quittierte die Äußerung mit einem Augenrollen unter geschlossenen Lidern. Eins wusste er sicher: Das Baby würde ein Einzelkind werden!
 

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„Und? Wie schmeckt es?“, fragte Motoki, nachdem er Makoto einen Kochlöffel hingehalten hatte. Er war nun schon seit geraumer Zeit Chefkoch des Kristallpalastes. So konnte er dort wohnen, Zeit mit Makoto verbringen und seiner Leidenschaft, dem Kochen nachgehen. „Sehr gut.“, sagte Makoto. „Aber ich würde sagen es fehlt noch eine Prise Salz!“ Motoki probierte ebenfalls und stimmte ihr dann zu. Unter einer `Verabredung´ verstanden die Beiden nämlich das Ausprobieren und Kreieren neuer Speisen. So auch heute. Da am Abend die Babyparty für Bunny anstand, waren die Küchenplatten gefüllt mit neuen Pastetchen und sonstigen Häppchen. „Wie findest du das hier?“, fragte nun Makoto und hielt Motoki eine gefüllte Teigtasche hin. Motoki nahm einen Bissen und kaute. „Lecker. Ich denke mit Käse würden die auch gut werden!“, sagte er.

„Sag mal... willst du eigentlich auch Kinder?“, fragte Makoto plötzlich. Motoki verschluckte sich an einem Bissen Pastete und erstickte beinahe. „W-was... wie bitte?!“, hustete er. Makoto wurde rot und sah zu Boden. „Vergiss es...“, nuschelte sie. „Nicht so wichtig.“ Motoki seufzte innerlich, dann ging er zu ihr und hob ihren Kopf an. „Natürlich will ich Kinder. Aber wir sollten das für uns entscheiden und nicht, weil zwei deiner Freundinnen schwanger sind!“, sagte er. Makoto sah ihn mit gemischten Gefühlen an und lächelte. Sie wusste, dass er Recht hatte.
 

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Fröhlich vor sich hin pfeifend hängte Ami eine Girlande auf. So überschwenglich erlebte man sie selten. Dass Bunny bald Mutter werden würde ließ in ihr euphorische Gefühle wachsen, nicht zuletzt deshalb weil sie sich ausmalte, wie sie dem Kind Unterricht geben konnte.

„Da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht.“ Taiki betrat den Saal. „Soll ich dir helfen?“ „Ja, danke. Du kannst die Girlande auf der anderen Seite anbringen.“, sagte Ami. Als sie fertig waren, stiegen sie von den kleinen Leitern. „Wieso hast du mich eigentlich gesucht?“, fragte Ami. Taiki holte ein großes Buch hervor. „Ich hab das Buch gefunden, dass du haben wolltest.“, sagte er. Ami lächelte ihn an. Sie nahm das erheblich jüngere Exemplar von `Die geheime Kraft der Seelen´ in die Hand und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Du bist ein Schatz.“ Frohlockend legte sie das Buch auf einen Tisch in der Nähe und freute sich schon darauf, es zu lesen. „Wo hast du es gefunden?“, fragte sie dann. Taiki zuckte mit den Schultern. „Seit heute Morgen steht es in der Bibliothek. Täglich tauchen neue Bücher auf... Einfach so!“ Ami nickte. Sie hatte es auch schon bemerkt. „Ich nehme an, dass sich die alten Bibliotheken von Mond und Erde nun hier vereinen.“, sagte sie. „Das ist wirklich faszinierend!“, sagte Taiki.

In diesem Moment stürmten Rei, Makoto und Minako in den Raum. „Oh, Ami! Du hast ja schon angefangen!“, meinte Rei. Ami lächelte sie an. „Ja, ich hatte sowieso nichts zu tun.“ Taiki verabschiedete sich von den Mädchen und ging hinaus. Als er die Tür von außen verschlossen hatte, lehnte er sich dagegen und befühlte seine Wange. °Vielleicht lohnt es sich doch hier zu leben...°, dachte er.
 

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Bunny musste die Augen geschlossen halten, als Ami sie in den geschmückten Saal führte. „Kann ich aufmachen?“, fragte sie. „Noch nicht.“, antwortete Ami. Sie gingen zwei weitere Schritte. „Kann ich jetzt aufmachen?“ „Warte noch kurz.“ Noch drei Schritte... „Kann ich jetzt aufmachen?“ „Oh man, Bunny! Du bist und bleibst ein Kind!“ Alle lachten auf Reis Einwurf. „Jetzt kannst du aufmachen.“, sagte Ami, als sie sich wieder gefangen hatte. Bunny öffnete die Augen. Natürlich hatte sie von der Party gewusst, Schwangere sollten sich ja nicht aufregen, doch was sie sah übertraf all ihre Vorstellungen. Im ganzen Raum verteilt hingen Girlanden und Fähnchen auf denen `Welcome, Baby!´ `Alles Gute!´ und ähnliches stand. An den Säulen waren bunte Luftballons befestigt, Luftschlangen hingen an allen Wänden. Die Tische waren beladen mit Essen und Getränken.

„Ihr seid echt die Besten!“, sagte Bunny und hüpfte durch den Raum, um alle nacheinander zu umarmen. Es waren wirklich alle da – zumindest alle Mädchen. Sogar Haruka war gekommen. „Und jetzt: Lasst uns spielen!“, rief Minako und stieß die Hand in die Luft. Sie hatte gerade mal wieder eine Phase, in der es ihr gut ging und feierte das mit unverhohlener Euphorie. „Fangen wir mit dem ersten Spiel an...“ Sie kramte in kleinen, mitgebrachten Karteikarten. „`Rate das Tierbaby´! Okay: Wie heißt das Baby zu folgendem Tier: Kuh!“ Dabei zeigte sie auf Rei. „Hey! Ich bin keine Kuh!“ „Du sollst doch auch antworten!“ „Achso... Zur Kuh gehört das Kalb!“ „Rrrrichtig! Ein Punkt für Rei. Du bist dran, Michiru. Wie heißt das Baby zum Pferd?“ „Fohlen!“ „Okay. Ami: Wie heißt das Baby des Rehs?“ „Kitz.“

Nach etwa zwanzig Minuten hatten sie alle Tiere durch, die Minako einfielen. Doch wenn sie gedacht hatten, nun zum gemütlichen Teil des Abends zu kommen, lagen sie falsch. „So. Das nächste Spiel heißt: Baby-ABC-Liste!“ Die Mädchen setzten sich an den Tisch und jede bekam ein Blatt Papier und einen Stift ausgehändigt. „Okay. Wir müssen jetzt zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Babybegriff aufschreiben. Wer zuerst alle hat zählt bis zehn und dann müssen alle aufhören zu schreiben und wir vergleichen die Listen. Fertig? Und... Los!“ Alle schrieben drauf los.

Bunny starrte ihr Blatt an. °Gut.... A. A... hm, egal. Machen wir erstmal B. Babybrei! Gut. C... keine Ahnung! D... waah... okay, was weiß ich? S wie Schnuller. W wie Windel. K wie Kindersitz. P wie Plüschtier...° „Ich bin fertig.“, sagte Ami und legte ihren Stift beiseite. Sie zählte leise bis zehn. Bei fünf war auch Michiru fertig, Makoto schaffte es gerade noch bei neun. „Lasst uns vergleichen!“, sagte Minako und rückte näher zu den anderen. „Fang du an, Ami.“ „Gut, bei A habe ich Abstillen.“, sagte sie. „Ich auch.“, meinte Makoto und auch Michiru nickte. Die anderen hatten gar keinen Begriff bei A. „Okay, dann kriegt jeder von euch fünf Punkte für A.“, erklärte Minako.

Es dauerte weitere zehn Minuten die Listen zu vergleichen. Bunny und Minako, obwohl die Schwangeren unter ihnen, wurden immer kleiner. Sie hatten am wenigsten Begriffe gefunden. Am Ende gewann Ami ganz knapp mit 210 Punkten vor Michiru und Makoto mit 200 Punkten. Rei hatte 180, Haruka immerhin noch 120 und Minako und Bunny waren ganz hinten abgeschlagen mit jeweils 60 Punkten.
 

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Luna und Artemis saßen nebeneinander auf einem Stuhl in Setsunas Zimmer. Seit Sailor Pluto fieberhaft versuchte ihre alte Kraft wiederzuerlangen, hielten sie es für das Beste, in ihrer Nähe zu bleiben. Nun sahen sie zu, wie die Kriegerin immer wieder ihren Stab benutzte. Es war ihr bereits, zum Erstaunen der beiden Katzen, gelungen das Tor zu Raum und Zeit erscheinen zu lassen. Doch trotz aller Bemühungen blieb es geschlossen. Egal wie oft sie die Macht ihres Talismans anrief, es tat sich überhaupt nichts.

Luna sah aus dem Fenster. Die Sonne war längst untergegangen. „Pluto... findest du nicht es reicht für heute?“ Sie bekam keine Antwort. „Pluto?!“ „Nein! Ohne die Macht über die Zeit bin ich Nichts! Ich muss sie zurückbekommen, schon um der Zukunft Willen!“ Luna und Artemis sahen sich an. Wie sollten sie ihr nur helfen?
 

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Inzwischen waren die Partygäste fertig mit den Spielen. Nun machten sich alle über das von Makoto und Motoki liebevoll angerichtete Buffet her.

„Also das ist eindeutig mein Lieblingsteil.“, lachte Bunny, während sie sich zum fünften Mal den Teller vollschaufelte. Auch wenn Ami sie immer wieder ermahnte, dass auch Schwangere nicht über die Maßen essen sollten, konnte sie einfach nicht genug kriegen. Minako war mittlerweile auch nicht besser. Sie machte Bunny stark Konkurrenz wenn es um Größe und Zahl der Portionen ging.

Als alle fertig gegessen hatten, kam auch schon der nächste Programmpunkt dran. Michiru und Haruka holten aus einem Nebenraum weiße Babylätzchen und verschiedene Farbtuben. „Nehmt euch jeder ein Lätzchen und bemalt es wie ihr wollt.“, meinte Michiru. Bunny schnappte sich das erste und setzte sich damit an den Tisch. Sie überlegte, was sie malen sollte. Mehrmals drifteten ihre Gedanken dabei zu der Frage, ob das Baby die Chibiusa werden würde, die sie kannte. Sie zwang sich immer wieder, nicht daran zu denken. Schon allein deshalb, weil sie dabei jedes Mal einen kleinen, stechenden Schmerz verspürte.

„Fertig!“, rief Minako vergnügt. Freudestrahlend streckte sie Bunny ihr `Meisterwerk´ entgegen. Sie hatte den weißen Stoff hauchzart orange gefärbt. Überall waren kleine, bunte Herzchen verteilt. In der Mitte des größten Herzchens prangte das Zeichen der Venus. Nacheinander überreichten nun alle ihre Lätzchen. Jede hatte das Zeichen ihres Planeten in die Mitte gesetzt. Ami hatte zusätzlich hellblaue Seifenblasen aufgemalt. Makotos´ Lätzchen zierten fein gezeichnete Plätzchen und Blüten. Rei hatte sich an zwei schwarzen Raben verkünstelt. Haruka dagegen hatte versucht, einen Rennwagen zu malen, der mehr aussah wie eine knallrote Karotte. Michiru war eindeutig ein Meisterwerk gelungen. Selbst auf den widerspenstigen Stoff hatte sie ein Gemälde hinbekommen. Einen wunderschönen Sonnenuntergang am Meer.

„Ich danke euch allen! Ihr seid einfach die Besten!“ Bunny standen schon Tränen in den Augen, als sie all die Geschenke annahm. „Was hast du eigentlich gemalt?“, fragte Rei und schnappte ihr das eigene Lätzchen weg. „Oh, das sind aber süße Hündchen! Und so viele! Eins, zwei, drei, vier...“ „Es sind zwölf und es sind keine Hündchen, sondern wir! Siehst du, hier bist du und hier bin ich. Das hier ist Mamoru.“ Bunny deutete auf die einzelnen Kleckse. Rei hielt sich den Stoff ganz nah vor das Gesicht. „Achja, jetzt seh ich es auch. Aber ich bin bestimmt nicht so fett wie das hier!“ Die anderen lachten.

Es klopfte. „Hereeein!“, rief Bunny. Beladen mit Sektgläsern und -flaschen betraten Mamoru, Motoki, Seiya, Yaten, Yuichiro und Taiki den Raum. Ihnen hinterdrein tapsten Artemis und Luna, bemüht sich nichts von ihrer Sorge um Setsuna anmerken zu lassen. „Es ist kurz vor Mitternacht, wir dürfen ja das Anstoßen nicht vergessen!“, sagte Motoki zwinkernd. Die Männer öffneten die Flaschen. Eine war natürlich alkoholfrei, für die Fraktion der Schwangeren. Motoki goss den Sekt ein und Yuichiro verteilte die Gläser. Bunny sah sich verstohlen um. Sie war etwas enttäuscht, Setsuna nicht hier zu sehen. Mamoru trat zu ihr und legte den Arm um sie. „So und jetzt hebt alle eure Gläser!“, sagte Motoki und hob den Arm. „Noch fünf, vier, drei, zwei, eins, alles Gute zum Geburtstag, Bunny!“ „Ja, alles Gute!“ „Happy Birthday!“ „Alles Liebe!“ „Alles Gute für dich und das Baby!“ „Jetzt bist du achtzehn! Jetzt bist du alt genug um Verantwortung zu übernehmen!“ „Ist ein Königreich nicht Verantwortung genug?“

Bunny hörte schon lange nicht mehr, was die anderen ihr wünschten oder worüber sie redeten. In dem Moment, da ihr bewusst wurde, dass dies ihr letzter normaler Geburtstag war und dass sich schon bald alles ändern würde, brachen all ihre Ängste auf einmal auf sie ein. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was, wenn sie Chibiusa verloren hatte? Dann würden auch die Zwillinge niemals geboren. Was würde das für Konsequenzen für das Raum-Zeit-Kontinuum haben? Hatte sie am Ende doch versagt? Hätte sie irgendetwas anders machen sollen?

„Argh...“ Bunny krümmte sich. Das Sektglas fiel ihr aus der Hand und zerbrach am Boden. „Bunny!“ Mamoru stützte sie sofort. „Was ist los?“ „Hast du Schmerzen?“ Bunny konnte nur noch schwach nicken. Sie spürte erneut den stechenden Schmerz. „Oh Gott“, keuchte sie. „Das Baby!“

Mamoru zögerte nicht lange. Er hob sie geschickt hoch. Rei öffnete die Tür. „Ich bringe sie in unser Schlafzimmer, ihr müsst den Arzt holen, schnell!“ Mamorus Stimme war schärfer, als er beabsichtigt hatte, doch es kümmerte ihn nicht. Jetzt zählte nur noch Bunny. So schnell und vorsichtig er konnte, durchquerte er den Palast. Rei, Ami und Minako folgten ihm dicht auf. Die anderen Jungen hatten sich auf die Suche nach dem Palast eigenen Arzt gemacht. Makoto, Michiru und Haruka eilten unterdessen los um Handtücher und heißes Wasser zu holen. Nur für alle Fälle.

Bunny spürte immernoch in unregelmäßigen Abständen den Schmerz. Mittlerweile lag sie auf ihrem Bett. Mamoru hielt ihre Hand. Er redete leise und sanft auf sie ein. Die Tür zum Zimmer wurde aufgestoßen und der Arzt kam herein. Er sagte nichts, sondern ging sofort zu Bunny. Er fragte sie nach der Art der Schmerzen. Dann tastete er ihren Bauch ab und untersuchte sie. „Was ist los?“, fragte Mamoru fast schon panisch, als er den Gesichtsausdruck des Arztes sah. „Das Baby... wir haben keine andere Wahl, wir müssen es sofort holen!“
 

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So ihr Lieben. Bald ist es soweit... Dies ist das vorletzte Kapitel meiner Geschichte. Vielleicht wird es irgendwann eine Fortsetzung geben, Ideen hab ich genug, nur ist es so schwer, sie in Worte zu fassen^^. Im Moment widme ich mich jedoch einer anderen Geschichte, die hier in Kürze gepostet werden wird.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal herzlich für alle eure lieben Kommentare bedanken, ihr seid Klasse! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Annie04
2014-05-12T18:13:42+00:00 12.05.2014 20:13
Sehr spannend!
Jetzt kommt die große Frage: Junge oder Mädchen? Ich hoffe ja Mädchen. Wär ja auch ein bisschen blöd wenn Chibiusa nicht geboren wird oder? Freu mich schon ganz dolle aufs nächste Kapitel!!!
Von:  SailorStarPerle
2009-10-23T20:02:12+00:00 23.10.2009 22:02
da kann ich nur mieze-katze zu stimmen in allen punkten ^^

Bitte schnell weiter schreiben
Von:  mieze-katze
2009-10-23T08:42:54+00:00 23.10.2009 10:42
Oh man was für ein tolles Kapitel
Und dann hörst du einfach so auf wo es doch grade sooooo spannend wird!!!

Also so schnell wie möglich weiter schreiben das das klar ist XD

Bye



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