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Warten

von

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Mit geschlossenen Augen liege ich wach und lausche dem unablässigen tropfen des Wassers, das kleinen Bächen gleich von der Höhlendecke rinnt.

Ein Geräusch, das uns seit einer Ewigkeit begleitet.

Ich blinzle und schaue zu dir rüber.
 

Du schläfst.

Ob du bemerkst dass ich dich ansehe?

Ich kann dein Gesicht kaum erkennen, denn das kränkliche grüne Phosphorlicht der Pilze verwischt alle Konturen.

Doch meine Ohren verraten mir, dass du ruhig und gleichmäßig atmest.

Ich rolle mich noch ein bisschen weiter zusammen, denn der Fels ist eiskalt und ich friere trotz der Decken.

Wenn du so daliegst umgibt dich eine Aura der Friedlichkeit.

Ein befremdlicher Gedanke, wenn man weiß wie aufbrausend und reizbar du sein kannst.

Mein Hals schmerzt und ich muss husten.

Ich habe schon seit langem Fieber.

An mir geht das alles nicht so spurlos vorbei wie an dir.

Du erwachst und blickst mich an.

Ich erwarte Spot darüber, dass ich noch wach liege.

Doch du lachst nicht.

»Schlaf endlich.«, knurrst du nur und drehst dich um.

„Du solltest nicht auf der Seite liegen, dass belastet deinen gebrochenen Arm zu sehr“, geht mir durch den Kopf.

Aber ich schweige.

Es würde dich nur wütend machen.

Das es dir schwer fällt Hilfe anzunehmen habe ich begriffen.

Der Gedanke, dass du mir kein Vertrauen schenkst schmerzt, und ich schimpfe mich einen Narren.
 

Irr ich mich, oder findest auch du keine Ruhe mehr?

Spürst du vielleicht meine Blicke auf deinem Rücken?

Ich vergrab den Kopf in meinen Händen, denn ich will nicht dass du dich unwohl fühlst.

Ich bin wohl doch der Dummkopf für den du mich hältst.

Ich sorge mich um dich und vergesse darüber meine eigene Schwäche.

Und auch wenn du mich noch so oft von dir stößt, es ändert nichts daran.

Ich höre wie du dich neben mir bewegst.

Das Rascheln deines Gewandes als du dich umdrehst.

Jetzt siehst du mich an.

»Rede oder schlaf. Aber halt mich nicht wach.«, fährst du mich an und ich überlege kurz die Augen geschlossen zu halten.

Doch dann schaue ich zu dir herüber und schüttle den Kopf.

»Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken.«, flüstere ich als Antwort auf deinen wütenden Blick.
 

Ich schweige.

Ich hab Angst vor deinem arroganten Lächeln, wenn du dich über meine Worte amüsiertst.

Je mehr mir die Dinge bedeuten, umso lauter lachst du.

Hilflos wie so oft in deiner Nähe drehe ich dir den Rücken zu.

Es erschreckt mich wie wenig ich dir entgegen zu setzen habe.

Ich bin doch sonst nicht so sprachlos.

Im Halbschlaf wandern meine Gedanken zurück zu unserer ersten Begegnung.

Seit jener Nacht haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt, als hätte das Schicksal es vorherbestimmt.

Du hast mein Leben in der Hand und du weißt ich habe akzeptiert, dass du es sein wirst der mich tötet.

Ich bin bereit zu sterben.

Und wenn die Götter mir meinen Wunsch erfüllen wirst du es sein der die Klinge führt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-03T15:29:26+00:00 03.06.2009 17:29
behandelt es das selbe thema wie "tränen"? klingt nämlich ganz danach... irgendwie bedrückend und traurig das ganze... aber sehr schön geschrieben und irre fesselnd... ^^ und schon wieder ist das ende top! ^^


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