Zum Inhalt der Seite

楓弥の生み

"Akiya's Geburt"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~雷の強力~

Kapitel 04 ~雷の強力~ "ikazuchi no gouriki"
 

„Nun spann ihn doch nicht so auf die Folter!“ Zero legte seine Arme wieder um Akiya, der bei Isshis Namen doch gefährlich gezuckt hatte und warf Karyu einen genervten Blick zu. Dieser jedoch zeigte sich unbeeindruckt, zuckte mit den Schultern und sah dann Akiya wieder an. „Hast du die Energie gesehen, Akiya? Sie hat pulsiert und gezuckt, wie Millionen kleiner Blitze, die zusammengeballt darauf warten, von dir kontrolliert zu werden… bis sie allerdings soweit sind, kann noch etwas Zeit vergehen. Du musst aufpassen, dass du nicht ausversehen jemanden röstest.“ Bei dem letzen Satz schob sich ein Grinsen auf Karyus Lippen, als fände er diese Vorstellung äußerst amüsant, doch Akiya wollte sich damit nicht anfreunden. „Kann ich… kann mich dann auch ausversehen selbst…?“ Verunsichert sah er von Karyu zu Zero, der allerdings den Kopf schüttelte. „Keine Sorge, dich wird sicherlich kein Blitz treffen, da bin ich mir sicher.“ Wieder streichelte er über Akiyas Wange, doch die Stimmung im Raum schien sich zu trüben, was offensichtlich an Karyu lag. Ein leises, aber gefährliches Knurren war aus seiner Richtung zu hören, ehe er Zero am Arm packte und diesen festhielt.
 

„Ich denke es reicht, meine Schönheit. Du hast mich nun lange genug provoziert, und nun wirst du die Folgen tragen müssen…“ Karyus Augen funkelten gefährlich in Zeros Richtung, doch dieser grinste nur belustigt, ehe er sich zu Akiya beugte, diesen wieder flüchtig küsste und ihn dann nach draußen schickte. Ängstlich und rot bis über beide Ohren ließ Akiya sich das nicht zweimal sagen, denn die Spannung, die sich mit diesem Kuss zwischen Karyu und Zero aufgebaut hatte, war unweigerlich sexueller Natur. Und läge er mit seiner Vermutung richtig, dann wäre es mehr als nur dumm, sich noch weiter vor Karyus Augen so von Zero mit kleinen Streicheleinheiten verwöhnen zu lassen. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, spürte er, wie der Raum komplett abgeschottet wurde und hörte nur noch Zeros erregten Aufschrei, als Karyu sich ohne Zweifel über diesen hermachte.
 

Unsicher leckte er sich über die trockenen Lippen, konnte Zeros süßlichen Geschmack noch wahrnehmen, während er darüber nachdachte, was er nun tun sollte. Als er an Toras Zimmer vorbeikam, nahm er auch dort nur unmissverständliche Laute wahr, auch wenn er nicht wusste, mit wem Tora in diesem Zimmer war. Seine Optionen bestanden nun also aus Alleinsein oder Isshi, was ihn wieder an Zeros Worte erinnerte und den phantomhaften Schmerz wieder in seine Wange trieb. Es war nicht der Schmerz, der ihn stocken ließ, vielmehr war es das Gefühl, keine Emotionen zurückzubekommen, welches ihm Angst machte. Als er mit Isshi geschlafen hatte, war es ihm wie im Himmel vorgekommen, so leidenschaftlich aber auch sanft war dieser zu ihm gewesen. Aber nun wusste er, dass dieser damals nur geblufft hatte um an sein Blut zu kommen. Diese Tatsache würde er gut verdrängen können, würde Isshi sich ihm gegenüber nur langsam anders verhalten, was er aber nicht tat. Wahrscheinlich würde er ihn noch öfter schlagen, womöglich ernsthafter verletzen und immer mit dieser kalten Verachtung strafen, die er doch eigentlich gar nicht verdient hatte… er doch am allerwenigsten, schließlich hatte er Isshi nie etwas getan. Akiya wusste nicht, ob er das wirklich auf sich nehmen wollte, schließlich wusste er auch nicht, was ihn erwarten würde, sollte er es durchhalten oder ob ihn überhaupt etwas erwarten würde. Was wollte er eigentlich? Der Gedanke an eine Beziehung schien ihm einfach zu absurd, Isshi wäre niemals ein Mensch für sowas. Aber eine Freundschaft brauchte doch auch eine gewisse Nähe, oder nicht? Er wusste nicht, wie Isshi zu den anderen Dreien stand, aber die Distanz, die er zwischen ihm und Tora bemerkt hatte, deutete auf ein schlichtes Nebeneinanderleben hin.
 

Zum wiederholten Mal war er so in Gedanken vertieft, dass er nichts um sich herum bemerkte. Erst als er schmerzlich gegen etwas lief und rückwärts auf seinem Hintern landete, fiel ihm auf, dass er gedankenversunken immer weiter gelaufen und schließlich vor Isshis Zimmer gelandet war – und nicht nur das, er war auch noch geradewegs in diesen rein gerannt. Verärgert sah Isshi nun auf ihn herab und Akiya tat in seiner Angst vor erneuten Schlägen das einzige, dass ihm einfiel um den anderen vielleicht zu besänftigen – er rutschte sofort auf die Knie, beugte sich dann vorneüber, dass seine Nase fast den Boden berührte und entschuldigte sich. „Es tut mir Leid, ich habe nicht aufgepasst… ich wollte dich nicht—!“ Er kam schon nicht mehr weiter, ließ nur ein verängstigtes Quietschen hören, als Isshi ihn am Arm packte und auf die Beine zog. „Wie oft hab ich dir gesagt, dass du die Klappe halten sollst?“ Isshi sprach leise, hob Akiyas Gesicht an und sah ihm prüfend in die Augen. „Warst du so in Gedanken darüber, was Zero mit dir getan hat? Und? Gefällt es dir, wenn dich alles umgarnt? Eigentlich steht er drauf.“
 

Isshi zog Akiya ins Zimmer, schloss die Tür hinter ihnen und drehte sich dann wieder zu Akiya um, der verunsichert in der Mitte des Raums stand, keinen möglichen Fluchtweg fand. „Ich sag dir was… Zero ist eine intrigante kleine Schlampe, er tut nichts lieber, als Leute zu verwirren und zu provozieren. Und das nur, weil er weiß, dass Karyu niemals zulassen würde, dass ihm einer wie ich was tut.“ Langsam ging Isshi auf Akiya zu, welcher als Antwort nur ängstlich zurückwich. „Und… was hat das nun mit mir zu tun?“, fragte er leise, zuckte erschrocken zusammen, als er die Wand in seinem Rücken spürte – Isshi stand nun direkt vor ihm, stützte die Arme neben seinem Kopf ab und sah ihn mit einem unlesbaren Blick an. „Er hat dich benutzt… um mich zu provozieren, wahrscheinlich aber auch um Karyu anzumachen. Überall klebt dieser Geruch, an deinen Lippen, an deinem Hals… er weiß wie sehr ich es hasse, wenn ich was weggenommen bekomme. Hier…“ Er legte einen Finger an Akiyas Lippen, strich fast zärtlich über dessen Unterlippe ehe er weitersprach. „Hier sollte mein Geruch kleben, genauso wie an deinem Hals…“ Isshis Finger wanderten nun Akiyas Hals hinunter und an ihre Stelle, traten nun Isshis Lippen, die sich sanft gegen Akiyas bewegten. „Ich will dich jetzt.“
 

Und plötzlich war alles wieder da. Die sanfte Leidenschaft, dieses betäubende Gefühl von Isshis Lippen, alles fiel wieder auf Akiya ein, drohte ihn zu ertränken und er konnte sich nicht wehren. Zu schön war die Vorstellung, die sich in seinem Kopf gebildet hatte – dass Isshi eifersüchtig war, dass Zero ihn geküsst hatte. Dass er sich also wirklich was aus ihm machte. Akiya konnte, wollte sich nicht von Isshi losreißen, auch wenn sein Verstand noch der Ansicht war, dass es wieder gleich enden würde. Er gab sich dem Kuss hin, seufzte leise gegen Isshis Lippen bevor er den Mund einen Spalt öffnete und Isshi bereitwillig empfing. Es dauerte nicht lange bis Isshi ihn wieder auf den Boden gedrängt hatte, dieses Mal hielt er ihn an den Handgelenken fest, gab Akiya kaum die Möglichkeit sich zu bewegen, doch das kümmerte den Jüngeren nicht. Das Gefühl von Isshis heißen Lippen auf seiner Haut wischte erneut alle rationalen Gedanken aus seinem Kopf und alles was er noch wollte, was mehr von ihm. Und Akiya wurde nicht enttäuscht, Isshi schien es heute eiliger zu haben, zudem war er auch um einiges rauer im Umgang mit Akiya, was diesen aber auch nicht zu stören vermochte. Er hatte das Gefühl, Isshi sei natürlicher, nicht ganz so aufgesetzt wie beim letzten Mal, und Akiya redete sich schlichtweg den Himmel blau, als er nach nur wenigen Minuten die Beine für Isshi spreizte.
 

Die Nachmittagssonne bahnte sich den Weg durch kleine Löcher in den Schiebewänden des Tempels und Akiya streckte schlaftrunken seinen Arm aus, wollte sich an den warmen Körper kuscheln, der noch bis vor kurzem neben ihm gelegen hatte, doch nun griff er ins Leere. Verwirrt öffnete er die Augen, blinzelte, kniff sie wieder zusammen wegen der Sonne und sah sich dann um. Isshi war nicht mehr im Zimmer, der Platz neben ihm schon ausgekühlt. Akiya griff nach seinem Yukata, zog sich diesen langsam über die Schultern, ehe er aufstand und sich die müden Augen rieb. Dann ging er leise aus dem Raum und auf die Suche nach irgendwem, denn allein wollte er momentan nicht sein. Doch das einzige Zimmer, an dem er zu klopfen wagte, war Toras, welcher ihm dann auch schlaftrunken die Tür öffnete. Bei Akiyas Anblick erhellte sich seine Miene jedoch sofort und er schloss den Jüngeren herzlich in seine Arme, dirigierte ihn in seinen Raum wobei in diesem kaum mehr Platz war – am Boden lagen zwei, nein sogar drei junge Männer, alle tief schlafend, von einem Betäubungsmittel, wie Tora versicherte.
 

Isshi saß draußen, im Schatten eines großen Baums und raufte sich aufgebracht die Haare. Am Mittag schon hatte er sich aus dem Zimmer gestohlen, auch wenn der Reiz groß gewesen war, weiter mit Akiya im Arm dazuliegen. Dass er mit diesem wieder geschlafen hatte, war nicht sein Problem, vielmehr das warum. Er war von diesem Duft total benebelt gewesen, dieser Duft, der sicherlich nicht nur von Zero ausging. Nein, es war mehr gewesen, doch was, das konnte er nicht einmal erahnen und das machte ihn wütend. Denn es war allein die Schuld dieses bezaubernden Geruchs, dass er Akiya erneut das Gefühl vermittelt hatte, etwas für ihn zu empfinden. Und selbst wenn das tief in ihm der Fall sein sollte, dann würde er es dem anderen nie zeigen können, vorher würde er ihn so verletzen, dass es Akiya dann eh nicht mehr interessieren würde. Vertieft in seine zwiespältigen Gedanken merkte er erst gar nicht, wie Zero zu ihm kam und erst als er reflexartig zur Seite schlug, Zero dem Schlag auswich und auf seiner anderen Seite auftauchte, registrierte er. „Was willst du hier?“
 

„Oh, ich wollte mich nur erkundigen, wie es dir geht. Wie war es mit deinem hübschen Prinzen?“ Zeros Lippen zogen sich zu einem wissenden Grinsen und am liebsten hätte Isshi ihn geschlagen, doch er wusste, wie sinnlos das war. „Ich wüsste nicht, was dich das anginge… auch wenn ich annehme, dass du hinter der ganzen Sache steckst.“ Isshi rollte mit den Augen, als er von Zero nur ein noch breiteres Grinsen als Antwort bekam und stützte sich dann nach hinten ab, um aufzustehen doch die überragende Größe des Anderen beeindruckte Zero wenig. „Wie scharfsinnig… freu dich doch, ich hab dir eine nette Nacht beschert, oder nicht? So grob wie du bist, hättest du Akiya doch niemals ins Bett kriegen können. Sei froh, dass ich dieses Mittelchen… gefunden habe. Aber was machst du hier? Solltest du nicht mit ihm kuschelnd im Bett liegen?“ Zero kicherte hämisch, fischte dann nach einer seiner Haarsträhnen und wickelte diese um seinen Finger. „Oder ist das nichts für dich? Hast du immer noch einen Eisklumpen statt einem Herzen?“
 

Isshi schnaubte verächtlich, packte Zero dann grob an der Schulter und schob ihn zur Seite. „Wie gesagt, das geht dich absolut nichts an. Lass in Zukunft deine Finger aus dem Spiel, verstanden? Wann und wie ich irgendwen flachlegen will, ist immer noch meine Entscheidung. Spiel deine Spielchen mit anderen, aber nicht mit mir… bei allem Respekt für Karyu-sama, für dich habe ich keinen übrig.“ Ohne ein weiteres Wort ging Isshi an Zero vorbei, doch er wusste, dass dieser noch immer sein Grinsen auf den Lippen trug, konnte es förmlich hören. „Wenn du dich nicht bald entscheidest, was du für Akiya empfindest, dann wird es zu spät sein, Isshi…“
 

Doch Isshi ignorierte Zero nun einfach, ging wieder in sein Zimmer und war etwas enttäuscht, Akiya nicht mehr vorzufinden, was sich jedoch in dem Moment änderte, in dem er mit Tora den Raum wieder betrat – wieder lachend, wieder Arm in Arm und mit einem absolut glücklichen Gesichtsausdruck, bis zu dem Moment, in dem er Isshi bemerkte. Akiya biss sich auf die Lippe, schob Tora wieder aus dem Raum und wollte folgen, doch Isshi hatte die Tür schneller hinter Tora zugeschlagen, stand nun wieder vor Akiya, der sich glücklicherweise gewaschen hatte, sodass von dem gefährlichen Duft nichts mehr übrig war. Isshi sammelte sich, leise und mühsam beherrscht fing er an zu reden. „Bring ihn nicht wieder mit, der geht mir auf die Nerven, okay?“ Akiya nickte angespannt, sah nur mit großen Augen zu Isshi auf. „Und das mit uns, heute Morgen – denk nicht zu viel drüber nach, verstanden? Es war Zeros Verdienst, dass ich so war. Bilde dir nichts darauf ein. Ich gebe zwar zu, dass ich den Sex mit dir genieße, aber das wird nicht zur Gewohnheit werden. Und von Gefühlen zeugt das erst recht nicht. Find dich damit ab.“

Isshi wusste nicht, inwiefern er sich in dem Moment selbst belog, er wusste nur, dass das der einzige Weg war, um Akiya von dieser großen Wolke herunterzuholen, auf der dieser saß.
 

Und es funktionierte fabelhaft – Akiya senkte den Blick, enttäuscht nickte er wieder. Erneut hatte er sich viel zu viel erhofft was die Enttäuschung umso bitterer machte. Unsicher hob er den Blick, Isshi war noch immer dicht bei ihm, doch sein Blick war nicht so ablehnend wie sonst. Sicher konnte Akiya nicht von Mitgefühl reden, aber etwas Emotion fand er doch. Leise, nicht wissend ob Isshi ihn nicht wieder dafür schlagen würde, setzte er zu reden an. „Ich möchte nicht unhöflich sein, aber… ich würde gerne zu Toras Zimmer wechseln. Ich will dich nicht weiter mit meiner Anwesenheit hier belasten…“ Schnell senkte Akiya den Blick wieder, merkte wie Isshi sich entfernte ehe er schnell wieder aufsah, in letzter Sekunde ein Schwert auffing, dass Isshi ihm geworfen hatte. „Nein. Der wird dich nur ablenken und das kann ich nicht gebrauchen, wenn ich dich trainiere.“
 

„Mich… trainieren?“ Unsicher sah Akiya das Schwert in seinen Händen an, sah dann misstrauisch zu Isshi rüber. Er hatte noch nie ein Schwert in den Händen gehalten. Doch Isshi schob die Balkontür auf, ließ das schwache Licht der untergehenden Sonne eintreten ehe er nach draußen deutete. „Frag nicht so blöd. Es ist scheiß egal, welche ach so tollen Fähigkeiten du hast, denn auf die kannst du dich auch nicht immer verlassen. Daher werde ich dich lehren, auch mit einem Schwert zu kämpfen.“

„Aber… gleich mit einem… scharfen Schwert?“ Ungläubig riss Akiya die Augen auf, sah sich schon scheibchenweise im Wald verteilt, doch Isshi zuckte mit den Schultern. „Ich bin noch nie von einem Idioten mit Bambusschwert attackiert worden und wenn, dann hat er nicht mehr lange genug gelebt, um seinen Misserfolg mitzubekommen. Nun komm nach draußen.“ Dann verschwand er mit einem gekonnten Sprung im hohen Gras.
 

Es vergingen einige Tage und Nächte, in denen Akiya immer wieder bis aufs Blut von Isshi gefordert wurde. Die erste Nacht hatte er mit einer langen Wunde an seinem Arm überstanden, in den folgenden Nächten wurde er vorsichtiger, aber auch geschickter und zog sich nicht mehr als ein paar kleine Schrammen zu. Er lernte schnell, Isshis Schläge zu parieren, auch wenn diese mit voller Wucht auf ihn niederprasselten. Irgendwann wurde er aber auch mutiger, setzte zum Gegenangriff an, welcher aber von Isshi meist mühelos pariert wurde. Eines Nachts machten sie Jagd auf eine Bande Räuber, die innerhalb von Minuten einen schnellen Tod fanden. Akiyas Gefühl für seine Waffe wuchs mit jedem Hieb, den er austeilte und bald entwickelte sich die Notwendigkeit des Kampfes zu einem kleinen Spaß für ihn, auch wenn dieser nicht so ausgeprägt war, wie bei Isshi – dieser schien es richtig zu genießen, Blut spritzen zu sehen.
 

Nach einer weiteren Woche hatte sich ihr Verhältnis langsam geebnet, Akiya hatte es geschafft, dass Isshi nicht mehr auf jeden seiner Kommentare mit Schlägen antwortete, sondern sie des Öfteren sogar ignorierte, aber wenn er wütend wurde, dann richtig. Einmal hätte er ihm fast die Nase gebrochen, hätte Tora mit seiner neugewonnenen Fähigkeit – andere Menschen nach seinem Willen zu lenken – nicht rechtzeitig eingegriffen. Auch wenn Akiya wusste, dass er es manchmal mehr als nur verdient hatte, verletzte ihn jeder Schlag auch immer wieder seelisch. Doch langsam fand er sich damit ab, dass Isshi wohl nie richtig auf ihn eingehen würde, seit der Nacht, in der Isshi von – wie sich herausgestellt hatte – Toras Parfum geblendet gewesen war, hatten sie auch keinen Sex mehr gehabt.
 

Und als Isshi nun von der anbrechenden Nacht als etwas Besonderes sprach, wusste Akiya, dass es sich um einen Kampf handeln würde, spätestens als Isshi ihm vorsorglich einen Armschutz über seinen noch immer verletzten Arm legte. Gemeinsam brachen sie auf, Isshi führte ihn weit weg in ein Tal, wo sich zwei verfeindete Clans einen erbitterten Kampf geliefert hatten und die Gewinner nun feiernd um ein großes Feuer saßen. Akiya konnte nicht leugnen, dass es ihm Spaß machte, einen kleinen Streit anzuzetteln, was Isshi ihm aufgrund seines übereifrigen Mundwerks gern überlassen hatte. Und auch das resultierende Gemetzel das klar zugunsten der beiden Vampire ausging, machte ihm irgendwo Spaß. Doch als er dann zu Isshi ging, der träumerisch in der Wiese saß und in den Himmel starrte, verging ihm dieses Gefühl schnell.
 

Kaum war er in Isshis Blickfeld geraten, richtete der andere seinen Blick auf Akiya, seine Augen funkelten gefährlich und in ihnen brannte ein Feuer, dass Akiya gar nicht gefallen wollte und als er sich im nächsten Moment unter dem anderen widerfand, während dieser grob die Lippen auf Akiyas presste, glaubte dieser sich im falschen Film wiederzufinden. Ungeschickt versuchte er sich zu befreien, doch gegen Isshi hatte er – wie Karyu schon prophezeit hatte – keine Chance. Erst als dieser die Lippen von Akiyas löste und ihn wieder mit dieser Leidenschaft ansah, wurde Akiya klar in welcher Situation er sich befand. „Du widerlicher Kerl! Du wirst erst richtig scharf, wenn du ein Massaker angerichtet hast?! Geh runter von mir, ich will nicht—hmpf!“

Isshi presste seine Hand auf Akiyas Mund und funkelte ihn böse an. „Du hast noch immer nicht gelernt, in den richtigen Momenten die Klappe zu halten, Akiya… willst du nicht einmal mein wahres Ich beim Sex genießen?“ Er schob Akiyas Hände zur Seite, tauchte mit der Hand in dessen Kimono ein, rieb über seine Brust, was Akiya tatsächlich ein kleines Keuchen entlockte. Doch das änderte nichts daran, dass Akiya so keinen Sex wollte. Nicht so offensichtlich ohne Gefühl, nicht an diesem Ort.
 

Und während er sich weiter zwecklos gegen Isshi wehrte, zogen sich über den beiden unbemerkt tiefe, schwarze Gewitterwolken zusammen, deren Donnergrollen rasch näher kam. Akiya wünschte sich nichts lieber, als dass Isshi endlich von ihm runtergehen würde – der erste Blitz zuckte über den Himmel und Akiya sah nur noch Sternchen, hörte einen markerschütternden Schrei, dann war alles vorbei. Isshi war nicht mehr auf ihm, sondern lag einige Meter entfernt mit dem Gesicht nach unten in der Wiese, die Gewitterwolken schienen sich entladen zu haben und nun prasselte sanfter Regen auf sie nieder. Verwirrt richtete Akiya sich auf, sah zu Isshi herüber – und verstand. Es war nicht, dass dieser einfach vom Blitz getroffen worden war, denn das hätte dann auch ihn getroffen, nein – dieser Blitz war Akiyas Werk gewesen, er hatte Isshi durch die Luft geschleudert und…
 

Schnell sprang Akiya auf, eilte zu Isshi, sein schlechtes Gewissen und seine böse Vorahnung überrannten ihn förmlich, als er mit Tränen in den Augenwinkeln neben Isshi ins Gras sank, die fleischige, widerliche Brandwunde an dessen Rücken sah. „Das wollte ich nicht… es tut mir Leid, Isshi… lebst du noch, Isshi?“ Akiya wischte sich über die Augenwinkel, legte dann vorsichtig eine Hand an Isshis Rücken, stellte erleichtert fest, wie dieser zusammenzuckte. „Nimm deine Finger weg, das tut höllisch weh… ich fühle mich wie ein Brathähnchen, ein Glück für dich, dass ich kein Feuer gefangen habe…“ Isshi knurrte leise, dann nahm Akiya schließlich die Hand weg und seufzte erleichtert, kassierte aber gleich einen unkoordinierten Schlag, der sein Bein traf. „Nun hock hier nicht so dumm rum, hilf mir hoch, ich hab keine Lust hier liegen zu bleiben. Und mach dich auf was gefasst… sobald dieses Flimmern vor meinen Augen weg ist, verpass ich dir richtig eine, du dummes Gör…“
 

Akiya konnte nicht umhin, er lächelte bevor er Isshi dann mit toternster Miene aufhalf. Isshi war wieder so wie immer – und Akiya stellte fest, dass er es wohl nie schaffen würde, eine gewisse Nähe zu Isshi aufzubauen und damit hatte er sich wohl endlich abgefunden, so sehr es ihn auch schmerzte. Aber dieser Schmerz war ihm lieber, als die bittere Enttäuschung, die er wieder und wieder durchleben müsste, wollte er sich Isshi nähern. Vorsichtig stützte er den Verletzten, der immer wieder vor Schmerzen stöhnte, auch wenn seine Wunde schon langsam verheilte, auch in seinem Innern war so einiges diesem Blitz zum Opfer gefallen. Mühsam gelang es Isshi, sich mit Akiya in die Luft zu heben und den Heimweg anzutreten. Auch wenn es grässliche Schmerzen bedeutete, war Isshi froh, dass ihn etwas davon abgehalten hatte, sich Akiya zu nehmen. Schließlich wusste er selbst, dass es so am einfachsten wäre, jegliches Gefühlschaos abzuwenden.
 

Denn er würde sich nie ändern…
 


 

~完~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  akaibara
2010-05-24T05:16:48+00:00 24.05.2010 07:16
Kyaaaa~!!!
Ich will weiter lesen, aber es ist schon vorbei!! *heul*
Echt super geschrieben und die Charas find ich allesamt toll *___*
(Ich persönlich finde den Gedanken, dass Vampire fliegen könne zwar etwas komisch, aber das ist jedem selbst überlassen, außerdem gewöhnt man sich schnell dran^^°)
Wär super wenn es vielleicht doch noch eine Fortsetzung von dem Ganzen gäbe... )^o^(
Und jetzt muss ich mal schaun, was du sonst noch so geschrieben hast, ich find deinen Schreibstil so toll und fesselnd!! XD

By akaibara
Von: abgemeldet
2010-02-15T15:38:02+00:00 15.02.2010 16:38
ich fühle mich wie ein Brathähnchen, ein Glück für dich, dass ich kein Feuer gefangen habe…“

xD bei dem Satz musste ich mir voll das Lachen verkneifen xDDD
*toto einen keks geb*
Du schreibst schön..schade, dass es nur ein Prequel zu eurem rpg ist und nicht eine weiterführende ff...*sftz*
Ich bin mal gespannt, wann du es schaffst die anderen Vorgeschichten auch noch zu schreiben...;)

Von:  Nimouluft
2010-01-26T20:16:47+00:00 26.01.2010 21:16
Zero ist immer noch cool
und Isshi ist ein angsthase...

voll toll
ich hoffe doch es geht irwie weiter..
Von:  Nimouluft
2010-01-26T20:15:25+00:00 26.01.2010 21:15
Zero ist immer noch cool
und Isshi ist ein angsthase...

voll toll
ich hoffe doch es geht irwie weiter..
Von:  Mado-chan
2009-06-03T14:33:44+00:00 03.06.2009 16:33
hachja ich mag die beiden ^-^
und jetzt werd ich auch gleich noch n kommentar zu dem andern kapitel machen, hatte besuch als ich das gelesen hatte und war danach schlichtweg zu faul. xD
naja und karyu gefällt mir *-* wie immer xD +karyufan desu+
aba schöön geschrieben.
Wann kommt was anderes neues oder mit den beiden oder wie auch immer? xD
hachja und das isshi gegrillt wurde ist toll *-* grillfleisch xD ich hätte erstmal dran geknabbert oder so +lach+
lg
Mado


Zurück