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Hass und Liebe

liegen oft sehr nah beieinander
von

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"Kleine Streitigkeiten"

Hass und Liebe
 

„Verdammt , ich komm zu spät!“. Gehetzt lief ein blonder Junge durch die Straßen. Seine Jacke war nur schnell übergeworfen, sein Schulranzen hing nur locker über der Schulter und aus seinem Mund hing noch ein halbes Brötchen.

Menschen, Bäume und Autos zogen an ihm vorbei, doch er beachtete sie nicht. Er rannte über die Kreuzung ohne auf die Ampel zu achten. Lautes Rufen und Hupen ertönte, doch er hatte auch keine Zeit diesem Beachtung zu schenken.

Gerade als er durch das Schultor rannte ertönte das 2. Klingeln, dass den Beginn der Stunde ankündigt. Hastig durchquerte er den Schulhof, sprang die Treppen hinauf und stand 5 min später vor der Tür seines Klassenraums.

Zögernd hob er die Hand und begann zaghaft zu klopfen. Vorsichtig öffnete er die Tür.

Bevor er in der Lage war eine Entschuldigung zu äußern, donnerte die Lehrerin bereits: „JOSEPH JAY WHEELER! DAS IST JETZT SCHON DAS 3. MAL DIESE WOCHE, DASS DU ZU SPÄT ZUM UNTERRICHT KOMMST UND ES IST GERADE MAL MITTWOCH! HEUTE NACHSITZEN UND DU ÜBERNIMMST DEN PUTZDIENST FÜR DIE RESTLICHE WOCHE!“

>Blöde Schnepfe! Das kann doch mal passieren! Was fällt der eigentlich ein, mich zum Putzdienst zu verdonnern?< „DU SITZT JA IMMERNOCH NICHT AUF DEINEM PLATZ! JETZT ABER DALLI!“, meckerte seine Lehrerin weiter. „Ja Ja...“

Deprimiert setzte sich Joey auf seinen Platz, noch immer vor sich hin meckernd.

Die folgenden 6 Stunden war er mehr in seinen Gedanken versunken, als dem Unterricht zu folgen. Nicht, dass er das sonst täte, aber heute konnte er sich überhaupt nicht konzentrieren.

Seine Gedanken waren die ganze Zeit bei dem Grund, warum er in letzter zeit immer verschlief.

Seit einer Woche träumte er jede Nacht von einer Person. Joey fühlt sich zu dieser Person hingezogen und er weiß, dass er sich kennt, doch das Gesicht war in seinen Träumen nicht zu erkennen.

>Wer bist du nur? Wann zeigst du mir endlich dein Gesicht? Ich will wissen, wer du bist!<

Abermals stöhnte er auf.

Seine Freunde und restlichen Klassenkameraden waren bereits nach Hause gegangen, aber nicht ohne ihn noch mit einem mitleidigen Blick zu bedenken.

>Na dann fang ich mal an<, denkt sich der Blondschopf und schlurfte förmlich zum Klassenschrank, der sich hinter dem Lehrerpult befand,

Gelangweilt und alles andere als fröhlich nahm er den Besen aus dem Schrank und begann, seiner Lehrerin mal wieder gedanklich Schimpfwörter an den Kopf werfend, zu fegen.

Nach einer Weile drifteten seine Gedanken mal wieder zu einer Person in seinen Träumen ab, die ihm jede Nacht erschien.

>Wieso träume ich von ihr oder ihm? Wer ist es und wieso zeigt die Person mir nicht ihr Gesicht? Ist es ein Mädchen oder vielleicht doch ein Junge? Und warum fühle ich mich zu dieser Erscheinung hingezogen?

Es ist so ein komisches Gefühl. Eine Art Sog. Ich werde dorthin gesogen, ohne mich der Person zu nähern. Komme ich zu nah, verschwimmt alles im Nebel.

Moment... Das ist bestimmt nur eine richtig geile Alte mit dicken Dingern und knapp bekleidet, weil ich es einfach mal wieder nötig habe.<

„Hey Köter, hör auf zu sabbern. Das ist ja ekelhaft! „ >Was?<

Irritiert drehte sich der Blonde um, um die Person zu der Stimme zu finden. Als er sie entdeckte verfinsterte sich seine Mimik.

„KAIBA!“ Was fällt dir eigentlich ein? Ich hab dir schon zig mal gesagt, dass ich kein Hund bin! Und was heißt hier eigentlich sabbern? ICH SABBERE NICHT! Ich zeig dir gleich mal, was ne Harke ist!“

Spöttisch zog Kaiba die Augenbraue hoch und verzog seinen Mund zu einem fiesen Lächeln.

„Hunde die bellen beißen nicht!“ Damit verschwand er wieder. „KAIBA!“

In Joey brodelte es. >Was fällt dem eigentlich ein? Ich hasse ihn! Ich hasse ihn!! Ich hasse ihn!!!<

Wutentbrannt schmiss er den Besen in die Ecke.

Als er gerade gehen wollte, drehte er seufzend um und kehrte den restlichen Dreck zusammen und schmiss ihn weg. Danach stellte er den Besen in den Schrank zurück.

>Ich muss Frau Nagasaki ja nicht noch mehr gegen mich aufbringen.<

Resigniert verlies er den Klassenraum und schließlich die Schule. Sein Blick fiel auf die Person, die am Schultor stand und ihm zuwinkte.

„Hey Yugi, was machst du denn hier?“ Yugi lächelte. „Ich wollte dich abholen. Wie war dein Putzdienst?“

Grummelnd erzählte Joey seinem besten Freund von dem Vorfall mit Kaiba.

Lächelnd schüttelte Yugi den Kopf. „Joey, Joey. Warum lässt du dich von ihm so provozieren? Genau das will er doch nur!“

„Ja ich weiß, aber ich kann einfach nicht anders. Wenn er mir wieder einen Spruch gegen den Kopf wirft, dann kann ich nicht mehr klar denken. Ich werde so sauer, dass ich explodieren könnte. Ich hasse ihn!“

Yugi lächelte. „Ich weiß, aber vielleicht ist er gar kein übler Kerl.“

Perplex guckte Joey ihn an. „Bitte was? Der und nett? Mr. Ich-bin-sowieso-besser-als-ihr-alle-zusammen persönlich? Der Kühlschrank? Der Eisblock? Der...“ „Ja, genau der.“

„Oh man Yugi, du glaubst auch wirklich in jedem an das Gute, oder?“ Joey musste lachen.

„Du glaubst wahrscheinlich auch, dass man einen fleischfressenden Saurier fröhlich stimmen kann, oder?“ „Ja, warum auch nicht? Glaubst du das etwa nicht?“ Fragend guckte Yugi den Blonden an. Dieser überlegte kurz und antwortete dann: „Naja... Einfacher als Kaiba!“

Die zwei Freunde guckten sich an und brachen in Gelächter aus.

Während sie weiter gingen unterhielten sie sich noch über alles Mögliche.

Als sie an der Kreuzung ankamen, an der sich ihre Wege trennten, fragte Yugi: „Willst du nachher noch zu mir kommen?“ „Ja klar, ich hab eh nichts weiter vor.“ Yugi lächelte.

„Dann sehen wir uns um 3?“ Auch Joey beginnt zu lächeln. „Ja ist in Ordnung. Bis dann.“ „Ciao!“

Joey bog nach Hause ab und dachte darüber nach was er bis um 3 tun sollte.

Als er zuhause ankam machte er sich was zu essen. Nachdem er es verschlungen hatte setzte er sich in sein Zimmer.

Sein Blick fiel auf seinen Zeichenblock. Er arbeitete gerade an einem Bild des weißen Drachen mit eiskaltem Blick. Eigentlich malte er hauptsächlich seine Freunde, Landschaften, Tiere und vor allem sein Rotauge, doch er hatte eines Tages dieses Bild vor Augen, wie der weiße Drache da steht mit gespreizten Flügeln und seine Attacke abschießt.

Der Blonde beschloss ein wenig an dem Bild weiter zu arbeiten.

Um halb 3 begann er sich anzuziehen und machte sich auf den Weg zu Yugi.

Kurz vor war er da und klingelte. Einige Sekunden später öffnete Yugi bereits die Tür. „Hey Joey, hast du Lust in die Spielhalle zu gehen?“ „Ja klar können wir machen.“ So machten sie sich auf den Weg.

Plötzlich hielt eine schwarze Limousine neben ihnen. Das Fenster wurde hinunter gelassen und eiskalte Augen blitzten ihnen belustigt entgegen.

„Na Köter? Geht dein Herrchen mit dir Gassi?“ Joeys Blick verfinsterte sich. „Kaiba! Was willst du schon wieder? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“ Spöttisch lächelte Kaiba. „Warum sollte ich? Du gibst mir doch jeden Grund mich über dich lustig zu machen. Du bist einfach lächerlich!“ Damit wurde das Fenster wieder geschlossen und die Limousine fuhr weiter.

Ein wütender Joey blieb zurück. Beruhigend legte Yugi seinem besten Freund die Hand auf die Schulter. „Mach dir nichts draus!“

Damit gingen sie weiter.

An der Spielhalle angekommen trafen sie Tristan und Tea. Die Freunde verbrachten den restlichen Tag mit zocken.

Vergeblich hatte Joey versucht Yugi in irgendeinem Spiel zu schlagen, war jedoch kläglich gescheitert. Nach 3 Stunden gab er resigniert auf.

Die Freunde beschlossen, sich auf den Heimweg zu machen, schließlich war am nächsten Tag Schule und das bedeutete frühes Aufstehen.

Zuerst trennten sich Tristan und Tea von der Gruppe.

Yugi und Joey gingen noch ein Stück zusammen und plauderten über die neusten Spiele, bis sich auch ihre Wege trennten.

Joey schlenderte allein durch die dunklen Straßen Dominos. Er hatte noch keine Lust nach Hause zu gehen und so setzte er sich auf eine Parkbank.

Kurz darauf setzte sich jemand neben ihn, doch er achtete nicht darauf.

„Na Wheeler, hat dich Muto auf die Straße gesetzt oder warum streunst du hier herum?“ „Leck mich doch, Kaiba!“, antwortete der Blondschopf und wandte sich zum gehen. „Nein danke, ich bin ja nicht schwul, aber du würdest sicherlich alles nehmen, solange dich überhaupt jemand will, oder?“ „Fick dich doch! Such dir erstmal Freunde!“, konterte Joey und ging.

>Kann der nicht einfach mal wie Schnauze halten? Wieso lässt er mich nicht einfach in Ruhe? Ich hasse diesen geldgeilen Drecksack!<

Inzwischen war er zuhause angekommen. Schnell sprang er unter die Dusche und legte sich anschließend in sein Bett.

Nach kurzer Zeit war er auch schon eingeschlafen und träumte von einer Person im Nebel.

Streuner sucht Hündin

Kapitel 2
 

~ Diese Gestalt. Sie kommt näher. Wer bist du? Es... es ist ein... es ist ein Junge.

Er ist größer als ich. Aber wer ist er? Ich erkenn ihn nicht.

Aber... seine Augen. Blaue Augen. Sie kommen mir bekannt vor. Aber woher?

Ich weiß es nicht. „Bitte, komm näher, damit ich dein Gesicht sehen kann!“

Du verschwindest. „Nein! Komm zurück! Bitte bleib hier!“

Ich kann ihn kaum noch sehen, aber ich will doch wissen, wer er ist!

„Neeeeein!“ ~

Erschrocken wachte er auf. Joey guckte auf die Uhr. 6:15 Uhr.

>In einer viertel Stunde muss ich aufstehen. Dann kann ich auch jetzt schon aufstehen und noch duschen.<

So schnappt der Blonde sich seine Sachen und geht ins Badezimmer.

Nachdem die Boxershorts und das T-Shirt, in denen er geschlafen hatte, in dem Wäschekorb gelandet waren, stellte er sich unter die Dusche.

Während das heiße Wasser seinen Körper hinunter lief, gingen seine Gedanken zu seinem Traum zurück.

>Wenigstens weiß ich jetzt, dass ein es ein Junge ist. Aber wieso träume ich von ihm? Das muss doch einen Grund haben. Und dann diese Augen. So stechend blau. Und sie kommen mir so bekannt vor. Wer ist er?<

Joey stieg aus der Dusche. Nur mit einem Handtuch bekleidet ging er zurück in sein Zimmer. Nach einem Blick auf die Uhr, die bereits 7:00 anzeigte kramt der Blonde hastig eine Hose, Socken, frische Boxershorts und ein T-Shirt aus seinem Schrank.

Danach rannte er in die Küche, machte sich schnell ein Brot, dass er mit wenigen Bissen verschlang, schulterte seinen Ranzen, schlüpfte in seine Schuhe und lief zur Schule.

Pünktlich um halb 8 zum Unterrichtsbeginn saß er im Klassenraum auf seinem Platz. Doch wo waren die anderen? Hatten sie vielleicht die erste Stunde frei und er hatte es vergessen?

Plötzlich fiel ihm ein, dass er keine Japanisch-Hausaufgaben gemacht hatte und das hatte er bei Frau Nagasaki in der 3. Stunde und einen weiteren Fehltritt wollte er sich bei ihr nicht erlauben.

So kramte Joey seine Sachen aus der Schultasche und begann seine Aufgaben zu machen.

Nach einer halben Stunde hatte er es geschafft. Da allerdings noch immer keiner seiner Klassenkameraden aufgetaucht war, beschloss er sein Deck durch zu sehen. Nach einiger Zeit wird ihm jedoch auch das zu langweilig.

Seufzend packt er sein Deck zur Seite und guckt aus dem Fenster.

Nach schier endloser Zeit ging die Tür auf und Yugi betrat den Raum. Verdutzt guckte er den Blonden an, der ungewöhnlicher Weise bereits auf seinem Platz saß.

„Joey, was machst du denn schon hier? Sonst kann man um diese Zeit nicht mal daran denken, dass du gleich kommst.“

„Ich sitzt schon seit einer guten dreiviertel Stunde hier. Hatten wir die erste frei oder warum ist keiner hier?“

Verwirrt blinzelte Yugi, bevor er in schallendem Gelächter ausbrach. Joey guckte ihn nur dämlich an. „Hey Yugi, Alter, was ist so witzig? Hab ich was verpasst?“

Nachdem Yugi sich wieder einigermaßen eingekriegt hatte begann er Joey aufzuklären.

„Joey, ähm, gestern Nacht wurden die Uhren eine Stunde zurück gestellt. Hast du das vergessen? Jetzt ist es gerade..“ Der kleine warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. „...5 vor halb 8.“ „Oh shit! Und ich wundere mich, dass keiner hier auftaucht.“ „Tja Joey, erst kommst du 3 Tage lang jeden Morgen zu spät und dann gleich ne Stunde zu früh.“

In der Zwischenzeit waren auch die restlichen Schüler eingetroffen und Frau Haruki betrat den Raum. „Guten Morgen Schüler!“ „Guten Morgen Frau Haruki.“, antworteten die Schüler im Chor. Damit begann der Unterricht.

Joey, den das sowieso nicht besonders interessierte, versuchte heraus zu finden, was heute anders war als sonst.

Stumm lies er seinen Blick durch die Klasse streifen. Sein Blick blieb an Kaibas Platz hängen.

>Das ist es! Kaiba ist nicht da! Wo steckt er nur? Hält der Geldsack es inzwischen nicht mal mehr für nötig zum Unterricht zu kommen, weil er denkt, das er eh alles weiß?<

Das Kaiba nicht da war bedeutete für Joey einen noch langweiligeren Schultag., als es eh schon war, da er niemanden hatte mit dem er sich anlegen konnte, wenn er weg war.

>Wo soll ich jetzt meinen Frust ablassen? Man wird das heute wieder langweilig!<

An diesem Tag zog sich eine Stunde wie die andere. Nicht mal die Pausen waren lustig, wenn man niemanden zum Streiten hatte.

Irgendwas fehlte Joey an diesem Tag. Geknickt ging er nach hause. Er hatte nicht einmal Lust sich mit seinen Freunden zu treffen, die heute in das neue Einkaufscenter wollten.

Zuhause angekommen legte er sich in sein Bett und schaltete den Fernseher ein. Als er dann betrübt festgestellt hatte, dass mal wieder nichts Interessantes im Fernsehen lief, griff er zum Schalter und schaltete diesen wieder aus.

Auch an seinem Bild wusste er nichts mehr zu verbessern oder zu verändern.

Also nimmt er das Bild und stellt es zu den anderen Bildern an die Wand neben seinem Schreibtisch.

Als sein Blick auf die Leere Leinwand fiel kam ihm die Person in seinen Träumen wieder in den Sinn. Spontan griff er zu seinem Pinsel und malte drauf los.

Nach 3 Stunden war er fertig. Zufrieden mit sich legte er den Pinsel wieder zur Seite.

Die Person, die jetzt auf der Leinwand zu sehen war, sah genauso aus wie die von Nebel verhüllte Person in seinen Träumen.

Da er nicht wusste, was er jetzt machen sollte beschloss er ein wenig an die frische Luft zu gehen.

Während er ziellos durch die Straßen Dominos steifte beobachtete er die Menschen, die an ihm vorbei gingen. Die meisten waren Pärchen, die zusammen einen kleinen Abendspaziergang machten.

Irgendwie fehlte ihm etwas. Manchmal fühlte Joey sich einsam.

>Wieso bekomme ich kein Mädchen ab? Damals hatte ich gute Chancen bei Mai. Wieso habe ich die nicht genutzt? Dann hätte ich jetzt wenigstens auch jemanden an meiner Seite!<

Inzwischen war er am Park angekommen. Seufzend setzte er sich auf eine Bank vor einem Teich und beobachtete die Enten.

>Sogar die haben jemanden gefunden? Bin ich denn der einzige, der noch nie eine Freundin hatte?

Ich bin der einzige meiner Freunde, der sich praktisch noch als Jungfrau bezeichnen könnte. Die meisten hatten zumindest schon mal einen Zungenkuss. Selbst der schüchterne Yugi. Okay... Es war mit Tea, da bin ich doch lieber eine Jungfrau, aber trotzdem. Ich sterbe wahrscheinlich noch als alte Jungfer!<

„Na Köter, Bist du auf der Suche nach einer Hündin? Vergiss es! Du bekommst sowieso keine ab. Selbst Hündinnen haben ein gewissen Niveau unter dem du auf jeden Fall liegst!“

Erschrocken blickte Joey auf. Vor ihm stand Seto Kaiba.

>Na toll! Den habe ich jetzt auch gerade gebrauchen können.<

„Halt die Fresse, Kaiba! Du hast doch selbst keine Freundin!“ Spöttisch lächelte Kaiba. „Aber mich wollen wenigstens genug, was bei dir offensichtlich nicht der Fall zu sein scheint!“

Das saß. Joeys Blick wurde traurig. Jedoch fasste er sich schnell wieder. >Ich darf Kaiba nicht zeigen, wie sehr er mich damit getroffen hat, sonst kann ich mir das noch öfter anhören.<

„Schnauze! Wo warst du eigentlich heute in der Schule? Hast du inzwischen gemerkt, dass dich da keiner haben will?“ Joey begann zu grinsen.

„Nein, erstmal habe ich euch überhaupt nicht nötig, weil ich eh besser bin als ihr und zweitens hatte ich einen wichtigen Geschäftstermin. Schließlich habe ich im Gegensatz zu dir besseres zu tun, als im Park zu sitzen und nach einem Mädchen zu suchen, dass mich haben will.“ „Ich habe nicht nach einem Mädchen gesucht!“

Aufbrausend begann Joey zu schnauben. Kaiba begann erneut fies zu grinsen. „Oh, Nicht? Dann wohl nach einem anderen Köter. War eh klar, dass du schwul bist!“ >Was fällt dem eigentlich ein?< langsam wurde Joey wirklich wütend. „Man Kaiba! Ich bin nicht schwul! Es ist nur keine gut genug für mich.“ Kaiba begann zu lachen. „Das glaubst auch nur du. Einbildung ist auch eine Bildung. Und in deinem Fall wohl die einzige. Naja... ich muss los. Ich hab noch besseres vor, als mich mit dir abzugeben.“

„Warum tust du es dann? Verpiss dich doch einfach!“

„Hatte ich auch vor! Such du weiter nach deiner Hündin, auch wenn das eine erfolglose Suche sein wird.“

„Zum letzten Mal, Kaiba! Ich...“

Doch Kaiba war schon gegangen. >Mistkerl! Was denkt der eigentlich wer er ist, dieser arrogante, selbstsüchtige,..<

Vor sich hin fluchend machte Joey sich auf den Weg nach Hause.

Dort aß er etwas bis er sich entschloss schlafen zu gehen.

In dieser Nacht träumte er wieder von dem Jungen mit den stechend blauen Augen.

Klärende Gespräche

~Anfangs war es nur eine Rauchwolke, doch nach und nach bildete sich daraus die Joey inzwischen so bekannte Gestalt. Der Junge mit den so unheimlich verzaubernden Augen. „Joey, Joey!“

>Er... er spricht zu mir, aber seine Stimme ist so komisch.<

„Was ist? Was willst du von mir?“ Doch anstatt zu antworten begann er sich wieder in Rauch aufzulösen. Verzweifelt lief Joey auf ihn zu. „Nein, bitte geh nicht! Sag mir bitte was du von mir willst.“

Tränen rannen ihm die Wangen hinunter. Die Gestalt hörte jedoch nicht auf ihn.

Immer weiter löste sie sich auf, bis sie nicht mehr zu erkennen war. Joey fiel auf die Knie.

>Warum? Was ist hier los? Warum lässt er mich so zappeln?< Er begann richtig zu weinen, als die Stimme des Jungen abermals an sein Ohr drang. „Finde mich! Du musst mich finden!“ Die Worte waren sehr undeutlich, doch Joey verstand sie. ~

Verschlafen wachte der Blondschopf auf. Sein Blick fiel auf den Wecker. 10:30 Uhr.

Gerade wollte er aufspringen, da er dachte, dass er schon wieder zu spät kommen würde, als ihm einfiel, dass er heute keine Schule hatte. Es war zwar Freitag, aber die Oberschüler schrieben ihre erste Abschlussprüfung und daher hatten alle anderen Klassen frei.

So drehte er sich lieber ein paar Mal im Bett um, da ihn sein Traum nicht los lies.

>Was meinte er mit „Finde mich!“? Wie soll ich ihn finden und warum? Vielleicht sollte ich mir jemandem reden. Tristan? Nein, der ist zu kindisch. Tea? Bloß nicht!<

Er beschloss mit Yugi zu reden.

Um 10:00 Uhr stand er auf. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem schönen Frühstück war es dann bereits kurz vor halb 1. Er beschloss Yugi jetzt anzurufen, da dieser inzwischen aufgestanden sein müsste.

Joey begab sich ins Wohnzimmer, wo das Telefon neben dem Sofa auf einem kleinen Tisch stand.

Hastig wählte er Yugi´s Nummer. Nach 3x klingeln wurde auf der anderen Seite abgenommen.

„Hallo?“ Verschlafen erklingt Yugi´s Stimme. „Hey Yugi, ich bin es, Joey. Hast du heute Zeit?“ „Ja, ich hab heute noch nichts vor. Was gibt es?“ Joey seufzte.

„Ich muss einfach mal mit jemandem reden.“ „Oh, ja, ich komm in einer Stunde vorbei, okay?“ „Ja, bis dann.“

Damit legten sie auf. Gelangweilt setzte sich Joey aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein.

Auch dieses Mal lief nichts interessantes im Fernsehen. Trotzdem guckte er sich irgendwelche Sendungen an.

Nach einer halben Stunde zappen entschied er sich für Trickfilme. Es lief gerade Spongebob Schwammkopf. Er kannte die Folge bereits, aber er fand die Serie eigentlich ziemlich gut. Ab und zu Trickfilme zu gucken war eines seiner kindlichen Laster, die er auch mit 17 Jahren noch behalten hat. Die Serien waren vielleicht nicht sonderlich intelligent, aber Joey mochte sie, da man ihr nicht wirklich folgen musste um sie zu verstehen.

Wieder einmal wünschte er sich einfach wieder ein Kind zu sein. Die Schule wäre wieder einfach, man bräuchte sich um nichts Sorgen zu machen und man hätte die Träume der Nacht einfach am nächsten Morgen wieder vergessen.

Das Klingeln holte ihn aus seinen Tagträumen.

Hastig sprang er auf und lief zur Tür. Der Blonde öffnete sie und blickte direkt in Yugi´s strahlendes Gesicht. „Hey Joey!“, smilte der Jüngere. „Hey Yugi, schön, dass du gekommen bist.“, lächelte er zurück. „Ist doch selbstverständlich, dass ich zu dir komme, wenn du Probleme hast. Du bist schließlich mein bester Freund!“ „Trotzdem danke!“

Yugi nickte. „Darf ich auch reinkommen oder wollen wir uns vor der Tür unterhalten?“ Irritiert blickte Joey auf. „Sorry, das hab ich total verpeilt. Ich bin in letzter Zeit total durch den Wind.“

Verstehend nickt Yugi, bevor er Joey in die Wohnung folgte.

Als sie im Wohnzimmer angekommen waren setzte Yugi sich auf das Sofa, während Joey schnell 2 Gläser und eine Cola holen ging. Den fernsehe ließen sie laufen, weil Joey eine Geräuschkulisse brauchte. Nachdem sich Joey gesetzt hatte herrschte betretenes Schweigen, bis Yugi die Stille durchbrach.

„Also Joey, was ist los? Willst du mir jetzt sagen, was dich in letzter Zeit so bedrückt hat?“ Verwirrt guckte Joey den Kleineren an. „Du hast es bemerkt?“ „Joey, das hat wahrscheinlich jeder bemerkt! Das war absolut unübersehbar! Du warst in letzter Zeit ganz oft abgelenkt und hast geträumt. Wenn man dich angesprochen hat dauerte es entweder ne Weile bis du geantwortet hast oder du hast gar nicht geantwortet.“

Betreten sah der Blonde nach unten. „Tut mir Leid, mir ging einfach ne Menge im Kopf herum.“ Yugi lächelte. „Schon in Ordnung. Also was ist es das dich so bedrückt?“

„Weißt du, ich träume in letzter Zeit immer so komische Dinge. Seit Wochen habe ich jede Nacht den gleichen Traum. Ich sehe eine große Nebelwolke. In ihr zeichnet sich deutlich der Körper eines Jungen ab. Er hat strahlend blaue Augen, aber ich kann nicht erkennen wer er ist. Ich fühle mich zu ihm hingezogen, Yugi. Ich weiß nicht was diese Gefühle bedeuten. Ich hab mich noch nie so gefühlt.“

„Joey, ich weiß vielleicht nicht, wer die Person in deinen Träumen ist und auch nicht, was diese Träume dir sagen wollen, aber ich bin mir ziemlich sicher was deine Gefühle bedeuten.“

Neugierig schaute Joey seinen besten Freund an. „Bitte Yugi! Wenn du es weißt, dann sag es mir! Das würde vielleicht alles einfacher machen.“, flehte er.

Verlegen kratzte sich dieser am Kopf. „Einfacher macht es das alles mit Sicherheit nicht! Naja... also Joey... Ich denke mal du bist verliebt!“

Erschrocken weiteten sich die Augen des Blonden.

„Verliebt? Ich? In einen Jungen? Und dann noch in einen der vielleicht gar nicht existiert? Das kann nicht sein!“

Beruhigend legte ihm der Kleinere eine Hand auf die Schultern. „Doch Joey, du bist verliebt! Auch in einen Jungen, aber das ist doch nichts schlimmes!“

Ängstlich guckte Joey hoch. „Das macht dir nichts aus?“ „Ach was! Ob du hetero- oder homosexuell bist ist mir egal. Du bist mein bester Freund!“

Dankbar nahm Joey Yugi in den Arm. „Danke!“ „Kein Problem!“

Auf einmal wurde Joeys Lächeln wieder traurig. „Was mache ich denn jetzt?2 Yugi überlegte. „Hat er denn in deinen Träumen mal etwas zu dir gesagt?“ „Ja, erst letzte Nacht. Er sagte Finde mich!.“ Yugis Gesicht hellte sich auf. „Dann musst du versuchen ihn zu finden!“

Traurig lächelte der Blonde. „Und wie soll ich das bitte anstellen? Ich weiß nichts von ihm. Nur das er ein Junge ist und blaue Augen hat.“ Yugi wurde nachdenklich. „Hmm... das ist nicht viel, aber wir schaffen das schon.“ Joey lächelte leicht. „Yugi, du bist echt ein unverbesserlicher Optimist!“

Dieser grinste. „Ich weiß. Sorry Joey, aber ich muss jetzt los. Ich hab Großvater versprochen ihm im Laden zu helfen. Aber wir sehn uns ja Montag.“

Damit stand der Jüngere auf und verlies die Wohnung. Joey war wieder allein zuhause.

Tarurig zappte er durch die Kanäle. Auf MTV blieb er hängen. Das Lied, das dort lief kannte er nicht.
 

Ich würde sterben für dich,

wenn es so weit ist.

Ich würde sterben für dich.

Egal wo du bist.

Ich würde sterben für dich

Und mein letzter Wille ist,

dass du mich nie vergisst,

weil du mir wichtig bist!
 

Ich würde sterben für dich,

denn du bist es wert.

Mir lacht die Sonne ins Gesicht

und in mein Herz.

Wenn die Nacht dich erblickt,

dann leuchtet ein Stern.

Heller als die anderen,

er leuchtet viel mehr,

als ob alle anderen

bedeutungslos wärn.

Sie erlöschen im Nichts,

seh nur dich in der Fern.

Wenn es ganz leise ist

Kann ich dich flüstern hörn.

Wie ein Engel wenn du sprichst,

ich hör deine Stimme gern.

Wie unendlich schön du bist

Kann ich dir nicht erklärn.

Es in Worte zu fassen

Fällt mir sehr schwer.

Wenn ich dir was Liebes sage

Gefällt es dir sehr,

doch leider kommt es selten vor

wie das Wunder von Bern.

Baby ich brauch dich so sehr,

du bist alles für mich.

Du raubst mir mein Herz,

gefragt hast du nicht.

Ich hab kein Problem damit,

weil´s sicher ist.

Daher wollt ich dir nur sagen:

Ich würde sterben für dich!
 

Ich würde sterben für dich,

wenn es so weit ist.

Ich würde sterben für dich.

Egal wo du bist.

Ich würde sterben für dich

Und mein letzter Wille ist,

dass du mich nie vergisst,

weil du mir wichtig bist!
 

In diesen Zeilen will ich dir sagen,

dass du mir wichtig bist.

Du bist stets an meiner Seite

Und lässt mich nie im Stich.

Und jedes Wort das du sagst

Ist voller Liebe und es reicht,

dich einfach glücklich zu sehn mein Schatz.

Du bist die Frau die ich liebe.

Du bist das Gegenteil von Reue.

Du bist so zärtlich und süß.

Womit hab ich dich verdient?

Auch wenn ich Fehler mach sagst du

Es tut dir Leid.

Das beste was mir je geschah:

Ich lieb dich und du weißt:
 

Ich würde sterben für dich,

wenn es so weit ist.

Ich würde sterben für dich.

Egal wo du bist.

Ich würde sterben für dich

Und mein letzter Wille ist,

dass du mich nie vergisst,

weil du mir wichtig bist!
 

Ich habs dir immer gesagt,

ich würde sterben für dich.

Du hast mich immer gefragt,

warum du alles für mich bist.

Leider ist es jetzt zu spät.

Ich kanns dir nicht mehr erklärn.

Deshalb hör diesen Song

Wie die Nachricht von Sam.

Bitte hör auf zu weinen,

wenn du an gestern denkst.

Ich lass dich jetzt allein,

lies mein Testament!

Ich hab mein leben gegeben

Und das alles nur für dich.

Wenn ich weg bin

Führt meine Seele den Stift.

Wenn meine Träne dich trifft

Ist es der Regen der dich streift.

Ich bin meilenweit weg,

lass den Himmel für dich wein,

lass die Sonne für dich schein,

ruf den Wind der dir sagt,

dass ich wiederkomme.

Ich bin immer da, wenn du fragst.

Alles tun was du sagst.

Wiege dich in den Schlaf.

Ich bin immer für dich da,

auch im Traum wenn ich darf.

Ich begleite dich am Tag

und meine Seele, wenn sie spricht.

Ich verlass dich nicht,

auch wenn ich sterbe für dich!
 

Dem Blonden gefiel das Lied sehr.

>Das muss wahre Liebe sein. Wie schön muss es sein jemanden so sehr zu Lieben und sein Leben mit jemandem teilen zu können.<

Nach einer Weile begann er vor sich hin zu träumen. Dann entschloss er sich ins Bett zu gehen.

Ein Unfall mit Folgen

~“Finde mich, los finde mich!“ Joey rannte auf den Jungen zu. Verzweifelt streckte er seine hand aus, griff aber nur ins Leere. „Wie soll ich dich denn finden? Hilf mir doch!“

„Ich bin in Domino. Ich brauche deine Hilfe. Du musst mich retten, bevor ich mich selber zerstöre.“ „Aber wo kann ich dich finden?“

„Ich bin immer in deiner Nähe. Du musst nur mehr auf mich achten.“~

Schweißgebadet wachte er auf. Es war warm, so beschloss er aufzustehen und die Terassentür zu öffnen. Doch die erwartete Abkühlung blieb aus. Erstaunt trat er hinaus und stellte fest, dass es draußen sehr heiß war. Doch als würde das noch nicht reichen war es draußen auch noch unglaublich schwül. Hastig ging er wieder hinein und schloss die Tür.

Ihm war noch immer unheimlich warm und so ging er in die Küche, öffnete den Kühlschrank und stellte sich davor. Nach 5 Minuten war seine Körpertemperatur wieder ins Akzeptable gesunken. Er griff sich die Milch und schloss dann den Kühlschrank wieder. Joey stellte sich auf einen Stuhl und holte sich aus dem Schrank eine Schüssel und eine Packung Cornflakes.

Nachdem er sein Frühstück verputzt hatte stellte er sein Geschirr in die Spülmaschine.

Danach entschied er sich zum Badesee zu gehen, da niemand bei diesen Temperaturen zuhause bleiben wollen würde.

Der Blonde schnappte sich seinen Rucksack und lief ins Bad. Dort angekommen packte er sich sein Handtuch, seine Sonnenbrille und eine Flasche Sonnencreme ein. Sein nächster Weg führte ihn in sein Zimmer. Dort wechselte er seine Boxershorts, die er schnell in den Wäschekorb schmiss, gegen eine Badehose. Er warf sich ein T-Shirt über und verlies das Haus.

Der See war zwar nicht weit entfernt, aber trotzdem wollte er nicht laufen. So ging er in den Keller und holte sein Fahrrad raus. Er schwang sich auf seinen Sattel und fuhr los.

Auf dem Weg durch die Straßen begegnete er wenigen Menschen. Lediglich die Eisdielen waren überfüllt.

Nach ca. einer viertel Stunde war er am See angekommen. Er stellte sein Fahrrad in einen Fahrradständer und ging weiter.

Der Badesee war völlig überfüllt und es war schwer einen freien Platz zu finden. Nach einiger Zeit konnte er sich einen Platz sichern, den ein Pärchen gerade verlies.

Da er beim Fahren Durst bekommen hatte wollte er in seinen Rucksack greifen und eine Flasche heraus holen, als er feststellte, dass er keine dabei hatte.

>Verdammt! Wie konnte ich das Trinken vergessen? Geld hab ich auch nicht dabei, also kann ich mir auch nichts kaufen! Was mach ich jetzt?

Dann muss ich halt aufs Trinken verzichten, denn ich werde bestimmt nicht noch mal nach Hause fahren. Jemanden zu Fragen ist mir auch zu blöd.

Hm...< Leise seufzte er. >Vielleicht sollte ich erstmal ins Wasser gehen und mich abkühlen. <

Gedacht, getan. Er stand auf und verlies seinen schützenden Platz unter der schatten spendenden Eiche und schmiss im Laufen noch sein T-Shirt auf das Badetuch.

Langsam und Stück für Stück ging er ins Wasser hinein. Trotz der herrschenden Temperaturen war das Wasser eisig kalt. Es dauerte noch 10 Minuten bis er komplett im Wasser war. Doch dort blieb er nicht lange. Nach kurzer Zeit verlies er das kühle Nass wieder und kehrte zu seinen Sachen zurück. Er nahm sein Handtuch und breitete es auf der Wiese aus. Entspannt legte er sich hin und schloss die Augen. Diesen schönen Tag genießend schläft er nach kurzer Zeit ein.

Inzwischen war die Dämmerung eingetreten und die Menschen verließen nach und nach den Platz.

Schläfrig blinzelte der blonde Junge. Er brauchte einige Minuten um zu realisieren wo er war.

>Oh, ich muss eingeschlafen sein. Wie spät es wohl ist?< Er blickt in den Himmel.

>Es wird schon dunkel. Ich muss eine ganze Weile geschlafen haben. Es scheint auch keiner mehr hier zu sein.<

Suchend sah er sich um, doch er konnte niemanden sehen. Plötzlich stört eine Bewegung das Bild des still daliegenden Sees.

Suchend blickte er um sich.

Dort hinten am anderen Weg, der zum See führte, sah er jemanden auf sich zukommen. Doch er erkannte ihn nicht. Erst nach einigen wenigen Minuten in denen die Person stetig näher gekommen war, konnte er eine allzu bekannte Person ausmachen.

>Och nö, was will der denn hier? Ich hab Wochenende und da kann ich auf den getrost verzichten.<

„Kaiba!“ knurrte er. Irritiert sah der Firmenchef ihn an, bevor die gewohnte Kälte in seinen Blick zurück kehrte.

„Wheeler! Mir bleibt aber auch gar nichts erspart.“

Joey konnte sein Temperament nicht zügeln und wurde sauer. „Was soll das denn heißen? Was willst du eigentlich hier? Verfolgst du mich?“

„Das soll heißen, dass ich DICH nicht sehen wollte und nein, ich verfolge dich nicht und was ich hier will kann mir ganz egal sein. Ich kann doch wohl an einem warmen Tag zum See gehen!“

„Um die Uhrzeit? Hier ist doch jetzt eigentlich kein Mensch mehr!“

„Deswegen bin ich hier. WEIL kein anderer hier ist. Um meine Ruhe zu haben!“

Kurze Zeit herrschte Schweigen.

„Sag mal Wheeler: Hast du inzwischen eigentlich eine Hündin gefunden?“ durchbrach Seto die Stille.

„Nein.“ Um seine Aussage zu verdeutlichen schüttelte er den Kopf. Spott trat in Setos Augen. „Hätte mich auch sehr gewundert.“

Joeys Kopf ruckte herum. „Was willst du damit sagen?“ Misstrauisch sah er Seto an.

„Na das ist doch logisch: Wer will denn schon einen armen, kleinen, dummen, hässlichen, stinkenden Straßenköter?“

Das war zu viel für Joey. Verärgert ging er den letzten Schritt auf Kaiba zu, der die beiden noch voneinander trennte, holte aus und versuchte dem Brünetten eine zu verpassen.

>Ich werd dir schon zeigen was dieser arme, kleine, dumme, hässliche, stinkende Straßenköter so drauf hat, du arroganter Drecksack!<

Im letzten Moment, bevor die Faust ihn treffen würde ging Seto ein Stück zur Seite, sodass die Faust des Blonden an seinem Kopf vorbei ging. Dabei verlor der Blonde das Gleichgewicht und fiel nach vorne.

Verzweifelt versuchte er sich an dem Größeren fest zu halten und zog ihn dabei mit sich. Erschrocken und ängstlich schloss Joey die Augen.

Als er sie wieder öffnete blickte er direkt in 2 faszinierende blaue Augen. Nachdem er diese Situation realisiert hatte bemerkte er, dass seine Lippen auf denen des anderen lagen. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Ein warmes Gefühl machte sich in ihm breit.

>Diese Augen. Das sind die selben Augen wie in meinem Traum. Das kann kein Zufall sein!<

Ein Räuspern riss ihn aus seinen Gedanken. Schnell wurde er sich seiner Situation bewusst.

>Scheiße!<

Hastig sprang er auf und fasste sich an seine Lippen. Er wusste nicht was er sagen sollte und guckte den noch immer am Boden liegenden stumm an, bevor er sich plötzlich umdrehte und davon rannte.

Sein Handtuch und T-Shirt lies er zurück. Nur seinen Rucksack hob er im Laufen auf. Auf dem Parkplatz nahm er eilig sein Fahrrad und fuhr nach Hause.

Nach der diesmal nur 5-minütigen Fahrt war er zuhause. Das Fahrrad wurde achtlos beiseite geschoben.

Er betrat die Wohnung. Sein Rucksack landete auf dem Fußboden.

Joey selbst lief in seinem Schlafzimmer auf und ab bevor er sich auf das Bett fallen lies.

Er konnte nicht mehr klar denken. Seine Gedanken waren zu durcheinander. Er konnte das alles nicht verstehen.

Der Blonde griff neben sich auf den Nachtschrank und nahm sein Handy.

Mit zitternden Händen öffnete er das SMS-Menü und schrieb Yugi.
 

Bitte komm vorbei. Ich weiß es!
 

Er brauchte nicht lange zu warten. Bereits nach 10 Minuten klingelte es an der Tür.

„Es ist offen!“ rief Joey und einige Minuten später stand Yugi in der Tür. Sein schneller Atem lies darauf schließen, dass er den ganzen Weg gerannt war.

„Was ist los? Was ist passiert? Was weißt du?“ Neugierig setzte der Kleinere sich neben Joey auf das Bett.

Dieser hatte den Kopf gesenkt und Tränen begannen ihm die Wangen hinunter zu laufen.

„Hey Joey, ganz ruhig! Ich bin doch da! Was ist denn passiert?“ Beruhigend legte Yugi ihm die Hand auf die Schulter.

Stotternd und mit vielen Pausen erzählte er Yugi von den Geschehnissen im Park.

Als er geendet hatte sagte Yugi: „Ist doch nicht so schlimm. Mach dir nicht so viele Gedanken.“

Traurig schüttelte Joey den Kopf.

„Das war noch nicht alles. Er ist es. Er war es die ganze Zeit! Und ich hab ihn nicht erkannt!“

Verwirrt sah der Kleinere ihn an. „Wer ist er? Bitte! Ich weiß nicht, was du meinst!“

Joey sah auf.

„Yugi! Verstehst du nicht? ER ist der Junge aus meinen Träumen. Ihn sollte ich finden. Kaiba ist der, den ich so sehr suche!“

„Das heißt du bist in Kaiba verliebt?“

Kurz dachte der Blonde über das eben gesagte nach. „Ja, ich denke schon. Ich hab mich anscheinend wirklich in Kaiba verliebt. Was soll ich denn jetzt machen? Ihm sagen kommt jawohl nicht in Frage! Ich meine: Wir HASSEN uns!“

Verstehen nickte Yugi. „Ich weiß es nicht, aber wir finden schon noch eine Lösung. Ich muss dich jetzt leider wieder alleine lassen. Es ist schon spät und ich muss morgen früh raus.“

„Okay, danke noch mal für alles.“

„Kein Ding! Ciao!“

Damit war Joey wieder allein. Lange dachte er noch nach bevor er in den Schlaf sank.

Geflüsterte Worte

~Blaue Augen kommen immer näher. Es dauert nicht lange bis die ganze Person zu erkennen ist. Leicht erschaudert Joey. „Du bist es also wirklich. Ich hab so gebetet, dass es anders sein würde. Wieso nur du? Warum muss ich mich ausgerechnet in dich verlieben? Sag es mir! Ich kann es mir nicht erklären!“

Lächelnd tritt der Junge vor ihn. „Du liebst nicht mich. Du liebst die Person, die ich darstelle. Ich hab dir nur deine Gefühle gezeigt, die in dir schlummern und die du von allein nie zugelassen hättest.“

Verwirrt sieht Joey ihn an. „Willst du damit sagen ich hatte diese Gefühle für Kaiba schon vorher? Das kann nicht sein, ich habe ihn gehasst!“

Lächelnd schüttelt der Junge vor ihm den Kopf. „Ja, du hast ihn gehasst, aber das war nur am Anfang, als ihr euch kennen gelernt habt. Dieser Hass hat aber nicht lange gehalten. Dann sahst du öfter wie er seinen Bruder behandelt, wenn er denkt, dass ihn niemand sieht. So erkanntest du, dass er auch noch eine andere Seite haben muss. Du fingst an ihn für das was er leistete zu bewundern und irgendwann verliebtest du dich ihn. In dir wuchs das Gefühl der Jenige sein zu wollen, der es schafft das Eis um Kaiba zu schmelzen. Doch deine Angst und das Verhalten von Kaiba zu dir hat diese aufkeimenden Gefühle in die hinterste Ecke deiner Selbst gedrängt. Dadurch entstand jedoch eine Leere, die nichts füllen konnte. Du wurdest immer trauriger und hast angefangen ihn unbewusst zu hassen. Immer mehr hast du dich da hereingesteigert und so wuchs der äußerliche Hass immer mehr. Ich musste dir helfen diese Gefühle zu entdecken, sonst hättest du es nie geschafft!“

Joey begann zu weinen. „Aber warum? Ich war glücklich so wie alles war.“

„Das warst du nicht. Ich hab dir doch von der Leere in die berichtet. Erinnerst du dich noch an die Sehnsucht, die dich oft quält, wenn du Paare siehst? Nur er kann sie stillen. Nur durch ihn wird sie verschwinden und du wirst vollends glücklich sein. Es ist euer Schicksal und seit Jahrhunderten so vorher bestimmt. Er ist dein Gegenstück. Ihr seid wie 2 Seiten einer Medaille. Ihr seid komplett unterschiedlich, ohne einander funktioniert es jedoch nicht.“

Die Tränen des Blonden werden immer mehr. „Und wie soll ich das bitte anstellen? Er hasst mich! Warum sollte er sich denn gerade auf mich einlassen? Er könnte jede haben. Er ist reich und sieht gut aus und was bin ich? Ich bin ein armer Straßenjunge. Außerdem ist er doch nicht schwul! Ich kann das nicht! ICH KANN DAS NICHT!!!“~

Mit einem Schrei erwachte er. Er richtete sich in seinem Bett auf und nahm ein Kissen. Darauf stützte er sein Kinn und sah aus dem Fenster. Draußen regnete es.

>Regen. Er passt zu meiner Stimmung. Wie konnte das gestern nur passieren? Was denkt er jetzt von mir?

Jetzt hasst er mich bestimmt noch mehr. Wenn er wirklich meine Bestimmung ist, dann hab ich jetzt alles vermasselt! Vorher war es unmöglich und jetzt? Jetzt ist es mein Tod!

Wieso passiert so etwas eigentlich immer mir? Was habe ich dieser gottverdammten Welt getan?<

Der Blonde verfiel, von seinen Gefühlen, die unaufhörlich auf ihn herab prasselten, übermannt in eine Art Trance.

Stundenlang saß er einfach nur da. Er aß nichts, trank nichts; saß einfach nur da und dachte nach.

Am Abend zwängte er sich ein Brot hinein, um nicht umzufallen.

Danach ging er gleich wieder in sein Zimmer.

Lange lag er noch wach. Seine Gedanken und Gefühle ließen ihn nicht schlafen.

Irgendwann übermannte ihn die Müdigkeit und er fiel das erste Mal seit Tagen in einen traumlosen Schlaf.
 

Durch das Klingeln seines Weckers wurde er am nächsten Morgen aus dem Schlaf gerissen. Er hatte schlecht geschlafen und im Moment war ihm sowieso alles egal.

Daher beschloss er nicht in die Schule zu gehen. Dazu hatte er momentan absolut keinen Nerv. Er stellte also den Wecker wieder aus und drehte sich noch einmal um.

Es dauerte nicht lange und er war wieder eingeschlafen.
 

Am späten Mittag wurde er durch ein penetrantes Klingeln aus dem Bett gescheucht. Müde und schlecht gelaunt öffnete er die Tür. Zwei besorgt dreinblickende Augen sahen ihn an. „Joey! Wie siehst du denn aus?“ Joey zuckte mit den Schultern. „Ach, mir geht’s einfach nicht gut.“

„Das sehe ich auch. Komm wir gehen rein und du erzählst mir alles.“ Ohne auf eine Antwort zu warten schliff Yugi ihn hinein. Im Wohnzimmer ließ der Kleinere Joey los. „Also, was ist denn los? Immer noch wegen der Sache von Samstag?“

Der Blonde blickte gen Boden. „Weißt du, Yugi, in den letzten Tagen ist mir eines immer klarer geworden: Ich habe mich in Kaiba verliebt.

Aber, du kennst unser Verhältnis zueinander. Ich kann ihm nicht in die Augen sehen und noch weniger sagen, was ich fühle. Er würde mich nur auslachen und das würde ich nicht ertragen. Was soll ich nur machen? Ich weiß einfach nicht mehr weiter.“

Wie schon so oft in den letzten beiden Tagen fing er an zu weinen.

„Joey, ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Aber so ein riesiges Arschloch wird Kaiba doch nun auch nicht sein. Rede einfach mal mit ihm.“

„Danke Yugi. Mal gucken. Würdest du jetzt bitte wieder gehen? Ich will im Moment einfach nur allein sein.“

„Ja, aber ich bin immer für dich da, okay?“

„Das weiß ich.“

Yugi warf ihm noch einen traurigen Blick nach, den der andere, der auf dem Sofa lag und den Fernseher eingeschaltet hatte, nicht mehr mitbekam.

Auch die nächsten Stunden bewegte er sich kaum. Ab und zu ging er mal auf die Toilette, ganz selten aß und trank er mal etwas. In den folgenden Tagen änderte sich daran auch nichts. Nur seine körperliche Verfassung nahm von Tag zu Tag ab.

Yugi war noch öfter vorbeigekommen und die hatten sich lange unterhalten. Doch irgendwann hat Yugi gesagt er würde etwas unternehmen und war gegangen. Das war am Mittwoch gewesen und heute war Freitag. Der Kleinere hatte noch nichts weiter von sich hören lassen.
 

Joey hatte sich sehr gehen lassen in den Tagen. Seine Haare waren schlaff und strahlten nicht mehr golden. Unter seinen Augen befanden sich dicke Augenringe. Ein leichter 3-Tage-Bart zierte sein Gesicht und auch die Wohnung war nicht sonderlich sauber. Überall lagen Flaschen herum und das Geschirr stapelte sich in der Küche.

Es war 17:00 Uhr als die Klingel läutete. >Das wird Yugi sein.< dachte der Blonde und ging zur Tür.

Als er sie öffnete erschrak er. Dort stand nicht Yugi. Blaue Augen sahen ihn an. „Wheeler! Wie siehst du denn aus? Guck dich mal an. Wie kann man sich so gehen lassen?“

„Was willst du Kaiba? Bist du gekommen um mich runter zu machen? Da muss ich dich enttäuschen. Das ist zwecklos. Ich bin bereits ganz unten angekommen.“

„Da warst du schon immer und ich bin hier, weil Yugi gesagt hat ich soll zu dir kommen, da wir etwas klären müssten.“

„Na ganz toll, Yugi. Du hättest es einfach lassen sollen. Also Kaiba, da du extra hergekommen bist tut es mir Leid dich zu enttäuschen. Es gibt nichts, was wir zu bereden hätten.“

„Moment mal, Yugi sagte mir ich wäre Schuld an deinem Zustand und jetzt erklärst du mir bitte, was ich damit zu tun habe, dass du jetzt so aussiehst.“

Kaiba´s Ton duldete keine Widerworte.

„Na schön, Kaiba. Komm rein.“ sagte der Blonde resignierend.

Kaiba folgte dem Blonden. Er hatte sein Interesse geweckt.

Sie setzten sich im Wohnzimmer auf das Sofa.

„Nun sag schon, Wheeler.“ drängelte der Brünette. Angesprochener senkte den Blick.

„Ich fange am Besten von ganz vorn an, sonst würdest du es nicht verstehen.

Also, ich träumte über eine Woche lang immer den selben Traum. Eine Person bat mich sie zu finden. Jede Nacht hatte ich ein bisschen mehr von ihr entdeckt. Sie sagte mir, dass sie mein Schicksal wäre und ich sie bräuchte um glücklich zu sein. Diese Person erkannte ich am Sonntag, nach dem was am See passiert war. Die Person verdeutlichte sich immer mehr und am Ende standest du vor mir.“

„Ich? Wieso ich?“ „Bitte Kaiba, lass mich ausreden. Als wir am Samstag aufeinander gefallen waren sah ich in deine Augen und erkannte in ihnen die Augen aus meinen Träumen. Die Gefühle überrollten mich. Ich wurde einfach mitgerissen von den Gefühlen für dich. Ich rannte also nach Hause, weil ich damit nicht umzugehen wusste. Zuhause lag ich dann lange wach und dachte nach.

Ich erkannte, dass diese Gefühle schon lange da waren, nur nicht so deutlich. Ich bemerkte, dass ich die liebe, Seto Kaiba.“

Tränen waren während der letzten Worte in seine Augen getreten.

„Wheeler, warum hast du mir das nicht gleich gesagt anstatt dich hier so hängen zu lassen?“

Ironisch lachte Joey. „Ich soll zu dir kommen und dir meine Liebe gestehen? Gerade ich? Wir hassen uns, Seto Kaiba, wir hassen uns!

Wäre ich zu dir gekommen hätte ich mich doch genauso gut vor ein Auto schmeißen können. Die Schmerzen, die ich erleiden würde wären die Selben.

Also Kaiba, mach mich nur runter, erzähl allen, dass ich eine Schwuchtel bin. Tu was du willst. Ich habe nichts mehr zu verlieren.“

Jetzt brach der Blonde komplett in Tränen aus. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner. Erschrocken sah er zur Seite. Fast schon zärtlich sah sein Gegenüber ihn an. „Wheeler, nein, Joey, ich weiß nicht, was Liebe ist. Ich habe nie gelernt Jemanden zu lieben. Außer meinem Bruder, aber das ist etwas völlig anderes.

Doch ich weiß, dass das was du gerade zu mir gesagt hast ehrliche Worte waren und auch, dass diese Worte etwas in mir ausgelöst haben. Gefühle, die ich nicht deuten kann. Wenn das Liebe ist, würde ich sie gerne mit dir entdecken. Mehr kann ich dir gerade leider nicht versprechen.“

Glücklich fiel der Blonde ihm um den Hals.

„Das ist mehr, als ich mir erhofft habe. Lass es uns probieren.“ Vorsichtig hauchte er ihm einen Kuss auf den Mund. Seto schloss die Augen.

Als sie sich schließlich lösten murmelte Joey. „Ich liebe dich, Seto.“

Kurz überlegte Kaiba. „Ich glaube ich liebe dich auch, Joey!“

Gefühle

Am nächsten Morgen ging Joey seit Tagen mal wieder zur Schule. Er uns Seto hatten beschlossen ihre „Beziehung“ vorläufig geheim zu halten bis sie wussten ob es etwas Ernstes werden würde.

Als er das Klassenzimmer betrat kamen ihm seine Freunde entgegen und fragten ihn aus, warum er die letzten Tage nicht in der Schule war. Er wusste jedoch nicht was er antworten sollte, da er keine Ahnung hatte was Yugi ihnen erzählt hatte. Überrumpelt stand er da.

„Ich hab euch doch erzählt, dass er eine schwere Grippe hatte.“ ertönte die Stimme von Yugi hinter ihnen. Daraufhin ließen die anderen von ihm ab. „Hey Yugi.“ smilte Joey den Kleineren an. „Morgen Joey, auch mal wieder da?“. Yugi grinste. „Und wie geht´s dir? Alles in Ordnung?“

Joey wusste natürlich was der andere mit dieser Frage bezwecken wollte.

>Ich hatte Seto zwar gesagt, dass es geheim bleiben würde, aber Yugi weiß eh schon das Meiste. Ich denke er darf es wissen.<

„Alles Bestens!“ zwinkerte er Yugi zu.

Die beiden wussten, dass es zu riskant wäre hier darüber zu reden und verschoben dies auf später. In diesem Moment betrat Seto Kaiba die Klasse.

Der Ausdruck auf seinem Gesicht war genauso kalt und hart wie auch sonst jeden Morgen.

Hastig und elegant durchschritt er mit seinem Aktenkoffer die Klasse.

Als er an Joey vorbei ging kam von ihm ein „Morgen Flohschleuder!“ Mit einer kleinen Bewegung schubste er ihn aus dem Weg.

Für jeden sah es so aus wie eine ganz normale morgendliche Begegnung der beiden Erzrivalen. Joey jedoch wusste es besser.

Mit einem flüchtigen Lächeln griff er in seine Jackentasche und berührte einen kleinen weißen Zettel darin.

Zügig ging er zu seinem Platz und setzte sich, nur um in einem unbemerkten Augenblick den kleinen Zettel aus der Tasche zu holen.

Vorsichtig öffnete er ihn und begann zu lächeln.
 

Guten Morgen mein Hündchen.
 

Schnell packte er seine Federmappe aus und kramte nach einem Stift. Diesen gefunden kritzelte er eine Antwort darauf.
 

Die auch einen wunderschönen guten Morgen, mein Drache.
 

Danach stand er auf und ging zu Seto. Mit wenigen Sätzen hatte er erneut einen „Streit“ provoziert. Am Ende der Diskussion knallte er die Hände auf den Tisch und sagte „Fick dich, Kaiba!“. Er verzog sich zu seinem Platz. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Seto den Zettel, den er auf seinem Schoß hinterlassen hatte öffnete und kurze Zeit ein sanfter Ausdruck auf sein Gesicht trat. Schnell verschwand dieser wieder und der Zettel wurde in die Tasche gesteckt.

Das klingeln zum Unterrichtsbeginn ertönte. Gleichzeitig trat Frau Nagasaki ein. Sie ging zum Lehrerpult und ging die Anwesenheitsliste durch. Einer nach dem anderen wurde aufgerufen und antwortete mit einem kurzen „Hier!“

Als sie bei Joey ankam fügte sie noch ein „Schön, dass sie uns auch mal wieder mit ihrer Anwesenheit beglücken. Und dann auch noch pünktlich. Ich bin begeistert!“ hinzu. Danach fuhr sie mit der Liste fort.

Joey nuschelte etwas, das sich verdächtig nach „Blöde Schnepfe.“ Anhörte. Dies blieb jedoch glücklicherweise von ihr ungehört.

Die restliche Stunde verlief ziemlich ereignislos. In der 5-Minuten Pause unterhielt er sich mit seinen Freunden. Er wäre gerade viel lieber bei seinem Drachen, doch er wusste es ging nicht.

Trotzdem warf er Seto immer wieder sehnsüchtige Blicke zu. Dieser bemerkte sie und zückte sein Handy.

Kurz tippte er etwas und dann deutete er dem Blonden auf sein Handy zu gucken.

Verwirrt befolgte Joey die Anweisung. Sein Handy zeigte ihm eine neue SMS an. Neugierig öffnete er sie.
 

Hündchen, ich weiß was du willst. Mir geht es nicht anders. Aber das ist zu auffällig. Warte nach Schulschluss und geh als letzter raus. Ich warte auf dem Parkplatz. Seto
 

Das hob Joeys Laune enorm an. Er konnte die 6. Stunde kaum noch abwarten.

Doch nun begann erst die 2. Stunde und sein Chemielehrer Herr Koriko betrat den Raum. Er war ein älterer Mann und bekam vieles nicht mit.

Dies nutzte Joey aus um mit Yugi zu reden bzw. zu schreiben.

Er riss ein Stück Papier aus seinem Block und schrieb Yugi eine Nachricht.
 

Hey Yugi, danke für gestern. Wir haben uns ausgesprochen und sind jetzt irgendwie zusammen. Bitte sag es aber Niemandem. Wir wollen es erst öffentlich machen, wenn fest steht ob es etwas ernstes wird.
 

Er knüllte den Zettel zusammen und warf ihn nach rechts zu Yugi.

Nach kurzer Zeit kam er zurück. Unter seinem Geschriebenen stand:
 

Das freut mich für euch. Ich hoff du wirst glücklich. Und keine Angst, ich werde nichts sagen.
 

Danach saß der Blonde die restlichen 4 Stunden einfach ab. Mit jeder Stunde die verging wurde er hibbeliger.
 

Endlich: Das erlösende Klingeln zum Unterrichtsschluss.

Hastig wollte er aufspringen, erinnerte sich dann jedoch wieder an die SMS. Auffällig langsam packte er seine Sachen zusammen und sagte zu seinen Freunden sie sollten schon mal vor gehen.

Leise und aufpassend, dass niemand ihn sah, schlich er durch die Gänge der Schule zum Hinterausgang.

Leise öffnete er die Tür, die ihn von seinem Ziel trennte und betrat den Parkplatz.

Nachdem er sich kurz versichert hatte, dass niemand da war, begann er zu rennen.

Er rannte auf Seto zu, der aus der Limousine gestiegen war. Kurz vor ihm sprang er ab und landete direkt in Setos Armen, sodass dieser aufgrund des ungewohnten Gewichts kurz schwankte.

Verlangend drückte er seinem Geliebten einen Kuss auf, doch dieser drückte ihn weg.

„Nicht hier. Vielleicht sieht uns einer.“

Schnell stiegen sie in die Limo. Sobald die Tür zugefallen war verschlossen die Lippen der Beiden erneut. Hungrig fielen sie übereinander her.

Das Verlangen der Beiden stieg ins Unermessliche. Sie waren einander verfallen.

Plötzlich hielt der Wagen an. Noch bevor der Fahrer die Tür öffnen konnte saßen die zwei Schüler sich gegenüber, ganz so als hätten sie das schon die ganze Zeit getan.

Der Fahrer öffnete die Tür und die beiden stiegen aus.

Zügig, in der Hoffnung von niemandem gesehen zu werden gingen sie in die Kaiba-Villa.

Drinnen staunte Joey über den riesigen Eingangsbereich.

Lange konnte er sich damit jedoch nicht aufhalten, da Seto bereits die Treppen hinauf stieg.

Schnell schloss er zu ihm auf und folgte ihm durch die vielen Gänge und Flure bis sie endlich vor einer großen dunklen Holztür stoppten. Der Brünette öffnete sie und trat ein. Joey folgte ihm.

Der Raum war in einem Blauton gehalten, der an Setos Augen erinnerte.

Der Boden war mit Laminat versehen und die Möbel in dem Zimmer waren alle hell. In der Mitte des Zimmers stand ein Bett. Ebenfalls aus hellem Holz und mit silbernem Bettzeug versehen.

Joey lies sich rücklings auf das Bett fallen und zog Seto mit sich.

Hungrig küsste er ihn und strich seinen Körper hinab.

„Joey, warte!“ Verwirrt guckte der Blonde seinen Schatz an. „Was ist? „Was hast du? Willst du nicht mit mir schlafen? Es ist okay, wenn du es noch nicht willst.“ Seto schüttelte den Kopf. „Nein, ich will mit dir schlafen, aber willst du es auch? Ich meine, ich weiß noch immer nicht ob ich dich wirklich liebe. Das einzige was ich weiß, ist, dass ich dich so sehr begehre und dass ich mich unglaublich nach dir sehne wenn du nicht in meiner Nähe bist. Ist das Liebe?“

„Ja, Seto. Das hört sich sehr nach Liebe an. Schließ deine Augen und sag mir ob du mich liebst. Schalte deinen Verstand aus und höre nur auf dein Herz.“

Seto schloss die Augen und einige Minuten herrschte Stille im Raum.

Nach ein paar Minuten öffnete er sie wieder und sah den Blonden an.

„Joey, ich liebe dich!“

Überglücklich fiel Joey seinem festen Freund um den Hals. „Ich dich auch, Seto. Ich dich auch.“

Liebevoll sahen sie sich an. Immer näher kamen sich ihre Gesichter.

Als sie sich endlich berührten überschwemmte sie eine Welle aus Gefühlen. Vorsichtig öffnete Joey seine Lippen und strich mit seiner Zunge sanft über die Lippen Setos.

Erst langsam, dann immer mutiger entbrannte ein heißes Zungenspiel zwischen den beiden. Immer leidenschaftlicher und tiefer wurden ihre Berührungen. Nach und nach kam immer mehr Haut zum Vorschein. Diese Nacht sollte für sie beide unvergesslich sein.
 

Die nächsten Tage schliefen sie sehr oft miteinander und lernten sich immer besser kennen. Das ganze Wochenende verbrachten sie mit kuscheln und Liebkosungen.

Auch Mokuba hatten sie eingeweiht. Anders als erwartet war er froh für die beiden und stand voll und ganz hinter ihnen. Sie beschlossen nun auch in der Schule zueinander zu stehen.
 

Montag Morgen:

Joey hatte die Nacht bei Seto verbracht und so fuhren sie gemeinsam zur Schule. Sie stiegen aus und gingen Hand in Hand ins Schulgebäude. Einige verwirrte Blicke folgten ihnen. Drinnen im Klassenraum sahen ihre Mitschüler sie komisch an, da sie nichts mit der Situation anzufangen wussten.

Joey hauchte seinem Freund noch einen Kuss auf die Lippen und ging dann zu seinen Freunden.

Diese wollten natürlich gleich alles wissen und so begann der Blonde zu erzählen wie es zu dieser Beziehung kam.

Epilog

„Seeeeeeto!“

Schreiend lief Joey durch die Villa.

„Seeeeeeto!“

Im oberen Stock wurde eine Tür aufgerissen und ein entnervter Seto Kaiba trat hinaus.

Langsam ging er die Treppe hinunter und suchte seinen Freund.

„Seeeeeeto!“

Angesprochener drehte sich um und sah seinen Geliebten an.

„Seto!“

Glücklich warf er sich ihm in die Arme.

„Was ist los mein Hündchen? Warum schreist du hier so herum?“

Der Kleinere lies von ihm ab, nahm seine Hand und zog ihn mit sich.

„Komm mit! Ich muss dir was zeigen!“

Seto folgte Joey ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief und der Blonde setzte sich auf das Sofa und deutete auf den Fernseher.

Seto setzte sich neben ihn und sah auf den Fernseher. Dort lief gerade eine Verkupplungsshow.

Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch.

„Und was soll mir das jetzt sagen? Soll ich mir wen anders suchen?“

Joey schob schmollend die Unterlippe nach vorn.

„Nein! Die Sendung, die ich dir zeigen wollte, ist schon zu ende. „

„Achja. Und worum ging es da?“

Nun schoss dem Kleineren die Röte ins Gesicht.

„Naja, weißt du... Da haben grad zwei Männer geheiratet..““

„Okay, schön für die. Und was hat das mit mir zu tun?“

Er ahnte schon auf was sein Freund hinaus wollte.

„Ich will auch.“

„Du willst auch was?“ Es machte ihm einfach zu viel Spaß seinen Freund zu ärgern.

„Heiraten!“

Kurz dachte der Brünette nach. Dann stand seine Entscheidung fest.

„Wenn du das willst, dann werden wir heiraten mein Schatz.“

Strahlend warf sich der Blonde in die Arme Setos. Kurz darauf machte er sich auf den Weg. Dabei nuschelte er etwas, dass sich sehr nach „Yugi anrufen“ und „erzählen“ anhörte.

Seto lächelte und ging dann wieder in sein Arbeitszimmer.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Lunata79
2014-09-16T16:09:13+00:00 16.09.2014 18:09
Total süß, das Ende.
Mich wundert nur, wenn Seto sich angeblich nach Joey sehnt, wenn er nicht da ist, - dazu muss ich sagen, am Anfang ist mir bereits aufgefallen, dass Seto regelrecht den Streit mit Joey gesucht hat - dann müsste er Joey doch eigentlich vermisst haben, während der Zeit, in der Joey sich hat gehen lassen. Na, egal jetzt.
Deine Story finde ich wirklich klasse. Das, mit dem Traum, ist wirklich mal eine tolle Idee gewesen.
Mach nur weiter so.

Lg
Lunata79
Von:  jyorie
2013-09-02T14:57:23+00:00 02.09.2013 16:57
Hey ^_^

XD na da hat es der Blonde aber sehr eilig *kichert*
und Seto hat zugestimmt :D

Eine Schöne FF, auch wenn man manchmal meinen könnte, das gewisse vorgänge zwischen den beiden etwas zu schnell ablaufen.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-09-02T14:57:17+00:00 02.09.2013 16:57
Hey ^_^

das was die beiden sich als Tarnung für ihre Zettelchen um die Ohren gehauen haben war aber übelst, nur gut das sie wußten es ist nicht echt. Sonst hätte das ins Auge gehen können.

Vielleicht hatte die Stimme aus Joeys Traum recht, das sie schon seit Jahrhunderten füreinander bestimmt sind. Sonst wäre es wohl nicht so fix gegangen, das sie wirklich zusammen sind :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-09-02T14:57:05+00:00 02.09.2013 16:57
Hey ^_^

Yugi ist doch einfach ein Goldschatz, ich glaube das Joey es selbst nicht auf die Reihe bekommen hätte und da war es echt gut, das Yugi das ganze in die Hand genommen hat und Seto bei ihm vorbeischickt. :D

Cool das Seto so schnell bereit war es mit Joey zu versuchen.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-09-02T14:56:56+00:00 02.09.2013 16:56
Hey ^_^

oh weh, ich glaube damit das Joey jetzt weiß, das es Seto ist, den er vor dem Zerbrechen bewaren soll, wird die Aufgabe auch nicht wirklich einfacher. Er muss ja jetzt erstmal wissen, was er hat und dann kann er überlegen ob und wie er ihm helfen kann.

Huh ... das wird schwer!

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-09-02T14:56:33+00:00 02.09.2013 16:56
Hey ^_^

das ist schön, endlich hat Joey einen weiteren Anhaltpunkt, er soll nach jemandem suchen. Und ich fand es schön von Yugi, das er ihn nicht weg geschubst hat, sonder ihn ernst nimmt und auch nix gegen seine Ausrichtung hat und ihn akzeptiert.

Das Lied fand ich etwas traurig. Wenn es auf den Traum bezogen ist, hieße das ja das der den er Sucht schon tot ist. Zumindest klang es so für mich. Ob er den Blauäugigen nicht lediglich finden, sondern retten soll? ... *mal sehen* :)

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-09-02T09:55:28+00:00 02.09.2013 11:55
Hey ^_^

stechend blaue Augen begegnen ihm also im Traum – dann wird es bestimmt Seto sein, der ihm da nächtlich begegnet :D

hi hi .. wir waren im Urlaub als die letzte Zeitumstellung war, und habe das auch total verschwitzt – also garnicht so ungewöhnlich, das es Joey erwischt hat und er zu früh in der Schule ist, kann aber schon beängstigend sein *patta*

hi hi ... bei dir beginnt ja immer Seto damit, den Streit vom Zaun zu brechen :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-09-02T09:55:20+00:00 02.09.2013 11:55
Hey ^_^

das klingt interessant. Von wem Joey da wohl träumen mag ... du hast ja noch
garnichts verraten, weder aussehen noch sonst etwas. Ich bin neugierig, ob über
diesen Geheimnisvollen Charakter was im nächsten Kapitel verraten wird :D

Ich würde ja auf Seto tippen, da sich Joey im echten Leben so schön mit ihm
streiten tut.

CuCu Jyorie

Von:  kia-chan23
2009-08-30T18:12:43+00:00 30.08.2009 20:12
Ja genau wo ist die Heirat?! Ich will sie sehen! ^^
Von:  Noir10
2009-06-10T20:44:49+00:00 10.06.2009 22:44
Heirat heirat und wo ist die heirat??!!^^-^^


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