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Sieben Auseinandersetzungen: Crawford/Mamoru (Omi)

Kurzgeschichten zur "Päckchen"-Challenge
von

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Sympathie

Titel: Sympathie

Autor: somali77

warnings: erwähnter Sex

Pairings: Crawford/Mamoru, Schuldig/Nagi

Kommentar: Fünfter Beitrag (von sieben) zur “Päckchen“- Challenge bei Mexx, Thema: “an der langen Leine”.

Setting wie gehabt, nach Glühen... ahja, nicht ZU ernst das Ganze, nehmen, okay? xD
 

~
 

Nagi war sein Bodyguard, und er machte seinen Job wirklich gut. Allerdings zog er dabei ein Gesicht wie der oberste Fanboy des Clubs für “My Chemical Romance“, und sah aus, als ob er den ganzen Tag von nichts Anderem als Rasierklingen fantasierte. Mamoru wusste, dass er das nicht tat- sie waren ab und zu schon zusammen ins Onsen gegangen, und Nagis Schenkel und Unterarme waren so weiß und makellos wie der Rest von seinem Körper- aber das unmotivierte Gesicht schien deshalb nur umso merkwürdiger.
 

Zuerst hatte er sich selbst die Schuld dafür gegeben, gedacht er wäre ein schlechter Chef, versucht ihn zu umsorgen oder zum Karaoke einzuladen. Allerdings hatte er selbst nicht mehr sehr viel grundlose Euphorie die er teilen konnte, und so kam es zu unbehaglichen Situationen, wenn sie Beide zu wenig getrunken hatten und aus den Lautsprechern in voller Lautstärke der Doraemon-Song plärrte.
 

Crawford, über den er Nagi überhaupt erst bekommen hatte, meinte, dass es eben seine Art wäre.

Eine Phase, die er ruhig ausleben sollte. Er hatte bisher wenig Selbstverwirklichung zugestanden bekommen, also konnte man ihm mindestens die freie Wahl seines Gesichtsausdrucks zugestehen.
 

Mamoru hatte zugeben müssen, dass das irgendwie einleuchtend klang.
 

Schuldig dagegen war Crawfords Partner. Er trug seinen Namen nicht umsonst, wenn irgendetwas unvorhergesehenes passierte oder sich jemand unnachvollziehbar benahm, neigte Mamoru dazu, zuerst Schuldig zu verdächtigen. Angefangen von seinem Haarschnitt war alles an ihm eine Fleisch gewordene Provokation. Schuldig war die Reinkarnation des Punk und der Sexpistols in einer Person, und auch wenn Mamoru über seine körpereigene Sexpistol nichts wissen wollte, schien Nagi der Bekanntschaft nicht abgeneigt.
 

Er hatte sie einmal erwischt, und wenn er daran dachte, fühlte er sich sofort gedrängt noch einmal seinen Schreibtisch zu desinfizieren.
 

Nagi war offensichtlich, wie sonst immer, auch beim Sex außerordentlich still. Er hatte die Lippen leicht geöffnet gehabt, rote Flecken hoch auf den Wangen im verschwitzten Gesicht. Schuldig hatte sich an seinem Hals festgebissen, Nagi hatte auf diese so eindeutige Art geatmet- kurz und hörbar und zwischen den Zähnen hindurch. Mamoru hatte sich gewundert, wie wenig Melancholie in seinem Gesicht übrig war, wenn er sich gehen ließ. Er hatte sich gefragt ob man ihm selbst in der Hitze des Gefechts auch nicht ansah, dass er tagsüber traurig war.
 

Crawford war sein-... ja, sein was eigentlich?

Freunde waren sie kaum, das Wort klang irgendwie falsch. Feinde waren sie auch nicht. Vielleicht am ehesten “Geschäftspartner”, aber ihre gemeinsamen Geschäfte hielten sich bisher in Grenzen. Vielleicht “Fuckbuddies”, aber das allein traf es auch nicht.

Crawford war einfach Crawford, und er selbst war einfach irgendetwas zwischen seinen vielen verschiedenen Rollen, Namen, Persönlichkeiten.

Es war nicht Liebe, zumindest war Mamoru sich relativ sicher dabei. Mehr so etwas wie Sympathie.
 

Wenn er darüber nachdachte, bedauerte er in einsamen Nächten manchmal, dass es nicht mehr war.

Aber gleichzeitig war er erleichtert. Vermutlich war Sympathie solcher Art doch das Beste, was ihm passieren konnte.
 

Komischerweise war seine Beziehung zu Nagi viel zärtlicher, als seine Beziehung zu Crawford.

Er versuchte ihm oft eine Freude zu machen, er versuchte mit ihm zu sprechen, sich in ihn einzufühlen, mehr oder weniger erfolgreich.
 

Wenn er mit Crawford zusammen war, sprachen sie über Politik oder Geld oder die Gesellschaft, oder einfach nur so. Romantische Themen waren tabu. Er konnte sich nicht vorstellen, Crawford- wie er es manchmal bei Nagi tat- in diesem ehrlich besorgten Ton zu fragen wie er sich fühlte, ob alles okay war, und ob er nicht den Rest des Tages frei nehmen wollte.

Sie hatten Sex, ab und zu, aber Mamoru hätte Hemmungen gehabt, ihn grundlos anzufassen, ihm zum Beispiel eine Massage anzubieten. Er fragte sich, ob es ungesund war, solche Beziehungen zu führen, oder ob das die bisher vielleicht einzig gesunde Beziehung in seinem chaotischen Leben darstellte.
 

Es war Sympathie an der langen Leine.
 

Mamoru wagte es nicht, einen Mann wie Crawford enger zu zwingen, oder sich selbst einfach mehr anzunähern. Als er gelernt hatte, die Distanz eher auszuhalten, war es besser.

Er glaubte mittlerweile zu verstehen, warum Crawford Schuldig so an der langen Leine hielt. Er versuchte es mit Nagi ähnlich zu halten. Manchmal fiel es ihm schwer, er wollte Menschen nah bei sich.

Manchmal dachte er noch an Aya und ob zuviel Nähe das Problem gewesen war.
 

In schlimmen Momenten beruhigte es ihn, zu wissen, dass da trotz der Distanz eine Verbindung war, auch wenn man sie nicht immer deutlich fühlen konnte. Jeder darin behielt seine Freiheit, in einem gewissen Maß, aber er kam immer zurück. Vielleicht, nur vielleicht, begann Mamoru, die lange Leine mehr zu schätzen, als den goldenen Käfig der Familie, und die schmerzhaften Ketten, in die sein Verantwortungsgefühl ihn zwang.
 

Bis es soweit war, gab es Handynummern, um Crawford aufzuspüren.

Oder die Überwachungskameras auf die er Zugriff hatte.

Oder seine Agenten.
 

Oder den Peilsender in seinem Backenzahn, den er ihm vielleicht irgendwann in schlafendem Zustand heimlich einsetzen würde... ja, Mamoru war froh und erleichtert, die Psychosen seiner restlichen Familie nicht geerbt zu haben, und über seine leichten Anwandlungen von Obsession in einer Beziehung inzwischen endlich hinweg zu sein...
 

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