Zum Inhalt der Seite

From the bottom of my broken Heart

Du lehrtest mich, was wahre Liebe ist...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Es war zu schön, um wahr zu sein

Soooo, ich bin wieder da! Tut mir leid das es so lang gedauert hat, aber meine Beta hatte schulischen Stress. Aber sie hat es dennoch geschafft und nun kann ich euch damit beglücken. Ich hoffe es wird euch gefallen, aber macht euch auf einiges gefasst.....
 

---------------------------------------------------------------------------------
 

„Guten Morgen, du Schlafmütze. Aufstehen!“, ertönte eine muntere Stimme zu meiner Rechten. Schwermütig drehte ich mich zu Seite und schaute in das strahlende Gesicht meiner besten Freundin. „Alice... lass mich noch ein Weilchen schlafen“, brachte ich gähnend über die Lippen und zog mir die Decke über die Augen. „Nichts da… jetzt wird nicht mehr geschlafen“, kicherte sie und befreite mich unsanft von der Decke. „Ich will unbedingt noch zum Strand und wenn du nicht langsam aufstehst, wird das heute nichts mehr!“ Ich seufzte. „Wieso? Wie spät ist es denn?“ „Es ist fast 12.00 Uhr…“, entgegnete Alice und wandte sich zum Kleiderschrank. Nach ein paar Sekunden drehte sie sich wieder zu mir und streckte mir ein Bündel Kleindungsstücke entgegen. „Hier und nun ab ins Bad!“ Ich seufzte ein weiteres Mal und rappelte mich geschlagen auf. Alice zu sagen, dass wir noch den ganzen Tag Zeit hatten, um zum Strand zu gehen, verkniff ich mir. Auf eine kleine Diskussion konnte ich gut und ganz verzichten. Ich nahm ihr die Kleidung ab und verschwand im Bad.

Nach zehn Minuten war ich bereits fertig angezogen und zusammen mit Alice auf den Weg nach unten.
 

Als wir den Wohnbereich betraten, stieg uns der Duft von frisch gebackenen Brötchen und frisch aufgebrühten Kaffe entgegen.

„Guten Morgen ihr zwei. Ihr kommt gerade richtig. Das Frühstück ist gleich fertig. Ich mach nur noch schnell Rühreier“, begrüßte uns Renee während sie die verquirlten Eier in die Pfanne schüttete. „Guten Morgen!“, begrüßten auch Alice und ich meine Mum. „Oh, das sieht total lecker aus“, schwärmte Alice. Es sah nicht nur lecker, es duftete einfach köstlich und ich bemerkte schon, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief. „Können wir noch irgendetwas helfen?“, wandte ich mich an meine Mum. „Nein, Schatz, Esme hat gerade die letzten Sachen auf die Terrasse getragen. Ihr könnt euch schon einmal zu den anderen setzen. Ich komme in einer Minute nach.“

Als wir nach draußen gingen, saßen die anderen bereits am Tisch. Edward, dessen Haare in alle Richtungen abstanden, und Emmett, nur in Boxershorts bekleidet, waren in einem Gespräch vertieft. Die Stimmung von Charlie, Carlisle und Esme wirkte ein wenig gedämpft. Wahrscheinlich lag es an den letzten zwei Tagen, die trotz des ganzen Vergnügens sehr anstrengend waren.

Mit einem weiteren Guten Morgen begrüßten wir die Anwesenden und setzten uns an den reich gedeckten Tisch. Im nächsten Augenblick kam auch schon Renee, stellte die Pfanne auf die Mitte des Tisches und setze sich neben Charlie. „Nun, ich würde sagen, lasst es uns schmecken.“ „Na endlich! Einen Guten!“, kam es von den beiden Jungs, die sich sofort ein Brötchen schnappten.

So begannen auch wir mit dem Frühstück und sättigten uns mit den Köstlichkeiten, die unsere Mütter für uns gezaubert hatten.
 

Als das Frühstück noch voll im Gang war, räusperte sich Carlisle. „Kinder, wir müssen mit euch reden.“ Der Tonfall von Carlisle gefiel mir gar nicht. Alice, Edward, Emmett und ich unterbrachen unser Gespräch über die Planung des heutigen Tages und sahen ihn gebannt an.

„Wie ihr wisst, läuft mein Vertrag im Forks-Hospital aus.“ Es folgte ein leichtes Nicken unsererseits. „Natürlich wurde mir eine Verlängerung des Vertrages angeboten“, fuhr Carlisle fort, „ aber ich habe auch ein sehr gutes Angebot von einem anderen Krankenhaus bekommen. Und ich habe mich entschieden es anzunehmen.“ Carlisle sah uns vier abwechselnd an. „Der Haken an der Sache ist nur, dass sich das andere Krankenhaus nicht in Forks oder Umgebung befindet, sondern…“, Esme griff nach Carlisles Hand, drückte sie leicht und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Was hat das denn jetzt bitte zu bedeuten? Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Bauch breit und ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Nicht in der Umgebung… bitte, nicht…

„… sondern in New Orleans“, unterbrach Carlisle meine Gedanken. Emmett, Edward, Alice und ich saßen wie versteinert in unseren Stühlen und starrten Carlisle mit geweitete Augen an. Keiner am Tisch rührte sich.

Mit jeder verstreichenden Sekunde, in der niemand etwas sagte, fiel mir das Atmen schwerer und löste einen stechenden Schmerz in meiner Brust aus. Die Erwachsenen schauten uns besorgt an, wagten es jedoch nicht irgendetwas von sich zu geben.

Alice war die Erste, die ihre Stimme nach einer Ewigkeit wieder gefunden hatte. „Was? Wann???“, durchbrach sie die Stille aufgebracht. Carlisle musterte Alice einen Moment, bevor er zögerlich antwortete. „Am Tag nach unserer Rückkehr nach Forks kommen die Möbelpacker. In zwei Wochen werden wir schon in New Orleans sein.“ Ich senkte den Blick und kämpfte mit dem Gefühl der Machtlosigkeit, das sich langsam ausbreitete. „Was?! Nein, Nein, Nein!! Das kann nicht euer Ernst sein! Das ist nicht wahr! Mum! Sag, dass das nicht wahr ist!!!“ Ich hörte, dass auch Alice kämpfte, jedoch kämpfte sie mit Tränen, ihre Stimme zitterte. „Alice, Schatz“, versuchte Esme ihre Tochter zu beruhigen, „Es tut uns Leid. Es ging alles sehr schn-“ „Es tut euch Leid?! Soll das ein Scherz sein?! Wenn es euch Leid tut, wieso müssen wir dann nach New Orleans?!“ Langsam wandte ich meinen Kopf zu meiner Freundin und schaute ihr in die Augen. Ihr Blick war auf Carlisle gerichtet und zeigte Wut, bodenlose Wut. Ihre Hände, die auf dem Tisch lagen, ballten sich zu Fäusten und fingen leicht an zu zittern. Kein gutes Zeichen.
 

Sie zog scharf die Luft ein, schaute kurz zu Charlie und Renee und fokussierte sofort wieder ihren Vater. „War das der Grund wieso ihr unbedingt wolltet, dass Charlie und Renee bei diesem Urlaub dabei sind? War das der Grund, wieso ihr nicht locker gelassen habt, bis sie alles umgeschmissen haben und zugesagt haben?!“ Carlisles Blick wanderte zu Charlie und Renee. Er nickte leicht. Als ich zu meinen Eltern aufsah, wurde mir klar, dass sie bereits von alldem wissen mussten. Dann hab ich mir die seltsame Stimmung vorhin doch nicht eingebildet.

Mein Dad hatte den Kopf gesenkt und hielt Renees Hand fest umschlossen. Mum sah besorgt aus. Hilfesuchend schaute ich zu Emmett und Edward, doch die beiden schienen in einer Art Trance zu stecken, ihre Augen wirkten leer.

„Ein letztes großes Zusammentreffen der Cullens und der Swans?!“, ertönte Alice Stimme. „War das der Sinn dieses Urlaubs? Uns alle noch einmal zusammenbringen und anschließend ein für alle Mal auseinanderzureißen?“, zischte sie aufgebracht. „Alice, dein Vat-“ Ein lautes Rumpeln erstickten Esmes Worte. Alice war ruckartig aufgestanden und hatte den Stuhl zu Boden gerissen.

„Das ist doch alles geheuchelt.“ Ich schaute zu Alice auf und traf dabei ihren Blick. Sie schaute mich mit tränenverschleierten Augen an, ihre Lippen zitterten. „Was soll ich dort ohne Bella?“, sie drehte sich zu ihren Eltern. „Ihr könnt mich doch nicht von meiner besten Freundin trennen!? Was ist nur mit euch los? Wie könnt ihr mir das antun? Wie könnt ihr nur… Verdammt, Edward… sag doch auch mal etwas…“ “, Alices Stimme versagte und wurden von einem herzzerreißenden Schluchzen ersetzt. Ihr ganzer Körper zitterte. Als Edward nicht reagierte, schnaubte Alice verächtlich und rannte mit schnellen Schritten Richtung Haus. „Alice, warte…“ Esme wollte gerade aufstehen, Carlisle hielt sie jedoch zurück. „Lass sie… ich denke es ist besser, wenn wir sie alleine lassen.“

Ich wäre ihr am liebsten hinterher, hätte sie in die Arme genommen, um gemeinsam mit ihr zu weinen, doch ich konnte nicht, mein Körper war wie gelähmt.

„Dad, ich hab doch nur noch ein Jahr und soll jetzt wechseln? Was ist mit dem Baseballteam? Das geht nicht… wir können nicht weg!“ , kam es schwermütig über Edwards Lippen. Carlisle schaute seinen Sohn traurig an.

„Ich weiß, es tut mir auch Leid. Aber ich bin mir sicher, dass ihr in New Orleans schnell Anschluss finden werdet.“ „Aber in Forks sind wir zu Hause. Wir sind dort geboren und aufgewachsen. Wir können doch nicht einfach mir nichts dir nichts von dort wegziehen.“ „Edward…“, Carlisle seufzte, „Ich weiß, es kommt alles sehr plötzlich, aber ich bitte dich auch mich zu verstehen… es is eine riesige Chance für mich, für uns.“ Carlisle und Edward schauten sich einige Sekunden still an, bis Edward zu mir und anschließend zu Emmett blickte. Carlisle begriff sofort. „Natürlich können uns Bella und Emmett jederzeit und so oft sie wollen besuchen. Wir haben ein Haus gefunden, das genug Platz für uns alle hätte.“

Es reichte, mir reichte es. Heiße Tränen traten aus meinen Augenwinkel hervor und liefen meine Wangen hinunter. „Entschuldigt mich, bitte…“, brachte ich noch mit tränenerstickter Stimme hervor, als ich mich erhob. Mit zügigen Schritten und gesenkten Kopf lief ich Richtung Strand, ich musste allein sein.
 

Ich setzte mich einige Meter vom Haus entfernt auf den Sand und fing unerbittlich an zu weinen. Meine beste Freundin würde mich verlassen. Meine einzige wahre Freundin, die ich schon mein Leben lang kannte, würde in zwei Wochen ein neues Leben ohne mich beginnen. Das würde ich nicht überleben. Sie war ein Teil von mir. Wieso wollte man mir diesen Teil entreißen? Ich erinnerte mich an das Gespräch gestern Abend: ‚Nichts auf der Welt kann uns trennen!!‘ Ein spöttisches Lachen entglitt mir. Ja, das dachte ich bis dahin auch noch. Wer hätte jemals gedacht, dass Carlisle derjenige sein würde, der uns auseinander reißen würde. Ich schüttelte verächtlich den Kopf. „Niemand…“
 

Ich wusste nicht, wie lange ich schon am Strand saß und die tosenden Wellen beobachtete, als ich eine vertraute Hand an meiner Schulter spürte.

„Das wird verdammt schwer werden ohne die Cullen- Geschwister, nicht wahr Bella?“ Emmett. Ich ließ mich in seine Arme fallen und begann auf Neue hemmungslos zu schluchzen. Er drückte mich fest an sich und strich mir tröstend über das Haar. „Ich kann mir das auch nicht vorstellen, Kleines. Edward ist wie ein Bruder für mich. Die Schule, das Baseballteam… einfach die Zeit ohne ihn, wird die Hölle sein.“ Er seufzte schwer. „Und du ohne Alice, das kann man sich erst recht nicht vorstellen…“ Sanft drückte er mir einen Kuss auf die Haare. „Aber wir schaffen das. Wir haben immer noch uns. Mum, Dad und ich. Wir immer für dich da sein. Wir lassen dich niemals alleine. Und du wirst sehen… irgendwann kommen die Cullens wieder zurück. Du kennst doch Carlisle, er liebt Forks… Als er damals zum Studieren gegangen ist, ist er mit Esme auch weggezogen. Sie sind aber wiedergekommen und dieses Mal wird es nicht anders sein!“ Genau dafür liebte ich meinen Bruder. Er wusste immer, was er sagen musste, um mich aufzumuntern. „Ja, du hast Recht...“ „Ganz genau! Und vergiss nicht, dass Carlisle gesagt hat, dass wird jederzeit Willkommen sind. New Orleans kann sich schon mal warm anziehen.“ Ihm entwich ein Lachen, in das ich unwillkürlich leise mit einstieg.

„So…“, Emmett lockerte seine Umarmung und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, „… ich denke du solltest mal nach Alice sehen… sie braucht dich jetzt von uns allen am meisten.“ Ich nickte und als ich mich erhob, schenkte mir mein Bruder ein aufmunterndes Lächeln.
 

Am Haus angekommen, ging ich schnurstracks auf unser Zimmer. Vor der Tür hielt ich kurz inne und atmete noch einmal tief durch. Nach einen leichten Klopfen, drückte ich die Klinke hinunter, traf in das Zimmer ein und schloss die Tür hinter mir wieder.

Ich sah, dass Alice auf ihren Bett saß und näherte mich ihr mit ruhigen Schritte. Sie hatte ihre Beine an den Körper gezogen, ihre Arme ruhten auf ihren Knien, ihren Kopf stützte sie auf ihren Armen. Ein leises Schluchzen, das eindeutig von Alice kam, war das einzige Geräusch, das im Zimmer zu hören war. Je näher ich ihr kam, desto besser vernahm ich auch ein leichtes Zittern ihres Körpers, das sie in unregelmäßigen Abständen heimsuchte. Ihr Anblick zerbracht mir das Herz.

Vorsichtig stieg ich auf die weiche Matratze, die unter meinem Gewicht leicht nachgab und setzte mich neben meine Freundin. Behutsam legte ich meinen Arm um ihre zierlichen Schulter und zog sie sachte zu mir. „Alice…“, wisperte ich, wodurch sie sich aus ihrer Haltung löste und sich in meine Arme fallen ließ. „Oh Bella. S… Sie können u- uns d- doch nicht einfach tr… trennen. Das ist alles so… so u-ungerecht…“, presste Alice hervor und fing unaufhaltsam an zu weinen. Ich drückte sie fest an mich und strich ihr beruhigend übers Haar. „Ich weiß, Süße… ich weiß.“ Ich schluckte schwer und spürte, wie mir erneute heiße Tränen die Wangen hinunterliefen. „W- warum jetzt? Warum k- kann Dad nicht in Forks bl… bleiben? Wie- wieso kann n- nicht alles so… so bleiben wie es war?“ Ich konnte darauf nichts mehr antworten, stattdessen entwich mir ein lautes Schluchzen. Alice löste sich ein wenig von mir und schlang ihre Arme um meinen Hals, um nun auch mir Trost zu spenden.
 

Wir lagen uns einfach in den Armen und weinten bis der Tränenfluss langsam abebbte und allmählich versiegte. „Weißt du, was das Gute an der Sache ist, Alice?“, kam es leise über meine Lippen. Als Alice zögerlich den Kopf schüttelte, fuhr ich fort. „Wir können uns gegenseitig besuchen… so oft wie wir es wollen. Und in zwei Jahren…“, ich löste mich von Alice, um ihr in die Augen schauen zu können und lächelte, „…kommen wir hier her und studieren.“ Alice erwiderte mein Lächeln und zog mich in wieder zu sich. „In zwei Jahren…“, wisperte sie. Ich nickte. „Zwei Jahre…“, hauchte ich und schloss meine Augen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit klopfte es an der Tür, doch keine von uns rührte sich. Ich hörte, wie sich die Türe öffnete und wieder schloss und sich jemand mit leichten Schritten näherte. „Oh Kinder, es zerreißt mir das Herz euch so zu sehen.“, sagte meine Mum leise. Als sie das Bett erreichte, setzte sie sich zu uns und zog uns beide in ihre Arme. „Es tut mir so Leid!“

„Renee, wusstet ihr das schon vor dem Urlaub, seid ihr deshalb mit gekommen?“ Alice löste sich von uns und sah meine Mutter eindringlich an. „Nein Alice, Carlisle und Esme haben es uns im Disneyland gesagt. Wir waren genauso geschockt wie ihr.“ Sie seufzte traurig. „Charlie hat seit zwei Tagen kein Wort mehr mit Carlisle gewechselt und euch so leiden zu sehen, macht ihn total fertig.“ „Gut so! Dad hat es nicht anders verdient“, zischte Alice. „Alice, sei nicht so hart zu deinem Vater.“ „An all dem ist Dad ja wohl selbst Schuld, wenn er nicht nach New Orleans gehen wollen würde, wäre keiner von uns verletzt und alles wäre beim Alten.“, entgegnete Alice, kein Mitleid lag in ihrer Stimme. „New Orleans liegt nicht am Ende der Welt, Alice.“ „Ich weiß… aber was ist so schlecht an Forks, mein Dad kann doch weiterhin dort arbeiten, sie wollten den Vertrag doch verlängern.“ „Ja, aber das Krankenhaus in New Orleans bietet Carlisle eine einmalige Chance mit den renommiertesten Ärzten des Landes zu arbeiten, so ein Angebot bekommt man nicht alle Tage… Für Carlisle ist es ein großer Schritt, der seine Fähigkeiten und sein Wissen zu erweitern und seiner Karriere einen mächtigen Schubs geben wird. Es wäre töricht, dieses Angebot auszuschlagen.“

Ich schaute ungläubig zu meiner Mum. Hatte sie gerade wirklich gesagt, dass es gut sein, dass Carlisle nach New Orleans wolle und uns so voneinander trennen würde? Das konnte sie doch nicht wirklich meinen… Ich wand mich zu meiner Freundin. In ihrem Gesicht zeichnete sich die gleiche Ungläubigkeit ab, die mich gerade durchflutete. Alice hatte es also auch gehört. Wie konnte meine Mum so etwas nur gutheißen? Ist es ihr den völlig egal, dass wir dadurch unsere besten Freunde verlieren werden?

„Das klingt fast so, als wäre es dir egal, dass die Cullens wegziehen, Mum“, kam es tadelnd über meine Lippen. Sie seufzte und schüttelte kaum merkbar ihren Kopf. „Bella, natürlich ist es mir nicht egal! Carlisle und Esme sind mehr als nur gute Freunde für mich… und Edward und du…“, Renee legte ihre linke Hand auf Alices Schulter, „ihr beide seid wir meine eigenen Kinder. Es tut mir genauso weh wie allen anderen, dass wir getrennt werden… euch nicht mehr jeden Tag um uns zu haben. S

Aber ich solltet wenigstens versuchen in ein wenig zu verstehen. Er hat es verdient, diesen Weg gehen zu dürfe. Er hat all die Jahre alles für seine Familie und Freunde getan ohne etwas dafür zu verlangen. Es ist nur gerecht, dass wir ihn jetzt in seiner Entscheidung unterstützen und ihm das Leben deswegen nicht allzu schwer machen…“

Mum hatte Recht, Carlisle war ein guter Mensch, der jedem half, der seine Hilfe brauchte. Trotzdem schmerzte der Gedanke an einer Trennung von Alice… von den Cullens viel zu sehr.

Ein neuer Tränenschwall überkam mich und ich merkte wie Alice ebenfalls zu weinen anfing.

Wir saßen wohl eine Ewigkeit in unserem Zimmer, als es wieder an der Türe klopfte. Als sich die Tür langsam öffnete, traf Esme ein, blieb aber an der Schwelle stehen. Ihre rechte Hand umklammerte den Türknauf, als ersuche sie von diesen Halt. Ihre andere Hand umschloss das Medaillon um ihren Hals, das Carlisle ihr einst schenkte. Doch das schlimmste war ihr Gesichtsausdruck, der von unzähligen Emotionen übersäht war. Traurigkeit, Schuld, Unbehangen, Schmerz, Unsicherheit waren nur ein paar davon. Ich seufzte innerlich und schaute auf meine Hände. „Es gibt essen. Kommt bitte runter“, sagte sie mit einem leichten Zittern. „Danke, wir kommen gleich“, antwortet Renee und lächelte Esme dabei an. Sie erwiderte das Lächeln, nickte kurz und verschwand wieder. Die Tür ließ sie offen.

Renee richtete sich sofort auf und schaute uns erwartungsvoll an. „Kommt ihr?“ Alice und ich seufzten in unisono und rappelten uns auf. „Ich will mich noch kurz frisch machen.“ „Ich auch“, schloss sich Alice mir an. Renee nickte und ließ uns alleine zurück. Wir gingen ins Bad, machten uns so gut wie es ging zurecht und machten uns anschließend auf den Weg zur Küche. Wie beim Frühstück saßen bereits alle am Tisch. So richtig Hunger hatte wohl niemand und Redebedarf erst recht nicht. Das einzige Geräusch, das den Raum erfüllte, war das klirren von Messern und Gabeln.

Die nächsten zwei Tage liefen nicht anders ab. Eigentlich wollten Alice und ich noch mal zum Shoppen , aber darauf war uns die Lust vergangen. Wir blieben fast ausschließlich in unserem Zimmer oder am Strand zusammen mit Emmett und Edward. Mit Carlisle und Esme redeten wir nur noch das nötigste, worunter sie sehr litten. Das konnte man ihnen ansehen. Aber das war uns egal! Sie hatten ihre Entscheidung ohne uns getroffen und das sollten sie auch spüren.
 

Am letzten Abend unseres Urlaubs hatten Emmett, Edward, Alice und ich ausgemacht, am Strand ein kleines Lagerfeuer zu machen, um ein letztes Mal in einer ruhigen Atmosphäre zusammen zu sein . Immerhin würden die nächsten zwei Wochen sehr stressig werden.

Als es die Sonne anfing unterzugehen, machten Alice und ich, bepackt mit Decken und einem Korb, der mit Getränken und Knabbereien ausgestattet war, auf dem Weg zum Strand. Der Anblick, der unser am Horizont geboten wurde, war atemberaubend schön. Das Farbenspiel der warmen Farbtöne erfüllte den ganzen Himmel. Das Meer selbst hatte wieder dieses besondere Glitzern, das mich immer wieder auf Neue in ihren Band zog. Ich liebte es.

Als wir gerade dabei waren die Decken auszubreiten, kamen auch schon Emmett und Edward mit einem Karren voll Holz und kümmerten sich sofort um das Feuer.

Nach wenigen Minuten saß ich mit Alice unter einer Decke und unsere Brüder uns gegenüber. Die untergehende Sonne, die Sterne, die mit jeder verstreichenden Minute auftauchten und das knisternde Feuer, das uns gleichzeitig Licht und Wärme spendete, weckte in mir ein unangenehmes Gefühl der Melancholie. Ich hob meinen Kopf und schaute zu Emmett und Edward. Beide beobachteten wortlos das flackernde Feuer und waren in ihren Gedanken vertieft. Doch dann hob Edward seinen Blick und traf den meinen. Er schaute mich mit seinen strahlend grünen Augen an und verzog nach einen kurzen Moment seine Mundwinkel zu einem Lächeln, das ich erwiderte ohne den Blick von ihn abzuwenden.

Ich weiß nicht wie viele Minuten wir uns einfach nur ansahen… Ich in seinen hypnotisierenden Augen vertieft war, als plötzlich Emmetts Stimme ertönte und mich aus dem Bann zog. „Wisst ihr noch als wir vor zwei Jahren in Seattle waren, in diesem pick-feinen Restaurant? Jeder war totschick angezogen, nur unsere kleine Alice meinte, sie müsse aus der Reihe tanzen und hatte unbedingt einen roten Rock, eine giftgrüne Bluse und dazu eine blaue Strumpfhose anziehen müssen. Wie das Personal und die anderen Gäste uns angestarrt haben.“ „Ich wollte mal was anderes ausprobieren und so schlecht sah es doch gar nicht aus.“ Alice neben mir fing an zu kichern, in das wir alle mit einstiegen. „Bellas Aktion an dem Abend war auch nicht ohne“, warf Edward ein und grinste mich dabei an. „Das hatte ich ja fast vergessen… Als Bella aus der Toilette kam, stolperte und den Ober mitsamt dem Tablett mit sich riss. Ich hätte mich totlachen können, als sie auf dem Boden lagen, übersäht mit unserem Nachtisch”, prustete Emmett los, Edward und Alice ebenfalls. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Das war damals wirklich peinlich und ich war heilfroh, dass wir nach diesem kleine Unfall gegangen sind.

„Ja, das war zu komisch. Oder als Alice einmal beim shoppen ein Mädchen angegiftet hatte, nur weil sie nach der gleichen Bluse wie sie greifen wollte und es die letzte war.“ Edward krümmte sich vor Lachen. „Wisst ihr noch, als ihr beide wieder einmal Baseball gespielt habt und Emmett den Ball zu weit schlug. Du ranntest einfach nur dem Ball hinterher ohne zu schauen, wo du eigentlich hinläufst! Und boom, bist du gegen den Baum gerannt und hast dir dabei ein blaues Auge geholt.“ konterte Alice ihren Bruder.

Wir verbrachten die meiste Zeit damit, uns alte Geschichten von unserer gemeinsamen Kindheit zu erzählen. Ich hielt mich dabei zurück, denn es schmerzte mich zusätzlich über die Vergangenheit zu reden und zu wissen, dass wir in Zukunft keine gemeinsamen Geschichten mehr haben werden.

„Ich muss mir mal die Beine vertreten… Will mich jemand begleiten?“, warf ich in die Runde und unterbrach gerade eine anregende Unterhaltung zwischen Emmett und Alice. „Ich passe…“, kam es sofort von Emmett. „Ich auch…“, schloss sich Alice ihm an. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie sich Edward erhob, um das Feuer lief und vor mir zu stehen kam. Er streckte mir seine Hand entgegen. „Ich geh‘ mit…“, sagte er und lächelte mich an. „Okay…“, erwiderte ich und ergriff lächelnd seine Hand.

Wir liefen schweigend den Strand entlang und lauschten dem Klang der Meeres. Der weiße Sand des Strandes leuchtete und bildete einen Kontrast zu der Dunkelheit der Nacht.

„Irgendwas beschäftigt dich… ”, durchbrach Edward nach einigen Minuten die Stille. Ich seufzte. „Ja…“, wisperte ich und schaute zu Edward auf. Sein Blick ruhte auf mir. „Willst du darüber reden?“ Ich senkte den Kopf und atmete tief ein. „Ich will dich nicht damit belasten…“ „Macht dir mal da keine Sorgen. Ich kann Einiges aushalten. Ich will dich aber zu Nichts drängen…“ „Nein, es ist wirklich lieb von dir… ich würde gerne darüber reden…“ Edward legte seine rechte Hand auf meinen Rücken und zog mich behutsam mit sich. „Komm, wir setzen uns auf die Steine dort drüben.“ Ich nickte.

Edward und ich setzen uns so auf die Steine, dass wir uns direkt anschauen konnte, unsere Knie waren wenige cm voneinander entfernt. Ich seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Als ich sie öffnete, schaute mich Edward besorgt an, sagte jedoch nichts.

„Weißt du Edward, ich weiß gar nicht wie das alles ohne Alice funktionieren soll!? Seit ich denken kann, war sie immer an meiner Seite… sie hat mich bei alles und jedem unterstützt… wir haben alles gemeinsam gemacht, waren nur selten auf uns alleine gestellt… Ich schaff das nicht ohne sie, nicht von heute auf morgen…“ Ich stützt meine Ellenbogen auf meine Knie und legte mein Gesicht in meine Hände. „Alice würde das schaffen… sie ist selbstbewusst, stark und… sie ist einfach Alice, einzigartig und unglaublich…“ Ich spürte, wie sich eine Hand auf meine Schulter legte. „Es stimmt zwar, dass ihr beide unzertrennlich warte und auch dass Alice sich von niemand unterkriegen lässt, aber ich bin mir sicher…“, er fuhr mit seiner andern Hand zu meinem Kinn und hob diesen mit leichten Druck an, „Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst. Es wird schwer werden und du wirst dich erst daran gewöhnen müssen, Alice nicht mehr um dich zu haben. Und du wirst sehen… du wirst in der Lage sein, dich vor anderen behaupten zu können. Denn eins kann ich dir versichern, in all den Jahren, in denen ihr zwei zusammen wart… und es waren eine Menge“, Edward lächelte mich an, „habt ihr aufeinander abgefärbt.“ Ich schaute ihn kritisch an, woraufhin ihm ein Lachen entwich. „Schau nicht so, es stimmt… Du wirst sehen, vertrau mir.“ Ich grinste. „Okay.“

Wir verfielen in eine angenehme Stille und genossen die Gegenwarte des anderen. Obwohl wir oft zu viert was gemeinsam unternahmen, kam es sehr selten oder besser fast nie vor, dass ich mit Edward alleine war oder gar über Dinge mit ihm redete, die mir auf dem Herzen lagen. Kaum zu glauben, dass wir miteinander aufgewachsen waren, aber nie über persönliche Dinge gesprochen haben. Edward schien ein guter Zuhörer zu sein. Wieso lernte man erst dann etwas zu schätzen, wenn man gerade dabei war, es zu verlieren.

„Darf ich dich etwas fragen?“, holte mich Edwards samtne Stimme aus meinen Gedanken. „Klar…“ „Warum bist du vorhin, als wir über früher geredet haben, so plötzlich traurig geworden?“ Hatte er das etwa mitbekommen? Ich hatte gehofft, es so gut es ging verschleiert zu haben, ich hatte mich wohl geirrt. Edward war also auch ein guter Beobachter. „Und?“, hakte er nach. Ich seufzte. „Mir wurde plötzlich klar, dass wir - du, Emmett, Alice und ich - keine gemeinsamen Geschichten mehr haben werden… dass wir uns nicht mehr so oft sehen werden… dass-“, meine Stimme versagte und schluckte schwer. Ich wollte jetzt nicht weinen, nicht vor ihm. Edward erhob sich und kniete sich neben mich hin. Seine Hand legte er um meine Schulter. „Wir werden zwar nicht jeden Tag zusammen sein, aber wir sind nicht aus der Welt. Du hast ja gehört, was Carlisle gesagt hat… ihr könnt uns jederzeit besuchen, sogar an Wochenenden. An den Tagen, an denen wir uns sehen, werden wir unsere neuen Geschichten schreiben und wenn wir irgendwann wieder an einem Lagerfeuer sitzen, werden wir uns diese erzählen und darüber lachen.“

Mit einer überraschenden Bewegung schlag ich meine Arme um Edward. Im ersten Moment schien er überrascht zu sein, doch dann erwiderte er meine Umarmung und drückte mich fest an sich. „Danke, danke für alles“, wisperte ich und vergrub mein Gesicht auf seiner Schulter. „Dafür sind Freunde da…“

Wir verharrten noch einige Minute in dieser Haltung, bevor wir voneinander abließen. „Wir sollten langsam wieder zurückgehen. Wir wollen ja nicht, dass Emmett und Alice sich sorgen machen.“ „Nein, das wollen wir nicht“, bestätigte ich ihn. Edward zog mich wieder auf die Beine und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zurück zu den anderen zwei.

Am Feuer setzen wir uns wieder auf unseren ursprünglichen Plätze und redeten bis spät in die Nacht über gemeinsame Erlebnisse, Schule, New Orleans und alles, was uns noch so einfiel.

Morgen würden wir zurück nach Seattle fliegen… morgen würde eine riesige Veränderung unser Leben auf den Kopf schmeißen… morgen

Doch heute Abend gab es einfach nur uns vier: Edward, Alice, Emmett und mich.
 

Nachdem wir wieder in Forks waren, begann erst der richtige Horror. Wie Carlisle schon ankündigte, kam ein Tag nach unserem Urlaub der erste Umzugswagen. Das erste was in dem großen LKW verschwand, waren Möbel aus Carlisles Arbeitszimmer, dem Gästezimmer, Bücher aus der Bibliothek und andere Dinge, die man die nächsten zwei Wochen nicht mehr brauchte. Ich half Alice beim ausräumen ihres Zimmers. Dabei kamen immer wieder alte Erinnerungen hoch, die uns beide in Tränen ausbrechen ließen. „Das Schlimmste ist, dass wir seit 16 Jahren das erste Mal unseren Geburtstag getrennt feiern müssen“, schluchzte Alice. “Das stimmt und es ist auch noch einer der Wichtigsten in unserem Leben ist!“ „Ich hab mich schon riesig auf unsere Autos, das Brunchen und unsere Party gefreut…“, seufzte Alice bedrückt. „Mhm..“, konnte ich nur erwidern. Unser 16. Geburtstag hätte der schönste und unvergesslichste Geburtstag aller Zeiten werden sollen. Alice und ich hatten schon vor Monaten einen Plan aufgestellt, der unseren Tag geregelt hätte. Morgens hätte wir unsere neuen Autos abgeholt, danach gebruncht mit den Cullens in unserem Lieblingsrestaurant in Seattle. Anschließend wären wir zusammen mit unseren Müttern in ein Wellness- Hotel, um uns richtig verwöhnen zu lassen. Die Krönung unseren Tages wäre dann die gigantische Party mit all unseren Freunden gewesen. Es hätte alles einfach perfekt sein können, aber nein, Carlisle ließ unsere Träume wie eine Seifenblase platzen.
 

Nach knapp zwei Wochen war das Cullen Anwesen fast leer geräumt. Nur noch die Küche, die Wohnzimmereinrichtung und die Betten waren da. Am letzten Abend hatte Esme noch zu einem Essen geladen. Das Abschiedsessen. Ich wollte gar nicht daran denken.

Um 19 Uhr erreichten wir die fast ausgeräumte Cullen- Villa, doch keine machte Anstalten auszusteigen. Die Villa war hell erleuchtet und die Vorstellung, das dieses Licht ab morgen für immer erloschen bleiben würde, trieb mir wieder Tränen in die Augen. Emmett bemerkte meinen Gefühlsausbruch und zog mich in seine Arme. „Süße, wir schaffen das. Du bist nicht allein!“ Ich sah zu meinem Vater, er saß regungslos hinterm Steuer und hielt das Lenkrad mit seinen Händen fest umklammert. Einmal mehr wurde mir bewusst, dass Dad gerade dabei war seinen besten Freund seit Kindertagen zu verlieren. Seit der Rückkehr aus Miami, bekamen wir Charlie kaum mehr zu Gesicht. Er schüttete sich jeden Tag mit Arbeit zu, machte sogar überstunden, um nicht an den bevorstehenden Abschied denken zu müssen. Meine Mum schaut Dad besorgt an und griff vorsichtig nach seiner versteiften Hand. Er wand sich zu ihr und blickte sie einen Moment lang an. Dies reichte, um ihm Mut zuzusprechen und Stärke zu geben. Sie brauchten dazu keine Worte. Meine Mutter lehnte sich zu ihm rüber und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Renee war die letzten Tage das genaue Gegenteil von Charlie. Sie machte jeden Tag pünktlich Feierabend und half Esme beim Packen. Sie wollte jede freie Minute mit ihrer Cousine und besten Freundin auskosten, in der sie noch hier in Forks war.

„Wollen wir dann?“, ertöte Mums Stimme. Wortlos stiegen wir aus dem Auto und liefen zur Veranda. Die Cullens schienen uns schon zu erwarten, da Edward an der Türe lehnte und uns zuwinkte. „Hey Alter, das wird wohl unser letzter gemeinsamer Abend für ne lange Zeit.“ Emmett versuchte seine Traurigkeit zu überspielen, aber man sah ihm an wie nah ihm das alles ging. Auch Edward schien eine Maske aufgesetzt zu haben, hinter der er sich verstecken konnte, denn seine Miene wirkte aufgesetzt. Als Alice hinter ihm auftauchte- gekleidet mit einem langen, schwarzen Rock und einem sehr hochgeschlossenen schwarzen T-Shirt, ich selbst hatte eine schwarze Stoffhose und eine schwarze Bluse an- rannte ich ihr schon fast entgegen und fiel ihr um den Hals. Nach unserer festen Umarmung gingen wir in die Küche, in der Esme und Carlisle warteten. „Hallo, da seid ihr ja“, begrüßte uns Esme und zog jeden von uns in eine sanfte Umarmung. „Ihr könnt euch schon mal setzen. Das Essen ist gleich fertig.“ Esme verschwand hinter der Küchezeile und hantierte mit Töpfen und Karaffen herum, während die anderen sich an den Esstisch setzten.

Keine fünf Minuten später begann Esme den Tisch mit Köstlichkeiten zu füllen. Sie hatte wirklich ein gigantisches Menü aufgefahren. Ich fragte mich nur, wird as alles essen sollte. Als Esme schließlich die letzte Schale abstellte und sich setzte, begannen wir mit dem Essen.

Die Stimmung wirkte auf mich mehr als erdrückend. Nur hin und wieder durchbrach einer der Erwachsenen die Stille.

Nach dem Essen gingen wir alle in das geräumige Wohnzimmer - zumindest das, was davon übrig geblieben war - und machten es uns auf den Sofas bequem. Irgendwann begannen unsere Eltern über alte Zeiten zu reden. Naja, eigentlich eher unsere Mütter, mein Vater starrte die meiste Zeit ins Leere und Carlisle erhob nur hin und wieder das Wort. Wir Kinder saßen einfach nur da und versuchten zuzuhören.

Weit nach Mitternacht wollte mein Vater langsam aufbrechen, immerhin wir würden morgen früh zum letzten Abschied wieder kommen. Alice und ich hatten allerdings beschlossen die letzte Nacht noch gemeinsam zu verbringen, also übernachtete ich bei ihr. Mein Bruder hatte sich kurzer Hand entschlossen, das Gleiche zu tun.

Alice und ich schliefen nicht wirklich gut, immer wieder flossen Tränen bis uns die Müdigkeit einholte.

Viel zu früh kam der Morgen, der Morgen der alles ändern würde.

Wir zögerten es so lange wie nur möglich hinaus nach unten zu gehen. Erst nachdem Carlisle zum x-ten Mal nach uns gerufen hatte, ergaben wir uns unserem Schicksal.
 

Als Alice und ich die Veranda betraten, waren bereits alle versammelt und warteten auf uns. Jetzt würde wohl der schlimmste Part anstehen: der Abschied.

„Oh Emmett, Bella, ich werde euch vermissen. Versprecht mir, dass ihr so bald wie möglich nach New Orleans kommt.“ Esme drückte uns sie sich an meine Eltern wand. „Es tut mir leid, dass ich dich von Alice trenne. Ich hoffe, du verzeihst mir das“, flüsterte Carlisle, als er mich drückte, „Und vergiss nicht, ihr seid bei uns jederzeit willkommen.“ „Danke…“, hauchte ich und kämpfte - wie so oft in den letzen Tagen - mit aufsteigenden Tränen. Als Carlisle sich entfernte, tauchte Alice vor mir auf und schaute mich mit tränenverschleierten Augen an. „Oh, Bella…“, wisperte sie brüchig und zog mich zu sich. „Ich werde dich so vermissen. Und egal wie weit viele Meilen zwischen uns liegen, du wirst immer meine einzig wahre beste Freundin sein.“ Ich drückte sie fester an mich. „Du warst schon immer meine beste Freundin und wirst es auch bis in alle Ewigkeit sein, Alice.“ Heiße Tränen liefen unsere Wangen hinunter. Mein Herz zog sich zusammen und löste einen unglaublichen Schmerz in mir aus. Es tat weh, so schrecklich weh.

Nach einigen Augenblicken lösten wir uns voneinander und legten unsere Hände ineinander. „Wir werden jeden Tag schreiben und telefonieren.“ „Natürlich! Ich werde die jeden Tag berichten was hier los ist. Was sich Jessica für Intrigen einfallen lässt und jede kleinste Kleinigkeit. Es wird dir so vorkommen als seiest du noch hier bei mir“, schluchzte ich. Alice zog mich ein weiteres Mal zu sich und nickt, während ihr ganzer Körper zitterte. Als wir uns trennten, wischte ich ihre Tränen weg und lächelte sie aufmunternd an, sie erwiderte es. Dann lief sie auf Emmett zu.

Nun wand sich Edward zu mir und schaute mich wieder mit diesen tiefgrünen Augen, die von Traurigkeit übersäht waren, an. Er verringerte die Distanz zwischen uns, hob seine Hand. „Tränen stehen dir nicht…“, sagte er und strich mit seinem Daumen sanft über meine nassen Wangen und lächelte dabei melancholisch. Erneut traten Tränen in meine Augenwinkel und ich spürte nur noch, wie Edward mich mit leichten Druck in seine Arme zog. „Du wirst mir fehlen…“, hauchte er in mein Ohr. Ein Schluchzen entwich meinen Lippen und erschütterte meinen Körper, mein Herz raste. Edward drückte mich fester an sich und ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Ich atmete tief ein, um mich zu beruhigen und sog dabei seinen Duft ein. Edward strich mit seiner Hand meinen Rücken entlang und half mir dabei zusätzlich mich wieder zu finden. „Du mir auch…“, brachte ich heiser über die Lippen. Als sich mein Zustand normalisierte, lockerte Edward seinen Griff und blickte mir tief in die Augen. „Emmett und du, ihr müsst uns bald besuchen kommen“, sagte er, lehnte sich zu mir hinunter und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, dann lächelte er und lief zu Emmett.

Nachdem sich Edward und Emmett auf ihre Art und Weise verabschiedet hatten und unsere Eltern es ihnen gleich taten , umarmten Alice und ich uns noch ein letztes Mal

Dann stiegen Carlisle und Esme in den schwarzen Mercedes, Edward und Alice in den silbernen Volvo.

Dass Esme mir noch ein Geschenk gegeben hatte, bevor sie einstieg, nahm ich nur noch halb wahr. Tränen bahnten sich wieder ihren Weg.

Als die beiden Autos anfuhren, drehten sich die Insassen zu uns und winkten uns.

Es dauerte nicht lange bis die beiden Autos nicht mehr zu sehen waren. Auch die Motorengeräusche waren nicht mehr zu hören. Sie waren weg… Alice war weg… Die Cullens waren weg… WEG AUS FORKS!

Dann merkte ich nur noch, wie der Boden immer näher kam, doch bevor ich ihn erreichte, wurde ich von zwei Armen aufgefangen. Dann wurde alles schwarz.
 

---------------------------------------------------------------------------------
 

Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht und bin schon gespannt wie eure Meinung zu diesem Kapitel ist!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-09-23T08:46:58+00:00 23.09.2011 10:46
WARUM musst du mich den zum heulen bringen?????????????????
Das war so traurig *rotz*
OH Gott ich ahne schlimmes das geht doch nicht gut mit der langen Trennung. Und außerdem hatte ich das Gefühl das Edward und Bella schon jetzt mehr füreinander empfinden. Vielleicht hab ich mich auch getäuscht aber ich denke die Funken sind schon geflogen. Was eine Trennung natürlich noch schlimmer macht. OH GOTT DAS IST SO TRAURIG.

Großartiges Kapitel so emotional LG
Von: abgemeldet
2010-05-06T22:23:06+00:00 07.05.2010 00:23
Oh man ey , das kommt echt selten vor das ich beim lesen mal heul. Das is sooo traurig *wein* aber ein tolles kapitel.. so und nu wird weiter gelesen und bestimmt werden auch wieder ein paar tränen fließen *grins*

Lieben Gruß Anika
Von:  sunny3291
2010-04-21T07:39:54+00:00 21.04.2010 09:39
Boah super... mein Zimmer steht unter Wasser.
Ich hab die ganze Zeit mit Bella und Alice geheult.
Carlisle ist wirklich gemein, aber ich wünsch ihm trotzdem viel Glück im neuen Krankenhaus. Und New Orleans ist bestimmt auch toll.
Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.
Also nächstes Kapi.
sunny
Von: abgemeldet
2010-01-11T21:08:38+00:00 11.01.2010 22:08
Das ist echt ein super Chap

Du hast die traurigkeit super getroffen
Von: abgemeldet
2009-12-04T19:57:46+00:00 04.12.2009 20:57
ohh man was für ein trauriges Kapitel *heul*
mir liefen die Tränen nur so runter...
echt ist dir super gelungen :)

P.S. die Rechtschreibfehler stören mich nicht ^^
Von:  absinthe
2009-07-08T01:33:48+00:00 08.07.2009 03:33
So, da bin ich wieder ;)
Die Strenge vom Dienst.^^

Erstmal Grammatik.
Am Anfang hab ich mich wirklich gefreut, weil keine Fehler drin waren und auch die Zeitformen beachtet wurden.
Dann allerdings ab der Mitte ungefähr haben sich einige Tippfehler (fehlende Endungen usw) eingeschlichen, und Kommas haben auch einige gefehlt.
Das wirkt so, als hättest du dich im letzten Teil etwas abgehetzt und beeilt, das Kapitel endlich fertig zu bekommen ^^
Liest du dir die hinterher eigentlich noch mal durch? Wenn nicht, wär das vllt besser, weil du dann die kleinen Fehlerchen ausbessern kannst ;) Das ist dann auch besser für die Leser, liest sich angenehmer und flüssiger. ^^
Einige Verben in dem späteren Teilen hatten die falsche Zeitform.
Und die kleinen Zahlen waren nicht ausgeschrieben xD (ja ja , ich wieder...)

Hm, dieses Mal bist du nicht ganz so mit der Handlung gerast und hast dich etwas gezügelt. Du bist manchmal schön ins Detail gegangen, was man auch daran sieht, dass das Kapitel an sich länger ist ;)
Auch die Absätze waren schön. Erstens haben sie wunderbar bei den Zeitsprüngen geholfen und zweitens war es angenehmer zu lesen. Schön =)

Die Handlung selbst fand ich auch gelungen. Man konnte sich gut vorstellen, wie sich die Vier fühlen und dass sie Carlisle nicht verstehen, liegt wahrscheinlich eher daran, dass sie das überhaupt nicht wollen. Sie sind Teenager in der Pubertät, die ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen. Carlisle könnte noch so gute Gründe haben. Wer in diesem Alter nicht verstehen will, tut es auch nicht.
Charlies Reaktion und Verhalten nach der Neuigkeit fand ich interessant und irgendwie passte es auch zu seinem Charakter. Kann ja nicht jeder mit so´nem Umzug einverstanden sein.
Man versteht, dass das wirklich ne große Trennung ist. Durch die halbe USA zu reisen, nur um jemanden zu besuchen, ist nicht gerade einfach. Wenn ich das vergleiche, ist das, als würde ich, die ich auf der Insel im Norden Deutschlands wohne, jemanden in Bayern oder Österreich besuchen wollen. Und DAS kann man gar nicht jedes WE schaffen. Einfach unmöglich. Das strengt auf die Dauer ja auch an, egal ob man das nötige Geld hat.
Wenn sie das wirklich hinbekommen sollten, was ich allerdings stark bezweifle, dann bräuchten sie ja eigentlich nicht so traurig sein, immerhin sehen sie sich jedes WE. Aber wie gesagt, das kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die das auf die Reihe bekommen. Sie werden sich auseinander leben.
Ich bin gespannt, wie das nun mit Jacob sein wird. Er ist ja noch nicht aufgetaucht und Bellas und Alice' Freundschaft muss ja noch gekappt werden.^^

Die kleinen, "angedeuteten" Zärtlichkeiten zwischen Edward und Bella fand ich sehr schön (die Anfänge sind die, aus denen mehr hätte werden können, wenn die Cullens nicht wegziehen würden) und die Szene am Lagerfeuer konnte ich mir gut vorstellen ;)

Alles in allem ein schönes Kapitel, mit einem Touch Melancholie.

Liebe Grüße
fee~

P.S. Für evtl Schreibfehler kann ich nichts. Bin zu müde...+__+
Von:  Ran_Angel
2009-07-07T13:35:50+00:00 07.07.2009 15:35
Oh man ><
Das ist sooo traurig!!! *snüff*
Das geht doch nicht!! >__<
Aber eines fand ich voll toll, wie Edward und Bella am strand zusammen geredetb haben, wie sie sich näher kamen, das war voll toll!! Und süß ^^
Auch der Abschied... *snüff*

Ich freue mich schon riesig wuf dein nächsten Kapi!! *-*
Mach weiter so!! ^^
*knuddel*

LG
deine Ran_Angel
Von: abgemeldet
2009-07-06T22:01:28+00:00 07.07.2009 00:01
Hey, bin jetzt gerade auch mal dazu gekommen dein neues Kapitel zu lesen, habe ich mir extra für heute Abend auf gehoben - als Nachtisch quasi :o)

Das war so traurig, aber auch so unglaublich gut beschrieben, ich konnte mich richtig hineinversetzten, als wäre ich mit dabei gewesen.

Die tun mir voll leid, das ist bestimmt furchtbar schwer...ich bin gespannt wie oft sie Kontakt haben und wann sie sich besuchen.

Ich fand es super schön, dass Bella obwohl sie eigentlich bis dahin gar nicht so viel mit Edward zu tun hatte, so offen zu ihm war und mit ihm gesprochen hat, das hat ihr bestimmt gut getan oder viel mehr die Nähe des anderen hat beiden gut getan... aber so traurig...

Mach trotzdem schnell weiter ja? Bin schon soooooo neugierig. :o)

Viele liebe Grüße

Nicki
Von: abgemeldet
2009-07-06T14:50:57+00:00 06.07.2009 16:50
*heul*:(
der anfang deiner FF ist voll traurig
aber später mit dem gegen baum rennen war lustig^^
ich finde dieses Chap gut geschrieben
machs chnell weiter
lg
Von: abgemeldet
2009-07-06T12:16:55+00:00 06.07.2009 14:16
Oh je, das erweckt alte erinnerungen in mir.. Konnte meine Tränen nicht zurück halten... Aber trotzdem supoer schön geschrieben vorallem wie die 4 sich fühlen.
Ich hoffe sie halten ihre versprechen und melden sich jeden tag beieinander, denn meistens ist es ja so das es von woche zu woche weniger wird und der kontakt irgendwann ganz abbricht.
So habe ich es erlebt..

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und lass uns bitte diesmal nicht so lange warten, bin soooooooo neugierig :)


Zurück