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Crossworlds

von

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"Crossworlds"
 

eine Ranma1/2 FanFiction
 

ein Crossover mit SailorMoon
 

von Mark Soul
 

Legaler Hinweis oder Disclaimer:

Wenn mir Ranma1/2 und SailorMoon gehören würden, glaubt ihr ich würde dann

kostenlose FanFiction ins Netz stellen?
 


 


 


 

Kapitel 5
 


 

Ein aufkommender Wind war die einzige Ankündigung. Er wirbelte einige Blätter

durch die Seitenstraße, und erstarb so schnell wie er gekommen war. Die Gasse

war schmal, zu schmal für den Autoverkehr, und gehörte zu den Stellen die nie

in Touristenbroschüren auftauchten. Sie führte zu einigen Hinterhofswohnungen,

deren Besitzer üblicherweise nur Nachts aus ihren Schlupfwinkeln hervorkamen.

Nun, am Tag, war der Ort verlassen, und so sah niemand die Gestalt, welche aus

dem Nichts erschien als der Wind sich wieder legte.
 

Akuma war noch immer in dem zerfransten, dunkelgrauen Karateanzug gekleidet,

die Jackenärmel abgerissen, so das seine beeindruckende Oberarmmuskulatur zu

sehen war. Sein Haar war wie Flammen, zusammengedrillte Strähnen nach oben

aufgerichtet, und um seinen Hals trug er eine Kette aus kastanienähnlichen

Steinen.
 

Wie ein Höllendämon stand er da und streckte seine Sinne aus, um die

aufzuspüren, die er vernichten sollte. Und er fand was er suchte. Ganz in der

Nähe war jemand mit ungewöhnlich großer Kraft. Das japanische Zeichen für

'Teufel' leuchtete kurz auf seinem Rücken auf, dann ging er auf die Jagt.
 

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=> das Juuban Großkaufhaus
 

Hosen, Röcke, Blusen, Kleider, Halstücher, Shorts, Shirts, Tops, Strumpfhosen,

Schuhe... Die Bekleidungsabteilung des Kaufhauses war gigantisch. Selbst auf

vier Stockwerke verteilt platzten die Ständer und Regale fast aus allen

Nähten.
 

Ranko hielt sich gerne hier auf. Durch die Gänge zu schlendern, hier und dort

zu stöbern, ab und zu mal etwas anzuprobieren - es gab nichts besseres um sich

zu entspannen als einen ausgedehnten Einkaufsbummel. Für sie war es eine

Möglichkeit, ihre Probleme, wenn auch nur kurz, zu vergessen.
 

Und Probleme gab es in letzter Zeit genug. Angefangen hatte alles damit, das

ihr klugscheißender Bruder von zu Hause abgehauen war. <Nein,> verbesserte sie

sich, <begonnen hat es damit, das er sich überfahren lassen hat.>
 

Ranma's Unfall war der erste in einer immer länger werdenden Kette

ungewöhnlicher Umstände gewesen. Einerseits war sie natürlich bestürzt

darüber, was ihm passiert war, andererseits freute sie sich fast, das sie nun

eine Woche ohne seine besserwisserischen Sprüche auskommen konnte. Leider

hatte sie kaum Gelegenheit gehabt es zu genießen, denn schon in der Nacht

danach begann der nächste Youma-Überfall. Es war, so überlegte Ranko, als

hätten sich plötzlich die Überbleibsel der Armeen früherer Gegner

entschlossen, sich zu rächen. Erst nach und nach wurde ihr und ihren

Kolleginnen klar, das ein System dahintersteckte; das es kein Zufall war,

sondern die Ankündigung eines neuen Feindes. Eines Feindes, zu dem selbst

Pluto nichts sagen konnte - oder wollte.
 

Und in diesem ungünstigen Moment hatte ihr Bruder beschlossen auf Weltreise zu

gehen. Direkt in die Hölle und zurück. Jedenfalls wünschte Ranko es ihm.

Seitdem er vor fast vier Wochen verschwunden war, hatte es keine ruhige Minute

mehr im Hause Saotome gegeben. Nodoka war krank vor Sorge und begann wegen

jeder Lappalie hemmungslos zu weinen. Und auch Genma war aufs tiefste

beunruhigt, auch wenn er sich Mühe gab es sich nicht anmerken zu lassen.
 

Unter diesem gleichzeitigen Streß zu Hause und in ihrer geheimen

Superheldenidentität, und dem daraus resultierenden Schlafmangel, litten

natürlich auch ihre schulischen Leistungen, was ihr nicht nur schlechte Noten

und Ärger mit den Lehrern, sondern ihren Eltern 'noch' mehr Sorgen bereitete.
 

Und um das Maß voll zu machen, war dann dieser Super-Daimon, oder was immer er

gewesen war, aufgetaucht. Der Kampf hätte beinahe ein böses Ende genommen, nur

durch Glück und mit vereinten Kräften hatten sie siegen können. Wenn es mehr

von dieser Sorte gäbe... Nein, Ranko wollte nicht daran denken.
 

Seit diesem Zwischenfall war alles ruhig geblieben. Keine nächtlichen Einsätze

mehr. Nicht einmal der Schatten eines Youma ließ sich blicken. Es war wie die

Ruhe vor dem Sturm. Ranko konnte die knisternde Spannung fast spüren. Etwas

würde geschehen. Etwas Großes. Sehr bald. Ein neuer Gegner, der nur darauf

wartete zuzuschlagen. Vielleicht morgen. Vielleicht heute. Vielleicht stand er

schon hinter ihr...
 

Ranko schrak aus ihren Gedanken zurück in die Wirklichkeit, als sich die

Geräuschkulisse im Kaufhaus veränderte. Als sie sich umwandte sah sie, wie die

meisten Menschen murmelnd in eine bestimmte Richtung blickten und zeigten.

Dann teilte sich die Menge, trat respektvoll zur Seite um jemanden Platz zu

machen. Und Ranko sah den Grund dieses Benehmens.
 

Der Kerl war groß, muskelbepackt, hatte die gleiche Haarfarbe wie sie, und sah

aus wie der typische Oberbösewicht aus einem drittklassigen Kung-Fu-Film. Hier

zwischen Damenunterwäsche und Rüschenblusen wirkte er derart deplaziert, das

es Ranko nicht wunderte das die Leute starrten.
 

Dann sah sie ein zweites Mal hin und erschauderte. Er schien Dunkelheit in

einer ungekannten Intensität auszustrahlen, ohne dabei jedoch wie ein Youma zu

wirken, und war mindestens so stark wie er aussah.
 

Der Andere blieb stehen und sah sich um, dann blieb sein Blick an Ranko

hängen. Einen Moment lang sah er sie nur an, dann sagte er mit einem tiefen

Bariton ein einziges Wort.
 

"Senshi!"
 

Die umstehenden Menschen blickten sich um, in Erwartung die kurzberockten

Heldinnen zu sehen. Nur eine Person wußte, was der ungebetene Besucher

wirklich meinte, aber sie dachte gar nicht daran sich etwas anmerken zu

lassen. Nur ein Schweißfilm auf ihrer Stirn verriet ihre Anspannung.
 

Akuma löste seinen Blick von dem rothaarigen Mädchen und musterte die

umstehenden Menschen. Dann riß er einen Kassentresen aus der Bodenverankerung

und warf ihn quer durch den Raum. Das Geschoß verfehlte Ranko um einen halben

Meter - es war auch nicht gezielt gewesen - aber für den Rest der Anwesenden

war dies das Zeichen, jetzt in kopfloser Panik schreiend davonzulaufen.
 

Kurz darauf waren sie nur noch zu zweit. Akuma blickte Ranko starr an.

"Senshi," grollte er wieder. "Welcher Planet ist dein Wächter?"
 

Das Mädchen biß sich auf die Lippen. <Was soll's?> dachte sie dann, <er kennt

meine Identität sowieso. Woher auch immer...?> "Ich habe keinen Planeten,"

sagte sie mit lauter Stimme, "ich habe etwas Besseres." Mit einer geübten

Bewegung zog sie ihren Henshin-Pen hervor. "Macht der Sonnennebel -

Verwandlung!"
 

Eine magische Transformation später...
 

"Ich habe keine Ahnung wer du bist, oder was du willst. Aber du hast dir heute

einen verdammt schlechten Tag ausgesucht, um mir auf den Keks zu gehen. Ich

bin Sailor Sol, und im Namen der Sonne werde ich dir in den Hintern treten!"
 

Akuma zeigte sich nicht beeindruckt. "Die Sonne ... Na, dann wird es

vielleicht doch noch interessant." Er ballte die Fäuste und zog sie links und

rechts an die Hüfte zurück. "Komm und hol mich."
 

Das ließ sich Sol nicht zweimal sagen. Aber noch während sie auf ihren Gegner

zurannte, erkannte sie ihren Fehler. Um dessen Hände wirbelte mit einem Mal

Energie, die sich rasch zusammenzog. Sol warf sich im Lauf zur Seite, als

Akuma seine Hände nach vorne stieß. Der medizinballgroße Blast verfehlte sie

um Haaresbreite und riß ein unschönes Loch in die Hauswand.
 

<Der Kerl ist gefährlicher als ich dachte. Ich darf kein Risiko eingehen.> Sie

drückte einen geheimen Knopf an ihrer Uhr. Während bei den anderen Senshi

plötzlich Amulette, Puderdosen und Laptops zu piepen begannen, bereitete Sol

den Gegenschlag vor.
 

"Sternenfeuer, flieg!"
 

Die Feuersbrunst verfehlte ihr Ziel und verschaffte dem ersten Loch in der

Außenmauer einen Kollegen.
 

"Wahahaha! Du solltest mal zum Optiker. So würdest du nicht mal ein

Scheunentor treffen wenn du direkt davor stehst."
 

"Dir werd' ich Optiker geben, na warte!" Mit gestrecktem Bein sprang sie auf

ihn zu. Akuma grinste und wartete lässig ab. Aber das hatte Sol eingeplant.

Sie hatte gar nicht vor ihn mit einem Sprungkick anzugreifen - sie wußte das

Akuma diesen kontern würde - sondern wollte eine Technik ausprobieren, die ihr

Vater ihr erst kürzlich beigebracht hatte.
 

Mitten in der Luft zog sie das Bein wieder an den Körper und schlug einen

Salto, so das sie sich plötzlich kopfüber 'über' ihrem Gegner befand. Sie

krallte dem überraschten Dämon die Finger in die Schultern, vollendete den

Salto, und benutzte die gesamte Kraft ihrer Drehbewegung um ihn quer durch den

Raum zu werfen. Akuma durchschlug zwei Regale bis ein Stützpfeiler seinen Flug

bremste.
 

<Pops Trainingsstunden sind also doch zu etwas nutze,> dachte Ranko und

stützte sich schwer atmend mit den Händen auf ihren Knien ab. <Hoffendlich hat

er jetzt genug, ich weiß nicht ob ich ihn aufhalten kann bis die Anderen hier

sind.>
 

Ihre Hoffnung erfüllte sich nicht. Mit einem Rumpeln schoben sich

Trümmerstücke zur Seite, und ein übelgelaunter Dämon stand auf. "Nicht

schlecht. Gar nicht mal so schlecht," sagte er grinsend, während er sich den

Staub aus den Haaren putzte, "die Technik kam wirklich überraschend."

Schlagartig wurde er ernst. "Zeit, mit der Spielerei aufzuhören."
 

Akuma verschwand, und tauchte fast im gleichen Augenblick direkt vor der

Kriegerin der Sonne wieder auf. Wuchtig rammte er ihr die Faust in den Magen.

Als Sol sich vor Schmerzen krümmte, schlug er ihr mit dem Knie ins Gesicht, so

das ihr Kopf wieder hoch und zurückgeschleudert wurde. Akuma griff sie an den

Haaren und schlug ihr dann mit der Rückhand durchs Gesicht. Hilflos flog Sol

durch die Luft, und die Außenwand des Kaufhauses bekam ihr drittes Loch.
 

#############################################################################
 

=> ganz in der Nähe
 

"Und dann waren da, mitten im Nirgendwo, diese Dinger. Drei Stück waren das,

die Größte bestimmt über 150m hoch, und ganz aus Stein gebaut."
 

"Aber hast du grade nicht noch gesagt das du kilometerweit nur Wüste gesehen

hast? Wie soll man da etwas aus Stein bauen, wenn nur Sand da ist?"
 

"Ich habe keine Ahnung. Die Dinger waren jedenfalls aus Steinblöcken gebaut,

nach oben hin spitz zulaufend, so das sie irgendwie dreieckig wirkten."
 

"Könnten es eine Art Häuser gewesen sein?"
 

"Glaube ich nicht. Ich habe weder Türen noch Fenster entdecken können. Und,

wie gesagt, ringsum war nichts als Sand, wer würde da wohnen wollen? Das

einzige was in der Nähe war, war eine große Statue, auch aus Stein. Sie sah

aus wie ein liegender Löwe mit Menschenkopf, nur die Nase war abgebrochen ...

Was zur Hölle ist da los?"
 

Ryoga unterbrach seinen Reisebericht und blieb stehen, um die flüchtende

Menschenmenge anzustarren. Ranma tat das gleiche, bis ihm auffiel das die

Menschen 'auf sie zu' flüchteten. Er packte seinen Begleiter bei der Hand und

zog ihn aus der Gefahrenzone.
 

"Mann, Schweinebacke, willst du dich tottrampeln lassen?"
 

Ryoga ignorierte die Beleidigung und blickte verwirrt den Flüchtenden nach.

"Was zur Hölle ist da los?" wiederholte er seine Frage. "Gibt es da was

umsonst, oder was?"
 

Als Antwort flog die Gebäudefront des Kaufhauses weiter hinten an der Straße

auseinander. Nicht die ganze Front, nur ein Teil des zweiten Stocks, aber es

reichte aus um die Menschen noch weiter in Panik zu versetzten.
 

Auch die beiden Jungs fuhren zusammen. Ranma's Nackenhaare stellten sich auf,

und er spürte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch. Ein ähnliches Gefühl hatte

er nur vor seinen großen Kämpfen verspürt. Herb, Kumon Ryu, Saffron. "Was

immer das war," murmelte er, "es ist stark."
 

Ein weiterer Knall ertönte, diesmal schoß eine Feuersbrunst aus einem der

Fenster.
 

"Und es macht eine Menge kaputt. Wenn das noch jemand drin ist-" Ein drittes

Krachen schnitt Ryoga das Wort ab. "Los komm, sehen wir nach was da los ist,

vielleicht können wir helfen."
 

"He, bleib da," hielt ihn Ranma zurück. "Es ist viel zu gefährlich, da jetzt-"

Er brach ab als er merkte was er da sagte. "Du hast recht," verbesserte er

sich, "es ist die Pflicht eines Kampfsportlers, die Schwächeren zu schützen."
 

"Richtig," grinste Ryoga, als sie auf das Kaufhaus zurannten, "deshalb werde

ich auch auf dich aufpassen."
 

Ranma achtete nicht weiter auf den Kommentar. Er war mehr damit beschäftigt zu

begreifen, warum er gezögert hatte. <Zu gefährlich... Habe ich das wirklich

gesagt? Früher hat mich das doch auch nie gestört, im Gegenteil. Gefahr ist

mein zweiter Vorname...>
 

Er drängte den unerwünschten Gedanken beiseite und stürmte zusammen mit Ryoga

das Gebäude. In der unteren Etage sah noch alles normal aus, aber als sie die

Rolltreppe hinaufliefen bot sich ihnen ein Anblick des Chaos. Fast alle

Verkaufsstände waren verbrannt oder zerstört, und in der einen Wand klafften

drei häßliche Löcher. Vor einem der Löcher - einem grob menschlich geformten -

stand jemand und war grade im Begriff hinauszuspringen.
 

"He du!" rief Ranma, "hast du hier alles zerschlagen und die Menschen

erschreckt?"
 

Akuma dreht sich langsam um und blickte abfällig auf die beiden Jungs.

"Verschwindet, bevor ich euch über's Knie lege." Dann drehte er sich wieder

um.
 

"Das beantwortet nicht meine Frage." Ranma kam näher und ging in eine drohend

wirkende Pose. "Wenn du das warst der hier alles kurz und klein gehauen hat,

dann kann es sein das ich statt dessen dich über's Knie lege," sagte er mit

fester Stimme, bemüht sein vorheriges Zögern wieder auszugleichen.
 

"Ihr wollt mich wohl ärgern?" grunzte Akuma unwillig als er sich abermals

umwandte. "Was ich mache geht euch nichts an. Und jetzt seht zu das ihr Land

gewinnt."
 

Ryoga stellte sich mit verschränkten Armen neben Ranma. "Und wie uns das was

angeht. Ein gewissenhafter Martial Artist hat die Aufgabe solche Leuten wie du

daran zu hindern sich an Schwächeren zu vergreifen, oder seine Kraft zu

mißbrauchen um fremdes Eigentum zu beschädigen."
 

Akuma blickte die Jungs einen Augenblick sprachlos an, dann begann er zu

lachen. "Ihr Kinder wollt mich hindern? Ich kann machen was ich will. So!"

Demonstrativ zertrat er das Regal neben ihm.
 

"Du hast es nicht anders gewollt." Ranma ging auf ihn zu und stellte sich in

Kampfstellung vor ihm hin. Akuma tat nichts dergleichen, aber Ranma hütete

sich ihn deswegen zu unterschätzen. Er wußte aus eigener Erfahrung das ein

fähiger Kämpfer auch aus einer normalen Haltung angreifen konnte, und der

Rothaarige vor ihm war ein solcher. Die Art wie er sich bewegte zeigte, das er

ein Profi war.
 

Ranma explodierte in eine Vorwärtsbewegung, täuschte einen Tritt an, und zog

dann im letzten Moment das Bein zu einem Roundhouse herum. Akuma ignorierte

die Finte und duckte sich einfach. Damit hatte Ranma gerechnet und setzte zu

einem Fußfeger an. Nicht gerechnet hatte er jedoch mit der Faust, die sich

plötzlich in seinem Magen befand. Keuchend stolperte er zurück und riß

abwehrend die Arme hoch. Doch Akuma machte sich gar nicht erst die Mühe ihn zu

verfolgen, er blieb wo er war und blickte Ranma höhnisch an.
 

"Na, was ist? Willst du es noch mal versuchen?" Er ging in eine lässige

Kampfstellung, die offenen Hände leicht angehoben.
 

Zähneknirschend griff Ranma an. Doch seine Schläge verpaßten das Ziel immer um

Millimeter. Grade wollte er zu einer anderen Taktik übergehen als der Andere

sein Handgelenk griff. Akuma zog ihn zu sich ran und drehte gleichzeitig den

Oberkörper weg, so das Ranma's Kinn wuchtig auf seine Schulter aufschlug. Dann

warf er den Jungen im hohen Bogen davon.
 

"Und du? Willst du auch dein Glück versuchen?" fragte er zu Ryoga gewandt.
 

Der verlorene Junge zögerte unmerklich. Er wußte wie gut Ranma war, nicht so

stark oder ausdauernd wie er, aber dennoch sehr gut. Und dieser Typ da hatte

ihn ohne Probleme zu Boden geschickt. Wenn Ryoga eine Chance haben wollte,

mußte er sich was einfallen lassen.
 

Er zog eines seiner zahlreichen Stirnbänder vom Kopf und wirbelte er herum,

dann warf er es wie eine Kreissäge auf Akuma. Dieser lachte nur.
 

"Hahaha. Wie simpel. Weißt du nicht wie einfach man das abwehren kann?" Seine

Hand glühte kurz auf und er schmetterte das Stirnband fort.
 

Ryoga zog sich zwei weitere Tücher vom Kopf. "So? Mal sehen ob du die auch

abwehren kannst." Wieder wirbelte er die Stirnbänder in den Händen und warf

sie. Dann zog er seinen Schirm hervor und griff an. Selbst wenn Akuma seine

Projektile abwehren konnte, er würde es nicht mehr schaffen seinem direkten

Angriff zu entgehen.
 

Akuma sah die zwei Geschosse von links und rechts auf sich zurasen, und Ryoga

von vorne. Weiter hinten kam Ranma ebenfalls wieder auf die Füße. "Du hast

grade einen Fehler begangen," rief der Dämon Ryoga zu, "denn man kann deine

Spielzeuge auch so abwehren das sie euch selber treffen."
 

Mit zwei Schlägen deflektierte er die Stirnbänder. Ryoga's Augen weiteten sich

entsetzt. Er ließ seinen Schirm Schirm sein und sprang zur Seite. Grade noch

rechtzeitig, dann teilte das rotierende Stück Stoff seine Waffe entzwei.
 

Bei Ranma wurde es sogar noch knapper. Noch leicht benommen vom Sturz spürte

er wie etwas auf ihn zuraste. Instinktiv duckte er sich, und das Stirnband

flog so knapp über seinem Kopf hinweg das es seine Haare kappte, die nicht

ganz so schnell mitkamen. "Hey! Die wären fast wieder lang genug zum flechten

gewesen," rief er erbost.
 

Akuma grunzte nur und wandte den Jungs wieder den Rücken zu, um dort weiter zu

machen wo er aufgehört hatte. Ranma und Ryoga sahen das, nickten sich zu und

griffen gleichzeitig an.
 

"Kachuu Tenshin Amaguriken!"
 

"Bakusai Tenketsu!"
 

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=> außerhalb des Gebäudes
 

Unsanft wurde sie von einem Rütteln an ihrer Schulter geweckt. Mit einem

Murren versuchte sie sich der Störung zu entledigen und drehte sich zur Seite.

"Hmm, nur noch fünf Minuten. Dann steh' ich auf."
 

Aber der Störenfried verschwand nicht. Jetzt rief auch noch jemand ihren

Namen. Unwillig drehte sie sich auf die andere Seite. "Ich will noch nicht.

Laß mich in Ruhe." Zufrieden stellte sie fest das ihrem Wunsch folge geleistet

wurde. Mit einem wohligen Seufzer glitt sie vom Halbschlaf zurück in ihren

angefangenen Traum.
 

Jedenfalls so lange, bis sie einen Schwall kaltes Wasser über den Kopf bekam.

Prustend setzte sich Ranko auf - und stellte überrascht fest, das sie sich

nicht in ihrem Bett befand, sondern mitten auf dem Gehweg vor dem Kaufhaus.

Und als wenn diese Erkenntnis ein Stichwort gewesen wäre kamen auch die

restlichen Erinnerungen: Ihr hoffnungsloser Kampf mit diesem ... Ungeheuer.
 

"Endlich bist du wach," meinte Sailor Jupiter und stellte den Eimer beiseite.

"Kein Wunder das du ständig zu spät zur Schule kommst, du hast einen festeren

Schlaf als Usagi."
 

"Was ist passiert?" fragte Ranko und stand unsicher auf. "Ich erinnere mich

gegen jemanden gekämpft zu haben, und das ich euch gerufen hab, und dann

hat..." Sie blickte nach oben, wo sie auf äußerst unorthodoxe Weise das

Gebäude verlassen hatte.
 

"Das würden wir gerne von dir wissen," mischte sich Uranus ein. Die Senshi des

äußeren Planeten blickte breitbeinig und mit verschränkten Armen auf Ranko

hinab. "Erst rufst du uns, dann finden wir dich hier bewußtlos auf der Straße,

und da drin ist anscheinend die Hölle los. Also?"
 

Jetzt erst fielen Ranko die Kampfgeräusche auf, die immer noch ertönten. Sie

schaute sich um: Jupiter und Uranus standen direkt neben ihr, Merkur war dabei

das Gebäude mit ihrem Computer zu scannen, Mars und Neptun schauten ihr dabei

über die Schultern. Saturn stand dicht neben ihrer Adoptionsmutter, Venus

dahinter. Es fehlten nur-
 

"Waahh!Tuntunsleid.Tutunsleiddaswirzuspätsind.EswarnichtmeineSchuld."
 

Nein, Sailor Moon fehlte nun auch nicht mehr. Dicht hinter ihr kam Tuxedo

Mask, mit Chibimoon huckepack. Verwirrt wandte sich Ranko an Jupiter. "Aber

wenn wir alle hier draußen sind, wer ist dann da drinnen und kämpft?"
 

"Das versucht Merkur grade herauszufinden. Es ist besser du transformierst

dich jetzt wieder," ergänzte Jupiter, "sonst fällst du auf."
 

Ranko nickte und zog ihren Henshin-Pen hervor. Bevor sie aber die magischen

Worte rufen konnte, brach ein dunkelblauer Energiestrahl aus dem Gebäude

hervor. Alle Senshi wichen erschrocken zurück, bis auf Merkur die fleißig auf

ihrem Laptop tippte.
 

"Was zur Hölle war denn 'das'?"
 

"Unser Gegner," antwortete Ranko grimmig. "Damit hat er mich auch angegriffen.

Mein Pops hat mir mal davon erzählt, er nannte es 'Ki-Blast'."
 

Ein zweiter Strahl, diesmal von hellerer Farbe, schoß durch die Wand des

Kaufhauses. Ranko nahm dies mit Sorgen zur Kenntnis und hob den Pen.
 

Als ihre Verwandlung abgeschlossen war, hatte Merkur anscheinend ihre

Berechnungen beendet, jedenfalls standen alle Senshi um sie versammelt. "Sol,

kommt du bitte? Dann muß ich das hier nur einmal erklären."
 

Sol nickte und stellte sich dazu. Die Kriegerin des ersten Planeten erzeugte

ein holographisches Bild vom Grundriß des Kaufhauses, vor dem sie standen.

Drei leuchtende Punkte schwirrten auf dem Bild umher.
 

"Das hier ist unser Gegner. Der mit dem Sol zusammengestoßen ist," begann

Merkur und deutete auf den gräulichen Punkt. "Er ähnelt in seiner Energie her

stark dem Gouki, auf dem wir kürzlich trafen - bis auf das dieser hier

vielfach stärker ist."
 

Betroffenes Schweigen folgte. Die inneren Senshi erinnerten sich noch gut an

Gouki, und an die Probleme die sie mit ihm gehabt hatten. Fast wären sie

besiegt worden. Und dieser sollte 'noch' stärker sein?
 

"Was ist mit den anderen Beiden?" fragte Chibimoon. "Sind das auch Feinde?"
 

"Ich weiß es nicht," antwortete Merkur wahrheitsgemäß, und zoomte näher an den

grünlichen Punkt heran. "Dieser hier ist von seiner Energie her ähnlich stark

wie Gouki. Außerdem registriere ich von ihm eine ganz merkwürdige Art von

Magie. Der andere," sie wechselte zum blauen Punkt, "ist etwas schwächer,

dafür aber aktiver. Er scheint außerdem das erzeugen zu können, was Ranko als

Ki-Blast bezeichnet hat." Auf die verwunderten Blicke der anderen hin erklärte

sie: "Der zweite Strahl den wir gesehen haben kam von ihm, nicht von unserem

Primärgegner. Er war außerdem schwächer."
 

"Das ist ja alles schön und nett zu wissen, aber was mich interessiert ist:

Sind die anderen Zwei unsere Gegner, oder nicht?" brachte Uranus die Sache auf

den Punkt.
 

"Wie ich schon sagte, ich weiß es nicht. Im Gegensatz zum anderen haben sie

eine eindeutig humanoide Signatur - aber ich kann mir keinen Menschen

vorstellen der solche Energiewerte besitzt. Ich schlage vor abzuwarten. Ich

jedenfalls kann mir was Schöneres vorstellen als in einem Kampf zu geraten wo

beide Seiten stärker sind als ich es bin." Mit einer entschiedenen Bewegung

klappte sie den Laptop zusammen und ließ ihn verschwinden.
 

"Stärker als wir?" fragte Moon ungläubig.
 

"Nicht alle sind so stark wie du, Sailor Moon. Oder Sol. Oder Saturn. Ich zum

Bleispiel bin die Schwächste von euch, ich hätte da drin keine Chance. Das

grüne Signal kommt fast an Jupiters Level heran. Und der Graue übertrifft

sogar Saturn, wenn man ihre ultimative Attacke nicht mitzählt. Das hat nichts

mit Feigheit zu tun, nur mit Rationalität."
 

"Ami hat recht, finde ich," mischte sich Venus ein. "Wozu uns mit drei

gleichzeitig quälen? Wir warten einfach ab bis sie fertig sind, und wenn sich

der Letzte der noch steht als Feind entpuppt... " Sie schlug mit der Faust in

ihre Hand um deutlich zu machen was sie meinte. Die anderen nickten.
 

"Aber was ist wenn sie unschuldig sind?" beharrte Moon. "Wir müssen ihnen auf

jeden Fall helfen, wir-"
 

"Wir müssen," unterbrach Mars, "uns auf jeden Fall nicht zusammenschlagen

lassen." Sie deutete auf das Gebäude. Da drin ist die Hölle los, und Sol hat

sich grade ordentlich den Hintern versolen lassen. Und da war es nur einer.

Jetzt sind es 'drei'!"
 

"Hey, der hatte nur Glück gehabt," unterbrach die Senshi der Sonne.
 

"Rei hat recht," stimmte Uranus zu. "Wir begeben uns nur unnötig in Gefahr.

Wenn Menschen dort drin in Gefahr wären, würde auch ich keinen Moment zögern.

Aber nicht wenn wir nicht wissen wer uns dort erwartet."
 

"Aber-" begann Moon wieder.
 

"Laß gut sein, Usako." Diesmal war es Tuxedo Mask, der sie mit einer Hand auf

ihrer Schulter unterbrach. "Sie haben recht. So gerne du auch helfen magst,

manchmal muß man auch zuerst an sich denken."
 

"Ihr habt recht," sagte Moon schließlich. "Mit etwas Glück müssen wir sie

später nur noch einsammeln."
 

Ein weiterer hellblauer Ki-Blast sprengte ein Loch in die Gebäudewand, und die

Senshi setzen sich hin und warteten.
 

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=> Im Gebäude
 

Akuma hatte beinahe Spaß an dem Kampf. Es waren zwar nur Menschen gegen die

er kämpfte, doch sie erwiesen sich als respektable Gegner. Und sie ergänzten sich

in ihren Taktiken, einer griff mit Kraft an, der andere mit Geschick.
 

Hätte Akuma nicht anderes zu tun gehabt, vielleicht hätte er länger mit ihnen

gespielt. Er war grade dabei den Kampf mittels eines Ki-Blasts für sich zu

entscheiden, als es eine ungewöhnliche Wendung gab: Der Schwächere der beiden

konterte seine Attacke ebenfalls mit einem Blast. Akuma hatte es nie für

möglich gehalten das ein einfacher Mensch ebenfalls dazu in der Lage war.
 

<Man lernt nie aus,> dachte er beeindruckt, hob eine Metallstange auf, schlug

den Jungen mit dem Stirnband nieder und wandte sich dem Anderen zu. "Du

scheinst viel zu wissen für dein Alter, Jungchen. Darf ich deinen Namen

erfahren?"
 

"Ich bin Ranma Saotome, von der Saotome Schule für Schlägereien aller Art. Und

wer bist du, und warum greifst du unschuldige Menschen an?"
 

"Mann nennt mich Akuma. Was den Grund meines Hiersein betrifft, das ist

unwichtig - denn du wirst nichts dagegen tun können." Mit diesen Worten sprang

er vorwärts.
 

"Das werden wir sehen. Moko Takabisha!"
 

Zu Ranma's Überraschung schlug Akuma den Ki-Blast einfach zu Seite, so das die

Attacke harmlos die Außenwand durchschlug. Dann packte ihn der Dämon am

Kragen, hob ihn hoch und stieß seinen Kopf durch die Decke.
 

~Krack~
 

Akuma zog ihn wieder aus dem frisch entstandenen Loch hinaus und schmetterte

ihn zu Boden. Ranma's Welt wurde schwarz.
 

"Schade um ihn. Er hat Potential. Aber er hat seine Nase in fremde

Angelegenheiten gesteckt." Er wandte sich um und ging Richtig Treppe.

"Seinetwegen darf ich diese Senshi noch mal suchen. Nächstes Mal werde ich-"
 

"-Sterben!"
 

Akuma fühlte einen schmerzhaften Schlag im Rücken, taumelte vorwärts und fiel

mit dem Gesicht schmerzhaft zu Boden. "Wer wagt es?" grollte er und sprang

sofort wieder auf die Beine - und sah sich Ryoga gegenüber.
 

"Hast du etwa gedacht das du mich so schnell loswirst? Ich bin etwas stabiler

als mein Kollege da."
 

"Hmpf! Ganz wie du willst, dann diesmal ohne Samthandschuhe."
 

Bevor Ryoga wußte wie ihm geschah hatte ihn Akuma in einem Wrestling-Griff

gepackt. Der Dämon sprang mit ihm hoch und ließ sich schwer auf den Boden

fallen, den verlorenen Jungen als Stoßdämpfer mißbrauchend. Akuma legte

dabei genug Kraft in den Wurf um den Boden zu durchbrechen, so das beide

ein Stockwerk tiefer aufschlugen.
 

Akuma war der Einzige der wieder aufstand. Er staubte sich die Hände ab,

strich sein Haar zurecht und ging zum Ausgang. "Harumpf! Jetzt ist die Senshi

endgültig über alle Berge. Wer weiß ob ich noch mal eine solche Gelegenheit

bekomme, jetzt wo sie gewarnt sind...-?"
 

Er brach ab als er das Gebäude verließ. Draußen standen, in einer hübschen

Reihe, zehn Sailor Senshi und ein maskierter Idiot im Smoking. Gekonnt faßte

Akuma die Situation in zwei Worte zusammen: "Oh Scheiß!"
 

"Feuerringe!"
 

"Donnerschlag!"
 

"Feuerherzen!"
 

"Sternenfeuer!"
 

"Wasserstrahl!"
 

"Uranus, flieg!"
 

"Neptun, flieg!"
 

Akuma war nicht dumm, er wußte das selbst er nicht einer direkten

Konfrontation mit allen Planetenkriegerinnen gewachsen war. Er entschied sich

vorerst in rückwärtig liegendes Gebiet vorzudringen.
 

"Er flüchtet. Hinterher!" rief Jupiter und stürmte los. Sol und Venus folgten

sofort, der Rest sah sich ratlos an, zuckte mit den Schultern und rannte dann

auch ins Gebäude.
 

Im ehemaligen Foyer des Kaufhauses bot sich den Mädchen ein für sie

grauenhafter Anblick. "Was war denn hier los? Der dritte Weltkrieg?" fragte

Jupiter.
 

Venus wandte sich wütend zu ihrer Mitsenshi um. "Sol, wie konntest du nur? Wo

sollen wir jetzt shoppen gehen?"
 

"Ich war das nicht! Das müssen die anderen gewesen sein," verteidigte sich

diese.
 

"Hallo? Würdet ihr euch wohl auf die Aufgabe konzentrieren, wir haben hier

einen Youma zu verfolgen," mischte sich Mars ein.
 

"Sie hat recht," stimmte Moon zu. "Ausnahmsweise. Wir müssen ihn finden bevor

er noch mehr Unheil anrichtet. Merkur, kannst du ihn ausfindig machen?"
 

Die Kriegerin des ersten Planeten klappte ihren Visor runter und scannte die

Umgebung. "Tut mir leid. Er scheint seine Anwesenheit zu verschleiern. Ich

kann nur sagen das er noch im Gebäude ist, aber nicht wo genau."
 

"Dann müssen wir suchen. Am Besten wir teilen uns in Gruppen auf. Neptun,

Saturn und ich fangen im obersten Stockwerk an." Uranus rannte mit ihren

beiden Mitbewohnerrinnen die mittlerweile nicht mehr funktionierende

Rolltreppe hinauf.
 

"Sie hat recht. Mars, Jupiter, ihr nehmt das dritte Stockwerk. Venus, Merkur

und Sol, ihr sucht im zweiten," dirigierte Sailor Moon. "Mamo-chan und ich

schauen uns hier und im Untergeschoß etwas um."
 

"Und was mache ich?" fragte die halbe Portion, die sich ebenfalls für eine

Senshi hielt, und zupfte an Moons Minirock.
 

"Du kommst mit uns mit, Chibimoon," meinte die erste Kriegerin mit wenig

Begeisterung.
 

"Jippy," freute sich diese und hängte sich Tuxedo Mask an den Arm. Moon fragte

sich zum wiederholten Male ob das kleine Blag tatsächlich von ihr stammen

konnte.
 

Als die Senshi sich trennte waren sie sich nicht bewußt, das sie die ganze

Zeit beobachtet wurden. Akuma hatte sie keine Sekunde aus den Augen gelassen.

Hämisch grinste er in sich hinein und teleportierte in die oberste Etage.

Jetzt wo sich seine Feinde getrennt hatten, waren sie keine Gefahr mehr.
 

Die äußeren Senshi waren nicht nur ein wenig überrascht als er plötzlich vor

ihnen auftauchte, reagierten aber schnell und professionell. Uranus und Neptun

nahmen Saturn in ihre Mitte und die übliche Pose ein.
 

"Wir sind die Kriegerinnen des äußeren Sonnensystems. Wir sind Sailor Uranus-"
 

"Sailor Neptun-"
 

"Und Sailor Saturn."
 

"Du hast es gewagt die Bewohner dieses Planten anzugreifen, und dafür werden

wir dich bestrafen," riefen sie zusammen.
 

"Nur zu." Akuma machte eine einladende Geste. "Tut euch keinen Zwang an."
 

"Uranus, flieg!"
 

Aber Akuma war längst nicht mehr da.
 

"Neptun, fli-glork!"
 

Die Senshi des Wassers hatte keine Chance mehr ihre Attacke abzuschicken.

Bevor bei ihr das Licht ausging dachte sie nur noch daran, das es sicherlich

das größte Veilchen ihres Lebens geben würde.
 

Uranus ließ sich nicht so leicht überrumpeln. Sie sprang zur Seite als der

Dämon vor ihr auftauchte und zog drohend ihr Schwert.
 

"Pah! Was hast du denn mit dem Spielzeug vor?"
 

"Dir werde ich Spielzeug geben. Hiya!"
 

Akuma klappte beide Hände zusammen und fing so die Klinge auf. Langsam aber

stetig schob er sie von seinem Gesicht wider weg. Uranus packte ihr Heft mit

beiden Händen und registrierte das ihr Gegner einige Probleme hatte sie

aufzuhalten, aber letztendlich war Akuma stärker. Uranus war physikalisch die

kräftigste der Senshi, und doch war sie diesem Youma unterlegen. Mit einer

schnellen Bewegung entriß er ihr die Waffe und schlug ihr den Knauf ihres

eigenen Schwertes gegen die Schläfe.
 

Dann wandte er sich dem letzten Mädchen zu. "Und du?"
 

Saturn schluckte. Ihre Adoptiveltern lagen am Boden, und es war so schnell

gegangen das sie es fast nicht mitbekommen hatte. Sie konnte nicht ganz das

Zittern unterdrücken als sie ihre Waffe hob.
 

Akuma kam langsam auf sie zu, den Talisman der Erde hatte er achtlos

fallengelassen. "Du bist die Senshi der Stille, nicht wahr?"
 

"Bleib wo du bist!" rief sie, und versuchte ihre Stimme fest klingen zu

lassen. "Keinen Schritt näher, oder ich werde ..."
 

"Oder du wirst was? Mich vernichten?" Er blieb tatsächlich stehen und musterte

sie einen Augenblick, dann fing er an in einem Ton mit ihr zu reden wie man es

bei kleinen Kindern tut. "Das würdest du vielleicht sogar schaffen. Ja, das

gebe ich ehrlich zu, du kannst mich besiegen." Sein Blick wurde eiskalt. "Ich

weiß das du die Fähigkeit hast Welten zu vernichten. Nur zu, setze sie ein.

Denn anders wirst du mich nicht töten können. Aber bedenke," er machte eine

umfassende Geste, "das du auch alle anderen damit umbringen wirst. Die

Menschen, deine Freunde, jeden."
 

Saturns Finger krampften sich um die Silent Glaive. Es brauchte nur ein Wort

von ihr, nur einen Gedanken. Aber dann sah sie auf ihre Eltern, und der Mut

verließ sie.
 

Akuma ging auf sie zu, nahm ihr die Sense aus der Hand und berührte sie fast

zärtlich am Genick. Sofort wich die Kraft aus ihrem Körper und sie fiel zu

Boden. Kopfschüttelnd sah er sie an. <Wie kann man einem Kind nur solch eine

Kraft geben? Was nützt sie ihr, wenn sie sie nicht benutzen kann?> Er drehte

die Sense der Stille mit der Spitze nach unten und rammte sie in den Boden.

Dann teleportierte er ein Stockwerk tiefer.
 

Mars und Jupiter waren ebenso überrascht wie ihre Kolleginnen über das

Auftauchen des Eindringlings, reagierten aber ebenso schnell wie diese auf die

Gefahr. Und ebenso falsch.
 

"Ich bin Sailor Mars, und das ist Sailor Jupiter. Wir sind die Kriegerinnen

für Liebe und Gerechtigkeit. Du hast mutwillig fremdes Eigentum zerstört und

den Menschen Angst eingejagt, und im Namen des Mondes werden wir dich dafür

bestrafen."
 

Akuma schob einen Fuß unter eines der Trümmerstücke und kickte es Mars an den

Kopf. Diese verdrehte mit einem "Autsch!" die Augen und kippte hinten über.

Jupiter sah sich plötzlich alleine dem Feind gegenüber. Aber eine Senshi läßt

sich so schnell nicht einschüchtern.
 

"Donnerschlag, flieg!"
 

Akuma teleportierte sich aus der Schußlinie und hinter Jupiter. Diese fuhr

herum, ging sofort in Kampfposition und nahm Abstand.
 

"Hm-hm, gute Reflexe. Du hast den ersten Schlag frei."
 

Das verwirrte Jupiter. "Was? Wie?"
 

"Ich sagte, du hast den ersten Schlag frei." Er zeigte auf sein Kinn. "So fest

du kannst, ja?"
 

Die Senshi des größten Planeten fühlte sich zuerst auf den Arm genommen, aber

als Akuma keinerlei Anstallten machte sie anzugreifen holte sie aus. So

kräftig wie sie konnte schlug sie ihm ans Kinn. Es gab einem knirschenden

Laut, dann flog Akuma einige Meter zurück.
 

"Ah, uh," sagte er als er wieder aufstand. Es war deutlich zu hören das er

sein Kinn wieder einrenkte. "Ich kann nicht sagen, daß das nicht weh tat."
 

Jupiter quollen fast die Augen aus dem Kopf. In verwandelter Form konnte sie

durch Stahlträger schlagen - und dieser Kerl stand einfach wieder auf.
 

"So, du hattest deine Chance. Jetzt bin ich dran."
 

Noch bevor Jupiter begriff was die Worte bedeuteten, hatte sie auch schon

seine Faust im Magen. "Ooooooffffff," war alles was sie sagen konnte als sie

über der Faust zusammenklappte.
 

Akuma blickte verächtlich auf die Senshi, die scheinbar nur noch stand weil er

seine Hand noch nicht zurückgezogen hatte. "Unwürdig," murmelte er und ließ

sie fallen. <Allmählich frage ich mich warum keiner der bisherigen Möchtegern

Weltbeherrscher es geschafft hat die Mädchen zu besiegen?> überlegte er

während er diesmal die Treppe benutzte um ein Stockwerk tiefer zu kommen.
 

Er fand gleich drei Sailors in der Etage mit den meisten Löchern - dank der

vorhergehenden Kämpfe mit Sol und den zwei Jungs -, die vorsichtig zwischen

den Trümmern umhersuchten. <Glauben die etwa das ich mich hier feige

verstecken würde?> dachte Akuma halb beleidigt.
 

Dann fiel ihm ein das einer der Jungs noch immer hier rumlag. Und er hatte

keine Lust das sich zwei eventuelle Gegner gegen ihn verbündeten. Gleiches

galt natürlich für den anderen Jungen unten im Kellergeschoß. Akuma entschied

sich die Sache etwas zu beschleunigen, bevor die Parteien aufeinandertrafen.

Er stellte sich gut sichtbar in den Raum und räusperte sich.
 

Die Senshi kreisten ihn augenblicklich ein. "Wir sind die Kämpferinnen für

Liebe und Gerechtigkeit," begann Venus, nur um von Akuma in die Wand gekickt

zu werden.
 

"Weniger quatschen und mehr kämpfen!"
 

"Kannst du haben. Hiya!"
 

Akuma seufzte als er sich schon wieder dem nervigen Rotschopf gegenüber sah.

Merkur derweil zog ihre blonde Kollegin von der Wand, in die sie implantiert

wurde.
 

"Mina-chan? Alles in Ordnung?
 

"Wie, wie kann er es wagen meine Ansprache zu unterbrechen?" schnaufte Venus

und stapfte zornig mit dem Fuß auf. "Das werde ich ihm heimzahlen. Ich mach

ihn platt wie eine Forelle!"
 

"Flunder, Minako. Es heißt Flunder," verbesserte Merkur wieder besseren

Wissens. Ihre Freundin würde ja doch nicht hören.
 

"Ist mir egal, ich mach' ihn trotzdem platt!" regte sie sich auf und sprang in

den Kampf zwischen Sol und Akuma.
 

Gegen zwei Senshi zu kämpfen war nicht ganz so einfach. Akuma ließ sich

zurücktreiben, bis zu dem Loch wo er vorher mit Ryoga durchgebrochen war, und

sprang hinunter. Noch im Fall feuerte er eine Ki-Attacke ab.
 

Venus und Sol hatten sich noch nicht zu Ende gewundert als ihnen der Boden

unter den Füßen wegbrach. Während die Blonde hilflos mit den Armen ruderte,

bremste Sol den Sturz nach Saotome Art mit einem Salto. Sie hatte aber nicht

viel Zeit sich über die gelungene Landung zu freuen - Akuma schickte sie mit

einem weiteren Ki-Blast auf die Matte. Dann schlug er im vorbeigehen Venus

nieder, die sich grade wieder aufgerappelt hatte und blickte hoch durch das

Loch.
 

"Ich weiß das du da oben bist," rief er Merkur zu. "Kommst du freiwillig, oder

muß ich dich holen?" Natürlich bekam er keine Antwort. Er wollte grade

hochspringen als -
 

"Wie kannst du es wagen uns Sailor Senshi derart hinterhältig anzugreifen?

Weißt du nicht das wir für Liebe und Gerechtigkeit stehen? Ich bin Sailor

Moon, und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!"
 

"Und ich bin Sailor Chibimoon, und werde das gleiche machen."
 

Genervt drehte sich Akuma zu den beiden Mondprinzessinnen und dem Prinzen um.

"Und du?" fragte er Tuxedo Mask, "willst du nicht auch dein Sprüchlein

aufsagen?"
 

"Ähm, nein, mein Spruch kommt eigentlich immer erst kurz vor Ende des

Kampfes," meinte der Smokingträger leicht verwirrt.
 

"Gut. Gut! Allmählich geht ihr mir mit euren schmalzigen Texten nämlich auf

den Geist. Wie habt ihr-BAUZ!"
 

Völlig unbeachtet von den anderen hatte Merkur die Gelegenheit genutzt und ein

recht großen Trümmerstück durch das Loch und Akuma auf den Kopf fallen lassen.

"Schnell Sailor Moon, Sailor Chibimoon. So lange er noch benommen ist."
 

Die zwei Mondprinzessinnen wirbelten mit ihren Zeptern und hielten sie dann

aneinander. "Mächte aller Zeiten, laßt die Liebe sich verbreiten!"
 

Akuma konnte dem Strahl aus gebündelter Energie grade noch so ausweichen.
 

"Du mußt gut zielen, Sailor Moon," rief Merkur von oben. "Er ist sehr schnell.

Ich werde versuchen ob ich ihn hindern kann. Seifenblasen!" Ihr Nebel

verhüllte die Sicht.
 

"Komm da runter, du Feigling!" brüllte Akuma. Das lief nicht so wie er sich

das vorstellte. Er konnte seine Gegner nicht mehr sehen. Also tat er das

einzig Mögliche: Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf seine anderen

Sinne.
 

Er hörte wie Merkur hinunter sprang und zu ihren Freundinnen lief.
 

Er spürte wie sich erneut die Energie sammelte.
 

Er fühlte wie sich der Luftdruck veränderte weil etwas auf ihn zuschoß und

sprang zur Seite.
 

"Hab ich ihn? Hab ich ihn?" fragte Moon aufgeregt.
 

Merkur, die ihren Visor auf hatte, schüttelte den Kopf. "Nein. Er kann zwar

nichts mehr sehen, scheint aber trotzdem zu wissen ob er angegriffen wird. Und

er ist schnell genug um unseren Attacken auszuweichen."
 

"Dann werde ich ihn festhalten," meinte Tuxedo Mask entschlossen. "Sobald ich

ihn habe wirst du feuern, Sailor Moon."
 

"Nein, das ist viel zu gefährlich," heulte Chibimoon und hängte sich ans Bein

ihres zukünftigen Vaters.
 

"Nur die Ruhe, Chibiusa," sagte Tuxedo Mask tröstend, "mir passiert schon

nichts. Du weißt doch, die Kraft des Silberkristalls ist nur für böse Mächte

gefährlich." Er wuschelte ihr durchs Haar und richtete sich auf. Ein letzter

Austausch von Blicken mit Moon, dann lief er in den Nebel hinein.
 

Akuma derweil verhielt sich absolut still, damit ihm nichts entging. Er war

sich bewußt das jemand auf ihn zukam. Plötzlich hörte er etwas hinter sich und

fuhr herum. "Eine Rose?" wunderte er sich und starrte auf die mit dem Stiel im

Boden steckende Pflanze. "Eine Falle!" entfuhr es ihm, aber da war es schon zu

spät.
 

Tuxedo Mask umklammerte ihn von hinten mit beiden Armen und schrie: "Jetzt,

Sailor Moon!"
 

"Oh nein, so nicht!" Akuma versuchte den Griff zu sprengen, und fand heraus

das Tuxboy erstaunlich kräftig war. Also änderte er die Taktik und sprang

rückwärts gegen die nächste Wand.
 

Der maskierte Prinz keucht als er gegen die Wand schlug. Für den Bruchteil

einer Sekunde lockerte sich sein Griff, doch das reicht für Akuma bereits aus

sich zu befreien. Er sprengte die Umklammerung und schlug mit dem Ellenbogen

nach hinten, dem Anderen ins Gesicht. Tuxedo Mask keuchte ein zweites Mal und

sackte zusammen.
 

Kopfschüttelnd blickte Akuma auf den halb benommenen jungen Mann, dann drehte

er sich um und ging in die Richtung, in der er die verbliebenen Sailor Senshi

wußte. "Bleib schön brav da sitzen," wandte er im Gehen noch mal den Kopf,

"ich kümmere mich um dich sobald ich meine Aufgabe erledigt habe."
 

"Du ... wirst sie ... in Ruhe lassen!" brachte Tuxedo Mask mit halb erstickter

Stimme hervor. Akuma stoppte und sah wie sich der Maskierte unbeholfen wieder

hochstemmte. "Du wirst sie ihn Ruhe lassen!" wiederholte er, "ich bin noch

nicht mit dir fertig."
 

Akuma fing an beeindruckt zu sein. Der Typ im Frack sah aus wie ein kompletter

Idiot, aber er war zäh, und er schien um jeden Preis Akuma aufhalten zu

wollen.
 

"Du bist noch nicht mit mir fertig?" fragte er fast sanft. "Schau dich doch

mal an. Du kannst dich kaum noch auf den Beinen halten. Warum ergibst du dich

nicht einfach deinem Schicksal?"
 

"Weil es mein Schicksal ist, die zu beschützen die ich liebe," kam die

Antwort. Akuma grunzte und wollte einem abfälligen Kommentar geben, was er von

Dingen wie Liebe hielt, aber Tuxedo Mask sprang auf ihn zu. Alle Schwäche

schien plötzlich verschwunden als der Maskierte einen Überraschungsangriff

startete und einige Treffer landen konnte.
 

Der rothaarige Dämon war verblüfft, aber nur kurz, dann konterte er. Doch

Endymion nahm die Schläge einfach hin, trat, kratzte und biß sogar weiter nach

seinem Gegner, und drängte ihn langsam aber sicher zurück.
 

<Hab ich ihm zu fest auf den Kopf geschlagen?> wunderte sich Akuma, mehr

genervt wie verletzt von dem Angriff. <Er muß völlig den Verstand verloren

haben.> Grade als er sich mit einem Ki-Blast dieser störenden Laus entledigen

wollte, spürte er was von hinten auf ihn zukam. Seine Augen weiteten sich vor

Schreck. Schneller als Blicke folgen konnten duckte er sich, preßte sich platt

auf den Boden, als ein gewaltiger Strahl aus positiver Energie buchstäblich um

Haaresbreite über ihn hinwegfegte und seine rote Mähne ansengte.
 

Tuxedo Mask hatte weniger Glück. Aber wie er selbst gesagt hatte, konnte die

Macht der Silberkristalle ihm nicht schaden. Nur die Druckwelle warf ihn

zurück, tat ihm sonst aber nichts. Ganz im Gegensatz zur Wand des Gebäudes,

die fast vollständig weggepustet wurde.
 

"Das reicht!" grollte ein auf der Erde liegender Dämon. "Jetzt ist Schluß mit

Mister Nice Guy!" Seine Aura flammte auf und wirbelte kleinere Trümmerstücke

durch die Luft als er aufstand. Mit zusammengepreßten Lippen blickte er sich

um - an den meisten Stellen hatte er schon freie Sicht nach Draußen. Er würde

die Angelegenheit jetzt und hier beenden, bevor ihm die Decke auf den Kopf

fiel, oder schlimmer, bevor die anderen Senshi wieder aufwachten.
 

Seine Augen glühten rot als er sah wie Tuxedo Mask zu den drei anderen Senshi

lief. Mit ihm würde er sich noch mal ganz speziell befassen ...
 

Erst dann fiel ihm auf das er wieder freie Sicht hatte. Der magische Nebel war

fort. Was nichts anderes bedeutete, das die anderen ihn auch sehen konnten.
 

Sailor Moon und Sailor Chibimoon drehten zum fünften Mal ihre Pirouetten,

wirbelten ihre Mondzepter durch die Luft und deuteten auf Akuma. "Mächte aller

Zeiten ..."
 

Dieses Mal hatten sie, auf Merkurs anraten, den Strahl nicht gebündelt,

sondern breitgefächert abgefeuert, so das man ihm kaum noch ausweichen konnte.

Gleißende Helligkeit durchflutete das Gebäude, gefolgt von einer lauten

Explosion. Die Senshi bedeckten ihre Gesichter mit den Händen, um sich vor dem

Bombardement kleiner Steinchen zu schützen
 

Erst nach einiger Zeit wagten sie wieder zu schauen. Mit angespannter Mine

starrte Sailor Moon auf die Staubwolke. "Habe ich ihn getroffen?"
 

Nicht weit von ihr stand der maskierte Rächer auf und klopfte sich den Dreck

aus dem Anzug. "Es sieht danach aus. Man kann nichts erkennen, aber-"
 

Er wurde durch ein leises, aber weit schallendes Lachen unterbrochen. Dann

trat Akuma aus der Staubwolke hervor, unversehrt. "Amüsant. Wirklich amüsant."
 

Die Struktur des Gebäudes gab ein dumpfes Ächzen von sich.
 

"Eigentlich hatte ich vor euch jetzt ein Ende zu setzen. Aber die Arbeit hast

du mir ja jetzt abgenommen." Er winkte, dann teleportierte er sich weg.
 

Ein weiteres, lauteres Ächzen war zu hören. Das Gesicht der Mondkriegerin

verlor alle Farbe als sie begriff was das bedeutete. Das Loch, das ihre letzte

Attacke in die Wand gerissen hatte, war zuviel für das ohnehin schon

beschädigte Gebäude gewesen. Ein Blick in die Augen ihrer Freunde zeigte das

sie das selbe dachten.
 

"Mamo-chan, nimm Chibi-Usa und bring sie hier raus. Schnell!" befahl Sailor

Moon. "Ich komme sofort nach."
 

"Spinnst du?" Tuxedo Mask sah sie an als wenn ihr ein zweiter Kopf gewachsen

wäre. "Hier bricht gleich alles zusammen. Du kannst nicht-"
 

"Ich kann nicht," unterbrach ihn das Mädchen, "meine Freunde im Stich lassen.

Die anderen Senshi sind noch hier drin. Und jetzt raus!"
 

Tuxedo Mask blickte sie ein letztes Mal an, dann schnappte er sich Chibimoon -

sehr zu ihrem lautstarken Protest - und rannte Richtung Ausgang.
 

"Merkur, für dich gilt das auch."
 

Doch die Senshi des Eises schüttelte den Kopf und trat näher an ihre

Prinzessin heran. "Wenn du glaubst, das du mich einfach so wegschicken kannst,

kennst du mich aber schlecht. Wir haben es zusammen angefangen, wir werden es

auch gemeinsam beenden."
 

Sailor Moon nickte, dankbar und erleichtert über den Zuspruch ihrer Freundin.

Ein lautes Knirschen erinnerte sie daran das ihre Zeit nicht unbegrenzt war.

Einem inneren Instinkt folgend griff sie ihre Brosche, öffnete diese und hielt

sie hoch über den Kopf.
 

"Silberkristall, als Prinzessin Serenity bitte ich dich. Bringe mich und alle

anderen Planetenkriegerinnen von hier weg. Sailor Teleport!"
 

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= > Draußen auf der Straße
 

Ein entsetzter Tuxedo Mask sah mit Grausen wie das Kaufhaus in sich

zusammenstürzte. Eine gewaltige Wolke aus Staub stieg auf und verdunkelte

seine Sicht. Als er wieder klar sehen konnte, war nichts als ein Trümmerhaufen

übrig geblieben, aus dem hier und dort noch der Rest einer Wand ragte, und

zwei oder drei Wasserfontänen aus dem hervorsprudelten was einmal das

Sprinklersystem gewesen war.
 

"Usako ..."
 

"Mama!" weinte Chibi-Usa in seinem Arm.
 

Dann begann die Luft um ihn herum plötzlich zu leuchten, und mehrere

Silhouetten zeichneten sich ab. Zwei standen aufrecht, während die anderen

scheinbar am Boden lagen. Kurze Zeit später waren alle Scouts mehr oder

weniger anwesend.
 

Sailor Moon ließ den Kristall sinken und fiel ihrem Freund und ihrer Tochter

überglücklich um den Hals. So blieb sie einfach stehen während Tränen der

Erleichterung über ihre Wangen flossen.
 

Jetzt erwachten auch eine nach der anderen der restlichen Senshi, schüttelten

benommen den Kopf und standen auf. "Was ist passiert?" fragte Jupiter

verwirrt. Dann fiel ihr Blick auf die Zerstörung. "Um Himmels Willen, da waren

wir eben noch drin." Sie schauderte. "War das dieser ... dieses Ungeheuer?"
 

"Es ist beim Kampf mit ihm passiert," erklärte Moon. "Ich konnte uns grade

noch rechtzeitig mit dem Silberkristall in Sicherheit bringen."
 

"Haben wir ihn den wenigstens erwischt?" wollte Mars wissen.
 

"Nein, er konnte entkommen."
 

"Verdammt!" Die Feuersenshi schnaubte. "Das der mich einfach so ... Argh, ich

könnte ihn!"
 

"Nicht nur du," grummelten Uranus und Sol. "Wenn ich den das nächste Mal in

die Finger kriege," machte die Rothaarige weiter, "wird der sich noch wünschen

in dem Schutt da begraben worden zu sein. Wo soll ich denn jetzt einkaufen?"
 

Neptun trat vor. "Wißt ihr was mir einfällt? Waren da vorhin nicht noch zwei

andere Personen drin gewesen?"
 

"Ja, du hast recht, die haben wir ganz vergessen. Hat einer von euch etwas

gesehen?" Fragend blickte Mars in die Runde. Die anderen schüttelten nur mit

dem Kopf. "Mist! Jetzt wissen wir nicht ob sie auch entkommen konnte, oder ob

wir es mit mehreren Gegnern zu tun haben."
 

"Es ist nicht sicher das es Gegner waren," warf Merkur ein. "Den Werten

zufolge waren es Menschen, nur mit viel zu viel Energie."
 

"Was haltet ihr davon wenn wir das Gespräch auf morgen verschieben?" lenkte

Venus das Thema in eine andere Richtung. "Es werden bald Polizei und Feuerwehr

hier sein, und da ist es besser wenn wir nicht mehr hier sind." Sie

detransformierte sich.
 

"Sollen wir etwa nach Hause gehen und so tun als ob nichts wäre?" beschwerte

sich Sol. "Da draußen läuft noch immer ein Ungeheuer rum, falls du es schon

vergessen hast."
 

"Ich habe nicht gesagt das wir die Sache ignorieren sollen," verteidigte sich

Minako. "Aber wir sind alle aufgeregt und erschöpft, und brauchen ein wenig

Ruhe, und sind ganz sicher nicht in der Lage jetzt eine neue Strategie zu

erarbeiten. Außerdem hast du keine Ahnung wo unser Gegner nun ist."
 

Die Anderen konnten dem nur zustimmen, wenn auch teilweise widerwillig. Sol

war schließlich die Letzte die sich zurückverwandelte. "Du hast recht. Aber

ich werde heute Nacht trotzdem die Augen offen halten."
 

"Ich würde sagen, wir treffen uns morgen nach der Schule alle bei Rei," schlug

Haruka vor. "Dort können wir in Ruhe alles weitere Besprechen."
 

"Bis dahin werde ich auch die Daten im Mercury Computer ausgewertet haben,"

sagte Ami. "Vielleicht finde ich etwas das uns-"
 

"Seid mal still!" unterbrach Ranko.
 

Alle hielten den Atem an. Dann hörten sie es auch: Ein kratzendes Geräusch,

als wenn jemand am graben wäre.
 

Ranko hielt den Finger vor die Lippen und schlich zu den Überresten des

Kaufhauses. Sie lauschte etwas, dann stieß sie mit einer schnellen Bewegung

die Finger ins Geröll und packte zu.
 

"Buki!"
 

"Was zum...?"
 

Die Anderen waren einen Moment sprachlos ob dessen was Ranko gefangen hatte.

Dann löste sich die angespannte Atmosphäre in schallendes Gelächter.
 

Ranko starrte entgeistert das kleine Schwein an, dann mußte auch sie lachen.

"Du hast mir einen ganz schönen Schreck eingejagt, weißt du das?" tadelte sie

das Ferkel mit dem Finger.
 

"Buki?"
 

"Dann treffen wir uns morgen nach der Schule bei mir," sagte Rei. "Jetzt

sollten wir verschwinden bevor jemand kommt und Fragen stellt."
 

Die Mädchen verabschiedeten sich voneinander. Haruka und Michiru nahmen Hotaru

in die Mitte und machten sich auf in Richtung ihrer Wohnung. Bunny und

Chibi-Usa gaben beide noch Mamoru einen Abschiedskuß bevor sie sich trennten.

Minako, Makoto und Ami machten sich gemeinsam auf, da sie nah beieinander

wohnten.
 

Ranko setzte das kleine Ferkel auf den Boden und machte sich auch auf den

Heimweg, ihren eigenen Gedanken nachhängend, als sie merkte das das Tier ihr

folgte.
 

"Was denn? Lauf zurück zu dem wo du hergekommen bist."
 

"Buki!" Das Ferkel stellte sich vor sie und sah sie mit großen Hundeaugen,

pardon, Schweineaugen an.
 

"Willst du damit sagen du hast kein Zuhause?"
 

Das Schweinchen nickte. Ranko seufzte und nahm es wieder auf den Arm. "Na gut.

Ich nehm' dich mit. Eigentlich siehst du ja ganz niedlich aus." Sie überlegte

einen Moment. "Was hältst du davon wenn ich dich P-chan nenne?"
 

"Buki."
 

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=> woanders...
 

"... ranma ..."
 

"Ranma."
 

"Ranma!"
 

Die immer wieder seinen Namen rufende Stimme nervte ihn. Unwillig schlug er

die Augen auf und sah - gar nichts. Nur absolute Finsternis.
 

"Wer ist da?" fragte er. "Wo bin ich?"
 

"Nur die Ruhe, Ranma. Du bist in Sicherheit ... vorläufig."
 

Er kannte diese Stimme. Dieser erschreckend machtvolle und zugleich beruhigen

Bariton. "Shadow?"
 

"Ja."
 

"Wo bin ich? Das letzte, an das ich mich erinnere ist, das ich gegen jemanden

gekämpft hab. Wieso ist es so dunkel?"
 

"Das Gebäude ist über dir zusammengebrochen. Ich bin grade noch rechtzeitig

gekommen, sonst würden wir uns nun in meiner Welt gegenüberstehen anstatt in

deiner."
 

Ein schwaches Leuchten entstand. Kaum mehr als in einer mondlosen Nacht, aber

für Ranma's an die Dunkelheit gewöhnten Augen reichte es aus seine Umgebung zu

erkennen.
 

Er lag in einer Art kleinen Höhle. Um ihn herum waren lauter Trümmer,

wahrscheinlich von den eingestürzten Kaufhaus. Shadow, von dem das Leuchten

ausging, stand vor ihm, seine Flügel wie einen Baldachin über ihm ausgebreitet

und stützte so die künstliche Höhle. Ranma wunderte sich kurz das die so zart

aussehenden, dunkelvioletten Federn das Gewicht der Steinmassen tragen

konnten.
 

"Wie komme ich hier wieder raus?"
 

"Das laß meine Sorge sein." Die Stimme des Cherubin hatte einen ernsten

Tonfall. "Erkläre mir erst was du dir dabei gedacht hast diesen Gegner

anzugreifen?"
 

Mit einer solchen Frage hatte Ranma nicht gerechnet. Leicht verwundert

erzählte er: "Er hat Menschen terrorisiert. Das Geschäft verwüstet. Hätte ich

das ignorieren sollen?"
 

"Das ist keine Antwort auf meine Frage. 'Warum' hast du ihn angegriffen? Er

war dir weit überlegen."
 

"War er nicht!" fuhr Ranma auf. "Ich bin nur nicht in Topform gewesen. Dieser

andere Körper," er deutete an sich herab, "ist eine Lusche, schwach und

untrainiert. Hätte ich noch meinen alten, hätte ich aus dem Kerl Mus gemacht."
 

"Möglich," sagte Shadow ungerührt, "du hast aber jetzt diesen. Und du wirst

dich dementsprechend verhalten müssen. Dieser 'Kerl' ist nicht deine Sorge,"

erklärte er weiter, ohne preiszugeben wer genau Ranma's Gegner gewesen war.

"Andere werden sich um ihn kümmern. Du hast nicht diese zweite Chance bekommen

um sie wieder wegzuwerfen."
 

"Herrje, was regst du dich so auf?" meinte Ranma trotzig. "Ich dachte immer

ihr Engel steht auf so was, Gutes tun und Anderen helfen uns so weiter."
 

"Ja. Und nein. Beides und nichts. Das ist ein Aberglaube den ihr Menschen euch

selber ausgedacht hat, und er trifft nur teilweise zu." Er winkte ab als Ranma

eine entsprechende Frage stellen wollte. "Ich bin nicht hier um mit dir über

unsere Handlungsweise zu diskutieren. Denke darüber nach was ich gesagt habe,

und halte dich von diesem Kämpfer fern. Ich kann nicht immer da sein um dir

die Haut zu retten."
 

Das Licht, das Shadow ausstrahlte, wurde plötzlich stärker, und geblendet

schloß Ranma die Augen. Als er sie wieder öffnete saß er auf dem Bürgersteig,

nicht weit von dem ehemaligen Kaufhaus.
 

Neben ihm regte sich ein undeutlicher Schatten. <Es wird die Zeit kommen in

der du dich wieder mit Anderen um die Wette prügeln kannst. Vielleicht wirst

du es sogar müssen, je nach dem welchen Weg du wählst. Aber halte dich fern

von dem Akuma.>
 

Ranma schüttelte seinen Kopf. Er konnte es nicht haben wenn der Engel in

seinen Gedanken sprach. "Pfft, wenn du unbedingt willst. Kommt drauf an wie er

sich nächstes Mal benimmt," sagte er patzig, nahm sich aber insgeheim vor

Shadows Worte ernst zu nehmen.
 

Eine Weile rührte er sich nicht und beobachtete statt dessen das Treiben am

Unfallort, wo nun allmählich Polizei und Feuerwehr eintrafen. Dann fiel ihm

ein welchen Eindruck er machte, hier auf der Straße sitzend und gaffend.
 

Ranma stand auf, streckte sich etwas und schlug dann die Richtung ein, in der

er seine Wohnung wußte. Es ärgerte ihn etwas das all seine Reisesachen nun

unter Geröll vergraben waren, störte ihn aber sonst nicht weiter. Zu Hause

hatte er einen Schrank voll davon. Er machte sich mehr Sorgen darüber wie

seine Eltern darauf reagieren würden, das er eine Monat lang verschwunden war.
 

<Pops wird sich wahrscheinlich nicht viel draus gemacht haben und wieder zum

Alltag übergehen, aber Mom wird mich erdrücken mit ihrer Fürsorge. Allmählich

versteh ich warum mein alter Herr mit mir auf Trainingsreise wollte,> grübelte

er während er weiterging. <Man sieht ja an meinem anderen Ich was aus mir wird

wenn ich bei ihr geblieben wäre. Schauderhaft.>
 

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=> in einem Haus außerhalb von Tokio
 

"Nein, nein!" Achat klang leicht genervt. "Der Turm kann sich nur in graden

Linien bewegen. Nicht diagonal, das ist der Läufer."
 

Bernstein machte mit verkniffenem Gesicht den Zug wieder rückgängig und

versucht es anders. "Ich kann also nur so, oder so?" Sie bewegte die Figur

entsprechend.
 

"Ja, und so auch." Der ältere Mann zeigte es ihr.
 

"Herrje, ist das kompliziert." Bernstein setzte den Turm auf ein anderes Feld

und ließ sich im Stuhl zurücksinken. "Wieso muß es ausgerechnet Schach sein?"
 

"Nun, 'du' warst es, die 'mich' gefragt hat ob ich etwas mit dir spielen kann.

Und gegen deine Langeweile gibt es nicht besseres als eine Partie Schach."

Achat rückte seinen Bauern ein Feld vor. "Du bist dran."
 

<Ich hätte doch in die Spielhalle gehen und eine Runde zocken sollen,> dachte

Bernstein während sie ihren Turm wieder zurückschob. <Das ist das letzte Mal

das ich Achat nach einem Zeitvertreib frage.>
 

"Springer E4 auf C5. Ich an deiner Stelle würde aufpassen."
 

Das junge Mädchen beugte sich über das Spielbrett und versucht herauszufinden

was Achat gemeint hatte. Sie konnte beim besten Willen nicht erkennen wie all

diese Figuren miteinander interagieren sollten, geschweige denn was daran Spaß

machen sollte. Mehr um Zeit zu gewinnen fragte sie im beiläufigen Tonfall:

"Weißt du was mich noch immer wundert? Warum Kobalt sich nicht aufgeregt hatte

als Akuma sie nicht getötet hat."
 

Der alte Mann kratzte sich am Kinn. "Das hat er, Kindchen. Und wie er das hat.

Aber was hätte er tun sollen? Akuma ist unsere bislang beste Chance gegen die

Senshi, und zu wertvoll als das man ihn aus einer Laune heraus bestrafen

sollte."
 

Berstein glaubte erkannt zu haben auf was ihr Gegner beim Schach abzielte und

setzte ihren Läufer ans andere Ende des Brettes. "Warum hatte er sie

eigentlich am Leben gelassen?"
 

"Ich weiß nicht. Aber so wie ich diese Kampfsportler kenne hatte es irgend

etwas mit Bushido und Ehrenkodex zu tun. Nicht wahr, Jade?" Während er den

blonden Hünen fragend ansah, klaute er mit seinem Springer Bernsteins Turm.

Das Mädchen schnaubte als sie wieder eine Figur weniger hatte.
 

"Akuma hat keinen Bushido," sagte Jade ohne von seinem Schwert polieren

aufzusehen. "Er hätte sie umgebracht wenn er ihrer überdrüssig geworden wäre.

Ich denke, er wollte sie im einstürzenden Gebäude begraben, und hat nur nicht

gewußt das sie Teleportieren können."
 

"Durchaus möglich. Zudem war der Kampf sehr einträglich, zumindest für mich.

Außer das sie mit Hilfe dieses Kristalls warpen können, ist auch das Geheimnis

um die fehlende Kriegerin der Erde gelüftet. Nämlich das sie ein 'er' ist -

und einen recht unikaten Modegeschmack hat." Achat wandte sich an seinen

Gegenüber. "Du bist wieder dran."
 

"Ich kann das nicht," schmollte Bernstein, "du klaust mir immer alle."
 

"Das ist normal am Anfang. Ich finde," versuchte Achat ihr Mut zu machen,

"dafür das du es erst vorhin gelernt hat, schlägst du dich sehr wacker."
 

Die Worte hatten den gewünschten Effekt. In ihrem Selbstvertrauen gestärkt

wandte sich Bernstein wieder dem Spiel zu.
 

"Allerdings werfen die neuen Erkenntnisse auch eine Reihe neuer Fragen auf,"

fuhr Achat fort, mehr zu sich selbst gewandt. "Wenn die Erde einen männlichen

Krieger hat, haben die anderen Planeten vielleicht auch einen? Und warum hat

nur unser Mond mit Sailor Moon einen Repräsentanten? Andere Planeten haben

auch Monde. Und es fehlt noch immer der Avatar von Pluto..."
 

"Ich hab, ich hab, ich hab." Bernstein hüpfte auf ihrem Stuhl, klatschte in

die Hände und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
 

Der Greis sah sie komisch an. "Was hast du denn?"
 

"Ich? Nichts. Du bist dran, Archi."
 

'Archi' blickte erst sie, dann das Brett und danach wieder sie an. "Also wenn

du meinst ich würde das nicht bemerken ..." Er ließ den Satz unvollendet und

zog seinen Springer aus der Gefahrenzone. Berstein zog eine Fläppe und den

Turm hinterher, um das Pferd weiter zu bedrohen. Achat klaute ihn ihr mit der

Dame.
 

"Du bist gemein!"
 

"Nein. Du paßt nur nicht auf." Er stellte den geworfenen Turm zu all den

anderen Figuren, die er Bernstein schon abgenommen hatte. Das Spielfeld

lichtete sich immer mehr. "Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Pluto. Ich

frage mich welches Element zu dem Planeten gehört. Luft haben wir noch nicht,

ebensowenig wie Licht und Schatten. Oder es ist was anderes, wie Mana, oder

kosmische Energie...? He, Bernstein, wo willst du hin?"
 

"Keine Lust mehr," rief im das Mädchen beim weglaufen zu. "Mach alleine

weiter, ich geh mich sonnen."
 

Achat sah kopfschüttelnd die offene Tür an. "Tz. Kein Durchhaltevermögen mehr,

die Jugend von heute. He Jade, was hältst du von einer Partie Schach?"
 

Jade hielt sein Schwert ins Licht und schielte prüfend daran entlang. Dann gab

er ein zufriedenes Geräusch von sich und steckte die Klinge zurück in die

Scheide, welche er quer auf dem Rücken trug. "Warum nicht?" Er ging zum Tisch

hinüber und blickte prüfend das angefangene Spiel an. Dann sagte er: "Zeit."
 

"Was?" Achat verstand nicht ganz.
 

"Zeit. Das Element des Pluto ist Zeit."
 

"Hm, glaubst du wirklich?"
 

Jade nickte und bewegte eine der Spielfiguren.
 

"Ich glaube nicht," sagte Achat und machte seinerseits einen Zug. "Ich meine,

wenn jemand Macht über die Zeit hat, würde er dann nicht auch in die Zukunft

sehen können, unseren Plan erkennen und entsprechend vereiteln?"
 

"Durchaus möglich," sagte der Schwertmeister und zog seine Dame. "Aber vergiß

nicht das Brightwing sehr mächtig ist, er könnte unser Vorhaben vernebelt

haben. Schach Matt."
 

"Das wäre eine Erklärung," begann Achat, bis er merkte was Jade gesagt hatte.

"Moment? Matt?"
 

"Du hast verloren." Es schwang kein Stolz in den Worten, nur Feststellung.
 

"Moment moment moment," rief Achat als Jade aufstand und zur Tür ging. "Das

ist noch nicht Matt. Du hast bestimmt was übersehen." Er legte die Stirn in

Falten und untersuchte die Figurenkonstellation. "Verdammt. He, Jade, wie hast

du das gemacht?"
 

Aber der Hüne war schon nicht mehr da. Achat schüttelte noch mal fassungslos

über seine Niederlage den Kopf, dann räumte er das Spiel zusammen.
 

<Eine Zeit-Senshi,> überlegte er. <Wenn es sie tatsächlich gibt - ich frage

mich ob sie über uns Bescheid weiß, oder ob sie gar nicht in die Zukunft sehen

kann?>
 

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=> an einem Ort ohne Zeit
 

"Hah-Tschie!"
 

<Jemand denkt an mich,> dachte Pluto und putzte sich die Nase. Dann wandte sie

sich wieder ihrem Spiegel zu.
 

Ihr Fenster zur Zeit hatte inzwischen wieder seine Arbeit aufgenommen.

Jedenfalls teilweise. Sie konnte zwar noch immer nicht ihr zukünftiges - oder

vergangenes - Ich besuchen, aber zumindest wieder den Zeitstrom überblicken.
 

Nicht das es ihr etwas gebracht hätte. Gegenwart und Vergangenheit waren klar

zu sehen, wie früher immer auch. Aber die Zukunft war Chaos, ein Kaleidoskop

aus Myriaden verschiedener Möglichkeiten. Und die wenigsten beinhalteten

Kristall Tokio.
 

Dafür zeigten erschreckend viele eine tote Erde. Ein Planet bar jedes Lebens.

Unzweifelhaft war dies eine Zukunft in der sie verloren hatten. Dann gab es

noch andere, einige hochtechnologisiert, andere von Magie beherrscht, und

wieder andere in denen die Menschheit wieder in Höhlen wohnte.
 

Und was das Schlimmste war: Pluto konnte keinen der Zeitströme lenken. Sie

konnte nicht eingreifen wie sie es früher so oft getan hatte, so das eine ganz

bestimmte Zukunft Realität wurde. Denn sie konnte die Zukünfte nur als

Gesamtheit sehen. Eine Übersicht über die Welt, wie sie einmal sein könnte. Es

war ihr noch immer nicht möglich einzelne Schicksale zu beobachten. So konnte

sie zum Beispiel nicht feststellen was aus den Senshi werden würde.
 

Und noch etwas war anders: Das kommende Jahr war noch immer schwarz. Eine

Periode auf die sie keinen Zugriff hatte, wie ein Stück der Zeit das es gar

nicht gab. Pluto war sich sicher das in diesem #Jahr ein Kampf stattfand, ein

Kampf bei dem es nicht weniger als um das Schicksal der Welt ging.
 

Und sie war sich sicher das dieser unbekannte Gegner die Schuld daran trug,

das ihre Vorbereitungen, die sie all die vergangenen Millennia getroffen hatte

um Kristall Tokio entstehen zu lassen, jetzt null und nichtig waren.
 

<Ich muß die Senshi warnen,> dachte sie verzweifelt. <Aber wovor? Wer ist es

der uns angreift? Wie soll ich sie warnen wenn ich die Gefahr nicht kenne?>
 

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=> die Saotome Residenz
 

Als Genma von seiner Arbeit nach Hause kam, fand er seine Frau dort wo sie die

letzten Tage ständig wartete: Im Wohnzimmer, direkt neben dem Telefon.
 

"Gibt es Neuigkeiten? Hat die Polizei ihn gefunden?" fragte er während er

seine Tasche abstellte und die Krawatte lockerte, obwohl er eigentlich genau

wußte das, wenn es so wäre, Nodoka nicht so mutlos dort sitzen würde. Und er

behielt recht, sie schüttelte nur stumm den Kopf. "Gib nicht die Hoffnung auf,

sie werden ihn bestimmt bald finden," versuchte er ihr Mut zu machen.
 

Nodoka nickte nur, seufzte und ließ wieder den Kopf hängen. Sie bemerkte kaum

das Genma wieder den Raum verließ um sich umzuziehen. Sie bemerkte eigentlich

gar nichts, sie saß nur da und wartete.
 

Ranma war nun schon einen Monat verschwunden. Anfangs hatte sie verzweifelt

selbst nach ihm gesucht. Später dann hatte sie sich in einem Berg von Arbeit

vergraben um ihre Sorge zu unterdrücken. Mittlerweile war das Haus

generalüberholt und der Garten sah so gut aus wie nie zuvor. Jetzt wartete sie

nur noch.
 

Sie hörte fast gar nicht wie abermals die Haustür auf und zuging, und das

obwohl Genma grade gekommen und Ranko längst wieder zu Hause war, aber sie

dachte sich nichts dabei. Sie hing ihren eigenen Gedanken nach, hoffte das ihr

Sohn jeden Augenblick durch die Tür kommen würde, dieses schelmische Grinsen

im Gesicht, und sagen würde...
 

"Hi Mom."
 

Nein, das war nicht ganz richtig. Ranma würde 'Hallo Mutter' sagen. Zumindest

vor seinem Unfall. Aber seitdem er fast überfahren worden war, hatte er sich

irgendwie verändert, nicht zum schlechten, aber es war-
 

Nodoka brach ihren Gedanken ab. Die Stimme war wirklich. Ebenso wirklich wie

der ganze Rest von Ranma, der dort verlegen und ein wenig schmutzig im

Türrahmen stand.
 

"Mom? Geht es dir nicht gut? Du siehst ganz bleich aus."
 

Fassungslos schüttelte Nodoka ein wenig mit dem Kopf. Dann sprang sie auf und

fiel ihrem Sohn um den Hals. "Ranma! Du bist wieder da! Ich kann es gar nicht

fassen." Tränen des Glücks liefen über ihre Wangen. "Was hast du dir nur dabei

gedacht uns solche Angst zu machen? Wo bist du gewesen? Und warum bist du

überhaupt weggelaufen?"
 

Ranma war von dieser stürmischen Begrüßung völlig überrascht und brachte erst

keinen Ton heraus. "Weswegen solltest du denn Angst haben? Ich war doch nur

ein paar Wochen weg?" fragte er dann, die Sorge seiner Mutter nicht

verstehend.
 

Nodoka stieß einen Laut irgendwo zwischen schluchzen und lachen aus. "'Nur'

ein paar Wochen? Wer weiß was dir in der Zeit alles hätte passieren können, du

ganz alleine in der Fremde. Du hast doch keine Ahnung wie schlecht die Welt

dort draußen ist."
 

Ranma wollte grade anmerken, das die Schlechtigkeit der Welt doch gar nicht so

schlimm wäre, als sein Vater den Raum betrat. Genma's Gesicht machte die

gleiche Wandlung von Schock, Überraschung und Wiedersehensfreude durch wie

vorher Nodoka, nur reagierte er nicht so übermäßig emotional. Er ging einfach

auf Ranma zu um gab ihm eine feste väterliche Umarmung.
 

"Eigentlich sollte ich dich hier und jetzt übers Knie legen, nach all dem

Kummer den du uns bereitet hast. Welcher Teufel hat dich nur geritten, einfach

so und ohne ein Wort wegzulaufen?"
 

Ranma wußte nicht was er sagen sollte. Ihm war nie der Gedanke gekommen das

seine Eltern ihn vermissen würden. Hatte Nodoka ihn einst nicht ohne zu zögern

mit Genma auf eine Reise unbestimmter Zeit mitgehen lassen? Und hatte Genma

nicht oft genug bewiesen das es ihm egal war was Ranma tat, solange es nur dem

Wohl der Kampfkunst diente?
 

Erst jetzt kam ihm zu Bewußtsein das er schon wieder den Fehler gemacht hatte,

und Personen danach beurteilt hatte wie sie in seiner alten Vergangenheit

gewesen waren.
 

"Es... es tut mir leid," sagte er zerknirscht. "Ich wollte euch keine Sorgen

bereiten. Es war nur das ... ich braucht ein wenig Zeit für mich alleine. Ich

mußte mir über ein paar Sachen Gedanken machen. Und außerdem," Er sah seinen

Vater an, "du hast mit Ranko doch auch immer wieder Trainingsreisen

unternommen. Warum sollte ich das nicht auch dürfen?"
 

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fragte er sich woher er das wußte. Aber

ein Teil von ihm erinnerte sich sehr genau daran, wie Genma mit Ranko oft zu

anderen Dojos gereist waren, um Rankos Kampfkünste zu testen und zu

verbessern.
 

Der ältere Saotome nickte, und schüttelte in der gleichen Bewegung den Kopf.

"Da gibt es ja wohl einen Unterschied. Ich war immer dabei und konnte auf

meine Tochter aufpassen. Und es wäre mir im Traum nicht eingefallen, länger

als vier Wochen wegzubleiben."
 

An dieser Stelle wollte Ranma schon unterbrechen, aber er unterdrückte die

Bemerkung über zehnjährige Trainingsreisen.
 

Ungerührt fuhr Genma fort: "Davon abgesehen ist Ranko die Erbin der Saotome

Kampfschule. Sie muß gut sein, wenn sie die Familientradition fortführen will.

Für dich reicht es völlig aus, wenn du ab und zu ein wenig trainierst. Und

auch nur wenn du willst."
 

"Aber ich will," rief Ranma empört. "Ich bin auch ein Saotome. Es ist auch

meine Tradition. Ich bin auch ein Kampfsportler, genau wie Ranko. Aber als ich

wollte das du mich trainierst, hast du mich abgewiesen weil ich dir nicht gut

genug war." Verbissen blickte er deinen Vater an. Dann stieß er die Luft aus

und sah zu Boden. "Ich dachte mir," begann er verschämt, "wenn ich dir zeige

das ich genauso gut bin wie Ranko, wenn ich auch eine Trainingsreise machen,

wenn ich dir zeige das ich es ernst meine ... das du mich dann ernst nimmst.

Das ich auch dein Erbe sein kann, und nicht nur dein verweichlichter Sohn."
 

Genma und Nodoka waren über den plötzlichen Ausbruch von Ehrlichkeit

überrascht. Keiner von ihnen hatte vermutet, das in ihrem Sohn ebenfalls die

Seele eines Kriegers brennt. Kein Wunder, denn Ranma hatte bis vor Kurzem nie

Interesse am Sport gezeigt.
 

Ranma war ebenso überrascht, aber mehr wegen der Tatsache, das seine Rede

durchaus der Wahrheit entsprach. Auch wenn der eigentliche Grund seiner Reise

ein anderer war, so wollte er trotzdem von seinem Vater akzeptiert und ein

gültiger Erbe des Musabetsu Kakuto werden.
 

"Ich... ich bin erstaunt," sagte Genma schließlich.
 

"Bist du dir wirklich sicher damit?" fragte Nodoka besorgt. "Du hattest

früher immer eine solche Abneigung gegen Gewalt, du hast immer gesagt das

Geisteskraft stärker ist als Muskelkraft."
 

"Ich hab erkannt das ich mich geirrt habe," antwortete Ranma nur.
 

Nodoka und Genma tauschten Blicke. Dann ging letzterer zu Ranma und legte ihm

die Hand auf die Schulter. "Ranma, es erfüllt mein Herz mit Stolz das du

versuchst, deinem Familiennamen gerecht zu werden. Aber egal welchen Weg du in

deiner Zukunft einschlagen willst, du wirst immer mein Sohn bleiben, und ich

werde dich immer als solchen lieben. Egal ob Kampfkunst oder nicht."
 

"Genau," stimmte Nodoka zu. "Wichtig ist nur, das wir eine Familie sind." Sie

schmunzelte. "Dazu gehört natürlich auch, das wir nicht einfach so

davonlaufen... Aber genug davon. Du bist wieder da, du bist gesund, und das

ist es was zählt." Sie wandte sich an ihren Mann. "Genma, was hältst du davon

wenn wir die Rückkehr unseres Sohnes mit einem Festmahl feiern?"
 

Für die Aussicht eines reichlichen Abendessens war Genma immer zu haben. "Ein

großartiger Vorschlag!" Mit einem Seitenblick auf Ranma meinte er: "Aber nur

wenn sich der zurückgekehrte Sohn umzieht und gründlich wäscht. Wirklich

Ranma, du siehst aus als wäre ein Haus über dir eingestürzt."
 

Schmunzelnd darüber, wie nah Genma der Wahrheit gekommen war, holte Ranma sich

einen Satz neue Kleidung aus seinem Zimmer und verschwand im Bad. Während er

Staub und Dreck von mehreren Reisekilometern abwusch, war er recht froh

darüber das seine Eltern keinen größeren Aufstand gemacht hatten.
 

Frisch gewaschen, neu eingekleidet und gut gelaunt vor sich hinpfeifend

verließ er wieder das Bad - und hätte beinahe seine Schwester über den Haufen

gerannt. Diese war nicht minder überrascht ihn hier zu sehen.
 

"Ranma?" fragte Ranko fassungslos. "Wo kommst du denn her? Und wo warst du die

ganze Zeit?"
 

Ranma antwortete nicht. Er war mehr damit beschäftigt über das schwarze Ferkel

zu staunen, das Ranko auf dem Arm hatte. Ryoga alias P-chan hingegen erkannte

sehr schnell die Situation; er quiekte, erfreut darüber ein bekanntes Gesicht

zu sehen, und versuchte aus Rankos Griff zu entfliehen.
 

"Ryoga!" brachte der Junge schließlich heraus.
 

"Du warst in Ryoga? Wo liegt das denn?" Ranko verstand nicht ganz. Dann

bemerkte sie die Versuche ihres neuen Haustieres - und deutete sie völlig

falsch. "Hör auf so böse zu starren, Intelligenzbolzen. Du machst meinem

P-chan Angst."
 

"P-chan?" wiederholte Ranma ungläubig. Er zog die Augenbrauen zusammen und

schenkte dem Ferkel einen giftigen Blick. "Ryoga!"
 

"Ja ich weiß, du sagtest bereits das du in Ryoga warst. Und was zur Hölle hast

du gegen P-chan, du schaust ja so als wenn du ihn nicht leiden kannst."
 

Das konnte Ranma momentan tatsächlich nicht. Ihm kam diese Situation

schrecklich bekannt vor. "Wo hast du die Schweinebacke überhaupt her?" fragte

er.
 

"Er ist mir zugelaufen. Süß, nicht wahr?"
 

"Oh ja, sehr süß," sagte Ranma mit übertrieben liebenswerter Stimme. Sein auf

das Schwein gerichteter Blick allerdings war mörderisch. "Los, sag's ihr!"
 

P-chan erbleichte unter seiner schwarzen Haut. Er schüttelte flehend den Kopf

und gab Ranma einen 'Bitte nicht'-Blick.
 

Auch Ranko entging dieser Blick nicht. Sie deutete ihn allerdings anders.

Beschützend preßte sie ihr Haustier an ihre Brust. "Hör auf ihm Angst zu

machen, Klugscheißer! P-chan hat dir nichts getan!"
 

Ranma öffnete den Mund, dachte einen Augenblick nach, und schloß ihn wieder.

Dann nickte er langsam. "Okay Ranko, wenn du möchtest," sagte er leichthin.

Dann überraschte er alle mit einer blitzschnellen Bewegung und hielt P-chan in

der Hand. "'Tschuldigung, du wirst es gleich verstehen," rief er seiner

perplexen Schwester zu als er wieder im Bad verschwand.
 

Das Furo war noch immer voller warmen Wasser, und Ryoga begann zu strampeln

als er begriff was Ranma vorhatte. Dieser ließ sich dadurch nicht irritieren.

"Ranma Saotome macht nie zweimal den gleichen Fehler," sagte er und warf das

Ferkel im hohen Bogen in die Badewanne.
 

Oder jedenfalls wollte er es, aber Ryoga kam nie dort an. Einem rot-schwarzem

Schemen gleich fegte Ranko in den Raum und fing ihn kurz über der Wasserfläche

auf.
 

"Sag mal spinnst du?" bellte sie ihren Bruder an. "Du hast wohl deinen

Verstand irgendwo unterwegs verloren."
 

"Du verstehst nicht, Ranko," begann Ranma, wurde aber sofort unterbrochen.
 

"Oh doch, ich verstehe sehr gut. Du kannst P-chan ebenso wenig leiden wie

Katzen, und jetzt meinst du das du ihn auch so quälen mußt. Aber das sag' ich

dir, wenn du ihn noch mal anfaßt, prügle ich dich windelweich!"
 

<Ich habe hier auch Angst vor Katzen?> wunderte sich Ranma, schob den Gedanken

aber wieder zur Seite. Laut sagte er: "Das will ich sehen. Du weißt doch gar

nicht die Wahrheit über deinen ach so süßen P-chan."
 

"Aber ich weiß wie du bist, und das reicht mir," sagte Ranko und hob drohend

eine Faust. Mit der anderen Hand drückte sie das Ferkel beschützend an sich.
 

Kurz war Ranma versucht die Herausforderung anzunehmen, aber er ließ es

bleiben. Deswegen eine Schlägerei mit seiner Schwester anzufangen lohnte sich

nicht. Und insgeheim war er sich auch nicht sicher ob er gewinnen würde,

obwohl er das nicht zugab.
 

"Gut, ganz wie du willst. Du wirst ja sehen was du davon hast," meinte Ranma

gekränkt, drehte sich um und ging in sein Zimmer. <Das letzte Wort ist aber

noch nicht gesprochen,> schwor er sich.
 


 


 

Später beim gemeinsamen Abendessen - von dem man sagen konnte das Nodoka sich

diesmal wirklich selbst übertroffen hatte - war die Stimmung noch immer etwas

angespannt. Ranma's Eltern gaben sich übermäßig fröhlich, was sie wohl auch

waren, und Ranma hatte Mühe dabei seine Ruhe zu bewahren. Zudem Ranko sich

auch noch entschlossen hatte, P-chan mit an den Tisch zu nehmen und ihn zu

füttern, was Ranma ohne Ende nervte. Er versuchte ein paar Mal, durch eine

'rein zufällig' umgekippte Schale Tee das Ferkel zu entlarven, aber Ranko zog

es jedes Mal aus der Gefahrenzone und konterte mit einem schmerzhaften Tritt

unter dem Tisch. Schließlich wurde es Nodoka zu bunt, und sie befahl beiden

endlich Ruhe zu geben - Ranma das er das Haustier seiner Schwester in Frieden

lassen sollte, und Ranko das sie aufhören sollte ihre Martial Arts Fähigkeiten

ihrem schwächeren Bruder gegenüber zu mißbrauchen. Das nahm beiden Kindern den

Wind aus den Segeln, da sie es trotz allem nicht wagten ihrer Mutter offen zu

wiedersprechen, aber beide warfen noch den ganzen Abend dem anderen giftige

Blicke zu.
 

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=> Nachts
 

Kein Geräusch war zu hören. Die letzten wachenden Menschen hatten sich in den

Vergnügungszentren Juubans versammelt, wo auch Nachts Leben herrschte, aber

hier im Wohnviertel war alles still. Der Himmel war sternenklar, schweigend

schien der Mond auf die wie ausgestorben daliegenden Straßen.
 

Auch durch das offene Fenster eines der Häuser schien das Licht des

Erdtrabanten, zeichnete ein Viereck aus fahler Helligkeit auf den Boden des

Zimmers und tauchte den Rest in ein scherenschnittartiges Muster aus Schwarz

und Weiß. Einer dieser Schatten begann sich zu verändern, als die Tür aufging

und jemand das Zimmer betrat.
 

Er ging erst zum Bett, dann zum offenen Fenster, blickte einen Moment lang

hinaus und ging zurück zum Bett. Wäre nicht das Rauschen der Blätter draußen

im Wind, und das leise Schnarchen des kleinen Ferkels zu hören gewesen, hätte

man wirklich meinen können man schaut einen Film wo der Ton abgestellt wurde,

denn die Person bewegte sich mit absoluter Geräuschlosigkeit. Aber auch sonst

war der Schatten des Menschen nur sehr undeutlich zu sehen, undeutlicher als

es selbst bei dieser schlechten Beleuchtung möglich sein konnte. Es war, als

wäre er gar nicht wirklich hier.
 

Wieder bewegte sich der Schatten, drehte sich suchend einmal im Kreis und ging

dann zu einer besonders schlecht beleuchteten Ecke des Raumes. Aber was immer

er suchte, es schien nicht hier zu sein. Er ging abermals zum Fenster, stützte

sich auf den Rahmen und sah hinaus. Seine Umrisse schienen kurz zu flackern,

und mit einem Mal war er wieder klar und deutlich zu erkennen.
 

Insgeheim war Ranma froh das sein Vater ihn damals nicht gezwungen hatte, die

Technik der Umisenken wieder zu versiegeln. Zwar war dieser Stil gefährlich,

vielleicht sogar tödlich, aber er war auch ungemein praktisch wenn es darum

ging irgendwo reinzukommen ohne gesehen zu werden. Auch wenn es sich dieses

Mal als überflüssig erwiesen hatte, aus irgend einem Grund war Ranko nicht in

ihrem Zimmer.
 

<Wo kann sie nur sein?> Er war beileibe kein Experte was das Verhalten von

Mädchen betraf, und hatte seine Schwester vor ein paar Wochen noch gar nicht

gekannt, aber er war sich sicher das es nicht typisch für kleine Schwestern

war, mitten in der Nacht durchs Fenster abzuhauen und wer-weiß-wo rumzulaufen.
 

Mit einem langen Schritt war er am Bett und hob das Ferkel äußerst unsanft an

seinem Halsband hoch. "He! Wo ist sie?"
 

"Buki," ertönte es. Dann, als P-chan erkannte wen er da vor sich hatte,

verärgerter: "Buki!"
 

Ranma schüttelte das Tier. "Ich hab dich was gefragt."
 

"Bu-Ki!"
 

"Das siehst du doch. Sie ist nicht hier."
 

"Buki?"
 

"Wer von uns beiden hat denn mit ihr im Bett geschlafen?"
 

"Buki."
 

"Na also. Jetzt rück's raus!"
 

"Buki."
 

"Was soll das heißen, du weiß es nicht?"
 

"Buki! Buki."
 

"Oh Mann!" Verächtlich ließ Ranma das Schweinchen zu Boden fallen. "Du bist

auch echt zu nichts zu gebrauchen." <Kein Wunder das sie morgens immer so müde

ist,> überlegte er, <wenn sie sich die halbe Nacht um die Ohren schlägt.>

P-chan versuchte ihn in den Hacken zu beißen, aber Ranma kickte ihn unter's

Bett ohne recht dabei hinzusehen. <Wer weiß wo sie sich rumtreibt? Es ist

nicht unbedingt sicher hier, für ein kleines hilfloses Mädchen ... na ja,

vielleicht nicht ganz so hilflos.> Trotzdem beschloß er, die nächsten Nächte

einen besonders leichten Schlaf zu haben. Ranma hatte die Hand schon wieder an

der Klinke, als ihn wieder einfiel weshalb er ursprünglich hierher gekommen

war.
 

P-chan hatte grade den Weg unter dem Bett raus gefunden, als er schon wieder

gepackt und weggetragen wurde. Noch bevor er wußte wie ihm geschah, fand er

sich schon im Badezimmer des Hauses wieder.
 

"So, und jetzt reden wir zwei mal miteinander." Mit diesen Worten kippte Ranma

einen Eimer Wasser über das Schwein, nicht grade heiß, aber warm genug das nun

ein nur mit Stirnband bekleideter Junge auf den Fliesen saß.
 

Ryoga schwieg.
 

"Willst du anfangen, oder soll ich es tun?" fragte Ranma als Ryoga noch immer

keinen Ton von sich gab.
 

" ... ich weiß gar nicht worüber du dich so aufregst ..." nuschelte Ryoga.

Sein Gesichtsausdruck, und vor allem seine Gesichtsfarbe, machten klar das er

genau wußte um was es ging.
 

"Worüber ich mich aufrege?" fuhr Ranma ihn an. "Soll ich dir sagen worüber ich

mich aufrege? Ich rege mich darüber auf das du als Schwein MIT MEINER

SCHWESTER-" Er brach ab, preßte die Lippen zusammen und fuhr dann wesendlich

leiser fort: "-mit meiner Schwester in ihrem Bett schläfst! Darüber rege ich

mich auf."
 

Ryoga spielte verlegen mit seinen Fingern.
 

"Was fällt dir eigentlich ein das schon wieder zu machen?"
 

"Hey, das ist das erste Mal, klar," verteidigte sich der verlorene Junge.
 

"Und meinst du, das macht es irgendwie besser? Da wandert man mit dir einem

Monat lang durch ganz Japan, trainiert mit dir zusammen, und meint das man dir

vertrauen könnte ... und was machst du? Kriechst zu meiner Schwester ins

Bett!"
 

"Woher hätte ich wissen sollen das sie deine Schwester ist?"
 

"Das ist doch scheißegal! So was tut man einfach nicht."
 

Abermals senkte Ryoga den Kopf und verfiel in Schweigen. Ranma schnaubte

verächtlich und begann im Bad auf und ab zu marschieren.
 

"Dir ist klar das du es ihr sagen mußt?"
 

"Nein!" rief der nackte Junge fast panisch und sprang auf. "Du darfst

niemanden etwas davon erzählen!"
 

"Ach?" Ranma verschränkte die Arme. "Und warum?"
 

"Es ist ... weil ... weil ... du darfst es einfach nicht. Bitte Ranma. Wenn

Ranko von meinem Fluch erfährt, wird sie mich hassen."
 

"Worauf du einen lassen kannst."
 

"Aber ... ich will nicht das sie mich haßt..." flehte Ryoga. "Sie ist das

erste Mädchen das mich so akzeptiert wie ich bin. Das erste, das nett zu mir

ist." Er sackte zusammen und ließ den Kopf hängen. "Du weißt ja nicht wie das

ist. Ich hatte nie Glück mit Mädchen. Jedes Mal, wenn ich eine sehe die mir

gefällt, fange ich an zu stottern und mache mich zu einem kompletten Idioten

..."
 

Ranma seufzte. Ihm schwante übles, dieser Ryoga war genau so wie der, den er

gekannt hatte. "Ranko akzeptiert dich nicht so wie du bist," sagte er, obwohl

er wußte das Ryoga es nicht einsehen würde. "Sie kennt dich gar nicht. Sie hat

dich als Jungen noch nie gesehen. Sie kennt nur das Schwein."
 

"Aber ... aber ... vielleicht wir das nicht so bleiben." Man merkte ihm an das

er sich krampfhaft an einen Traum klammerte. "Als P-chan muß ich nichts sagen,

da mache ich mich nicht zum Trottel. Und wenn ... und wenn ... irgendwann habe

ich mich vielleicht daran gewöhnt, in Ranko's Nähe zu sein, und ... und ...

dann kann ich auch mit ihr ganz normal als Junge reden."
 

Ranma fuhr sich mit den Fingern durch Gesicht. Das kam ihm alles irgendwie

bekannt vor. "Ryoga, hör mal zu-"
 

"Nein, hör du mir zu!" wurde er unterbrochen. Mit wie zum Kampf geballten

Fäusten stand Ryoga da, getrieben von der Verzweifelung das Stück Glück zu

verlieren, das er so unterwartet gefunden hatte. "Du weißt ja nicht was für

eine Hölle mein Leben ist. Seitdem ich auf zwei Beinen stehen konnte, habe ich

mich ständig verlaufen. Ich habe nie irgendwelche Freunde gehabt, meine Eltern

sehe ich nur alle paar Jahre einmal. Wo andere Kinder zur Schule gehen und

Spaß haben, laufe ich durch die Wildnis weil ich den Weg nicht finde. Und zu

allem Überfluß habe ich jetzt auch noch den Fluch. Ich bin ein Freak, ich kann

mich kaum noch unter Menschen wagen. Bin ich ein Schwein, versucht man mich zu

kochen. Verwandle ich mich zurück, jagen mich die Frauen als Perversen nackt

durch die Straßen. Mein Leben stinkt, und du willst mir die einzige Hoffnung

nehmen, glücklich zu sein?"
 

Unbeeindruck und mit verschränkten Armen hatte Ranma sich die ganze Triade

angehört. Jetzt, da Ryoga geendet hatte und schwer atmend vor ihm stand,

beugte er sich vor und sah ihm eindringlich in die Augen. "Du wirst es ihr

sagen. Oder ich sage es ihr!"
 

Für einen Moment sah es so aus, als wolle sich Ryoga auf den anderen Jungen

stürzen, aber dann stieß er nur die Luft aus. "Und wie stellst du dir das

vor?"
 

"Ist mir egal. Aber das 'wann' sollte vor morgen Abend sein."
 

Und damit ließ er Ryoga alleine im Bad zurück. Der verlorene Junge setzte sich

verzweifelt auf den Rand des Furo und stützte sein Kinn auf die Hände. <Warum

tut Ranma mir das an? Wie kann er nur so grausam sein?> Er hob den Kopf und

sah sich um. <Und ... wie komme ich zurück in Ranko's Zimmer?>
 

#############################################################################
 

=> an einem Ort, den manche Himmel nennen würden
 

<Vater?>
 

Die antwortende Stimme war zeitlos. <SPRICH, SHADOW.>
 

<Die Gegenseite hat einen Akuma zur Hilfe gerufen.>
 

Eine lange Pause folgte. Als die andere Stimme keine Anstallten machte etwas

zu sagen fuhr der Cherub fort: <Die Regeln sind damit gebrochen worden. Weder

ihnen noch uns ist es gestattet die eigenen Krieger einzusetzen. Jetzt, wo sie

den Akuma gerufen haben, können wir alldem ein Ende bereiten.>
 

<SIE HABEN DEN AKUMA NICHT GERUFEN.>
 

<Aber,> begann Shadow, wurde aber sofort wieder unterbrochen.
 

<DIE MENSCHEN SELBST HABEN DEN DÄMON BESCHWOREN. DIE GEGENSEITE WIRD SAGEN DAS

SIE NICHTS DAVON GEWUSST HÄTTEN, UNS SIND DIE HÄNDE GEBUNDEN.>
 

<Dann müssen wir eben handeln bevor sie sich herausreden können!>
 

<ES IST LEICHT ANDERE ZU BESCHULDIGEN, ABER BEDENKE DAS AUCH WIR MIT RANMA DIE

REGELN MISSACHTET HABEN.>
 

Shadow schwieg betroffen. <Ich ... Es tut mir leid, Vater. Du hast recht, ich

sollte nicht andere verurteilen wenn ich selbst nicht besser bin. Aber

trotzdem müssen wir etwas unternehmen. Der Akuma gefährdet das Gleichgewicht,

und Ranma ist noch nicht soweit.>
 

<ÜBE DICH IN GEDULD, MEIN SOHN. UNSERE GEGNER WERDEN SICH SELBER UM DAS

PROBLEM KÜMMERN. SIE WERDEN VON UNS GENAU DAS ERWARTEN, WAS DU SO ÜBEREILT TUN

WOLLTEST, UND AUS FURCHT DEN KAMPF ZU VERLIEREN WERDEN SIE DAS GLEICHGEWICHT

WIEDER HERSTELLEN.>
 

<Ich hoffe das du recht behältst, Vater. Ich hoffe es für das Wohl der Erde.>
 

<ICH EBENFALLS, SHADOW. ICH EBENFALLS.>
 

#############################################################################
 

=> der Morgen des nächsten Tages, Saotome Residenz
 

"... ranma ..."
 

"Ranma."
 

"Ranma!"
 

Irgendwie kam ihm das bekannt vor. Träge hob er die Lider - und schlug

instinktiv in das Gesicht, welchen sich nur Zentimeter über seinem eigenen

befand.
 

"Autsch, aua..." Mit verzogenem Mund richtete sich Genma wieder auf und hielt

sich die schmerzende Wange. "Was ist denn das für eine Art und Weise seinem

Vater einen guten Morgen zu wünschen?"
 

"Wenn du mich so erschreckst," antwortete Ranma während er die Beine aus dem

Bett schwang. Das stimmt nicht ganz. Der Schreck war nur minimal gewesen,

vielmehr hatte er zugeschlagen um zu verhindern einen ungewollten Luftflug mit

Zielort Gartenteich zu bekommen. Erst danach war ihm eingefallen das er so

etwas von dieser Version seines Vaters nicht zu befürchten hatte.
 

"Sorry Pop," entschuldigte er sich, "ich dachte jemand würde mich angreifen.

Da hab ich einfach reagiert."
 

"Hmpf, schon gut," winkte Genma ab. "Tut kaum weh." Ein roter Handabdruck

zierte seine linke Gesichtshälfte und strafte seine Worte Lügen. "Dann war

dein kleiner Ausflug wenigstens nicht umsonst. Du hast wirklich schnell

reagiert."
 

"Na ja," meinte Ranma. In seinen Augen war er noch immer wie ein blutiger

Anfänger, und hatte noch lange nicht die Klasse die er gewohnt war.
 

"Zumindest zeigt es, das du den Kampfsport einigermaßen ernst nimmst," redete

Genma unbeirrt weiter, "und das es nicht irgendeine Laune von dir ist. Das ist

schon ein Schritt in die richtige Richtung. Was hältst du von einem kleinen

Kampf zum warm werden?"
 

"Hmm..." Er tat skeptisch. Wenn er jetzt mit seinem Vater kämpfte bestand die

Gefahr, das er zuviel von dem preisgab was er wußte, und dieser erkannte das

er nicht der war der er vorgab zu sein. Andererseits brannte Ranma darauf zu

testen wie gut er wirklich war, und sich mit Genma zu messen. Letztendlich

siegte der Kampfgeist. "Okay, laß mich eben noch was bequemes anziehen, dann

komm ich runter."
 

Genma nickte brummend und verließ das Zimmer. Ranma stand endgültig auf,

streckte sich und spannte ein paar Muskeln an. Nicht nur seine Kunst, auch

sein Körper hatte Fortschritte gemacht, und das labberige Fettgewebe war

teilweise strammer Muskelmasse gewichen.
 

Schnell schlüpfte er in seine Sachen: Eine gräuliche Jeans, die eng anlag und

somit an den Knöcheln gar nicht mehr festgebunden werden mußte, und ein

schwarzes, ärmelloses Hemd - nicht in chinesischer Machart, aber

nichtsdestotrotz bequem.
 

Als er die Treppe herunter kam, hörte er wie sein Vater und seine Mutter

miteinander diskutierten.
 

"... kann es nicht glauben das du ihn darin auch noch unterstützt!" schimpfte

Nodoka grade. "Ich bin froh das er nicht so ein Problemkind ist wie seine

Schwester, sondern ein wohlerzogener junger Mann - und jetzt willst du ihm den

gleichen Unfug beibringen, weswegen Ranko ständig in irgendwelche Raufereien

hineingezogen wird?!?"
 

"Das ist kein Unfug," widersprach Genma. "Es ist ein angesehener und

ehrenhafter Sport, und es wird ihn ganz bestimmt nicht zu einem hirnlosen

Schläger machen. Wenn überhaupt, dann wird er lernen Verantwortung zu tragen

und Unrecht zu verhindern."
 

"Angesehener und ehrenhafter Sport, wenn ich das schon höre. War dein

sogenannter Meister etwa ehrenhaft? Oder was ist angesehen daran wenn-" Sie

brach erschrocken ab als sie Ranma im Türrahmen stehen sah. "Ranma, ich ...

ich habe dich gar nicht kommen hören," sagte sie, sichtlich beschämt über

ihren eigenen Ausbruch.
 

Er ging zu seiner Mutter hin, faßte ihre Hand und sah ihr ernsthaft in die

Augen. "Mom, ich verspreche dir, ich werde ganz bestimmt keiner dieser

Brutalos werden, über die man immer in der Zeitung lesen kann. Aber du mußt

mich verstehen, jetzt wo ich begriffen habe das der Sport ein Teil von mir

ist, kann ich unmöglich einfach so wieder aufhören."
 

Nodoka erwiderte seinen Blick, und las die Ehrlichkeit in seinen Augen, und

sah das Feuer das tief in ihm brannte. Sie nickte. "Ich glaube dir. Ich will

es dir auch gar nicht verbieten, aber ich ... habe Angst dich zu verlieren."

Sie schüttelte den Kopf, als wenn sie eine unangenehme Vorstellung loswerden

wollte. "Bitte, versprich mir nur eins: Lauf nie wieder von zu Hause fort."
 

"Ich verspreche es dir," sagte Ranma so fest er konnte. Aber noch als er es

aussprach, überkam ihm eine dunkle Vorahnung das er das Versprechen nicht

würde halten können.
 

Unwillig schüttelte er den Gedanken ab und wandte sich seinem Vater zu. "Was

ist los, Pop? Können wir nun endlich?" Ohne Antwort abzuwarten lief er raus in

den Garten.
 

"Na warte, ich werde dich schon Mores lehren." Grimmig zog er den Knoten

seines schwarzen Gürtel straff und wollte folgen, doch Nodoka hielt ihn mit

ihrer Hand auf seiner Schulter zurück.
 

"Übertreib es nicht, hörst du?"
 

"Tu ich doch nie. Mach dir nicht immer so viele Sorgen." Er lächelte ihr

aufmunternd zu, gab ich einen Kuß auf die Wange und folgte seinem Sohn nach

draußen.
 

Ranma hatte bereits angefangen sich warm zu machen und zu dehnen. Als er Genma

rauskommen sah, ging er in Stellung und hüpfte ungeduldig vor und zurück. "Na,

alter Mann? Hast du dich doch getraut?"
 

"Ich werde dir schon zeigen wie alt ich bin, Grashüpfer. Mal schaun ob du

gleich immer noch so große Reden schwingst!" Ohne ein weiteres Wort zu

verschwenden prallten sie aufeinander.
 

Mit leichter Sorge beobachtete Nodoka von der Terrasse aus, wie die beiden

wichtigsten männlichen Personen in ihrem Leben gegenseitig versuchten sich zu

verprügeln. Sie wollte wirklich nicht das Ranma diesen Weg einschlug, ihr

mütterlicher Instinkt sagte ihr das etwas sehr unschönes am Ende auf ihn

warten würde. Aber sie wußte auch das sie ihn nicht daran hindern konnte,

das er es einfach tun mußte.
 

Mit Schale in der einen, Stäbchen in der anderen Hand und sich fleißig ihr

Frühstück in den Mund schaufelnd, trat Ranko neben sie und sah einen Moment

lang dem Treiben im Garten zu. "Das sieht (schmatz) gar nicht mal so schlecht

aus (schling) hätte ich dem Klugscheißer gar nicht zugetraut (schluck) das er

es so drauf hat (mampf)..."
 

Nodoka wandte sich seufzend ab, sah ihre Tochter an und öffnete den Mund um

etwas zu sagen. Sie schluckte jedoch die Worte hinunter, seufzte abermals,

wischte Ranko ein paar Reiskörner aus ihrem Gesicht und ging zurück ins Haus.
 

Das rothaarige Mädchen blickte ihrer Mutter verwundert nach, sah dann noch mal

zu den beiden Kämpfern und leerte ihre Schale. Dann verließ auch sie die

Terrasse. "Mom, hast du noch eine Portion für mich...?"
 

Währenddessen wuchs Genma's Stolz auf seinen Sprößling. Er war immer

enttäuscht von Ranma gewesen, das dieser nie Interesse für die

Familientradition der Saotomes gezeigt hatte, um so mehr beeindruckte es ihn

das er jetzt in kürzester Zeit ein solch beachtliches Level erreicht hatte.

<Er ist ein Naturtalent, viel mehr noch als Ranko es ist,> überlegte er. <Wenn

er nur von Anfang an trainiert hätte, bestimmt hätte er mich jetzt schon

übertroffen. Vielleicht sollte ich doch anfangen ihn in Musabetsu Kakuto zu

unterrichten...?>
 

Mit diesem Gedanken wechselte der Ältere Saotome in den von ihm

weiterentwickelten Stil und schraubte das Niveau des Kampfes noch ein Stück

höher. Zu hoch für Ranma, der sichtliche Schwierigkeiten hatte seinem Vater zu

folgen und mehr und mehr Treffer kassierte. Schließlich hob Genma die Hand und

erklärte das Match für beendet.
 

"Das reicht für den Anfang. Ranma, ich bin stolz auf dich, du bist besser als

ich es erwartet hätte. Ich bin froh, das du den Sport ernst nimmst. Aber du

hast auch noch viel zu lernen."
 

Mit einem Zipfel seines Shirts wischte sich Ranma den Schweiß aus dem Gesicht

und nickte. "Ich glaub ich brauch ein Bad," sagte er dann und ging in die

Wohnung.
 

Als er den Flur entlang lief und zur Treppe, die zum Badezimmer führte, hörte

er die Stimme seiner Mutter aus der Küche: "Ranma, beeil dich. Du mußt gleich

zur Uni, und gefrühstückt hast du auch noch nicht."
 

"Bin in zwei Sekunden da," antwortete er und verschwand die Treppe rauf. Im

Bad angekommen warf er seine verschwitzten Klamotten aus und benutzt seine

Schnell-Wasch-Technik um sich sauber zu schrubben. Dann ließ er sich mit einem

wohligen Seufzer ins heiße Wasser des Furo sinken und schloß für einen Moment

die Augen.
 

Er ließ den Kampf mit seinem Vater vor seinem geistigen Auge noch mal Revue

passieren. Irgend etwas hatte damit nicht gestimmt, irgend etwas war dabei

vorgefallen das an seinen Gedanken nagte. Er wußte nur nicht was. Dabei hatte

er peinlich genau darauf geachtet, sich nicht durch irgendwelche

fortgeschrittenen Techniken zu verraten, oder gar den Musabetsu Kakuto zu

benutzen als Genma in den Stil verfallen war. Beides hätte seinem Vater sofort

verraten das mit seinem Sohn etwas nicht stimmte. Aber das war es nicht

gewesen, Ranma hatte eine Mischung aus Ryoga's und Kunos Stil benutzt, und die

Schwert- und Schirmtechniken entsprechend umgewandelt.
 

Als es ihm dann endlich einfiel, setzte sich Ranma mit solchem Ruck auf, daß

das Wasser über den Beckenrand schwappte. Er hatte den Kampf verloren, das war

es was ihn gestört hatte.
 

Verwirrt ließ er sich wieder zurücksinken und grübelte darüber nach. Er hatte

nie zuvor eine Auseinandersetzung verloren und es dabei belassen. Er war zu

Recht stolz darauf das er am Ende immer als Sieger dagestanden hatte, auch

wenn es manchmal etwas gedauert hatte. Er hatte immer das Gefühl gehabt, das

er es sich schuldig war der Beste zu sein. Aber irgendwie hatte er das Gefühl

jetzt nicht mehr. Aus irgendeinem Grund störte es ihn nicht das er gegen Genma

verloren hatte, im Gegenteil, es erschien ihn richtig - schließlich war Genma

besser als er, also war es keine Schande zu unterliegen.
 

Aber diese Überlegungen verstörten ihn noch mehr. Früher wäre er nie auf die

Idee gekommen eine Niederlage wegzustecken. Jetzt dagegen erschien es ihm

völlig logisch und klar, das es nicht schlimm war, mal bei einem Übungskampf

zurückzustecken. Das er nicht um jeden Preis der Gewinner sein mußte wenn er

gegen seinen Vater oder einen Freund antrat. Er wußte nicht woher diese

plötzliche Klarheit kam, aber er empfand sie nicht als schlimm, und vielleicht

wurde er einfach nur erwachsen.
 

Ein Klopfen an der Tür brachte ihn schnell wieder auf den Boden der Tatsachen.

"Wie war das mit 'zwei Sekunden'?" ertönte Nodoka's Stimme. "Beeil dich und

komm runter, ich weiß nicht wie lange ich Ranko noch davon abhalten kann sich

über dein Frühstück herzumachen."
 

"Wenn das Schlägerweib mein Essen anfaßt, leg ich sie über's Knie," rief Ranma

als er aus dem Furo stieg und nach einem Handtuch griff. <Wie komm' ich denn

jetzt auf Schlägerweib?>
 

Rasch trocknete er sich ab und betrat den dem Bad vorgelagerten Umkleideraum.

Seine Mutter hatte ihm bereits seine Schuluniform bereitgelegt. Mit leicht

mürrischen Gesicht zog er die dunkle Hose und das weiße Hemd an, ließ aber

absichtlich den obersten Knopf offen stehen. Er konnte Uniformen einfach nicht

ausstehen, aber die Universität hatte wesentlich strengere Vorschriften als

die Furinkan Hochschule. Er warf sich das Jackett über und strich sich durch

die feuchten Haare. <Wenigstens besteht hier nicht die Gefahr, das mir der

Schulleiter eine Glatze rasieren will,> dachte Ranma und lief die Treppe

runter in die Küche.
 

Unten angekommen drückte ihm seine Mutter eine Schale Reis mit Fisch und ein

Bento-Päckchen in die Hand. "Ich habe dir eine Entschuldigung für die Schule

in deinen Ranzen gesteckt, weswegen die den ganzen Monat gefehlt hast," sagte

sie und knöpfte ihm das Hemd wieder bis obenhin zu. "So, perfekt. Jetzt beeil

dich aber mit dem Essen."
 

"Genau, beeil dich," tönte es hinter ihm. "Sonst ist es am Ende noch deine

Schuld, das ich zu spät zur Schule komme."
 

Ranma drehte sich um und sah seine Schwester im Flur stehen, im bekannten

Dress der Juuban Highschool und mit Ferkel auf dem Arm. P-chan schien sich

zwischen Ranko's Busen im wahrsten Sinne des Wortes saumäßig wohl zu fühlen.

Ranma spießte das Schwein regelrecht mit Blicken auf, schluckte die bissige

Bemerkung aber zusammen mit seinem Essen runter.
 

Er stellte die geleerte Schale ins Spülbecken und setzte seine Schultasche

auf. "Na, was ist jetzt?" sagte er zu Ranko gewandt, "Willst du das Schwein

mitnehmen? Wenn nicht, laß ihn los, sonst kommen wir tatsächlich zu spät."
 

Ranko streckte ihm die Zunge raus und ignorierte seinen Tonfall. "Mama muß

dich jetzt leider alleine lassen," säuselte sie zu P-chan gewandt, "aber keine

Angst, der böse böse Klugscheißer geht auch weg, und Mama ist bald wieder da."

Sie drückte dem schwarzen Ferkelchen einen Schmatzer auf die Stirn, woraufhin

dieses einen leicht rötlichen Schimmer annahm. Dann setzte sie es auf den

Boden und folgte ihrem Bruder durch die Tür.
 

"Mama muß dich alleine lassen," äffte Ranma sie nach als sie das Grundstück

verlassen hatten. "Herrgott Ranko, es ist nur ein Schwein." Er löste seinen

obersten Knopf wieder.
 

"Und hat es deswegen etwa keine Gefühle?" Mit mürrischem Gesicht sprang Ranko

auf den Straßenzaun hinauf und blickte ihren Bruder von oben herab an. "Ich

habe dich gewarnt, Intelligenzbolzen! Wenn ich herausfinde das du irgend etwas

angestellt hast ... P-chan ist ein armes herrenlosen Haustier, und ich habe es

adoptiert. Also laß ihn in Ruhe!"
 

Ranma biß sich auf die Lippen und schwieg. Was hätte er auch sagen sollen? Er

hatte ja auch früherer Erfahrung gelernt, das alles gute Reden nichts nutzte.

Und allmählich glaubte er das Ranko ein noch schlimmerer Dickschädel war als

Akane... Mißmutig kickte er einen Kiesel über die Straße. Nein, er würde das

Mädchen nie dazu bringen ihr Schwein freiwillig aufzugeben.
 

<Und Ryoga macht auch es auch nicht grade leichter,> überlegte er

nachdenklich. <Er scheint sich Hals über Kopf in Ranko verliebt zu haben. Oder

was immer er unter Liebe versteht. Aber ist eigentlich kein Wunder, sie sieht

ja auch gut aus, niemand weiß das besser als ich, und immerhin habe ich

Schweinebacke auch ständig mit dem Fluch hinters Licht führen können...> Er

erschauderte bei dem Gedanken was passiert wäre, hätte sich sein Ryoga ebenso

in seine Fluchform verliebt. Mit leicht grünem Gesicht schüttelte er die

Vorstellung hastig ab. <Es liegt ganz einfach daran, das Ranko nett zu ihm

ist,> entschied er. <Akane war auch nett zu ihm, deswegen hat er sich in sie

verliebt gehabt. Und dieser Ryoga hatte ein noch schlechteres Leben, irgendwie

kann ich ihn sogar verstehen das er nach jedem Strohhalm greift ... Trotzdem

kann es nicht so weitergehen...>
 

Sein Gedankengang wurde unterbrochen als jemand neben ihm landete und er eine

deftige Kopfnuß bekam. Reflexartig fuhr er herum um einen möglichen Gegner

abzuwehren, sah aber nur seine Schwester von hinten. "Bis dann, Klugscheißer.

Und wehe du faßt P-chan an," rief sie ihm im Laufen zu und verschwand in einer

anderen Straße.
 

Kopfschüttelnd blickte er ihr nach, wie sie in Richtung ihrer Schule lief, und

machte sich dann weiter auf zu seiner.
 

"Wer ist denn P-chan?"
 

Abermals schreckte er auf, diesmal sah er sich seinem Klassenkameraden

gegenüber. "Ach du bist es, Chiba-san," sagte er als er sich wieder gefangen

hatte.
 

Mamoru setzte seine Sonnenbrille ab und klopfte Ranma aufmunternd auf die

Schulter. "Willkommen zurück, Saotome-san. Ich hätte nicht gedacht das ich

dich noch mal lebend wiedersehe. Nicht nachdem was man sich so erzählt ..."
 

"Warum? Was erzählt man sich denn?" Zusammen gingen sie weiter Richtung Universität.
 

"Ach, so dieses und jenes." Mit Verschwörermine beugte sich Mamoru zu dem

etwas kleineren Jungen hinunter. "Zum Beispiel behaupten manche, du wärst ein

Opfer der neuerlichen Youma-Überfälle geworden. Andere wiederum sagen, du

wärst einem Geheimbund besonders begabter Menschen beigetreten. Und deine

Schwester hat sogar gesagt," er schmunzelte breit, "du wärst ausgezogen um

Kampfsport zu lernen. Was ein Witz!"
 

Ranma brachte ein schmales, nicht sehr humorvolles Lächeln zustande. "Du

anscheinend auch. Oder wo hast du dieses hübsche Veilchen her?" Er deutete auf

das angeschwollene Auge.
 

"Veilchen? Ach, das ..." Mamoru setzte seine Brille wieder auf. "Nur eine

kleine Rauferei." <Mit einem muskelbepackten Dämon, bei der ein Kaufhaus

draufgegangen ist.> "Nichts dramatisches."
 

"Ach so. Na dann..." Schweigend ging Ranma neben seinem Kollegen her. Dann

sagte er plötzlich: "Ein Schwein."
 

"Bitte was?" wunderte sich Mamoru.
 

"Ein Schwein," erklärte Ranma. "Du hast gefragt wer das ist. P-chan ist ein

kleines schwarzes Ferkel. Ungefähr so groß. Ziemlich nervig. Ranko hat ihn als

Haustier adoptiert und ist ganz vernarrt in ihn." <Na ja, er ist kein echtes

Schwein,> dachte Ranma im Stillen, <sondern ein Junge der in eine verwunschene

Quelle gefallen ist und sich mit kaltem Wasser in ein Schwein verwandelt. Aber

das würdest du mir wohl nicht glauben.>
 

"Oh, das kenne ich," erzählte Mamoru. "Usagi hat ebenfalls ein Haustier. Eine

kleine schwarze Katze. Ist ihr ganz plötzlich zugelaufen, damals. Recht

niedlich, aber manchmal nervt sie mich auch. <Vor allem wenn Usagi und ich mal

privat zusammen sein wollen,> dachte er im Stillen, <weil sie ständig bei

Usako rumhängt und eigentlich gar keine Katze ist, sondern die Beraterin der

Königin eines längst untergegangenen Reiches auf dem Mond. Aber das würdest du

mir wohl nicht glauben.>
 

"Eine Katze." Ranma schüttelte sich. "Ich kann die Viecher nicht ausstehen."
 

Mamoru runzelte leicht die Stirn, antwortete aber nicht auf den Kommentar

seines Kameraden. Den Rest des Weges verbrachten sie damit, das er Ranma

erzählte was so alles während seiner Abwesenheit geschehen war, und was er in

der Schule verpaßt hatte.
 

Als sie den Schulhof erreichten, war Mamoru nicht mal halb durch mit den

Sachen die er aufzählen wollte. "... darum solltest du aufpassen wenn

Sorata-san wieder auf das Thema zu sprechen kommt, er ist das mit der Klasse

drei mal durchgegangen, und ich glaube wenn ihn noch einmal jemand deswegen

fragt wird er - Paß auf!"
 

Ranma war dabei sich alles auf einem kleinen Notizblock aufzuschreiben, damit

er es später in seinen Büchern nachschlagen konnte, als sein Freund die

Warnung rief. Augenblicklich schaltete er seine Sinne ein und suchte nach

einer möglichen Gefahr - und fand sie.
 

Mamoru beobachtete mit Staunen wie der Junge, der den Titel 'Größter Eierkopf

der Uni' trug, mit atemberaubender Schnelligkeit herumfuhr und den Ball mit

einer Hand auffing. Auch die Jugendlichen, die sich die Zeit zum

Unterrichtsbeginn mit einem Fußballspiel vertrieben hatten, starrten Ranma an.
 

"Könnt ihr nicht aufpassen wohin ihr schießt?" schimpfte Ranma, ließ den Ball

fallen und kickte ihn in das dreißig Meter weit entfernte Tor hinein - und den

Torwart gleich mit. "Also wirklich, haben die nichts besseres zu tun als so

ein unzivilisiertes westländisches Spiel zu spielen?" regte er sich auf als er

sich umwandte und weiter auf das Gebäude zuging.
 

Mamoru Chiba traute seinen Augen nicht. Die Person, der er nicht mal zugetraut

hatte einen Ball überhaupt treffen zu können, geschweige denn ein Tor auf

diese Entfernung zu schießen, hatte grade eine Meisterleistung geliefert

wonach sich Nationaltrainer alle zehn Finger lecken würden. <Womöglich hat

Ranko es ernst gemeint als sie sagte, er würde Martial Arts lernen,> dachte

er, immer noch verwirrt, als er sich beeilte seinem Freund zu folgen.
 

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=> vor dem Hirakawa Tempel, nach der Schule
 

"Oh nein oh nein, ich komm zu spät ich komm zu spät! Rei wird mich bestimmt

einen Kopf kürzer machen!"
 

Wie ihr Namensvetter aus dem Wunderland rannte Bunny Tsukino mit

Höchstgeschwindigkeit die Straße entlang, das sich die schwarze Katze auf

ihrer Schulter nur noch mit Müh und Not festkrallen konnte.
 

"Rei hat noch niemanden den Kopf abgerissen," preßte Luna hervor, "aber wir

werden uns unseren brechen, wenn du so rücksichtslos weiterläufst..."
 

Bunny sparte sich ihren Atem, bog im selbstmörderischem Tempo um die Ecke und

legte zum Endspurt ein, das Tor des Tempels bereits in Sicht.
 

"Paß auf," warnte die Mondkatze, "da vorne kommt-"
 

Ka-Rumms!
 

"-Ranko," beendete Luna den Satz, nachdem sie sich wieder aufgerappelt und

geschüttelt hatte, und dankte den Göttern das ihr Schützling noch nicht alt

genug für einen Führerschein war.
 

"Diesmal kamst du aber nicht von rechts," schimpfte Bunny und setzte sich auf.
 

Das rothaarige Mädchen ignorierte ihre Freundin und blickte sich suchend um.

"Oh nein! Ich hab ihn verloren!"
 

"Du hast wen verloren?" fragte die Blonde, Beule und Eile vergessend.
 

"Meinen P-chan," kam die Antwort. "Ich hab ihn als Haustier adoptiert und

wollte ihn zum Treffen mitnehmen - zu Hause lassen kann ich ihn nicht wegen

meinem Bruder." Sie ließ sich auf die Knie nieder und kroch umher, wobei sie

lächerlich klingende, schmatzende Laute von sich gab. "P-chan? Wo bist du,

P-chan? Komm zu Mama."
 

Bunny und Luna blickten auf die scheinbar verrückt gewordene Kollegin und dann

sich gegenseitig an. Bunny zuckte mit den Schultern.
 

"Ranko, kann es sein das dein 'P-chan'," Luna betonte das Wort auf eine Art

und Weise die klarmachte, was sie von diesem Kosenamen hielt, "ein kleines,

schwarzes Ferkel mit gelbem, schwarzgepunktetem Halstuch ist?"
 

"Ja, genau. Kennst du ihn?"
 

"Nein, aber ich habe gesehen wie so ein Ferkel grade eben schnurstracks in den

Busch da drüben gelaufen ist..."
 

Ranko lief zu dem Gewächs, auf das die Katze mit ihrer Pfote deutete, bog die

Zeige auseinander und griff hinein. "Da ist ja mein kleiner P-chan! Hast du

dich verlaufen gehabt?" knuddelte sie das Ferkel und kam damit der Wahrheit

recht nahe.
 

"Vermutlich hat er nur versucht vor ihr zu flüchten," flüsterte Luna ihrer

Begleiterin zu, aber die hörte sie gar nicht.
 

"Hey, ist das nicht der Kleine den du gestern gefunden hattest?" quietschte

Bunny. "Darf ich ihn auch mal halten?" Und so wechselte der Busen, an den

Ryoga gedrückt wurde. "Was hat er denn mit deinem Bruder zu tun?" fragte sie

weiter, während sie ihn an sich preßte das Elmyra grün geworden wäre vor Neid.

"Ich dachte, Ranma ist verschollen?"
 

"Ja, aber gestern ist er wieder entschollen, und seitdem hackt er ständig auf

meinem armen P-chan rum."
 

"Wow! Dann ist bei euch sicher ganz schön was losgewesen, gestern."
 

"Und wie. Du ahnst ja gar nicht was-"
 

"AHEM!" räusperte sich Luna hörbar. "Ich will die Damen nicht unterbrechen,

aber wir sind ohnehin schon zu spät zum Senshi-Treffen, und ich dachte mir..."
 

"Oh mein Gott! Wir sind zu spät!" kreischten beide Mädchen im Duett,

schnappten sich ihre dazugehörigen Haustiere und stürmten in den Tempel.
 

"... können also trotzdem nur Vermutungen anstellen ob und wer diesmal

dahintersteckt-" Ami wurde abrupt aus ihrem Vortrag gerissen als die zwei

Mädchen regelrecht in den Raum hineinflogen.
 

"Sorry das wir zu spät sind," tönte es wie aus einem Mund.
 

Rei sah beide aus zusammengekniffenen Augen an, und ihr Gesicht sprach Bände,

aber der erwartete Ausbruch blieb aus. "Setzt euch und seid still. Ami ist

grade dabei Setsuna über alles zu informieren."
 

"Ich bin grade fertig geworden." Die blauhaarige Kriegerin tauschte ihr

Notizbuch gegen den Mercury Computer und sah die Neuankömmlinge an. "Dann

können wir ja anfangen, jetzt wo wir vollzählig sind."
 

"Ähm, sind wir nicht," bemerkte Makoto. "Mina fehlt noch."
 

'Rumms' flog die Tür ein zweites Mal auf.
 

"'Tschuldigung das ich zu spät bin!" keuchte eine völlig erschöpfte Minako

Aino. "Aber der Verkehr..."
 

"Okay, wir sind doch vollzählig," sagte die Jupiter-Senshi mit einem Grinsen

im Gesicht.
 

"Was, war ich diesmal nicht die Letzte?" wunderte sich Usagi während sie

wieder anfing sich an den Keksen zu vergreifen.
 

"Nein, warst du nicht." Reis Augenbrauen zuckten. "Aber bilde dir darauf bloß

nichts ein. Ich würde mir sehr wünschen wenn demnächst ALLE pünktlich sein

könnten. Wir machen das hier nicht zum Spaß, wißt ihr?"
 

"Jawohl, Sir!" Minako salutierte spielerisch, setzte dann Artemis neben Luna

und sich selbst zu den anderen an den Tisch. "Es heißt ja auch: Der frühe Wurm

entkommt dem Vogel ... äh, nein, das klingt nicht richtig... Bunny, gib mal

die Kekse rüber."
 

Setsuna räusperte sich leise, aber sehr deutlich, und erstickte damit jeden

Kommentar über Sprichwörter und Eßmanieren schon im Keim. Nachdem sie sich

sicher war die mehr oder weniger ungeteilte Aufmerksamkeit der Gruppe zu haben

fragte sie: "Wenn ich Amis Ausführungen soweit richtig verstanden habe, steht

uns ein Gegner gegenüber bei dem eure Attacken keine Wirkung zeigen, richtig?"
 

"Ich würde nicht sagen das sie wirkungslos sind," korrigierte die Eis-Senshi.

"Ich bin mir ziemlich sicher das wir ihm schaden können, er ist uns sicherlich

nicht grundlos ausgewichen. Unser Problem ist das wir ihn nicht treffen

können."
 

"Aber das Endergebnis ist das gleiche?" fragte Setsuna. Ami nickte. "Wie ich

befürchtet habe," murmelte die langhaarige Frau. "Was wissen wir sonst noch

über diesen Feind?"
 

"Er nennt sich Akuma," sagte Ranko. "Und er kann verdammt fest zuschlagen."
 

Makoto hob eine bandagierte Hand. "Er hat ein Kinn aus Eisen."
 

"Er läßt uns nicht ausreden," ergänzte Minako.
 

"Er kennt unsere Kräfte."
 

Der letzte Kommentar machte alle hellhörig. "Bitte was?"
 

"Er kennt unsere Kräfte," wiederholte Hotaru. "Zumindest wußte er von meiner

Fähigkeit die große Stille herbeizurufen."
 

Setsunas Miene verdüsterte sich. "Hoffen wir, das es alles ist was er über uns

weiß. Was wissen wir sonst noch über ihn?"
 

Für Ami war diese Frage das Stichwort ihren Laptop einzuschalten. "Ich habe

alle Daten des gestrigen Kampfes analysieren lassen," sagte sie und legte das

Gerät so auf den Tisch das alle den Monitor sehen konnten. Ein

Drahtgittermodel von Akuma erschien und begann sich zu drehen. "2,05 m groß,

113kilo schwer. Er kann Steinmauern mit bloßen Händen einreißen und vermutlich

bis zu 2,5t heben. Unempfindlich gegen Stürze aus großer Höhe.

Bewegungsgeschwindigkeit ca. 45m/sec, außerdem scheint es als ob er etwas

ähnliches wie unsere Teleportation beherrscht."
 

"Was meinst du damit: Etwas ähnliches?" hackte Haruka nach.
 

"Nun, er teleportiert nicht wirklich, soviel steht fest. Er hat kein Quentchen

magischer Energie an sich, daher kann er es nicht. Trotzdem kann er ohne

Zeitverlust von einem Punkt zu einem anderen gelangen."
 

"Moment, und was waren das dann für Energiestrahlen, die wir gesehen haben?"

wollte die Kriegerin des Uranus wissen.
 

"Habe ich doch gesagt," antwortete Ranko an Amis Stelle. "Das sind Ki-Blasts."
 

"Und was bitte schön sind Ki-Blasts?" fragte die kurzhaarige Blonde weiter.
 

"Wenn du es ganz genau wissen willst, mußt du meinen Vater Genma fragen. Ich

weiß nur das man die Körperenergie dazu benutzt."
 

"Das ist nicht ganz richtig," schaltete sich Ami wieder in das Gespräch ein.

"Es ist die Energie der Körper'aura', die man verwendet. Und da jedes lebende

Wesen eine solche 'Aura' hat, kann auch jemand ohne magische Fähigkeiten diese

Ki-Blasts erzeugen."
 

Rei wirkte plötzlich sehr ernst. "Ich weiß was du meinst. Ich benutze das

selbe wenn ich im heiligen Feuer lese, nur nenne ich es Chi. Aber das kann

nicht sein, du mußt dich irren."
 

"Warum, klingt doch gleich? Ki oder Chi, was soll schon damit sein?" Usagi

klang nicht sehr interessiert, was wurde um diese Blasts nur so ein Wirbel

gemacht?
 

"Was damit ist?" fuhr Rei sie an. "Das kann ich dir sagen. Die Menge Chi, um

einen sichtbaren Strahl zu erzeugen, ist bestimmt eine Million mal mehr wie

das, was ich bei meinen Feuerlesungen verwende. Und du weißt wie sehr mich das

immer erschöpft. Der Gedanke, das einer da einfach so mit um sich wirft, das

ist ... " Sie schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf.
 

"Sooo was besonderes kann das gar nicht sein," winkte Ranko ab. "Als mein Pops

mir mal davon erzählt hatte, hat er gesagt das es eine ganz gewöhnliche

Technik sei. Wenn auch eine Fortgeschrittene."
 

"Mein Großvater macht es schon sein Leben lang, aber nicht einmal er könnte

soviel Chi hervorbringen das man auch nur einen Funken sieht," widersprach Rei

spürbar angefressen.
 

"Dann kann dein Großvater es eben nicht," gab Ranko ebenso gereizt zurück.

"Jedenfalls konnte der andere da im Kaufhaus das auch, mit dem Akuma auch

gekämpft hat."
 

"Leute, ruhig bleiben," ging Minako dazwischen. "Ist doch völlig egal wie das

geht, oder ob es möglich ist. Er kann es, das ist alles was zählt." Um das

Thema zu wechseln fragte sie Ami: "Hast du auch rausfinden können wer die

anderen beiden Energiesignaturen waren?"
 

"Nicht viel mehr als ich ohnehin schon wußte," antwortete die Blauhaarige.

"Beides sind zweifelsohne Menschen gewesen, ebenso übrigens Akuma. Was sie von

normalen Menschen unterscheidet, ist die hohe Energie. Und bei Akuma war auch

etwas, das stark an die Youmas des Negaverse erinnert. Auf jeden Fall sind es

nicht die üblichen Monster mit denen wir sonst zu tun hatten."
 

"Ob es wohl Kriegerinnen wie wir sind?" fragte Usagi und wandte sich an

Setsuna. "Gab es noch mehr Senshi im Silberjahrtausend, die jetzt aufgetaucht

sein könnten?"
 

Die Wächterin der Zeit schüttelte den Kopf. "Nein, wir sind vollzählig. Neun

Kämpferinnen der Planeten und der Sonne, dazu du und der Prinz der Erde."
 

"Dann sind es Feinde." Haruka sah die Lage wie immer skeptisch. "Das sie gegen

Akuma gekämpft haben, bedeutet nicht automatisch das sie unsere Freunde sind."
 

"Egal ob Feind oder Freund, sie sind auf jeden Fall verschwunden," nahm Ami

den Faden wieder auf. "Ob sie im Kaufhaus umkamen oder vorher fliehen konnten

kann ich nicht sagen." Sie faltete ihren Laptop wieder zusammen. "Das ist auch

eigentlich alles was ich mit Sicherheit sagen kann, aber..."
 

"Aber?" hackte Minako nach. "Rück schon raus, Ami. Deine Theorien waren

bislang immer richtig."
 

"Nun ja, es ist nur so ein Gedanke, aber ... Ist euch aufgefallen, das alle

Angriffe der letzten Wochen nur ein Ziel hatten?"
 

Alle überlegten einen Moment lang. Dann fragte Usagi: "Hatten die überhaupt

ein Ziel?"
 

"Also mir fällt spontan auch nichts ein." Makoto legte nachdenklich den Finger

ans Kinn. "Keine Weltherrschaftambitionen, kein 'Ich entziehe den Menschen

ihre Energie', keine Drohungen 'Ihr werdet alle sterben' ... Die ganzen

üblichen Sachen fehlen."
 

Minako schlug ihre Faust in die offene Hand. "Ich hab's! WIR sind das Ziel!"
 

"Wir?"
 

"Exakt das meinte ich," bestätigte Ami. "Die ganzen ersten Angriffe waren

darauf ausgelegt unsere Stärken und Schwächen auszukundschaften. Und Akuma,

oder vorher dieser Gouki, sind genau die Art Gegner wogegen wir auf

herkömmliche Weise nicht ankommen können. Und beide haben gezielt uns

angegriffen, nicht andere Menschen, sie haben uns gesucht und dann

zugeschlagen. Wer immer hinter alledem steckt, er hat es auf uns abgesehen -

ob er uns erst aus dem Weg räumen will und danach die Weltherrschaft

übernehmen, oder aus einem anderen Grund, kann ich auch nicht sagen."
 

Setsuna stieß einen leisen Seufzer aus und machte ein betrübtes Gesicht.
 

"Tante Setsuna?" fragte Hotaru und sah sie besorgt an.
 

"Schon gut, Hota-chan," winkte diese ab. "Es ist nichts."
 

"'Nichts' ist nicht der passende Ausdruck für unsere Situation," sagte Rei.

"Du hast gehört was Ami gesagt hat, Setsuna. Jemand hat es auf uns abgesehen -

das ist zwar nicht neu, aber du könntest ruhig damit anfangen rauszurücken was

du über diesen Feind weißt."
 

Für einen kurzen Augenblick sah es so aus als würde die Senshi der Zeit

erschrecken, aber dann war sie wieder völlig ruhig. "Wie kommst du darauf das

ich mehr weiß wie ihr? Ich war bei den Kämpfen nicht dabei."
 

"Aber du kennst die Zukunft. Irgend etwas wirst du in deinem Spiegel doch

gesehen haben." Die anderen nickten bestätigend uns blickten sie

erwartungsvoll an.
 

Diesmal konnte Setsuna das Zusammenzucken nicht ganz unterdrücken. Sie konnte

unmöglich sagen das sie genauso im Dunkeln stand wie die anderen auch, das die

bislang so sichere Zukunft zersplittert war. Wenn sie jetzt zugab das sie nur

Schwärze sehen konnte, und eine Welt die zerstört war, würden sie vielleicht

die Hoffnung verlieren und aufgeben.
 

"Ihr wißt das ich euch nichts über eure Zukunft verraten darf," sagte sie

ausweichend. "Es könnte alles verändern wenn ihr zuviel wißt. Glaubt an euch

und eure Fähigkeiten und haltet zusammen, mehr kann ich nicht sagen." Damit

stand sie auf und öffnete eine Zeitfalte. Bevor sie jedoch durch das Portal

verschwand drehte sie sich noch mal um und sagte: "Aber vielleicht solltet ihr

anfangen ein wenig Kampfsportunterricht zu nehmen, Makoto, Haruka und Ranko

scheinen gut damit klargekommen zu sein." Mit den Worten verschwand sie.
 

"Na toll," beschwerte sich Rei. "Sie verschweigt uns etwas, da bin ich mir

sicher."
 

"Vielleicht hat sie einen guten Grund, es uns nicht zu sagen?" meinte Michiru

nachdenklich.
 

"Wie kommst du darauf?" fragte Usagi.
 

Haruka antwortete anstelle ihrer Lebensgefährtin. "Was Michiru meint, ist das

Setsuna sich die letzten Wochen merkwürdig verhält. Sie ist kaum noch bei uns,

sondern hängt ständig bei ihrem Spiegel rum. Manchmal sitzt sie einfach nur so

da und starrt ins Leere, sie schläft kaum noch - und sie schluckt ständig Aspirin."
 

"Vielleicht ist sie Tablettensüchtig," witzelte Minako. Die anderen schenkten

ihr einen bösen Blick.
 

"Also scheint da tatsächlich etwas zu sein das sie uns nicht sagen will - oder

sagen kann," stellte Makoto fest. "Wie dem auch sei, wie machen wir jetzt

weiter? Die Vorstellung, einfach abzuwarten bis Akuma oder ein anderer den

nächsten Anschlag auf uns macht, behagt mir nicht besonders."
 

"Ich glaube, das geht uns allen so," stimmte Ami zu. "Deswegen habe ich mich

auch schon etwas ausgedacht, mit dem wir es vielleicht schaffen diesen Akuma

aufzuspüren. Ich habe den Mercury Computer auf automatische Suche nach hohen

humanen Energien eingestellt. Wenn also das nächste Mal jemand mit so hohen

Werten in den Scanbereich meines Laptops kommt, kann ich sehen wo wir ihn

finden können."
 

"Ami, du bist genial," fiel Bunny ihrer Freundin um den Hals. "Das nächste Mal

ist die Überraschung auf unserer Seite, und dann werden wir diesen Kerl zu

Mondstaub verarbeiten!"
 

"Na ja... das ist doch nicht besonderes," meinte Ami und wurde vor

Verlegenheit rot.
 

Ranko schüttelte den Kopf. "Du bist zu bescheiden, Ami. Aber jetzt haben wir

eine Chance, ihn zu kriegen. Wollen wir doch mal sehen, wer der bessere ist."
 

Die anderen nickten zustimmend. Sie wußten zwar immer noch nicht, mit wem sie

es eigentlich zu tun hatten, und was dieser jemand wollte, aber sie würde das

nächste Mal nicht mehr ganz so hilflos dastehen.
 

"Ich denke, dabei können wir es erst einmal belassen," sagte Rei. "Sei denn,

das noch jemand etwas hat das er loswerden möchte."
 

Makoto hob die Hand. "Ja, ich. Ich frage mich schon die ganze Zeit, was Rankos

kleines Ferkel da versucht zu machen. Es sieht fast so aus als würde es

versuchen den Katzen etwas zu sagen." Sie zeigte auf P-chan, welcher etwas

abseits bei den Mondkatzen saß. "Das ist doch dasselbe, das dir gestern

zugelaufen ist, oder?"
 

"Genau das ist es," nickte Ranko und nahm ihn auf den Arm. "Ich hab' ihn

P-chan genannt. Ist er nicht niedlich?"
 

"Vor allem ist er nervig," sagte Luna. "Und er hat epileptische Anfälle,

jedenfalls zuckt er wie blöd mit seinen Stummelbeinchen in der Luft rum."
 

"Und er zerkratzt den Boden," fügte Artemis grinsend hinzu und deutete auf

eines der Holzbretter im Boden. Der weiße Kater schien von dem Schweinchen

mehr belustigt als irritiert zu sein, wie es seine Partnerin war. "Aber

ansonsten ist er sehr unterhaltsam."
 

P-chan grunzte den Kater verärgert an.
 

"Vielleicht will er euch ja tatsächlich was sagen," witzelte Minako, was von

P-chan mit einem zustimmenden Quieken quittiert wurde, alle anderen aber

ignorierten. Die allgemeine Aufmerksamkeit lag mehr auf dem Schweinchen als

auf seinen Äußerungen.
 

Schließlich wurde es Rei zuviel. Da die Besprechung abgeschlossen war,

komplimentierte sie ihre Freundinnen freundlich aber bestimmt hinaus. "Nicht,

daß ich etwas gegen eure Gesellschaft hätte, aber als Priesterin habe ich hier

auch zu arbeiten."
 

Die Mädchen verabschiedeten sich und versprachen, in der nächsten Zeit in

erhöhter Alarmbereitschaft zu sein. Ranko entschuldigte sich noch einmal für

die von P-chan verursachten Bodenkratzer, und Usagi schob sich schnell noch

die letzten Kekse in den Mund. Dann gingen auch sie, und Rei sah sich wie

üblich vor der Aufgabe die Spuren ihres Treffens wieder zu beseitigen.
 

Als sie die beschädigte Bodendiele austauschte, begutachtete sie verwirrt die

Kratzer. <Das sieht fast aus wie Schriftzeichen,> dachte sie. <Was soll das

heißen? Jusenkyo? Nie gehört das Wort. Wohl doch nur Zufall. Schweine können

eben nicht schreiben.> Sie warf das Brett weg, setzte ein neues ein, und

vergaß die Sache wieder.
 

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=> In einem Wald außerhalb von Tokio
 

Die Sonne berührte bereits den Horizont und tauchte den Himmel in ein

romantisches Rot. Hier unter den dichten Blätterdach der Bäume dagegen

herrschte graue Dämmerung, die Art von Zwielicht in der man fast noch weniger

sehen konnte als bei Mondschein.
 

"Beim heiligen Usiris Ädon," fluchte Smaragd. "Was für ein Scheißwald!" Mit

spitzen Fingern zupfte sie an dem Dornenast, welcher sich in den Quasten ihrer

ansonsten eng - und aufreizend - geschnittenen schwarzen Robe verfangen hatte.

Ohne viel Erfolg, die Quaste hatte sich mehrfach um die Dornen gewickelt und

weigerte sich beharrlich sich zu lösen. Die Magierin zog fester und piekste

sich prompt in den Finger.
 

"AU! Scheiß Grünzeug!" Entnervt lutschte sie ihren Daumen und machte mit der

anderen Hand eine kurze Bewegung. Ein Glitzern war in der Luft zu sehen, dann

erstarrte der Ast zu Eis. Smaragd lächelte humorlos und schnippte gegen das

vereiste Holz - mit einem leisen Kling zerplatzte es in tausend Teile und gab

ihre Quaste wieder frei.
 

"Manche Pflanzen sollte man ausrotten," grummelte die Frau und stapfte weiter

in den Wald hinein. Hinter ihr flammte den Dornenbusch in hellem Feuer auf,

tauchte die dunkle Umgebung kurzzeitig in gleißendes Licht, und zerfiel dann

zu Asche.
 

Am Horizont ging die Sonne endgültig unter, während Smaragd tiefer in den Wald

vordrang. Bald schon war es finster, und hätte sie nicht wie alle Magier die

Fähigkeit besessen im Dunkeln sehen zu können, hätte sie sich ohne Licht

sicher schnell verirrt.
 

"Was muß sich der Idiot zum meditieren auch mitten in die Botanik schlagen?"

grummelte sie. "Kann man das nicht irgendwo machen wo Zivilisation ist?" Sie

spielte kurz mit dem Gedanken ihren Plan fallen zu lassen und umzukehren,

entschied sich dann aber doch dafür die Sache durchzuziehen.
 

Nach weiteren fünf Minuten Fußmarsch durch fast absolute Dunkelheit, und einer

immer schlechter werdenden Laune, sah sie den Schimmer. Er war nur schwach,

bei Mondlicht wäre er wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, aber dort hinten

leuchtete etwas. Smaragd setzte einen freundlicheren Gesichtsausdruck auf und

steuerte direkt darauf zu.
 

Die Lichtung auf die sie nach kurzer Zeit hinaustrat war überraschend groß,

bestimmt hundert Meter im Durchmesser. Und inmitten dieser Lichtung war auch

die Quelle des Lichts, ein dunkles aber auch gleichzeitig helles Feuer, fast

wie schwarzes Licht. Leuchtende Düsternis, die eine dort reglos sitzende

Gestalt umflackerte.
 

Smaragd blieb einen Moment stehen und sah Akuma bei seiner Meditation zu. Mit

den übernatürlichen Sinnen einer Magierin konnte sie die Energie förmlich

spüren, die von dem Dämon ausging. Eine gewaltige Macht, aber in Gegensatz zu

ihren eigenen Kräften roh und ungezügelt, beinahe wild.
 

"Du kannst ruhig näher kommen. Ich weiß das du da bist, Smaragd."
 

Sie konnte ein Erschrecken nicht ganz unterdrücken. Sie war sich sicher

gewesen ihre Anwesenheit gut genug verhüllt zu haben, und sie hatte auch kein

Geräusch gemacht. Woher wußte er dann das sie hier war? Sie ließ ihre nun

ohnehin nutzlose Tarnung fallen und ging offen auf Akuma zu.
 

"Das ist gut. Ich hätte dich nur ungern erschreckt."
 

Akuma öffnete die Augen, und Smaragd glaubte kurz ein spöttisches Glitzern

darin zu sehen. Dann hob der Dämon vom Boden ab und schwebte ein stück nach

oben, ohne seine Beine aus der schneidersitz-ähnlichen Haltung zu nehmen. Erst

als er fast einen Meter Höhe erreicht hatte, entknotete er seine Beine und

streckte sie aus bis sie den Boden berührten. Kaum stand er normal da, erlosch

seine Aura und tauchte die Lichtung in absolute Finsternis.
 

Smaragd blinzelte überrascht, aber hier konnte selbst sie nichts mehr sehen.

"Enki Annukhai Shi'igao!" Ihre Worte waren noch nicht ganz verklungen, als

über ihrem Kopf eine Miniatursonne aufflammte. Aber so schnell das Licht auch

widergekehrt war, die Zeit hatte gereicht das Akuma verschwinden konnte.
 

<Nein, er ist noch immer hier,> korrigierte sie sich selbst. <Ich kann ihn

noch immer spüren.> Und gleich darauf spürte sie ihn tatsächlich, nämlich als

er von hinten seine Arme um sie schlang und an sich drückte. Einen Augenblick

überlegte sie ob sie etwas dagegen tun sollte, es wäre kein Problem für sie

mit dem 30cm größeren Gegner fertig zu werden. Aber sie ließ es bleiben, so

wie jetzt war es nur nützlich für ihren Plan.
 

"Ich hoffe du hast dich im Dunkeln nicht gefürchtet," flüsterte Akuma dicht

neben ihrem Ohr.
 

"Wenn du Dummheiten machst kann ich dich ruck zuck in Asche verwandeln, ich

hoffe das ist dir klar," warnte sie im spielerischen Tonfall - obwohl es

durchaus der Wahrheit entsprach.
 

"Dann solltest du anfangen, ich habe nämlich schrecklich dumme Sachen vor." Er

ließ seine Hände dahin wandern wo sie nichts zu suchen hatten.
 

Smaragd sandte einen harmlosen elektrischen Impuls durch seinen Körper und

entzog sich seinem Griff. "Nicht. Ich hab zwar nichts dagegen, aber deswegen

bin ich dir nicht nachgelaufen."
 

Akuma ließ von ihr ab und straffte sich. Von seiner Begierde war plötzlich

nichts mehr geblieben, sachlich musterte er die Frau ihm gegenüber. "Weshalb

dann?"
 

"Warum hast du die Senshi gestern nicht getötet?" fragte Smaragd statt einer

Antwort zu geben. "Du hattest die Chance. Und warum sitzt du wie ein Mönch

hier mitten im Wald?"
 

Der rothaarige Kämpfer antwortete nicht sofort, sondern ging ein paar Schritte

an Smaragd vorbei. "Das hat mehrere Gründe. Einer davon ist, daß ich nicht

wußte das sie sich teleportieren können. Ich hatte angenommen, daß das

einstürzenden Gebäude sie umbringt."
 

"Erzähl mir keine Lügen! Ich habe Achats Aufzeichnungen von deinem Kampf

gesehen. Du hast den Einsturz nicht geplant. Es war nicht einmal deine Schuld,

daß das Kaufhaus zusammengefallen ist." Ihre Stimme war fordernd. "Du hattest

bei jeder der Senshi die Gelegenheit sie umzubringen. Du hast es nicht getan.

Warum?"
 

Akuma wandte sich abrupt zu Smaragd um. "Ich war jahrzehnte im Limbo des

Negaverse gefangen, ein Ort wo es nichts gab außer unendlicher Qualen. Was

sagt mir das ihr mich nicht dorthin zurückschickt, nachdem ich getan habe was

ihr wollt?"
 

"Du vertraust uns nicht?"
 

"Sollte ich? Ihr habt mir bislang nichts erzählt, außer das ihr diese Sailors

töten wollt. Ich weiß nicht warum ihr das wollt, nicht wer diese Sailors sind,

nicht wer ihr seid, nicht was sie euch getan haben oder was ihr danach

vorhabt." Bestimmt verschränkte er seine Arme vor der Brust. "Eure sogenannten

Planetenkriegerinnen sind nur kleine Mädchen. Ich habe andere Menschen gekannt

die fähiger waren als diese Kinder."
 

Ein dünnes, humorloses Lächeln erschien auf Smaragds Gesicht. "Dafür das es

nur kleine Kinder sind, haben sie dir aber ganz schön Beine gemacht, als sie

dich zusammen vor dem Kaufhaus erwischt hatten."
 

Sie merkte sofort das sie mit der Bemerkung einen Volltreffer gelandet hatte.

Akuma preßte verärgert die Lippen zusammen und seine Finger zuckten. Das waren

aber auch die einzigsten Anzeichen dafür wie ihn seine Niederlage ärgerte.
 

"Was hältst du davon wenn wir ein wenig an der Vertrauenssache arbeiten?"

fügte sie sofort beruhigend hinzu und zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

"Ich erzähl dir was du wissen willst, und dann schaun wir mal wie es

weitergeht. Hm?" Sie kam auf Armeslänge an ihn heran und legte den Kopf

schief.
 

Akuma musterte sie ungerührt, dann erwiderte er das Lächeln. "Du vertraust

mir?"
 

"Natürlich."
 

Er beugte sich leicht zu ihr herab und entblößte eine Reihe strahlend weißer

Zähne. "Das solltest du aber nicht."
 

Etwas verunsichert blickte Smaragd zu dem Dämon auf, aber Akuma machte sich

nicht die Mühe seine Worte zu erklären, sondern drehte sich wieder um und ging

ein paar Schritte auf die Lichtung hinaus.
 

"Warum?" fragte er.
 

Smaragd schüttelte ihre Verunsicherung ab. "Warum was?"
 

"Warum wollt ihr die Sailors tot sehen? Was haben sie euch getan? Oder stehen

sie euch bei irgend etwas im Weg?"
 

"Die Frage muß lauten: Was werden sie uns tun. Es geht darum was in der

Zukunft geschehen wird." Akuma zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Unberührt

fuhr Smaragd fort: "Die Kurzfassung ist, das die Sailor Senshi in ein paar

Jahren die Weltherrschaft an sich reißen und die Menschheit unterjochen

werden. Wenn wir sie jetzt killen wird das natürlich verhindert."
 

Für einen Moment war Akuma sprachlos. Dann begann er schallend zu lachen.
 

"Was ist daran so komisch?"
 

"Oh, nichts. Ich kann mir nur schwer vorstellen, das du das hier aus reiner

Nächstenliebe machst."
 

Smaragd lächelte katzenhaft. "Ich stecke eben voller Überraschungen." Sie

wurde wieder ernst. "Was willst du noch wissen?"
 

"Wer steckt hinter alledem? Für wen arbeitet ihr?"
 

"Wie kommst du darauf das wir für jemanden arbeiten?"
 

"Instinkt. Kobalt sieht ebensowenig wie du danach aus, als läge ihm das Wohl

der Erde am Herzen. Also, wer ist der große Unbekannte?"
 

Die Magierin schwieg, entfernte sich zwei Schritte und blickte in den

Nachthimmel wo die Sterne leuchteten. Dann deutete sie hinauf. "Wir arbeiten

für den da oben. Wir sind Gesandte einer himmlischen Mission, wenn du es so

willst." Sie konnte den spöttischen Unterton ihn ihrer Stimme nicht ganz

verhindern.
 

Akuma war mehr als ein wenig überrascht. Fassungslos sah er Smaragd an, aber

die erwiderte ungerührt seinen Blick. "Du sagst, du arbeitest für ... Gott?"

stammelte er.
 

Smaragd machte eine wegwerfende Handbewegung. "Gott, Allah, Buddha, Manitu -

nenne ihn wie du willst. Irgend eine übernatürliche Kraft, die zwischen den

Wolken wohnt und alles was hier unten passiert in ein großen Buch schreibt.

Ja, für genau den arbeiten wir."
 

Akuma starrte sie nur an.
 

"Du scheinst dich nicht darüber zu freuen, das du jetzt für die Gegenseite

tätig bist, habe ich den Eindruck..."
 

Seine Gefühle unterdrückend, schüttelte Akuma die Verwirrung ab. Nur ein ganz

leichtes Flackern in seinem Blick verriet noch wie sehr ihn die Sache

erschüttert hatte. "Das ist es nicht. Ich gehöre schon lange nicht mehr zu ...

zu dem, den ihr den Teufel nennt," verbesserte er sich. "Warum glaubst du war

ich in dem Limbo zwischen den Welten gefangen?"
 

"Ich weiß nicht," scherzte Smaragd. "Vielleicht ist das der Ort an dem ihr

Dämonen immer Urlaub macht?"
 

Akuma zog es vor darauf nicht zu antworten. "Ihr habt tatsächlich Kontakt zu

Gott?" hackte er nach.
 

"Natürlich nicht zu Gott selbst. Wir haben die Anweisungen von einem seiner

Engel."
 

"Engel?"
 

"Ja, Engel. Du weißt schon: Groß, blond, Flügel auf dem Rücken ... nur

anstelle des Nachthemdes hatte er eine Art Schutzanzug an."
 

"Ein El-o-hym."
 

Smaragd verdrehte leicht die Augen. Wo war der Unterschied? "Wenn du ihn so

nennen willst..."
 

Akuma legte in einer Denkergeste die Hand ans Kinn und schien zu überlegen.

Smaragd fürchtete schon das der Dämon jetzt nicht mehr mitmachen würde, als er

sie wieder ansah.
 

"Sag es mir wenn ich mich irre, aber ich kann nicht glauben das ihr wirklich

auf der Seite des Guten steht. Achat ist neutral, und Jade undurchschaubar,

aber sonst seid ihr nicht anders wie ich. Warum tut ihr das?"
 

Smaragd wunderte sich einen Herzschlag lang weshalb Akuma nicht Bernstein

mitaufgezählt hatte, sie selbst fand das kleine Gör ekelhaft gutherzig. Aber

dann vergaß sie den Gedanken schon wieder, wahrscheinlich betrachtete Akuma

sie - wie Smaragd es auch tat - nur als harmloses Kind, und hatte sie deshalb

nicht mitgezählt.
 

"Die Seite des Guten? Was ist das? Gut und Böse sind lediglich Ansichtssache,

abhängig vom eigenen Standpunkt. Für die meisten Menschen sind die Sailors die

Guten, und aus ihrer Sicht hätten sie vielleicht sogar recht." Sie machte eine

wage Bewegung mit der Hand. "Ich stehe nur auf einer Seite: Auf meiner. Und

wenn der Preis stimmt, arbeite ich auch schon mal für einen Gott."
 

"Das klingt schon wahrscheinlicher," nickte Akuma. "Und was ist der Preis?"
 

"Ein kleines Stück vom großen Kuchen," antwortete sie, bewußt nicht sagend

worum es wirklich ging. Abrupt wechselte sie das Thema. "Und, bist du noch im

Team?"
 

"Ich weiß nicht," sagte er nach kurzer Überlegung, "aber ich werde darüber

nachdenken." Gerissen sah er Smaragd an. "Wie wäre es mit einer kleinen

Motivation?"
 

Die Magierin lächelte. Sie hatte ihn mit ihren Reizen so gut wie in die Tasche

gesteckt. "Und was verstehst du unter einer 'kleinen Motivation'?" fragte sie

und sah ihn verführerisch an.
 

"Ein kleines Stück vom großen Kuchen."
 

Das Lächeln verschwand. "Wie Bitte?"
 

"Du hast schon ganz richtig gehört," bestätigte Akuma, "ich möchte einen

eigenen Anteil. Es sei denn, ihr habt den Kuchen bereits unter euch vergeben.

Dann müssen wir wohl neu aufteilen."
 

Smaragd sah ihn durchdringend an, aber sein Gesicht verriet nichts.

Schließlich sagte sie: "Von mir aus gerne. Und wenn wir, sagen wir mal, ganz

alleine den Auftrag vollbringen," sie grinste verschmitzt, "können wir unseren

Auftraggeber vielleicht überzeugen das wir ein größeres Stück vom Kuchen

verdient haben als die anderen."
 

Akuma nickte. "Du begreifst schnell. Mit solchen Motivationen sollte es kein

Problem sein, euren Gegner aus der Welt zu schaffen." Seite Haltung entspannte

sich etwas. "Vorausgesetzt, ich kann dir tatsächlich trauen."
 

Smaragd lächelte ihn wieder warm an. "Aber natürlich kannst du das ... Sag

mal," sie hängte sich an seinem muskelbepackten Arm, "nur der Interesse

halber: Was genau soll in deinem Stück Kuchen alles drin sein?"
 

"Darüber werde ich mir Gedanken machen wenn es soweit ist. Sinnlos, sich jetzt

schon den Kopf damit zu belasten ... Aber eines weiß ich jetzt schon." Düster

zog er die Augenbrauen zusammen. "Ich werde den Kopf von dem fordern, der mich

einst im Limbo des Negaverse einsperrte."
 

"War es da so schlimm drin?" fragte Smaragd, nicht wirklich auf Akuma's Worte

achtend sondern mehr Konzentration darauf verwendend mit dem Finger seine

Bauchmuskulatur entlangzufahren.
 

"Selbst die Hölle ist nichts dagegen, und ich kenne beide Orte. Man kann nicht

beschreiben wie es ist, Tausende von Jahren gefangen zu sein, körperlos und

trotzdem mit schrecklichen Qualen allein."
 

"Ganz allein? Ohne Körper?" schnurrte die Magierin und blinzelte ihm zu. "War

das denn nicht langweilig?"
 

Akuma blickte sie aus den Augenwinkeln zurück an, einen plötzlichen Hunger im

Blick. "Nun ja, es war ein zölibatähnliches Leben, da hast du schon recht..."
 

<Endlich hat er angebissen,> dachte Smaragd und löschte mit einer Handbewegung

die Leuchtkugel, welche die Lichtung bislang erhellt hatte. <Hat aber auch

lange genug gedauert.> Und für die nächsten zwei Stunden sprach keiner von

beiden mehr einen zusammenhängenden Satz.
 

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=> Saotome-Residenz, Abendessen
 

Es war erstaunlich ruhig am Tisch, fand Ranma. Natürlich würde für ihn so

ziemlich jede normale Gesellschaft beim Abendbrot eine ruhige Gesellschaft

sein, bedacht man wie es in seiner Vergangenheit immer am Tisch zugegangen

war. Aber selbst für die Verhältnisse dieser Familie Saotome war es

ausgesprochen friedlich.
 

Ranma wußte nicht viel über seine alte, neue Familie. Das lückenhafte Wissen,

das er ab und zu aus dem Leben seines Vorgängers bekam, hatte ihn hierüber

völlig im Dunkeln gelassen. Aber er kannte die Menschen, und daraus

schlußfolgerte er das es jetzt eigentlich einen Wettstreit ums Essen zwischen

Genma und Ranko geben müßte, so wie er es bei ihm und seinem Vater immer

gewesen war.
 

Nun, wie gesagt, es war erstaunlich ruhig am Tisch, was hieß das es diesmal

keinen Streit gab. Und während sich Ranma einen weiteren Kloß in den Mund

schob, blickte er auf den Grund dieses Friedens. Dieser war klein, schwarz,

saß auf dem Schoß seiner Schwester und wurde grade von ihr gefüttert. Ryoga.
 

"Ranma, könntest du mir einmal die Sauce rübergeben?"
 

"Sicher, Mom."
 

Er gab ihr was sie wollte und widmete sich dann wieder seinem eigenen Teller.

Aus den Augenwinkeln jedoch beobachtete er weiter das kleine Ferkel. Ranko

schien noch mehr vernarrt in diese Sau zu sein als Akane früher, wenn das

überhaupt möglich war. Und dieser schien sich im wahrsten Sinne des Wortes

sauwohl zu fühlen in seiner Rolle als verhätscheltes Haustier, und scherte

sich keinen deut um das Ultimatum, das Ranma ihm letzte Nacht gestellt hatte.
 

<Na gut, ganz wie du willst,> dachte Ranma grimmig, <dann eben auf die harte

Tour. Wer nicht hören will, muß fühlen.>
 

Das war allerdings leichter gedacht als getan. Er konnte nicht einfach

hingehen und Ryoga rauswerfen. Er konnte aber auch nicht heißes Wasser über

ihn schütten - woher hätte er von dem Fluch wissen sollen? Er mußte Ryoga

loswerden ohne das es so aussah das er, Ranma, die Schuld daran trug. Denn

niemand wußte besser als er wie rachsüchtig der verlorene Junge sein konnte.
 

Er brauchte also einen Plan. Einen bei dem Ryoga von alleine ging, und bei dem

er nicht in Verdacht kam. Aber was könnte das sein...?
 

Ranko entgingen natürlich nicht seine nachdenklichen Blicke, die er dem Ferkel

zuwarf. "Hör auf P-chan so anzugaffen!"
 

"Ich gaffe nicht. Ich denke nach."
 

Sie schnaubte. "Das kann ich mir denken. Wahrscheinlich wie du ihn am besten

loswirst." Wütend funkelte sie ihn an und preßte das Tier beschützend an sich.
 

"Und wenn?" fragte er herausfordernd. "Vielleicht habe ich ja einen sehr guten

Grund, das ich nicht will das du dieses Schwein da-"
 

"Ranma! Ranko! Keine Streitereien am Tisch," fuhr Nodoka entschlossen

dazwischen. Dann sah sie Ranma strafend an. "Junger Mann, wenn deine Schwester

sich entschlossen hat, dieses Schwein als Haustier zu nehmen, dann wirst du

das akzeptieren und sie nicht weiter damit ärgern. Habe ich mich verständlich

ausgedrückt?"
 

Der Junge schrumpfte auf seinem Stuhl zusammen. "Ja, Mutter."
 

Nodoka's strenge Mine schwand und wurde durch ihr gewohntes warmes Lächeln

ersetzt. "Gut. Dann iß auf und wir vergessen die Sache, okay?"
 

Ranma nickte und gab sich seinen düsteren Gedanken hin. Der Appetit war ihm

vergangen. Wenn seine Mutter Ranko in ihrem Entschluß unterstützte, dann

konnte er vergessen das Problem irgendwie unauffällig aus der Welt zu

schaffen.
 

Dann traf ihn ein Geistesblitz. Vielleicht konnte er Nodoka's Einstellung ja

für seine Zwecke verwenden. Auf einen Versuch kam es an.
 

"Mom?" begann er vorsichtig. "Es tut mir leid das ich Ranko geärgert habe.

Aber ich habe mir auch nur Sorgen gemacht. Niemand weiß woher das Ferkel

kommt, oder ob es einem gehört hat."
 

Ranko sah ihren Bruder wütend an. "Aber jetzt gehört er mir! Basta!"
 

"Ranko! Sei nicht immer so gehässig zu Ranma," ermahnte Nodoka sie, und wandte

sich dann an ihren Sohn: "Das weiß ich, das du es nicht bös gemeint hast. Aber

selbst wenn P-chan einen früheren Besitzer gehabt hat, können wir nicht

herausfinden wer das war. Und," fügte sie hinzu, "es sieht so aus als würde er

sich hier sehr wohl fühlen.
 

Das tat er allerdings. Ryoga war ausgesprochen gut zufrieden mit seinem Platz

an Ranko's Brust, und streckte seinem Rivalen die kleine Schweinezunge heraus.
 

"Ich will ja gar nicht das sie ihn weggibt," sagte Ranma schnell. "Aber sie

sollte ein wenig vorsichtiger mit ihm sein. Ich meine, sie nimmt ihn sogar mit

ins Bett und so." Erwartungsvoll sah er seine Mutter an. Ob sie den Köder

schlucken würde?
 

Sie tat es. Oder beinahe jedenfalls. "Da ist was dran. Ranko, du wirst P-chan

gründlich waschen, bevor du ihn das nächste Mal mit ins Bett nimmst."
 

Ranko gab nur ein gelangweiltes: "Pfft, von mir aus," von sich, und fuhr fort

ihr Haustier zu füttern.
 

Ranma hingegen konnte grade noch ein fröhliches glucksen unterdrücken.

Plötzlich hatte er auch wieder Appetit. Zwar hatte er mehr daran gedacht, das

Nodoka auf die Idee kam, P-chan müsse kastriert werden (wie es in Japan üblich

ist), aber so war es fast sogar noch besser. Und Schweinebacke schien gar

nicht zu begreifen, was eine gründliche Wäsche für ihn bedeutete.
 

Später am Abend, als der Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült war, lag

Ranma auf seinem Bett, die Arme hinterm Kopf verschränkt, und wartete.
 

Er hatte Übung im Warten. Er konnte stundenlang reglos dasitzen und an nichts

denken. Man konnte durch diese Meditationen Stärke im Geist und Disziplin im

Körper erlangen. Und so lag er einfach nur auf seinem Bett.
 

Ein schrilles Quieken deutete an, das seine Warterei ein Ende hatte. Mit einem

selbstzufriedenen Grinsen stand er auf. Das Schauspiel wollte er auf keinem

Fall verpassen. Er war grade vor dem Bad angekommen, als das schrille

Schweinequieken plötzlich abbrach und kurz danach ein schrilles Mädchenquieken

einsetzt. Und dann ging's richtig los.
 

Die Tür flog auf, und ein bis aufs Stirnband splitterfasernackter Ryoga

stürzte heraus. Gefolgt von einem Stück Seife, einer Flasche Haarwaschmittel,

einer Sandale, einem Waschzuber, noch einer Flasche Shampoo und einigen

weiteren Waschutensilien.
 

Und dann kam Ranko. Sie hatte sich hastig ein Handtuch um den Leib gewickelt

und war nun Ryoga dich auf den Fersen, während sie Mord und Totschlag schrie

und eine Badebürste schwang.
 

"Betrüger! Sittenstrolch! Spanner! Wenn ich dich erwische mach' ich einen

Eunuchen aus dir!"
 

Ryoga versuchte erst gar nicht die Situation zu erklären, er ergriff die

Flucht und stürzte aus der Haustür. Wutentbrannt warf ihm Ranko ihre

provisorische Waffe hinterher, und wurde mit einem jammernden "AU!" belohnt.
 

Während das Mädchen schnaufend und mit einer Gesichtsfarbe, die der ihrer

Haare entsprach, im Türrahmen stehen blieb, zog Ranma erstaunt die Augenbrauen

nach oben. Er hatte das Gefühl als würde er neben Saffron stehen, so viel

Energie gab seine Schwester in ihrer Wut ab. <Sie muß wirklich verdammt sauer

sein. Und sie ist stärker als ich dachte,> überlegte er verblüfft. <Aber

irgendwie fühlt sich ihre Aura komisch an. Gar nicht wie Ki...>
 

Natürlich hatte der Radau auch die Eltern angelockt. Nun standen Genma und

Nodoka neben Ranko und fragten sie was denn los sei.
 

"Da war ein Perverser im Badezimmer," schimpfte sie. "Er war völlig nackt, und

er hat mich angestarrt!"
 

"Wo ist er hingelaufen?" fragte Genma, und ging raus ins Dunkel als Ranko es

ihm sagte. Mit nicht wenig Erstaunen begriff Ranma das sein alter Herr seine

Vaterpflichten durchaus ernst nahm.
 

"Was für ein männlicher junger Mann, äh, ich meine," verbesserte sich Nodoka

rasch, "was für eine schlimme Sache."
 

"Wenn ich ihn noch mal sehe, dreh' ich ihn durch den Fleischwolf!" entrüstete

sich Ranko.
 

Aber, aber, meine junge Dame. Es zeigt nur das du begehrenswert bist, wenn ein

Junge sich solcher Gefahr aussetzt um dich zu sehen."
 

"Mom!"
 

"Ich habe mich immer geschmeichelt gefühlt, wenn Genma früher durch meins

Fenster reinkam-"
 

"Mom!" unterbrach Ranko wieder. "Das war früher. Nicht heute."
 

Nodoka ließ sich nicht beirren. "Du solltest es trotzdem auch als Kompliment

sehen."
 

Genma's Rückkehr unterband womöglich einen ernsthaften Mutter-Tochter Streit.

"Nichts zu finden," sagte er. "Der Kerl ist fix."
 

Ranko schnaubte nur, zog ihr Handtuch fester um den Körper und stiefelte

zurück Richtung Bad.
 

"Wie geht's P-chan?" fragte Ranma als sie an ihm vorbeiging, und duckte sich

hastig als sie nach ihm schlug. "Hey! Ich hab' nur gefragt."
 

Man konnte sehen wie es in Ranko's Gesicht arbeitete. "P-chan ist weg," preßte

sie dann hervor. "Er ist vor Schreck mit dem Jungen rausgelaufen. Ich weiß

nicht ob er wiederkommt."
 

Ranma schmunzelte nur. <Sie ist zu stolz um es zuzugeben. P-chan kommt

bestimmt nicht wieder.> Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck, die Hände in

den Hosentaschen, ging er zurück auf sein Zimmer.
 

Fortsetzung folgt...
 

#############################################################################
 

Anmerkungen des Autors:
 

Ein Jahr ist vergangen, seitdem sich das letzte Mal etwas bei dieser Fanfic

getan hat, und vieles ist passiert. Glücklicherweise nichts was irgendwelche

Auswirkungen auf diese Gesichte hätte, ich wollt's nur mal erwähnt haben.
 

Ryoga kann einem schon beinahe leid tun. Da findet er endlich mal jemanden den

er mag, und wo er vielleicht bleiben kann, und dann scheitert es an dem

eifersüchtigem Bruder. Ob Akane's Reaktion, wenn sie sein Geheimnis

herausgefunden hätte, wohl ähnlich gewesen wäre wie jetzt Rankos?
 

Ich hoffe, euch allen hat gefallen was ihr gelesen habt. Ich gebe mir Mühe,

die Geschichte für möglichst alle ansprechend zu gestallten. Leider scheine

ich aber die Schwäche zu haben, die Sailor-Senshi immer wieder mal in

Lächerliche zu ziehen mit den Eigenarten, die sie in der Serie zeigen. Als

Ausgleich bemühe ich mich dafür bei den 'Bösen' umso mehr, sie nicht als 08/15

Gegner rüberkommen zu lassen. Leider hat das auch den Nachteil, das in diesem

Kapitel sehr viel Diskussion vorkam, und wenig Action. Ich hoffe, es stört

euch nicht allzusehr, falls doch sagt es mir.
 

Als kleinen Vorgeschmack für's nächste Kapitel: Dort wird Ranma das Geheimnis

seiner Schwester lüften, wir werden mehr über Smaragd's Hintergründe erfahren

und auch über die motivationen der Bösewichter insgesamt, umd Ami wird es zwei

Mal schaffen Akuma ausfindig zu machen. Hoffendlich dauert es nicht wieder ein

Jahr bis dahin.
 

Über Kritik, Kommentare und Anregungen aller Art würde ich mich freuen. Auch

wenn es nur ein einfaches "Hallo, ich habe deine Geschichte gelesen" ist.

Wenn grade keine Commentsbox in der Nähe ist schreibt an Mark_Soul@gmx.de

Bis dann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Odessa-James
2008-05-07T20:13:52+00:00 07.05.2008 22:13
Hi Mark, du hast die Geschichte ja fast so lange ruhen lassen, wie ich meine. Wirst du weiter schreiben? Das selbe für Der Einsteiger? Sind immer noch die besten Storys die mir bisher untergekommen sind! Gruß Odessa-James
Von:  Shaithan
2007-04-28T22:44:51+00:00 29.04.2007 00:44
Geniale Geschichte.
Dein Stil gefällt mir auch gut. Wann kommt denn nun das nächste Kapitel?
Mit freundlichem Gruss
Shaithan
Von:  silent_glaive
2006-07-08T22:12:47+00:00 09.07.2006 00:12
Also ich muss sagen dir ist die ff von anfangan ziemlich gut gelungen, ich hätte nie gedacht das man Sailormoon und ranma1/2 in einem Crossover mixen kann, und trozdem keiner als schwächling dasteht. Das Ranma am Anfang die Antwort immer einfällt ist auch lustig ^^. Mich wundert nur das Ranma so schnell zu seiner alten From zurückkerht, Kampfsport und Ausdauertraing dauern doch sonst Jahre, gut er ist geistig gesehen weit voraus, aber seinen körper so schnell aufzubauen, da fällt mir gerade keine logische lösung ein. Der Geschwisterzeit ist auch cool, für Ranma wohl der ersatz für das gerangel mit Akane. Einzig schade finde ich das Ryoga ziemlcih schnell auffliegt, aber ok von selbst hätte der nie was gesagt. Ansonsten, die Kampfszenen sind auch cool, nur wusste ich nicht das der Sailorteleport mit dem Mondstein geht O,O Aber ich muss einfach Neidlos zugeben super ff, ne Meisterleistung, und am Fortschritt in Prozenten sieht man das du noch viel vor hast. Respekt ich hab mal eine Angefangen und gleich nach dem Prolog wieder aufgehört.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim schreiben und eine ebenso gute Kreativität wie bisher.

Hochachtungsvoll
Silent
Von:  Ghost6
2006-05-23T23:49:16+00:00 24.05.2006 01:49
He coole geschichte schreib schnell weiter. Der kann echt einen leit tun wird Ranma wieder hintergangen. Ihm wird ein friedliches leben versprochen und dann wird er in ein Dämonen nest wie Juuban (oder so änlich) ausgesetzt. naja er is es halt gewöhnt. sach mal hast du eigentlich vor sein fluch noch ins spiel zu bringen? weil Ranma ohne Fluch is nicht halt ranma. Tja da er nie in dieser dimenson in die Quelle gefallen is muss er den fluch halt anders bekommen. zum beispiel Ryoga rächt sich für die schmach die er vor Ranko hatte. so könnte noch einige verwechslungen kommen und dadurch könnte Ranma auch hinter das Geheimnis von Ranko kommen da er als Mädchen ihr ja fast gleich aussieht.
und ich möchte gerne wissen wie und ob Ranko hinter dem Geheimnis von Ranma kommt, und wie sie reagiert. also lass deine leser nicht so lange Warten
Von:  _Roxy-Roku_
2006-04-10T12:17:18+00:00 10.04.2006 14:17
bitte schreib doch weiter ich kann es kaum erwarten wie es weiter geht.

deine bunny-1987 (^.^)
Von:  Oogie-Boogie
2005-05-27T20:01:58+00:00 27.05.2005 22:01
Die ganze Geschichte ist wirklich beeindruckend. Es verdeutlicht das Problem das Ranma eigentlich das Opfer ist.
Von:  Serran
2005-05-12T07:36:37+00:00 12.05.2005 09:36
Wieder ein gutes Kapitel, auch wenn ich nicht sicher bin, ob u daß hier noch ließt oder deine Fanfictions aufgegeben hast.

Vielleicht kann ich dich mit meinem Kommentar doch noch überzeugen weiter zu machen. ;)

Du hattest doch gesagt, das Ranma in diesem Chapter heraus findet, das Ranko eine Sailor Senshi ist?

Der Kampf zwische Ranko und Akuma fing gut an, besonders der Ort gefällt mir, aber hätte sie sich nicht besser schlagen sollen?
Ich meine sie ist ohne Verwandlung fast so stark wie Ranma, vielleicht sogar stärker, aber Akuma hat sie trotzdem mit Leichtigkeit platt gemacht, während Ranma und Ryoga nicht so schnell ausser gefecht gesetzt wurden.
Oder hat Akuma sich wirklich so sehr zurück gehalten?
Und warum hat er die Senshi am Leben gelassen die, die er einzeln besiegt hatte? (z.b. die Outers)
Hat Saturn nicht die "Silence Glavie Surprise"?
Damit hätte es ihr möglich sein sollen ihn zu töten (auch wen ihre Eltern dabei drauf gegangen wären) nicht nur ihre ultimative Attacke kann ihn vernichten, darauf wollte ich hinaus.
Wenigstens ein mal hat Tux boy etwas zustande gebracht :D

Interessant war auch Ranma's Gespräch mit Shadow, aber ich weiß nicht wirklich was ich dazu sagen kann.

Zu P-Chan, warum hat Ami ihn nicht mit dem Mercury-Computer als magisches Wesen entlarft?
Das ist wohl die zweitwichtigste Frage, die ich zu ganzen P-Chan Sache fragen kann.
Während ich noch einiges anders darüber denke, das ein erwachsener (auf jeden Fall Volljähriger, wie Ryoga) zu einem 15 Jahre alten Mädchen ins Bett kriecht, sollte ich das eigentlich am Ende fragen, aber ich mache es einfach hier:
Weiß Ranko wirklich, wer P-Chan ist?
Logischerweise gibt es keinen Weg daran vorbei, aber das hat Akane trotzdem nicht daran gehindert P-Chan niemals zu entlarfen.
Du hast ja diese Frage offen gelassen. :)

Die Interaktion von Ranma mit seinem Eltern war cool, wenigstens wissen wir, das sie ihn wirklich lieben wie eine Familie ihren Sohn lieben sollte.
Aber ich denke, jeder kann sich vorstellen, das dies zu Problemen führen wird, vor allem, bei den Problemen die die Senshi haben und nachdem du es angedeutet hast.

Setsuna sollte aufhören mit den Spielchen, während es schon schlimm genug war, als sie die Zukunft kannte, jetzt, da sie den Zeitstrom nicht mehr überblicken kann, sollte sie auspacken.
Und wenn auch nur, um den anderen einen Schrecken ein zu jagen, ein bisschen Angst kann im Ernstfall dafür sorgen, das sie länger leben.
Und Haruka sollte aufhören mit ihrem: "Jeder der nicht mit uns ist, und den wir nicht kennen ist ein Feind"
Sie hatte merh als genug Beispiele das dies nicht stimmt, benimmt sich aber trotzdem noch miserabel, und macht nur Probleme, die andere dann lösen müssen.
Wird Ranma auch auf Ami's Scan auftauchen?

Jetzt da Akuma sich in die Angelegenheiten der Bösewichte einmischt, wie lange wird es dauern, bis die nächsten Angriffe kommen, und wird er selbst diese ausführen?

Hoffentlich sieht Ryoga ein, das Ranma nur seine Schwester beschützen will, ansonsten könnte ich mir gut vorstellen, das er wieder mit "RANMA SAOTOME PREPARE TO DIE" ankommt, und das sollte man, schon wegen der Gefahr in der die Welt schwebt vermeiden.
Von: abgemeldet
2004-11-29T17:01:43+00:00 29.11.2004 18:01
Jo Soul, ab morgen ist wieder ein Jahr vergangen, und da wollte ich mal fragen ob du das nächste Kapitel morgen veröffentlichst.

So und nun noch mal was zu deiner Fic, ich hab mir auch schon gedacht wie Ranma es erfährt das Ranko eine von den Senshi ist, z. B. wenn Ami gerade dabei ist nach starken kräften zu suchen, so könnte sie zuerst Ranma entdecken, und dann wenn alle bei Ranma sind, kommt zufelig Akuma vorbei, und da die Senshi die Menschen beschützen, da verwandeln sie sich vor Ranma, und so findet er es heraus, da wir aber wissen, das die Senshi schwächer sind als Akuma, mischt sich Ranma ein bevor Akuma, sagen wir Sailor Sol, vertigt macht, und so kommen auch alle dahinter das Ranma einer der 2 Typen aus dem Kaufhaus war, und zuguterletzt
kommt noch Ryoga, der sich mal wieder verirrt hat, genau in dem moment, wo Ranma anfäng mit Akuma zu kämpfen, und so wird auch der letzte der 2 Typen aus dem Kaufhaus gefunden.

So könnte es vieleichz werden, aber ich lass mich überraschen, und hoffe auf das Wunder, das du das Kapitel morgen zum "Jubiläum", online stellst.

mfg Der Mujic
Von:  snowwolf16
2004-08-13T08:09:08+00:00 13.08.2004 10:09
also zuallerst muss ich sagen hut ab coole geschichte.
Ich würde sowas nbie hinbringen. Freue mich auch schon aufs
nexte kapitell. mach weiter so du hast talent.
Von:  snowwolf16
2004-08-13T08:08:41+00:00 13.08.2004 10:08
also zuallerst muss ich sagen hut ab coole geschichte.
Ich würde sowas nbie hinbringen. Freue mich auch schon aufs
nexte kapitell. mach weiter so du hast talent.


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