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Vergessene Liebe

Robin x ???
von

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Stille

Ich versuchte vergeblich zu schlafen. Die Kühle der Nacht hatte sich längst um mich gelegt und ich fror in meiner dünnen Kleidung. Auf meiner Nussschale hatte ich wenigstens eine Decke. Aber hier blieb mir nichts.

Ich starrte stundenlang in die Dunkelheit.

Ich wusste gar nicht, dass mich die Dunkelheit so sehr stören konnte.

Eigentlich war ich ein Anbeter der Dunkelheit. Sie verbarg einen und bot guten Schutz. Außerdem hatte sie eine beruhigende Wirkung auf mich. Ich entspannte mich schnell, sobald der Himmel seine schwarze Decke über mich ausbreitete.

Doch heute nicht.

Ich hockte in meinem Käfig und lehnte mit meiner Stirn an den kalten Stäben.

Ich hatte die Augen geschlossen. Der vergebliche Versuch einzuschlafen, um mich wenigstens ein wenig von den unerklärlichen Ereignissen des Tages zu erholen.

Der kleine Arzt der Bande hatte mich vorhin auf meine Wunden aufmerksam gemacht, die ich erst jetzt wirklich spürte.

Das würde dieser Schwertkämpfer noch wiederbekommen. Das schwor ich mir.

In den Tiefen meiner Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie sich die Luke zum Deck leise öffnete. Das grelle Mondlicht schien in mein Kellerloch und spendete nur ein spärliches Licht.

Doch das Geräusch einer knarrenden Treppenstufe holte mich in die Wirklichkeit zurück.

Widerwillig öffnete ich meine müden und erschöpften Augen und spähte angestrengt in die Dunkelheit. Anfangs erkannte ich gar nichts und es war auch kein Geräusch mehr zu hören.

Hatte ich mir das eingebildet?

Wundern würde mich dieser Zustand mittlerweile nicht mehr.

Aber woher kam dann das Licht?

Ich blickte weiter in die Richtung der Stufen.

Meine Augen gewöhnten sich langsam an die neue Lichtquelle und ich konnte schemenhaft die Gegenstände erkennen, die im unteren Teil des Schiffes gelagert waren.

Aber das interessierte mich nun überhaupt nicht. Irgendjemand stand auf der Treppe. Ich konnte die Umrisse von Beinen erkennen. Nur wem gehörten die?

Langsam bewegte sich der Körper nach unten. Jeder Schritt sah bedacht aus. Als würde der Besitzer dieser Beine versuchen, jedes mögliche Geräusch so gut es geht zu verhindern.

Meine Augen waren verengt, um möglichst Genaueres erkennen zu können.

Ich schloss die Augen einen kurzen Moment. Vielleicht bildete ich mir das ja doch nur alles ein. Was spielte einem der Verstand gerne für Spielchen?

Nein. Das waren keine Einbildungen. Die Schritte verstummten.

Ich öffnete die Augen erneut. Die Person war nun die gesamte Treppe hinuntergeschritten, doch ich konnte weiterhin nur die Umrisse erkennen.

Täuschten mich meine Augen? Die Silhouette der Frau, war mir bekannt, wie keine andere.

Wie starr sie dort stand und in meine Richtung blickte. Auch wenn ich ihr Gesicht nicht erkennen konnte, es waren keine freundlichen Augen, die mich aus der Dunkelheit ansahen.

„Robin…“ Meine Stimme war nur ein Flüstern. Ein leiser Ausruf, als müsste ich mich selbst davon überzeugen, wer zu mir gekommen war.

Keine Regung. Sie bewegte keinen Muskel.

Ich seufzte innerlich. Hätte mich jetzt auch sehr gewundert, wenn sie mir geantwortet hätte.
 

Wie lange schwiegen wir uns nun schon an?

Ich wusste es nicht. Es kam mir wie eine nie endende Ewigkeit vor.

Ich hatte mir viele Situationen vorgestellt, wie ich ihr gegenüber stand nach all den Jahren.

Aber diese kam mir nicht in den Sinn. Oder ich wollte mir so eine Situation nie vorstellen.

Und jetzt wusste ich auch wieso.

Es war unerträglich.

Nach weiteren Minuten des Schweigens, man hätte eine Nadel auf den Boden fallen hören können, seufzte ich einmal schwer.

„Ich wünschte unser Zusammentreffen wäre anders verlaufen.“ Ich sagte das eher zu mir selbst, aber mir war bewusst, dass sie es verstehen würde.

Anstatt mir zu antworten, ging sie mit leisen Schritten auf mich zu. In einer Hand hielt sie einen kleinen silbernen Schlüssel. Nach wenigen Sekunden stand sie vor meinem Gefängnis und schloss mit einer schnellen Handbewegung das Schloss auf. Klickend öffnete es sich und ich war frei.

Fehlten nur noch meine Hände. Ich kroch aus dem Käfig heraus und hielt Ausschau nach meinen Schwertern. Doch das war in diesem schwachen Licht schwieriger, als ich mir das gedacht hatte.

Nach kurzem Suchen hatte ich sie dann doch gefunden und konnte meine Fesseln mit einem geschickten Schnitt loswerden. Ich drehte mich zu Robin um. Aber sie war nicht mehr da.

Wie… wie war sie so schnell und vor allem so leise verschwunden?

Sie hatte sich wirklich kaum verändert und hatte das Verschwinden weiter perfektioniert. Leise wie eine Katze auf Samtpfoten. Wie konnte ich das vergessen?

Nachdem ich meine Schwerter sicher verwahrt hatte, ging ich an Deck. Ich hatte wirklich genug von diesem Loch hier.

Ich sah mich genauer auf dem Schiff um. Vorhin hatte ich ja wenig Gelegenheit dazu.

Das Schiff war nicht besonders groß und der Kahn hatte auch schon einiges mitgemacht.

Das es überhaupt noch fuhr war wirklich unglaublich.

Mein Blick blieb dann doch bei Robin hängen, die an dem Lammkopf vorne am Bug stand.

Am liebsten würde ich einfach gehen, doch meine Beine trugen mich in ihre Richtung.

Wieder gehorchte mir mein Körper nicht. Wieder tat er nicht das was er sollte. Nämlich schnell das Weite suchen.

„Robin ich…“

„Was willst du hier?“ Ihr barscher Ton ließ mich zusammenzucken. Ich stoppte etwa zwei Meter vor ihr und sah auf ihren Rücken. Ihre Hände umklammerten die Reling. Ihr Blick war auf das endlose Meer gerichtet.

Was ich hier wollte? Ich bin durch unendliche Meere geschippert, musste mich sowohl gegen die Marine, die seid längerem hinter mir hier war, als auch gegen blutrünstige Freibeuter und Piraten behaupten. Und das alles nur um sie zu finden.

So gerne ich ihr das alles gerne einfach sagen würde, ich konnte nicht.

Meine Zunge war taub. Sie konnte keine Worte finden, die ich ihr nach all den Jahren gerne sagen würde. Konnte nicht das ausdrücken, was ich fühlte.

Warum ich hier war.

„Ich…“ Wo waren sie hin? All die Worte die ich mir über die Zeit auf dem Meer zurechtgelegt hatte, um sie ohne großes Zögern sagen zu können, falls ich ihr über den Weg laufen sollte. Nun war der Augenblick gekommen. Und mein Wortschatz war auf Null geschrumpft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NaxLu
2010-08-23T17:35:27+00:00 23.08.2010 19:35
Heeeeeey das ist so Geil geworden
und ich finde es auch voll Geil wenn
Zorro dazwichen geht dasa wäre echt eine Cooolllleeerrr
gedanke *im gedanken sei* *schwärm*
ich Hoffe es geht bald weiter

LG NaxLu
Von:  -ChiRo-
2009-07-15T21:33:30+00:00 15.07.2009 23:33
der typ hat irgendwas sympathisches, aber gar nichts kindliches ansich. Find ich persönlich sehr gut xD Tjaa, man sollte sich so romantische sätze notieren, bevor man seiner liebsten nach jahren wieder begegnet. Das hab ich jetzt gelernt xD
Und wenns nach MIR ginge, würde jetzt unser süßer marimo dazwischen funken, aber ich hab ja nichts zu sagen xD ist ja leider gottes keine zoxro-FF
*schleichwerbung macht* hm, ja.
Zoxro ist schon was tolles xD *total vom thema abkommt*
schreib weiter. Und wenns soweit ist, dann hast du mir gefälligst bescheit zu geben, kapiert?


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