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so.. ich weiß, es ist eine halbe Ewigkeit her, seit ich hier aktiv gewesen bin. Aber ich geb nicht auf und schreib weiter.. und hoffentlich in regelmäßigeren Abständen^^
Jamie blieb stehen, schüttelte den Kopf.
"Er wird es nicht erlauben. Warum sollte er auch? Und warum sollte ich hier etwas verändern?"
Er wollte nicht hier sein, keiner hatte ihn nach seiner Meinung gefragt. "Ich hasse es hier!", stieß er aus. Laut und deutlich zu hören für die beiden Männer, die noch an der Tür standen.
William verzog das Gesicht, hob leicht die Schultern.
"Und dabei habe ich ihm nichts getan. Im Gegenteil.", murmelte er.
Der Russe lächelte minimal.
"Diese Reaktion ist verständlich. Ray hat anfangs auch getobt und sich gewehrt. Und seine Fluchtpläne hat er sicher auch noch längst nicht aufgegeben.", antwortete er. "Lass die beiden mal alleine. Das wird schon werden."
Damit machte er es sich bequem, wollte Ray zumindest in Hörweite haben.
Das Verhalten des schwarzhaarigen beruhigte ihn keinesfalls. Das ging alles etwas zu schnell, dass sich sein Kleiner daran gewöhnt hatte.
Ray seufzte.
"Und wenn du dich weigerst zu essen, machst du es nicht besser. Denkst du, er wird dich einfach wieder gehen lassen? Das wäre ein zu großes Risiko. Niemand sagt, dass du aufgeben musst.. aber nutze die Zeit. Ein paar Pfunde mehr schaden sicher nicht. Und warme Sachen gegen die Kälte."
Der Chinese machte es sich auf dem Rasen gemütlich, der Boden war trocken genug.
"Also..wir beide wollen weg. Und das geht hier am ehesten, denn Kai´s Haus liegt ziemlich weit ab von der Straße. Warme Sachen, die Papiere und die Kreditkarte.. wo hat dein Aufpasser deinen Ausweis hin getan?"
Denn bei seinen Sachen ahnte Ray es, wo sie waren. Es würde etwas schwieriger werden daran zu gelangen, aber nicht unmöglich.
"Warum tust du das? Wenn die uns erwischen.. die ziehen uns die Haut ab. Wenn nicht schlimmeres. Außerdem stehst du ja schon unter seiner Kontrolle... hast gegessen, was er dir gegeben hat. Wenn er einen Napf auf den Boden stellt.. isst du das dann auch?"
Darüber, dass der langhaarige ihn verraten könnte, machte sich Jamie keine Gedanken. Die beiden Männer wussten sicher, dass er den Abflug plante. Das wäre also nichts Neues.
"Und was sollen sie machen? Anzeige erstatten, weil wir verschwunden sind? Eher nicht. Eine Suchaktion werden sie auch nicht starten. Ebenso wenig wie zur Zeitung gehen. Sobald wir hier raus sind... die werden es auf keinen Fall öffentlich machen. Bis dahin allerdings müssen wir dieses Spiel mit machen. Wenigstens ein bisschen.", antwortete Ray leise. Zuhörer konnte keiner gebrauchen.
"Wie du gesagt hast.. ein bisschen. Also werde ich diese verfluchte Bank sicher nicht streichen. Wäre doch etwas auffällig,wenn ich ganz plötzlich handzahm wäre.",grinste Jamie.
Aber das Vorhaben war gut. Ohne Papiere wäre es ziemlich schwer durch zu kommen. Und Geld schadete sicher auch nicht.
Die beiden Jungs verband ein gemeinsames Schicksal und ein gemeinsames Vorhaben. Wenn das geglückt war, würden sich ihre Wege trennen.
"Und wie ich den Alten kenne, wird er mich gleich rein rufen. Ich könnte mich ja erkälten. Oder sonstwas für Krankheiten einfangen."
Jamie war stehen geblieben, sah sich unsicher um.Ihr Platz war zwar gut geschützt, aber hinter den Büschen könnte jederzeit jemand auftauchen.
Ray sah zum Himmel hoch, stieß die Luft aus.
"Dann los.. lass uns reingehen. Wenn sie uns alleine in einem Zimmer lassen, reden wir weiter."
"Selbst wenn.. denkst du nicht, da sind Mikrophone und so?", fragte der Jüngere von beiden.
Ray überlegte. "Stimmt.. aber hier draußen sind keine. Also sollten wir oft raus wollen."
Er stand auf, kam zur Terrasse zurück.
"Alles gut, mein Kleiner?", fragte der Russe, zog den schwarzhaarigen an sich, strich über die Haut.
"Ziemlich kühl.", stellte er fest. Ray nickte leicht, unterdrückte sein Gähnen.
"Du legst dich am Besten hin und ruhst dich aus. Es war ein langer Tag für dich, mein Schöner."
Kai legte seine Hand auf den Rückes des Chinesen, schob ihn langsam ins Haus. Und wartete dort auf William, der die Tür verriegelte.
"Die Treppe hoch und die dritte Tür links. Dort habe ich meine Jamie untergebracht. Der Ofen sorgt für Wärme.", erklärte er.
Denn die beiden Toys würden sich das Zimmer teilen. Es war ja nicht für lange.
"Jamie.. möchtest du dich auch aufwärmen? Oder kommst du mit ins Wohnzimmer?"
Denn dort war ebenfalls Beschäftigung für den Jungen. Und Ray schien müde zu sein. Zumindest erschöpft.
"Ins Zimmer.", flüsterte Jamie.
Denn so alleine mit den beiden Männern.. das war ihm nichts. Dieser Raum mit Kachelofen war ihm zur Zuflucht geworden. Eine Möglichkeit alleine zu sein, sich den ständigen Blicken und vor allem den zufällig wirkenden Berührungen zu entziehen.
Noch immer schreckte er zurück, wollte nicht, dass ihn wer anfasste.
Zusammen wurden sie nach oben geführt, die Tür geöffnet.
An der rechten Wand stand besagter Kachelofen, der recht groß war und über Liegeflächen verfügte. Dazu noch reichlich Kissen und Decken.
Es war doch recht gemütlich eingerichtet. Nicht endgültig, denn da hätte Jamie natürlich auch mehr als ein Wörtchen mitzureden, aber für den Anfang reichte es.
"Wärm dich auf.. wir holen euch dann später.", meinte Kai am Ohr von Ray, streifte ihm das Oberteil ab. Denn damit würde sein Kleiner nur schwitzen.
Der Jüngere erwiderte nichts darauf, löste sich. "In Ordnung." Man kannte sich hier durchaus beschäftigen ohne, dass einem die Decke auf den Kopf fiel.
Er wartete, bis die Tür hinter ihnen geschlossen wurde, griff sich eine der Decken.
"Also... wo hat er deine Papiere? Meine hat Kai in der Geldbörse. Zusammen mit er Kreditkarte."
Das war mit das Wichtigste, was sie sich beschaffen mussten.
"Und wie kommt man am Besten hier raus?", fügte er an.
Warme Sachen waren offen an der Garderobe.. daran sollte es also nicht scheitern.
