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I'll be there for you

-Neues Kapitel online!-
von

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Remus' Geständnis

Penelope behielt recht.

Nichts würde mehr so sein wie zuvor.

Am nächsten Morgen begleitete sie James nach dem Frühstück in den Krankenflügel.

Sie erhaschte einen kurzen Blick auf den schlafenden Remus, über den sich die Krankenschwester gerade beugte.

Aber ihre Aufmerksamkeit wurde von jemand anderem gefordert.

"Penny! Wunderbar dich zu sehen", meinte Sirius und das Mädchen erschrak bei seinem Anblick.

"Oh mein Gott", hauchte sie leise und sah ihn besorgt an.

Er hatte etliche Schrammen im Gesicht und seine Schulter war komplett bandagiert.

Aber Sirius lachte.

"Hey Kleine, ist kein Problem. Es tut gar nicht weh."

James grinste. "Man, du siehst echt scheiße aus", meinte er.

"Lass das James, Sirius ist verletzt und du machst dich lustig über ihn!", schimpfte Penelope, "Oh Sirius, es tut mir so leid, das ist alles meine Schuld."

Er schüttelte den Kopf. "Nein, es war unsere Sache und hey, es ist besser, dass ich ein paar Kratzer habe, als das du tot wärst. Im Gegensatz zu mir, wärst du ein echter Verlust für die Welt. Fang jetzt ja nicht an zu weinen", meinte er und grinste.

Sie lachte leise und nahm ihn in den Arm. "Du bist so ein verdammter Held, Black."

"Ja, das kommt gut bei den Frauen", meinte er locker.

Die Drei lachten, wurden jedoch von Madame Pomfrey jäh unterbrochen.

"Mr. Black, sie brauchen Ruhe. Da sie sich weigern mir zu erklären, wie genau sie sich diese Blessuren zugezogen haben und ich daher nicht weiß, wie genau ich sie behandeln muss, werden wir auf die langsam, natürliche Heilung vertrauen müssen."

Anschließend wandte sie sich an Penelope und James. "Es tut mir wirklich Leid, aber es wäre wohl besser, wenn sie jetzt gehen würden."

Sie scheuchte die beiden hinaus und schloss lautstark hinter ihnen.

Penelope seufzte. "Sie kann so unmöglich sein."

James zuckte die Schultern. "Also ich glaube, das liegt am Beruf, meine Mutter ist auch immer so überfürsorglich, wenn jemand krank ist."

Das Mädchen lächelte. "Ja, ich erinnere mich daran. Weißt du noch als du die magische Grippe hattest. Dir sind ständig Seifenblasen aus der Nase entwichen, wenn du niesen musstest."

James lachte. "Nicht zu vergessen von dem Pudding oder den Plüschdrachen, die immer erschienen sind."

"Also der Pudding war gut", meinte Penelope grinsend und ging mit ihm die Treppen hinauf.

"Gott, war das ne tolle Zeit. Wie alt war ich da?"

"Ich glaube sechs oder sieben", antwortete Penelope.

"Ja, und du bist mir nie von der Seite gewichen", meinte er lachend und legte ihr einen Arm um die Schultern.

"Na hör mal", sagte sie, "ich hätte dich ja nicht allein lassen können mit dem ganzen guten Pudding."

James zog eine Schnute und sah beleidigt drein. "Du warst nur auf den Pudding aus?"

Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern und beide fingen an zu lachen.
 

Aus Remus kleinen Geheimnis war das Geheimnis der Rumtreiber geworden, schon seit Ende der zweiten Klasse wussten die Jungs davon und jetzt war auch Penelope ein Teil des Geheimnisses.

Remus lag wach. Es war mitten in der Nacht, den gesamten Tag hatte er verschlafen. Obwohl er noch immer müde war, brachte ihn nichts zurück ins Land der Träume.

Er erinnerte sich. Noch nie war seine Erinnerung an eine pelzige Vollmondnacht so klar gewesen wie diese.

Hass. Ein unbändiger Hass auf sich selbst wütete in ihm. Alles war zerstört! Nicht nur, dass seine beste Freundin nun Bescheid wusste, nein, er hätte Penelope beinahe getötet!

Es war ein seltsames Gefühl gewesen, eigenartig. Denn diese Nacht war es anders gewesen. Nicht nur seine Erinnerung blieb, er hatte auch das Gefühl, dass ein Stück Menschlichkeit ihn ihm erwacht war, in dem Moment als er Penelope sah. Beinahe war es so, als hätte seine unterdrückte menschliche Seite erkannt, wer da vor ihm stand und mit alles Mitteln versucht, die Überhand zu gewinnen, um Penelope zu schützen. Vor ihm zu schützen.

Tränen der Wut stiegen auf und er ballte die Hände zu Fäusten. Er war zu schwach gewesen, der Wolf hatte gesiegt und sich auf Penny gestürzt.

Von da an sah er die gewöhnliche Schwärze seiner Erinnerung als Wolf. Nicht einmal Gewissheit über das Befinden seines Opfers hatte er. Aber wenn sie tot wäre, hätte man ihn nicht schon lange abgeführt?

Verzweifelt hielt er an dem kleinen Rest Hoffnung fest. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich damit über Wasser.

"Verdammt", fluchte er und schlug mit der Faust auf die Matratze. "Verdammt! Verdammt, Verdammt! Warum?"

Warum. Die ganze Zeit fragte er sich warum.

Warum war er ein Monster?

Warum hatte er ausgerechnet in dieser Nacht einen Fluchtweg aus seinem Versteck gefunden?

Warum sie? Warum musste er ausgerechnet Penelope begegnen?
 

"Man so hab ich mir unsere erste Nacht von Operation Mondspaziergang nicht vorgestellt, wirklich nicht."

Remus Kopf schnellte herum, mit weit aufgerissenen Augen starrte er Sirius an, der sich seufzend auf das Bett neben ihm fallen ließ.

Der Werwolf war überrascht und beinahe schockiert.

"Was tust du hier? Und wovon zu Hölle redest du? Nein, Moment warte, erst beantworte mir die wichtigste Frage: wie geht es Penny?"

Sirius lachte.

"Man, ganz ruhig Moony. Also erstens - Penny geht es naja, ich würde gerne sagen gut, aber das wäre gelogen. Keine Panik, gesundheitlich geht es ihr ganz prächtig, aber seelisch ist sie ziemlich angeknackst."

Zum einen war Remus sichtlich erleichtert. sie lebte und schien sogar unverletzt zu sein. Aber er fühlte sich dennoch schlecht, seinetwegen war Penelope sicherlich mit den Nerven am Ende.

"Zum anderen, okay, mhh, wo fang ich an?", überlegte Sirius, "Ja, okay, also du erinnerst dich an unser kleines Gespräch von Vorgestern? Du weißt schon, dass wo du rasend verschwunden bist. Du hast uns ja nicht ausreden lassen. Wir haben uns zu Animagi ausgebildet, ganz alleine, ja und jetzt darfst du platzen vor Stolz. Haben wir ganz alleine geschafft und nur für dich, mein pelziger Freund. Da wären wir auch schon den Grund warum ich hier bin. Ich muss mich von einer Werwolfattacke erholen. Natürlich, weiß die gute Poppy nicht, wie ich verletzt wurde, aber Fakt ist, ich bin hier ebenfalls Patient, weil James und ich zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Während James Penny in Sicherheit gebracht hat, hab ich mich um ein freilaufendes böses Pelztier gekümmert. Man, du bist wirklich gut, aber ich war eben besser. Auf jeden Fall war es ein toller Spaß."

Sirius klang munter und ausgelassen, typisch Sirius eben.

Remus dagegen starrte ihn entsetzt an. Er war aufgebracht und erleichtert zugleich und irgendwie auch glücklich.

"Komm schon Moony, was sagst du dazu. sind wir nicht super Freunde?", hakte Sirius nach, da Remus nichts sagte.

Dieser nickte nur schwach. "Ganz toll", meinte er und hatte einen sarkastischen Unterton, den sein Kumpel aber entweder nicht bemerkte oder, was eher der Fall war, gekonnt ignorierte.

"Sogar Pete hat es geschafft, das war nen hartes Stück arbeitet. Er ist 'ne Ratte geworden. Ich find das passend."

"Lass das", meinte Remus knurrig.

Verwundert sah Sirius ihn an. "Was denn?"

"Hör auf mit dieser guten Laune und dem ganzen Schauspiel. Ich ertrag das nicht. Du denkst es wäre alles schön und gut. Meinetwegen belüg dich selbst mit deiner heilen Friede-Freude-Eierkuchen-Welt, aber lass mich damit in Ruhe!

Nichts ist gut, kapiert Black. Gar nichts! Aber du verstehst das nicht. Ich bin ein Monster, das zu allem fähig ist. Ich hätte beinahe das Mädchen umgebracht, das ich liebe."

Er erstarrte. Jetzt war es raus. Gefühle, die er verzweifelt zu verbergen versucht hatte, wurden nun offenbart.

Remus wusste nicht, wann es angefangen hatte. Vielleicht war es schon ihre erste Begegnung in der Buchhandlung. Wie sie da stand, klein und zierlich, mit dem großen Buch in den Händen, die Bilder bestaunend.

Von Anfang an war eine Sympathie zwischen Penelope und ihm gewesen.

Im Zug damals war sie es gewesen, die ihn an die anderen angeschlossen hatte. Sie war das wichtige Verbindungsstück gewesen.
 

Remus hatte sich von seinen Eltern und seiner Schwester verabschiedet, hatte seinen großen Koffer genommen und schleifte ihn durch den Zug. Sie waren spät dran gewesen und nun war jedes Abteil besetzt, mit mehr oder weniger Schülern.

Wohin sollte er sich setzen? Er kannte doch niemanden.

"Remus?", eine liebliche Stimme vernahm er und drehte sich nach ihr um. Da stand sie. Das Mädchen, welches er in der Buchhandlung getroffen hatte.

Penelope.

Sie lächelte freundlich und kam auf ihn zu, nahm ihn in den Arm. Einfach so.

"Bei uns im Abteil ist noch was frei, setzt du dich zu uns?", fragte sie und nahm seine Hand, zog ihn einfach mit.

Sie trat in ein Abteil, in dem zwei Jungs saßen, beide schwarzhaarig, wobei dem einen die langen Strähnen ins Gesicht vielen und die Haare des anderen total verwüstet waren.

"Jungs, das ist Remus. Wir haben uns in der Winkelgasse getroffen. Ist doch okay wenn er bei uns sitzt oder?"

Die Jungs nickten und lächelten.

"Klar, herzlich willkommen."

"Freut mich. Remus"

Penny lächelte froh. "Also Remus, das sind mein Cousin James Potter und der andere ist Sirius Black, er ist ganz in Ordnung", meinte sie lachend.

"Naja, wir warten natürlich noch die Ergebnisse der Hauswahl ab. Wenn er nach Slytherin kommt, wie seine reizende Familie, geben wir uns nicht mit ihm ab."

Die beiden Jungs lachten und Sirius warf seinen Rucksack nach James.

"Pass auf das du nicht nach Slytherin kommst, Dumpfbacke."

Penelope lachte. "Mach dir keine Sorgen, das geht schon eine halbe Stunde lang so."

Er konnte nicht anders, als sie anzusehen. Sie strahlte Optimismus und pure Lebensfreude aus, etwas, dass er selbst selten spürte, aber sie steckte ihn förmlich an und er lachte. Frei und unbeschwert.
 

Penelope war seine Sonne gewesen. Immer und überall konnte sie ihn aufmuntern und ihm Mut machen weiter zu kämpfen, weiter zu leben. Irgendwann hatte er wohl angefangen, für sie zu leben.

Es war schwer für ihn, sie nicht lächeln zu sehen und sein Ziel wurde es, diese Sonne weiter strahlen zu lassen. Er wollte das sie lachte und ihr Licht, ihre Wärme verbreitete.

Doch all seine Bemühungen schienen an diesem Punkt gescheitert, denn seinetwegen verlor seine Sonne die Kraft, um zu scheinen.

"Was hab ich nur getan?", murmelte Remus und vergrub das Gesicht in den Händen.

"Nichts Falsches", antwortete Sirius, klopfte seinem Freund auf die Schulter, aber er schaute nicht auf.

"Lass mich allein, Sirius. Bitte, lass mich jetzt einfach allein!", flüsterte er heiser.

Sirius stand auf.

"Tut mir Leid, Moony", murmelte er noch, ehe er den Vorhang hinter sich zu zog und wieder in sein Bett ging.
 

Apolline und Lily waren ratlos.

Schweigend tauschten sie einen verwirrten Blick, wie so oft in letzter Zeit, ehe sie wieder Penelope beobachteten, die ebenso still in ihren Mittagessen stocherte.

Der Blick der zwei Mädchen glitt am Tisch entlang, bis er den braunhaarigen Jungen fand, der zwischen seinen Freunden saß, ebenfalls stumm, während seine Kumpels auf ihn einredeten.

James und Sirius kamen aus ihren Predigten nicht mehr heraus. Schon seit Tagen wollten sie Remus dazu animieren, mit Penny zu reden, doch ihr Freund hörte nicht zu. Aber sie wären keine Rumtreiber, wenn sie sich so einfach würden stoppen lassen.

Also redeten sie weiter auf eine Wand ein.

Penelope schob ihren Teller von sich, ohne einen Bissen genommen zu haben.

Sie stand auf und ging, ohne Abschied, eilte aus der Halle, einige Treppen hinauf und bog in einen verlassenen Geheimgang ein, der durch einen Einsturz blockiert war.

Allein, unbemerkt von ihren Freundinnen und anderen Zeugen, brach sie zusammen.

Sie schluchzte und Tränen überströmten die Wangen, die hektische rote Flecken bildeten.

Die Wahrheit lag klar vor ihr. Remus war weg, sie hatte ihren besten Freund verloren.

Er hatte sich von ihr abgewandt, egal was sie in den letzten Tagen versucht hatte, er redete nicht mehr mit ihr, spielte Verstecken und dieses Spiel beherrschte er sehr gut.

Penelope wünschte sich sehnlich wieder die Normalität zurück. Die Scherze und das bloße Zusammensein mit Remus. Sein Lächeln, seine fürsorgliche und ruhige Art, seine Antworten auf ihre Fragen, wenn sie mal wieder etwas nicht verstanden hatte.

Sie vermisste es, neben ihm auf dem Rasen zu liegen und in den Himmel zu schauen oder mit ihm am See entlang zu spazieren.
 

Arme schlossen sich um ihren Körper, zogen ihn an eine muskulös gebaute Brust.

Eine hand strich ihr sanft durchs Haar.

Penelope hatte niemanden bemerkt, der den Gang betreten hatte. Alles war ihr egal gewesen.

Jetzt roch sie Zitrone und Holz, in einem angenehmen Gemisch. Es war kein Parfüm, kein Waschmittel, sondern einfach ein natürlicher Geruch. Sie spürte die Körperwärme, die unter ihre Haut drang und auch sie erwärmte.

"Bitte, nicht weinen, Penny. Alles wird wieder gut", vernahm sie die leise Stimme von André.

Sie schaute langsam auf. Er lächelte sie sanft an, holte ein Taschentuch heraus und wischte ihr die Tränen ab.

André setzte sich neben das weinende Mädchen und zog sie wieder in seine Umarmung. Bereitwillig ließ sie es zu und ließ die letzten Tränen heraus, die auf seinen Pullover tropften, aber das störte ihn nicht.

"Danke", murmelte sie leise, aber er schüttelte nur den Kopf. "Dafür brauchst du mir nicht danken", gab er leise zurück.

Still saßen sie nebeneinander. Worte waren unnötig.

André ahnte, dass sie unter einem Streit mit Remus litt, obwohl er nicht wusste, weshalb diese beiden Freunde stritten.

Penelope war einfach froh, dass er da war, dass er nicht fragte, was los war, sowie ihre Freundinnen es taten.
 

Seufzend ließ Apolline in einen Sessel fallen, während Lily aufgeregt auf und ab ging.

Sie waren so überrascht von Penelopes plötzlichem Aufbrechen gewesen, dass sie ihre Freundin nicht mehr hatten einholen können. Jeden denkbaren Ort von Hogwarts hatten sie nach ihr abgesucht, aber Penny blieb verschwunden.

"Wo kann sie nur sein? Glaubst du, ihr ist etwas passiert? Oh Gott, sie wird doch nicht so dumm sein und sich was getan haben, oder? Oh je, wir hätten ihr mehr helfen sollen, wir hätten -"

"Gar nichts tun können", unterbrach Polly ihre beste Freundin, "Lily, mach dir keine Sorgen. Penny geht es bestimmt gut. Bitte bleib ruhig. Es bringt uns ja nicht weiter, wenn du durchdrehst."

In dem Moment schwang die Porträttür beiseite und die Rumtreiber betraten den Raum.

Es war das gleiche Bild wie beim Mittagessen... und beim Frühstück... und die letzten Tage: Sirius und James redeten auf Remus ein, der nur schweigend vor sich hinstarrte und völlig abwesend schien.

Es störte Polly. Natürlich war ihr und Lily nicht entgangen, dass Remus und Penny nicht mehr miteinander redeten.

Als Apolline die Jungs sah, platzte ihr der Kragen. Wütend sprang sie auf und ging auf Remus zu.

"Was ist nur los mit dir? Du verdammter Idiot! Was hast du gemacht!?", schrie sie ihn an, doch er schaute nur kurz auf, ehe er bedrückt den Blick senkte und an ihr vorbeigehen wollte.

Sie hielt ihn fest und funkelte wütend.

"Ich rede mit dir! Was hast du gemacht? Was hat Penny dir denn getan, dass du nicht mehr mit ihr redest? Deinetwegen ist sie traurig. Ich will jetzt wissen, was passiert ist!", wütete sie.

"Polly, beruhig dich", sagte Sirius und legte ihr die Hand auf die Schulter, aber sie schlug seine Hand fort.

"Halt dich da raus, Black!"

Sie fasste Remus an den Schultern und schüttelte ihn. "Verdammt! Was ist nur los mit euch? WAS?!"

Tränen stiegen ihr in die Augen, aus Wut und Angst um ihre Freundin.

"Ich... ich... das verstehst du nicht", murmelte Remus und auch in seinen Augen glitzerten Tränen.

"Du versuchst es ja nicht mal zu erklären. Natürlich verstehe ich es nicht. Ich verstehe wirklich Nichts!", weinte Apolline.

Kraftlos lies sie die Arme sinken, ging schwankend einen Schritt zurück. Sirius hielt sie fest, als sie drohte umzukippen.

"Ich kann es nicht erklären, aber ich... ich werde es versuchen wieder gut zu machen", murmelte Remus und rannte in seinen Schlafssaal.

Polly sah ihm hinterher, machte aber keine Anstalten ihm folgen zu wollen.

Sie weinte, weil sie irgendwie wusste, dass es nicht wieder 'gut' werden würde.
 

Lily stand hilflos im Raum, hatte mit ansehen müssen, wie ihre Freundin vor Kummer und Sorge die Beherrschung verlor. Sie hätte sie aufhalten können, aber das hätte nichts gebracht, denn im Grunde hatte Polly nur das ausgesprochen, was auch ihr im Kopf herumging.

Die beiden Mädchen waren auf der selben Wellenlänge, hatten ähnliche Ansichten und Vorstellung. Der größte Unterschied zwischen ihnen war Temperament.

Apolline war stark genug ihre Gefühle auf solch herrische Form preiszugeben, Lily dachte viel zu sehr darüber nach, wie andere reagieren würden.

Sie war keine gefühlskalte Person, im Gegenteil, aber ihr fiel es schwer anderen ihre Gefühle zu zeigen.

"Hey, Lily, alles in Ordnung?", James Stimme klang sanft, es gab keinen Grund ihre Wut jetzt an ihm auszulassen, wie sonst immer, auch wenn sie wusste, dass er sie verstehen würde. Er verstand sie immer und egal was sie tat, wie oft sie ihre Wut an ihm ausließ, er hörte nie auf sie zu lieben, auch wenn sie das nicht verstand.

"Nein, James, nein, nichts ist in Ordnung", sagte sie ehrlich.

Seine Arme legten sich um sie, zogen sie sanft an sich.

Es gab keinen Widerstand, keine Gegenwehr. Sie ließ es einfach zu.
 

Die kleine Jodie hatte mit ihrer Freundin Melinda eine Partie Schach gespielt, ehe die Älteren aneinander geraten waren.

Besorgt hatte sie das Verhalten ihres großen Bruders in den letzten Tagen mit ansehen müssen. Sie verstand, wie er sich fühlen musste.

"Entschuldigung Mel", sagte sie, ehe sie aufstand und die Treppen zu den Jungenschlafräumen hinaufging.

Zaghaft klopfte sie an den Schlafsaal der Fünftklässler und trat leise ein.

"Remus." Sie ging auf den bebenden Körper zu, der auf einem der Betten lag, wie ein Häufchen Elend.

Jodie setzte sich auf das Bett und strich ihrem Bruder durchs Haar.

"Ich hab dich lieb Remus", wisperte sie leise, "Egal was passiert, okay? Ich hab dich immer lieb."

"Auch wenn du wüsstest, dass ich beinahe jemanden getötet hätte?", gab er zurück, erstickt von dem Kissen.

"Ja, weil ich doch weiß, dass es nicht deine Schuld ist. Du bist einer der liebsten Menschen auf der Welt. Das Monster in dir ist nur bei Vollmond stark genug, um dich zu besiegen", erklärte sie leise. "Du bist kein böser Mensch, Remus. Dir ist nur schlechtes widerfahren, aber dafür hast du doch keine Schuld."

Remus drehte sich auf die Seite, um seine kleine Schwester ansehen zu können.

Aufmunternd lächelnd wischte sie ihm eine Träne weg und umarmte ihn.

Das Lächeln sanft erwidernd schloss er sie in die Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Ihm wurde wieder einmal bewusst, warum seine kleine Schwester jeden in ihren Bann zog, warum jeder Jodie so sehr liebte - weil sie selbst Liebe und Freude schenkte. Jodie fragte nicht, was los war, wenn jemand weinte, sie nahm den Betroffenen einfach in den Arm, war einfach nur da. Sie war ein gemütliches Feuer, spendete Wärme und Licht.

"Ich hab dich auch lieb, Jodie. Für immer", flüsterte Remus leise und für einen Moment war es ihm egal, was er war und was er beinahe getan hätte.
 

Das Porträt schwang beiseite und Penelope betrat, gefolgt von André, den Gemeinschaftsraum.

"Penny!" Lily und Apolline stürzte beide von ihren Sesseln auf und umarmten ihre Freundin stürmisch.

"Oh Gott, wir haben uns solche Sorgen gemacht", beklagte sich Lily und Polly fügte ein vorwurfsvolles "Wo hast du nur gesteckt?" hinzu.

Ein Räuspern ließ die beiden aufsehen.

"Das war wohl meine Schuld, tut mir Leid. Ich habe Penny zu einem Spaziergang eingeladen gehabt und völlig die Zeit vergessen", erklärte André charmant lächelnd.

Polly sah ihren Bruder kritisch an. Sie kannte seine Art, sich mit diesem Lächeln aus allem herauszubringen, aber letzten endlich war auch sie diesem erlegen und musste einfach zurücklächeln. "Okay, dann war sie wenigstens sicher, sag doch aber nächstes Mal bitte Bescheid, wenn du eine meiner Freundinnen entführst", meinte sie und lachte.

"Kein Problem. Ich muss dann auch mal nach Frank sehen, hab noch was mit ihm zu klären. Männersache und so", meinte er zwinkernd und ging lachend davon.

Penelope schüttelte lächelnd den Kopf, als sie ihm hinterher sah.

Es war schön gewesen, das er bei ihr war, dass konnte sie nicht leugnen. Sie hatte seine Nähe genossen.

"Leute, hört mal alle her!", rief Lilavati Khan, Vertrauensschülerin aus der Sechsten, "Der Termin für das erste Hogsmeadwochenende steht und da diese Gelegenheit selten werden, solltet ihr euch ein Date schnappen und Spaß haben!"

Sie kicherte und pinnte einen Zettel ans Schwarze Brett.

Lily machte sofort kehrt und hechtete in ihren Schlafraum, ehe Potter auf die Idee kam, sie nach einem Date zu fragen.

Polly und Penny registrierten die Flucht lachend und gingen zu der Mitteilung, die groß verkündete:
 

Ausflug nach Hogsmead

27. Oktober

Nur mit Genehmigung der Eltern erlaubt!

Aufgrund der momentanen Situation, ist es keinem Schüler erlaubt, allein das Dorf zu besuchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2011-08-06T11:40:27+00:00 06.08.2011 13:40
Hey!
ich habe mit deiner FF heute morgen angefangen und ich habe so ziemlich ohne Pause gelesen, so sehr gefällt mir deine Story! Ich liebe Penny und Remus, die zwei sind meine absoluten Lieblingscharas und ich bin gespannt, wie du ihre Geschichte ausbaust. Die andern Charaktere mag ich auch, aber die zwei sind mir eben sofort ans Herz gewachsen!
So, jetzt mach ich mich mal dran, die nächsten Kapitel zu lesen.

Liebe Grüsse:

Meyra
Von:  Lily_Toyama
2010-05-04T15:38:07+00:00 04.05.2010 17:38
So,
jetzt bin ich endlich dazu gekommen, dass Kapitel zu lesen (das nächste werde ich irgedwann mal lesen, aber ich muss noch einkaufen, ich habe kein Spüli mehr und sonst gammelt das Geschirr bis morgen hier rum und das finde ich... Naja mein ganzes Zimmer riecht nach essen.^^)
Zum Kapitel:
Zahnschmerzen, aus Zuckerzahnschmerzen, das mit Remus und Penny. Aber nur der Anfang, also als er sagt, hat dass er sie liebt, aber dann... *murr*
Depp
Ich habe irgendwie verpasst, dass Penny und James verwandt sind, dann hätte sie doch Harry nehmen können und sie hätte mit Remus zusammenbeliben sollen (nicht das ich Tonks nicht mag, aber Penny passt irgendwie besser)
Das musst du noch lösen, aber das bekommst du hin, da bin ich mir ganz sicher. (Vllt zukünftige Wichtelmama na? na? Nein nicht verraten.^^)
Ich verstehe aber nicht, warum Sirius sich nach den flaschback so schnell verzogen hat, passt irgendwie nicht zu ihm, aber vllt war er ja noch benommen von den Schmerzen.
Du bist ein ziemlicher Dramatischer Mensch, kann das sein? Zumindest sind deine Charaktere ziemlich daramatisch und ziemlich nah am Wasser gebaut, also das Penny weint, verstehe ich ja noch, Remus OK, aber waum weint den Polly? OK Penny ist traurig, aber das finde ich etwas zu viel aufgetragen.
Ich werde versuchen das nächste Kapitel so schnell wie möglich zu lesen.
Lg Lily
PS: Er soll sie einladen *immer noch murr*
Von: abgemeldet
2010-04-03T19:10:44+00:00 03.04.2010 21:10
Hallo!

Sorry, dass du wieder auf mich und mein Feedback warten musstest! Ich weiß, ich weiß, ich bin fürchterlich... x3
ES TUT MIR WIRKLICH LEID!!!

So, nun aber zum Kapitel:
Also, ich fand dieses Kapitel wieder einmal sehr schön, emotionsvoll und authentisch beschrieben. Haben sich zwar ein paar Rechtschreibfehler eigenschlichen (so wie bei jedem) aber vielleicht solltest du ja mal jemanden Korrekturlesen lassen - insofern du da nicht sogar schon jemanden hast! xD Mei mir macht das immer Mami! <3 Die steht auch so auf HarryPotter und dann natürlich auch auf die FFs der Tochter! xDDD

Remus´ Benehmen ist natürlich für ihn - denke ich - aber er sollte auf seine Freunde hören und mit Penny reden. Immerhin ist sie ja gar nicht tot und verloren ist bestimmt auch NOCH nichts. Aber er braucht immer so lange, um sowas zu verstehen ... Nullchecker! xD

Pollys Ausraster war ja mal genial! Das war richtig gut, ich glaube, die Rumtreiber sind manchmal ein wenig zu nachsichtig mit Remus. Es sollte ihm mal gut getan haben, durchgeschüttelt zu werden! ^^

Jodie ist so süß! So ein Mädchen muss man ja auch lieben! Mal im Ernst, wenn meine kleine Schwester ein BISSCHEN so wäre wie sie (okay, Maryko ist auch noch jüner; 5 Jahre alt) hätte ich sie noch viel, VIEL, VIIEEL lieber!!! xD

Aber wie Chandler muss ich sagen, dass ich ein bisschen Angst habe, dass Remus seine Chance verpasst und Penny sich auf André einlässt (falls dieser überhaupt Interesse hat). Aber im Ernst: Im ersten Moment war ich doch tatsächlich so blauäugig und hab gedacht, dass Remus Penny vielleicht hinterher gelaufen wäre.
Das wäre aber auch ZU schön gewesen ... Gut, dann war es halt André...!

So, mehr fällt mir jetzt gerade hierzu nicht mehr ein, ich werde mich gleich ans lesen des nächsten Kapitels machen...! xD
Das war wirklich erste Sahne! Mach weiter so!!!

LiebeGrüße,
deine LynniE.

P.S: Kann es sein, dass deine Kommis pro Kapitel immer weniger werden?! Warum, was istb denn los? Will keiner mehr lesen? HALLO, Leute, schreibt doch mal!!! Sowas nennt man SCHWARZLESEN!!! ... Idioten! xp
Von: abgemeldet
2010-03-04T13:34:50+00:00 04.03.2010 14:34
Hey du^^
alsooooooo wie immer ein wunderschönes Kapi!
Ich hoffe doch mal nicht, dass zwischen Pollys Bruder und Penny was am laufen ist oder? o.O
Mal schauen wie das noch enden wird... *freu* Ich wart dann mal gespannt auf das neue Kaptiel <3
lg
Child
Von: abgemeldet
2010-02-27T23:14:55+00:00 28.02.2010 00:14
*fahne schwenk*
Ein super Kapitel
Ich mag dine stil wie du schriebst das weisst du ja
schnell weiter bitte ^^
Von:  _SMarti_
2010-02-27T22:45:26+00:00 27.02.2010 23:45
*Applaus, Applaus*
Wieder mal ein wunderbar schönes Kapitel.
Obwohl ich Remus doch am liebsten selber mal die Leviten lesen würde.
Er braucht doch nur mit ihr reden. Sie versteht es doch, oder?
Aber so ist er halt. Hast ihn genau getroffen.
Find deine Story echt klasse und würdig um die Vorgeschichte für die HP Bücher zu sein. Gibt nicht viele FF´s wo ich das behaupten würde. ^^
LG

P.S. Warte jetzt schon gespannt auf das nächste Pitel, und hoffe dass die FF nicht so schnell zu ende ist.
*wink*



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