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Kurzgeschichten à la carte

Mii geht unter die Schreiberlinge
von

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Memories from the afterlife

One-Shot für den Zirkel: ~Spaß am schreiben~. Thema: Erinnerungen

Viel Spaß^^
 

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Herbst - die einzige Jahreszeit in der ich mich glücklich fühlte. Einfach dem Tanzen der rot-braunen Blätter zuzusehen reichte schon aus um mich einigermaßen wohl zu fühlen und die Einsamkeit etwas zu vergessen.

Dennoch blieb das Gefühl, dass mir etwas fehlte.

Schon seit ich vor 10 Jahren bei einem Unfall mein Gedächtnis verloren hatte, hatte ich dieses Gefühl.

Selbst meine Eltern konnten mir nicht sagen was mir fehlte. Doch ich wusste irgendwie, dass es nicht nur meine Erinnerungen waren...

Aber ich hatte mich bereits damit abgefunden und dachte auch nicht daran, dass es sich irgendwann mal ändern würde - Bis ich einmal in die Akten meines Vaters geschaut hatte...
 

Mein Vater war Polizist und seit einigen Jahren an einem einzigen Fall dran. Ein 6-jähriges Mädchen namens Grace wurde entführt. Die Entführer wurden zwar gefunden, das Mädchen jedoch nicht.

Ich blätterte weiter und weiter, bis ich an einer Seite stehen blieb und ich betrachtete das darauf abgebildete Mädchen. Aus einem mir unerklärlichen Grund kam sie mir bekannt vor...
 

All die Nächte nach diesem Abend hatte ich merkwürdige Träume. Ich sah einen Wald, mehrere unbekannte Gesichter und eine alte Fabrik. Ich ging mit den Personen dort hinein, dabei wollte ich nicht. Allerdings konnte ich auf diesen Traum kein Einfluss nehmen.

Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und ich wachte schweißgebadet wieder auf.

Jede Nacht fing es dann wieder von vorne an. Bis ich es nicht mehr aushielt und es meinen Eltern erzählte.

Diese meinten aber nur, dass ich den Traum ignorieren sollte und dass es daran liegt, dass ich zu viel fernsehe. Aber das war doch nicht normal!
 

Also beschloss ich am nächsten Tag diesen Weg im Traum zu folgen. Es war schon wunderlich genug, dass es den Weg tatsächlich gab, doch ich dachte nicht, dass ich wirklich eine alte Fabrik finden würde. Und doch stand da eine - wenn auch etwas älter als in meinem Traum, eher wie eine Ruine. Mir wurde mullmig...

Doch ich wusste, dass ich hier richtig war und ging rein.
 

Wie ich erwartet hatte, sah es auch hier nicht gerade wie neu aus. Man konnte nicht mal erkennen, was hier mal produziert wurde. Und wie es hier stank! Als würde irgendetwas verrotten. Ich wollte eigentlich so schnell wie möglich weg von hier, doch irgendetwas lenkte mich weiter bis zu einem Kanister voller Erde. Genau hier hatte mein Traum geendet.

Es schien etwas darin zu sein, also nahm ich es herraus.

Ein Teddybär, er war braun vom Dreck, allerdings hatte er ein großes rotes Herz auf seiner Brust.

Ich erkannte ihn! Vor mehr als 10 Jahren spielte ich oft mit ihm - und mit einem Mädchen. Aber wer war sie?
 

Aus meiner Starre herraus schaute ich erneut auf den Inhalt des Behälters und fand wieder etwas - Knochen!

Es war kein Tier, das erkannte ich sofort. Nein, es war ein Mensch. Der Größe nach zu urteilen ein Kind. Ich konnte nicht anders und schrie auf. Der Schrei hallte in der ganzen Fabrik wieder und ich hörte Schritte - sie liefen direkt in meine Richtung. Aber ich blieb in meinem Schockzustand.

Nun hörte ich eine Stimme, sie sagte etwas zu mir. Doch anstatt zuzuhören, stotterte ich nur zwei Worte: "Tod" und "Mensch". Dann brach ich auch gleich zusammen.

Was dannach passierte, wusste ich nicht mehr.
 

Ich wachte erst im Krankenhaus wieder auf. Meine Eltern saßen neben mir und erzählten, dass die Knochen von dem entführten Mädchen stammten, dessen Fall mein Vater bearbeitete.

Da erinnerte ich mich an etwas. Es war das Mädchen mit dem ich immer gespielt hatte. Und ich nannte sie Schwester. Ich wusste es wieder! Meine Vergangenheit mit meiner Zwillingsschwester Grace! Ich war so froh wieder eine Vergangenheit zu haben, doch meine Eltern sahen nicht sehr begeistert aus...
 

Warum, erfuhr ich erst etwas später, kurz bevor ich starb.

Seit dem Unfall vor 10 Jahren hatte sich eine Arterie in meinem Gehirn eingeklemmt und verursachte so die Amnesie. Würde diese Arterie jemals frei kommen, würde sich auch mein Erinnerungsvermögen wieder einstellen, allerdings würde ich an der Blutung der verletzten Arterie sterben.

Meine Eltern wussten das und kurz nachdem ich mein ganzes voriges Leben wieder hatte, starb ich.

Das letzte was ich sah, war das Lächeln meiner Schwester, die mich zu ihr rief.
 

Zum Schluss begriff ich endlich diese Träume. Es waren nicht einfach irgendwelche Ereignisse, sondern ihre Erinnerungen.

Sie wollte mich ein letztes Mal sehen. Sie wollte, dass ich mich vollkommen glücklich fühlte und nicht mehr unvollständig.

Es gibt viele unerklärliche Geschichten über Zwillinge, diese war Unsere. Selbst im Tod schickte sie mir Botschaften.
 

Danke, Grace, geliebte Schwester.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  traumherz
2009-09-09T22:50:23+00:00 10.09.2009 00:50
Ich schließe mich black_wolf an: Auch ich finde, dass es ein wirklich schöner Beitrag für die Aktion ist. Ich finde die Idee wirklich gut und finde es schön, dass du dieses "geheimnisvolle Band", das Zwillinge oftmals zueinander haben, für die Geschichte genutzt hast. Auch, wenn sie irgendwie mystisch ist, kann ich mir das doch gut vorstellen.

Was ich allerdings nicht so ganz verstehe ist das mit dem Fall: Es wird ja erst am Ende aufgeklärt, dass der Vater der Protagonistin auch der Vater von Grace war. Wieso wurde er mit dem Fall betraut, wenn es um seine eigene Tochter ging? Normalerweise dürfen Polizisten in solchen Fällen nicht bei den Ermittlungen dabei sein (genauso wenig wie Ärzte ihre eigenen Kinder operieren dürfen etc.). Das erschien mir ein wenig unlogisch ^^''

Ansonsten aber sehr schöner Beitrag :)

Liebe Grüße,
traumherz
Von:  black_wolf
2009-08-31T18:33:23+00:00 31.08.2009 20:33
ein wirklich schöner beitrag für die aktion :)
die grundidee ist wirklich schön, aber man hätte das ganze vielleicht noch etwas ausschmücken können.
ich weiß nicht, ob du einfach nich mehr zeit hattest oder keine ideen, aber es klingt an ein paar stellen etwas abgehackt.
nichtsdestotrotz ist es eine schöne, spannende kurzgeschichte :)
an der rechtschreibung solltest du übrigens noch ein wenig arbeiten *gg* aber das lässt sich ja auch ganz einfach mit einem betaleser umgehen :)
mach weiter so ;)

lg
black_wolf


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