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Vita en Tempis

von

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Blaise

@eva-04: Na ja, Slytherins sind ja als sehr lügenhaftig bekannt, aber ich denke schon, dass man in diesem Falle seinem Wort trauen kann :) (Was sag ich da? Ich weiß es ja ;) )
 

@Genesis_Rhapsodos: Es hat schon einen Grund, weshalb Harry nicht in Ravenclaw gelandet ist :)
 


 

Draco war ein wenig seltsam zu Mute, als er mit Scorpius auf dem Arm durch das hohe Tor auf Schloss Hogwarts zu schritt. Das letzte Mal war er auf dem Schulgrund gewesen, um seinen Abschluss zu machen. Mit Tom zusammen. Aber es waren nicht diese Erinnerungen, die das komische Gefühl in ihm vorriefen. Es war Sorge. Sorge um seinen Sohn.

Natürlich wusste Draco, dass Dumbledore keinen abwies, der ihn guten Absichten zu ihm kam, um Hilfe zu erbitten. Und trotzdem hatte er Angst vor dem vor ihm liegenden Gespräch. Doch er musste es tun. Es war eine Sache, Potter zu helfen, aber Dumbledore wusste am besten, wie man das Wissen um die Horkruxe nutzen konnte.

Draco löste eine Hand von Scorpius und öffnete die schweren Holztüren. Fackeln erhellten die Eingangshalle und einige vorbeikommende Schüler sahen ihn verwirrt an, als sie ihn entdeckten. Natürlich erkannte keiner von ihnen Draco Malfoy, doch sie blieben trotzdem stehen und tuschelten leise miteinander.

Draco interessierte das nicht. In seinen beiden Schuljahren mit Tom hatte man mehr hinter seinem Rücken über ihn gesprochen als in all seinen Schuljahren zusammen.

Einer der Schüler war mutig genug, an ihn heran zu treten: „Kann ich Ihnen helfen, Sir?“

Er warf einen neugierigen Blick auf Scorpius, der sein Gesicht scheu in Dracos Halsbeuge versteckte. Einige Mädchen kicherten aufgeregt und beäugten den kleinen Jungen näher.

„Ich möchte mit Professor Dumbledore sprechen.“

„Er ist noch in der Großen Halle. Soll ich ihm Bescheid geben?“, bot der Gryffindor hilfsbereit an.

„Nicht nötig“, Draco ging einfach die Treppe hinauf, aber bevor er um die Ecke verschwand, löschte er die Gedächtnisse der Schüler. Es musste ja nicht sein, dass Tom durch einen dummen Zufall von seinem Besuch hier erfuhr. Also wartete er geduldig vor dem Wasserspeier auf den Schuldirektor.

Währenddessen setzte er Scorpius auf dem Boden ab. Der Junge löste sich ein wenig von seinem Vater und betrachtete neugierig die sich bewegenden Bilder.

„Mr. Malfoy, es überrascht mich ein bisschen, Sie hier zu sehen.“

Draco wandte sich um: „Professor Dumbledore. Ich würde gerne mit Ihnen sprechen.“

„Natürlich“, Dumbledore lächelte freundlich und sah dann zu Scorpius. Der Kleine stand dicht bei seinem Vater, aber er klammerte sich nicht mehr an Dracos Bein. Im Gegenteil. Neugierig sah er zu Dumbledore hoch. Ein leichter Stups von seinem Papa erinnerte ihn an seine Manieren.

„Guten Tag, Sir.“

„Guten Tag“, grüßte Dumbledore zurück, „du musst Scorpius sein.“

Der Junge nickte.

„Bitte folgen Sie mir“, sagte der Direktor dann, „Goblins Gelee.“

Draco nahm seinen Sohn wieder auf den Arm und folgte dem Schulleiter in sein Büro. Ein paar der Wandgemälde tuschelten aufgeregt, als sie den jungen Mann mit dem Kind im Arm sahen. Dumbledore bot ihm einen Platz vor dem Schreibtisch an und setzte sich dann selbst.

„Ich bin froh, dass Sie den Weg wieder zurück gefunden haben.“

„Professor Snape hat Ihnen meinen Brief gegeben?“

„Ja“, Dumbledore hielt den Umschlag hoch, „deshalb wundert es mich ein wenig, dass Sie persönlich hier auftauchen.“

„Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich kommen sollte.“

„Und doch hatten Sie den Mut, diese Schule wieder zu betreten. Und sich gegen Tom Riddle zu stellen.“

Draco schwieg und wich Dumbledores Blicken aus. Er sah auf das Medaillon, das Scorpius um den Hals trug und strich seinem Sohn durch die Haare.

„Genau deshalb bin ich hier“, begann er langsam, „ich weiß, dass es ziemlich unverfroren von mir ist, nach allem, was ich in meiner Schulzeit getan habe.“

„Sie waren ein nicht ganz einfacher Schüler, das stimmt“, ein amüsiertes Funkeln trat in Dumbledores Augen.

„Ich war eine Pest“, seufzte Draco, „und ich verstehe es natürlich, wenn Sie meine Bitte ablehnen, aber-“

„Mr. Malfoy“, sprach Dumbledore ernst, „in meinen ersten Tagen als Direktor dieser Schule habe ich mir geschworen, dass kein Schüler, der um Hilfe bittet, jemals abgewiesen wird. Selbstverständlich weiß ich, dass sie die Schulzeit längst hinter sich gebracht haben, aber Sie können trotzdem versichert sein, dass, sollten Sie es benötigen, Sie und Ihr Sohn hier sicher sind.“

Draco atmete tief durch und ein wenig Erleichterung strömte durch seine Adern: „Es geht mir nur um Scorpius. Ich selbst kann nach dem Krieg ganz gut allein auf mich aufpassen. Ich habe nur die Befürchtung, dass Scorpius später einmal ins Abseits gerät, wenn die … näheren Umstände seiner… nun ja… Entstehung“, Draco wurde rot um die Nase und Dumbledore erbarmte sich des jungen Mannes: „Ich bin über die Hintergründe durchaus informiert. Wir hatten vor ein paar Jahren Besuch.“

„Hab ich schon von Potter gehört. Also wissen Sie es?“

„Und nur ich weiß es. Natürlich wird das auch weiterhin so bleiben, wenn Sie es wünschen.“

„Ich denke, es wäre einfacher für Scorpius.“

Der alte Mann nickte und lächelte den Jungen freundlich an, der den beiden zuhörte, aber nichts wirklich verstand. Seine Aufmerksamkeit wurde mehr von dem großen, roten Vogel in Anspruch genommen.

„Also können Sie mir versprechen, dass Scorpius hier im Schloss sicher aufgehoben ist, wenn die Sache aus dem Ruder laufen sollte?“, fragte Draco nach kurzem Schweigen.

„Auch zukünftige Schüler werden Schutz in diesen Mauern finden.“

„Ich danke Ihnen, Sir.“

Dumbledore hob positiv überrascht eine Augenbraue: „Sie haben sich wirklich sehr verändert, Draco. Ich finde es nur Schade, dass es ausgerechnet mit Hilfe dieser Zeitreise geschehen musste.“

Draco presste die Lippen aufeinander und wurde rot: „Das zwischen Tom und mir-“

„Ist Ihre Privatangelegenheit und geht einen alten Greis wie mich nichts an.“

Beschämt senkte Draco den Kopf. Es war peinlich mit einem Lehrer über eine zwischenmenschliche Beziehung solcher Intensität zu reden!

„Aber ich bin erleichtert, dass das Sie nicht in ihrer Urteilsfähigkeit trübt.“

„Ich komme mir wie ein Verräter vor“, murmelte Draco.

„Und doch tun Sie viel Gutes für die Zauberergemeinschaft – und die Muggel.“

„Schon gut“, murrte Draco, „eigentlich hätte ich noch ein zweites Anliegen.“

Neugierig beugte sich Dumbledore ein wenig vor: „Ich bin ganz Ohr.“

„Vielleicht haben Sie es schon gehört. Mr. Ollivander ist von Todessern verschleppt worden.“

Dumbledores Augen weiteten sich überrascht.

„Er wird im Malfoy Manor gefangen gehalten. Tom hat so eine Besessenheit mit den ‚Drei Brüdern‘. Er sucht nach dem Elderstab als ultimative Waffe. Praktisch als Absicherung. Ich denke nicht, dass Mr. Ollivander ihm wirklich helfen kann und er hat es auch nicht verdient, dort mit hineingezogen zu werden.“

„Und wie stellen Sie sich seine Rettung vor?“

„Genau deshalb bin ich hier“, sagte Draco und begann zu erklären.
 

Verwundert sah Blaise auf, als es an seiner Tür klingelte. War Louise etwa schon wieder zurück, um Styx abzuholen?

Seufzend erhob sich der junge Mann und sah seinen Sohn an: „Spiel kurz allein weiter, ja?“

Styx nickte und ließ seine Figuren auf winzigen magischen Besen über ein kleines Quidditchfeld fliegen. Währenddessen ging Blaise zur Tür und öffnete diese schlecht gelaunt: „Ja?“

„Begrüßt du jeden Gast so gut gelaunt?“

Na, diese vor Sarkasmus triefende Stimme kannte er doch!

„Draco?“, ungläubig weiteten sich Blaises Augen und er zog die Tür weit auf, „Was machst du denn hier?“

Er nahm die ganze Präsenz seines besten Freundes in sich auf.

„Mit einem Kind?“

„So gern ich dir das alles erklären würde, aber könnte ich nicht vielleicht erst einmal reinkommen?“

„Klar“, Blaise führte ihn ins Wohnzimmer und Dracos Augenbrauen hoben sich verwundert, als einen dreijährigen Jungen erblickte.

„Bei dir scheint auch eine ganze Menge passiert zu sein.“

Blaise grinste: „Oh ja, so dies und das. Ich hol uns erst mal was zu trinken. Du kannst deinen Kleinen auch zu Styx setzen. Der ist ganz brav.“

Blaise verschwand in der Küche. Draco setzte Scorpius auf den Boden ab und nahm ihn an die Hand. Gemeinsam traten sie zu dem Jungen, der sie neugierig musterte.

„Wer bist du?“, Styx legte den Kopf schief und sah zu Draco hoch.

„Das ist Papas bester Freund“, Blaise stellte ein Tablett auf dem Tisch ab.

„Und wer bist du?“, sah der Junge dann zu dem Blonden, der sich halb hinter Dracos Bein versteckte.

„Das ist Scorpius“, Draco schob seinen Sohn ein wenig vor, „kann er ein bisschen mit dir spielen?“

Styx nickte und winkte den Blonden näher. Zögernd folgte der Jüngere ihm.

„Na dann erzähl mal!“, forderte Blaise, als sich die beiden Väter gesetzt hatten, „Ich bin gespannt, was passiert ist, dass Draco Malfoy sechs Jahre lang spurlos von der Erde verschwindet und dann mit einem Kind auftaucht.“

„Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob du das alles wissen willst“, grinste Draco.

„Ah, ich will alles wissen. Jedes schmutzige, kleine Geheimnis!“

„Na, wenn du das nicht bereust!“, und Draco erzählte ihm leise wirklich alles, auch wenn Blaise ziemlich oft ziemlich rot wurde und manchmal hatte der Blonde Angst, sein Kumpel würde gleich ohnmächtig zusammenbrechen.

„Wow“, Blaise lehnte sich nach guten zwei Stunden zurück, „da hast du ja ganz schön was hinter dir!“

Draco grinste: „Mich würde mehr interessieren, was bei dir so passiert ist.“

„Ist dir Louise Sheron ein Begriff?“, fragte Blaise und goss sich Kaffee ein.

„War das nicht diese Hufflepuff mit der beeindruckenden Oberweite und anderen auffälligen Körperattributen“, Draco grinste amüsiert, „die, wegen der du öfters während der Pausen auf dem Klo verschwinden musstest?“

Blaises Wangen wurden leicht rot bei dieser Erinnerung. Zum Glück wusste nur Draco davon.

„Ich merke, du erinnerst dich. Also Louise und ich haben nach dem Schulabschluss geheiratet.“

Überrascht weiteten sich die Augen des Blonden: „Ich glaube es nicht! Du bist ein verheirateter Daddy? Du hast doch geschworen, dass dich keine Frau unter ihren Pantoffel kriegt.“

„Hat sie ja auch nicht. Anderthalb Jahre nach Styx‘ Geburt haben wir uns scheiden lassen.“

Draco stieß einen leisen Pfiff aus: „Und jetzt lebt er bei dir?“

„Nicht ganz. Wir teilen uns das Sorgerecht, aber er lebt bei. Aber ich sehe ihn so oft es geht. Diese Regelung ist gar nicht so schlecht. So hab ich keine Probleme mit meinem Job.“

„Und der wäre?“

„Ich bin ins Showgeschäft eingestiegen.“

Draco schwieg einen Moment. Eine Augenbraue wanderte nach oben.

„Putzt du die Bühnen der Musiker?“

Die Frage war so ernst gestellt, dass sich Blaise zunächst wirklich beleidigt fühlte. Aber er kannte ja seinen Freund, also grinste er breit: „Nein, aber solltest du mal eine Karte der Schwestern des Schicksals brauchen, kann ich dir jederzeit eine verschaffen.“

„Sag bloß, du bist jetzt Bandmitglied?“

„Nein, ich bin ihr Manager. Und ziemlich erfolgreich.“

„Nun, du wolltest ja schon immer mit den Großen und Berühmten zusammenarbeiten. Bei welcher Agentur bist du denn angestellt.“

„Bei meiner eigenen“, antwortete Blaise mit sichtlichem Stolz, „ich bin mein eigener Chef. Und wenn die Geschäfte weiter so gut laufen, dann ist Mageny B in ein paar Jahren die erfolgreichste in ganz Großbritannien.“

„Magency B?“, fragte Draco ein wenig ungläubig, „Wie bist du denn auf den Namen gekommen?“

„Magic Agency Blaise war zu lang.“

„Du warst schon in unserer Schulzeit seltsam.“

„Nicht seltsam, Draco, nur außergewöhnlich“, erwiderte Blaise mit erhobenem Zeigefinger.

„Na wenn du meinst. Übrigens würde ich gern auf einen Vorschlag zurückkommen, den du in der zweiten Klasse gemacht hast.“

„Ich bin zwar erst zweiundzwanzig, aber selbst ich kann mich nicht an all meine genialen Vorschläge aus der zweiten Klasse erinnern.“

„Du nennst es genial, Professor Snape eine Aschwinderin ins Büro zu schmuggeln? Mal ganz davon abgesehen, dass er uns geköpft hätte, wenn er dahinter gekommen wäre. Und warum? Weil du einmal bei ihm nachsitzen musstest.“

„DU warst ein Spaßverderber. Und wir haben es ja auch nicht getan, weil du dagegen warst.“

„Ich hätte ja auch nichts dagegen gehabt, sie in den Gryffindorturm zu schmuggeln.“

„Siehst du? Also welchen meiner genialen Vorschläge meinst du jetzt?“

„Kannst du dich noch an unser Gespräch Weihnachten ’92 erinnern? Zwecks Geschenke?“

„Wo wir festgestellt haben, dass wir die besten Freunde sind?“, fragte Blaise lächelnd, „Klar. War eine lange Nacht.“

Mit der Erinnerung kam auch die Erkenntnis, was genau der Blonde von ihm wollte. Blaises Augen begannen zu glänzen und er lachte leicht: „Du hast Glück, Draco. Ich habe noch niemanden gefragt. Und mein Angebot steht natürlich noch. Ich hab immer gewusst, dass du wieder zurückkommst.“

Zufrieden lehnte sich Draco zurück: „Sehr gut. Ich danke dir.“

Und so wurde Blaise Zabini zu Scorpius Malfoys Patenonkel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kokorichaaan
2010-05-26T20:48:09+00:00 26.05.2010 22:48
Ach ja, ich hab noch was vergessen:

Was ich auch richtig gut finde ist, dass die zwei nicht sofort zusammen kommen. Es gibt ja ff's, bei denen die Charaktere schon im ersten oder zweiten Kapitel im Bett landen... obwohl sie sich vorher nicht kannten/gehasst haben...
Aber bei dir nicht ^.^
Und das ist toll!
Wollt ich nur nochmal gesagt haben ^.^
Von:  Kokorichaaan
2010-05-26T20:44:40+00:00 26.05.2010 22:44
Also erstmal entschuldige ich mich, dass ich deine ff erst so spät kommentiere, aber ich bin erst heute auf sie gestoßen ^.^
Naja, ich hab sie zwar schon eher 'gefunden', bin aber erst heute dazu gekommen mit lesen anzufangen ^.^
Und ich liebe sie!!!
Sie ist echt so toll geschrieben *-*
Eigentlich mag ich das Paaring Tom x Draco nicht so wirklich, aber... wie du das beschrieben hast ist einfach nur süß *___*

Jaaa, jetzt könnte ich noch ewig schreiben, wie toll die ff doch ist, aber dann raube ich dir nur deine Zeit xDD

Mach weiter so!!!
Von: abgemeldet
2010-05-24T21:20:41+00:00 24.05.2010 23:20
Oh wie süüüüüüüüß!
Ich finde das toll das Blaise Scorps Patenonkel wird/ ist^^
Weiß Blaise jetzt eigentlich ALLES über Dracos "reise"?
Auch, wie Scorps "enstand"?
Wird mir nicht ganz klar^^

Ach ja: ERSTE!!!!^^


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