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The strength of war

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wahnsinn...
Ich habe auch dieses Kapitel komplett überarbeitet. Und so wurden aus ursprünglich vier oder fünf Seiten in meinem Schreibprogramm fast 18... Komplett anzeigen

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Licht

Gedankenverloren starrte Ino Nara aus dem Fenster nach draußen. Suna Gakure – gegenwärtig ihre Zuflucht, war eine schöne Stadt. Diese Stadt hatte etwas Mystisches. Etwas Geheimnisvolles. Suna gab einem, mit der dazugehörigen Weite ein unglaubliches Gefühl von Freiheit.

Sie war dieser Stadt dankbar. Diese Stadt hatten sie und ihre Freunde aufgenommen, als sie kein eigenes Heim mehr hatten. Als ihnen der Grund unter den Boden zerstört worden war.
 

Bei all dem Glück, das sie trotz der größten Not erfahren hatte, war sie trotzdem nicht in der Lage, sich vollkommen zu entspannen. Wer konnte das schon, wenn das eigene Heim derart zerstört worden war. Denn Sakura war nach wie vor verschwunden.

Sie seufzte schwer.
 

Sakura. Wo steckst du nur?

Sie brauchte ihre beste Freundin. Sie brauchte ihre Schulter. Ino brauchte dieses ‚als beste Freundin immer für mich da’ Gefühl, dieses Gefühl des Haltest, das eben nur eine beste Freundin geben konnte. Die Blonde ließ die Schultern hängen und lehnte sich an die Glasscheibe. Diese verschaffte ihr etwas Kühlung, als sie ihre Stirn daran lehnte. Für ein paar Momente verharrte sie so, denn die Glasscheibe schien kurzzeitig ihre schwermütigen Gedanken zu vertreiben. Mit geschlossenen Augen und genoss sie diesen Moment des ‚an nichts’ denken zu müssen.
 

Wieder seufzte die junge, werdende Mutter schwer, öffnete ihre wunderschönen, aber von Trauer getrübten Augen sehr langsam. Zog ihre Brauen zusammen und richtete wieder auf. Starrte dieses Mal stumm auf den Fleck, den ihre Stirn an der Scheibe hinterlassen hatte.
 

Sie hatte niemals gedacht, das Konoha einmal so schnell zerstört werden konnte.

Konoha… das mächtigste aller Ninjaländer … hallte es der Blonden durch den Kopf …

Nein.

Das stimmte nicht.
 

Nicht mehr.
 

Es war, egal wie sehr sie sich anstrengte. Oder wie abwegig sie auch denken versuchte, da war nichts, keine Begründung die auch nur ansatzweise reichte um dem Untergang Konohas zu erklären. Geschweige denn irgendeine Logik zu geben...
 

Sie hatten doch so mächtige – legendäre – Krieger gehabt.

Wäre da nicht Kakashi, „The Copy Ninja of Konoha“. Der Ninja, der nicht mal in unmittelbarer Nähe sein musste, um dafür zu sorgen, dass sich seine Gegner einnässten.

Oder da war auch Maito Gai – das legendäre grüne Biest von Konoha. Der stets so positiv an sich und seine Kollegen – seine Freunde glaubte, dass man gar nicht anders konnte, als sich davon mitreißen zu lassen. Auch wenn er manchmal komisch war und auch sehr seltsame Ansprüche an sich selbst stellte, wenn er beispielsweise eine Wette verloren hatte. Nichtsdestotrotz war er für Konoha nicht zu ersetzen.
 

Ganz zu schweigen von Tsunade Hime. Medical Nin wie keine andere. Eine von den drei Legendären San Nin. Hokage – Nachfahrin des Ersten. Mit einer Chakra Kontrolle, wie keine andere.
 

Wie hatten sie nur so überrannt werden können?
 

Ha! Diese feigen Schweine hatten den Überraschungseffekt ausgenutzt!

Das war ja einfach.

Wenn in zweiten des Friedens keiner daran dachte, angegriffen zu werden, war es natürlich leichter, ein ganzes Dorf zu zerstören.
 

… das mächtigste Ninja Land aller …
 

Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf.
 

Es tat verdammt noch mal weh, an ihre zerstörte Heimat denken zu müssen. Daran, dass nun in ihrem Leben nichts mehr so sein würde, wie es mal war. Nie mehr.

Für sie als recht schaffende Bürgerin und Kunoichi - wenn auch derzeit aus besonderen Umständen außer Dienst – die ihr Land, ihr Dorf so geliebt hatte, war es echt hart. Und sie hatte nichts ausrichten können. Sie hatte nicht helfen können, diese Tragödie so verhindern. Oder es zumindest zu versuchen.
 

Ihr stiegen, wie so oft seit sie hier in Suna war, zum unzähligsten Male die Tränen in die Augen.

Es war ihr verboten gewesen, mit in den Krieg zu ziehen. Unter diesen Umständen wäre es einfach ein zu großes Risiko gewesen! Nein. Dass sie eingesetzt worden wäre, daran war einfach nicht zu denken.

Trotzdem fühlte sie sich hilflos.

Ganz so, als ob sie eine Teilschuld daran trug, das Konoha untergegangen war.
 

Ino schluchzte leise, wischte sich unwirsch mit zittrigen Fingern die Tränen von ihren Wangen. Fahrig suchte sie in den Taschen ihrer Hose nach einem Taschentuch, da sie das Gefühl hatte, das der Inhalt ihrer Nase gleich auf den Boden fallen würde, würde sie nicht schnell genug eines finden. Mit einem weiteren verzweifelten, leisen Aufschluchzen, schnäuzte sie sich die Nase, doch irgendwie kam nicht mehr als heiße Luft heraus, während sich ihre Nase nun verstopft anfühlte.
 

Die Kunoichi verzog ihr Gesicht und lehnte ihre Stirn wieder an die kühlende Scheibe.

Sie kniff die Augen zusammen und versuchte einen weiteren Tränen Schwall zu unterdrücken.

Unweigerlich kamen ihr wieder diese schrecklichen Gedanken in den Kopf.
 

Konohas ganzes Ninja Aufgebot, war dem Heer anzahlmäßig ja noch nicht mal bis zu Hälfte ebenbürtig gewesen. Sie hatten zwar einige mächtige Legenden auf der Seite gehabt, die unzählige Gegner platt gemacht hatten. Aber waren die vermeintlichen Verluste, die der unbekannte Feind hatte einstecken müssen im Vergleich zu denen, die Konoha hatte nicht erwähnenswert. Sicher fiel es sogar kaum auf.
 

Schließlich verhielt es sich auch so das die Soldaten, die nicht von Schwangeren, Wöchnerinnen, Kindern, Alten, oder den Kranken aufgefangen werden konnten, sich dafür auf die Nins, die dann noch zur Verfügung standen automatisch anhäuften.
 

Langsam öffnete die Blondine ihre Augen. Konnte diesmal ihre Tränen wirklich zurückhalten, auch wenn immer noch Trauer in ihren sonst so herrlich glänzenden Augen stand.

Sie vermisste Sakura. Ino brauchte sie. Ihre beste Freundin. Damit sie zusammen diesen schweren Schicksalsschlag durchstehen konnten.
 

Sakura … dachte sie und eine unerträgliche Schwermut mit einem ekelhaften Ziehen rund um ihren Kopf legte sich über sie.

Ino glaubte nun wirklich nicht an irgendeine höhere Macht, die über den Wolken über die Menschen wachte. Doch nun sollte es wirklich eine solche höhere Macht geben, flehte sie alles an die Hand schützend über ihre Freundin zu halten. Oder ihr zumindest ein Wunder an die Seite zu stellen. Irgendwas, was wie bewahrte, vor allem Schrecklichen, das sich die Blonde zwar vorstellen konnte, aber nicht wollte.
 

Die junge Shinobi legte in ihren düsteren Gedanken verloren ihre Hände auf ihren kugelrunden Bauch und streichelte diesen sehr sanft. Sakura musste überleben. Sie musste einfach schnell nach Suna kommen. Keine andere Medical - Nin würde sie sich bei der Geburt ihres ersten Kindes aussuchen.
 

Sie seufzte und nahm ihre Stirn von der Scheibe. Ein weiterer tauber Fleck, gleich neben der Stelle, an der ihre Stirn vorhin schon gelehnt hatte, hatte sich zu dem Ersten dazu gesellt. Sie hob ihren Ärmel und begann damit den Fleck gedankenverloren eher zu verschmieren, als wegzuwischen.

Genau in dem Moment, als sie kurz innehielt, knallte die Tür zum Besprechungsraum auf. Das unterschwellige Gemurmel der Männer, die sich an dem runden Tisch auf den Stühlen niedergelassen hatten, weiter im Raum drin, verstummte mindestens genau so schnell.
 

„Kazekage Sama!“, rief der Bote gehetzt und äußerst Ernst, bevor er sich im Türrahmen stehend auf seinen Knien abstützte, um wieder Luft zu bekommen.

Sabaku no Gaara selbst, saß gerade am runden Tisch Sunas und beriet sich mit den überlebenden Ninjas Konohas. Schließlich war an der an der Art und Weise, wie sehr das Dorf unter den Blättern verwüstet worden war, abzuschätzen, dass diese Söldner weiter machen würde, bis sie wohl alle Ninja Länder zerstört hatten.
 

Als war das ein Problem, dem er sich am besten jetzt stellte. Jetzt, wenn er noch früh genug schützende Maßnahmen vorbereiten und ergreifen konnten.

Wenn ihm und seinen eigenen Kriegern dann noch mächtige Ninja aus Konoha zur Seite standen, hatte er zumindest ganz gute Chancen nicht ganz so überrannt zu werden.

Das war das Gerüst, auf das er baute, die Basis, mit er versuchte sein Land zu schützen.
 

Auch wenn er der Jenige war, der bei dieser Krisensitzung, bestehend aus den wichtigsten Kriegern seines Landes und die von Konoha Gakures, der die meiste Zeit über schwieg und nur hin und wieder etwas zur Besprechung beitrug.

Doch das plötzliche Erscheinen des Boten hatte sich die unangenehme Spannung im Raum um einiges erhöht. Ein Bote, der eine solch wichtige Sitzung störte, bedeute nie etwas Gutes. Ein Bote, der dazu noch so außer Atem war und so ernst unter seinem Stirnband hervor schaute, kündigte grundsätzlich nur düstere Katastrophen an. Automatisch spannte sich Gaara an, während sich seine Miene umso mehr verdunkelte. „Kazekage Sama!“ keuchte der Bote erneut. Er brauchte wohl noch einen Moment, bis er sich so weit erholt hatte, dass man ihn einigermaßen verstehen konnte.
 

Gespannt waren alle Augen auf ihn gerichtet. „Kazekage Sama!“ sprach er dann letztendlich und richtete sich wieder auf. Sein Atem ging immer noch schnell. „Jiraiya Sama steht vor den Toren Sunas!“, gab er endlich bekannt und sorgte so dafür, dass die stickige Luft im Raum sehr, sehr dünn wurde.
 

Jiraiya San war am Leben.
 

In Zeiten wie diesen war das eins der wenigen guten und besonders starken Zeichen, das die Zukunft der Ninja Welt wieder ins Gleichgewicht kommen könnte.
 

Gaaras Stuhl war, der erste der laut polternd nach hinten rutschte, als Gaara aufsprang und auf die Tür zum Besprechungsraum zu rannte. Stürzend raste er den Fluren des Kazekage Gebäude entlang. Fußgetrampel hinter ihm, zeugte davon, dass er alle Krieger die sich mit ihm besprochen hatten, direkt auf den Fersen hatte.
 

Shikamaru war einer der Letzten, der aufgesprungen war, um den Pulk aufgeregter Konoha Nins und Suna Nins zu folgen. Wäre er mit als Erster aufgesprungen, hätte er sicher nicht mehr das kurze Platschen mit bekommen. Und das aufgeregte, schmerzerfüllte Keuchen seiner Frau. Er drehte sich um und sah mit einem Plötzlichen, sehr nervösen kribbeln im ganzen Körper zu der Blonden.
 

„Shikamaru…“ keuchte sie und legte die Hände schützend um ihren Bauch, während sie sich krümmte. „Es geht los …“, sagte sie gar atemlos. „Es geht los …“, hauchte sie und kniff die Augen zusammen.

„Kuso…“, murmelte der Schattenkönig und rannte zu seiner Frau. Liebevoll drückte er sie an sich, bevor er sie auf seine Arme hob.
 

Nara verließ mit ihr ebenfalls den Besprechungsraum, nahm auch den gleichen Weg durch das Kazekage Gebäude hindurch, doch rannte er mit der keuchenden Frau auf seinen Armen in eine ganz andere Richtung, sobald er vor dem ehrwürdigen Komplex angekommen war. „Keine Angst“, murmelte er ihr zu. Sah sie an und schenkte ihr ein aufgeregtes Lächeln „… alles wird gut …“
 

Unter Mühen rang sie sich die junge Mutter, ein Lächeln ab. Versuchte tapfer zu sein, sich für das zu wappnen, was nun auf sie zu kam. Sie nickte, bevor sie die Augen wieder zukneifen musste, um der ersten Wehe etwas an Intensität zu nehmen. „Hai …“ quetschte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen raus.
 

Trotz ihrer guten Vorbereitung hatte sie Angst. Sie wusste, was auf sie zu kam. Sie wusste auch, dass sie das schaffen würde. Schließlich hatten das viele Frauen vor ihr auch schon geschafft. Und sie hatte einen Mann an ihrer Seite, der sie nicht im Stich lassen würde.
 

„Ich bitte dich um einen Gefallen …“ Ino kniff die Augen zusammen und schrie kurz vor Schmerzen. Sie hatte einen Wunsch, der auf der Hoffnung basierte, die durch Jiraiya Sans auftauchen geweckt worden war. „Schick Sakura zu mir, sobald du sie siehst!“, bat sie. Sakura musste dabei sein. Sie musste!
 

„Hai. Ino Chan.“
 

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Was für eine Schande …
 

Düster starrten die leeren, undeutbaren Augen des dunklen Heeresanführers auf all das, was aus der Schlacht wieder gekehrt war.

Es waren keine ernsten Verletzungen. Vermutlich war dies der großen Anzahl seiner Krieger zuzuschreiben. Wären sie weniger gewesen, hätte er wohl neue Söldner anheuern müssen. Dennoch waren seine Krieger verletzt, was gleich bedeutete, dass sie nicht konnten. Dies wiederum stand seinem Plan ungemein im Weg. Also hatte er dennoch einen Verlust, mit dem er jetzt klarkommen musste. Es war die Art von Verlusten, die er vorhergeahnt hatte und die er eigentlich hatte vermeiden wollen. Die er auch vermieden hätte, wenn ihm seine Greisige Persönlichkeit, die er einfach nicht unter Kontrolle bringen konnte, nicht diesen Schwachsinn eingeredet hätte.

Er klammerte seine Finger vor Anspannung etwas fester in den Stoff seines Zelteingangs hinein, den er nach oben hielt.
 

Dafür würde Kakazan teuer bezahlen müssen!

Harsch ließ er den Zelteingang fallen, als er sich abwandte.

Wütend knurrte es aus seiner Kehle und er brüllte wütend auf. Schlugen seine Fass große Fäuste auf den Tisch, der direkt neben ihm stand. Der Tisch ging mit seinem schweren, massiven Holz unter dem rasenden Zorn Kyukazan nicht kaputt ging. Aber er musste es in Kauf nehmen, das man von nun an die Umrisse Kyukazans Fäuste als hässliche Einbuchtungen am einen Ende sehen würde.
 

Der Herrscher war unbeschreiblich wütend. Es glich einer Demütigung. Selbst wenn es nur eine Schlacht dieses Krieges war, die er verloren hatte. Er hatte eine Niederlage einstecken müssen.

Wenn man bedachte, das er das mächtigste Heer der ganzen Geschichte um sich gescharrt hatte.

In die Flucht geschlagen von einem Land, das nur aus Inseln bestand, während es noch nicht mal halb so groß wie das Land des Feuers war.
 

Was für eine Schande.
 

Mit einem weiteren dunklen Grollen seiner Kehle wandte sich der Mann von seinem Tisch ab. Sein Körper bebte, zuckte unkontrolliert. Zwischendurch schnappte er nach Luft, so als ob ihm irgendetwas Unsichtbares die Luft abdrücken würde. Kurz wankte er sogar so sehr, dass er den Anschein machte, in die Knie zu gehen. Gezwungen von einer gespenstischen Macht. Dabei konnte man die Miene des Anführers deuten. Denn sie veränderte sich fast sekündlich von ängstlich auf wütend und wieder zurück.

Kyukazan druckste. Würgte, knurrte dann wieder, bevor seine Miene von panisch wieder zu angespannt und sauer wechselte.
 

„Kannst du mir das erklären?“ seine Stimme fuhr schroff durch das menschenleere Zelt, dennoch stieg die Spannung ins unermessliche.

„Kyukazan… ich, ich … ich war mir so sicher …“ zitterte die Stimme des alten Kakazan mit zitternden Händen. „Aber ich schwöre dir, wenn …“ versuchte es der alte Mann, doch wurde er wütend unterbrochen. „SCHWEIG!“ fuhr ihm die donnernde Stimme des weit aus jüngeren Kyukazan dazwischen.

Keinen Moment später flog der Hüne durch das Zelt und riss dabei einige Stühle sowie Tische mit sich, die bei Weitem nicht so stabil waren, wie der große nahe des Zelteinganges. „Ich hatte dir gesagt, ich bringe dich um! Und ich bin kein Mann, der seine Versprechen nicht hält!“ drohte der Krieger mit seiner festeren Stimme und griff an seinen Gürtel nur um den Knauf seines riesigen, geschwungenen Schwertes aus der dazugehörigen Scheide zu ziehen. Keinen Moment später hielt er es sich drohend selbst an die Kehle ...
 

„WENN ICH STERBE, DANN STIRBST AUCH DU!“, kreischte das alte Stimmchen mehr als nur panisch. Aus seiner Stimme konnte man hören, wie groß die Angst um sein Leben war. „OHNE MICH, BIST DU NICHT DAZU IN DER LAGE YOUTON ZU KONTROLLIEREN!“, schrie Kakazan, mit der Hoffnung das diese Argumente ausreichten, um Kyukazan davon zu überzeugen, wie wichtig er war, wenn er der Jenige bleiben wollte, der die Söldner vor seinem Zelt befehligte.
 

„SEI STILL“ fauchte Kyukazan, als wolle er dies gar nicht hören. Und wieder flog der Krieger durch das Zelt.

„ER WIRD DICH TÖTEN. HAST DU MICH ERST GETÖTET, WIRD ER DIE KONTROLLE ÜBERNEHMEN!“ krächzte die aufgeregte Stimme des Alten schrill.
 

Seine Miene die pure Todesangst beschrieb, wechselte mit einem Mal auf bitterböse und finster. Der Krieger hielt inne, während er überlegte. Kakazan hatte nicht unrecht. Wenn er diesen dummen Greis nun tötete, würde Youton zu stark für ihn sein. Es wäre glatter Selbstmord. War Youton erst mal der stärkere von beiden, würde er tot sein, bevor er auch nur auf die Idee kommen konnte, sein Schwert zu ziehen. Nur um wenigsten zu versuchen sich zu verteidigen. Der jüngere Kyukazan legte den Kopf in den Nacken und starrte an die graue Zeltdecke. Ließ sich selbst trotz all der klaren Fakten, die im Falle des Falles allesamt gegen ihn standen - oder den alten Teil seiner Persönlichkeit für einige qualvolle Momente selber im ungewissen. Schließlich musste dieser alte Kauz lernen, was es hieß ihn so zu demütigen. Außerdem was ihm drohte, wenn er es nochmal versuchen würde.
 

Irgendwann hatte der Alte etwas von seiner feixenden Art zurückgewonnen. „Du kannst mich nicht töten“ zischte Kakazan und ein Hauch von Schadenfreude schwang mit in der zerbrechlichen Stimme. „Du kannst mich nicht töten“ höhnte es im dunklen Zelt. "Wenn du mich tötest, verlierst du alles!" ein leises Kichern kam von dem Mann im Zelt und er sah auf einmal unheimlich verbraucht aus. Die Blässe, die ihm urplötzlich im Gesicht stand und den eingefallenen Wangen, über die sich alte, trockene, faltige Haut zog, sah man ihm an, wie alt diese Gestalt war, wenn der ältere, die Oberhand hatte.
 

Die Brauen des Kriegers zogen sich zusammen, Haut glättete sich und die Blässe wich einem eher rosigen Ton. Narben traten hervor, zumindest die, die er in seinem Gesicht hatte, und nicht von Stoff bedeckt waren. „Schweig …“ sprach Kyukazan erneut, als er aufrichtend seine Brust durchdrückte. „Von nun an gehen wir nach meinen Plänen vor. Wie wir es hätten von Anfang an machen sollen“ grollte die festere Stimme. Er stapfte langsam wieder auf den Zelteingang zu. Mit einem weiteren düsteren Blick hob er wieder den Zelteingang an und sah hinaus auf das endlos wirkende Lazarett seines Heeres. Stumm und kalt sah er auf die Söldner, die ihm mehr oder weniger aus Loyalität, wenn nicht eher wegen des Geldes, treu waren. Doch nun verletzt auf unbequemen, aber funktionellen und in der Eile aufgestellten Feldbetten lagen, um Wunden die Chance zu geben, zu heilen.
 

Kyukazan nahm einen tiefen Atemzug.

„Unser nächstes Ziel ist das Reich des Windes.“
 

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Natürlich ließ Sasuke sie nicht einfach gehen, nur weil sie darum bat. Wie hatte sie auch nur auf diesen absurden Gedanken kommen können? Ein Sasuke Uchiha hatte seine Grundfesten Prinzipien. Darunter fiel auch, dass er sich nicht von einem 'bitte bitte' und einem tieftraurigen Augenklimpern überreden ließ. Schließlich war er nicht der Typ, der sich nie was dachte, wenn er etwas tat. Bei ihm hatte immer alles einen Grund. Der gut durchdacht und bis zur Perfektion hin durchgeplant war.
 

Allerdings war sie nie Teil dieser Pläne gewesen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, an dem sie sich nichts anderes gewünscht hätte sogar in einem solchen Plan eine sehr große Rolle zu spielen. Letztendlich hatte sie gehofft, dass er sie zu mindestens irgendwann mal sehen würde. Erkennen, wie viel wert sie eigentlich war.
 

Bis er die Entscheidung getroffen hatte, zu gehen. Und ihr damit unmissverständlich zu verstehen zu geben, dass sie für ihn nicht so wichtig war, wie sie eigentlich immer gedacht hatte. Oder viel eher es gehofft hatte.
 

Verdammt noch mal! Es hatte unendlich wehgetan, als sie auf der harten Steinbank aufgewacht war und realisiert hatte, dass sein Weg, nicht derselbe wie der ihre war. Es hatte sie unsäglich verletzt, ihn nach Jahren als Schüler des Nuke Nins wieder zu sehen, der einer der größten Feinde Konohas war. Denn das bedeutete unweigerlich, dass er niemals mehr zurückkommen würde. Damals, als er oben am Rang des Kraters neben Kabuto und Orochimaru gestanden hatte. Als er so abwertend auf Naruto und sie herab gesehen hatte, war für sie der Zeitpunkt gekommen, an dem sie aufgegeben hatte. An dem sie Sasuke aufgegeben hatte. Sie war eine große Freundin von Ehrlichkeit und Realismus. Ihrer Meinung nach ging beides - zwar nicht immer - aber sehr oft Hand in Hand einher.

Sie mochte es nicht um den heißen Brei herum zu reden.
 

Aber als ihr in diesem Moment ihr klar wurde, das Sasuke an diesen Dämon seinen Körper und Bonus gleich seine Seele mit verkauft hatte - nur damit er eine Stärke erlangen würde, die er anstrebte, um seinen Frust und seine Trauer endlich los zu werden. Hatte sie die Seite des Realismus den sie so vergötterte kennengelernt, die sie absolut hasste. Es war diese Art, die den giftigsten Nachgeschmack hatte. Dieser Realismus hatte ihr eine Wahrheit um die Ohren geschlagen, dass sie nahe daran gebracht hatte, den Verstand zu verlieren. Aus reiner Verzweiflung.
 

Weil Sasuke nicht ehrlich war. Nicht zu sich selbst. Weil er nicht realistisch genug weit sehen konnte, um zu erkennen, wie gefährlich diese Schlange eigentlich war. Trotzdessen das er Orochimaru getötet hatte, dieser alte Mann hatte etwas aus Sasuke gemacht, was man nicht mal mehr mit 'abscheulich' bezeichnen konnte. Er hatte Sasuke zu einer Hülle gemacht. Eine Maschine. Die tötete, wenn ihr Menschen im Weg waren, die ihm eigentlich nur helfen wollten, wieder etwas Verstand in sein ausgeschaltetes Gehirn zu bekommen.
 

Wenn sie so darüber nachdachte, konnte sie nicht umhin um ihn kurz mit ihrem größten Mitleid anzusehen.

Eigentlich war er eine ganz arme Seele.
 

Er hatte mit ansehen müssen, wie seine Eltern getötet wurden. Und das von eigenem Bruder. Dem Menschen, der eins sicher das größte Vorbild des Mannes gewesen war, der gerade vor ihr stand und mit nichtssagenden Augen ansah.
 

Sie seufzte, als ein beklemmendes Gefühl in ihr aufstieg. Es meldeten sich schon mit einem unangenehmen Kribbeln in ihrer Bauchgegend die ersten Schuldgefühle an. Sie hatte das Glück gehabt, in einem guten Elternhaus aufzuwachsen, als Tochter zweier Menschen, die eine glückliche Ehe führten. Die sie stets unterstützt hatten. Egal, welche Prüfungen sie hatte bestehen müssten. Oder welche Entscheidungen sie getroffen hatte, sobald sie alt genug gewesen war.

Auf ihren Schultern hatte nie irgendein Druck gelegen. Sie hatte niemals im Schatten eines älteren Bruder oder einer älteren Schwester gestanden. Nie hatte man viel mehr von ihr erwartet, als sie eigentlich hatte schaffen können.
 

War er deswegen so geworden, wie er nun war?

Weil er nie jemanden es hatte recht machen können?
 

War er deswegen aus Konoha ... geflohen?
 

Sie zog nachdenklich ihre Brauen zusammen und der mitleidige Blick wich einem Nachdenklichen.

Aber da war immer noch Naruto.
 

Als ihr dieser Mann in den Sinn kam, wusste sie nicht, ob nicht er es war, der die schrecklichere Vergangenheit von beiden hatte.
 

Sasuke hatte Eltern gehabt, einen Bruder. Eine Familie, die ihn geliebt hatte.
 

Naruto hatte gar nichts gehabt.
 

Es schnürte ihr Augenblicklich die Kehle zu und Tränen stiegen ihr Kurz in die Augen, die sie aber erfolgreich zurück kämpfen konnte.
 

War es nicht gar das schlimmere Gefühl, nicht zu wissen, wie es sich anfühlte, von Eltern geliebt zu werden?

Wie schlimm war es, wenn man den Schmerz eines Freundes sah, der sehr wichtige Menschen verloren hatte. Wie schrecklich war es, dies nachempfinden zu wollen aber nicht zu können?
 

Die Schuldgefühle in ihrem Magen ballten sich zu der Größe einer Honigmelone zusammen.

Sie fühlte sich schlecht, weil sie immer alles gehabt hatte. Sie war die Jenige gewesen, die immer die behütetste gewesen war. Die nie eine Bürde auf ihren Schultern tragen hatte müssen, die sie aber nie gewollt hatte.
 

Ihr war klar, dass sie nichts für die Schicksalsschläge konnte. Sie musste sich das aus dem Kopf schlagen. Aber dennoch fühlte sie sich schuldig.
 

Sakura seufzte. Leiden trat in ihre Züge, während sie innerlich hoffte, dass irgendwas den jungen Nuke Nin dazu brachte sie einfach gehen zu lassen. Doch er sah sie nur stillschweigend an. Nein. Er würde sie nicht gehen lassen. Traurig legte sie den Kopf in den Nacken, nur um weitere Tränen wegblinzeln zu können.
 

Sie wusste nicht, was er vorhatte. Doch nun schien das Schicksal es zu wollen, dass sie auf einmal doch Teil seines Plans wurde. Jetzt, wo es ihr nicht mehr das Herz brach, wenn sie an ihren verlorenen Freund - ihre erste große Liebe dachte.
 

Sasuke Uchiha war immer noch so undurchschaubar wie eh und je. Auch jetzt, als er sie sehr grob am Oberarm packte, ohne auf ihre Proteste einzugehen und zerrte er sie dann mit sich. Schnur stracks marschierte er wieder auf die alte verlassene Pension zu. Zwang sie zu etwas, was sie absolut nicht wollte. Sie wollte nicht in seiner Nähe sein. Auch wenn es ihr nicht mehr das Herz brach, war es immer noch unerträglich für sie. Sie wollte auf keinen Fall Teil seines Plans sein. Sie wollte ihre Freiheit, aber kein Leben als 'nichts' als Fußabtreter Team Takas.
 

„Du tust mir weh!“, rief die Rosahaarige verzweifelt und stolperte mehr hinterher, als das Sie richtig gehen konnte. Doch der Uchiha schien es nicht zu interessieren, sondern ging einfach weiter. „Lass mich los!“ fauchte sie, aber Sasuke kümmerte es nicht. „Nargh!“, rief sie aus „Verdammt!“ brüllte sie und riss sich endlich los, stolperte ein paar Schritte nach hinten, aber fing sich wieder. Sie blieb stehen und starrte dem Uchiha mehr als nur wütend in die Augen. „Ich werde nicht dein Mittel zum Zweck sein, Sasuke Uchiha!“, sagte sie sehr deutlich, sah ihm noch einmal zutiefst verletzt an, bevor sie sich umdrehte und genau in die entgegengesetzte Richtung ging, in die sie gerade gezerrt worden war.
 

Es war unglaublich. Da steckte doch wirklich kein Funke Anstand mehr in diesem Mann.

Sie hörte langsame Schritte hinter sich, die ihr sagten, dass er ihre Verfolgung wieder aufgenommen hatte. Diesmal schien er sich aber Zeit zu lassen.
 

Eine Tatsache, die sie wütend machte. Er konnte sie nicht zwingen, da zu bleiben. Sasuke Uchiha musste einfach damit klarkommen, dass sie sich nicht an ihn ketten würde.
 

"Sakura."

Sie zwang sich weiter zu gehen, auch wenn sie kurz den Impuls gespürt hatte, stehen zu bleiben und sich um zu drehen.

Sie durfte nicht! Sie hatte Angst, das doch Schwach werden würde, wenn sie es tat.
 

Das leise aufkommen seiner Schuhe wurde immer Lauter.

Wie machte er das nur?

Sakura konnte raus hören das sich weder die Schrittfrequenz noch die Schrittlänge verändert hatten, sodass man hätte darauf schließen können, dass sich Uchiha beeilte um wieder auf ihre Höhe zu kommen.
 

"Ich habe dich beschützt!", sagte er tonlos.
 

Die Medical Nin biss sich auf ihre Lippen. Zorn wallte etwas höher. War es denn möglich?

Das er nach allem jetzt auf die Idee kam, so anzufangen.
 

"Ich sage dir das Gleiche, wie der Frau die dich und dein Team begleitet. Du hast das so oft getan, ich bin mir sicher, dass du auch diesmal ohne Problem darüber hinweg sehen kannst. Mach doch einfach das was du bis jetzt auch immer getan hast in solchen Situationen. Sprich nicht mehr davon und ignoriere mich! Dann sind wir beide glücklich!" fauchte sie wütend.
 

Das Stetige, dumpfe aufschlagen zweier Füße direkt hinter ihr sagte ihr das er nun also aufgeschlossen hatte. Dies bestätigten die langen Finger des Uchiha Erben, die sich nun aber bei Weitem sanfter um ihre Oberarme legten. Bestimmt aber etwas umsichtiger brachte er sie so zum Stehen. Sie konnte das Gefühl nicht beschreiben, was sie in diesem Moment durchzuckte.

Es war nicht angenehm, seine Finger auf ihrer Haut zu spüren. Sie gaben ihr das Gefühl gefangen zu sein. Doch irgendwie kannte sie dieses Gefühl. Es war wirklich schwer das zu beschreiben. Sie hatte es vor Jahren schon einmal gefühlt. Wann wusste sie nicht mehr. Aber sie schätzte, dass es ungefähr zu dem Zeitpunkt der Chunin Prüfungen gewesen sein musste. Als die Katastrophe mit Orochimaru seinen Anfang genommen hatte. War es Schutz, den sie da spürte? Nur stellten sich die Fragen, warum er der Meinung war, sie beschützen zu müssen. Was allerdings wichtiger war - war es schlimm, wenn sie genau das als angenehm empfand?
 

"Sakura" fing er wieder an während diese ihre Fäuste ballte. Doch weiter sagte er auch nichts. "Sasuke, denkst du denn wirklich das Wir beide mit unseren grundverschiedenen Lebensphilosophien uns auch nur irgendwie arrangieren könnten?" hakte sie bei ihm nach doch bekam keine Antwort. Gut so. Denn sie war nicht fertig. "Ich verstehe nicht, was du vorhast. Ich habe auch nie verstanden, was dir diese Rache eigentlich bis jetzt gebracht hat oder was es dir bringen soll. Außer den Absturz in die Dunkelheit kam ja nicht viel bei rum" sie schnaubte, und versuchte sich zu befreien. Doch seine Finger ließen sich einfach nicht abschütteln. "Lass mich los Sasuke. Ich möchte nicht länger bei dir sein. Du hast mir oft genug gezeigt, was du von mir hältst und wie sehr du mich schätzt. Jetzt brauchst du mich nicht auch noch zu demütigen, in dem du mein Gesicht in den Dreck zu deinen Füßen drückst!" zischte sie. Wurde dabei immer zorniger. Doch es tat gut, diesem vermaledeiten 'Ich stelle meine persönliche Vendetta über die Menschen, denen ich etwas bedeute' Idioten endlich all das zu sagen, was sie in all den Jahren immer wieder wütend gemacht hatte.
 

Doch als wolle er sie verhöhnen, hörte man vom Sharingan Erben nur ein belustigtes Schnauben.

„Wo willst du denn hin?“, fragte er dann. Und Sakura verstand seine bitterböse Anspielung. Mit einem Kräftigen reißen befreite sie sich ein zweites Mal.
 

Trotz allem würde sie sich nicht dazu hinreißen lassen, ihre Fassung zu verlieren.

Auch wenn Konoha zerstört war, war ihr Zuhause bei ihren Eltern und Freunden. Sie drehte sich und feixte nun den jungen aber blassen jungen Mann vor sich hämisch an.
 

„Der Unterschied zwischen uns beiden ist ...“, sagte sie und ließ sich mit dem zweiten Teil ihrer Antwort Zeit, "... das mein Zuhause dort ist, wo meine Freunde sind. Ich muss es nicht suchen! Aber wo ist deins?" eiskalt schlug sie denn gedachten Ball zurück. Auch wenn es - wie erwartet - auf keinerlei Reaktion traft.

Und wenn sie gleich schon dabei war, konnte sie auch das raus lassen, was sie ihm in ihrer Fantasie schon so oft gesagt hatte. Wut kribbelte wie aber Millionen von Ameisen über ihren Körper „Lass dir eins gesagt sein, Uchiha! Ich bin nicht mehr die, die du vor zehn Jahren auf einer kalten Bank aus Stein zurückgelassen hast! DU kennst mich nicht mehr!“ fauchte sie und drehte sich ein letztes Mal um.
 

Abgang Sakura Haruno.
 

Zumindest hatte sie das so geplant. Im Endeffekt schallte sie sich eine Idiotin. Wie hatte sie auch nur denken können, das Sasuke Uchiha sie nach ein paar knackigen Worten einfach gehen ließ?

Denn im nächsten Augenblick war Sasuke schon wieder direkt vor ihr. Sie hasste es, wenn er das tat!

Aber sie reagierte prompt und machte einen Satz nach hinten, ging automatisch in Verteidigung Position. „Ich werde nicht mit dir Kämpfen“ sprach der blasse Uchiha gelangweilt. Anscheinend hatte dieser das wirklich nicht vor. Denn er machte keine Anstalten sich in auch nur in irgendeine verteidigende oder sogar angreifende Position zu begeben.
 

„Oh!“, meinte Sakura gereizt und behielt ihn ganz genau im Auge. Ihm war im Kampf nicht zu trauen!

„So ein Pech aber auch. Denn wenn du mich nicht gehen lässt, werde ich mir den Weg frei Kämpfen!“ fauchte sie. Sie freute sich diebisch. Er würde staunen. Wenn sie wirklich um ihre Freiheit kämpfen musste, würde sie es tun. Und wenn Sasuke dabei mit bekam, das ihre Schläge Wort wörtlich Kleinholz aus ihm machen konnten, würde er es sich bestimmt überlegen, ob er auf so etwas wie sie noch große Lust hatte.
 

„Ich werde nicht mit dir Kämpfen“ wiederholte, der ruhige erneut, und überging ihre Worte einfach. Er griff wieder nach ihrem Arm. Doch Sakura machte erneut einen kleinen Ausfallschritt nach hinten und sammelte währenddessen Chakra in ihrer Faust. Keinen Augenblick später rammte sie diese ziemlich genau auf die Stelle, auf der der junge Mann bis gerade noch gestanden hätte. Wenn er nicht ausgewichen wäre. Ein riesen Krater entstand unter dem Druck und Sasuke musste insgeheim zugeben, dass er eine solche Schlagkraft der dann doch recht zierlich wirkenden Sakura, nie zugetraut hätte. Er hatte gehört, dass Sie bei der Godaime gelernt hatte. Was allerdings die Spezialität der blonden Hokage war, wusste er nicht. Es hatte ihn auch nicht sonderlich interessiert.

Sakura sammelte erneut Chakra in ihrer Faust und rammte diese auf die Stelle, auf die der Sharingan träger ausgewichen war. Sasuke sprang wieder in die Luft, um dem alles zerstörenden Schlag zu entkommen.
 

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Etwas weiter abseits von diesem ganzen Szenario standen die anderen drei von Team Taka und beobachteten das Spektakel. Suigetsu schien allerdings der Einzige zu sein, der die ganze Situation doch recht erheiternd fand. Denn mit einem breiten grinsen und die Arme hinter seinem Kopf verschränkt, hatte sich ein sehr breites Grinsen auf dem Mund des sehr, sehr blassen Kämpfers ausgebreitet. Er wusste das Jugo dass ganze wohl mit einer nichtssagenden Miene beobachtete. Der Große war so oder so recht einfallslos, wenn es darum ging, eine Unterhaltung mit Mimik zu unterstreichen.

Das hieß, wenn er mal was sprach.

Suigetsu sah zur Seite zu dem großen Mann. Eigentlich kannte er nur diese Miene von Jugo. Und die andere. Wenn er ausrastete. Ohne das zu kommentieren, drehte er nun seinen Kopf zu seiner anderen Seite. Nun sah er auf Karin herunter. Die schien unter den Ganzen drucksen und dem unkontrolliertem zucken sämtlicher Gesichtsmuskeln sich wohl gerade nicht entscheiden zu können, welchem Gefühl sie denn nun nachgeben sollte. Wut sah der weißhaarige Krieger. Unbändigen Zorn. Aber da war auch Sorge, Nervosität, Angriffslust.
 

Und Eifersucht. Ganz deutlich.
 

Seit dem Sasuke gesehen hatte, wie diese Medical Nin diesen Kyubi geheilt hatte, war es für sie unmöglich geworden, auch nur ein kleines bisschen seiner Aufmerksamkeit zu bekommen. Bis jetzt hatte er dieser Schnepfe schon mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als ihr in all den letzten Jahren.

Das war nicht fair!
 

Alles, was er von seiner Aufmerksamkeit abzugeben hatte, schenkte er dieser blöden Kuh. Die lief ihr den Rang ab und musste sich noch nicht mal sonderlich anstrengen! Sasuke kam einfach zu ihr, weil er etwas in ihr erkannt hatte, was sie nicht hatte.
 

PAH!
 

Dass sie nicht lachte! Sie hatte so viel durchgemacht für und mit diesem Team. Alleine nur wegen Sasuke. Ihr ganzer Körper war übersät von Narben. Und das alles hatte sie mit offenen Armen entgegen genommen, nur um etwas von Sasukes Aufmerksamkeit, sogar seiner Nähe spüren zu können.
 

Dass diese dumme Kuh nur ein paar wenige Male mit den Wimpern klimpern musste ...

Das war verdammt unfair!
 

„Tja Karin …“, meinte Suigetsu und minderte damit nicht unbedingt die Wut der Brillenträgerin, denn von ihm kam nie etwas, was sie aufmuntern würde. „Damit bist du wohl ausrangiert!" der Weißhaarige druckste mit einer Spur von Häme. Denn er schien das Ganze nach wie vor sehr lustig zu finden. Genau deswegen konnte er sich auch sein nächstes Kommentar nicht verkneifen. "Du bist zu halt verbissen!" er gluckste, während er registrierte, das seine Worte nicht unbedingt dazu beitrugen, die Lage zu entspannen. Aber es machte ihm auch einfach viel zu viel Spaß! "Hey Jugo! Hast du das kapiert?" fragte er den größeren. "Ein Wortspiel!" Suigetsu kicherte über seinen eigenen Witz. " 'Verbissen!' Kapiert?" hakte er nach, doch wie zu erwarten, bekam er keine Antwort.
 

Es störte ihn nicht. Gewundert hätte es ihn, wenn Jugo tatsächlich reagiert hätte! Irgendwie.

Dann sah er wieder zu Karin, die stocksteif da stand und vor Wut mit den Zähnen knirschte. Kami - Sama! War die Sauer!

Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. Da war doch echt zu verführerisch! Er tat nichts lieber, als den Menschen in seiner Umgebung gehörig auf den Keks zu gehen. Da aber in dieser Gruppe nur Karin darauf ansprang und jedes Mal durch die Decke ging, konnte er es auch jetzt nicht lassen, in der sehr frischen Wunde ein wenig herumzustochern. "Ach Karin! Sehe es doch ein Mal so! Du bekommst keine Narben mehr!" versuchte er sie gerade aufzumuntern? "Denn welche Chance hast du schon mit deiner kleinen Zauberei gegen eine komplett Ausgebildete, spezialisierte und wohl auch Erfahrene Medical Nin?" Sofort duckte er sich außer der Reichweite der jähzornigen Frau. Es war quasi ein Reflex ihrer Prügel auszuweichen, wenn er es nicht lassen, konnte sie so lange zu foppen, bis ihr die Hutschnur platzte.
 

Doch zu seiner Verwunderung blieb die Prügel aus. Er zog seine Stirn in fragende Falten und beugte sich um Jugo herum, hinter dem er sich versteckt hatte.
 

Karin stand immer noch wie zur Statue erstarrt da. Und knirschte immer noch mit den Zähnen. Wobei sie zwischenzeitlich damit angefangen hatte, unregelmäßig Luft aus ihren Nasenlöchern zu stoßen. Die bebrillte Frau starrte auf das Szenario einige Meter vor ihr. Suigetsu folgte ihrem Blick und sah, das Sasuke und Sakura immer noch kämpften.

Obwohl er das infrage stellte. Konnte man dies einen Kampf nennen, wenn Sasuke den präzisen Schlägen der Medical Nin, die die Wucht einer größeren Bombe hatten, immer wieder auswich?
 

„Ich hasse sie …“ zischte sie zwischen ihren Zähnen hindurch. Und irgendwie hatte der Weißhaarige das Gefühl, das dies bei Weitem nicht hinkam.

Karin schien ihr mehr als nur die Pest an den Hals zu wünschen.
 

„Du hasst sie?“ hakte Suigetsu nach, aber lachte dann. „Das glaube ich! Sasuke gibt ihr die Aufmerksamkeit, die du schon immer haben wolltest. Er sieht auch etwas in ihr, was er in dir nie gesucht hat!" Er stellte sich neben sie und drückte frech sein Rückgrat durch. "Eine fähige Medical Nin und.... eine echte Frau!"

Wenn er Karin schon in diesem Zustand sah, in der sie aus lauter Wut nichts anderes mehr konnte außer Zähneknirschen und durch die Nasenlöcher schnauben wie eine wild gewordene Bache (*), dann wäre er dumm das nicht auszunutzen!
 

Suigetsu lachte wieder auf, er beschloss aber, es für diesen Abend gut sein zu lassen. Wer wusste schon, wann er selbst jetzt den Bogen überspannt haben würde!

Deswegen wandte er sich auch eher wieder dem 'Kampf' zu. Oder was auch immer das war, was Sasuke und Sakura da gerade versuchten zu klären. Neben sich bemerkte er, wie Jugo sich von dem Ganzen abwandte und wieder träge in die Richtung des Pension Eingangs stiefelte.
 

Da musste Suigetsu dem größeren Recht geben. Es war sinnlos hier weiter rum zustehen. „Hai Jugo“, meinte darauf hin der Krieger mit den weißen Haaren. „Sasuke wird jetzt jeden Moment kurzen Prozess machen!“
 

Tatsächlich war es so, dass Sasuke den Kampf auf einmal resolut beendete. Er wich einem weiteren Schlag aus, sprang in die Luft und steuerte seine Landung so, dass er direkt vor Sakura wie auf Watte auf dem Boden landete. Schnell packte er sie an den Schultern als auch schon sein Sharingan zu rotieren begann. Gerade noch hatte Sakura Zeit erst verwirrt, dann erschrocken zu gucken, als auch schon ihre Augen nach innen rollten und sie mit einem leisen, verzweifelten Stöhnen in sich zusammensank. Sasuke fing sie auf und warf sie sich dann wie einen Sack über die Schulter.
 

_____
 

Fern ab dessen, konnte das Glück nicht größer sein. Was geschehen war, konnte sie gar nicht in Worte fassen. Es war mehr als ein Wunder. Es war, als ob alles schöne, was sie sich hätte wünschen können, niemals mit dem Mithalten konnte. Diese Freude, ihren neugeborenen Sohn in den Armen zu halten, machte sie Glücklicher denn je. Und immer, wenn sie an den Moment zurückdachte, in dem sie ihren Sohn das erste Mal auf ihrer Brust und in ihren Armen gespürt hatte, stiegen ihr aus lauter Überwältigung die Tränen in die Augen. Ein glückseliges Lächeln stand seit Stunden auf ihren Lippen. Insgesamt wirkte sie wie das eben nach so einer Geburt war sehr ausgelaugt. Aber das, was sie für diese Schmerzen bekommen hatte, hatte alles im Augenblick einer Sekunde vergessen gemacht. So dachte sie auch seit dem Zeitpunkt, an dem sie Mutter geworden war, auch nicht mehr an das, was sie vor wenigen Tagen noch so gequält hatte.
 

Sieben Tage war er nun schon alt. In dieser Zeit hatten sich seine Beschäftigungen bis jetzt größtenteils auf das Essen und Schlafen beschränkt. Dies alleine erinnerte sie unheimlich an den Vater des Jungen, und immer wenn sie daran dachte, zauberte es einen Hauch von Belustigung in ihre faszinierten Züge. Denn sie konnte sich immer noch nicht an dem kleinen Geschöpf das gegenwärtig nahe bei ihrem Herzen ruhte sattsehen. Denn sie hatte noch nie ein schöneres Baby gesehen. Sie war sich auch sicher, schönere Kinder als die, die in die Familie von ihr und ihrem Mann hineingeboren wurden, gab es nicht.

Ihr Sohn war ihr ganzer Stolz.
 

Sie war ehrlich, als sie jünger war, hatte sie einiges gemacht, was sie heute ganz sicher nicht mehr machen würde. Allerdings war sie auch der Überzeugung, dass sie dies auch zu dem gemacht hatte, wer sie heute war.

Aber wenn sie sich ohne Eigenlob auf die selbst auf die Schulter klopfen konnte, dann war es wegen diesem Kind. Das hatten sie und Shikamaru richtig gut hinbekommen.
 

Ein leises Klopfen erschallte an ihrer Tür, dass sie hätte beinahe zusammenschrecken lassen, so vertieft war sie in das Bündel, das so nahe bei ihr lag. Sie schenkte dem Kleinen ein weiteres liebevolles Lächeln und ein sanftes Streichen über seinen bemützten Kopf, bevor sie aufsah. Die Blonde rief ein sanftes ‚Herein’ und sah aufmerksam zur Tür. Hinata war es, die vorsichtig und gar schüchtern den Kopf zur Tür rein steckte, so als hätte sie Angst zu stören. Als die Nara sie erkannte, schenkte sie auch ihrer Freundin ein Lächeln. "Hinata!", sagte die Blonde herzlich, wandte sich und ihren Blick kurz ab um ihren Sohn auf ihre Arme nehmen zu können. Dann richtete sie sich auf. Sie zögerte kurz, denn wieder konnte sie sich schwer von dem schlafenden Kind trennen. „Komm rein!“ lud die junge Mutter zum Eintreten ein.
 

Als sie sah, das Hinata sich immer noch nicht von der Stelle bewegte, sah Ino das Hinata wohl etwas mehr als eine herzliche Einladung brauchte. „Er beißt dich nicht!“, sagte sie und sah sie fröhlich an "Er hat schon gegessen!" scherzte sie und strahlte die Hyuga mit ihren blauen Augen an.

Kurz erschien ein schüchternes Lächeln auf den Lippen der Blauhaarigen Kunoichi. Langsam drückte sie die Tür auf und trat ein. „Hey …“, sagte die Hyuga schüchtern, während sie immer noch an der Tür stehen blieb.
 

Mit einem innerlichen Kopfschütteln verfolgte Ino das Ganze. Sie war so ein hübsches Mädchen! Die Blonde war sich sicher, wenn sie nur etwas Selbstvertrauen hätte, dann hätte sie Naruto schon dreimal um den kleinen Finger gewickelt. "Hinata!”, sagte Ino schon fast vorwerfend, während sie dabei lachte. „Jetzt komm endlich näher uns sieh dir meinen Sohn an! Leiste mir etwas Gesellschaft!“ wurde die junge Hyuga aufgefordert.
 

Immer noch vorsichtig kam setzte sich die junge Frau an der Tür in Bewegung. Ganz wohl war ihn nicht bei der Sache. Was war, wenn sie gerade wirklich störte, aber Ino einfach nur zu höflich war, um sie wieder wegzuschicken?

Obwohl - sie kannte Ino als keine, die sie wieder wegschicken würde. Schließlich waren sie schon sehr lange befreundet. Doch immer noch unsicher, was sie tun sollte, stellte sie sich einfach nur neben das Bett und hoffte, dass sie dann doch nicht zu aufdringlich sein würde. Sie sah erst zu Ino, lächelte und beugte sich etwas runter mit einer Geste, die eine Umarmung einleiten würde. "Ino!", sagte sie leise und auch einen Hauch ehrfürchtig. "Meine aller herzlichsten Glückwünsche!", hauchte sie der Blonden ins Ohr und drückte sie dabei sehr liebevoll.
 

"Ich danke dir, Hinata!" kam es von Ino zurück. Sie freute sich über die Glückwünsche. Mehr noch darüber, dass sie da war.

Ino hatte mitbekommen, wie sie auf einmal zum Ende hin verschwunden war. Was sie verwundert hatte, war das sie dann urplötzlich mit Jiraiya Sama und einigen fremden Frauen vor den Toren Sunas gestanden hatte. Sie hatte in diesen Zeiten gerade damit gar nicht gerechnet.
 

Hinata dagegen sah noch einmal sehr liebevoll zu Ino, was diese aus ihren kurzen Gedanken schrecken ließ. Denn die junge Mutter bekam mit, wie die junge Clan Erbin sich nun etwas drehte und sich den kleinen Mann in ihren Armen besah. Ino erwischte dabei, wie nun Hinata etwas mit ihren Gedanken abzudriften schien und unwillkürlich zu lächeln begann. Ino ließ ihr die Zeit, drückte etwas die Decke zur Seite, in die ihr Sohn eingewickelt war, damit ihre Freundin ihren ganzen Stolz sehen konnte.
 

„Einen Namen haben wir immer noch nicht" der Mama huschte ein belustigtest Lächeln über die Lippen. Fröhlich sah sie Hinata in die Augen. "Shikamaru hat aus Scherz ‚Brüllfleisch’ vorgeschlagen!“ sie lachte kurz zwinkerte die junge Frau vor ihrem Bett an. Ino überlegte, kurz bevor sie das Bündel mir ihrem Kind anhob. „Hier halt ihm mal …“, sagte sie und wartete das die sanftmütigen Hyuga ihr Kind in die Arme nahm.
 

Wie zu erwarten, zierte die Schwarzhaarige sich, setzte sogar gleich eine panische Mine auf. „Ino ich weiß nicht …“, sagte sie und legte behutsam ihre Arme um den kleinen. Fast wie aus einem Reflex heraus.. „… was ist, wenn ich ihn Falle lasse?“, fragte sie besorgt. Ino sah sie nur an und schien auf etwas zu warten. Doch nichts geschah. "Siehst du!", sagte die Blonde, als hätte sie der unsicheren Frau etwas bewiesen. "Nichts passiert. Mein Kind lebt noch! Und ich habe so viel Vertrauen in deine Arme, das sie nicht plötzlich abfallen!"

Hinata brauchte dringen mehr Selbstbewusstsein! Und so wie Ino das sah, brauchte sie eine bestimmte Person, die ihr genau das geben konnte. Inos Mundwinkel zuckte nach oben. Ihre Freundin wirkte seit je her so, als sei sie auf der Suche nach ... Sicherheit. Die sie aber bis jetzt zwar gefunden, aber nie bekommen hatte.
 

Was aber auch nur daran lag, dass eben jene Person das nicht kapiert hatte.
 

Innerlich schüttelte sie mit dem Kopf. Was für eine Kombination.

Die eine traute sich nicht und der andere kapierte es einfach nicht.
 

Dennoch konnte sich die junge Mama mindestens ein Kommentar nicht verkneifen.

„Steht dir!“ grinste Ino mit einem Hauch von Frechheit. „Solltest dir auch so was Kleines, Süßes zu legen." Alleine diese Aussage sorgte schon dafür, das Hinata ein deutlicher Rotschimmer über die Wangen schoss. "Am besten noch mit einem blonden Flaum am Kopf. Und strahlend blauen Augen!" beendete Ino ihr Kommentar um Hinata völlig vor Scham im Erdboden versinken zu lassen.
 

„INO!“, rief sie entsetzt. „Sag doch so was nicht!“, forderte sie von der blonden Mutter. „Ach!“, sagte diese. Sie überlegte, ob sie weiter machen sollte. Aber aufgrund der Panik, die Hinata nun verspürte, beschloss die Mutter spontan ihr zu Liebe es doch sein zu lassen. Alles, was ihr gerade noch eingefallen war, hob sie sich für später auf. Wenn die allgemeine Situation bei Weitem entspannter war und auch Sakura dabei war. Die war bestimmt von der Idee begeistert, Hinata endlich den Gefallen zu tun und Naruto auf das offensichtliche und! Unausweichliche aufmerksam zu machen. Naruto und Hinata waren füreinander bestimmt! Davon war nicht nur sie überzeugt.
 

„Jeder – natürlich außer Naruto – weiß das Du total in ihn verknallt bist! Schmeiß dich an ihn ran!“ riet die Frau im Bett. Gut. Das hatte sie nun wirklich nicht lassen können.

„INO!“, quietschte die Hyuga fast schon stimmlos und sah beschämt auf das kleine Bündel aus Stoff und Mensch auf ihren Armen.

Auch wenn Hinata es nicht wollte, die Vorstellung, dass sie einmal ein Kind in den Armen liegen haben könnte, das in der Tat einen blonden Schopf hatte, war ihr nicht unangenehm. Als ihr das klar wurde, wurde ihr dann doch recht heiß.
 

Und das erinnerte sie gleich danach an jene Situation in der Höhle mehr oder weniger weit entfernt vom feindlichen Lager, als sie mit Naruto ganz alleine gewesen war.
 

Weißt du eigentlich, das du verdammt hübsch bist? wiederholten sich die Worte des derzeit wahrscheinlich sehr verwirrten Kriegers in ihrem hübschen Kopf. Sie hatten sich in den letzten Tagen sehr oft wiederholt. Viel eher war es so, das Hinata an kaum etwas anderes gedacht hatte. Diese Worte hatten sich so in ihr Gehirn eingebrannt, das es das Erste war, an das sie dachte, wenn sie aufwachte und auch das Letzte, bevor sie einschlief. Naruto mochte ja was 'mehr als Freundschaft' Beziehungen, nicht unbedingt der Jenige sein, der nichts anbrennen ließ. Aber diese Worte waren das schönste was er hätte zu ihr sagen können.

Sie hatten sie komplett außer Gefecht gesetzt. Wären anstatt der Schutz suchenden Frauen, ein Söldner des gegnerischen Heeres in die Höhle eingetreten, war sie sich immer noch nicht sicher, ob sie hätte reagieren können.
 

Hinata sehnte sich nach solchen Worten. Es war so, als ob sie ganz plötzlich süchtig geworden wäre. Das keiner aber sagen konnte wann Naruto aus seinem Koma erwachen würde und ob er sich dann noch daran erinnern konnte, war einfach unerträglich. Sie wollte mehr davon. Sie brauchte es.

Hoffentlich erinnerte sich Naruto. Und hoffentlich hatte er dies nicht nur gesagt, weil er durch den Kampf ganz verwirrt gewesen war ...
 

Weißt du eigentlich, das du verdammt hübsch bist?
 

Sofort legte sich ein kleines, aber dafür umso glückseligeres Lächeln auf ihre leicht rosa Lippen, als sie wieder an diesen einen Satz dachte.
 

Ino hatte das natürlich sofort bemerkt. Diese anhaltende Abwesenheit, das verträumte 'durch ihren Sohn hin durch' Gestarre und das - um das Ganze auch noch zu bestätigen - geheimnisvolle Lächeln ihrer Freundin. Ino roch sofort Lunte und ihr wurde ziemlich schnell klar, das diese Symptome, die die Hyuga zeigte ganz eindeutig auf etwas hindeuteten, was unheimlich romantisch war und nur von Naruto hatte kommen können.

Die Augen der Mutter weiteten sich, als ihr einfiel, was Hinatas schmunzeln noch bedeuten könnte ...
 

Verdammt! Und gerade jetzt musste Sakura wie vom Erdboden verschluckt sein! Ino war sich sicher, hätte ihre beste Freundin das mitbekommen, wäre sie persönlich zur intensiv Station gerannt und Naruto so lange geheilt, bis sie ihn höchstpersönlich aus dem Bett jagen und hier hin hätte schleifen können. Nur damit sie beide den etwas chaotischen Ninja und die hübsche Hyuga in das berühmt berüchtigte Nara - ehemals Yamanaka - und Haruno Kreuzverhör nehmen konnten.

Gut, wenn Sakura nicht da war und auch Naruto nicht abkömmlich war, musste sie da mit Hinata eben alleine durch.
 

„Läuft da schon was zwischen euch?“, fragte sie gerade heraus und brachte Hinata so völlig aus ihren Gedanken. Die junge Frau mit den herrlich langen, dunklen Haaren war erst mal zu perplex um Antworten zu können. Ino sah ihr förmlich an, wie sie ihre Frage aufnahm, ihr Gehirn es analysierte und die entsprechende Reaktionen initiiere.

Die Röte um das Näschen der Schüchternen stieg wieder etwas an.

„Nein!“ bestritt sie energisch und hoffte das Ino ihr endlich glauben und weitere Neckereien ersparen würde. Sie wusste das Ino so etwas gerne machte! Hoffentlich kam sie nicht auf komische Ideen ...
 

Doch die Nara schien ihr kein Wort zu glauben. „Jaaaaa…“, sagte diese lang gezogen, mit einem Ton, der deutlich machte, dass sie ihr kein Wort glaubte. Allerdings hatte Ino jedoch anscheinend so viel erbarmen, dies nicht weiter mit irgendeiner Art von Ironie zu kommentieren. Außer mit einem skeptischen Anheben einer ihrer Brauen. „Raus mit der Sprache! Was ist passiert?“ fragte die Blauäugige, ohne locker zu lassen, und setzte sich grazil an die Bettkante.
 

Die Hyuga zog den Kopf ein. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, das, was passiert war, irgendjemanden zu erzählen. Besonders, weil sie es bis jetzt selbst noch nicht fassen konnte. Sie hatte jahrelang davon geträumt, das Naruto, auch mal andere Worte benutzen würde als das typische „Oi! Hinata!“.

Gut - sie konnte ihm das nicht vorwerfen. Schließlich hatte das Problem bis jetzt immer an ihr gelegen, warum es bis jetzt noch nicht wirklich zu einer Unterhaltung gekommen war.

Andererseits verspürte sie so ein Glück im Bauchraum. Sie war deswegen so aufgewühlt, dass es vielleicht den Effekt brachte, dass sie sich beruhigen konnte, um endlich klare Gedanken fassen zu können. Und vor allen Dingen diese zu ordnen.

Sie sah zu ihr auf, kniff kurz ihre Augen zusammen, nur um sich noch einmal zu vergewissern.

Ino kannte sie nun schon ewig. Sie war nicht nur eine Kollegin, sie war auch eine sehr gute Freundin. Sie würde es sicher keinem weiter sagen.
 

Der Anflug eines Lächelns zuckte wieder über Hinatas Züge, als sie zwangsläufig über diesen Moment noch einmal nachdenken musste.

Sie war sich nicht sicher, wie sie es sagen sollte, selbst vor Ino nicht. Sie brauchte einfach einige Ansätze. „Er hat … Naruto hat …“, begann sie. „Ja?“, fragte die Mama aufgeregt, gespannt konzentrierte sie sich auf die Frau vor ihr, die ihr Kind in den Armen hielt und immer wieder zwischen ihr und dem kleinen Jungen hin und her sah. Ganz so, als ob sie überwältigt war, von dem an das sie da dachte. Die Nara konnte es kaum aushalten. Hinata machte es aber auch unnötig spannend. Was da wohl passiert war?

Hinata nuschelte irgendwas, was sie selbst in dem kurzen Abstand nicht verstehen konnte, so leise war es. „Lauter Hinata! Ich versteh dich nicht!“ forderte die Blonde mit Aufregung in der Stimme.

Daraufhin quietschte Hinata, wurde erneut Rot und kniff die Augen zusammen während sie die Lippen aufeinander presste. Ino war sich sicher, wenn sie gekonnt hätte, hätte Hinata sich die Hände an die Wangen geschlagen.

„Er hat gesagt, dass ich verdammt hübsch sei!“, krächzte sie fiepend, immer noch sehr leise, aber nun war es wenigstens in einer Lautstärke gewesen, die man verstehen konnte. Wenn man genau hinhörte und sich sehr konzentrierte.
 

Für einen wirklich kurzen Moment sah Ino sie an. Dann zog helle Freude in die Gesichtszüge der ehemaligen Yamanaka. Ein lang gezogenes „Eeeecht?“ kam aus ihrem Mund und starrte Hinata an.

Ino war komplett überwältigt. Es war sogar so, dass sie erst mal nichts anderes konnte, als sie mit offenem Mund anzustarren. Sie war so Perplex, dass die einzige Frage, die sie sich stellen, konnte die war, ob Sakura eigentlich wusste, was das bedeutete!

Ein Zustand den die Hyuga etwas verunsicherte. Als wirklich gar nichts weiter geschah, als dieses strahlende Angestarre, deswegen versuchte sie etwas Bewegung in das Ganze zu bringen. „Er war mehr bewusstlos als wach. Ich glaube nicht, dass er noch weiß geschweige denn, das es ihm bewusst war, was er da gesagt hatte!“ meinte die Blauhaarige, denn dessen war sie sich mindestens genau so sicher.
 

„Papperlapapp Hinata!“ Ino schüttelte energisch, aber immer noch strahlend den Kopf. „Naruto steht auf dich! Das ist nur noch nicht aus seinem Unterbewusstsein hervorgedrungen! Sonst hätte er so was nicht gesagt!“ Hinata seufzte schwer. So was war schön zu hören. Doch die mit den langen dunkelblauen Haaren hatte Bedenken dabei. „Ino…“, begann sie so ernst, wie sie konnte. „Wenn du so was sagst, fange ich an mir Hoffnungen zu machen …“, denn genau das war, was sie fürchtete. Wenn sie sich Hoffnungen machen würde und am Ende würde es nicht zu dem kommen, was sie sich erhoffte, würde sie das um den Verstand bringen. Geknickt sah sie auf den Säugling hinunter. Wenn es zu vermeiden war, wollte sie sich nicht noch mehr ins Unglück stürzen.
 

Ino seufzte schwermütig, zog ihre Brauen bedauernd und gleichzeitig mitfühlend zusammen. „Kleine, dazu ist es schon zu spät!“, sagte die Frau auf dem Krankenbett. Wie erwartet, sah Hinata erschrocken auf und sie mit großen, fast schon erschrockenen Augen an. Die junge Mutter seufzte erneut. Hatte Hinata das denn wenigstens nicht ein bisschen erahnt? Fast hätte sie mit dem Kopf geschüttelt, doch sie unterdrückte den Drang dazu.

Normalerweise hatte sie keine Probleme damit, Tatsachen, die irgendwann mal gesagt werden, mussten in aller Klarheit anzusprechen. Sie war nicht der Typ dafür der sich ein ewiges Leiden ihrer Freunde gerne mit ansah.
 

Sie hatte Sakura auch damals gesagt, das sie zwei Möglichkeiten hatte. Entweder sie stürzte sich in ewiges Unglück, weil sie Sasuke - der eh nie wieder nach Konoha zurückkommen würde - nachtrauerte. Oder sie machte Schluss mit dem Selbstmitleid und konzentrierte sich darauf als eine der Fähigsten Medical - Nins in die Geschichte einzugehen und doch irgendwann bei einem anderen Mann ihr Glück zu finden.

Das mit der Medical Nin hatte sie ja immerhin fast schon geschafft.
 

„Du machst dir schon seit Jahren Hoffnungen!“ damit stellte Ino sie vor das, was allen anderen, die die Hyuga und ihr ‚Uzumaki - Problem‘ kannten, bereits völlig klar war. Ino beobachtete wie entsetzt Hinata nun drein schaute. Und fast tat es ihr schon wieder leid, doch es nutzte alles nichts. So konnte Hinata sich nicht weiter quälen.

„Das Problem ist nur das Du dich nicht traust Naruto zu sagen, das du ihn sehr gerne hast. Und er nicht bemerkt es einfach nicht!“ sagte Ino ernst. Erneut seufzte die Blauhaarige schwer, gab ein gequältes Geräusch von sich, schwieg jedoch darauf.
 

Verdammt, man konnte dieses Bild des Jammers nicht mit ansehen. Hinata Hyuga mit Tränen in den Augen war unerträglich. Sollte ein Wunder geschehen, wäre das ihr Trick 17 um Naruto immer wieder um den Finger wickeln zu können.
 

Nara legte den Kopf schief, rutschte ein Stück weiter an die Bettkante und legte ihr liebevoll eine Hand auf eins ihrer Knie. „Hinata, wir leben nicht mehr im Mittelalter!“ fing die Frau an. „Deswegen ist es heut zutage auch scheißegal, wer den ersten Schritt macht. Du musst es ihm sagen. Sonst wirst du, wie ich befürchte in naher Zukunft todunglücklich sein“ sprach die junge Mutter und beobachtete, wie der Frau ihr gegenüber das Gesicht entglitt.
 

Es half aber alles nichts. Hinata musste das machen. „Du musst, Hinata!“ eindringlich sprach die blonde Frau auf sie ein. „Sonst wird das ewig so weiter gehen. Oder irgendeine andere wird schneller als du sein!“ unter Hinatas Mimik mischte sich nun Panik. Ino registrierte das und mitfühlend strich sie mit ihrem Daumen beruhigend über das Knie der Clan Erbin. Wenn es Hinata nicht klar war, musste sie erfahren, was alles passieren konnte. Damit sie in die Puschen kam. Oder im schlimmsten Falle weniger traurig war. Obwohl das unmöglich war. „Du wirst auch nicht drum herum kommen, ihm zusagen, was du fühlst. Weil so wie das Ganze im Moment läuft, geht das nicht weiter. Das macht dich nur kaputt, Hinata“ erklärte die Blonde mit den blauen Augen. Ino wurde klar, das Hinata keine günstigen Vorrausetzungen hinter sich hatte.

Dennoch, diese Zeit brauchte Liebe. Und wenn der Krieg einen Naruto Uzumaki als Gegner hatte, der endlich nicht mehr zu suchen brauchte, weil er einen Ort gefunden hatte, bei dem er ausruhen konnte, für den er sogar am allermeisten Kämpfen konnte, konnte sich dieser übermächtige Krieger selbst mit seinem schier endlosen Heer verdammt warm anziehen.
 

Also suchte Ino Nara nach Worten, die immer noch wahrheitsgetreu war, aber den zarten Mut, den sie in den Augen mit dem lavendelfarbenen Stich erkannte, nicht zerstören würde. Hatte Naruto Uzumaki überhaupt den Sinn für Hinata und ihr Anliegen, das sie schon seit Jahren mit sich herumschleppte und auf ihren Schultern mittlerweile so viel wog wie ein ganzer Wal? Würde er sie aus lauter lauter abweisen oder enttäuschen? Zumindest fürs Erste ...? Sollte sie es ihr überhaupt sagen? Grübelte die Frau nachdenklich. Würde es nicht das zerstören, was sie gerade in Hinata aufgebaut hatte? Reichte es nicht jetzt so, wie es war, das hieß, sollte sie ihr ihre Bedenken gar nicht erst mitteilen?

Aber war sie dann noch so ehrlich, wie sie es immer so Stolz von sich behauptete?
 

Ino runzelte ihre Stirn. War sie nicht.

Das war es, was sie Hinata sagen musste. Bevor es zu spät war.

Und wenn sich daraus etwas entwickeln könnte, das man Beziehung nennen könnte, wäre das sicher eine unversiegbare Quelle für Naruto, aus der er noch mehr ungeahnte Energie und Leidenschaft schöpfen könnte.

Sie brauchte noch einen Moment, um sich die richtigen Worte zu Recht zu legen.

„Sollte er aufwachen. Und sollte er schnell wieder genesen - was ich wirklich sehr hoffe - kann es sein das er unter den momentanen Umständen weniger so reagieren wird, wie du es dir vielleicht erhoffst“ alleine bei diesen Worten, fing das Glitzern in den Augen der Hyuga wieder an. Keinen Augenblick später, als die ersten Tränen über die Wangen der Frau mit dem Kind auf dem Arm kullerten, tat es Ino auch schon Leid. Doch sie wusste, dass es nicht mehr als richtig war. „Das bedeutet, dass du auch mit einer Enttäuschung oder sogar mit einer Ablehnung rechnen musst“ endete Ino.
 

Hyuga ließ die Schultern hängen, während sie herzergreifend schluchzte. „Ich habe mir also nicht in nur den falschen Mann verliebt, sondern auch den ungünstigsten Moment ausgesucht …“ sprach sie mit tränenerstickter Stimme.

Wie befürchtet, hatte Ino von dem Augenblick an, als die erste Träne auf Hinatas Oberteil tropfte zwar kein schlechtes Gewissen, aber ein schlechtes Gefühl. So was Ähnliches wie Schuldgefühle plagten sie nun.
 

„Ach Hinata!“, sagte die junge Frau, beugte sich nach vorne um der Todunglücklichen Hinata die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Es gibt weder einen günstigen noch ungünstigen Moment einem anderen Menschen zu sagen, das man ihn liebt.“
 

Doch es tröstete Hinata nicht wirklich. Sie schien auch keinen neuen Mut aus der letzten Aussage der jungen Mama schöpfen zu können. Oder zu wollen. Gerade schien es so, als wäre der jungen Frau mit dem uralten Kekkei Genkai alles zu viel.

„Hinata…“, sagte Ino auf eine beruhigende und tröstende Art und Weise, die die Blauhaarige noch gar nicht von ihr kannte. Die sie aber an die Ruhe einer Mutter erinnerte.

„Du hast das Glück, das nicht weiniger als ein ‚Nein‘ bekommen kannst“ um einer neuen Tränenflut erst gar keine Chance zu geben, sprach sie gleich weiter. „Aber du kannst auch viel mehr als ein ‚Ja‘ bekommen!“ Das brachte Hinata wirklich zum Stocken. Und das kleine Mutige, hoffnungsvolle glitzern in diesen wunderschönen Augen wurde immer größer, es wurde immer stärker! „Sei stark Hinata! Sei immer stark!“ die Blauäugige merkte, dass sie etwas gefunden hatte, was bei der Hyuga ankam und auf das sie nun aufbauen musste. „Wenn Naruto dir schon sagt, wie wunderschön du bist, ist es kurz davor ihm ins Bewusstsein zu treten! Oder er weiß es schon längst nur hatte bis jetzt noch gar keine Chance dir zu sagen, was er fühlt!“
 

Hinatas Augen wurden immer größer.

„Sei Stark Hinata! Sei so stark, wie Sakura es gewesen war!“ die Blonde fand das ihre beste Freundin, die damals durch die Hölle gegangen war, als sie sich innerlich von Sasuke Idiot gelöst hatte, das beste Beispiel abgab.

An diesem Punkt begann erst Hinatas Nase verräterisch zu zittern, dann ihre Lippen du dann kullerten auch schon wieder Tränen aus ihren wunderschönen, großen Augen.

Es war nicht der Effekt, den Ino sich erhofft hatte, aber sie glaubte nicht, dass ihre Freundin wieder aus Verzweiflung heulte.
 

„Ino…“, schluchzte die Blauhaarige und genau diese, gab sich einem verstehenden Lacher hin. Dann stand die Mutter auf und umarmte ganz vorsichtig die Frau, die gerade ihr Baby auf den Armen hielt. „Schhh…“, sagte die blonde Mutter und streichelte ihr beruhigend über den Rücken, während sie sie sanft hin und her wog.
 

„Sakura …“, schluchzte die Hyuga Erbin und brachte auch Ino auf das andere Thema, über das sie in den letzten Tagen immer wieder nachgegrübelt hatte. Sie wusste, dass Sakura nicht mit in der Gruppe gewesen war, die mit Jiraiya Sama nach Suna geflüchtet war. „Sakura ist verschwunden …“, heulte die Blauhaarige leise. „Wir wissen nicht, wo sie ist … Jiraiya San hatte sie zwar gesucht, aber nur noch ihr Stirnband finden können …“, flüsterte die heulende Frau in den Armen der Nara.
 

Jiraiya Sama hatte also nur das Stirnband ihrer besten Freundin gefunden?

Ein Kloß bildete sich in Inos Hals und nun schossen auch ihr dicke Tränen in die Augen.

So war das also gewesen.

Aber hieß denn das auch, das Sakura tot war?

Dass sie ermordet worden war?
 

Sie zog ihre Arme einen Hauch fester um die heulende Hyuga, ließ sie nicht los, weil sie nun selbst etwas Trost und eine Stütze brauchte.
 

_____
 

Genau in diesen Moment schlug einer der wichtigsten Patienten, die gegenwärtig auf Suna Gakures intensiv Station mehr oder weniger um ihr Leben kämpften die Augen auf. Naruto Uzumaki schnaubte schwach. Und er brauchte ewig, bis sich seine Pupillen so weit an das Licht gewöhnt hatten, das es nicht mehr in den Augen brannte. Ein weiteres Stöhnen, das den Krieger ein Stückchen näher in die Realität holte, sodass er mit bekam, wie irgendetwas in unmittelbarer Nähe anfing zu piepsen. Er konnte es nicht zu ordnen, er wusste noch nicht mal, wo genau dieses Geräusch herkam, denn es schien von überall zu kommen.
 

Alles um ihn herum war verschwommen, er spürte auch nichts. Im Prinzip erkannte er nur den grauen Schleier, der sich über seine Augen gelegt hatte und ein paar Schatten, die nicht von Anfang an, nun immer mehr zu werden schienen, als sie um ihn herum huschten. Wo er war, wusste er nicht. Das Erste, was ihm allerdings auffiel, war das etwas fehlte, das beim letzten Mal noch da gewesen war, als er die Kraft gefunden hatte, seine Augen zu öffnen.
 

„Hinata…“, hauchte er kraftlos, bevor ihm wieder die Augen zu fielen und er in der Dunkelheit versank, in der er auch schon die letzte Zeit verbracht hatte.

Er wurde von der Dunkelheit des Kyubis aufgefangen. So weich und sanft, wie immer dann, wenn er sich kurze Zeit später mit dem Kyubi konfrontiert sah.

Auch diesmal stand er Müde und ausgelaugt vor dem großen Tor, das den Neunschwänzigen und dessen Wut wegsperrte.

Der Fuchs lachte. Er verhöhnte Naruto mit seinem kichern. „Du willst also ein Spiel spielen?“, fragte der Fuchs den abwesenden Naruto. „Gerne, komm rein und sei mein Gast …“ lud der große Fuchs ein und grinste böse.
 

Naruto bewegte sich nicht, hob nur den Kopf und sah auf die großen, glühenden Augen. Matte Augen, die sonst so unerschrocken in einem strahlenden Blau leuchteten, starrten den Biju regungslos an. So lange, bis der Fuchs erste Anzeichen von Nervosität zeigte. Er schnaubte, knurrte aufgekratzt und zwang sich zur Ruhe. Der Junge war zwar apathisch, aber sein Unterbewusstsein immer noch stark. Wenn er jetzt einen Fehler machte, würde dieser Bengel bestimmt zu sich kommen und diesen Ort wieder verlassen. Also übte er sich in Geduld.
 

Unentschlossen stand Naruto immer noch vor dem großen Tor. Vor allem, weil er etwas Zeit brauchte, um sich seines Verstandes völlig zu entsagen.
 

Ein Spiel spielen …

Der Blonde musste Zugeben, das er schon neugierig war.

Was es wohl für ein Spiel war? Fragte er sich, sank etwas in sich zusammen und setzte den ersten Fuß nach vorne. Eine Regung die den Biju ungemein freute. Er kicherte wieder. Bis Naruto wieder abrupt stehen blieb. Und gleich darauf dem Fuchs das Lachen im Halse stecken.
 

Naruto Uzumaki war sich sicher. Er hörte diese eine schüchterne, sehr leise aber auch sehr vertraute Stimme ...

__
 

* Bache = weibliches Wildschwein



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Aki23
2012-06-18T12:09:21+00:00 18.06.2012 14:09
Hi!!
Ich finde deine Storry und deinen Schreibstil sehr gut!
Und freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel!
LG Aki
Von:  XxGirlyxX
2011-07-20T18:04:53+00:00 20.07.2011 20:04
Wessen Stimme er wohl hört??
Ino ist ja zu süß mit ihrem kleinen Sohn :))
Haha finde ich zu geil das Karin so sauer ist xD ich mag die so irgendwie gar nicht :P
Was Sasuke wohl nun mit Sakura vor hat? Da bin ich ja mal gespannt :)
Aber ich schließe mich Arethelya an, ich würde auch gerne wissen, wer den alles von den Konoha-nin überlebt hat.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel :)

gglg XxGirlyxX
Von:  Arethelya
2011-07-09T11:02:23+00:00 09.07.2011 13:02
Hei hei!
Ich habe deine FF erst vor kurzem entdeckt und heute durchgelesen. Ich habe leider gerade keine Zeit, einen ausführlichen Kommentar zu schreiben - aber ich möchte trotzdem sagen, dass ich die Geschichte grandios finde und deinen Schreibstil ist toll. :)Ich hoffe, dass die FF bald weitergeht und man erfährt, wer von den Konoha-nin noch alles überlebt hat und wie.

bis denne de are
Von:  fahnm
2011-07-03T19:11:24+00:00 03.07.2011 21:11
Hammer Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste kapi^^


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