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Gegen jede Vernunft

Was, wenn du es nicht darfst...?
von

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Hallo liebe Leser, hier meldet sich die Autorin aus gegebenem Anlass, wir haben nämlich sozusagen Halbzeit. Ja, ich denke elf von zweiundzwanzig ist Halbzeit.

Aus diesem Grund wollte ich mich mal melden, Danke sagen, für die Kommis, für die Favos und nahelegen, dass sich gerne auch mal Leute melden dürfen, die noch nichts gesagt haben. Ich beiße nicht. Normalerweise.

Also, viel Spaß jetzt!
 

Kapitel 11:

Ich war zufrieden. Die Zeit in Hogwarts verging und Mitte März wurde es immer wärmer. Die Osterferien rückten in rasantem Tempo näher. Ich verbrachte mehr und mehr Zeit mit Draco, aus dem einfach Grund, dass Blaise vollkommen von Frühlingsgefühlen gepackt worden war.

Es war um den Fünften herum gewesen, als Blaise begonnen hatte ein wenig merkwürdig zu werden. Also nicht merkwürdig im eigentlichen Sinn, sondern nur anders als sonst. So vollkommen Blaise-untypisch.

Draco, Blaise und ich saßen im Gemeinschaftsraum und schlugen uns zu dritt mit einer recht komplizierten Zaubertrankaufgabe herum. Draco hatte mich mal wieder auf seinen Schoß genommen und kraulte meinen Bauch – ich war seit ich dort saß beständig ein wenig rosa auf den Wangen, wie Blaise mir glaubhaft versichert hatte – Blaise fläzte gegenüber auf dem anderen Sofa, guckte in der Luft herum und schien in ein wenig zu träumen. Draco las über meine Schulter gelehnt mit gerunzelter Stirn in seinem Zaubertränkebuch, während ich die ehrenvolle Aufgabe erhalten hatte, im Kräuterkundebuch nach einer passenden Pflanze zu forschen. Um uns verteilt lagen noch dutzende weiterer dicker Wälzer.

Einige Minuten vergingen, dann warf Draco mit einem Aufschrei, der mich erschreckte, sein Buch zur Seite und warf sich zurück in die Polster der Couch. „Vielleicht sollten wir in die Bibliothek und mal nachfragen…“, schlug ich leise vor und legte das Kräuterkundebuch auf den Tisch.

Blaise richtete sich schlagartig auf. „Ich mach das!“ Sofort sprang er auf und rauschte nach draußen.

Verwundert drehte ich mich zu Draco, der mich aus halb liegender Haltung ansah. „Was war das denn jetzt?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Ich zuckte die Schultern. Der Blonde richtete sich auf und bedeutete mir mit einer Hand, mich so zu drehen, dass ich seitlich auf ihm saß. Dann nahm er mich in den Arm und lehnte den Kopf auf meine Schulter. Abwesend strich ich durch das seidigblonde Haar. Blaise riss sich doch sonst nie darum in die Bibliothek zu gehen. Zum einen, weil Lernen sowieso nicht so sein Fall war, zum anderen, weil er sogar soweit ging, Madam Pince als „eine hässliche Alte mit einem beschissenen Modegeschmack“ zu betiteln. Er meinte immer, es wäre eine Zumutung die Frau sehen zu müssen. Er hatte wohl was gegen sie.

Aber jetzt rannte er freiwillig hinauf in die Bibliothek. Irgendetwas stimmte dabei nicht. Als ich Draco darauf ansprach nickte der nur, machte aber keine Anstalten was unternehmen zu wollen. „Ich mag jetzt nicht weg“, murmelte er und atmete mir gegen den Hals, was auf kribbelige Weise angenehm war.

Etwa eine halbe Stunde verging, in der ich mich doch noch mal im Kräuterkundebuch schlau machte und Draco anscheinende vor sich hindöste, dann sprang das Portal auf und Blaise hüpfte grinsend herein und machte es sich wieder auf seiner Couch bequem.

„Und? Was gefunden?“, fragte Draco müde und richtete sich wieder von meiner Schulter auf. Blaise blinzelte verwundert. „Gefunden? Was soll ich gefunden haben?“ Draco und ich sahen uns an, dann erbarmte ich mich liebevoll zu helfen: „Das Buch über den Felix Felicis.“ „Hä?“

Einige Sekunden schwiegen wir, dann erklärte Draco langsam und deutlich, als würde er zu einem Geistigzurückgebliebenen sprechen: „Das Buch über den Trank, den wir in der Hausaufgabe für Zaubertränke analysieren sollen. Du weißt schon, woran wir schon seit Stunden verzweifeln.“ Blaise überlegte, dann hellte sich seine Miene auf und er rief: „Ach das Buch! Nee, hab ich vergessen!“

Wieder sahen Draco und ich uns an, der fragte der Blonde ehrlich besorgt: „Geht es dir gut, Blaise?“ „Was soll sein?“, fragte der fröhlich zurück und ließ Dracos Tränkebuch heranschweben, dass der vorhin fortgeworfen hatte. „Steht hier nichts drin?“

Vorsichtig befreite ich mich aus Dracos Armen und ging hinüber zu Blaise, um mich neben ihn zu setzen und vorsichtig die Hand auf seine Stirn zu legen. „Ich hab kein Fieber!“, erklärte Blaise streng. Hatte er wirklich nicht. „Blaise, hast du Probleme?“

Der Dunkelhäutige seufzte, dann meinte er langsam: „Na ja… also… ich will euch ja nicht nerven und so…“ „Blaise, sonst hast du doch auch keine Hemmungen alle Leute voll zu labern, also sprich endlich oder schweig für immer!“, knurrte Draco. Blaise seufzte, blickte trübsinnig zu Boden… und dann strahlend wieder auf, während er in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit hervorstieß: „Also… da war ich ja in der Bibliothek, letzte Woche schon und da war dieser Wahnsinnskerl mit diesen Wahnsinnsaugen und… oh mein Gott Jungs, ihr hättet das sehen müssen! Da kann man sich gar nicht mehr konzentrieren! Der ist… wow, den muss man einfach gesehen haben!“

Draco und ich sahen uns an, dann fragte der Blonde: „Blaise, wusstest du eigentlich, was du suchen solltest?“ „Nein…“, hauchte der Dunkelhaarige verträumt.

Der Blonde seufzte und stand auf. „Nachdem Blaise ja so schändlich versagt hat, geh ich jetzt mal selber gucken! Kann ja nicht so schwer sein!“ Ich stand auf um mich Draco anzuschließen und auch Blaise hüpfte von der Couch und stolperte beinahe über ein Tischbein. „Nehmt mich mit!“

Wir machten uns also auf den Weg nach oben, in die Bibliothek. Blaise quasselte in einer Tour, bis Draco ihm einfach die Hand auf den Mund drückte und bat: „Sei mal kurz still.“ Der Dunkelhäutige warf Draco einen sehr beleidigten Blick zu, dann steckte er die Hände in die Hosentaschen schwieg wirklich.

Draco seufzte auf. „Diese Ruhe!“ „Taylor! Jetzt mach mal was! Draco hakt auf mir rum!“ „Draco, bitte…“, flüsterte ich. Der Blonde seufzte und legte den Arm um meine Schultern. „Ja und mich jetzt auch noch ausschließen!“ „Wir schließen dich nicht aus. Außerdem wolltest du uns doch diesen Kerl zeigen. Wer ist das eigentlich?“ Blaise seufzte entzückt und erwiderte: „Lawrence Morgan, ein Sechstklässler aus Ravenclaw…“

„Na ja wenigstens ein Ravenclaw.“ „Draco, ich bitte dich! Alles andere wäre unter meinem Niveau!“ Ich seufzte lautlos. Ich hasste diese ständigen Kleinkriege. Ich hatte erfahren, dass sie früher ja – besonders zwischen uns und den Gryffindors – noch viel schlimmer gewesen waren, aber mir waren jetzt schon die Sticheleien auf den Gängen zuwider. Manchmal war ich echt froh, dass ich die letzten Jahre auf Beauxbatons verbracht hatte.

Zu dritt betraten wir die Bibliothek und während Draco sich auf den Weg zu Madam Pince machte, um sie nach einem Buch über Felix Felicis zu fragen, packte Blaise mich schnell bei der Hand, entzog mich Dracos Armen und führte mich zwischen einige Bücherregale. Vorsichtig lugte er um ein Eck herum und flüsterte verzückt: „Siehst du das?“

Ich sah den Jungen. Ein hübscher Kerl, hellblonde Locken, die sein blassen, schmales Gesicht halb verdeckten. Er war klein und zierlich, beugte sich über einen dicken Wälzer und las.

„Ist er nicht wunderschön…“, seufzte der Schwarzhaarige neben mir und ließ sich am Bücherregal entlang nach unten rutschen. Mit einem leisen Plumpsen setzte er auf den Boden auf blickte gen Decke. Etwas grüblerisch sah ich auf ihn hinunter.

„Setzt dich mal mit her!“, befahl Blaise. Vorsichtig setzte ich mich zu ihm und er legte sofort den Kopf auf meiner Schulter ab. „Er hat so wundervolle, dunkelblaue Wahnsinnsaugen!“ Ich hatte seine Augen jetzt gar nicht gesehen.

Einige Minuten saßen wir nur zusammen, dann kam Draco auf uns zu, ein dickes, schwarzes Buch unter den Arm gezwickt. „Na, fertig mit Leute beobachten?“ „Ich war’s nicht!“, erwiderte ich beschämt. Draco lachte, reichte mir eine Hand und zog mich beim aufheben gleich in seine Arme.

Blaise winkte Draco mit einem Finger zum Regaleck, um das wir beide vorhin herumgespitzt hatten. Wieder wanden wir drei unseren Blick dem Jungen am Tisch zu. „Das ist also Lawrence Morgan?“, fragte Draco. „Das ist er“, bestätige Blaise stolz. „Ich glaub ich spreche ihn einfach mal an!“ Etwas, das ich nie könnte. Doch Blaise ging einfach ganz selbstsicher hinüber zu dem Blonden, setzte sich umstandslos zu ihm und sprach ihn an.

Der Junge sah auf. Er hatte wirklich hübsche, dunkelblaue Augen. „Also bezaubernde Augen hat er ja…“, sprach Draco aus, was ich eben gedacht hatte. Nur warum hatte ich jetzt so ein schlechtes Gefühl?

Der Blonde hinter mir seufzte, dann ließ er den Arm von meiner Schulter zu meinen Hüften gleiten, zog mich an sich und meinte: „Gehen wir runter und machen die Hausaufgaben gar, damit Blaise sie nachher abschreiben kann. Der wird den armen Kerl hier jetzt eh wieder verführen.“

Sofort lief ich knallrot an. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ja klar, ich wusste, dass Draco und Blaise beide nicht sonderlich treu oder gar abstinent lebten. Ich wusste, dass sie beide manchmal einfach nachts nicht in den Schlafsaal kamen. Und ich konnte mir schon vorstellen, was sie dann machten. Ich würde nie… nein. Da wäre ich einfach zu schüchtern dazu. Ich hätte zu viel Angst. Wahrscheinlich würde ich selbst im Tod Jungfrau sein.

Draco schmunzelte, dann meinte er: „Brauchst jetzt nicht rot werden!“ Ich schluckte und schwieg.
 

Wir schlossen also unsere Hausaufgaben dank des Buches recht schnell ab, dann nahm Draco mich mit raus zum Quidditchfeld. Ich wusste, dass der Blonde Sucher war, hatte ihn auch in den Spielen gesehen, die wir bis jetzt schon gehabt hatten. Er hatte sich immer glänzend geschlagen, bis auf das Spiel gegen Harry Potter. Und er hatte sich aufgeregt, oh wie er sich doch beschwert hatte! Auf dem Quidditchfeld hatte es noch so ausgesehen, als würde er die Niederlage hinnehmen, aber anschließend im Schlafsaal, als er, Blaise und ich wieder auf einem unserer Betten zusammengekuschelt gewesen waren… oh wie hatte er sich über Harry Potter aufgeregt, der Besen sei kaputt gewesen, der Schnatz sein kaputt gewesen, der Schwarzhaarige hätte irgendeinen Zaubertrank genommen. Blaise und ich konnten ihn gerade noch davon abhalten, in den Besenschuppen einzubrechen und den Schnatz zu zerstören, der entweder kaputt oder furchtbar parteiisch sein müsse. Es war fast lustig gewesen.

Aber auch im Allgemeinen… Draco sah richtig gut in der Luft aus. Der Besen schien ein Teil von ihm zu werden, es sah so… leicht aus. Und weil ich ungeschickter Weise genau das mal zu ihm gesagt hatte, bestand Draco jetzt darauf, dass ich auch mal fliegen musste.

Jetzt standen wir also auf dem Quidditchfeld. Der Besen lag zwischen uns. „Du kannst fliegen, oder?“ „Mehr oder weniger…“, murmelte ich unbehaglich und blickte etwas nervös auf den Besen.

„Ist ganz einfach!“, versprach Draco. „Probier es mal. Wenn du nicht zu hoch fliegst, fang ich dich sogar!“ „Mach bitte keine Witze… ich bin echt nervös. Ich kann nichts kaputt machen, oder?“ Draco schüttelte den Kopf. „Nein, kannst du nicht.“

Draco trat einen Schritt zurück und ließ mich mit dem Furchterregenden Besen alleine. Ängstlich warf ich ihm noch einen scheuen Blick zu, sah sein Nicken, atmete tief durch und sagte dann mit bemüht fester Stimme: „Hoch!“ Es tat sich gar nichts. Mein Herz rutschte in die Hose. „Draco, ich kann das nicht!“, rief ich.

Der Blonde seufzte und ich hatte wirklich Angst, dass er jetzt sauer auf mich war. Meine Augen brannten. Draco kam auf mich zu, nahm mich in den Arm und murmelte in mein Haar: „Ist okay. Du bist einfach zu nervös. Da hört der Besen klar nicht auf dich.“ Während er mich fest gegen seine Brust gedrückt hielt, hob Draco eine Hand und flüsterte: „Hoch.“ Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie der Besen folgsam in seine Hand stieg.

Draco ließ mich los, schwang ein Bein über den Besen und bat: „Komm her zu mir, Taylor!“ „Wie…“ „Schwing das Bein über den Stiel.“ Meine Knie zitterten, als ich es tat. Selbst Dracos Körper hinter mir vermochte es kaum, mich zu beruhigen. Draco legte beide Hände vor mir um das Holz. „Halt dich fest, Kleiner!“, murmelte er in meinen Nacken. „Bist du bereit?“ Ich schluckte, dachte ‚Nein!’ und nickte trotzdem.

Ich schrie leise, als Draco sich abstieß. „Ich… ich will runter!“, flüsterte ich mit geschlossenen Augen, wollte gar nicht sehen, wie weit der sichere Erdboden sich bereits von mir entfernt hatte.

„Mach die Augen auf, Taylor.“ Wild schüttelte ich den Kopf. „Mach die Augen auf.“ Ganz langsam öffnete ich ein Auge. Wir schwebten eine Handbreite über den Boden. „Siehst du? So schlimm ist es gar nicht.“ Meine Hände krallten sich fest um das Holz, als Draco langsam höher stieg. „Ich hasse fliegen…“, murmelte ich. Draco küsste sanft mein Haar. „Lass dich einfach drauf ein…“, flüsterte er. Draco ließ den Besen ein wenig Geschwindigkeit aufnehmen. Wir stiegen immer höher und wurden schneller. Langsam begann ich mich zu entspannen.

Draco flog einige Runden um das Feld, dann fragte er: „Wollen wir wieder runter?“ Ich nickte heftig. Ich hatte keine Panik mehr, aber so richtig wohl fühlte ich mich hier oben trotzdem nicht.

Als Draco den Besenstiel nach vorne neigte, wimmerte ich leise und schloss die Augen. Ich hatte das Gefühl nach vorne abzurutschen.

Plötzlich spürte ich Dracos warmen Arm, der sich fest um meine Mitte schloss. „Hab keine Angst.“

Ich fühlte mich wackelig, als wir auf dem Boden standen. Draco legte den Besen zur Seite und zog mich in seine Arme. Schwer atmend vergrub ich das Gesicht an seiner Schulter. „Ich hasse fliegen.“ Ich hörte Draco leise lachen und vergrub die Finger etwas fester in der Rückseite seines Hemds. Ich war immer noch nicht wieder ganz auf der Höhe. Draco streichelte sanft meinen Nacken und ich begann mich zu beruhigen.

„Du hattest echt Angst, was?“ Ich nickte. Draco küsste wieder mein Haar. „Tut mir leid.“ „Muss es nicht. Ich… wusste selbst nicht, dass ich so drauf reagiere. Hätte ich nicht gedacht.“

Draco wartete, bis ich wieder ganz ruhig war, dann nahm er seinen Besen in die Hand und wir gingen wieder hinauf zum Schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dracoxharry
2009-10-31T12:55:42+00:00 31.10.2009 13:55
HI :)
so ich les jetzt ersmal alle Kapitel durch die ich noch net kenne bevor ich was ganz ausführliches schreibe :)

lg dracoxharry


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