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Kenshin - Alteratives Ende

Auferstehung eines Mythos
von

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Verrat

Töten...immer nur töten. Mindestens drei mal die Woche kommt ein schwarzer Umschlag bei mir an. Entweder gibt es mehr schlechte Menschen, die der Regierung schaden als Gute, die sie unterstützen, oder meine Opfer werden nach anderen Kriterien ausgesucht, als mir erzählt wurde - aber selbst wenn dies so sein sollte, steht es mir nicht zu, es infrage zu stellen. Aber jetzt muss ich mich auf etwas anderes konzentrieren. Saya steht vor mir, mit gezogenem Schwert steht sie vor mir und wartet auf meinen Angriff. Seit ungefähr zwei Wochen trainieren wir zusammen und ich muss sagen, es hilft mir über meine Gedanken hinweg. Sie ist zwar kein wirklicher Gegner für mich aber sie ist auch nicht schwach. Was mich aber am meisten gewundert hat, war, dass sie mir den Vorschlag gemacht hatte, angeblich weil ich immer nur im Haus sitze und meinen Gedanken hinterher hänge. Aber ich denke, dass sie den Befehl dazu bekommen hat, weil meine Fähigkeiten seit der letzten Mission angezweifelt werden...
 

Es ist eine kalte Nacht in der bereits der erste Schnee fällt. Bei jedem Schritt knirscht es unter meinen Sohlen und mein Atem steigt in kleinen Wölkchen in den Nachthimmel auf. Der Auftrag ist denkbar einfach...wie immer. Ein Schriftsteller beschimpfte die Regierung als ein Haufen Mörder und Betrüger und wollte auch nach deutlichen Warnungen nicht damit aufhören...also schickt man nun mich. Ihn zu töten ist leicht: Ein alter Mann, der kaum noch sehen kann ist kein schwerer Gegner, aber sein Enkel...ein guter Kämpfer. Er schafft es sogar, mich zu verletzten und zu entkommen. Auch wenn er es nicht weit schafft. Saya hat auf der Straße auf mich gewartet und als der Junge hinaus läuft, zögert sie nicht lange. Wie es scheint, ist sie immer in der Nähe meiner Aufträge, um meine Arbeit zu prüfen...interessant. Wie dem auch sei, seitdem feile ich an meinen Fähigkeiten und bilde gleichzeitig Saya aus. Sie hat Talent und soll, wie ich von ihr erfahren habe, meine Nachfolge antreten sobald ich sterbe...ich wollte nie lehren, aber auch dies ist ein Dienst für mein Land...
 

Nach dem Training gehe ich in die Stadt. Saya scheint sehr erschöpft zu sein, deshalb kümmere ich mich um das Essen und den Einkauf. Sie lernt sehr schnell, jedoch denke ich, dass die Hiten-Mitsurugi-Technik zuviel für sie sein könnte, aber solange sie lernen will, lehre ich sie auch...schließlich braucht das Land starke Kämpfer. Wieder zu Hause angekommen erwartet mich eine Überraschung: Herr Yamagata ist zu Gast, um etwas mit mir zu besprechen. Zuerst das Übliche:

Alle seien von meiner Arbeit überzeugt, ich mache meine Sache gut und so weiter. Nach den gewöhnlichen, inhaltslosen Themen kommen wir zu dem eigentlichen Grund seines Besuches: Herr Yamagata schiebt mir einen schwarzen Umschlag zu und steht auf und verlässt mit den Worten “Wir erwarten auch dieses mal deine Loyalität “ das Haus...
 

Ich kann es immer noch nicht fassen...seid ich den Auftrag gelesen habe bin ich kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Es sind nur wenige Zeilen, aber selbst ein Kanonenschuss könnte nicht mehr Schaden anrichten als dieser Brief es in meinem Inneren getan hat.
 

„Derzeit halten sich ehemalige Mitglieder der Oniwa Banshu hier in Kioto auf, ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist das neu aufgebaute Gasthaus Aoiya. Da die Oniwa Banshu während der Restauration gegen uns gekämpft hat, sind sie somit auch Feinde unserer Regierung. Also beseitige jeden Angehörigen dieser Rebellen Gruppe.“

Es war wie ein Hammerschlag: Ich soll also Misao, Aoshi, Okina und die anderen töten? Meine alten Freunde und Kampfgefährten denen ich soviel verdanke? Nun...ich kann wohl doch noch tiefer sinken als ich dachte, den Auftrag bleibt Auftrag. Persönliche Gefühle haben da nichts verloren. Also warte ich den Sonnenuntergang ab, nehme mein Schwert und verlasse das Haus...
 

Ich stehe jetzt schon eine ganze Weile vor dem Aoiya und kann mich nicht überwinden, hinein zu gehen. So sehr ich es auch versuche, ich kann meine Gefühle für meine alten Freunde nicht aus meinem Herzen löschen. Im Kampf gegen Shishio haben sie mir alle so sehr geholfen...und dadurch auch der Meji-Regierung, den ohne sie hätte ich Shishio nicht aufhalten können und er hätte das Land übernommen. Und das soll ihr Dank dafür sein? Ermordet von einem ehemaligen Schlachtgefährten? Das kann einfach nicht richtig sein. Aber wenn ich es nicht tue, wird es jemand anderes übernehmen, ist es da nicht besser, wenn ich es schnell und sauber mache, anstatt es jemandem zu überlassen, der sie nur unnötig quält? Nein, diesen letzten Freundschaftsdienst bin ich ihnen schuldig. Also atme ich noch einmal tief durch, leere meinen Geist und nähere mich der Tür...
 

Ich konnte es einfach nicht tun...ich habe es einfach nicht über mich gebracht sie alle zu töten. Also bin ich jetzt wieder auf dem Weg nach Hause. Man wird es mir sicher nachsehen, dass ich meine alten Freunde nicht einfach ermorden konnte. Aber es verwirrt mich ein wenig, dass mein Geist es nicht zugelassen hat sie zu töten. Heißt das, ich bin nicht ganz Battosai? Steckt noch ein wenig Kenshin in mir? Aber selbst wenn, was macht das für einen Unterschied? Ich habe jämmerlich versagt, erst als Vagabund, als ich Enishi getötet habe und jetzt als Patriot und Attentäter, weil ich diesen Auftrag nicht ausführen konnte. Was jetzt wohl mit mir geschieht? Ob man mich bestraft? Vielleicht werde ich auch nur versetzt, oder entlassen. Aber was mache ich dann? Was kann ein Mann, der nichts außer kämpfen und töten gelernt hat in der neuen Zeit tun? So langsam verstehe ich, wie Aoshi und die Oniwa Banshu sich damals gefühlt haben...im letzten Augenblick spüre ich die tödliche Energie genau hinter mir und kann gerade noch ausweichen. Dort stehen drei Gestalten, ganz in Schwarz und mit gezogenen Waffen. Was ist hier los? Wer hat diese Leute auf mich angesetzt?

Als hätte er meine Gedanken gelesen spricht einer der Drei zu mir: „Uns wurde der Auftrag erteilt, sie zu beseitigen, falls sie sich weigern sollten, ihren Auftrag zu erfüllen. Man dachte sich bereits, dass sie wohl nicht dazu in der Lage sein würden, ihre Kameraden zu töten. Also müssen sie beseitigt werden, ein defektes Werkzeug braucht niemand“. Kaum hatte er diesen Satz beendet, setzten sich die drei auch schon in Bewegung...direkt auf mich zu...
 

Ich blute...die Wunde ist nicht tödlich, aber tief. Der Kampf hat länger gedauert, als ich dachte aber ich habe es gerade so geschafft. Aber was nun? Meine Gegner liegen erschlagen hinter mir und vor mir das Haus, dass Battosai bis jetzt zu Hause nannte. Aber auch das ist jetzt vorbei. Erst langsam wird mir die Ironie des Ganzen bewusst. Fast genau wie bei Shishio. Durchlebe ich jetzt etwa all die Verzweiflung, die meine früheren Feinde erfahren haben? Erst Aoshi und jetzt Shishio? Was kommt als nächstes? Wird jemand vor meinen Augen ermordet der mir viel bedeutet, so wie bei Enishi? Aber wer sollte das sein? So jemanden gibt es nicht mehr für mich. Wie von selbst tragen mich meine Füße aus Kioto hinaus. Es gibt nur einen Menschen, zu dem ich noch gehen kann...der mir helfen kann zu verstehen was ich jetzt noch tun kann. Ich hätte gleich zu ihm gehen sollen, sofort nachdem ich meinen Pfad verloren habe. Aber für Reue ist es zu spät...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sonico1
2010-01-21T17:14:01+00:00 21.01.2010 18:14
WWWWoooooooWWWWW!!!!!
Genial!!!! Respekt ersten Grades! Du hast die Story so geil geschrieben und gut durchdacht! Du hast dich wirklich perfekt in die Lage von Kenshin hineinversetzt und so umgesetzt! Echt genial!
Auch wenn ich die Variante zwar etwas hart finde, aber die Geschichte gefällt mir total!!!! Ich liebe sie förmlich!
Dass Kenshin bei dir wieder zum Battosai wird hab ich eigentlich nicht erwartet, aber ich finde dein Alternativende echt super!

Ich hab eine GANZ GROßE BITTE AN DICH!!!!!
Bitte, bitte, bitte, bitte schreib die Geschichte noch weiter und möglichst auch zu Ende! *bettel**anfleh*


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