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Digimon Destiny

season 6
von

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Die Sache mit dem Sato-Krankenhaus

Es waren schon wieder einige Tage vergangen, seit SkullMeramon in der Realen-Welt sein Unwesen getrieben hatte. Es war auch das letze Digimon, das die acht Digi-Ritter bis jetzt bekämpfen mussten, aber das hieß nicht, dass die Kinder nicht bereit dazu waren, im Gegenteil. Jeder einzelne von ihnen hatte vor, beim nächsten Kampf mitzuhelfen.

Hime ging gerade den Flur der Shoji-High entlang und war mit einem Stoß Hefte und Bücher angepackt. Ihre beste Freundin war schon vorgegangen und konnte ihr somit nicht helfen.

Als das Mädchen gerade die Treppe hoch gehen wollte, kam ihr irgendeine männliche Person entgegen und rempelte sie leicht an, sodass ihr sämtliche Schulutensilien aus den Händen flogen.

Ohne sofort nachzusehen, wer dieser Mensch war, hockelte sie sich auf den Boden und begann ihre Sachen wieder aufzusammeln. Erst als die Purpurhaarige nach ihrem Notizblock greifen wollte und den Arm, der ihn bereits in der Hand hielt entlangging, merkte sie, dass es Shunichi war, mit dem sie unabsichtlich zusammen gerannt war.

„Herzchen?“, fragte der Schwarzhaarige verwundert und deutete auf ein Blatt des Blockes, das mit großen und kleine Herzen versehen war, „Seit wann malst du Herzchen?“

„Ehm … ich habe eben neuerdings eine besondere Vorliebe für Herzchen, hast du ein Problem damit?“, verteidigte sie sich und hoffte, dass er nicht weiter bohren würde, doch das tat er sehr wohl.

„Ach komm schon. Mädchen malen doch nicht einfach so ihren Block mit Herzchen voll.“

„Tun sie nicht? Braucht man dazu einen bestimmten Anlass?“

„Na klar! Herzchen bedeuten, dass du verliebt bist, stimmt’s?“

Eigentlich hatte der Junge vollkommen Recht. Sie war wirklich kein Herzchen-Typ, nur seit dem sie sich selber eingestanden hatte, dass sie Shunichi liebte, fand sie irgendwie Gefallen daran, welche zu zeichnen. Manchmal war es unheimlich, dass er sie so gut kannte, aber das mit dem Verliebt-sein konnte sie ihm unmöglich erzählen.

„Musst du nicht in den Unterricht“, lenkte sie vom Thema ab und nahm ihm den Block aus der Hand.

„Du verneinst es nicht, dass heißt soviel wie, ich habe Recht. Und? Wer ist es? Kenne ich ihn?“, bohrte er weiter nach und erhob sich kurz nach dem Mädchen.

„Ich werde mich dazu nicht äußern“, blockte sie weiterhin ab und begann die Stiegen zu erklimmen, musste aber seltsamerweise feststellen, dass der Junge ihr nach oben folgte.

„Ach komm schon, Hime, mir kannst du so etwas doch sagen, ich bin dein bester Freund!“

„Also bevor ich dir von meinem Traumtypen erzählen würde, würde ich das eher bei Alice machen.“

„Du bist gemein, ich will es aber wissen!“, maulte er herum, wurde aber von seinem D-Maak unterbrochen, das auf einmal zu piepsen begann.

„Was? So viele?“, konnte es der Schwarzhaarige nicht fassen.

Jetzt wurde die Purpurhaarige neugierig und da sie zu faul war, um ihr D-Maak heraus zu holen, sah sie einfach auf den Display von Shunichis.

„Das ist ja eine ganze Herde Vegiemon! Und das schon wieder beim Sato-Krankenhaus!“

Bereits vor einem Monat hatten Digimon dieses Gebäude angegriffen, doch es war den damals noch vier Digi-Ritter, auch wenn davon wahrscheinlich nur zwei im Einsatz waren, nicht gelungen, alle Personen erfolgreich zu evakuieren. Es war ein schreckliches Gefühl zu wissen, dass man Schuld an dem ganzen hatte und mehr tun hätte können.

Genauso wie die anderen sechs, beschlossen sie einfach Schule zu schwänzen. Es war wohl wichtiger hunderte von Menschenleben zu retten, als sich irgendein Geschwafel über die Atomphysik anzuhören, in so einem Fall und auch noch vielen anderen, war Schule etwas unwesentlich.
 

Als Hime, Shunichi und ihre Digimon endlich beim Ort des Geschehens ankamen, waren bereits alle da, was sie sehr erstaunte. Anscheinend hielten hier alle, was sie versprachen.

„Schon die Daten gecheckt?“, wollte die Purpurhaarige wissen und betrachtete das Gebäude vor ihnen.

„Ja“, antwortete ihr ihre beste Freundin, neben die sie sich gestellt hatte, „Sie sind auf dem Champion-Level, nicht sehr stark, aber dafür umso mehr.“

„Gut, dann wollen wir uns mal in das Getümmel stürzen“, meinte Hime und hielt ihr D-Maak fest in der Hand, „Bist du bereit, Fikadamon?“

„Na klar! Fikadamon digitiert zu … Flymon!“

„Baluamon digitiert zu … Bakutamon!“

„Naokimon digitiert zu … Hutezamon!“

„Acimon digitiert zu … Icemon!“

„Gissimon digitiert zu … Latreemon!“

„Mantamon digitiert zu … Aalomon!“

„Los geht’s Kirbymon!“, forderte Nayuta seinen Partner auf, der sich hinter seinem Bein versteckte und ihn ängstlich ansah, „Schon gut, du musst nicht kämpfen …“

„Tako …“, wollte Yukiko ihrem Digimon schon den Befehl geben, mit den anderen in den Kampf zu schreiten, doch dazu brauchte es keine Aufforderung, das machte es schon selbst.

So schnell sie konnten rannten die sieben digitalen Monster dem Krankenhaus entgegen und knüpften sich eines nach dem anderen vor. Ein Vegiemon wäre ja an sich nicht so schwer zu besiegen gewesen und auch mit zehn wären sie fertig geworden, doch irgendwie wollten diese Viecher einfach kein Ende nehmen.

„Feuerschwingen!“, jaulte Hutezamon und konnte gleich vier böse Digimon zur Strecke bringen, „Alice, es sind einfach zu viele!“

„Ich weiß …“, entgegnete ihm sein Partner und biss sich auf seine Unterlippe.

Bei Latreemons Kampf ging eine Fensterscheibe zu Bruch, weil es ein Vegiemon gegen sie geschleudert hatte und nun lag das böse Monster in einem Krankenzimme am Boden. Mit seinen ausdehnbaren Ästen konnte das baumartige Digimon seinen Gegner aus dem Raum entfernen und anschließend nach unten werfen, doch der Patient hatte jetzt sicher einen Schock fürs Leben bekommen.

Bakutamon ging es nicht viel besser. Es schleuderte seine Widersacher manchmal unabsichtlich gegen die Wände des Gebäudes, sodass ein paar Dellen entstanden.

Es war fast unmöglich gegen jemanden zu kämpfen und dabei etwas zu beschützen, das so groß war. Nicht einmal den erfahreneren Digi-Rittern war es möglich, den Schauplatz ohne Rückstände zu verlassen.

Mittlerweile hatten auch die anderen Menschen mitbekommen, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Die Patienten, die derzeit im Krankenhaus untergebracht waren, gerieten alle in Panik und die Krankenschwestern und Ärzte hatten alle Hände voll zu tun, um sie sicher nach draußen zu befördern.

„Takomon!“, rief sein Partner besorgt und rannte so schnell wie möglich zu seinem Digimon, das unsanft auf dem Boden aufkam, „Alles okay?“

„Mir geht’s gut, ich brauche deine Hilfe nicht!“, ging es sie an und wollte wieder wegfliegen, um weiter zu kämpfen, doch Yukiko hielt es fest.

„Du musst nicht mehr kämpfen, du bist doch schon total fertig! Bleib hier, überlass das den Champion-Digimon!“

„Du glaubst also ich bin zu schwach, nur weil ich nicht digitieren kann?“

„Nein, so habe ich das nicht gemeint …“, erklärte sie und schaute betrübt zu Boden.

Takomon ergriff die Chance und machte sich von ihr los. Schnell flog es weg und knüpfte sich das nächste Vegiemon vor.
 

Shunichi konnte gerade beobachten, wie ein Mensch, der gerade in das Gebäude rein laufen wollte, drohte von einem Felsbrocken erschlagen zu werden, es aber anscheinend nicht merkte.

„Aalomon! Dort drüben!“, rief er ihm zu und zeigte auf die, in Gefahr schwebende, Person.

„Alles klar“, entgegnete es ihm nur und zerschmetterte das Gestein, sodass der Mensch gerettet war.

Erst als neben ihm kleine Brocken vom Himmel fielen, bemerkte der Mann, dass er beinahe erdrückt worden wäre und landete nun auf seinem Hinterteil. Shunichi beschloss, während sich sein Digimon wieder um die Bösen kümmert, nachzusehen, ob der Mann eh okay war und bemerkte erst, als er näher ran ging, dass es sich um den Hausmeister ihrer Schule handelte.

„Herr Sato? Was machen Sie denn hier?“, wollte der Schwarzhaarige von ihm wissen und half dem Dunkelhaarigen wieder auf die Beine.

„Dasselbe könnte ich auch dich fragen. Also, was macht ein Schüler während der Schulzeit in so einem Krisengebiet?“, stellte der Mann eine Gegenfrage und putze sich den Hintern ab.

„Ehm … naja … wissen Sie …“, stammelte er vor sich hin, denn ihm fiel keine passende Ausrede ein, doch er hatte Glück, der Hausmeister rannte einfach weiter, „Hey! Was wollen Sie denn dort drinnen?“

„Meine Familie retten!“, antwortete er ihm nur und verschwand dann im Getümmel.

Es waren wieder einige Minuten vergangen, doch die Digi-Ritter hatten bis jetzt keinen Erfolg, das Krankenhaus wurde noch immer belagert.

Als sie ein „Dadüdada“ hinter sich hörten, drehten sich alle acht willkürlich um und stellte fest, dass sich die Feuerwehr im Moment ebenfalls hier befand. Die versuchte nämlich, die Menschen zu retten, die keinen Ausweg mehr nach draußen fanden, weil die Digimon manche Durchgänge zerstört hatten.
 

Nayuta stand nur tatenlos da und überlegte, wie er seinem kleinen, orangenen Kerlchen Mut machen könnte. Er konnte es verstehen, er würde auch nicht kämpfen wollen, doch waren ihre Partner nicht dazu da?

Doch der Junge wurde aus seinen Gedanken gerissen, denn zwei Feinde schlichen sich an Kirbymon an und wollten es schon bekämpfen. Das ließ der Kleine aber nicht zu, er stellte sich schnell vor sein Digimon, um es zu beschützen und wurde so selber von den Zwei gepackt.

Sein Partner piepste nur irgendetwas besorgt vor sich hin, während sich Nayuta zu befreien versuchte, was aber nicht wirklich gelang. Die Vegiemon drückten immer fester zu und der Junge biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien.

„Nayuta!“, bemerkte Rico endlich, dass sein bester Freund Hilfe brauchte und wendete sich dann Icemon zu, „Icemon! Du musst ihm helfen!“

Das Digimon wollte sich gerade auf den Weg machen, doch sofort wurde es von anderen digitalen Wesen aufgehalten und zurückgezogen.

„Shit …“, meinte Rico nur und sah dann wieder zu seinem Kumpel hinüber, „Kirbymon, willst du ihm nicht helfen? Er ist schließlich dein Partner.“

Hin und her gerissen zwischen Angst und Pflicht starrte er Nayuta an und setzte einen verzweifelten Blick auf. Aber was sollte es schon tun? Es konnte doch sowieso nichts ausrichten … aber seinen Partner einfach so im Stich lassen …

Also nahm es allen Mut zusammen und seine Wangen begannen plötzlich zu blinken. Die Vegiemon sahen gespannte zu und das eine wurde dann von Kirbymon böse angesehen. Das gelbe Digimon wich etwas zurück, ließ aber den Jungen nicht los. Kurz darauf wurde es von dem blinkenden Wesen mit voller Wucht angerempelt und flog ein paar Meter nach hinten. Das ließ es natürlich nicht einfach auf sich sitzen und schoss ein paar Kompostbomben auf den Angreifer, der dann schwer getroffen am Boden lag.

„Kirbymon!“, schrie der Junge wieder und wurde daraufhin wieder fester zusammen gedrückt.

Anscheinend ging er den beiden bösen Digimon schon auf die Nerven, denn es sah so aus, als ob sie ihn jetzt zum Schweigen bringen wollten. Das eine holte schon mit seiner Ranke aus und Rico machte sich auch schon auf den Weg zu Nayuta, doch das war nicht mehr nötig.

Das orangene Digimon begann auf einmal zu leuchten, auch das D-Maak seines Partners und Rico und die Vegiemon hielten plötzlich inne.

Es piepte wieder etwas Unverständliches vor sich hin und sah nach wenigen Sekunden anders aus.

„Ja Kirbymon! Du bist digitiert!“, freute sich der Junge und lächelte es an.

„Mastimon, Level: Champion, Typus: Datei, Attacke: Aufladung, zweite Attacke: Lüftungsschacht”, las Rico von seinem D-Maak ab und blickte dann erstaunt zum digitierten Digimon, das auf einmal in seinem Mast Strom zu sammeln schien und dann auf die bösen Monster abschoss. Somit war der kleine Junge wieder frei und war nun bereit zum Kampf.
 

„Es kann doch nicht sein, dass wenn wir zehn Vegiemon besiegen, gleich wieder genau so viel nach kommen!“, bemerkte Hime etwas gereizt.

„Find ich auch irgendwie merkwürdig …“, entgegnete ihr ihr bester Freund und setzte ein nachdenkliches Gesicht auf, „Vielleicht gibt es ja irgendwo ein offenes Tor oder so …“

Die Purpurhaarige dachte kurz über seine Überlegung nach und schaute sich noch einmal um. Sehr abwegig war es schließlich nicht, auch wenn sie persönlich so etwas noch nie erlebt hatte. Kurz darauf nickte sie dem Schwarzhaarigen zu und wendete sich dann an ihre anderen Freunde.

„Wir schauen uns einmal ein bisschen um. Irgendetwas stimmt hier nicht“, erklärte sie und machte sich daraufhin auf, um mit Shunichi die Gegend zu erkunden.

Kurz nach ihrem Abgang geschah auch schon etwas nicht so Erfreuliches. Alle Digimon waren schon sehr geschwächt, sie waren es nicht gewohnt so lange zu kämpfen, besonders nicht die, die noch nicht so lange dabei waren.

Icemon war gerade auf dem Weg, in das Gebäude zu krachen und wenn das geschehen würde, würde das Krankenhaus nicht mehr lange stehen. Also versuchte Latreemon, auf Honokas Befehl, den Aufprall zu verringer, indem es das Haus mit Wurzeln überdeckte und das gelang eigentlich auch ganz gut.

„Danke Latreemon …“, meinte das gerettete Digimon nur, als es wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

„Ja super!“, rief die Rosahaarige ihrem Partner zu und hüpfte freudig umher, doch ihre gute Laune hielt nicht lange.

Ihr Digimon hatte anscheinend zu viel Kraft in seinen Wurzeln und drückte das Haus so fest zusammen, dass der linke Teil des Gebäudes in sich zusammenkrachte.

„Oh nein …“, verzweifelte das Mädchen und fiel auf die Knie, „Was habe ich bloß getan?“

Die Menschen die sich in der Nähe des Krankenhauses befanden, fingen vor Panik an, hysterisch herumzuschreien, man konnte es ihnen aber nicht übel nehmen. Wie fiele Menschen waren jetzt wohl unter diesen Trümmern vergraben?

„Honoka, es war nicht deine Schuld“, versuchte ihr Partner ihr Mut zuzusprechen, was aber nicht so gut gelang.

„Sie hätte besser aufpassen müssen …“, stellte Alice ihre Sicht der Dinge klar und biss sich auf die Unterlippe.

„Was hätte sie denn tun sollen?“, verteidigte Nayuta sie und stellte sich gegen Alice, „Wenn sie Icemon nicht geholfen hätte, wäre genau dasselbe passiert!“

Yukiko hasst es, wenn sie es nicht übers Herz brachte, etwas zu sagen. Eigentlich hätte sie jetzt ihre beste Freundin verteidigen sollen, aber was tat sie? Klappe halten und einfach nur tatenlos daneben stehen. Aber eines konnte sie tun, zu ihr gehen und sie in den Arm nehmen.

„Ach ja? Warum bist du dir da so sicher?“, konterte sie geübt.

„Ehm … naja … wahrscheinlich …“, stammelte der Kleine etwas beschämt.

„Lass sie doch in Ruhe, Alice“, mischte sich jetzt auch noch Ryan ein und zündete sich eine Zigarette an.

„Von dir lass ich mir gar nichts sagen …“

„Icemon, was ist mit dir?“, wollte Rico plötzlich von seinem Partner wissen, der auf einmal zurück digitierte.

„Ich weiß nicht …“, meinte es und sprach dann als Acimon weiter, „Irgendwie habe ich keine Kraft mehr …“

„Ah! Latreemon!“, schrie Honoka dann, wegen der selben Sache.

„Tut mir Leid, Honoka, aber ich bin ausgepowert“, erklärte Gissimon und ließ sich auf den Boden plumpsen.

„Warum digitieren sie einfach so zurück?“, wollte das rosahaarige Mädchen wissen und richtete die Frage eher an Ryan.

„Haben wir dir das nicht schon einmal erklärt?“, entgegnete er ihr etwas genervt, „Unsere Digimon kämpfen schon länger und haben damit auch mehr Ausdauer als eure. Digimon sind keine Maschinen, sie können nicht ewig kämpfen, das müssen sie sich erst antrainieren.“
 

„Das gibt’s doch nicht …“, war Hime weniger positiv überwältigt, als sie ein Loch in der Atmosphäre sah, aus dem lauter Digimon kamen.

„Also doch … Aalomon!“, rief er nach seinem Partner, der dann auch nach wenigen Sekunden kam, „Versuch das Tor zu zerstören!“

„Meinst du, dass klappt“, stellte es etwas hinterfragend eine Gegenfrage.

„Einen Versuch ist es Wert, also komm, mach schon!“, wurde es von seinem Partner aufgefordert.

„Wenn du meinst, dass sich das was bringt …“, war es noch immer nicht ganz überzeugt, wollte sich den Anweisungen seines Partners aber nicht widersetzen, „Wasserpeitsche!“

Als der aufgewühlte Staube die Sicht wieder frei gab, mussten sie feststellen, dass sich nichts verändert hatte. Das Tor war immer noch da.

„Siehst du, ich hab doch gesagt, dass es sich nichts bringt.“

„Glaubst du, die anderen können dort auch ohne uns die Stellung halten?“, wollte Hime wissen und sah etwas bedrückt zu ihrem besten Freund.

„Dass eine Seite vom Krankenhaus zusammen gebrochen ist, ist auf jeden Fall kein gutes Zeichen, aber wir müssen jetzt hier was tun. Wir können die Vegiemon fürs erste nur direkt nach der Ankunft in unserer Welt angreifen, dann haben die anderen weniger zu tun“, erklärte der Schwarzhaarige und sein und Himes Digimon stürzten sich wieder in den Kampf.

„Aber vielleicht …“, begann die Purpurhaarige ihren Satz und sah dann fragend in Richtung Tor.

Shunichi sah sie nur mit fragwürdigem Blick an. Hatte sie etwa eine Idee, wie man das Tor schließen konnte?
 

Auf der anderen Seite des Gebäudes kämpften zurzeit nur noch Hutezamon, Bakutamon und Mastimon. Nayutas Partner war erst vor kurzem digitiert, also hatte es noch mehr Kraft als die anderen, aber erschöpft waren bereits alle drei.

„Was machen denn Hime und Shunichi so lange?“, fragte sich Alice laut, denn sie machte sich schon langsam Sorgen um ihre beste Freundin.

Kurz nachdem die Orangehaarige das gesagt hatte, tauchten sie auch schon

auf und waren gerade auf dem Weg zu der Truppe. Als die beiden dann endlich bei ihnen angekommen waren, erzählte Hime ihnen alles.

„Also … es war ein Tor zur Digi-Welt offen und deswegen konnten die Vegiemon einfach in unsere Welt gelangen. Also haben wir das Tor geschlossen und jetzt müssen wir nur noch die restlichen Digimon besiegen, es sollten eigentlich nicht mehr so viele sein.“

„Wie habt ihr das mit dem Tor hingekriegt?“, wollte Alice wissen, stellte die Frage aber eher an das Mädchen.

„Hime hatte die Idee, einfach unsere D-Maaks dem Tor entgegen zu strecken und das hat dann auch geklappt“, antwortete ihr aber Shunichi, schließlich war Hime nicht die einzige, die alle gerettet hatte.

Doch die acht Jugendlichen wurden bei ihrem Gespräch durch ein lautes Krachen gestört, das sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Binnen Sekunden brach das komplette Gebäude in sich zusammen und die Vegiemon wurden in den Trümmern des Hauses begraben.

Geschockt standen sie einfach nur da und starrten auf den Rest des Sato-Krankenhauses. Sie hatten doch nichts falsch gemacht, warum ging dann am Ende doch alles schief?

Ryan sank seinen Blick und stieß nur einen Rauchqual aus. Da es sonst keiner zu machen schien, machte er sich auf den Weg, um die bewegungsunfähigen Vegiemon wieder in ihre Welt zu beförder. Auch wenn man es ihm vielleicht nicht anmerkte, ihn traf das genau so sehr wie die anderen, aber das musste er ja nicht wirklich zeigen, Gefühle zu unterdrücken war ein Kinderspiel für ihn.

„Scheiße!“, schrie Shunichi und stieß mit dem Fuß einen kleinen Stein weg.

Und schon wieder hatten sie es nicht geschafft. Wie viele Menschen waren nun tot und das nur, weil sie zu blöd waren, um ein paar Champion-Digimon zu besiegen …

Für die Neuen unter ihnen war es besonders schlimm. Honoka ließ sich auf ihre Knie fallen und ihre Tränen frei in Lauf, es war einfach unbegreiflich, was gerade geschehen war. Yukiko kullerte nur eine einzige Träne über die Wangen, die auch sofort wieder trocknete.

Rico zeigt wieder einmal keine Gefühle und starrte nur gerade aus wogegen sein kleiner Freund sich zusammenreisen musste, um nicht wie ein Mädchen in Tränen auszubrechen.

Alice kniff ihre Lippen zusammen und fixierte eine Stelle von den Trümmern, wenn es so lief hasst sie es ein Digi-Ritter zu sein. Hime machte sich am meisten Sorgen um die Neuen unter ihnen. Das Mädchen war damals, als so etwas Ähnliches passiert war, kurz davor das Digi-Ritter Dasein an den Nagel zu hängen, sie hoffte nur, dass es die anderen nicht wirklich taten.

Einige Zeit nach dem Einsturz waren dann auch viele Krankenwaagen da. Alle Patienten wurden versorgt und die, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren, ebenfalls. Es wurde geredet, dass die Kranken im Krankenhaus der benachbarten Stadt untergebracht wurden.
 

So gegen sechs Uhr war Shunichi auf dem Weg in das Krankenhaus, wo sich nun alle Patienten befanden. Er war heilfroh darüber, dass sich seine Mutter zu der Zeit nicht im Sato-Krankenhaus befand, er hätte nicht gewusst, wie er dass verkraften sollte. Aber was machte er dann hier?

Langsam öffnete er die Tür eines Zimmers und betrat den dahinterliegenden Raum. Den Mann, den er besuchen wollte, fand er in einem Bett auf, neben dem noch einige andere standen. Als die Person ihn erblickte, sah sie etwas verwirrt zu dem Schwarzhaarigen hinüber.

„Wie geht’s Ihnen, Herr Sato?“, begrüßte der Junge den Hausmeister seiner Schule und setze sich auf den Stuhl, der sich neben seinem Bett befand.

„Was machst du denn hier?“, fragte er, ohne ihm eine Antwort zu geben, „Woher weißt du, dass ich hier bin?“

„Darf man denn nicht seinen Hausmeister besuchen?“, fragte er unschuldig, war aber leicht zu durchschauen.

„Du willst mich doch nur bestechen, damit ich euch nicht verpfeife, stimmt’s?“, traf der Mann den Nagel auf dem Kopf und sah ihn mit kleinen Augen an.

„Ehm … nein … wie kommen Sie denn auf die Idee?“

„Ach komm schon. Warum solltest du denn sonst hier sein? Antworte erst mal auf meine zweite Frage.“

„Ach so … ja. Naja, ich dachte mir, wenn Sie im Gebäude drinnen waren, ist Ihnen sicher etwas passiert und das habe ich sofort im Internet recherchiert. Aber ich habe noch etwas herausgefunden und zwar, dass Sie mit dem Krankenahaus-Besitzer verwandt sind.“

„Das hättest du nicht gedacht, was? Ein Hausmeister hat einen Bruder, der ein Arzt ist und noch dazu ein Krankenhaus leitet.“

„Nein! So ist es nicht!“

„Ach komm schon, dich interessiert sicher, warum ich nicht auch einen so anspruchsvollen Beruf wie mein Bruder ergriffen habe.“

„Also, naja …“, versuchte er sich herauszureden, denn ihn interessierte das alles eigentlich weniger, doch der Hausmeister begann schon seine Lebensgeschichte zu erzählen.

„Weißt du, es ist ja nicht so, dass ich dumm wäre, wenn ich gewollt hätte, würde ich jetzt sogar Politiker sein, aber ich habe mir gedacht, dass Menschen viel nötiger in wirklich wichtigen Berufen gebraucht werden. Du weißt gar nicht, wie anstrengend dieser Beruf sein kann.“

„Doch, ich verstehen das voll …“

„Nein, das tust du nicht, ihr denkt doch alle dasselbe. Aber was würden die Menschen ohne Putzfrauen oder Müllmänner machen? Man würde die Erde bis zum Mars riechen!“

„Ja, okay, Herr Sato. Ich glaube ich habe verstanden, was sie mir sagen wollten.“

„Tse … gar nichts verstehst du … Jetzt sag mir doch mal, warum ich dich und deine sieben Zwerge deiner Meinung nach nicht verraten sollte.“

„Bitte, wenn das raus kommt, werden wir sicher von der Schule verwiesen oder bekommen zumindest eine Vorwarnung!“

„Ganz umsonst mache ich das aber nicht …“, erklärte Herr Sato und verschränkte die Arme.

„Ehm … Sie meinen, Sie sagen nichts?“, konnte es Shunichi nicht wirklich fassen, dass er sich so schnell umstimmen ließ.

„Wenn du mir sagst, was ihr dort gemacht habt, ja.“

Oh, das war blöd. An das hatte der schwarzhaarige Junge noch gar nicht gedacht. Was sollte er nun sagen? Die Wahrheit würde er nicht glauben, aber ihm fiel gerade keine Ausrede ein.

„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen …“

„Willst du verwiesen werden?“

„Nein, will ich nicht! Aber wenn ich Ihnen die Wahrheit erzählen würde, würden Sie uns in die Psychiatrie einliefern lassen.“

„Hm, ist dir das das nicht wert?“

„Na gut … Wir haben Digimon, mit denen wir böse Digimon vernichten. Das Krankenhaus ist nicht einfach so eingestürzt und es waren auch keine komischen Luftstöße, es waren Digimon!“

„Soso, Digimon also …“, wiederholte der Ältere noch einmal Shunichis Erklärung.

„Wie? Sie meinen, Sie glauben mir?“, verstand er die Welt nicht mehr, aber irgendwie wunderte ihn in letzter Zeit bei dem Mann gar nichts mehr.

„Wieso denn nicht? Jeder Mensch kennt doch Digimon, ich frage mich nur, warum ich sie nicht sehen kann.“

„Das können eben nur besondere Menschen … Digi-Ritter, so wie wir“, fing er an ihm alles ganz ausführlich zu erklären und berichtete dann sogar alles von ganz Anfang an.
 

Endlich wieder ein Kapi fertig, das hat auch lange genug gedauert.

Ich mag den Hausmeister, er wird in nächster Zeit auch noch oft vorkommen, zumindest werde ich schauen, dass er es tut …

irgendwie sind die Digitationen immer so unspektakulär und grundsätzlich ist die Geschichte auch sehr vorhersehbar …

Aber was soll’s, bleibt weiterhin so brave Leser!

Kiripurin



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