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Digimon Destiny

season 6
von

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Training für alle

Hime sank an der Wand zum Boden hinunter. Das Mädchen ließ einen erleichterten Seufzer aus und wagte es nun wieder lange ruhige Atemzüge zu machen, dabei schloss sie ihre Augen. Sie musste sich beruhigen. Das D-Hue war weg.

„Hime!“, meinte Fikadamon besorgt, während es zu ihr hinflog, „Wie ist dein Wohlbefinden?“

„Alles okay, es … er hat mir nichts getan“, antwortete sie, woraufhin sie gleich aufstehen wollte.

Ihre Beine zitterten, was dazu führte, dass sie beim ersten Versuch sofort wieder auf ihren Hintern fiel. Kopfschüttelnd strich sie mit ihren Händen ein paar Mal über ihre Beine und probierte es ein zweites Mal, jetzt erfolgreich. Ihr Gang war noch immer wackelig, aber immerhin schaffte sie es jetzt zur Tür, um diese zu schließen.

„Dein Erscheinungsbild sagt mir aber etwas anderes“, warf das Digimon ein, als es beobachtete, wie sein Partner zurück in die Küche ging.

„Das ist nur der Schock, mach dir keine Sorgen“, wollte sie es beruhigen, nahm sich ihr fertiges Abendessen und setzte sich anschließend an den Esstisch, „Ich frag mich nur, ob mehr hinter dieser Aktion steckt, oder ob er das wirklich nur aus Langerweile gemacht hat. Ich meine, was bringt sich das, wenn er mir droht und sagt, wie mächtig sie nicht sind, wenn ich es keinem erzählen darf?“

„Ich kann dir leider mit keinem Rat helfen“, gab Fikadamon, das inzwischen auf einem Sessel gegenüber von Hime Platz genommen hatte, traurig zurück, „Mir erscheint das alles auch sehr mysteriös … Wirst du es den anderen sagen?“

„Nein, dafür habe ich viel zu viel Angst, dass er seine Drohung wahr machen wird. Wir können froh sein, dass wir überhaupt noch leben, da will ich nicht so ein Risiko eingehen.“

„Das kann ich gut nachvollziehen. Dann bleibt das ein Geheimnis zwischen uns.“

„Ja, da hast du Recht“, entgegnete sie mit einem Lächeln und streckte dem Digimon die Hand entgegen.

Fragend blickte es abwechselnd Hime und ihre Hand an. Es schien nicht wirklich zu verstehen, was das Mädchen damit bezwecken wollte. Also wartete es einfach auf eine Erklärung.

„Wir geben uns die Hand … und die Flosse darauf“, erklärte sie, woraufhin ihr Partner aber noch immer nicht viel schlauer war, „Als Versprechen.“

„Ach so, gut …“, war es einverstanden und streckte nun auch seine Flosse aus.
 

Am nächsten Morgen wurde Honoka bereits vom Krankenhaus entlassen. Ihr Vater war gekommen, um sie abzuholen und trug ihre Tasche, mit den wenigen Sachen, die ihre Familie gestern noch gebracht hatte, als sie durch den Ausgang des Gebäudes marschierten.

Das Mädchen betrachtete ihren Gipsarm, was dazu führte, dass sie an Rico denken musste. Das würde wohl auch noch so lange sein, bis sie ihren Arm wieder normal bewegen konnte. Nicht dass sie nicht schon oft genug an den Jungen denken musste, jetzt kam das auch noch dazu …

„Honoka!“, hörte sie plötzlich Rico ihren Namen rufen, woraufhin sie stehen blieb und sich überrascht umdrehte.

Rico kam mit Nayuta auf sie zu. Sie und ihr Vater waren nur noch wenige Meter vom Auto entfernt. Der Mann war noch ein paar Schritte gegangen, hatte dann aber angehalten, als er gemerkt hatte, dass seine Tochter nicht nachkam.

„Ich komm gleich“, erklärte sie Herrn Karazu, als sie sich ihm zuwandte und grinste, „Du kannst dich ja inzwischen ins Auto setzen.“

Ihr Vater sah nicht begeistert aus und schien Rico und Nayuta noch einmal zu mustern, ging dann aber ohne ein Wort. Das Mädchen ging den zwei Jungs entgegen und fragte sich, was sie wohl von ihr wollten.

„Hey, was macht ihr denn hier?“, erkundigte sie sich neugierig.

„Rico wollte dich noch unbedingt im Krankenhaus besuchen, weil er sich so schlecht fühlt wegen gestern“, erklärte der Kleine und ignorierte den bösen Blick, den er von seinem besten Freund zugeworfen bekam, „Schicker Gipsarm übrigens.“

„Danke, ihr dürft, nein ihr müsst dann alle unterschreiben“, gab sie munter und heiter zurück.

„Tuts denn gar nicht weh?“, fragte Nayuta.

„Nein, ich hab ein paar Schmerzmittel intus, aber das kommt bestimmt noch“, lachte sie, während sie sich mit der gesunden Hand am Kopf kratzte, „Aber das halt ich schon aus, immerhin war es das wert.“

„Naja, es wäre auch anders gegangen“, bemerkte Rico so nebenbei, ohne sie dabei anzusehen.

„Darüber wollen wir nicht mehr diskutieren, haben wir doch schon gestern.“

Honoka fand es niedlich, dass Rico ein schlechtes Gewissen hatte. Er musste zwar keines haben, aber trotzdem freute sie sich darüber, dass er um sie besorgt war. Vielleicht hatten sie nur etwas gebraucht, um die Mauer zwischen sich niederzureißen. Vielleicht würde er jetzt offen dafür sein, sie näher kennen zu lernen.

„Wir haben heute unseren letzten Trainingstag“, erklärte Rico, vom Thema ablenkend.

„Ach ja stimmt, das wird sicher lustig mit dem Gipsarm“, erwiderte sie, während sie versuchte ihn zu bewegen, was aber erfolglos blieb, doch dann wandte sie sich wieder Rico zu, „Aber Moment mal, warum wir? Du hast dein Training doch schon hinter dir.“

„Das ist der andere Grund, warum wir hier sind“, meinte Nayuta, „Ido hat mir gesagt, dass er am letzten Tag gerne alle da haben möchte, damit wir wirklich alle auf demselben Level sind. Und ja, es geht bereits am Vormittag los, also in ein paar Stunden.“

„Hat er mitbekommen, dass ich eingeschränkt bin?“, erkundigte sie sich mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Ja, hat er, aber das macht nichts, er findet schon etwas für dich, zumindest war er der Meinung“, antwortete er, schien da aber auch seine Zweifel zu haben.

„Naja wir werden sehen“, meinte das Mädchen, woraufhin ein Autohupen ertönet, „Ich glaube, ich sollte dann gehen. Oder gibt’s noch was?“

„Nein, das war alles“, gab Rico zurück, woraufhin sich Honoka verabschiedete und zu ihrem Vater ging.

„Das war nicht deine Schuld, Rico“, bemerkte auch Nayuta noch einmal, als er sah, wie der Junge ihr hinterher schaute.

„Jaja, ich weißt“, entgegnete er, auch wenn er es nicht so meinte.
 

Honoka, Nayuta und Yukiko hatten das Tor die letzten Male bereits alleine passieren müssen. Sie und Rico kannten sich also schon aus, deswegen führten sie die restlichen vier zu der richtigen Stelle.

„Mir ist irgendwie unwohl bei dem Gedanken, mich in einen Geist zu verwandeln“, bemerkte Shunichi, als sie vor dem Tor standen.

„So schlimm ist es nicht“, meinte Honoka aufmunternd, „Wir drei hatten zwar am Anfang Probleme, aber ihr solltet das aushalten und man gewöhnt sich daran.“

„Okay“, erwiderte er, noch nicht ganz überzeugt.

„Na ich bin gespannt, ob uns der alte Mann noch was beibringen kann“, bemerkte Ryan, während er seine Zigarette austrat.

„Bestimmt, wenn es auch nur Kleinigkeiten sind“, war sich Hime sicher.

„Wir müssen uns alle an den Händen halten und dürfen nicht los lassen, damit wir alle an derselben Stelle landen“, erklärte Nayuta, woraufhin er gleich Yukikos Hand ergriff, die neben ihm stand.

„Händchenhalten? Ist das dein Ernst?“, erkundigte sich Ryan skeptisch, kam aber nicht drum rum, da Alice schon seine Hand hielt, zum Glück hatte er auf der anderen Seite keinen Nachbarn.

„Ja, mein voller Ernst, seid ihr alle bereit?“, fragte Nayuta nochmal nach.

„Jap, kann los gehen“, antwortete Alice und auch die anderen schienen nichts dagegen zu haben.

Also wagten sie den Sprung in die verlorene Welt, Nayuta voraus. Obwohl die vier schon viele Weltensprünge hinter sich hatten, fühlte es sich noch immer irgendwie seltsam an …
 

Shunichi öffnete langsam seine Augen. Kaum war er zu Bewusstsein gekommen, durchwanderte ein komisches Gefühl seinen Körper. Er wollte seine Hände bewegen, was er auch schaffte, doch lief alles um ein paar Sekunden langsamer ab als gewöhnlich. Als wäre er ein altes Gerät, dass schon jahrelang nicht mehr benutzt worden war. Bereits nach kurzer Zeit ließ die Steifheit jedoch nach, was er gleich ausnutzte, um sich auf den Rücken zu rollen.

„Scheiße, ich fühl mich wie ein Übergewichtiger, der versucht seine Muskeln unter dem ganzen Fett zu bewegen“, hörte er Ryan auf einmal fluchen, woraufhin Shunichi erleichtert seufzte.

„Ich hätte mich zwar mit etwas anderem verglichen, aber ja, ich glaub ich kann das nachvollziehen“, entgegnete der Junge, als er sich aufsetzte.

„Erstaunlich, dass wir alle schon wach sind“, bemerkte Honoka, die schon voll motiviert und mit den Händen in die Hüften gestemmt da stand, „Und dass ihr Neulinge schon wach seid, auch. Aber das zeigt gut, dass wir mittlerweile alle circa auf dem gleich Level sind. Übrigens ist das cool, wenn ihr mal die Neulinge seid und wir, die noch nicht so langen Digi-Ritter, die, die sich auskennen.“

„Jaja, ganz toll“, gab Ryan zurück, als er sich mühsam aufrappelte.

Nach wenigen Minuten hatten sich alle wieder gefangen. Ihnen war aufgefallen, dass sich die Digimon, die sich bei der Reise in die andere Welt in ihren D-Maaks befunden hatten, ebenfalls neben ihnen befanden. Anscheinend befreiten sie sich automatisch aus den Geräten. Das war bis jetzt nicht einmal Honoka, Nayuta und Yukiko aufgefallen, weil ihre Partner beim passieren des Tores immer außerhalb des D-Maaks waren.

„Da seid ihr ja endlich“, meinte Ido, als er zu der Gruppe stieß, „Ich hab schon auf euch gewartet.“

Nach einem kurzen Gespräch machten sie sich dann auf zu Idos Haus. Diejenigen, die es noch nicht gesehen hatten, staunten nicht schlecht, doch der alte Mann nahm sich keine Zeit für eine Hausführung, sondern lotste die Truppe gleich zu den Trainingsplätzen.

„Ihr seid alle informiert, warum alle heute hier sind?“, fragte Ido, nachdem er sich allen zugewandt hatte.

„Ja, das hat uns Nayuta schon erklärt“, antwortete Hime.

„Sehr gut. Ich will nämlich auf die Schwächen jedes einzelnen eingehen. Das heißt wir werden wohl alle Trainingsanlagen gleichzeitig nutzen.“

„Und was soll ich inzwischen machen?“, erkundigte sich Honoka, als sie ihren Gipsarm in die Höhe streckte.

„Keine Sorge, für dich hab ich auch etwas“, meinte er zuversichtlich.

„Dann zeigen Sie uns bestimmt auch, was wir tun können, damit unsere Partner mit Hilfe der Lapidra das Ultra-Level erreichen können“, bemerkte Ryan herausfordernd und mit verschränkten Armen.

„Ich hab euch doch bereits gesagt, dass ihr euch nur selbst besiegen müsste, das ist der ganze Zauber“, ließ er sich von dem Jungen nicht provozieren.

„Mich selbst besiegen … da muss doch noch irgendetwas anderes dahinter stecken, Sie verraten es uns nur nicht“, glaubte es der Weißhaarigen nicht ganz.

„Sei doch nicht so misstrauisch“, mischte sich Rico ruhig ein, „Wenn Ido mehr wissen würde, würde er es uns sagen, immerhin geht es hier um mehr, als die reale Welt vor ein paar Digimon zu beschützen. Es geht um die Existenz aller Welten. Er hilft uns schon so gut er kann.“

„Rico hat Recht. Außerdem sollten wir uns ohnehin nicht so viel auf Ido verlassen. Wir müssen eigentlich stark genug sein, um uns selbst zurecht zu finden“, bemerkte nun sogar Alice, woraufhin sie sich an den alten Mann wandte, „Also, fangen wir an, bevor sich hier noch jemand die Köpfe einschlägt.“

„Du nimmst deine Rolle als Anführerin wohl ziemlich ernst“, entgegnete ihr dieser mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln im Gesicht.

„Auch, aber … Das hat nichts damit zu tun“, gab sie verlegen zurück und starre dabei zu Boden, „Ich will nur helfen.“

„Okay, als erstes, werde ich euch alle auf einmal beim Kämpfen gegen ein simuliertes D-Hue beobachten. So werden mir am besten eure Schwächen bekannt.“

„Ist das gefährlich?“, fragte Hime unsicher, „Ich meine … kann uns und unseren Partnern etwas passieren?“

„Wenn ihr unvorsichtig seid, dann schon“, antwortete Ido, „Aber ich habe die Kontrolle über das D-Hue, das heißt, bevor es gefährlich wird, schalte ich es ab, ich passe schon auf euch auf. Ihr empfindet hier übrigens keine Schmerzen, ihr könnt nur vor Erschöpfung zusammenbrechen.“

Ryan legte seine Hand auf Alice‘ Taille und zog sie an sich ran. Das Mädchen musste an die gestrige Unterhaltung denken. Sie war sauer auf ihn, aber das durfte sie sich nicht anmerken lassen. Trotzdem fühlte es sich komisch an. Sie fragte sich, wie oft er wohl an onetimegirl dachte.

„Das war aber nicht nett“, flüsterte er ihr leise ins Ohr.

„Ich hab nur gesagt, was ich für richtig halte“, erwiderte sie unbeeindruckt.

„Schon okay, du musst ja nicht immer meiner Meinung sein“, meinte er und küsste sie anschließend auf die Wange.
 

Die acht Digi-Ritter und ihre Digimon standen nun in einem riesigen hohen weißen Raum. Die Umgebung war sehr irritierend, immerhin hatten sie bis jetzt immer nur an alltäglichen Schauplätzen gekämpft. Diejenigen, die mit dem Teleportieren und den Simulationen noch keine Erfahrungen hatten, waren etwas aufgeregt, wie das Ganze wohl ablaufen würde.

Es dauerte nicht lange, bis das D-Hue erschien. Es sah etwas anders aus, als das, das ihnen schon so oft begegnet war und auch anders als das, das Hime gestern besucht hatte. Aber es war definitiv weiblich.

Kaum hatte das Wesen die Digi-Ritter bemerkt, kam es schon auf sie zugeflogen. Schnell digitierten die Digimon aufs Champion-Level und stellten sich dem D-Hue entgegen.

Das Ganze lief ab, wie ein normaler Kampf und der Gegner war auch so stark, wie ein echter. Deswegen schafften es die Digimon nicht, ihn zu besiegen, auch wenn sie ihr Bestes gaben.

Als dann schon alle geschlagen am Boden lagen, verschwand das D-Hue plötzlich. Für eine Sekunde waren alle überrascht, doch dann erinnerten sie sich, dass Ido ja gesagt hatte, dass er es abschalten würde, falls sie unterliegen sollten. Sie waren nicht einmal in der Lage, ein simuliertes D-Hue zu besiegen, auch wenn sie schon nahe dran gewesen waren …
 

Ryan sah Rico, der ein paar Meter neben ihm stand, herablassend aus dem Augenwinkel aus an. Der Junge war genervt. Von Rico, von Ido, von dem Ganzen hier. Warum musste er unbedingt mit diesem Typen trainieren?

Ido hatte gemeint, dass Rico und Ryan mit ihren Partnern die stärksten Teams bilden würden. Körperliches Training wäre bei ihnen nicht nötig, nur das Teamwork wäre verbesserungswürdig. Und da beide dasselbe Problem hatten, hatte der alte Mann sie in einen Trainingsraum gesteckt, indem sie gemeinsam gegen ein simuliertes Digimon kämpfen mussten.

Ido hatte ihnen aber zuvor noch etwas erklärt, nämlich dass es besonders wichtig war, sich auf den Kampf zu konzentrieren, um seinem Partner Kraft zu geben. Bei jeder Bewegung sollte man im Geiste bei seinem Digimon sein. Anscheinend machten das die Erfahreneren schon automatisch, Ryan hatte nämlich keine Probleme damit.

„Ryan! Konzentrier dich!“, ertönte plötzlich Idos Stimme von irgendwo her.

„Jaja, keinen Stress“, entgegnete er nur, woraufhin er sich wieder dem Kampf widmete.

Plötzlich wurde ihr Gegner von hinten von einem anderen Digimon attackiert. Metalltakomon. Ach ja, die beiden waren ja auch hier. Das hatte er fast vergessen. Aber unbedingt besser machte das das Ganze auch nicht.

Yukiko und ihr Partner waren hier, weil Takomon ein Problem mit dem Zusammenarbeiten hatte. Außerdem hatte Ido zuvor erklärt, dass das Mädchen mehr aus sich heraus kommen sollte. Er war sich sicher, dass sie gute Pläne während des Kämpfens im Kopf hatte, nur sollte sie diese auch in die Tat umsetzen und nicht immer nur auf die anderen schauen, was die gerade machten.

Yukiko war überhaupt nicht überzeugt von dieser Idee. Sie agierte lieber im Hintergrund, ohne viel aufzufallen, das war auch bei den Kämpfen so. Sie führte lieber Befehle aus, als selbst welche zu geben, so blöd das auch klingen mochte. Sie wollte nicht die Verantwortung tragen, dass der Plan auch gelang. Natürlich wäre es keine große Sache, wenn das nicht der Fall wäre, aber das war nicht sehr förderlich für ihr Selbstwertgefühl.

Wie dem auch sein, hinzu kam auch noch, dass Ido ausgerechnet Rico und Ryan mit ihr in einen Raum gesteckt hatte. Ryan konnte sie nicht leiden, dass wusste sie und vor Rico hatte sie einfach viel zu viel Respekt. Sie mochte ihn ja, aber sie hatte einfach zu viel Angst, sich vor ihm zu blamieren. Dasselbe galt auch für den anderen Jungen.

Sie hasste sich für diese Gedanken, wirklich. Es war eben nicht so einfach für sie, über ihren eigenen Schatten zu springen, auch bei so kleinen Dingen. Aber Ido enttäuschen wollte sie auch nicht … Sie würde ja nicht nur ihn enttäuschen, sondern auch sich selbst. Warum musste sie eigentlich alles so kompliziert machen?

Nein, sie durfte nicht so viel unnötiges Zeugs denken. Sie musste sich wieder auf den Kampf konzentrieren, sonst würde sich das schlecht auf Metalltakomon auswirken und das wollte sie nicht. Vor allem weil Ido sie deswegen sogar gelobt hatte. Dass sie immer so schön bei der Sache war und das Band zwischen ihr und ihrem Partner bereits so groß war.

Bakutamon und Icemon stürmten gerade gleichzeitig auf den Gegner zu, doch das war nicht abgesprochen, dass erkannte sie sofort. Wenn das böse Digimon ausweichen würde, würden die zwei zusammenkrachen, das sah sie schon kommen.

Aber was konnte sie tun? Blöde Frage, sie aufhalten natürlich! Und Metalltakomon würde ihr dabei helfen.

„Metalltakomon!“, rief sie ihr Digimon, das ihr seine Aufmerksamkeit schenkte, „Halte sie auf!“

„Ich lass mir nicht gerne von dir Befehle erteilen“, meinte es, flog aber trotzdem auf die drei Kämpfenden zu, „Von keinem, merk dir das endlich.“

Metalltakomon schnitt Bakutamon und Icemon mit seinem Megaspeed den Weg ab, sodass beide anhielten. Etwas überrascht über diese Aktion standen nun beide da und blickten sich verwirrt an. Ryan und Rico kannten sich auf nicht aus.

„Was sollte das?“, fragte Bakutamon verwirrt.

„Habt ihr es nicht mitgekriegt?“, fragte Yukiko, die so eben zu den zwei Digi-Rittern gerannt kam und noch etwas außer Atem war, „Das Digimon wäre bestimmt ausgewichen. Gleichzeitig einen Frontangriff zu wagen, ist sehr riskant. Bakutamon und Icemon wären noch zusammengekracht. Ich hab Metalltakomon nur gesagt, dass es euch aufhalten soll.“

„Wer sagt, dass sie zusammengekracht wären?“, erkundigte sich Ryan skeptisch.

„Das hat man doch ahnen können“, entgegnete sie leise und blickte sich, unwohl fühlend, zu Boden, „Außerdem sollten wir doch eigentlich alle zusammenarbeiten und uns absprechen. Bis jetzt hat das aber noch keiner von uns getan.“

„Das du überhaupt mal redest“, bemerkte Ryan verwundert, klang aber eher genervt.

„Du hast Recht“, meinte Rico, woraufhin Yukiko die Hände zu Fäusten kniff, weil sie es schon bereute, etwas gesagt zu haben, „Yukiko.“

Überrascht sah das Mädchen auf. Hatte ihr Rico gerade wirklich zugestimmt? Hatte das was sie gesagt hatte, überhaupt einen Sinn ergeben? Anscheinend schon. Während die Digi-Ritter miteinander redeten, kämpften ihre Digimon weiter.

„Ich bin zwar angepisst, dass ausgerechnet Ryan hier ist, aber ich kann’s nicht ändern“, fuhr der Junge fort, „Ich will nicht als einziger bei Idos Aufgaben versagen. Das Ganze hat ja schließlich auch einen Sinn.“

„Mann … ihr nervt mich alle, wisst ihr das?“, fragte Ryan nur und verschränkte die Arme hinterm Kopf, „Dann lasst uns eben als ‚Team‘ kämpfen.“

Yukiko lächelte zufrieden. Wer hätte gedacht, dass es so einfach sein würde? Sie jedenfalls nicht. Man musste sich eben nur trauen. Die Überwindung war immer das Schwerste.
 

In einem ähnlichen Trainingsraum befanden sich Shunichi und Hime. Ido hatte ihnen nicht verraten, welche Schwächen er bei ihnen entdeckt hatte. Er hatte nur gemeint, dass sie kämpfen sollten und er sie auf ihre Fehler aufmerksam machen würde, wenn es soweit wäre.

„Shunichi, ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache“, bemerkte Aalomon, als es sich suchend nach einem Gegner umsah.

„Wir haben noch nicht einmal angefangen, du weißt doch noch gar nicht, was wir machen müssen“, erwiderte der Junge, ließ seine Umgebung aber auch nicht unbeobachtet.

„Denkst du, dass wir beide aus dem gleichen Grund hier sind?“, erkundigte sich Hime, während sie ihn ansah.

„Möglich wär’s, immerhin hat er Rico und Ryan auch zusammen gesteckt“, entgegnete er und lächelte sie an.

Das Mädchen lächelte zurück und wandte sich dann ihrem Umfeld zu. Sie dachte schon die ganze Zeit darüber nach, was ihre Schwächen waren, oder waren Fikadamon und sie einfach nicht stark oder schnell genug?

Außerdem fragte sie sich, ob Ido wohl wusste, dass sie Besuch von einem D-Hue bekommen hatte. Der alte Mann hatte zwar gemeint, dass er sie beobachtete, doch das mussten ihre Feinde doch wissen. Entweder Chris hatte darauf vergessen, oder er hatte irgendetwas gemacht, dass Ido es nicht mitbekommen hatte …

„Es geht los“, bemerkte Flymon plötzlich, was Himes Konzentration aufs Wesentliche zurückbrachte.

Einige Meter vor ihnen materialisierte sich schon ihr Gegner und das war nichts anderes als ein D-Hue. Sofort durchlief ein Schauer den Körper des Mädchens. Was hatte sie nur?

Schnell stürmte das D-Hue auf sie zu und Flymon und Aalomon machten sich kampfbereit. Während die zwei die Angriffe parierten, löste sich die kurze Starre, in die Hime gefallen war, wieder. Sie musste sich konzentrieren. Sie durfte keine Angst haben, sonst würde Flymon das spüren und das würde sich nur negativ auf den Kampf auswirken.

„Hime, alles okay?“, fragte Shunichi besorgt nach.

„Ja, natürlich“, winkte sie nur lächelnd ab, „Achte lieber auf Aalomon, als auf mich.“

„Oh nein, Aalomon!“, schrie der Junge geschockt, während sein Digimon gerade zu Boden geprügelt wurde.

Shunichi wollte schon zu ihm laufen, weil es sich nicht mehr bewegte, doch plötzlich ertönte Idos Stimme, was ihn inne halten ließ.

„Shunichi, was tust du?“, fragte er, woraufhin sich der Junge verwirrt umblickte.

„Wieso? Aalomon bewegt sich nicht mehr!“, entgegnete er aufgebracht.

„Warte doch einmal ab“, forderte er ihn auf.

Shunichi gehorchte und richtete seinen Blick wieder auf Aalomon. Es dauerte nicht lange, bis es sich wieder rührte und aufrichtete. Ihm ging es gut, was für ein Glück.

„Warum ist das passiert?“, erkundigte sich der alte Mann, während sich das Partner-Digimon wieder in den Kampf stürzte.

„Warum?“, fragte er und antwortete, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, „Weil ich unkonzentriert war.“

„Und warum warst du unkonzentriert?“

„Weil ich mit Hime gesprochen habe?“, erwiderte er, wusste aber nicht ganz, worauf er hinaus wollte.

„Nein, weil du besorgt um sie warst“, erklärte er, was der Junge aber nicht ganz zu verstehen schien, „Sorgen vernebeln deine Konzentration. Dasselbe bei Aalomon, solche Gedanken haben im Kampf nichts verloren. Was hab ich euch vorher gesagt? Du bist mit deinem Partner-Digimon im Geiste verbunden. Also wenn Aalomon das nächste Mal am Boden liegt, dann renn nicht besorgt zu ihm hin, sondern glaub daran, dass es wieder aufsteht, so hilfst du ihm am meisten.“

„Aber was wenn ihm wirklich etwas Schlimmeres passiert?“, fragte Shunichi, noch nicht ganz überzeugt.

„Das spürst du. Hast du noch nie mitbekommen, dass wenn Aalomon zurückdigitiert, du auch leichte Schmerzen verspürst?“

„Nein … zumindest nicht bewusst …“, musste er gestehen und beobachtete Aalomon beim Kämpfen.

„Konzentrier dich darauf. Versetze dich in Aalomon. Spüre jeden Treffer, den er abbekommt.“

Shunichi versuchte, seinen Anweisungen Folge zu leisten. Er sollte sich in ihn hinein versetzen? Schön, nichts leichter als das, das schaffte er. Völlig konzentriert hielt er seinen Blick starr auf sein Digimon gerichtet. Er beobachtete, wie er mehrmals getroffen wurde. Sie waren verbunden. Er musste es auch spüren.

Plötzlich empfand der Junge Schmerzen an den Rippen, genau da, wo Aalomon zuvor getroffen wurde. Willkürlich griff er sich mit der Hand an die Stelle. Es war nur ein leichtes Stechen, nichts Ärgeres. Aber trotzdem. Das war doch das, was Ido von ihm verlangt hatte, oder nicht?

„Und? Du hast es gespürt, nicht war?“, suchte Ido Bestätigung, woraufhin Shunichi zustimmend nickte.

„Ja, es war nur leicht, aber ich hab es gespürt“, erklärte er verblüfft, „Aber was hilft mir das? Schmerzen will ich doch nicht haben.“

„Dir hilft es nicht, aber deinem Digimon schon“, antwortete er, „Du kannst ihm einen Teil seiner Schmerzen abnehmen, wenn du das willst. Auf dem Champion-Level geht das nur bedingt, aber auf dem Ultra-Level kannst du dann beweisen, wie stark und widerstandsfähig du bist, dann seid ihr nämlich viel stärker miteinander verbunden.“

„Verstehe“, bemerkte der Junge und konzentrierte sich wieder auf den Kampf.

Die zwei Digimon kämpften eine Weile gegen das D-Hue, dabei fiel allen Anwesenden auf, dass es um einiges schwächer war, als das, gegen das sie zuvor zu acht gekämpft hatten. Trotzdem hatten Aalomon und Flymon ihre Probleme mit dem Wesen.

Gerade warf das böse Monster die beiden Partner-Digimon zu Boden. Hime zuckte leicht zusammen, als Flymon so hart auf dem Untergrund aufkam. Als sie zum D-Hue schaute, spürte sie seine Blicke auf sich. Es war nicht echt, es würde ihr nichts tun. Ido würde es vorher verschwinden lassen. Aber warum sah es sie plötzlich so an? Mit diesen roten Augen … das war unheimlich.

Gerade wurden Aalomon und Flymon zu Boden geschmissen und das D-Hue schwebte auf einer Stelle, das Mädchen noch immer ansehend. Hime schluckte nervös. Wieso griff es ihre Partner nicht weiter an?

Auf einmal setzte es sich in Bewegung. Aber es steuerte nicht auf die Digimon zu, sondern auf Hime. Ihr Herz schlug schneller. Doppelt so schnell. Viermal so schnell. Völlig erstarrt stand sie einfach nur da und blickte dem Feind entsetzt entgegen.

Es würde doch anhalten, oder? Sie durfte sich davon nicht beirren lassen. Sie musste geistig bei Flymon sein. Vielleicht konnte sie ihm helfen, wieder aufzustehen. Aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Alles woran sie denken konnte war, dass sie Angst hatte. Sie hatte Angst vor diesen roten Augen. Sie hatte Angst, dass es ihr etwas antun würde.

„Hime!“, rief Shunichi, in der Hoffnung, sie aus dieser Starre lösen zu können, „Hime, beweg dich!“

Der Junge hatte mitbekommen, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Ihr Blick spiegelte reine Angst wieder, aber warum? Sie war doch sonst nicht so ängstlich. Außerdem war das D-Hue doch gar nicht echt. Aber was wenn es außer Kontrolle geraten war und Ido es nicht mehr stoppen konnte, oder er gerade anders beschäftig war und sich einfach nicht darum kümmerte? Er musste etwas tun.

„Shunichi!“, wurde er sofort von Ido ermahnt, als er einen Schritt in Himes Richtung machen wollte, „Was hab ich dir vorher gesagt? Bleib weg von ihr, konzentrier dich auf Aalomon!“

„Aber …“

„Nichts aber“, unterbrach er ihn und hörte sich sogar schon etwas wütend an.

Also stand der Junge da und wusste nicht was tun sollte. Ido verstand das nicht. Dieser Gesichtsausdruck … den hatte er zuvor noch nie an Hime gesehen. Wovor genau hatte sie solche Angst? Er konnte nicht einfach nur dastehen und zusehen. Er musste etwas unternehmen.

„Bleib stehen, Shunichi!“, ermahnte ihn der alte Mann, doch er wollte nicht hören.

Er rannte entschlossen zu seiner besten Freundin. Da er nicht weit weg von ihr war, war er auch vor dem D-Hue bei ihr. Ohne lange nachzudenken, nahm er sie ihn den Arm und schmiss sich dann auf den Boden, sodass er kniete. Dabei hielt er das Mädchen noch immer fest. Bevor das D-Hue sie angreifen konnte, löste es sich in der Luft auf.

Shunichi spürte, dass Hime am ganzen Körper zitterte. Aber wollte sie jetzt nicht darauf ansprechen. Er drückte sie einfach nur fest an sich und streichelte fürsorglich über den Kopf, damit sie sich wieder beruhigte.
 

Honoka atmete tief ein und aus. Ihr ganzer Körper entspannte sich, während sie die Augen geschlossen hatte und in Gedanken bei ihrer inneren Ruhe war. Ihre Umgebung rund um sie verschwand. Sie hörte Gissimon, mit dem sie Rücken an Rücken am Boden saß, nicht mehr atmen. Das Mädchen nahm nur noch ihre eigenen Atemzüge wahr.

„Hast du dich entspannt?“, fragte Ido plötzlich, was Honoka völlig aus dem Konzept brachte.

„Ich war für ein paar Sekunden entspannt, bis Sie zu reden begonnen haben“, erwiderte sie genervt, weil ihr das nicht leicht gefallen war.

„Das darf dich nicht stören“, gab er zurück, „Ich geb dir jetzt noch zwei Minuten Zeit, dann werde ich anfangen, verschiedene Störfaktoren einzubauen. Deine Aufgabe ist es, währenddessen nachzudenken, welche weißen Objekte sich in deinem Haus befinden.“

„Was genau soll mir das bei einem Kampf helfen?“, fragte das Mädchen skeptisch.

„Du bist immer viel zu aufgedreht und kannst dich nicht auf eine Sache konzentrieren, das ist aber besonders wichtig, während eines Kampfes, das haben wir ja bereits gelernt.“

„Ja, schon klar, ich konzentriere mich.“

Also fing das Mädchen eben wieder von vorne an. Mit den langen Atemzügen, der völligen Entspannung und den leeren Gedanken.

Wie viel Zeit wohl schon vergangen war? Diese zwei Minuten sollten doch eigentlich schnell vergehen, oder? Aber sie konnte eigentlich schon anfangen, die weißen Dinge in ihrem Haus durchzugehen. Da waren die Wohnzimmermöbel, die Waschmaschine, die Mikrowelle, ein Blumentopf in ihrem Zimmer …

Musste sie Ido später eigentlich sagen, was ihr alles eingefallen war? Eigentlich schon, sonst wäre das ja unnötig … Dann wäre es sinnvoller, wenn sie alle Zimmer durchging, dann konnte sie sich später besser daran erinnern.

Also noch einmal. Das Wohnzimmer. Die Möbel waren weiß. Ein weißes Buch hatten sie, soweit sie sich erinnern konnte, auch. Dann war da noch ein Bilderrahmen …

Auf einmal hörte das Mädchen ein Gerumpel. Sie war kurz davor, die Augen aufzureißen und sich in die Richtung des Geräusches zu drehen, doch dann erinnerte sie sich wieder daran, dass sie konzentriert bleiben musste. Nur nicht ablenken lassen.

Gut, was war noch weiß? In der Küche die Mikrowelle und der Kühlschrank … Schritte … Was? Nein, Schritte waren nicht weiß, aber sie kamen auf sie zu. Was da wohl kommen mochte? Die Neugier kam in ihr hoch. Nicht zu wissen, was um sie herum geschah, machte sie fertig.

Aber sie durfte sich nicht ablenken lassen. Zurück zu ihrem Haus. Die Uhr ober der Küchentür war weiß … Oh Gott, wie sollte sie das nur durchstehen?
 

Eine völlig andere Aufgabe hatten Nayuta und Kirbymon. Für Ruhe hatten die beiden gerade keine Zeit. Da sie trotz intensivstem Training immer noch ein bisschen hinterher hinkten, hatte Ido eine anstrengende Aufgabe für sie.

Die zwei waren in einen Trainingsraum transportiert worden, der aussah wie ein Wald. Ziel war es, ans andere Ende zu gelangen und dabei so viele Champion-Digimon wie möglich zu besiegen, wobei diese aber nicht besonders stark waren. Noch dazu gab es keine vorgefertigten Wege, sondern alles war einfach wild verwachsen, wie es die Natur gewollt hatte. Oder wie diese Pflanzen hier auch immer zustande gekommen waren …

Also bahnte sich das Team ihren eigenen Weg durch das Gestrüpp. Kirbymon war schon zu Mastimon digitiert und half hin und wieder mit seiner Aufladungs-Attacke, die Hindernisse zu beseitigen, doch die meiste Kraft musste es sich für die anderen Digimon aufheben.

Als das Partner-Digimon gerade einen Feind besiegt hatte, hielt Nayuta plötzlich an. Der Junge stützte sich mit seinen Händen auf den Knien ab und keuchte vor Erschöpfung. Er konnte nicht mehr. Er brauchte eine Pause.

„Nur eine Minute“, meinte er, woraufhin Mastimon ein zurechtweisendes Piepsen von sich gab, „Jaja ich weiß, dass wir weiter müssen, trotzdem. Es ist ja nur kurz.“

Nayuta bewunderte seinen Digimon-Partner. Wenn er an den ersten Tag zurückdachte, an dem sie sich kennen gelernt hatten, war Kirbymon derjenige, der am meisten Fortschritte gemacht hatte. Es wollte anfangs gar nicht kämpfen und hatte bei jedem kleinen Geräusch Angst bekommen. Nicht einmal von Nayuta hatte es sich angreifen lassen. Und jetzt? Jetzt musste es ihn ermahnen, weil er nicht weitermachte.

Ein wenig motivierte ihn das schon. Also richtete er sich wieder auf und atmete einmal tief ein und aus, während Kirbymon das nächste böse Digimon besiegte. Nayuta war sich sicher, dass er weniger als eine Minute gerastet hatte und das war ja schon einmal ein guter Anfang.

Dann ging es also weiter. Der Junge sprang über einen umgefallenen Baumstamm und sein Partner hinterher. Mit den Armen schützend vors Gesicht haltend, rannte er zwischen den Bäumen durch, um sich vor den spitzen Ästen zu schützen. Als ihm ein größerer Ast in den Weg kam, hielt er ihn zur Seite, bis Mastimon vorbei war.

Da es rein körperlich nicht in der Lage war, sich gegen solche Dinge zu wehren, übernahm Nayuta das für ihn. Davon hatte Ido doch die ganze Zeit gesprochen. Sich gegenseitig bei den Schwächen helfen. Der Junge glaubte, dass er es jetzt endlich verstanden hatte.
 

„Für dich hab ich eine ganz spezielle Aufgabe, Alice“, erklärte Ido ihr, als er sich zu ihr wandte.

Das Mädchen war etwas verwirrt. Alle befanden sich in Trainingsräumen, nur sie und Naokimon nicht. Sie standen hier mit dem alten Mann und beobachteten, wie sich die anderen so machten.

„Und die wäre?“

„Du hast die Kraft, die Lapidra aufzuspüren und das werden wir jetzt trainieren“, entgegnete er ihr und schnippte daraufhin mit den Fingern, „Ich habe die Energie, die ein Lapidra aussendet, so gut es geht nachempfunden. Irgendwo hier in meinem Haus hat sich nun diese Energie niedergelassen. Du sollst ihn finden.“

„Aber ich spüre die Steine auf die große Entfernung noch nicht“, bemerkte sie unsicher.

„Deswegen trainieren wir das ja“, erwiderte er lächelnd, „Sobald du den ersten gefunden hast, kannst du dich schon auf den Weg machen, den zweiten zu finden.“

„Na gut“, gab sie nun entschlossen zurück, „Naokimon komm.“

Mit diesen Worten machten sie sich auf den Weg. Idos Haus war riesig, das hatten sie bereits von außen festgestellt. Also liefen die beiden das Gebäude ab, ansonsten würden sie ewig brauchen. Auch wenn es schwer war, sich währenddessen zu konzentrieren.

Bei jedem kleinsten seltsamen Gefühl, hielten sie an, doch Alice merkte immer schnell, ob sie sich nur etwas eingebildet hatte, was bis jetzt der Fall gewesen war. Sie würde es schon spüren, wenn ein nachgemachter Lapidra in der Nähe war. Wenn dieser ihr dasselbe Gefühl gab, wie ein echter, dann war die Anziehungskraft nicht zu übergehen.
 

So das Training ist nun beendet ^^

War echt nicht so leicht für jeden eine passende Schwäche beim Kämpfen zu finden, aber naja, ich glaube, es ist okay geworden =P

Kiripurin



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-09-09T19:40:26+00:00 09.09.2013 21:40
Hammer Kapi^^


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