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Von verliebten Vampiren und anderen Komplikationen

von

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Der Morgen danach

Der nächste Morgen begann still und dämmrig. Jyrki gähnte leise und kuschelte sich enger an den warmen Körper neben ihm. Er schnurrte und streichelte dem Anderen über die Wange. Dabei lächelte er beseelt und überaus auch beglückt. Er seufzte tief und schloss die Augen. Diese Nacht war einfach nur traumhaft gewesen. Einfach beinahe zu unreal für Jyrki. Hatte sich der Drummer doch Anfangs so vehement dagegen gewehrt. Abermals seufzte Jyrki und überlegte, ob es Jussi gefallen hatte. Er wusste nicht recht, ob er der Grund war, oder die vielen Begebenheiten, mit denen der Andere zu tun gehabt hatte. Wie würde er reagieren, wenn er erwachte?

Plötzlich überkam den Sänger ein schuldbewusstes Gefühl. Irgendwie hatte er ihn ja schon ausgenutzt.

Ach was! Er hatte ihm geholfen!

Er wandte seinen Blick wieder dem Schlafenden zu. Vielleicht sollte er sich doch nicht so sicher sein…

Vorsichtig rollte er sich aus dem Bett und zündete ein neues Räucherstäbchen an. Nur zu seiner eigenen Sicherheit verstand sich! Wenn Jussi aufwachte, sollte er sich gut fühlen und ihm nicht an den Kragen gehen.

Er schlich sich wieder ins Bett und kam sich vor wie ein gemeiner Heuchler. Er manipulierte seinen Liebsten! Ja, er war ein fieser Ganove! Ein Gangster, Krimineller, Verbrecher!

Er sank zurück in die Kissen und schnaufte. Er durfte nicht so viel denken. Er schloss die Augen und legte sich auf die Seite, um wieder die Arme um Jussi zu legen. Er würde es auf sich zukommen lassen. Und wenn der Andere ihm irgendwas antat… dann hatte er es auch verdient. Mit diesen Gedanken schlief er wieder ein.
 

Dröhnende Stille ließ den Jüngeren die Augen öffnen, nachdem er es sich mehrmals überlegt hatte, ob er dies tun sollte. Man mochte meinen, es sollte ihn nicht verwundern, dass jemand neben ihm lag. Das tat es auch nicht. Es erschlug ihn!

Er riss die Augen auf und schnappte nach Luft, was ihn leicht karpfig aussehen ließ.

//D-das… Jyrki! Das ist Jyrki! Wieso ist das Jyrki?! Und wieso ist er… nackt! Er ist nackt und ich bin nackt und das heißt jetzt…//

Blubb machte der Fisch und fiel in Ohnmacht.

„Nein ich darf jetzt nicht in Ohnmacht fallen!“, tadelte er sich selbst und rappelte sich wieder auf. Er starrte den Anderen entsetzt an. Wie konnte er nur?! Alles, aber doch nicht Jyrki! Jyrki war sein bester Freund! Zudem Jussi eigentlich in jemand anderen verschossen war. Was war nur in ihn gefahren?!

„Was hast du gesagt?“, murmelte dieser, der von Jussis Selbstgesprächen aufgewacht war, „Oh, Du bist wach“, er wurde gleich munter und setzte sich ebenfalls auf. Er strahlte ihn an, sodass Jussi sich die Hand vor Augen hielt. So viel Strahlung hielt der Vampir eben nicht aus.

Jyrki nahm ihm die Hände runter und drückte ihn einen Guten-Morgen-Kussi auf den Mund. Er grinste und ließ sich dann einfach auf den Drummer fallen, der eh irgendwie nicht mehr richtig unterscheiden könnte, ob das nun Realität war, oder er immer noch in diesem Albtraum festsaß.

„Ich will sterben“, sagte Jussi monoton und starrte an die Decke.

„Du bist doch schon tot“, antwortete Jyrki und biss ihm in den Hals.

„Sag, dass ich immer noch träume und wir gestern nicht miteinander geschlafen haben“

„Ich schweige wie ein Grab“, schnurrte Jyrki und küsste sich weiter hinab, während seine Hände wieder diesen schönen Oberkörper erkundeten.

Jussi schloss die Augen und hasste sich dafür, dass er die Berührungen genoss. Er biss die Zähne zusammen. Also hatte er doch nachgegeben. Er hatte sich doch geschworen niemals mehr mit Jyrki irgendetwas in dieser Richtung zu tun!

Er riss die Augen wieder auf, als Jyrki leiiicht zu tief mit seinen Lippen gewandert war und setzte sich wieder auf.

„Jyrki!“

Angesprochener sah unschuldig auf.

„Hör auf damit! Ich weiß nicht mal wieso ich überhaupt noch hier liege!“

„Tja… ich bin halt unwiderstehlich“, säuselte Jyrki und schenkte ihm ein verschmitztes Grinsen.

Jussi schnaubte und blickte sich im Raum um. Da fiel ihm der Rauch auf, der im Zimmer lag. Er zog eine Augenbraue hoch.

„Was ist das?“

„Was? Ich weiß nicht wovon du-“

„JYRKI!“

„Ok, ok…“, er nickte in Richtung Räucherstäbchen auf seinem Fensterbrett.

„Unwiderstehlich huh? Manipulierst mich hier mit irgendwelchen Drogen“

Jyrki zog eine Schnute und kroch von ihm runter, „Das sind keine Drogen und ich kann auch ohne!“, murrte er und blies es aus.

Jussi ergriff die Chance und rannte aus dem Bett, schnell weg und ab ins Bad. Weg von diesem Irren! Er schloss die Tür ab und haute sich erst einmal zehn Minuten den Kopf gegen die Wand. [1]
 

Wie.

Konnte.

Er.

Nur?!

Er knurrte und stellte sich unter die Dusche. Er war ja so blöd! Er wusch sich gründlichst ab, als würde das die vergangene Tat bereinigen und wickelte sich danach ein Handtuch um die Hüften. Es wunderte ihn nicht, dass er sich selbst nach dieser Keimtötenden Dusche immer noch dreckig fühlte. Er seufze und schloss die Badtür auf. Ehe er den Gang betrat lugte er aus dem Türschlitz hinaus. Nicht dass ihm noch Irgendwer auflauerte. Als die Luft rein war, setzte er sich in Bewegung.

Auf halbem Wege fiel ihm Ville ein, der ja auch noch da war. Er machte kehrt und betrat das Wohnzimmer.

„Ach du scheiße“, murmelte er und tappte schnell auf den auf dem Sofa zusammengekringelten Ville zu.

„Scheiße…“, Jussi fuhr sich durch die nassen Haare und wusste nicht, was er tun sollte. Anscheinend hatte sich Ville die Nacht noch einmal übergeben müssen und sich dabei nicht viel aus dem Eimer gemacht. Seine ganzen Klamotten waren voll.

„Jyrki!“, rief Jussi, weil ihm jetzt niemand besseres einfiel. Der Gerufene, folgte kurz darauf, glücklicherweise mit einer Boxershorts bekleidet.

„Uwääh!“, machte er und blieb erstarrt und mit großen Augen stehen.

„Nix uwääh, komm hilf mir doch!“, Jussi hob Ville vorsichtig hoch und trug ihn Richtung Bad. Er setzte ihn auf den Badewannenrand und wartete, bis Jyrki da war.

„Hmm… er sollte vielleicht aus diesen Klamotten raus…“, meinte Jyrki und zog Ville den Mantel von den Schultern. Jussi stellte den Wasserhahn an und sah ihm dabei zu. Er beobachtete ihn dabei, wie er auch Villes Hemd aufknöpfte und dann an seinen Gürtel ging.

Er schluckte und knirschte mit den Zähnen. Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass Jyrki und nicht er das machte, doch er sagte nichts, da Ville wirklich dringend da raus musste. Er hielt ihn solange aufrecht und hatte schließlich auch was von dem schönen Anblick und der weichen Haut, die er berühren durfte, während er ihn festhielt.

„Ich mach das“, sagte Jussi, als Ville nur noch seine Shorts anhatte, „Ich mach ihn sauber“, setzte er noch hintendran, damit Jyrki nicht dachte, er wolle ihn gänzlich ausziehen.

„Brauchst du Hilfe dabei?“

Jussi schüttelte den Kopf und lehnte den Brünetten behutsam nach hinten, damit er in die Wanne liegen konnte. Es wunderte ihn leicht, dass er nicht aufwachte, doch nachdem er über dessen wohl anstrengende Nacht nachdachte, erschien es ihm nur logisch. Er sah, wie Jyrki mit einem Seufzen das Badezimmer verließ und wieder in Richtung Wohnzimmer ging.

„Ach Ville“, murmelte Jussi und strich ihm über den Kopf. Er sah blass aus. Jussi kniete sich vor die Badewanne und wartete, bis das Wasser so hoch war, dass es bis Villes Brust reichte. Er drehte den Hahn aus und griff nach dem Duschgel. Er öffnete es und blickte wieder zu Ville. Er schluckte und verteilte etwas davon auf seine Hand. Wieder konnte er sein Herz langsam immer lauter schlagen hören. Er holte tief Luft und blickte sich um. Vielleicht sollte er doch lieber einen Waschlappen nehmen…

Er stand auf und suchte nach einem, während das Duschgel von seiner Hand auf den Boden triefte. Nach kurzem Suchen war auch ein Waschlappen gefunden und Jussi auf der Gelpfütze am Boden ausgerutscht.

„Autsch~“, jammerte er und setzte sich auf den Wannenrand. Er stülpte sich den Lappen über und wischte den Anderen damit vorsichtig übers Gesicht. Er seufzte und schüttelte den Kopf. Ville schien nicht so viel Alkohol zu vertragen oder es kam einfach daher, dass er so wenig aß. Schnell sank sein Blick auf Villes Bauch, der, wie er so dalag, furchtbar eingefallen war. Jussi biss sich auf die Unterlippe. Sollte er sich Sorgen machen? Er strich ihm über den schlanken Hals und die Brust und machte ihn auch dort sauber. Er seufzte abermals.

Als er fertig war und Ville wieder schön sauber, ließ er das Wasser ab und holte sich ein Handtuch mit dem ein ihn abtrocknen konnte. Er setzte ihn wieder auf den Wannenrand und war von Villes nassen Shorts, die an diesem klebten, mehr als in Verlegenheit gebracht. Er setzte sich gegenüber von Ville auf den Toilettendeckel, hielt ihn mit dem linken Arm fest und tupfte ihn mit dem Handtuch trocken. Dass sein Blick mehrmals vom Wesentlichen abglitt, verhalf ihm zu stark geröteten Wangen.

Doch als er auch damit fertig war, hob er ihn wieder auf die Arme, nahm sich noch ein trockenes Handtuch und brachte Ville ins Schlafzimmer. Dort legte er ihn aufs Bett und starrte zwischen ihm und dem Handtuch hin und her. Doch mit dieser nassen Hose würde sich der Sänger noch eine Blasenentzündung oder so was holen! Er jammerte und sah demonstrativ zur Decke, während er mit den Fingerspitzen dieses nasse Ding von Villes Beinen zog. Er fischte nach dem Handtuch und legte es auf ihn drauf. So. Jetzt durfte er wieder gucken. Der erste Teil war geschafft.

Er setzte Ville auf, schob das Handtuch mehr als umständlich unter dessen Hintern und knotete es schließlich zu. Er hatte nichts gesehen und war stolz auf seine Meisterleistung! Er stemmte die Arme in die Hüfte und blickte auf diesen schlafenden Engel hinab. Sein Herz tat mit jedem Schlag etwas weh. Er kniete sich vor das Bett und strich ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er blickte kurz zur Tür, ob Jyrki noch weg war und dann wieder zu Ville. Zaghaft streichelte er über die Wange hinunter zu dem langen Hals, an dem er die Sehnen durch die beinahe durchsichtige Haut sehen konnte. Er zog die Hand schnell wieder zurück und stand auf. Er konnte Ville nicht einfach begrabschen und anstarren, während dieser nichts davon mitbekam. Er griff nach der Bettdecke und zog sie über den zerbrechlichen Körper. Mit einem letzten Blick auf den Anderen verließ er das Schlafzimmer und ging in die Küche, aus der Kaffeegeruch drang.
 

[1] Jetzt wisst ihr woher’s kommt :D



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