Zum Inhalt der Seite

Übung macht den Meister

One-Shot Sammlungen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Magische Ferien

Liebes Tagebuch 31.06.1992
 

Jetzt bin ich wieder zu Hause. Heute Abend bin ich mit dem Hogwarts-Express in London angekommen und bin da von Mum und Dad abgeholt worden. Ich habe mich sehr gefreut, sie wieder zu sehen, aber irgendwie bin ich auch traurig, dass mein erstes Schuljahr auf Hogwarts zu Ende ist. Meine neuen Freunde sehe ich jetzt 2 Monate nicht, weil die alle nicht in Schottland wohnen. Wobei die es besser hatten, die mussten nach der langen Zugfahrt wenigstens nicht auch noch Ewigkeiten im Auto nach Schottland zurück fahren. Man sollte wirklich mal überlegen, ob nicht auch noch Zwischenstationen in England und Schottland gebaut werden, hat Dad gesagt, weil ja nicht jeder Schüler gut nach London kommt (außer mit Flohpulver, aber das Netz ist schließlich am 1. September immer so überlastet). Aber eigentlich war die Autofahrt nach Hause doch gar nicht so schlimm, da in Dads neuem Auto ganz schön viel Platz ist.

Als wir angekommen sind, habe ich erst erzählt, was noch alles in Hogwarts passiert ist. Aber dann war ich so müde, dass ich ins Bett gegangen bin.

Jetzt fallen mir auch schon fast die Augen zu.

Gute Nacht

Leonie
 

Liebes Tagebuch 01.07.1992
 

Diese Nacht habe ich geträumt, dass Hufflepuff den Hauspokal gewonnen hat. Aber leider stimmt das ja nicht. Wir sind dieses Mal ja nur auf den letzten Platz gekommen. Gewonnen hat Gryffindor. Aber nur ganz knapp. Sie haben sogar noch am letzten Tag Slytherin überholen müssen. Darum habe ich mich für sie gefreut, damit diesem arroganten Malfoy mal eins ausgewischt wird! Von daher war es auch nicht so schlimm, dass die Gryffindors uns auch überholt haben und wir deshalb auf den letzten Platz gekommen sind.

Außerdem haben die ihre Punkte ja verdient. Immerhin hat Harry Potter Professor Quirrel daran gehindert, den Stein der Weisen zu stehlen. Es ist doch nicht zu fassen, dass dieser Stein in Hogwarts aufbewahrt wurde! Und dass Quirrel verrückt war. Wobei das Gerücht herum geht, dass er von jemandem besessen war.

Naja, hoffentlich bekommen wir dann nächstes Jahr einen weniger gruseligen Lehrer in Verteidigung.

Leonie
 

Liebes Tagebuch 21.07.1992
 

Nachdem die Ferien nur mit Mum und Dad doch etwas langweilig geworden sind, wurde es die letzten paar Tage wieder lustiger. Meine Cousine Eileen und ihr großer Bruder Duncan sind zu Besuch gekommen. Aber Duncan war ein bisschen blöd. Er hat gelacht, als er gehört hat, dass ich in Hufflepuff bin. Als er noch auf der Schule war, war er in Gryffindor. Aber ich bin trotzdem froh, in Hufflepuff zu sein. Ich habe schon in diesem einen Jahr bemerkt, dass bei uns der Zusammenhalt stärker ist als in den anderen Häusern. Wie sind wie eine Familie.

Naja, jedenfalls haben wir zu dritt dann noch einiges unternommen: wir haben etwas Flugtraining gemacht (Eileen hat gesagt, in Hogwarts lernt man das ja doch nicht richtig), waren in Inverness’ Zaubererstraße einkaufen und sind in einem Zoo gewesen. Das war echt Wahnsinn. Ich habe noch nie einen echten Hippogreif gesehen und die kleine Einhornherde war umwerfend! Die sind so schön! Ich liebe Einhörner.

Deine Leonie

Liebes Tagebuch 13.08.1992

Weil sich die Ferien jetzt langsam zu Ende neigen, habe ich meine Hausaufgaben gemacht. Dieser Aufsatz für Zauberkunst war schwer. Aber die Recherche für Verwandlung war echt lustig, weil mir in der Bibliothek von Edinburgh ein netter alter Mann gezeigt hat, wie die Verwandlung von einer Maus in ein Buch aussieht. Das Buch konnte man dann sogar noch lesen, obwohl es doch eigentlich eine Maus ist!

Ich glaube, ich lese jetzt noch ein Märchen von Beedle, dem Barden, bevor ich schlafen gehe.

Leonie
 

P.S.: Heute ist der Brief von Hogwarts gekommen, was ich für neue Sachen brauche. Sieht so aus, als ist der neue Verteidigungslehrer ein Fan von Lockhart.
 

Liebes Tagebuch 18.08.1992
 

Mum und Dad haben mich mit einem Ausflug zu einem Quidditch-Spiel überrascht! Eileen und Duncan waren auch da und wir haben alle zusammen noch lauter geschrieen als der Fanclub neben uns. Das war echt lustig. Das Beste war natürlich, dass „unser“ Team gewonnen hat! Und die ganzen Süßigkeiten-Stände. So voll gefuttert habe ich mich das letzte Mal an Halloween in Hogwarts…

Ich bin so fertig, wir waren nämlich bis in die Nacht weg und haben uns die magischen Feuerwerke angesehen, die einige Fans veranstaltet haben.

Gute Nacht

Leonie
 

Liebes Tagebuch 23.08.1992
 

Heute waren wir in der Winkelgasse noch alles einkaufen, was wir in Inverness nicht bekommen haben.

Ich hab mich mit Susan bei 'Florean Fortescue' getroffen und wir sind dann den halben Tag durch die Straße gelaufen. Es gibt in London schon ganz schön merkwürdige Gestalten. Eins steht fest: In der Winkelgasse gibt es immer viel zu sehen!

Im tropfenden Kessel habe ich abends meine Eltern wieder getroffen. Mum war vollkommen aufgelöst, weil sie eine Signierstunde von Gilderoy Lockhart um eine halbe Stunde verpasst hat. Ich habe die offensichtlich auch verpasst, denn ich habe ihn bei 'Florish and Blotts' jedenfalls nicht gesehen. Zum Glück. Es reicht doch schon, dass er einen von fast allen Schulbüchern angrinst. Der Schleimer.

Irgendwie merkt man, dass die Ferien zu Ende gehen. Es wird schon wieder stressiger…

Deine Leonie
 

Liebes Tagebuch 31.08.1992
 

Heute Abend hat Mum ein schönes Abendessen gemacht, zum Abschied. Sie hat mir außerdem noch ein Foto von Lockhart gegeben und gut verpackt ganz zu oberst in meinen Koffer gelegt. Sie hat nämlich von einer Freundin gehört, dass der unser neuer Lehrer für VgddK werden soll. Ich soll Mum jetzt ein Autogramm besorgen. Als hätte ich nichts Besseres zu tun. Das Foto werde ich jedenfalls sobald der Hogwarts-Express den Bahnhof verlassen hat, aus dem Fenster schmeißen. Ist ja peinlich…

Wir brechen diese Nacht mit Dads Auto wieder auf, damit wir morgen pünktlich um 11.00 Uhr an King’s Cross 9 ¾ sind.

Es ist schon schade, dass die Ferien zu Ende sind und die Schule wieder anfängt. Aber andererseits freue ich mich schon total auf die anderen Hufflepuffs! Ich kann es gar nicht erwarten, meinen Freundinnen von meinen Ferien zu erzählen. Denn schließlich hatte ich wirklich magische Ferien!

Die Leonie

Überraschung

Eigentlich hatte sich Oliver Wood ausnahmsweise einmal darauf gefreut, in den alten Buchladen ‚Flourish & Blotts in der Winkelgasse zu gehen. Normalerweise mochte er gewöhnliche Geschäfte nicht so gerne. Lieber war es ihm, wenn er an der frischen Luft war oder sich in einem Quidditch-Fachgeschäft befand. Doch dieses eine Mal hatte er sich darauf gefreut, nach ‚Flourish & Blotts’ zu gehen, wo ein brandneues Exemplar der aktuellsten Ausgabe des weltweiten Bestsellers „Quidditch – die besten Strategien“ auf ihn wartete. Er würde einer der ersten Menschen in ganz Großbritannien sein, der sich die neusten Tricks für ein erfolgreiches Quidditchspiel durchlesen konnte. Bereits vor Monaten hatte er bei einem Mitarbeiter des Ladens das Buch vorbestellt. Schon bald würde er den Buchladen wieder verlassen; zwar um einige Galleonen ärmer, dafür aber um einen, für einen Quidditchtrainer, wahren Schatz reicher. So hatte er es sich gedacht…
 

Doch natürlich musste ihm halb England einen Strich durch die Rechnung machen. Wenigstens kam es Oliver so vor, als hätten sich beinahe alle Zauberer und Hexen in diesem Land ausgerechnet heute zu einem spontanen Einkaufsbummel in der Winkelgasse entschieden. Missmutig schlängelte sich der stämmige Junge zwischen den Leuten her, wich hier einem Ellbogen aus, sprang da vor einem finster starrenden alten Hexenmeister zur Seite und duckte sich dort vor einem kleinen Eulenschwarm, der ein riesiges Packet transportierte. Nun, ein Gutes hatte dieses Gedränge, so konnte er sich gleich unter Beweis stellen, dass er während der Sommerferien nicht zu viel von dem herrlichen Essen in sich hineingestopft hatte und seine Wendigkeit nicht eingebüßt hatte. Und das war schließlich neben allen Ratschlägen, die er bald seinem neuen Sammlerstück entnehmen würde, eines der wichtigsten Dinge für einen Spitzenquidditchspieler.
 

Auf seinen Lieblingsladen in der Winkelgasse erhaschte Oliver nur einen kurzen Blick, ehe er im Menschenstrom weiter Richtung Buchhandlung ging. Doch auch wenn er mehr Zeit gehabt hätte, hätte er nicht viel mehr sehen können, da sein Blick von einer wahren Mauer abgehalten wurde, die unzählige aufgeregter kleiner Jungen vor dem Quidditchladen bildeten. Offenbar wurde dort wieder ein neues Besenmodell ausgestellt, das die alten um Längen schlug. Auch wenn es ihn ärgerte, dass er nicht einer der ersten war, die den neuen Besen sehen konnten, würde er bis abends warten, wenn das Gedränge vor dem Laden nicht mehr so groß war. Vielleicht würde der Geschäftsführer ihm sogar erlauben, den Besen kurz in die Hand zu nehmen…
 

Doch all seine freudigen Gedanken nahmen mit einem Mal ein Ende, als er die Menschenmasse sah, die im Bücherladen wimmelte.

„Warum zum Teufel wollen ausgerechnet heute so viele Leute Bücher kaufen?“, murmelte Oliver wütend vor sich hin, als er sich mit anderen Menschen in das Geschäft drängte. Angesichts der hunderten von Hexen und Zauberern, die den Weg vor ihm blockierten, schien die Entfernung vom Eingang bis zur Kasse fast nicht zu überwinden. Es würde Ewigkeiten dauern, bis er endlich an der Kasse ankam und das dort für ihn hinterlegte Buch kaufen konnte. Nun, eigentlich brauchte er ja nicht so lange, er wollte ja nur ein einziges Buch kaufen. Dann musste er sich wenigstens nicht noch an der langen Schlange anstellen. Doch offenbar sahen die anderen Kunden das anders, denn als Oliver sich gerade bis nach vorne durchgekämpft hatte und sich dort einreihen wollte, beschwerten sich die Leute laut über ihm. Gut, das war jetzt doch ziemlich peinlich. Mit eingezogenem Kopf ging er wieder nach hinten, ergab sich seinem Schicksal und stellte sich am Ende der Schlange an. Während es nur quälend langsam nach vorne ging, blickte Oliver sich finster um. Mittlerweile war ihm klar, warum es so voll war. Das Ende der Ferien näherte sich und alle wichtigen Einkäufe wurden erledigt, bevor das neue Schuljahr begann.

„Warum müssen die Leute denn alles auf den letzten Drücker erledigen? Die hätten doch schon vor Tagen ihre Bücher kaufen können“, regte er sich über die anderen auf.
 

„Hallo, Oliver!“, hörte er da eine Stimme neben sich. Er sah sich um und erspähte ein Mädchen, das den Arm voller Bücher mit dem Rücken zur Wand da stand. Sie lächelte schüchtern. ‚Wer ist das?’, fragte Oliver sich. Sie spielte kein Quidditch, so viel war klar, denn sonst würde er sie kennen. Er erwiderte ihr Lächeln beiläufig. Aus Gryffindor kam sie wahrscheinlich eher nicht, denn er bildete sich ein, nahezu alle Schüler aus seinem Haus zu kennen. ‚Kann es sein, dass sie eine Hufflepuff ist?’ Ja, das konnte gut sein. Vielleicht ein Jahrgang unter ihm.

„Und, was machst du hier so?“, fragte Oliver eher weniger interessiert.

„Naja, ich habe meine Schulbücher abgeholt und warte jetzt auf meine Mum, die will sich noch neue Kochbücher kaufen. Und was machst du hier?“, fragte sie schon viel interessierter. Mit neugierigem Blick schaute sie auf seine leeren Hände. Es musste wirklich komisch wirken; alle die an der Kasse anstanden, balancierten Büchertürme auf ihren Armen, nur er stand ohne ein einziges Buch da. Weil er es erst noch bekommen musste.

„Ah, ich habe mir ein neues Quidditchbuch bestellt, das wollte ich nur schnell abholen…“ Mit hoch gezogener Augenbraue blickte er auf die lange Schlange vor ihm. Das Mädchen grinste.

„Oh je, da hast du dir ja einen schönen Tag für ausgesucht.“

„Das kannst du laut sagen“, grummelte Oliver. Im Augenwinkel sah er, wie die Schlange vorwärts rückte und er ging ein paar Schritte vor. Das Mädchen, dessen Name er immer noch nicht wusste, rutschte an der Wand ebenfalls auf. Mehr oder weniger auffällig sah Oliver sie sich genauer an. Sie war eigentlich ganz hübsch. Sie hatte dunkle lange Haare und graue Augen. Sie war ein Stückchen kleiner als er selber und wenn sie lächelte, hatte sie ein lustiges Grübchen auf einer Wange. Er grinste. Das Mädchen wurde rot und begann zu stottern:

„I-ich weiß ja, d-dass das ungewöhnlich ist, aber ich habe nun mal keinen Besen, ich kann ja auch nichts dafür…“ ‚Oh, ich bin anscheinend ein schlechter Zuhörer’, meldete sich Olivers schlechtes Gewissen.

„Ich habe dich nicht ausgelacht, keine Angst.“ Das Mädchen sah ihn zweifelnd an. Angriff ist die beste Verteidigung, beschloss Oliver.

„Ich mag dein Grübchen wenn du lächelst!“ ‚Mist, das war etwas zu direkt…’ Das Gesicht des Mädchens lief noch röter an als vorher. Doch sie schien sich ehrlich über das Kompliment zu freuen. Allerdings wusste nun keiner von den beiden mehr etwas zu sagen und das allbekannte peinliche Schweigen stand jetzt zwischen ihnen. Sie lächelten sich hilflos zu und suchten krampfhaft nach Worten, als zwei kleine Kinder zwischen ihnen herliefen.
 

Die beiden stritten sich offenbar um eine kleine Tüte, die der Junge gerade vor der Nase seiner Schwester herwedelte, um das Mädchen noch mehr zu ärgern. Doch schneller als der Junge es erwartet hatte, griff das Mädchen nach der Tüte und mit einem Ratsch riss das Papier entzwei. Sofort breitete sich eine undurchdringliche Schwärze im Geschäft aus und die überraschten Leute schrieen erschrocken auf und auch Oliver zuckte zusammen. ‚Instant-Finsternispulver’, schoss es ihm durch den Kopf. ‚Wenn ich es jetzt bis nach vorne an die Kasse schaffe, brauche ich gleich nicht mehr so lange warten, bis ich mein Buch - ’ Oliver hörte abrupt auf zu denken, als er für einen kurzen Moment warme, weiche Lippen auf seinen fühlte. Ein Schock durchfuhr ihn und ließ ihn erstarren.

‚Wer...was…’ Während er versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu fassen, lichtete sich die Dunkelheit um ihn herum und durch die Rauchschwaden, die jetzt noch im Laden hingen, wollte er das Hufflepuff-Mädchen angucken, doch es stand nicht mehr an dem Platz, an dem Oliver sie zuletzt gesehen hatte. Er drehte sich verwirrt um und sah sie am Ausgang, wie sie sich mit hochrotem Kopf noch einmal umdrehte und dann schnell verschwand. ‚Hat sie etwa…’, doch er konnte immer noch nicht zusammenhängend denken, und die immer noch aufgebrachten Stimmen um ihn herum machten es auch nicht besser. Schließlich gab er es kopfschüttelnd auf, kam allerdings zu einem Schluss: ‚Anscheinend wird das nächste Schuljahr auch außerhalb der Quidditchsaison recht interessant…’ Dann drehte er sich wieder zur Kasse hin und wartete darauf, sein Buch kaufen zu können, den Kopf voller Gedanken, die eindeutig weniger mit Quidditch zu tun hatten als jemals zuvor.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sheena93
2009-09-20T13:27:34+00:00 20.09.2009 15:27
Schön,das Leonie Lockhart auch nicht mag.^^
Ich mag diese Tagebuch-form. So hast du die ganzen Ferien abgedeckt ohne das es zu lang wurde,find ich gut.^^

Von:  Nifen
2009-09-16T18:02:54+00:00 16.09.2009 20:02
Hm, offenkundig sind Leonies Eltern Zauberer und Hexen, bzw. wenigstens ein Elternteil. Wieso fahren sie dann nicht mit dem Fahrenden Ritter? Das dürfte doch um einiges schneller gehen als mit einem PKW, oder? Aber die Idee mit dem Zauberzoo fand ich absolut klasse. Und Leonies Reaktion auf das Foto von Lockhart, das ihre Mutter ihr eingepackt hat, war absolut glaubwürdig. Alles in allem finde ich die Geschichte gelungen und du schaffst es auch, die ganzen Ferien mit einzubeziehen. Weiter so.

Nifen.


Zurück