Der Sardist und das Pokémon
Nach einer langen Identitätskriese stell ich jetzt ein neues Kapi rein. Kommis sind wie immer keine Pflicht, würd mich trotzdem über welche freuen.
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5. Der Sardist und das Pokémon
Unsere Helden setzten ihren Weg zur nächsten Stadt direkt nach ihrer Pause fort. Naja, fast direkt. Wes war für knappe 2 Stunden unauffindbar, und Rui ließ ihren Kummer wegen ihrem Partner am See. Trotzdem sprachen sie und Wes während des Weges kein einziges Wort miteinander. Schließlich kamen sie in eine kleine Stadt namens Emerald Town. Natürlich gingen sie zuerst zum Pokémon-Center, doch dort gab es anscheinend mehr verletzte Pokémon, als Krankenzimmer für jene, denn die meisten Tragen und Liegen standen in der Lobby und am Empfang. „Ich hör mich mal um, was hier los ist, okey?“ fragte Wes und ging zu einer kleinen Gruppe von Trainern. Die Anderen beschlossen sich ebenfalls aufzuteilen: Rocko ging zum Supermarkt, um die Vorräte aufzufrischen, Lucia und Rui machten sich auf zum Shopen. Nun blieben nur noch Angie und Ash übrig. „Und jetzt?“ stellte Ash ratlos fest. „Keine Ahnung. Spazieren gehen?“ schlug die Grünhaarige mit einem leicht verlegenen Rot auf den Wangen vor. Und da Ash nicht wusste, was er im Moment mit sich anfangen sollte, ging er auf das Angebot ein.
Nur wenige Minuten später hatte Wes ein gutes Dutzend junger Trainer gefragt, was mit ihren Pokémon passiert sei, und hatte nahezu immer die gleiche Antwort erhalten: „Dieser Typ, der ist echt mieß! Schickt erst ein total schwaches Pokémon in den Kampf, noch total erledigt vom letzten Kampf, und wenn es KO ist, verhöhnt er es auch noch! Und dann: BAMM! Dieses übermächtige Panferno mit einer Atacke, die ich nie gesehen habe! Ein Treffer und mein Pokémon war platt!“ Diese Aussage wiederholte sich Inhaltlich immer wieder, bis er sich sicher war: „Der Typ, wer auch immer, hat ein Crypto-Pokémon.“ Nach kurzer Überlegung versuchte die grauhaarige Kralle dann Schwester Joy aufzutreiben, und fand sie als sie gerade aus dem OP kam und einem Trainer berichtete, dass sein Impoleon durchkommen würde. Um keinen Verdacht zu erregen wischte sich Wes den weißen Streifen vom Gesicht und ging langsam auf Joy zu. „Schwester, kann ich sie mal kurz sprechen?“ „Tut mir leid, ich bin sehr in Eile… Ich hab noch ettliche verletzte und kranke…“ „Ich verstehe das, und hab nur ein paar Fragen an sie. Mein Name ist Wes, und bin vom Team Hunter, einer Organisation, die Crypto-Pokémon beschafft und befreit. Wieviele Pokémon mit ähnlichen Verletzungen haben sie in den letzten Tagen behandelt?“ „In den letzten Tagen?“ wiederholte die Rosahaarige gereizt, „Ich bin seit 24 Stunden ununterbrochen auf den Beinen, weil ständig Pokémon eingeliefert werden, die von einem Crypto-Pokémon besiegt wurden!“ entrüstete sie sich weiterhin. „Dafür hab ich vollstes Verständnis, Schwester. Ich werde sie auch nicht mehr lange von ihrer Pflicht abhalten. Hat einer der Trainer hier erwähnt, wie der Trainer des Crypto-Pokémon heißt?“ „Nein, leider nicht! Und wenn, dann hätte ich schon längst die Polizei eingeschalten! War’s das jetzt? Ich sagte doch, ich hab nicht viel Zeit.“ „Natürlich, ich werde sie auch nicht weiter aufhalten. Auf wiedersehen.“ Damit überließ er die Schwester wieder ihrem Tun und ging zur Lobby. Am Automaten zog er sich, anders als man denken könnte, keine Cola, keine Limo, sondern eine Dose Zitronen-Tee. Nachdenklich ließ er sich auf eine Bank sinken und starrte in die Gegend. „Kein Name… keiner hat einen Namen erwähnt… das Panferno ist ein Crypto-Pokémon… und der Trainer anscheinend ein Sardist… passt zu keinem, den ich kenne… vielleicht wissen die Anderen was über den Typen…“ überlegte die Meisterkralle, während er seinen Eis-Tee trank. „Fragen wir Ash, wenn er wieder zurück ist.“ sagte er nur noch zu seinem Nachtara, welches ihn stumm beobachtet hatte, und warf die leere Dose über die Schulter, in einen Mülleimer hinter sich.
Als Rui und Lucia aus der Boutique rauskamen, wurden sie gleich Zeugen eines Pokémon-Kampfes, der in aller Öffentlichkeit stattfand. Neugierig gingen die beiden zur Menschenmenge. Einen der Trainer erkannte Lucia sofort: „Das ist ja Paul!“ Aber Rui reagierte nicht darauf und wollte auch nicht wissen, wer dieser Paul war. Ihre blauen Augen wurden etwas trüb und anscheinend leer. Das Panferno, das von diesem Paul trainiert wurde, bekam in ihren Augen eine sehr düstere, intensiv-strahlende Aura. „Rui?“ hörte sie Lucias Stimme wie aus weiter Entfernung fragen, „Rui, alles in Ordnung?“ Wie aus einer Trance gerissen stand die Rothaarige wieder in der Menschenmenge und sah noch, wie das Panferno seinen Gegner besiegte. Als Paul sein Pokémon wieder zurückrief, sagte er nur noch: „Das nächste Mal beendest du den Kampf schneller.“ Und ging weiter. Hastig zog Rui die ahnungslose Lucia mit sich und verlor dabei beinahe den Inhalt ihrer Einkaufstaschen. „Hey Rui! Was ist denn los?“ „Keine Zeit Lucia, halt mal kurz!“ gab die Rothaarige ernst und gestresst zurück und drückte der Blauhaarigen ihre Taschen in die Hand, bevor sie ihren P*DA hervor holte und eine E-Mail an Wes schickte. „Lucia, dieses Panferno eben, das war ein Crypto-Pokémon! Ich schicke Wes gerade eine Mail, dass es einem Trainer namens Paul gehört! Uuuund ab dafür! Danke dass du meine Taschen den Moment gehalten hast!“ „Hatte ich denn eine Wahl?“ fragte die Blauhaarige spitz und gab Rui ihre Einkaufstaschen zurück. Hastig machten sich die Beiden auf den Weg zurück ins Pokémon-Center.
Unterdessen kamen Ash und Angie wieder im Pokémon-Center an und stellten fest, dass noch mehr verletzte Pokémon da waren als vorher. „Oh man, was ist denn hier los?“ fragte Angie geschockt, worauf Ash leider auch keine Antwort hatte. „Ich glaube, ich kann da Klarheit schaffen.“ meinte auf einmal Wes, welcher sich wieder seinen Streifen ins Gesicht gemalt hatte. Fragend sahen die Beiden ihn an. „Es ist so, jedes der verletzten Pokémon hier wurde von einem sehr starken Panferno besiegt, das definitiv ein Crypto-Pokémon ist.“ „Woher willst du das denn wissen?“ hinterfragte die junge Grünhaarige spitz, worauf Wes nur mit den Augen rollte und auf Schwester Joy, die gerade ein weiteres Pokémon aufnahm, deutete. „Sie hat‘s mir gesagt, zusammen mit einigen betroffenen Trainern, und ist ziemlich schlecht gelaunt, da sie schon seit 24 Stunden ununterbrochen verletzte Pokémon behandelt. Ich kann das ziemlich gut…“ Auf einmal klingelte sein P*DA, welchen er mit gehobener Augenbraue öffnete und eine E-Mail las. „Oh, die ist von Rui. Sie sagt, dass das Panferno einem gewissen Paul gehört.“ „WAAAS? PAUL!?“ „PIKA PIKAAA!?“ brüllten Ash und Pikachu auf einmal los und stürmten aus dem Gebäude. Nur die beiden Verbleibenden konnten mit dieser reaktion für einen Moment nichts anfangen, dann folgten sie ihm, und gabelten unterwegs auch noch Rocko auf. Sie rannten Ash durch die halbe Stadt hinterher, bis er schließlich schwer atmend vor einem anderen Trainer anhielt. „Paul…! Hast du… dir ein… Crypto-Pokémon zugelegt!?“ „Was geht dich das an, du Looser?“ höhnte Paul und wollte sich gerade abwenden, als Wes auf ihn zuging und seinen P*DA hoch hielt. „Stop! Ich bin von Team Hunter! Und als du dir ein Crypto-Pokémon besorgt hast, hast du dich laut § 25 abs. 2, erster Zusatz PKMNSG strafbar gemacht! Von daher fordere ich dich und dein Panferno zu einem Kampf heraus!“ Er spürte die verwirrten Blicke seiner 3 Begleiter auf sich ruhen und blickte kurz an Paul vorbei. „Hey, wir haben diesen Zusatz immerhin durchgebracht. Also Paul, was sagst du?“ „Von mir aus. Es dauert sowie so nicht lange.“ Paul wusste gar nicht, wie Recht er damit hatte
Keine Minute später hatten beide Kontrahenten ihre Stellungen bezogen und sahen sich durchdringend an. „Also Paul, dein Panferno bitte!“ „Wie du willst. Los Panferno, komm raus!“ „Aaaah! Panferrrnooo!“ Ein leises Glucksen entkam Wes‘ Kehle und er holte 2 Pokébälle unter seinem Mantel hervor. Einer davon war leer, weshalb er ihn in die Krallmaschiene am linken Arm packte. Im Anderen war sein spezielles Pokémon drin. „Du bist dran!“ rief er nur und ließ das Pokémon aus dem Ball springen. Um so größer war Pauls Erstaunen, als er Suicune vor sich sah. Lässig steckte sich Wes auch noch einen kleinen Knopf ins Ohr, und den passenden Sender an seinen Mantelkragen. „Rui, gib den Behörden bitte bescheid, dass wir eines der Zielobjekte aufgespürt haben.“ „Roger Partner! Wo seid ihr? “ „Großer Platz, im Zentrum. Wes ende.“ „Seid ihr bereit?“ fragte Rocko, der nun den Schieri mimte. „Dann Looos!“ „Panferno, Cryptoschlag!“ „HAAA! PAAAAN… FERNOOOO!“ Die Faust des Crypto-Pokémon glühte dunkel und es schlug auf Suicune ein. Dieses wich sehr elegant und ohne Befehl seines Trainers aus. Panfernos Crypto-Schlag ging zwar ins Leere, aber auf einmal wurde es rasend wild. „Das hab ich befürchtet. Suicune los, Blizzard!“ „Roahr!“ Es war zu erwarten, dass die Attacke kaum Wirkung zeigen würde, aber zumindest kühlte sie das Panferno ab. „Noch einmal Cryptoschlag!“ „HAAAAA! UH UH UH UH UH! PAAAAAAN!“ Panferno drehte völlig frei und schlug wild um sich, sogar auf Wes wollte es losgehen, währe dieser nicht zur Seite gespungen. „Was hat Panferno?“ fragte Angie besorgt, aber nicht etwa um Wes, nein sie sorgte sich um das Pokémon. „Oh nein, es ist im Furyo-Modus!“ stellte Rui fest, die gerade mit einer vollkommen abgehetzten Lucia dazu kam. Sie sahen die ganze Zeit zu, wie Wes und Suicune den Angriffen Panfernos auswichen und keine Chance zum Gegenschlag hatten. „Kannst du… uns mal… sagen… was das ist?“ keuchte Lucia, die sich auf ihren Knien abstützen musste um zu Kräften zu kommen. „Der Furyo-Modus ist ein unheilvoller Zustand, in dem ein Crypto-Pokémon die Befehle seines Trainers ignoriert, und sogar auf ihn losgeht! Es kann zwar einen stärkeren Cryptoschlag ausführen, ist aber nicht mehr zu kontrollieren. PAUL! RUF DEIN PANFERNO! DANN BERUHIGT ES SICH!“ „Hm? Halt die Klappe. Ich weiß was ich tue. Los Flammenrad!“ „Suicune, ausweichen und Aurorastrahl!“ Panfernos Flammenrad ging voll daneben, zumindest wenn es Suicune anvisiert hatte. Wes entging dem Angriff nur knapp und rettete sich hinter einen Brunnen. „Typisch Bullen, niemals da wenn man sie braucht! “ schoss es ihm durch den Kopf. Es kam noch schwer hinzu, dass er früher selbst mal kriminell war. Es war aber sein Glück, dass Suicunes Aurorastrahl ein Treffer ins Schwarze war, und das Feuer-Pokémon zu Boden ging. Also sprang Wes hinterm Brunnen hervor und warf seinen Krallball. Das Pokémon wurde eingesaugt, und der Ball zuckte noch ein paar Mal, dann flog er zurück zu Wes. „Mission erfolgreich. Panferno ist jetzt in besseren Händen.“ stellte die Kralle fest und ging langsam auf Paul zu. Dieser sah aus, als würde er gleich vor Wut platzen. „Damit ist das Verbrechen aber noch lange nicht vom Tisch.“ Nun war auch die Polizei-Sirene zu hören und Officer Rocky kam angerast. „Polizei! Mir wurde ein illegales Pokémon gemeldet! Also, wem gehört es?“ Sofort warf Paul die gesammte Schuld auf Wes, welcher nur wieder seinen P*DA hob und die Pass-Funktion aktivierte. Das Display zeigte ID-Nummer; Name; Wohnort, welcher anscheinend die Tankstelle in Orre war; Konto-Stand und sein Beruf: Freier Hunting-Agent. „Netter versuch Paul.“ meinte Rocky triumpfierend und legte ihm schon die Handschellen an. „Verhaften sie ihn. Er hat das Pokémon. Er hat es gestohlen. Ein mieser Dieb ist der Kerl!“ „Ich wiederhole: Netter versuch Paul. Wes ist dazu befugt ein Crypto-Pokémon an sich zu reißen, auf normalerweise illegalem Weg. Du bist vorläufig verhaftet, wegen Verstößen gegen die Rechte von Pokémon. Und du schickst mir den Auszug der Krallinfo per E-Mail, okey?“ „Alles klar, immer ein Vergnügen mit den Bullen zusammen zu arbeiten.“ Die letzte Bemerkung überging Rocky einfach. Und was Rocko anging, der wurde von Rui zurückgehalten, damit er die Polizistin nicht bei der Arbeit störte.
Auf dem Rückweg war Angie wieder ziemlich angefressen wegen Wes, da er ein Pokémon auf illegalem Weg gefangen hatte, aber auf der anderen Seite verstand sie auch, dass er nur seinen Job gemacht hatte. Im Pokémon-Center kehrte auch langsam wieder Ruhe ein, doch für Emerald Town gab es noch keine Ruhe. Joy erzählte unseren Helden, dass in einem alten Fabrikgelände etwas außerhalb der Stadt, jemand arbeitete, der die Crypto-Pokémon an Trainer verteilte, gegen ein gewisses entgeld versteht sich.
Später am Abend führte Rui ihrem Partner das neue Wettbewerbs-Outfit vor, dass sie zusammen mit Lucia gekauft hatte. Sie trug ziemlich hohe Stiefel, einen ziemlich knappen Rock, Shirt und Jacke hatte sie gegen ein karriertes Hemd und eine Lederweste im Western-Stil eingetauscht. Auch hatte sie sich von ihren Zöpfen getrennt und trug nun den gleichen Hut, den sie schon in Jubelstadt trug. „Und? Wie seh ich aus?“ fragte sie und zog eine richtige Show vor Wes ab. Dieser war ziemlich rot angelaufen und brachte kein Wort heraus, außer vielleicht „Wow.“ „Na, das ist ja schonmal was.“ meinte sie und kam langsam auf ihn zu. „Sonst der coole Typ, und jetzt auf einmal so zurückhaltend? Was’n los mit dir?“ Auf diese Frage wusste Wes nur eine Antwort: er erhob sich von seinem Stuhl, ließ seine Ausrüstung mal Ausrüstung sein und kam seiner Partnerin entgegen. Ihre Beiden Pokémon sahen nur stumm aus ihrer Ecke zu und schmiegten ihre Körper aneinander, wie Geschwister es nunmal taten. Als Rui und Wes sich direkt gegenüber standen, legte der Grauhaarige eine Hand an Ruis Wange und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
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Zum Schluss noch 2 Dinge, die ich klarstellen will: Nummero Uno: Sardist ist ein sehr krasses Wort, aber ich finde ja dass Paul wirklich etwas sardistisch veranlagt ist. Außerdem bedeutet Sardist, dass jemand Freude daran hat, jemanden zu quälen, oder zu verletzen, und so sieht es bei Paul oft aus. Nummero Dos: Der P*DA ist ein Pokémon Digital Assistent, und hat mehrere Funktionen, unter anderem etwas ähnliches wie einen Pokédex. Oh, und Nummero Dres: Mir ist kein besserer Titel für dieses Kapi eingefallen, ich hab die ganze Zeit dran gearbeitet, aber mehr ist nicht dabei rausgekommen. Bis dann, Wirsing! Und wenn wir uns nicht mehr lesen, dann Frohes Fest und nen guten Rutsch Allerseits!
