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Up to Heaven... 'till the EnD

... i know you love me...
von

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- OneShot-

Sou & Nathan
 

Wie lange war es schon her, das er hier saß und sich den Raum musterte wenn er wieder alleine war und derjenige, der auf ihn aufpassen musste seiner Arbeit nachging?

Ein paar Tage waren es sicherlich. Immerhin musste er sich auskurieren und das würde noch ein wenig länger dauern. Gebrochene Knochen heilten eben nicht so schnell wie Schnittverletzungen oder seelischer Schmerz.

Seufzend legte sich der Rothaarige wieder zurück auf die Matratze, war umhüllt von Dunkelheit die alleine nur von dem Licht des Fernsehers vertrieben wurde, den er eingeschaltet hatte um sich etwas zu beschäftigen, wartend bis der zurück kam, dem er sein Leben mehr oder weniger geschenkt hatte. Auch wenn es eher umgekehrt war.

Und so ganz begriff er es noch nicht, wie sich zwei Menschen so einig werden konnten in dem was sie dachten oder taten, gar fühlten.

Er fragte sich immer wieder, ob es auch richtig war dem Wärter seinen Wunsch zu erfüllen, wo er doch eigentlich nichts dafür konnte, das der Kannibale eigentlich im Gefängnis saß.

Er wollte mit und für ihn sterben. Wollte das er ihn zu seiner Henkersmahlzeit machte und für immer in und mit ihm zusammen existieren würde.

Tief atmete der Kannibale noch einmal durch und verkroch sich weiter in dem provisorischem Bett das so schön verführerisch nach dem Wärter roch, das er am liebsten nie wieder heraus wollte.

Es gab ihm ein Gefühl von Zufriedenheit, genauso wie Fürsorge und Liebe, Geborgenheit und eine kleine Spur Trauer.

Lange würde es nicht mehr dauern, bis er wirklich auf dem Weg zu seiner Hinrichtung sein würde. Und jeder Tag der Genesung brachte ihn näher an dieses verfluchte Datum. Machte es ihm unmöglich wirklich klar zu denken, weil sich alles in seinem Kopf nur um dieses eine Thema drehte. Um diesen einen Menschen und diesen einen Moment, wo er für das büßen musste was die Gesellschaft für nicht ethisch genug hielt um existieren zu müssen.

Was für eine traurige Welt. Wenn er daran dachte, das es damals ganz normal war oder einfach nur unter den Tisch geschoben wurde, machte ihn das wütend, wollte hinaus und einfach weiter machen – was er auch hätte machen können. Aber alleine schon wieder die Tatsache, das er hier auf denjenigen wartete, dem er etwas bedeutete und der sich von ihm umbringen lassen wollte, ließ ihn hier bleiben. Gefesselt in seinen Gefühlen, Gedanken und einer leeren Wohnung, die so viel von Sou erzählte, wie es auch sein Körper hätte machen können.

Anscheinend war es schon immer sehr düster in diesem Menschen und auch in seiner ganzen Geschichte, dass er sich fragte warum das alles so gekommen war, auch wenn es ihn eigentlich nicht zu interessieren hatte. Immerhin zählte das jetzt und hier, was sie gemeinsam hatten. Und er sollte die gemeinsame verbleibende Zeit doch eigentlich genießen. Immerhin war es das erste und letzte Mal, das sie sich sehen würden, bevor er den langen Gang entlang gehen müsste und nie wieder auf dieser Welt auftauchen würde. Endlich frei von dieser abscheulichen Gesellschaft war, die ihn für etwas verurteilte was im Tierreich absolut normal war.
 

Gedankenverloren strich er mit seiner nicht gebrochenen Hand über die Stelle an der heute Morgen der Wärter noch gelegen und ihn im Arm gehalten hatte. Noch war sie warm. Aber ob sie es nun war, weil er die ganze Zeit im Bett lag oder ob es wirklich noch von heute Früh war, wusste er nicht.

Aber es fühlte sich gut an. Der Geruch des Anderen haftete an allem hier, genauso wie der der Zigaretten, die dieser rauchte. Und dennoch konnte er ihm nicht böse sein.
 

Insgeheim hoffte er auch das der Tag schnell kommen würde, an dem sie beide gemeinsam in das Reich eintreten würden, wo sie ungestört für immer zusammen sein würden. Dort hatten sie Ruhe und den Frieden die sie ihr ganzes Leben lang schon gesucht hatten.
 

Etwas amüsiert erinnerte er sich daran, als er den Wärter das erste Mal getroffen hatte.

Damals wollte er einerseits loslachen und sich andererseits gleich auf ihn stürzen um ihm die Gedärme aus dem Leib zu reißen.

Dennoch hielt ihn etwas auf und er spürte das dieser Mensch noch eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen würde, welches er hinter Gittern verbrachte.

Damals hasste er ihn wirklich, obwohl es ihn gleichzeitig zu ihm hinzog.

Auch als er ihn damals mehr oder weniger vergewaltigte, wehrte er sich nur oberflächlich, da ihm sein Bauchgefühl sagte, das irgendwas Wichtiges passieren würde. Und es hatte sogar Recht. Letztendlich hatte er sich nämlich in diesen Masochisten verliebt, auch wenn er nicht glaubte, dass er dieses Gefühl wirklich hätte haben können.

Trotzdem kamen ihm die Tränen, wenn er daran dachte, dass sie beide nicht mehr wirklich lange zu leben hatten. Sou könnte alleine schon deswegen hingerichtet werden, weil er ihm geholfen hatte aus dem Gefängnis auszubrechen. Er hatte ihn einfach mit zu sich in seine Wohnung genommen um ihn gesund zu pflegen, was ihm ein anderer Wärter zugefügt hatte.

Damals hatte er ihm sogar als Entschuldigung für die Vergewaltigung einen Finger von sich gegeben. Zeugte das nicht auch schon von Liebe? Oder war es doch eher Begehren?

Der Kannibale wusste es nicht. Und er wollte es auch gar nicht wissen.

Er wollte nur noch hier bleiben und fühlen, wie ihre Herzen im Einklang miteinander schlugen, für einander bestimmt zu sein schienen.

Warum sollte er da dann in Frage stellen, ob ihre Liebe nun wahr war oder nicht? Wenn etwas so Kleines sich so schön anfühlte, dann konnte es doch nicht falsch sein, oder?

Und er war ihm auch dankbar, dass er mit ihm sterben wollte. Es zeigte, dass sie sich gefunden hatten. Den Menschen, den sie das ganze Leben lang gesucht hatten, den Seelenverwandten, der auf einen aufpasste und ohne ein Wort zu sagen alles wusste was man fühlte oder gerade dachte.
 

Mit einem erleichterten und auch glücklichen Lächeln sickerte er langsam in das Reich der Träume, konnte nichts anderes machen als zu schlafen und auf den Menschen zu warten, der sein Leben von Grund auf geändert hatte.
 

Erst als er spürte wie ihm jemand über die Wange streichelte wachte er aus seinem traumlosen Schlaf auf, blinzelte einige Male um sich an das nicht vorhandene Licht in dem kleinen Raum zu gewöhnen, bevor ihm genau dieser Mensch an den er gerade dachte mit seiner bloßen Anwesenheit ein Lächeln auf das Gesicht zauberte.

Zufrieden, dass er nicht mehr alleine war, setzte er sich auf, dass sich sein Geliebter neben ihn setzen und ihn in den Arm nehmen konnte.

Sogleich schmiegte er sich an den warmen und doch kühlen Körper, schloss erneut seine Augen, die noch etwas Träge vom Schlaf waren und seufzte tief.
 

Leichte und nur die nötigsten Worte wurden ausgetauscht, weil es einfach nicht mehr brauchte, während sie dem gleichgültigen Programm des Fernsehers folgten.

Zufrieden mit der Welt streichelte er kurz über die Wange Sous, tauschte ein paar sanfte Küsse, ehe sie es einfach nur genossen nebeneinander zu sitzen und die Gegenwart des anderen spürten.
 

Und sollte sie jetzt jemand entdecken oder gar wieder mitnehmen wäre es dem Rothaarigen egal. Er hatte hier sein Glück gefunden von dem er glaubte es gäbe es nicht mehr. Sollte es die ganze Welt sehen und sich deswegen in den Arsch beißen!
 

Erst nach ein paar Stunden entschloss sich der Wärter dazu den Fernseher auszuschalten und sich mit seinem persönlichen Gefangenen schlafen zu legen, damit er morgen wieder zur Arbeit gehen konnte.

Das würde so lange so weitergehen, bis er wieder von seinen Verletzungen kuriert war, zurückkehren konnte in die Zelle, die so leer und kalt war, das es selbst einem wohlgesonnenen Menschen zu kalt dafür gewesen wäre.
 

Sanft streichelte die Hand des Iren über die Brust und den Bauch seines Liebsten, ließ ihn spüren wie viel er ihm doch bedeutete, was dieser ihm gleich tat, indem er ihm über die Hüfte strich, diese zärtlich liebkoste.

Ein letzter Kuss wurde getauscht, noch einmal die drei Worte geflüstert, die in der kurzen Zeit so viel an Bedeutung gewonnen haben, das er sie nicht mehr missen wollte, bevor sie sich zur Ruhe legten.
 

Könnte es doch immer so schön bleiben wie jetzt. Dann wäre alles doch okay.

Doch leider war ihre Zeit begrenzt und es konnte jeden Tag soweit sein, das sie in ihr altes Leben und so auch dem Tod entgegen traten.

Und Nathan erwartete ihn wirklich sehnsüchtig. Den Tag an dem sie beide, er und Sou, eins wurden, für immer zusammen sein würden und sie niemand mehr trennen konnte.

Er wünschte sich nichts sehnlicher als diesen Tag herbei…

So sehr…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kurtis
2009-10-28T21:01:50+00:00 28.10.2009 22:01
<3
mehr fällt mir nicht ein.


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