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Rockstar und Autor

Unsere Vergangenheit brachte uns zusammen (SasuNaruSasu)
von

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Gestorbene Hoffnung

Mit müden Augen erwachte der Schwarzhaarige, blinzelte einige Male, bis er begriff, dass der Blonde dicht an ihm lag, seinen Kopf an seiner Brust hatte und noch tief und fest schlummerte.

Sachte und feine Strahlen stahlen sich in den Raum, glitzerten auf sein Kissen. Verträumt erinnerte sich Sasuke an die gestrige Situation, spürte wieder die Lippen des Blonden auf seinen und wollte sie wieder spüren, doch wusste er, dass dieser es wohl nicht dulden würde, zumindest war dies sein Gedanke. Anderweitig hielt ihn jedoch jetzt vielmehr der Gedanke zurück, dass sie sich doch gerade mal den dritten Tag kannten und einander mehr aufgezwungen wurden, als freiwillig zusammen in einem Haus wohnten.

Seine Finger glitten in die Haare des Blonden, strichen immer wieder durch diese, während der warme Atem des Hellhaarigen immer und immer wieder seine nackte Brust entlang strich. Ja, die Nacht hatte er nur in Boxershorts verbracht, zu warm war ihm noch von den Küssen und Berührungen Narutos gewesen, als dass er sich ein Shirt die Nacht über zu traute.
 

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Der Blonde schlief seelenruhig und träumte einen, wie er fand, äußerst beunruhigenden, aber dennoch schönen Traum. In seinem Kopfe waren erst die üblichen alptraumhaften Bilder entstanden, die noch von jener geheimnisvollen Nacht vor sieben Jahren herrührten, doch mit der Zeit änderten sich die Bilder. Wandelten sich in Momente, die schöner wurden, die Vergangenheit abschüttelten. Auf der Suche nach einer Wärmequelle hatte er sich im Laufe der Nacht mehr oder weniger unbewusst an den Schwarzhaarigen gekuschelt. Durch die Wärme, die der Körper Sasukes ausstrahlte, verschwand auch das letzte schlechte Gefühl in seinem Traum, und machte Platz für Erinnerungen an den gestrigen Tag. Naruto sah, wie er selbst fröhlich durch die Läden gehetzt war und Sasuke ihn amüsiert beobachtete. Dann wandelten sich die Bilder und er sah, nein, eher fühlte er, wie sie beide sich küssten. Spürte die Intensität der Küsse noch einmal, wenngleich nicht so stark wie sie es gestern wirklich waren.

Unbewusst kuschelte er sich noch näher an den Uchiha und hauchte einen sanften Kuss auf die nackte Haut dessen Oberkörpers.
 

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Ein unendlich tiefes Kribbeln durchströmte den Schwarzhaarigen, als die warmen Lippen Narutos seine nackte Haut berührten. Unweigerlich baute sich das Verlangen in ihm auf, den Blonden wieder zu küssen, an sich zu drücken und nicht mehr herzugeben.

Sasuke schloss die Augen, vergrub sich in seinem Innern, versuchte seine Ruhe wiederzufinden und den heißen Atem an seiner Brust, die Lippen, die unmittelbar vor eben jener lagen, auszuklammern.

Seufzend löste er sich von dem Versuch ruhig zu bleiben, dachte vielmehr darüber nach, was er machen sollte, was er gestern gemacht hatte, doch besonders warum er dies gestern alles getan hatte.

Er selber konnte sich es nicht wirklich logisch und sachlich erklären, viel mehr konnte er für sich sagen, dass er hingerissen vom Leben war, dass es ihn förmlich dazu gelockt hatte, so zu handeln, wie er handelte. Verführung war es im wahrsten Sinne des Wortes gewesen.

Vorsichtig strich er erneut über die warme Wange des Blondschopfs, spürte, wie dieser sich nur noch mehr an ihn drückte und seine Nähe immer mehr zu suchen schien. Es quälte ihn, seinem Verlangen nach den Lippen des Blonden nicht nachgeben zu können, und ihm einfach nahe sein zu können.
 

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Langsam endete der Traum des Blonden. Dieser aber hätte sich gewünscht, ebenjenen noch in die Länge ziehen zu können, war das doch sein Schönster bisher. In dem nun traumlosen, leichteren Schlaf, in dem er schwebte, nahm er die Hand Sasukes wahr.

Folgte ihren Bewegungen, wie sie sanft über seine Wange strich, dann wieder zu seinem Haar wanderte und darüber hinweg glitt. Nun war er hellwach, wollte aber nicht, dass Sasuke aufhörte. Warum auch immer.

Naruto tat weiter so, als würde er noch schlafen, obwohl das sehr schwer war, angesichts der Tatsache, dass Sasuke so nahe bei ihm war und diese Dinge tat, die sein Herz erwärmten und einen leichten Rotschimmer auf seine Wangen zauberte.

Dann aber hielt er es doch nicht mehr aus, und beschloss, bevor er noch seinem Verlangen nachgeben würde, lieber ‚offiziell‘ aufzuwachen. Der Blonde gab leise, schnurrende Geräusche von sich, streckte sich langsam, und öffnete blinzelnd seine blauen Ozeane. Verschlafen schaute er hoch und blickte Sasuke direkt an: „Guten Moin, Teme“, und grinste.
 

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Sein Blick fiel in die blauen Opale des Blonden, verlor sich kurzzeitig darin, nahm den sanften roten Schimmer war, genau wie die morgendlichen Worte.

„Guten Morgen, Dobe“, ein hinreißendes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er den Spitznamen hörte, den er vom anderen erhalten hatte. Sein Blick lag tiefgehend auf dem Gesicht Narutos. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen“, er war sich nicht sicher, was er sagen sollte, geschweige tun ... Besonders da er sich seinem inneren Drang nicht traute nachzugeben.
 

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„Mhm ... Ja, könnte man so sagen“, lachte Naruto. „Du doch auch, oder hab‘ ich dich etwa geweckt?“, fragte er, während er langsam vom Schwarzhaarigen abrückte. Und bemerkte, dass dieser kein Shirt anhatte. War das gestern, bevor wir schlafen gegangen sind, auch schon so?, fragte er sich neugierig. Wahrscheinlich war er nur zu weggetreten gewesen, um das mitzubekommen.

Der Blonde setzte sich auf und fuhr sich durchs Haar. „Du, wegen der Sache gestern …“, er schaute geflissentlich nach unten, um dem Blick des anderen nicht zu begegnen, „Naja, ... ich weiß nicht, wie oder warum das jetzt passiert ist, aber vielleicht sollten wir doch erst mal in getrennten Zimmern schlafen ...“

Naruto ließ den Satz ausklingen, versuchte, ihn als eine Frage zu stellen, und hoffte sehr, dass es dem Schwarzhaarigen nicht so sehr weh tat wie ihm. Aber etwas Abstand würde er schon brauchen.
 

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Getrennte Zimmer? Sasuke durchstieß es wie ein Pfeil, der mitten in sein Innerstes zielte und genau traf. Verwirrt über dieses Gefühl sah auch er weg, dachte darüber nach, doch konnte er die Frage nicht zurückhalten, die in ihm empor stieg, wollte dem Blonden dabei in die Augen schauen und sah auf. Seine Finger legten sich langsam unter das Kinn des Blonden, strichen nebensächlich die weiche Haut entlang und drückten den Kopf des vor ihm Sitzenden hoch.

Noch halb liegend, stellte sich dies nicht leichter heraus, als es gesagt war. Mit einem Ellbogen abgestützt, rutschte ihm die Decke weg, entblößte nun zu guter Letzt seinen Oberkörper bis zum Saum seiner Boxershorts. Sein Blick verirrte sich ohne Umschweife in die blauen Himmelsfenster des Blondschopfs.

„Naruto ...“, erklang seine Stimme, leise und schüchtern. Wie sollte er nur fragen? „War ... war es gestern unangenehm für dich? Hab ich dich ... verletzt, oder ... in die Enge getrieben? Sodass ...“, Sasuke hielt inne, allein der Gedanke, dass der Blonde vielleicht nur die Küsse erwidert hatte, weil er den Schwarzhaarigen nicht verletzten wollte, stach ihm schmerzhaft ins Herz. Nein, das ... Er sah mit einem schmerzhaften Funkeln, das tief im Innern Verzweiflung behutsam in sich borg, in die Augen des Blonden.
 

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Naruto spürte die Finger Sasukes an seinem Kinn, und nur diese kleine, aber sanfte Berührung ließ ihn erschauern. Als er die Worte jedoch vernahm, die sein Teme kaum auszusprechen vermochte, und die Traurigkeit, ja, gar Verzweiflung seines Gegenübers in dessen schwarzen Seen auffing, hätte er am liebsten gesagt, dass das nur ein Witz war und Sasuke darüber lachen sollte. Sein eigenes Herz schmerzte, zog sich zusammen, wollte die Schmerzen nicht mehr spüren, die er ihm antat.

Der Blonde dachte an den gestrigen Abend, und die Geschehnisse, doch selbst das ließ ihn nicht zu einer anderen, vielleicht weniger schmerzhaften Entscheidung durchringen. Wessen er sich aber durchaus bewusst war, war, dass es definitiv nur eine Entscheidung seines Verstandes war, nicht aber die seines Inneren, seines Herzens.

Naruto versuchte, den Schwarzhaarigen nicht noch mehr zu verletzen, auch wenn sich das sicher kaum vermeiden ließ. „Mhm ... Nein, ich glaube nicht, dass es unangenehm war ... Nur ...“, der Blonde schluckte. Sich unsicher, was er gleich in Sasukes Seelenspiegeln sehen würde, wich er dessen Blick aus und die Hand des Uchihas fiel kraftlos herunter, kam auf der der Decke zum Liegen, die sie beide nur noch hauchdünn trennte.

„Das ist alles ein bisschen schnell gewesen und ... Ungewohnt, ich meine ... ich hab‘ mich hinreißen lassen, aber naja, ich wollte doch eigentlich nur, dass wir ... Freunde sind“, sprudelte es aus dem Blonden heraus. Freunde ... Können wir das überhaupt noch sein?
 

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Schmerzhaft wurde Sasuke bewusst, dass er sich auf einmal zu viele Hoffnungen gemacht hatte. Hoffnungen, die niemals einen Boden hatten, um auf diesem Halt zu finden. Wie ein tiefes schwarzes Loch sog etwas in seinem Inneren die Wärme aus ihm heraus.

„Ich ... geh‘ duschen“, seine Stimme war leise, doch ein klein wenig der Kälte, die er am ersten Tag noch gehabt hatte, war zurückgekehrt. Fahrig stand er auf, seinen Blick verdeckt von seinen schwarzen Haaren wollte er die Treppe herunter steigen, als der kleine Funken Hoffnung nicht locker lassen wollte und ihn zwang, stehen zu bleiben.

Mit dem Rücken zum Blondschopf erklang seine Stimme erneut, leise und entkräftet. „Also war es doch nichts weiter als ein Fehler, etwas, was die Lust dich hat machen lassen, und du bist eigentlich nur darauf eingegangen, weil dir die Chance offen stand? ... Ein Spiel für dich ... Anscheinend ...“, Sasuke verstummte, bemerkte erst jetzt den irgendwie harten Klang, enttäuscht spürte er förmlich das Aufseufzen seiner Hoffnung, wie sie sich zurückzog und verschwand. Der Schmerz zerriss ihn förmlich, als eine einzelne Träne sich aus seinen Augen schlängelte. Erschrocken über seine Reaktion hechtete er die Treppe herunter, ließ die Träne glitzernd in der Luft zurück, und verschwand herunter in eins der Bäder.
 

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So bemerkte er das Verhalten Narutos nicht, dessen Herz bei der heftigen, offensichtlich traurigen Reaktion des Schwarzhaarigen in tausende Einzelteile zersprang, die wohl nie wieder würden ein Ganzes ergeben. Was nur hatte er getan?

Als Sasuke seine letzte Frage gestellt hatte, wollte Naruto ihm so gerne eine Antwort geben, die richtige Antwort. Doch er selbst wusste sie nicht, wie also konnte er auch nur ein Wort herausbringen, ohne die Situation nicht schlimmer und schmerzhafter zu machen als bisher?

Ein Spiel mit Sasukes Gefühlen war es gewiss nicht ... Dafür bedeutete ihm dieser schon zu viel, viel zu viel. Wenn Naruto ehrlich war, wollte er noch nicht mal wirklich weg von seinem Sasuke. Doch bevor er sich weiter Gedanken darum machen würde, und gar seine Entscheidung auf den Haufen schmeißen würde, ging er langsamen Schrittes zum Schrank, wo er erst gestern seine neuen Sachen verstaut hatte. Der Blonde zog sich was zum Anziehen raus, zog sich rasch an und schnappte sich das meiste Zeug.

Auch er stieg die Treppe runter, sich bewusst, dass noch vor wenigen Minuten ein trauriger Sasuke hier heruntergestürzt war, und gelangte auf den weitläufigen Flur. Naruto suchte sich ein Zimmer, das recht klein war, damit er sich nicht allzu verloren fühlte. Es dauerte nicht lange, und er hatte eines gefunden. Man konnte es noch auf dem gleichen Flur finden, aber fast am anderen Ende.

Der Blondschopf schloss aus einem ihm unerfindlichen Grund die Türe ab, unerfindlich deswegen, weil er das früher auf der Straße auch nie gebraucht hatte, geschweige denn überhaupt die Möglichkeit gehabt hatte.

Er ließ die Kleidung dort fallen, wo er stand, und schmiss sich aufs Bett. Versuchte, Sasuke zumindest für eine Weile aus seinen Gedanken zu bannen. Doch auch das war keine gute Idee, denn siedend heiß fiel ihm ein, dass er den Notizblock noch oben in des Schwarzhaarigen Zimmer liegen gelassen hatte.

Würde dieser das Blöckchen finden und den Text lesen, den Naruto gestern Nacht geschrieben hatte, als er kurzzeitig aus dem Schlaf erwacht war, würde es dann nicht noch schmerzhafter für diesen werden? Naruto betete, dass Sasuke den Text nicht finden würde, wenn er zurück in sein Zimmer gehen würde.
 

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Das kalte Wasser hatte unendlich viele Spuren auf seinem Körper hinterlassen, jeder einzelne Tropfen schien sich kalt in seine Haut gebrannt zu haben und sagen zu wollen, dass er Wärme und Liebe nicht brauchen würde, dass er ohne auskommen konnte.

Das Handtuch um die Hüften geschlungen, kam er in sein Zimmer, sah die offenen Schubladen und die fehlenden Klamotten des Blonden. Sein Herz zog sich schmerzlich zusammen, doch die Kälte, die sich aufbaute und ihn umsäumte, ließ den Schmerz verlöschen. Wollte ihn schützen, und nicht schwach werden lassen.

Langsam zog er sich eine frische schwarze Jeans aus der Kommode, zog sich eine Boxershorts und graue Socken heraus. Das eisblaue Hemd, das in vielerlei Facetten leuchtete, zog er über die Schultern, schloss es noch nicht, viel mehr setzte er sich auf das Sofa und dachte an gestern zurück.

Zu seiner Verwunderung konnte er nicht. Er konnte nicht zurückdenken, eigentlich wollte er sich verfluchen dafür, dass sein Kopf es ihm verbat, sich zurück zu erinnern, doch in einem anderen Punkt seines Herzens spürte er Dankbarkeit entflammen.

Langsam setzte er sich auf, stieg die Wendeltreppe herauf in sein Schlafzimmer und suchte sein Handy. Irgendwo musste es doch sein, schwach erinnerte er sich, wie er es gestern mit hierher nahm, doch seine Finger ergriffen etwas anderes.

Der Block, den Naruto sich noch extra kaufen musste, lag in seinen Händen, er sah die geschwungene Handschrift auf dem karierten Blatt und las, las jedes der Worte, jede Zeile, las diesen Text, der über die Gefühle des Blonden berichtete und ihm einen Einblick gewährte, der Hoffnung und Verzweiflung in ihm empor steigen lassen wollte, doch nichts geschah in seinem Innern.

Ihn ließ der Text zu seiner Verwunderung kalt, sollte der Blonde doch so empfinden, ihm war es schlichtweg gleichgültig.

Da vernahm er eine Stimme hinter sich, wand sich um und sah in diese blauen Augen, die ihn schockiert zu durchbohren schienen.
 

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„Ich ... Ich wollte nur das hier holen, und keine Sorge, ich bin schon wieder weg“, sagte Naruto schnell, schnappte sich den offenen Notizblock aus Sasukes Hand, streifte diese dabei kurz, und stürzte aus dem Zimmer, die Treppe runter. Fast schön wäre er gestürzt, so schnell lief er. Verdammt... Verdammt!

Der Blonde hatte nicht gewollt, dass Sasuke das Geschriebene las. Was ihn aber noch mehr schockiert hatte, war die Tatsache, dass der Schwarzhaarige ihn mit einer solchen Eiseskälte in den Augen angesehen hatte. Wie am ersten Tag ... wenn nicht noch kälter ...

War er stark genug, um das zu verkraften? Immerhin hatte er schon einen Einblick in Sasukes wahres Selbst gewonnen ... Zumindest glaubte er das. Wer wusste schon, ob der Blonde sich nicht vielleicht doch in dem Uchiha geirrt hatte?

Zurück in seinem nun ‚neuen‘ Zimmer, schmiss er den Block in die allerhinterste Ecke, wollte vergessen, was er geschrieben hatte. Wollte vergessen, dass er überhaupt hier war.

Ihm wurde bewusst, dass er Lust hatte, unglaubliche Lust, sich was zu tun. Das hatte er früher auch mal gehabt, wenn ihm eine Situation einfach zu auswegslos schien und ja doch keiner da war, um ihm zu helfen. Nur ... dieses Mal war es schlimmer ... Obwohl er es selbst so gewollt hatte, den Abstand gebraucht hatte. Er rollte sich zu einer Kugel zusammen, verschloss den Schmerz in seinem Herzen und bemerkte dann zu seiner Verwunderung, dass er Hunger hatte. Sein Magen grummelte leicht.

Fast schon erleichtert, dass er etwas anderes tun konnte als weiter hier rumzuhocken, sprang er auf und ging hinunter, in Richtung Küche. Er hoffte, dem Uchiha heute nicht zu begegnen zu müssen. Dabei viel ihm auf, dass er außer dem Chauffeur und Sasuke selbst nie jemandem im Schloss gesehen hatte. Wo war dessen Vater, dessen Familie?

In der Küche angekommen, schnappte er sich ein paar Äpfel, ein Messer und ein Brötchen. Zu Trinken holte er sich stilles Wasser.
 

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Das Surren des PCs beruhigte ihn, immer mehr versank er in der Aufgabe, schnell alles zu regeln, erst einmal für sich selbst und dann war da noch das mit Naruto. Klamotten, sowie die bereits gelieferte Schuluniform hatte er – die jedoch noch gewaschen werden mussten -, die Bücher waren auch schon da. Jetzt brauchte er noch ein passendes Zimmer, und er hatte schon eins in Aussicht.

Schnell tippten seine schlanken Finger die letzten Worte, schickten mit einem kurzen Griff auf die Maus die Nachricht ab. Gut, heute Abend wollte er was Warmes zu Essen, und dabei mit dem Blonden über seinen weiteren Verlauf und Werdegang sprechen.

Ohne die kleinste Gefühlsregung stand Sasuke auf und ging herunter, traf sich dort mit einem Mann, der ihm bei der Gestaltung des Zimmers helfen würde. Sie schritten hoch in den dritten Stock und Sasuke ging in den Turm. Die Treppe, die zu seinem Zimmer führte, lag rechts von ihm, und zu seiner linken zog sich eine Wand empor, die man gedachte nicht durchqueren zu können, doch da irrte man. Er drückte dagegen und ein leicht quietschendes Geräusch brach die Stille zwischen ihm und dem Mann. Sie traten ein und gingen die Stufen herab, kamen in einem identischen Raum wie dem Sasukes an und besprachen alles. Die runde Fensterreihe, die knapp ein Fünftel der Wand einnahm, würde mit einer runden Couch bestückt werden, ein roter Teppich zu Füßen dieses weißen Sofas sollte einen weichen Charm dalassen. Unter die Treppe sollte ein Schrank gebaut werden, in dem die Klamotten und der Krimskrams Platz finden sollte. Die Ausläufer der Treppe lagen nun nur einen Meter vor der gedachten Couch-Ecke, jetzt fehlte noch ein Bett, das Sasuke praktisch gegenüber dieser Wand als gut empfand. Es sollte ein breites Doppelbett sein, und die gerade Lehne von diesem sollte mit einer hochprozentigen Holzplatte mit der Wand verbunden sein und so als Nachttisch dienen können. Zwischen Couch und Bett sollte nun ein Tisch mit den Möglichkeiten zum Schreiben hin kommen, ein Telefon und ein PC sollten Platz darauf haben, wie auch ein Drucker und Scanner, die Anlage sollte an der Wand hinter dem Schreibtisch hängen.

Das besondere, das Sasuke sich bei dem Schreibtisch dachte, war, dass er verkehrt herum stehen sollte, sodass man die ganze Zeit frei in den Raum schauen konnte, wenn man an diesem arbeiten würde.

Das Loch in der Decke, das durch die Treppe hervorgerufen wurde, sollte so bleiben und keine Tür eingebaut werden, vielmehr sollte die Steintür am Anfang der Treppe verbessert werden.

Nach einer Ewigkeit, in der der karge und dunkle Raum so in den Gedanken der beiden entstand, verließ sich Sasuke auf diesen.

„Heute Abend möchte ich, dass sie fertig sind. Sie haben so viel Geld zur Verfügung, wie sie möchten. Bei Fragen wenden sie sich an mich. Ach, und die Wandfarbe dürfen sie nach ihrem Ermessen entscheiden.“ Sasuke wand sich ab und ging wieder hoch, die Treppe so weit empor, bis er bei seinem Zimmer ankam.

Weiter würde es gehen mit dem Organisieren. Das Zimmer war getan, die Regale würden sie nach dem Wunsche Narutos anbringen, und den Büchern für die Schule und anderen Lektüren somit ihren Platz schenken.

Sein Blick fiel auf seinen PC, der schwer zu arbeiten hatte, denn nicht nur eine neue Nachricht erschien ihm auf dem Desktop.
 

Stunden verstrichen, in denen Sasuke nichts von Naruto vernahm. Nach und nach hatte der Schwarzhaarige sich erkundigt, welche Nachhilfelehrer denn in Frage kommen würden und hatte einige gefunden, die sich der Blondschopf die Tage über anschauen durfte und sich in dieser Zeit in seinem neuen Leben zurecht finden konnte.

Irgendwann fiel dem Uchiha auf, dass er nichts schaffen würde und zog sein Handy, wählte mit flinken Fingern eine Nummer und wartete. Wie sollte er Schule, Privates und Naruto unter einen Hut bekommen? Zumindest in diesem Anfangsstadium war dies plausibler weise unmöglich.

„Kakashi? ... Ja genau, Sasuke hier. Sie sagten doch, dass ich mich um Naruto kümmern sollte ... ... Nein, nein es gibt keine Probleme zwischen mir und ihm. Ich wollte nur darum bitten, die nächste Woche frei zu bekommen, dann kann ich Narutos Grenzen herausfinden und ihm zeigen, wie er sich in seinem neuen anspruchsvollem Leben zurecht finden kann. ... Mhm, okay, ich habe verstanden, dass passt wirklich hervorragend. Dann sehen wir uns Montag in einer Woche“, Sasuke legte auf und atmete einmal durch. Gut, jetzt musste er sich wenigstens nicht mehr mit dem Gedanken quälen, in die Schule zu müssen, und das, was Kakashi ihm gerade erzählt hatte, hörte sich doch sehr gut an.

Ein Lächeln, kalt und ausdruckslos, stahl sich auf seine Lippen.

Die Vibration seines Handys ließ ihn auffahren, mit wenigen Atemzügen fand er sich schnell wieder zu seinem ‚Ich‘ zurück.

„Ja? ... Oh, Sie sind schon fertig? Exzellent. ... Gut, ich werde gleich mit dem Jungen erscheinen. Warten Sie bitte“, das Zuklappen seines Handys ließ ihn aufstehen. Nun musste er nur noch Naruto zeigen, dass er seine Wünsche schneller umsetzen würde, als ihm lieb war, und das immer, egal was es war.
 

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Wieder zurück in dem kleinen, aber feinen Raum hatte Naruto erst mal herzhaft in das Brötchen gebissen und sich dann den Äpfeln gewidmet. Er hatte einen Mülleimer gefunden, falls man dieses alt, aber teuer aussehende Teil überhaupt als Mülleimer bezeichnen konnte, und hatte die Reste seines Essens dort hinein geschmissen. Nun saß er auf dem Bett, dem einzigen etwas größeren Möbelstück im Raum, und starrte auf das Messer vor ihm. Warum habe ich es überhaupt mitgenommen? Tief in seinem Innern wusste er es vielleicht, aber gerade konnte er sich sein mehr als komisches Verhalten nicht erklären. Der Blonde blickte es weiter an, ohne irgendeine Reaktion. Zu sehr war er in seinen Gedanken versunken. Wieder kamen die Gefühle von eben hoch, die Lust, etwas zu zerstören. Aber nur er konnte etwas dafür. Deswegen ...

Langsam, aber zielsicher streckte er seine Hand aus und nun lag das Messer, das genau genommen noch nicht einmal besonders scharf war, kühl in seiner rechten Hand. Naruto schluckte, wusste aber, dass er sich gleich besser fühlen würde und schob den Ärmel seines linken Arms etwas hoch, bis sein Handgelenk entblößt war. Setzte ohne ein Zögern an. Oft hatte er das gewiss noch nicht gemacht, aber gerade hatte es fast schon etwas von Routine an sich. Als die ersten Tropfen aus der kleinen Wunde sickerten, nahm er das Messer weg und starrte nur noch hin, eine Welle der Erleichterung durchschoss ihn.
 

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Schnelle Schritte hallten durch die Flure des Schlosses, als Sasuke sich auf die Suche nach dem Blonden machte, wenig Zeit verstrich, als er die Tür eines der unzähligen Zimmer aufriss. Erstarrt blieb er stehen und sah den Blondschopf an.

„W-Was ...?“, verwirrt und schockiert blieb er in der Tür stehen, sah nur das Blut den Arm herunter tropfen und die glasigen Augen Narutos. „Bist du denn von allen guten Geistern verloren?“ Sasuke schrie, er schrie den Sitzenden so laut an, wie er es noch nie gewagt hatte seine Stimme zu erheben. Mit wutverzerrtem Gesicht stand er vor dem Zurückgeschreckten, riss ihm das Messer aus der Hand, schleuderte es gegen die Wand, in der eine tiefe Schnittfläche erschien. Ohne Worte zog Sasuke den Blonden mit sich, drückte so fest in den Arm des Blondschopfs, dass er das schmerzliche Gesicht Narutos mit gar schon teuflischer Belustigung wahrnahm. „War es nicht das, was du wolltest? Schmerz?“, fragte er den Blonden mit ruhiger und eiskalter Stimme, zog in weiter in das Bad, stieß ihn zum Klo, auf das er sich wohl setzen sollte, und kramte aus einem der Schränke das nötige Material zum Verbinden der Wunde.
 

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Die ganze Zerrerei hin zum Bad war dem Blonden sowas von egal. Sasukes Frage hatte er unbeantwortet gelassen, zu sehr kämpfte er mit den Tränen. Er wollte doch nur mal allein sein, war das etwa zu viel verlangt? All die Jahre war er immer alleine gewesen, und dann war er hierher gekommen, wollte nach den gestrigen Geschehnissen ein bisschen alleine sein, doch man ließ ihn einfach nicht. Warum war Sasuke eigentlich so ausgerastet? Der Teme machte auf ihn fast den Eindruck, als hätte er noch nie jemanden so laut angeschrien. Den ging das doch so gar nichts an, was Naruto mit sich selbst machte. Und selbst wenn er sich verletzte, das konnte dem Uchiha doch erst recht vollkommen egal sein! Naruto wurde sauer.

Wenn es ja wenigstens Sorge gewesen wäre, die Sasuke zu einem solchen Handeln getrieben hätte ...

Der Blondschopf war sich sicher, dass Sasuke das nur aus Eigennutz tat, um bei seinem ominösen Herrn Vater besser dazustehen. Was anderes interessierte den Schwarzhaarigen doch gar nicht!

Als er zum Klo gestoßen wurde und der Uchiha sich abgewandt hatte, um offensichtlich nach dem Verbandszeug zu suchen, überlegte der Blonde kurz, ob er nicht einfach abhauen sollte, direkt zur Türe raus, den Flur runter und raus aus dem Schloss. Im Wald würde ihn Sasuke nicht so schnell finden.

Dann jedoch schweiften seine Gedanken ab und er starrte weiter auf die Blutspuren, die noch sein Handgelenk zierten. „Warum lässt du mich nicht in Ruhe?“, fragte er zitternd.
 

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Sasuke drehte sich um. Die Frage warf ihn aus der Bahn. Verstand der Blonde wirklich nicht, was hier vor sich ging? Sein Blick flog seitlich gen Boden, schwer atmete er ein, er wollte ruhig und gelassen sein und antworten.

„Ich wollte nicht, dass du herkommst. Ich habe meinen Vater und alle anderen verflucht, dass sie mir jetzt auch noch einen Straßenjungen an den Hals hingen. Dass ich mich um einen Typen kümmern sollte, der eh nichts verstehen würde und den ich nicht haben wollte“, er sah auf, sah in die kraftlosen und doch so wütend scheinenden Augen. „Ich habe dich schon gehasst, bevor ich dich gesehen habe. Wegen dir, war mir immer klar, würde ich meine Träume vergessen müssen, das, was ich angefangen hatte, würde ich so nicht fortsetzen können.“ Sasukes Stimme zitterte, er versuchte die Ruhe in dieser zu halten, doch war es schwer, sehr schwer für ihn. „Ich sollte aufpassen, dass du nicht die Chance zerstörst, die dir gegeben wurde. Dass du in der Schule mitkommst, dass du es nicht schaffst von dieser zu fliegen und dazu noch am Besten in ein paar Jahren einen glanzvollen Abschluss hinlegen würdest. ... Ich werde wegen dir Jahre verlieren“, hasserfüllte Augen blitzten dem Blonden entgegen. „Doch eins sei dir gesagt, ich wollte folgen und werde folgen, ich werde es so bringen, wie ein jeder es erwartet“ Stille. Stille umfing das Sein des Schwarzhaarigen, er drehte sich um, wollte sein Gesicht verbergen, doch der Spiegel eröffnete dem Blondschopf die Gefühle des Uchihas, die Gefühle, die sich zeigen wollten, kämpften und endlich ausgesprochen werden wollten. „Als ich dich sah, wusste ich, dass du der Junge sein würdest, der von nun an mein Leben bestimmen würde ... Nein, vielmehr mein Leben sein würde“, rot huschte in die Wangen des Dunkelhaarigen, „Von Anfang an sah ich etwas in dir, was mich verwirrte, was meine Art und Weise, meine Umwelt nicht an mich heranzulassen, zerbrechen ließ. Ich habe dir Facetten gezeigt, die ich verloren glaubte, die nie jemand sehen sollte“, Sasuke schwieg, doch man spürte noch die Anspannung in der Luft und man wusste, Naruto erahnte, dass Sasuke noch mehr sagen wollte. „Die letzten zwei Tage waren mit Abstand wohl die Befreiendsten seit Jahren für mich. Wahrscheinlich seit ich als Erbe in Frage komme ... Ich habe mich noch nie so frei gefühlt, noch nie so hingezogen zu jemanden, den ich noch nie gesehen hatte, den ich doch schon hasste ... Ich habe mich von meinen Gefühlen leiten lassen und nur die wollten, dass ich dir näher komme, dass ich dich küsse ...“, ohne des Zusagens Sasukes rann diesem eine einzelne Träne die Wange herunter. Wo war nur diese schützende Kälte, die er sich so erkämpft hatte und ihn nun einfach alleine ließ?
 

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Naruto hatte so gar nicht mit einem solchen Bekenntnis seitens des Schwarzhaarigen gerechnet. Klar hatte er sich gedacht, das Sasuke keineswegs besonders darauf erpicht gewesen war, sich um ihn zu kümmern, und auch der anfängliche Hass des Anderen erschien ihm logisch. Doch ... Was der Uchiha dann sagte ... Wie dessen Wangen sich röteten ... Der Blonde wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.

Er sollte der Mensch sein, der Sasukes Leben ist? Der Blonde verstand nicht. Wie konnte der Teme das bloß wissen? Zustimmen musste er schon, die letzten zwei Tage waren trotz all der Höhen und Tiefen die besten seit langer, sehr langer Zeit gewesen. Aber reichte das, um zu sagen, dass jemand sein Leben sei?

Naruto stand auf, ging langsamen Schrittes, der auf den grau-weißen Fliesen widerhallte, auf Sasuke zu. Er blickte in den Spiegel, sah die einzelne Träne fließen. Ohne richtig auf das eben Gesagte einzugehen, drehte er Sasukes Gesicht sanft zu ihm hin und wischte mit dem Daumen die Träne weg. Er schaute dem Schwarzhaarigen nicht in die Augen, sagte nur leise: „Die letzten zwei Tage ... nie war ich glücklicher gewesen, Sasuke. Trotz der Kälte, die dich anfangs umgab, ich mochte dich vom ersten Moment an. Dass da jemals mehr sein konnte ... könnte ...“ Naruto lächelte, als ihm etwas einfiel: „Wusstest du, dass ich von dir geträumt habe?“
 

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Aufblickend sah er in die Augen des Blonden, wusste nicht, was sagen sollte, zu sehr versuchte er nicht zu zittern, geschweige das Aufschluchzen zu unterdrücken, doch ... die feinen Berührungen Narutos, wie er ihm die Tränen wegwischte und ihm erzählte, nein vielmehr ihn fragte, ob er von seinem Traum wisse ...

Vorsichtig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und sah weiterhin in das Gesicht des Blonden.
 

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Der Blonde sah des Schwarzhaarigen Kopf schütteln und erklärte: „Es war ein sehr schöner Traum ... Fast schon zu schön um wahr zu sein“, lächelte Naruto, jetzt eine Spur trauriger. „Ich ... habe darüber geschrieben“, wurde er rot. „Wenn du dich noch erinnerst ... Der Notizblock ... Ich konnte nicht mehr schlafen, und habe es aufgeschrieben.“

Naruto schlang vorsichtig seinen Arm um Sasuke, versuchte, diesen möglichst nicht mit Blut voll zu machen. Er wollte es mit einer anderen Frage versuchen, die ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf ging. „Woher glaubst du zu wissen, dass ... dass ausgerechnet ich dein Leben sein soll?“, fragte er schüchtern, sich der Bedeutung der Frage bewusst.
 

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Kurzzeitig erinnerte sich der Schwarzhaarige zurück, sah den Text vor seinem inneren Auge wiederscheinen und ein wohliges Kribbeln löste sich in seinem Magen, überflutete seinen Körper regelrecht. Die Arme, die sich kräftig um ihn schlangen, verschlimmerten dieses Gefühl nur umso mehr.

„Weil ... ich mich um dich kümmern sollte ... Ich mich um dich kümmern möchte und auf dich aufpassen will“, hauchte er leise, schmiegte sich vorsichtig an den Blonden, während die Angst wieder in ihm empor kroch, dass dieser weglaufen könnte. „Du bist mein Leben, weil ich schon lange angefangen habe, mich nach dir zu richten, ohne zu wissen, nach was überhaupt“, leise ward seine Stimme, verlor sich in dem seichten Blätterrauschen, das vom offenem Fenster herein schwebte. „Ich kannte dich nicht, ich hasste dich vom Anfang heran, ich sah dich und wusste, dass da mehr sei, ich kam dir näher durch Zufall und Gefühl, ich verlor mich in den Seen deiner Opale. Gedanklich verirrt, suche ich nach mir und hoffte, mich in dir zu erblicken“, sprach die Stimme des Uchihas sanft in das Ohr des Blonden, wob mit ihren Worten einen unglaublichen Mantel um sie beide.
 

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Sein Herz schlug wieder schneller, ob der sanften Worte, die der Schwarzhaarige in sein Ohr flüsterte. Er wollte sich um ihn kümmern? „Das musst du nicht, Sasuke“, lächelte er. „Ich kann durchaus gut auf mich selbst aufpassen“, lachte der Blonde nun, ließ seine Stimme leise vibrieren.

Von einem plötzlich über ihn gekommenen Gefühl geleitet, hauchte er einen zarten Kuss auf des Uchihas Nasenspitze, wie, um ihn zu necken. „Wenn überhaupt, dann muss ich auf dich aufpassen, schließlich bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben.“

Die Worte »Du bist mein Leben« brachte Naruto noch nicht über die Lippen, spürte aber sehr wohl, dass es so sein musste. Warum sonst wollte er seinen Teme nie wieder loslassen?
 

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Der Dunkelhaarige erschauderte, lief deutlich rot an und schien kurz mit sich zu kämpfen, bevor er etwas aussprach, das seine innere Ruhe wohl gerade nicht verzweifelt versucht hatte zu unterdrücken.

„Das glaube ich eher weniger, dass du auf mich aufpassen musst, schließlich ... deine Arme ...“ Sasuke sah in die Augen Narutos, was geschah mit ihm? Er kannte den Blonden doch gar nicht und doch bot sich ihm die Frage auf, die er zu unterdrücken versuchte, zwang sich auf seine Lippen und brachte seine Stimme zum Vibrieren, ließ sich hauchzart von den Lippen in die Luft geleiten und umwarb Naruto. „Darf ... Darf ich dich küssen?“, sein Handeln schon längst abgesprungen von seinen Vorsätzen, erschrak er leicht vor seinen Worten, doch spürte er, wie ernst es ihm war.
 

~♫♪~♫♪~
 

Der Blonde sah die Röte in des Schwarzhaarigen Gesicht, war versucht, auf dessen Aussage zu erwidern, dass das mit seinen Handgelenken gar nichts war und er sich keine Gedanken um ihn machen solle.

Dann aber erklang die unsichere Frage des Uchiha in seinen Ohren, schlich sich in sein Herz und erfüllte es mit einer so unglaublich intensiven Wärme, wie er es selten erlebt hatte. Genau genommen erst, seit er Sasuke kannte. Naruto strich durch seines Gegenübers Haare, schob die ins Gesicht fallenden Strähnen zur Seite und las in den Seelenspiegeln eine solche Ernsthaftigkeit, die ihm schier den Atem stocken ließ.

Der Blonde wusste genau, wie sehr er Sasukes Lippen spüren wollte, doch war es auch das Richtige? Das Rauschen und Geraschel der Blätter, die sich draußen in einer sommerlichen Windböe hoben und senkten, ließ seine Gedanken weiter fließen. Ließ ihn an die schönen Momente, die herrlichen Küsse des Uchiha denken. Er lächelte, sein Herz erfüllt von Glück, und nickte.
 

Fortsetzung Folgt
 

Autoren Kommentar:

Hormongesteuerte Teenager plus Verführung des Lebens ...

Was das alles bewirken kann. xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2010-04-07T19:01:18+00:00 07.04.2010 21:01
Muha, ich habs doch noch mal geschafft xDDD
*so stolz auf mich*

Also am Anfang habe ich mir ja noch gedacht: "Ach du scheiße, was soll denn jetzt das `Lass uns Freunde bleiben´-Geschwätz Narutos und ich war ehrlich überrascht.
Das Naru dann auszieht, ja okay... einzig kam die Frage in mir hoch, ob wohl in jedem Zimmer, das frei ist, ein Bett steht, denn in Narutos eigenem Zimmer war ja eins drin (auch wenn sonst vilt nichts^^)
Gut fand ich, dass ihr mal wieder zu dem alten Element mit der Musik zurückgekommen seid, auch wenn ich und sicherlich auch ein paar andere Leute gerne den text, den Naru geschrieben hat, gelesen hätten xDD
Sasukes Reakion darauf fand ich allerdings schon komisch. Obwohl er Naru anscheinend liebt, reagiert er erst so kalt auf ihn und hatte ihn schon fast abgehackt?! Na ja wenigstens zum Schluss wurde es mal wieder schnulzig xD
Aber das Naru sich schlitzt... tzetzetze... das is nicht gut ._. da hat Sasu echt richtig gehandelt *nod*
Dann kam ja schon das Geständnis Sasukes und ich habe mich über eine Formulierung etwas verwundert, ich glaub die ging so „und nur die wollten, dass ich dir nahe komme, dich küsse“ oder so... na ja auf jeden Fall, sein Vater kann ihm befehlen, sich Naru zu nähern?! *lach* na ja schade, dass Sasu das nicht steuern kann xDDD
Aber egal das erst mal, das Sasu weinen kann, fand ich viel wichtiger *lach*
ehrlich gesagt konnte ich es mir nicht vorstellen, aber die Situation war schon süß beschrieben ;D
Na ja zusammenfassend wieder ein gutes Kapitel, mal sehen, was jetzt noch kommt^^

lg Uchi
Von:  red_puppet
2010-03-05T14:29:40+00:00 05.03.2010 15:29
Es ist einfach unglaublich... Immer wenn ich durch die Portale klicke und nach guten Geschichten suche, so wird mir schmerzlich bewusst wie schwer es eigentlich ist diese zu finden. Mal ist die Geschichte an sich abgehoben, mal passt alles nicht zusammen, dann ist der Schreibstil auf dem aller tiefsten Niveau... all das macht es doch schwer noch an wirkliche, gute Stoylines und dessen gefühlvollen Aufschrieb zu glauben. Ich bin auf eure FF gestoßen, da ich verzweifelt eine Sasuke Naruto FF gesucht habe, die meine Ansprüche erfüllt und nachdem ich anfangs Zweifel hatte ob eine Fanfiction die durch ein RPG entstanden ist wirklich dem genügt, wurde ich durch allein das erste Kapitel überzeugt. Jedes einzelne Wort scheint so unsagbar gut ausgewählt und durchdacht, dass es insgesamt als Satz nur eine wohlklingende Harmonie, wohl viel mehr einen unglaublichen Fluss an Worten ergibt in welchen man sich nur zu gerne hinein stürzen will und es dann auch tut- mit völliger Hingabe.
Es ist und dabei lüge ich in keinster Weise, die wohl beste FF die ich je gelesen habe und ich habe schon eine Menge guter bis sehr guter gelesen. Das was ich hier schreibe gilt für jedes eurer Kapitel und ihr habt meine größte Unterstützung, denn ich bin, wie man vermutlich bereits gemerkt hat, ein unglaublicher Anhänger dieser Geschichte.
Es wäre mir eine sehr große Freude, wenn eine oder beide von euch sich irgendwann erbarmen würden und mit mir ebenfalls eine FF schreiben würde.

Ach und bitte setzt mich auf eure ENS- Liste...

Liebe Grüße,
reddi =)
Von:  Maron89
2010-03-03T21:10:19+00:00 03.03.2010 22:10
Heeey^^
danke noch mal für die ENS!!^^

OMG also dieses Kapi hatte mehr an Gefühlen rüber gebracht als ich erwartet hätte (ich mal hoffe das nicht schon erwähnt zu haben >.<) die ihr beide aber verdammt gut rüber gebracht habt! Respekt! Ich denke jedesmal ich bin in der Geschichte mit drin und nicht mehr vor meinen Lapi xD Wie Sasuke ausgerastet ist, fand ich wirklich hammer und das Naruto eigentlich nur diesen einen Satz drauf gesagt hat war auch wirklich gut und wie süß die beiden sind. Eigentlich haben sie gegenseitig nur Angst jemand näher an sich rankommen zu lassen^^

Hammer Kapi von euch beiden und freu mich schon drauf was ihr noch alles so fabriziert habts^^ Bis zum nächsten mal^^

Hab dich Lieb <3
und Liebe Grüße an MafiaVamp (ich hoffe richtig geschrieben xD)
dat Maron^^
Von:  Meow89
2010-03-03T20:02:47+00:00 03.03.2010 21:02
OH MEIN GOTT!!!

War das wieder schön, ich liebe euren Schreibstil und eure Story sowieso!!!
Ihr bringt die Gefühle der beiden so gut rüber das ich an manchen Stellen, fast mitheulen musste *schnief*
Am schönsten war das Ende des Kapitels, so viel Gefühl . . . hach . . . einfach toll!!!

Ich freu mich schon rießig aufs nächste Kappi, mach weiter so =)

Viele Liebe Grüße *miau*
Von:  Samrachi
2010-03-03T19:27:07+00:00 03.03.2010 20:27
xD die bemerkung am schluss war gut :DD

und ich muss Niua-chan zustimmen, so viele gefühle, man wird fast schon überrannt davon xD
aber es war schön :)
und das ende *sfz*
die beiden habens ja nicht lange ohne einander ausgehalten xD

freu mich aufs nächste kapitel

glg Samra
Von:  Niua-chan
2010-03-03T17:20:09+00:00 03.03.2010 18:20
puhh ich komme mir total erschlagen vor,
soviel Leid und unendliche nicht greifbare wie nicht begreifbare Zärtlichkeit ist fast schon zu viel aber eben nur fast,
das Kapitel zu lesen war wunderbar
all diese strittigen Gefühle, die Hoffnung, die Dunkelheit, das Leid, die Süße, die Angst und die Wärme
wieder dieser wunderbar süße Einstieg, mit Zärtlichkeiten überhäuft und dann stellt sich bei beiden der Verstand ein,
beide sind Gefangen in ihren Werte- und Normvorstellungen und in dem nicht Begreifen was sie fühlen
ich fand es sehr traurig zu sehen wie Hilflos die beiden sind, jeder für sich aber in einer gemeinsamen Sache
beide verfallen wieder in ihre alten Muster und verstecken sich hinter einer Fassade, da sie nichts anderes kennen, sich keine Blöße vor dem anderen geben wollen
die Aufgekeimte Hoffnung wird durch ihre eigenen Vorstellung von richtig und falsch und abgleichen von Erfahrungen vergraben und doch verschwindet sie nicht sie hinterlässt Risse und besonders bei Sasuke ist das deutlich
wie sehr sein Unterbewusstsein darum kämpft das Bewusste zu überlisten, was ja auch dazu führt das die Fassade bricht
schon als er die Liste 'abarbeitet' ist zu erkennen das er, obwohl er denkt Gleichgültig zu sein hat er sich unterbewusst vollkommen auf Naruto eingestellt
und Naruto, der bekämft sein Leid mit alten Mustern, kann der Hilflosigkeit des Unbekannten und somit der Ratlosigkeit nicht anders begegnen
ich bin sehr froh das das Licht der Hoffnung die Dunkelheit und den Schatten soweit verdrängt hat das sie sie zulassen können
und am ende waren keine Worte mehr notwendig^^
wie also nicht anders zu erkennen bin ich wie immer begeistert
knuddel
niua^^


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