Ein Schrei
Dieses Gedicht entstand im Januar 2009, in einer für mich sehr düsteren Zeit.
Ein Schrei
Ein Schrei, stumm und gellend laut zugleich,
klingt über das Feld, durch den Wald,
über die See.
Ein Schrei, laut genug,
die Erde zu erschüttern.
Und dennoch, er bleibt ungehört.
Ein Schrei, aus der Tiefe der
Erde, ein Donnern, ein Blitzen
Tosender Sturm, der sich erhebt.
Und dennoch, er bleibt ungehört.
Ein Schrei, der auf den Wolken reitet,
hoch sich türmend,
höher als jedes Haus.
So schießt sie hernieder,
die Flut, reißt alles fort.
So braust der Sturm heran,
durch die Stadt, über das Land.
So entlädt sich die Macht,
die in der Tiefe ruht,
flieht aus dem Krater,
das heiße Blut der Erde.
Verbrennt, was ihr im Weg.
Ein Schrei dringt durch die Welt,
doch jetzt ist nicht er es, der schreit,
nicht der Planet
der, ungehört, sein Klagelied singt.
Da steht er, der Mensch
Der Taube, der ihn überhörte,
den Schrei, der ihn warnte.
Ein Schrei klingt durch die Welt
Von einem Menschen, einsam, verlassen.
Verbrannt vom Feuer,
fortgefegt von des Sturmes Zorn,
weggespült von den Fluten ist,
was er geschaffen.
Bittere Rache nahm sie so,
die Welt, Rache für einen Schrei,
der ungehört blieb.
Ein Schrei nach Hilfe.
13.01.2009