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Vampire's Kiss

Wenn Liebe tödlich ist
von

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Painful memories

Das Raubtier:
 

Wochenende – mein erstes in einer neuen Stadt. Und ich hatte natürlich nichts besseres zu tun als mich zu Hause zu langweilen. Ich lag auf meinem Bett und dachte ich könnte vielleicht etwas schlafen. Besser als nichts zu tun. Aber die ständigen Streitereien meiner Eltern machten das unmöglich. Ich nahm mir meinen MP3-Player, steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und versuchte alles andere auszublenden. Gleichzeitig erinnerte ich mich erneut an damals, als mein Leben noch annähernd normal war.

Damals hatten sich meine Eltern auch schon gestritten. Irgendwann hatte ich mir gewünscht sie würden sich endlich trennen, aber nein, auf mich hört ja keiner.

Damals aber gab es wenigstens jemand, der für mich da war, wenn sie sich um mich stritten. Dieser jemand war meine Schwester Delia. Immer genau dann, wenn es mir am schlechtesten ging, war sie da. Und immer genau dann fand sie die richtigen Worte um mich zu trösten. Diese Zeiten waren wunderbar... Ich liebte sie dafür. Sie war die Einzige, die mich verstand und für mich da war. Bis zu diesem verfluchten Tag...

Wir fuhren weg, weil meine Eltern mich mal wieder nervten. Sie saß am Steuer, ich daneben.

„So langsam kann ich mir das nicht mehr anhören. Warum eigentlich immer ich?! Ich hab den beiden nichts getan!“

„Ich kann dich verstehen, aber du musst dich auch in die Lage unserer Eltern versetzten. Wie würdest du reagieren, wenn dein Sohn sich wie ein Verrückter prügelt und dann auch noch einen Sachschaden verursacht?“

„Kann ich was dafür, dass der Idiot im Weg stand?! Außerdem hat er schlecht über dich geredet, da musste ich ihm eine reinhauen.“

„Eine?!“ Sie seufzte. „Flo... es war lieb von dir mich zu verteidigen, aber das nächste mal mit weniger Gewalt, okay?“ Ich grummelte leise vor mich hin, weil ich genau wusste, dass sie recht hatte. Ich wollte es nur nicht zugeben.

Wir kamen an einer Baustelle vorbei und vor uns bog ein Laster ein, der von dort kam. Delia trat auf die Bremse, aber nichts geschah. Sie versuchte es immer wieder – nichts. Voller Panik lenkte sie das Auto nach links, es schlenderte wild umher. Dann sahen wir nur noch den Laster auf uns zukommen, es wurde schwarz...

Ich wachte auf und lag immer noch auf dem Bett. Ich schien doch eingeschlafen zu sein. Meine Eltern waren nicht mehr zu hören, da mein Vater höchstwahrscheinlich wieder abgehauen war. Diese Stille war bedrückend und ich hasste es. In solchen Momenten wünschte ich mir meine Schwester zurück...

Ich stand auf und ging raus ohne ein Wort zu sagen. Ich musste einfach weg von hier.

Es war bereits Nachmittag und ich irrte ziellos umher. Nach einiger Zeit fand ich einen Friedhof. Der einzige Ort an dem ich meiner Schwester nahe sein konnte, obwohl sie hier nicht begraben war. Und dennoch ging ich hinein in das Labyrinth aus Gängen und Wegen. Die Stille hier war anders. Sie beruhigte mich und ich fühlte mich sicher. Wie bei meiner Schwester...

Plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken. Ein Geruch – Blut. Seit dem einen Tag habe ich viel Blut gerochen, einige weniger appetitlich, andere mehr. Aber dieser war unwiderstehlich. Ich erkannte auch sofort von wem er stammte, denn als ich ihm folgte sah ich Sarah. Warum war sie hier?

Sie erschrak als sie mich sah und sie sah traurig aus, also versuchte ich sie mit einem Lächeln zu beruhigen.

„Hi. Dich hatte ich hier gar nicht erwartet. Besuchst du jemanden?“

„Ja... meine Eltern.“ Sie lächelte traurig und betrachtete dabei die Grabsteine. Ich fühlte Mitleid und kam näher um sie zu trösten.

„Muss hart sein. Ich weiß wie du dich fühlst, ich hab vor zwei Jahren auch jemanden verloren.“

„Tatsächlich? Bist du deshalb hier?“

„Nicht ganz,“ Ich lächelte sie an um meine Trauer zu verbergen. „Sie liegt auf einem anderen Friedhof, aber irgendwie fühle ich mich ihr auch hier nahe.“

Wir schwiegen. Die Stille tat gut, es beruhigte mich. Dann fuhr sie fort.

„Ich will ja nicht taktlos sein, aber wer ist denn gestorben?“

„Meine Schwester. Uns ist ein Laster entgegen gekommen und die Bremsen ihres Autos versagten.“

„Sagst du damit, dass du bei dem Unfall dabei warst?“

Ich nickte. Die Erinnerung an das Geschehene brachte eine andere hervor. Nämlich das, was danach geschah. Ich lag für einige Tage im Koma, so sagten die Ärzte. Und ich hatte eine Platzwunde am Hinterkopf, die mich eigentlich hätte töten sollen. Sie meinten ich hätte Glück gehabt, trotzdem heilte die Wunde sehr langsam. Heutzutage wünschte ich mir, ich wäre damals gestorben...

Sarah begann wieder zu sprechen.

„Tut mir leid, falls ich schlechte Erinnerungen zurückgebracht habe.“

„Macht nichts. Es tat gut mal mit jemandem darüber zu reden.“ Ich lächelte. Es tat wirklich gut, endlich löste sich etwas von meiner Trauer. Sie lächelte zurück.

Ich mochte sie und wollte auch mit ihr befreundet sein, also nahm ich das Risiko auf mich und fragte sie.

„Sag mal Sarah, hast du jetzt noch Zeit?“

„Ja, wieso?“

„Dann könnte ich dir ein Eis ausgeben. Natürlich nur wenn du willst.“

Sie schien sprachlos zu sein. Es war wohl das erste Mal, dass sie so etwas gefragt wurde. Sie lächelte schüchtern, wie ein kleines Kind, das von einem Fremden etwas geschenkt bekommt. Irgendwie war es süß, so süß, dass ich einfach lachen musste. Zum ersten Mal in den zwei Jahren spürte ich wieder Freude am Leben. Es war, als wäre nie etwas passiert. Ich begann wieder zu leben, immer mit dem Risiko sie umzubringen. Doch wir trafen uns immer öfter und manchmal, in sehr seltenen Momenten, vergaß ich mein verfluchtes Leben und das, was ich deswegen geworden bin. Ich wünschte dieses Gefühl würde ewig anhalten...
 

Ende Kapitel 2



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Black-Rose-Mii
2010-01-30T11:49:06+00:00 30.01.2010 12:49
Leider hatte ich nicht vorgesehen genau zu sagen wann er zum Vampir wurde. Ich dachte mir man könnte es errechnen. Da er erst 2 Jahre lang ein Vampir ist und das der einzige Unfall ist, der beschrieben wurde. ^^° Trotzdem, danke für dein Kommi^^
Von:  Diana
2010-01-30T11:42:18+00:00 30.01.2010 12:42
Hey,
deine Story gefällt mir bisher ganz gut.
Ich frage mich, wie Florian wohl zum Vampir geworden ist?
Bei dem Unfall war er ja vermutlich schon einer und war der Unfall vielleicht geplant. Bremsen funktionieren ja meist nicht einfach so nicht. Wurde das Auto manipuliert?

Deine Charaktere gefallen mir gut. Lustig finde ich es, dass deine weibliche Hauptperson genauso heißt, wie ich xD
Vielleicht könntest du zwischendurch noch ein wenig auf die Umgebung eingehen und ein paar mehr Beschreibungen machen. Zum Beispiel auf dem Friedhof könnte man die Athmosphäre mit einigen Adjektiven wie düster etc beschreiben.

Zum Prolog. Ich finde ihn ganz gut. Recht dramatisch und kurz gehalten. Er wirft genug Fragen auf um Spannung zu erzeugen.

Ansonsten bin ich schon mal gespannt, wie es zwischen Sarah und Florian weitergeht.

lg
Diana


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