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Finding you faithless

Wer liebt eigentlich wen?
von

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1st Sin: Why him?

Zwei blaue Augen starren durch die Dunkelheit des Raums. Verzweifelt versucht der junge Mann sie geschlossen zu halten. Es ist mitten in der Nacht, da starrt man nicht auf eine schwarze Wand der Finsternis, da schläft man! Doch diese Nacht bleibt ihm dies verwehrt. Der Sinnlosigkeit des Rumliegens überdrüssig setzt er sich auf und kratzt sich durch das wuschelige blaue Haar am Kopf. Bestimmt ist wieder Neumond. In diesen Nächten hat Horo es immer schwer mit dem Einschlafen. Er könnte noch Stunden in diesem Zustand liegen bleiben, also, denkt er sich, dann solle lieber eine Ablenkung her. Irgendetwas muss es doch geben, dass ihn ermüden würde.

Er steht auf und verlässt sein Zimmer. Im oberen Stockwerk des Gasthauses En, in diesem sich die Schlafräume befinden, ist nun das knarren vom Holz unter Horos Schritten zu vernehmen. Ansonsten liegt alles in einer behaglichen nächtlichen Ruhe. Er steigt die Treppe hinab, mit dem Ziel die Küche zu erreichen. Das sinnlose in den Kühlschrank hinein schauen, ohne sich etwas herauszugreifen, sowie diesen zu verschließen, ohne sich erinnern zu können was überhaupt darin war, ist eine art Ritual für ihn geworden.

Doch die Küche erreicht er gar nicht erst. Bereits am Treppen Absatz vernimmt er ein ungewöhnliches Geräusch. Ein Stöhnen! Ein ersticktes, verlangendes und verdammt erotisches Stöhnen! Horo stoppt seine Schritte, wird hellhörig; diese Stimme, die kennt er doch! Sie scheint aus dem Wohnzimmer zu kommen, an diesem er nun vorbeilaufen würde. Langsam bewegt er sich auf die, einen Spalt geöffnete, Schiebetür zu.

Diese sexy, tiefe Männerstimme, die Horo normalerweise nur Beschimpfungen aussprechen hört. Ist es wirklich diese Stimme, die nun so sinnliche Töne von sich gibt? Schon alleine die Vorstellung an diese Person in einem solchen Zustand bringt den Blauschopf fast um den Verstand. Seine Hose wird auf einmal enger, durch das, was sich da zwischen seinen Beinen erhebt.

Mit Verlangen erreicht er die Tür, doch ehe er seine Neugierde stillt, sich den Spalt als Guckloch zu Nutze zu machen, bemerkt er eine weitere Stimme. Das erotisierende Stöhnen, welches nun eindeutig Ren zuzuschreiben ist, wird von einem Keuchen begleitet. Ren ist nicht allein! Rens Befriedigung wird durch jemand anderes ausgelöst. Durch jemand anderes als Horo! Wenn der Dunkelhaarige schon einen Partner der eigenen Hand vorzieht, so sollte doch zumindest ER dieser Partner sein! Horo spürt seinen Zorn durch die geballten Fäuste rasen, gemeinsam mit dem brennendem Puls.

Er hat kein Anrecht auf Ren. Die Beiden verbindet nichts außer Freundschaft. Was Ren da tut ist sein gutes Recht und Horo im Unrecht nun eifersüchtig zu sein. Doch wen interessiert das schon?! Und ob es Horos Recht ist so zu empfinden! Es ist doch normal, wenn man jemanden liebt, zu einem gewissen grad Besitzergreifend zu werden. Wer auch immer das ist, und sich als Horos Konkurrent entpuppt, kann sich auf was gefasst machen!

Horo dreht sich um und schaut durch den Türspalt. Da liegt Ren auf einer Decke, mit dem Rücken auf dem Boden. Und der Druck in Horos Hose wird größer, während er die rekelnden Bewegungen seines Angebeteten beobachtet. Dieses Verlangen in Rens Gesicht, der Schweiß der im fahlem Licht glitzert, wie er ihm langsam die Brust entlang rinnt. Das dunkle Haar welches ihm wirr und feucht im Gesicht hängt, das zucken seiner erregten Haut, sowie das an- und entspannen seiner Muskeln bei jeder Bewegung. Horo hätte sterben können für diesen Anblick, er kann ein Keuchen nicht unterdrücken.

Und dann, diese andere Stimme; dieser männliche Körper der sich, in rhythmischen Bewegungen, über Rens beugt. Das braune Haar das mit jedem Stoß hin und her schwingt.

Braunes Haar?

Horos Augen weiten sich vor entsetzen, als er seinen guten Freund in dieser Person wiedererkennt. Seinen guten Freund, der eine Verlobte hat; die direkt über ihnen friedlich und nichtsahnend schläft!

Das ist zuviel für den Ainu. Warum? Warum ausgerechnet er? Wie ist das überhaupt möglich?! Wie kann er ihm und dessen Verlobten so etwas antun?

Und zu allem übermaß hört er auch noch Rens Stimme im Augenblick seiner größten Erregung: „....Yo!“

2nd Sin: Hate

Mit müden Augen sitzt der Blauschopf am Frühstückstisch. Er beachtet das Essen, in diesem er mit seinen Stäbchen herumstochert, gar nicht. Auch das Gewicht seiner Augenringe, welche schier auf dem Tisch zu liegen scheinen, ignoriert er. Dass er in einer Nacht gar keinen Schlaf findet, war ihm zuvor noch nie passiert. Doch das Gesehene ist zu unfassbar, um anschließend einschlafen zu können. Wie in der Nacht kreisen auch jetzt seine Gedanken nur um das Gesehene. Zu viele Fragen tun sich auf und zu viele unterschiedliche Gefühle kochen in ihm hoch. Enttäuschung, Wut, Trauer, Eifersucht, er war sich vorher gar nicht bewusst zu was für Emotionscocktails sein Körper in der Lage ist.

Das Gesicht noch immer zum Essen gerichtet hebt er seinen Blick um verstohlen zu Yo zu sehen. Dieser benimmt sich wie immer, er ist gut gelaunt und zu allen freundschaftlich. Normalerweise würde man doch durch unterschiedliche Verhaltensweisen gegenüber den einzelnen Charakteren ihre Beziehungen untereinander ablesen können, doch bei Yo geht das nicht, er behandelt alle gleich. Und so war er schon immer; auch in seinen Erinnerungen kann Horo keine Szene finden, in dieser Yo auffällig gewesen wäre. Doch dadurch wirkt das Ganze für ihn nur noch unwirklicher.

Dann wandern seine Pupillen zur Seite um Ren zu betrachten. Seine Augen fixieren sich auf diesen Körper, betrachten wahrnehmungslos sein Essverhalten, während sein Gehirn über Rens Verhalten nach grübelt; gibt es hier irgendwelche Auffälligkeiten? Der Chinese ist in letzter Zeit etwas stiller geworden, aber ansonsten ... auch ihre Streitereien laufen unverändert ab. Nur heute Morgen hat Horo sich auf keine eingelassen, dafür ist er einfach zu müde. Deshalb ist es nun auch ungewöhnlich still am Esstisch.

Letztlich erhascht der Blauschopf noch einen schnellen Blick auf Anna, ehe er wieder sein Essen anstarrt. Die Fragen wühlen ihn wieder auf.

Warum? Warum machen die Beiden so etwas? War es unbedeutender Sex? .... War es überhaupt ihr erstes Mal? ... Haben sie etwa eine Affäre? Eine Liebesbeziehung?!

Und was ist mit Anna? Liebt Yo sie nicht mehr? Wie kann es überhaupt sein, dass sie davon nichts mitbekommt, wo sie ihn doch nahezu überwacht? ... Oder ... weiß sie womöglich noch Bescheid?? ... Nein, das kann nicht sein.

Aber warum Yo? Er geht ihr Fremd, so oder so! Gerade von Yo hätte Horo so etwas niemals erwartet. Er kaut auf seiner Unterlippe, neben all dieser Verwirrung brodelt auch erneut die Eifersucht in ihm. Yo ist sein Freund, er will ihm eigentlich nicht Böse sein, aber die Vorstellung, dass er und Ren .....

„Hey Horo, keinen Hunger?“

Wie zu Tode erschrocken reißt der Angesprochene seinen Kopf empor und starrt den Brünetten an. Dabei beist er seine Zähne zusammen, unglücklicherweise befindet sich zwischen diesen immer noch seine Unterlippe: „Auh...!“

„Ha! Der ist so blöd, der isst sogar seine eigenen Lippen!“ lacht Ren ihn aus.

Dies ignorierend antwortet Horo auf Yos Frage: „Ne, heute irgendwie nicht...“

„Ja, bei Ainu zum Frühstück würde mir auch der Appetit vergehen.“

Horo kann nur daran denken, wie gerne er ihm das Gegenteil beweisen würde, vergisst darüber über eine vernünftige Konter nach zu denken.

Als Yo ihn sorgenvoll ansieht, wird Horo wieder bewusst, dass er sich ganz natürlich verhalten muss, um sich nichts anmerken zu lassen.

„Naaa, ist alles in Ordnung.“ erscheint sein aufgesetztes Grinsen.

„Ich geb’ dir gleich Ainu zum Frühstück; schon mal meine Faust geschmeckt?!“ hält er seine Scharade auch Ren gegenüber aufrecht. Doch ehe dieser seine Konter von sich geben kann und ihre einzig mögliche Unterhaltung ihren wohlbekannten Verlauf nimmt, steht Horo auf.

„Danke, ich gehe jetzt lieber trainieren.“ Seine Abschiedsworte, mit diesen er in der Küche verschwindet um sein Geschirr dort abzustellen. Anschließend verlässt er das Haus; er hätte es keine Sekunde länger mit den Beiden im selben Zimmer ausgehalten.
 

Er rennt in den Wald. Die Wut an der Unterlippe auszulassen ist ihm zu ungesund, also lässt er seine Fäuste gegen einen Baumstamm prallen. Immer wieder schlägt er mit voller Kraft auf den Stamm ein. Sich die Haut seiner Handknöchel aufzuschlagen ist ja auch um so viel gesünder.

Ihm kommen die Beiden auf einmal so falsch vor. Wie zwei Heuchler, Lügner ... Fremde! Und sein bester Freund ist nun jener den er am meisten auf der Welt hasst. Horos Fäuste pochen bereits vor Schmerz und seine Atmung ist durch die Anstrengung beschleunigt. Er lässt einfach seine ganze Wut und Verzweiflung an dem wehrlosen Baum aus. Er kann auch nicht mehr verhindern, dass ihm Tränen über seine Wangen laufen.

»Er hat doch eine Freundin! Er hat doch ... warum?! Warum macht er sich dann an meinen Ren ran?!!«

In diesem Moment weiß er sich selbst nicht anders zu helfen, als Yo zu hassen. Dafür, dass er ihm Ren wegnimmt, dass er Anna fremdgeht und, dass er so vollkommen wider seines Charakters handelt.

Erst als das Gefühl der Verzweiflung vollends über seine Wut siegt lassen seine Schläge nach. Er lehnt sich an und lässt den Tränen ihren Raum.

Eine Weile verstreicht, bis Horo bemerkt, dass es Selbstmitleid ist, in diesem er gerade versinkt. Er wischt sich die Tränen weg. Wie dumm von ihm; jetzt im Walde stehen und heulen bringt doch auch nichts, es ändert nichts an der Situation! Zumindest spürt er nun die Erleichterung, seinem Ärger einmal Ausdruck verliehen zu haben. Es geht ihm nun wirklich besser. Dann blickt er zum Baumstamm, ein bisschen über sich und seine Gewalttat erschrocken.

„Tut mir Leid, lieber Baum.“ Er streichelt die zerstörten Stellen der Rinde „Du kannst ja nichts für mein Unglück, und ich lass es an dir aus. Tut mir Leid!“ Er lehnt noch mal mit der Stirn gegen den Baum, als wäre es eine entschuldigende Umarmung, ehe er sich auf den Weg macht, tiefer in den Wald hinein zu gehen.

Zerzweiflung und Wut bringen ihn nicht weiter. Auch die so dringend geforderten Antworten wird er durch bloßes grübeln bestimmt nicht bekommen. Soll er sie also darauf ansprechen? Es wäre zumindest besser als nichts zu tun. Denn das Einzige was für Horo definitiv feststeht ist, dass er die Situation so nicht belassen kann. Er will eine Antwort, oder eher eine Erklärung; den Beweggrund ihres Handelns wissen!

Auf einmal rast ihm eine Erkenntnis durch den Kopf »Ren ist schwul!«

Natürlich ist er das, sonst hätte er nicht mit einem Mann gelegen; aber erst jetzt wird dem Blauschopf die Bedeutung dessen bewusst. Es gibt keinen Grund mehr für ihn seine Gefühle zu verstecken. Sollte Ren ihn deshalb verspotten, wäre es für Horo ein leichtes ihn zum Verstummen zu bringen! Und sobald das kleine Verhältnis zwischen Ren und Yo beendet sei, und das würde es bald sein, sobald Anna etwas erfährt, steht ihm nichts mehr im Weg...

Ein hämisches grinsen ziert seine Lippen als er bei diesem Gedanken stehen bleibt. Aber dann schüttelt er den Kopf. Das kann er doch nicht machen! Nein, er wird Anna nichts verraten, das wäre nicht fair. Was die Beiden da tun ist zwar kein Stück fairer, aber das ist ihre Missetat, Horo wird sich dies nicht noch mit aufbürden.

»Ich kann mich doch nicht so sehr in ihr Leben einmischen. ... Vor allem, kann ich doch nicht die Petze spielen, die, sobald sie Scheiße bauen alles aufdeckt. Nene, den Mist sollen ’se gefälligst selber ausbaden! Jeder muss selber wissen wann er was tut, oder gesteht, oder was auch immer, das liegt alles in ihrer Verantwortung! Sollen sie doch machen und sehen wie sie klarkommen! Die müssen ja selber wissen was sie mit ihrem Gewissen vereinbaren können und was nicht... «

Trotz diesen Gedanken der Resignation ist Horos Gefühlswelt noch immer von Zorn geprägt. Natürlich wird er sie nicht einfach machen lassen. Aber das Ganze gegenüber Anna zu offenbaren liegt in Yos Verantwortung!

Er geht weiter durch den Wald, denkt über etwaige Strategien, Handlungsmöglichkeiten, und die darauffolgenden Reaktionen. Erst als die Sonne den höchsten Punkt im Süden überschreitet gebietet ihm der Hunger den Rückweg einzuschlagen.

3rd Sin: Full Force

Es ist schon später Nachmittag bis Horo wieder beim Gebäude ist. Wahrscheinlich werden die Anderen bereits zu Mittag gegessen haben, es wäre also das Klügste einfach direkt in die Küche zu gehen um seinem Magenknurren endlich ein Ende zu setzen. Totenstille empfängt ihn, als er nach dem Eintreten die Tür hinter sich schließt. Er geht den Flur entlang, denselben wie gestrige Nacht. Präsent breitet sich die Erinnerung in seinem Kopf aus, es scheint ihm als würde es nun erneut geschehen. Und die Angst davor einer Wiederholung von Gestern zu begegnen lässt ihn seine Pläne ändern. Er stellt sich vor die Wohnzimmer Tür und reißt sie in einer schnellen Bewegung auf. Der Raum ist leer, leer und aufgeräumt. Es war nur ein Phantom; es wäre auch zu grotesk, die Beiden nun in selber Situation wie vor einigen Stunden vorzufinden. Seine Schultern senken sich, als die nun eintretende Erleichterung ihn entspannen lässt.

So entspannt und ein bisschen über seine eigene Dummheit amüsiert, betritt er die Küche.

„Warum so erfreut?“ erklingt des Chinesen Stimme, der auf einer der Arbeitsflächen in der Küche sitzt, aber bis eben gerade vom Blauschopf nicht bemerkt wurde.

„Oh Gott!“ schreit dieser los, „erschreck mich zu Tode, genauso macht man das!“ meckert er, das Ganze natürlich ironisch meinend.

„Naja, du bist heute Morgen fluchtartig verschwunden, wir hatten noch keine Gelegenheit zu streiten.“ Der Chinese grinst bei den Worten ein bisschen vorfreudig. Schließlich ist dies für die Beiden das ausleben ihrer Freundschaft, da diese nun mal aus Streiterei besteht. Trotzdem ist Horo es Leid, er hat zwar auch seinen Spaß daran den Anderen zu ärgern, aber er will nun mal mehr als das. Er schlägt mit der flachen Hand auf die Arbeitsfläche auf, direkt neben Ren, blickt ihn dabei sehr ernst an. Dieser ist sichtlich irritiert, müsste jetzt nicht eigentlich eine Erklärung, oder aber eine einen Streit provozierende Antwort von Horo kommen? Anstelle dessen schlägt er mit der Hand auf? Ren sieht sich diese an, seine Augen zucken kurz als sie die aufgeplatzte Haut an seinen Knöcheln bemerken. Er gleitet von der Arbeitsfläche, nimmt Horos Hand in die eigene um die Wunden genauer zu betrachten. „Was ist passiert?“

Er hatte den Schmerz solange ignoriert bis er ihn nicht mehr spürte, der Blauschopf wird sich also erst jetzt wieder seiner Wunden gegenwahr. „Äh...“ er hat keine Erklärung; er kann dem Chinesen ja jetzt kaum die Wahrheit sagen, nämlich, dass er einen Baum verprügelt hat.

„Da sind Splitter drin ... man, bist du bescheuert! Was hast du eigentlich für Trainingsmethoden?!“ zu spät, Ren kann sich dank dieser Information nun selber denken woher die Verletzungen stammen. Was ist er auch so scharfsinnig?

Er geht ins Wohnzimmer, Horos Hand nicht loslassend, sodass dieser gezwungen ist ihm zu folgen. Nimmt, dort angekommen, den Verbandskasten hervor und beginnt Horos Wunden zu reinigen. Und erneut beist dieser auf seine Unterlippe, diesmal um das brennen des Alkohols in der Wunde zu kompensieren. Weitere Ablenkung findet er durch das intensive Betrachten seines ‚Arztes’. Er wird nachdenklich. Sie sind Freunde, sie hassen sich nicht, sie ‚streiten’ sich auch nicht in dem Sinne. Solche Kleinigkeiten, wie jetzt, dass Ren sich um ihn kümmert und sorgt, ohne überhaupt zu fragen, sind beweis ihrer Freundschaft. Und Horo genießt diese Aufmerksamkeit. Doch, ‚sie sind Freunde’ ... das ist Horo nicht genug. Was will er mit Freundschaft, wenn er sich nach Leidenschaft verzehrt?

Sehnsüchtig blickt er auf den Kleineren. Denkt daran wie lange er sich schon zusammenreißt. Wie häufig er schon seinen Schlaf beobachtet hatte, schon damals, noch bevor es ihm einfacher fiel, da sie in Dobbie Village ein Zimmer teilten. Meistens in seinen schlaflosen Nächten, wenn Neumond war, dann sah er auf das liebliche Gesicht, welches Ren hatte wenn er im Land der Träume war.

Er denkt auch daran, dass die Streitereien ihm nur deshalb so einfach fallen, da er immer das Gegenteil sagt von dem was er eigentlich meint. In ihm erklingt wieder die Stimme seines innigsten Wunsches, er könnte Ren für immer bei sich haben. Dieser würde ihn ebenfalls lieben und sie führten ein gemeinsames Leben. Ein naiver Traum vom ewigen Glück ...

Ren bemerkt zwar den Blick, versucht aber sich davon nicht ablenken zu lassen, als er im Begriff ist die Splitter aus den Händen zu ziehen. Er muss schnell einsehen, wie zwecklos dies ist, ein Großteil des Holzes wird in der Wunde bleiben müssen. „Was ist los mit dir? Du bist heute so merkwürdig...“ er hebt seinen Blick, trifft dabei auf Horos Pupillen. Doch dieser lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Und was ist mir dir? Du verhälst dich seit Wochen komisch.“

„Hm?...“ der Dunkelhaarige scheint nicht zu wissen was der Andere meint: „Inwiefern komisch?“

„Du bist um einiges stiller geworden ... nachdenklicher.“

„Aha...“ er kümmert sich wieder um die Wunden, versucht doch noch einige Splitter hinauszubekommen „Findest du?!“

„Es ist so!“

Dem Chinesen passt so gar nicht wie das Thema auf einmal zu ihm umschlägt und versucht es wieder auf Horos Verletzungen zu richten. „Und weshalb die neue Trainingsmethode: mache deine Hände unbrauchbar?!“

„... ich musste Frust ablassen, da werd ich dann auch mal impulsiv!“

„Tz, du bist immer impulsiv!“

Ist das eine Aufforderung zum Streit? ...Aber Horo wird sich nicht darauf einlassen.

„Kann sein.“ sagt er beiläufig, wird dann wieder ernst: „... Ist dir was an Yo aufgefallen?“

Ren wird stutzig „...N-nein.“

„Er verhält sich auch komisch ...“ dies entspricht zwar nicht der Wahrheit, doch Horo sagt es ja auch nur um Ren eine verräterische Reaktion zu entlocken.

„Was hast du eigentlich für Hirngespinste? Komisch – komisch – ... der Einzige der sich komisch verhält bist du!“

„Du fragst mich gar nicht welchen Frust ich loszuwerden hatte ...“

„Weshalb sollte ich; bin ich dein Seelenklempner?!“ Ren schnaubt „Man, Horo! So bescheuert hast du dich ja noch nie aufgeführt! Und das will was heißen! Hör auf so ’nen Schwachsinn zu labern, sonst darfst du dich gleich selber um deine Wunden kümmern!“ Ren hat bereits begonnen die erste Hand zu verbinden, nachdem er keine weiteren Holzsplitter entfernen konnte und wird nun etwas hastig. „Natürlich verhalten wir uns komisch! Das Schamanen Turnier pausiert und das kurz vorm Finale! Diese blöden Tattergreise, was denken die sich?! Ist doch klar das wir angespannt sind!“

„Warum so empfindlich? War doch nur ’ne Frage.“

„Ich bin nicht empfindlich!“ keift er, wird aber direkt danach stumm. Er ist Horo in die Falle getappt, durch sein Verhalten bzw. seinen Tonfall seine eigenen Worte lügen zu strafen. Etwas beleidigt schließt er die Verarztung der rechten Hand ab.
 

»Wenn du wüsstest wie scheiß egal mir das Turnier bereits ist ...«

Horo sieht wieder auf den Kleineren und in einem Überschwang seiner gemischten Gefühle gehorcht er der darauf folgenden Kurzschlussreaktion seines Hirns.

„Ich zeige dir wie impulsiv ich sein kann!“

Mit einer schnellen Bewegung positioniert er seine Hand an Rens Unterkiefer und zwingt ihn in einer weiteren ihn anzusehen. Die andere Hand greift so fest in Rens Nacken, dass dieser keine Macht mehr über seine Kopfbewegungen hat. Die Bandage fliegt ihm dabei aus der Hand und entrollt sich, dass ein langes Band an Horos linken Hand hinunter hängt. Natürlich bleibt dies unbeachtet, der Blauschopf lässt keine Sekunde verstreichen dem mehr als überraschten Ren seine Lippen aufzuzwingen. Küsst ihn heftig, seinen Mund dabei mit öffnenden und schnell wieder schließenden Bewegungen über den des Chinesen gleiten lassend. Doch als er mit seiner Zunge Einlass ersucht trifft diese auf die zusammengebissenen Zahnreihen seines Opfers. Auch als Horo mit seinem Daumen Druck auf die unter der Wange befindliche Lücke zwischen Schädel und Unterkiefer ausübt will sich Rens Mund nicht öffnen.

Des Ainus Griff ist zu fest um sich daraus zu winden, aber zumindest den Zungenkuss kann der Kleinere so verhindern. Vom ersten Schock erholt reagiert er nun ebenfalls mit seinen Händen. Das Geräusch aufeinander klatschender Haut zerstört die Stille im Raum. Horos Gesicht ist nun von Rens weggedreht, als sich langsam ein Schmerz in seiner Wange ausbreitet.

„Was soll das?!“ keift Ren los, der sich noch immer in Horos nicht mehr ganz so festem Griff befindet.

„Mich schlägst du weg, aber Yo lässte machen?!“

Schockstarre. Die weit aufgerissenen Bernsteinaugen blicken in das zornige Gesicht des Ainu. Er ist zu überrascht um irgendetwas zu sagen.

„Erklär mir warum ihr Sex hattet!“ die Forderung Horos, die gleichzeitig eine Erklärung an den Chinesen ist, dass er Tatsächlich ALLES gesehen hatte.

„Geht dich nichts an!“ Ren dreht seinen Kopf vom Blauschopf weg, die Stirn in Falten gelegt, das alles muss er jetzt erst mal verdauen. In seinem Blick liegen zu viele Gefühlsregungen um ihn zu deuten.

„Er geht Anna Fremd und das wegen dir! Willst du dich wirklich dafür verantworten?!“

Ren tritt in einer ausladenden Bewegung einen Schritt zurück, löst sich somit endgültig Horos Händen und schreit dazu ein beherztes: „Halt die Klappe!!“ In seinen Augen hat sich Tränenwasser angesammelt, welches er nun verzweifelt versucht zurück zu halten. Etwas beschämt blickt er dabei von Horo weg zu Boden.

„War es mehr als nur einmal?“ spricht der Blauschopf seine Befürchtung aus, seine Stimme klingt dabei schwer und trocken, wie ein harter Alkohol der einem auf die Birne schlägt. Seine Miene zeigt Gefühlsneutralität, als würde er gerade wie ein trainierter Kop seine Ermittlungen führen. Doch gerade dies zeigt nur die immense Wut in ihm, die er hinter dieser Eiswand versteckt.

Es schaudert Ren seinen Kameraden mit diesen aufgestauten Emotionen zu sehen, schließlich hat er eben gerade nicht zum ersten Mal seine Impulsivität bewiesen, und so wie er seine weiteren Gefühle jetzt versteckt ganz sicher nicht zum letzten Mal. Wer weiß zu was er im Augenblick Fähig ist ...

Ren weigert sich trotzdem ihm eine Erklärung zu geben, dreht sich deshalb Richtung Ausgang – er hat dem Ainu nichts zu sagen! Doch dieser packt ihn kraftvoll am Handgelenk.

„Lass los, du tust mir weh!“

„Sag es!“

Die bernsteinfarbigen Augen wagen es nicht sich auch nur in die Nähe dieser aggressiven Person auszurichten, sie bleiben gesenkt zu den Bodenkacheln. Dieser betretene Blick reicht aus dem Blauschopf eine Antwort zu geben. Die Wut in ihm steigt weiter an und lässt seine Adern schmerzhaft pulsieren, als würde das darin rasende Blut kochen. Es war nicht ihr erstes Mal – ganz eindeutig! Sie tun dies regelmässig; unterhalten also tatsächlich eine Affäre!

Und das Ren ihn wegstößt, Yo allerdings gewähren lässt, hat auch seine Bedeutung. Diese Erkenntnisse sind recht handfest; sich nur auf Vermutungen zu stützen ist ihm trotzdem zu wage, Horo wird diese Bedeutung also erst als Richtig akzeptieren, sobald er sie von Ren bestätigt bekommt.

„Wenn es nur um Sex geht ... das kann ich dir auch bieten! Und Yo und Anna führen ihr Leben weiter als wäre nichts geschehen ...“

Ren zuckt kurz bei diesem Vorschlag, macht davon abgesehen aber keine Anstalten einer Reaktion. Nur seine Mimik verändert sich, sodass seine Augenbrauen aufeinander zu rennen. Nach einer Weile gibt Horo ein verärgertes brummen von sich, Rens mangelnde Kooperationsbereitschaft lässt ihn erneut Taten sprechen. So zieht er kräftig an dem in seiner Gewalt befindlichen Arm, um den so aus dem Gleichgewicht gebrachten Ren anschließend wieder aufzufangen. Behält das Handgelenk in seiner Hand und schlingt den anderen Arm um Rens Körper, in einen ziemlich festen Griff um Gegenwehr von vornherein zu unterbinden.

„Glaubst du nicht ich wäre besser?“ das vulgäre Grinsen des Blauschopf sieht der Chinese nicht, als er ihm diese Worte ins Ohr flüstert. Anschließend fährt er ihm mit der Zunge die Ohrmuschel entlang, hinauf und dann wieder hinab, um vom Ohr ablassend Rens Hals zu bearbeiten.

„Horo!“ ertönt dessen Stimme im missbilligenden Tonfall, der dem Angesprochenen wohl gebieten soll aufzuhören. Mit der freien Hand versucht er Horos Torso von sich wegzuschieben, muss sich aber eingestehen, dass der Größere mehr Körperkraft besitzt als er.

„Vielleicht sollten wir das testen?!“

Horo sagt es, obgleich er es im selben Moment irgendwie auch bereut. Schließlich sollte es jetzt eigentlich um seine Gefühle gehen und nicht bloß um körperliche Bedürfnisse. Aber dieses Bedürfnis ist im Laufe der Zeit, in dieser Horo eben, im Gegensatz zu Ren, nur seine eigene Hand zur Verfügung hatte, immer größer geworden. Er ist ja schließlich auch nur ein Mann, der sich nicht ewig zurückhalten kann und es auch gar nicht will.

Das so lange unterdrückte Verlangen bricht nun aus ihm aus, er fährt damit fort den Kleineren zu liebkosen, drückt ihn dabei noch fester an sich. Streichelt mit der Zunge am Hals entlang, ehe er die selbe Strecke mit Küssen übersät. Wandert dann mit seinem Kopf nach hinten, als er durch Rens Atmung zu bemerken glaubt, dass der Chinese dort empfindlich ist. Die Bewegungen seiner Lippen massieren Rens Haut, der dazu Horos heißen Atem zu spüren bekommt. Als er an Rens tatsächlich empfindlichen Nacken ankommt und beginnt ihn ab und an zu beißen greift dieser mit seiner freien Hand in Horos Haar, dabei ein Keuchen von sich gebend. Der Blauschopf wägt sich seines Sieges sicher, bis sich diese Hand zu einer Faust schließt und ihn brutal an den Haaren zurück reißt. Ihre Blicke treffen sich nun wieder, dieses Mal ist es das Gesicht des Kleineren welches durch Zorn verformt ist.

„Fass mich nicht an!!“ nahezu Mordlüstern funkelt er den Ainu an, nutzt dann dessen Überraschtheit sein Handgelenk freizubekommen.

„Es geht dich nichts an, klar?!“ stellt er noch Mal klar während er den Raum verlässt, ehe Horo ihn ein drittes Mal hätte packen können. Nach diesem Mordlüsternen Blick wäre es Dumm ihm hinterher zu rennen, Horo bleibt also allein im Raum zurück, überhaupt nicht mit der Situation zufrieden. Denkt sogar es könnte nun schlimmer sein; schließlich sind immer noch zu viele Fragen unbeantwortet, und der Chinese wird höchstwahrscheinlich nun sauer auf ihn sein.

Jetzt registriert er den immer noch lose an seiner Hand hängenden Verband und beginnt sogleich ihn um diesen zu legen. Mit der Behandlung fertig verlässt auch er den Raum.

4th Sin: lie!

„Ren, ich liebe dich!“
 

Der Ainu sitzt in seinem Zimmer, von Draußen scheint nur noch gedämpftes Licht herein und da er noch keinen Grund sieht das künstliche einzuschalten ist der Raum in grau getaucht. »Vielleicht hätte ich mit diesen Worten das Gespräch beginnen sollen?« Er lässt sich zurückfallen, gerade sanft genug um sich nicht zu Verletzen, dann seufzt er. »Ich hätte dann zu gerne sein Gesicht gesehen, ob er verlegen geworden wäre?« Etwas verträumt blickt er zur Decke, schließt dann seine Augen. »Seine Haut war so zart ... und dieser betörende Geruch ... « er geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach: von Ren träumen. Früher hatte diese Träumerei immer einen leicht bitteren Geschmack, obwohl es sich auch wie auf der Zunge schmelzendes Candyzucker anfühlte; als würde er Zartbitterschokolade essen.

Doch dieses Mal geht seine Hoffnungslosigkeit über diesen leicht bitteren Geschmack hinaus. Er schmeckt leichte Säure sich in seinem Mund sammeln. Seine Träume werden dieses Mal nicht vom Gedanken durchtrennt, er habe sowieso keine Chance, nein, wie ein Stich zerreißt die Eifersucht seinen Traum. Er muss zweimal schlucken den Geschmack halbwegs zu tilgen. Kann den Neid nicht unterdrücken, dass Yo all das haben kann, nach dem er sich sehnt. Das all seine Wünsche wahr geworden sind, nur nicht für ihn!

Die Trauer schlägt ihre Glieder um sein Herz, umklammern es fest und schmerzend. Wieso ist es nur so einfach in Selbstmitleid zu zerfließen? Ein menschliches Verhalten. Horo fühlt sich schwer an, schmilzt, fließt am Boden, unfähig etwas Anderes zu tun. Verzweifelt.

»Hätte ich früher etwas gesagt ... vielleicht sehe dann jetzt alles anders aus...«

Hättest du ....

»Warum habe ich es nicht einfach riskiert? Was auch immer Geschehen wäre ...; besser als das hier!«

Hättest du doch nur ...!
 

Zu spät!
 

Horo windet sich in seinem Schmerz, fließt weiter dahin. Die schwarzen Schatten in seinem Zimmer breiten sich weiter aus, als stimmten sie seiner Depression zu.

Er denkt an die Szenerie, ebengerade, wie er Ren bedrängt hat. Wie ihm die Situation außer Kontrolle geriet und auch dies bereut er nun. »Ich bin so dämlich!«

Ein Selbstvorwurf der auch nichts anderes ist als Selbstmitleid.

»Ich bin sooo dämlich!! Was habe ich da eigentlich gemacht? Und er weiß noch immer nicht was ich fühle!« Ein verzweifeltes Stoßlachen entrinnt seinem immer noch säuerlich schmeckendem Mund, versiegt dann.

Das ist das eigentlich Schlimme, das was überhaupt nicht so ablief wie Horo es geplant hatte.

»Ich hasse mich.«

Zwischen Sex und Liebe ist schließlich ein himmelweiter Unterschied. Sie bedingen sich ja nicht einmal. Klar, in der „normalen“ Moralvorstellung sollten sie schon nur in Verbindung miteinander auftauchen. Aber, nachdem wie Horo sich benahm, wird Ren ihm wohl kaum eine solche Moralvorstellung unterstellen. Horo sagte schließlich er könnte ihm Intimität bieten, er erwähnte nicht, dass er sich dies wünscht da er ihn liebt.

»Wie kann ich nur so dämlich sein?!«

Dabei ist das doch das eigentlich Wesentliche! Das was ihm eigentlich am Herzen liegt, das was der Chinese um jeden Preis erfahren muss!

Andrerseits ist noch nicht gesagt, dass Yo und Ren diese Moralvorstellung mit ihm teilen, oder ob sie nicht aus dem Fehlen dieser Vorstellung heraus miteinander schlafen. Ob es nun eine Liebesbeziehung oder eine Sexfreundschaft ist.

Horo formt seine Lippen, spricht ohne zu sprechen: „ich liebe dich“, eine Träne sammelt sich dabei in seinem Auge. Genauso schwer wie er selbst, fühlt sich auch die Stille im Raum an.
 

„Horoooo!“

Der Blauschopf öffnet seine Augen. Da ist ein komisches Geräusch, durchbricht das ticken der Uhr welchem er lauschte.

„HORO!!“

Diese Frauenstimme, wie typisch für sie empört, aber natürlich nicht einsehend, dass sie auch nach oben kommen könnte. Ruft seinen Namen vom unteren Gebäudeteil die Treppe herauf, immer wütender darüber, dass er sie wohl nicht hört.

Er richtet sich auf, zum zerfließen bleibt nun keine Zeit mehr. Wie lange lag er? Er kann es überhaupt nicht einschätzen, hat schon lange kein Zeitgefühl mehr. Er steht auf, eilt die Treppe herunter.

„WAS?!“

„Du bist mit Abwaschen dran!“

Wie bitte? Abwaschen? So spät ist es schon und sie haben ihn nicht mal zum Abendessen gerufen?

„Hä? Ihr habt ohne mich gegessen?“

„Vom Frühstück bist du geflüchtet und zum Mittag bist du nicht erschienen, woher sollte ich wissen, dass der Herr das Abendessen auf einmal haben will?!“

„Aber Arbeiten darf ich trotzdem?!“

„Ja, schließlich wohnst du hier!“ wenn auch nur vorrübergehend „Los, in die Küche!“

Der Blauschopf grummelt nur, gegen Anna ist nun mal nichts zu sagen. Sie weiß ihren Willen durchzusetzen, und ehe die Diskussion zu noch mehr Verletzungen führt, die natürlich er davon tragen würde, gibt er eben nach; Arbeit ist schließlich auch eine Form der Ablenkung...
 

Nur dumm, dass er diesen Dienst gemeinsam mit Yo hat. Seinem Freund, der noch nicht einmal erahnen könnte welche Abscheu der Blauschopf inzwischen gegen ihn hat. Er steht in der Küche, zwei Teller sind schon gewaschen und liegen bereit von Horo abgetrocknet und weggeräumt zu werden. Ein Glück wurde diese Arbeitsaufteilung bereits ohne sein zutun getroffen, die verbundenen Hände sollen schließlich keinen übergroßen Wasserkontakt haben.

„Was ist passiert?“ Yo sieht auf die Hände und lächelt dann Horo an, der sich bereits ein Handtuch geschnappt hat.

„Ich hab’s übertrieben.“ Er gibt seine Erklärung kalt von sich.

»Dieser Heuchler!« alles in Horo sträubt sich auch nur irgendwas mit diesem Kerl zu tun zu haben. Andrerseits könnte er jetzt versuchen Informationen aus ihm herauszulocken. Nur hat Horo dafür ja kein Talent, wie er bereits bei Ren festgestellt hatte. Aber wie fragt man auch jemandem warum er Fremdgeht, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen?

Das Wasser rauscht aus der Leitung, das Geschirr klackert, erst nach einer Weile durchbricht Horo ihr Schweigen.

„Sag mal... du und Anna ... wie weit seid ihr eigentlich schon?“

„Mh? Meinst du ...“

„Jab“

„Ach, nicht sehr weit. Sie will bis nach der Hochzeit warten. Ich bin zwar schon ’n paar Mal über sie hergefallen, aber wirklich weit gekommen bin ich dabei nicht ...“

„mh-hm“ es klingt wie ein brummen. „Liebst du sie?“

„Ja klar, was ist das denn für ’ne Frage?“

Das gibt’s gar nicht! Und warum fällt er dann über Ren her? Doch nicht weil sie ihn noch nicht ranlässt?! Horo knirscht mit den Zähnen.

„Was los? Du bist so angespannt...“

Auch darauf gibt es nur ein Zähneknirschen.

„Ach komm, auf mich und Anna brauchst du nun wirklich nicht eifersüchtig zu sein.“ Yo weiß ja das Horo sein Leben lang Single war und als sie sich kennen lernten war er ja auch tatsächlich noch auf die Beiden eifersüchtig gewesen.

„Jaaa, darauf nicht...“

Yo sieht darauf nur sehr verwirrt drein, stoppt seine Arbeit um zum Ainu zu blicken. Dieser versucht ruhig zu bleiben, muss jetzt eine Scharade spielen, so wie heute Morgen, zumindest noch eine Zeit lang ...

„Und was ... hältst du von Ren?“

Der Brünette hebt eine Augenbraue „Warum auf einmal solche Fragen?“

Horo blickt ihn nur eisern an und Yo versucht es zu überspielen, fährt mit seiner Arbeit fort und setzt sein typisches grinsen auf

„Ich mag ihn. So wie ich dich oder Manta mag. Ist doch klar, schließlich sind wir Freunde!“

Horos Zähne fühlen sich an als würden sie bärsten, so fest presst er sie auf einander.

»Heuchler! Lügner! Und warum habt ihr dann Sex?! Du hast eine Verlobte, du Arschloch!«

Er reißt sich zusammen nicht los zu schreien, beißt vielleicht auch gerade deshalb auf seine Zähne. Yo legt einen weiteren gewaschenen Teller auf die Ablage neben der Spüle.

„Aha! .... Das heißt du würdest auch mit mir, oder mit Manta in die Kiste steigen!?“

Der Brünette reißt die Augen auf, absolut ungläubig wegen dem eben gehörten. Blickt genauso den Ainu an, mit einem riesen Fragezeichen im Gesicht, verwirrt und etwas angsterfüllt.

„Ja, du hast richtig gehört!“ er kocht wieder förmlich, während Yo sehr schwer schluckt.

„Beantworte die Frage...“ »... du Arschloch!«

„Wie, was, ich weiß gar nicht ... wie kommst du denn auf so was?!“

„Du brauchst dich nicht rausreden, ich weiß genau was bei euch abgeht!“

Der Brünette hat sich inzwischen etwas beruhigt, kann sich bereits denken worauf sein Freund hinaus will. Aber warum ist der denn so sauer?

So beruhigt gibt er seine Antwort leicht blasiert von sich: „Achja? Was geht denn bei uns ab?!“ Als wollte er damit sagen, Horo wäre unwissend und besäße auch nicht ausreichend Verstand die Zusammenhänge zu begreifen.

Der Ainu fühlt sich als würde er bersten, allerdings vor überschäumender Wut. Diese Reaktion ist jawohl mehr als eine Provokation! Er wünscht sich irgendetwas würde geschehen Yo dafür zu bestrafen. Dass dieser Kerl immer noch so tut als wäre nichts und ihn dann auch noch indirekt beleidigt! Unfassbar!

„Wäre es dir lieber ich würde damit direkt zu Anna gehen?! ‚Hey Anna, Yo hat ’ne Affäre’ so, ja?!“ Dann doch die Petze spielen ... das ist nicht Horos stil, aber auf Provokation mit demselben reagieren, das schon.

„Nein“ dieses mal knirschen Yos Zähne.

„Warum?“ Horos Wut wird etwas von seiner Trauer betäubt, ein bisschen zumindest geschwächt, als er diese Frage stellt.

„Na das ist doch klar ....“

„Nein!“ Gott Yo, seit wann bist du so dämlich? Natürlich ist es klar, weshalb Horo nicht zu Anna gehen soll; ihr nicht alles erzählen soll.

„Warum tut ihr so etwas?!“

„... Woher weißt du überhaupt davon?“

„Das spielt doch keine Rolle!“

Yos Stirn liegt stark in Falten, man sieht im an, dass er sich nur mit seinen eigenen Fragen beschäftigt, Horo schnaubt das er tatsächlich zu einer Erklärung ansetzen muss: „Ich habe doch Augen im Kopf! Und ihr nicht den Anstand in ein Love-Hotel zu gehen...“ Dabei ist etwas ganz anderes jetzt von Bedeutung: „Also; warum?“

Die Frage, die wichtige Frage, die Horo am stärksten beschäftigt. Liebe? Sexsucht? Wenn es Liebe ist, so wären alle seine Hoffnungen verloren. Und die von Anna auch! Es ist einfach ungerecht! Warum liebt man jemanden, um dann so etwas herauszufinden? Vor allem schmerzt in Horo nicht nur das eigene Gefühl, die eigene Angst vor dem was denn nun Realität ist. Er kann sich nur zu gut in Anna hineinversetzen. Was sie fühlen muss, ihren Schmerz, wenn sie es erfährt, sollte es so sein. Obwohl die Alternative nun auch nicht besser ist. Vielleicht ein bisschen, da es wenigstens keine Gefühle beinhält, nur das Körperliche. Aber es ändert nichts. Egal aus welchem Grund, Yo hat einen tiefen Vertrauensbruch begangen, etwas unverzeihliches! Etwas das seine Aufrichtigkeit bei den Gefühlen für Anna für immer in Frage stellt. Horo kann immer noch nicht fassen, dass es ausgerechnet Yo ist, der so etwas tut.

„Warum?“ er wiederholt seine Frage mehr als betrübt, da noch immer keine Antwort kommt.

Yo wirkt unerwartet gefasst „Es war doch nur Sex!“ will sich immer noch herausreden!

Horo sieht ihn ungläubig an, das Geständnis, das keines ist, da er noch immer nicht die schwere seiner Tat zu begreifen scheint. Nein, nicht begreifen will; oder, bloß verdrängt? Dabei hat er es doch gerade ausgesprochen, das was es ist. Der Blauschopf schüttelt den Kopf, fassungslos.

„Warum!?“

»...Weil Anna dich noch nicht ranlässt?! Bist du so triebgesteuert? Denkst du mit deinem Schwanz?! Oder liebst du ihn etwa auch? Aber ... Liebe ist nicht dasselbe wie ‚Bloß Sex’« es fühlt sich an, als würde er sich selber ins Fleisch schneiden. Aber keinen dieser Gedanken spricht er aus. Er will Yo nicht irgendwelche seiner Überlegungen als vorgefertigte Antwort zur Verfügung stellen. Dieses Arsch soll das gefälligst alles selber erklären, Horo wird ihm dabei nicht helfen.

„Ich .....“ er presst die Lippen zusammen, gibt ein langes unterschwelliges Seufzen von sich, oder ist es ein stöhnen? Das Wasser rauscht weiter aus der Leitung, sie hingegen haben ihre säubernden Aktivitäten schon lange eingestellt. Horo ist froh den noch immer nass liegenden Teller nicht in die Hand genommen zu haben, er hätte ihn sicher im Zorn zu Boden geworfen. Anstelle dessen zittern wieder seine geballten Fäuste.

Noch ein seufzen, ehe Yo zu so etwas wie einer Erklärung, ja, nein, zu einer Ausrede, ansetzt.

„...Man! du musst mich doch auch verstehen! Denkst du das ist alles so einfach? Weißt du.. er... das.... So war das alles doch auch gar nicht geplant!“ ungewohnt angespannt, mehr noch, fast verzweifelt bieten sich Yos Gesichtszüge nun dar. Er fährt sich mit einer Hand übers Gesicht. „Was sollte ich denn machen? Weißt du, Ren tut immer nur so stark, dabei ist er total labil.“

»Ja... ich weiß! Ich kenne ihn so gut wie du! Ich kenne ihn besser als du – ich kenne ihn besser als er sich selbst! Verstehst du?! Ich liebe ihn!« Horo macht seine Besitzrechte an Ren geltend, jedoch nur in Gedanken; warum nur in Gedanken? »Er ist kostbar, das kostbarste und schönste das es hier auf der Welt gibt. Er bedeutet mir alles. Niemand darf ihm wehtun!« und dann wieder eine Zorneswelle: »Und du hast ihn besudelt und beschmutzt!«
 

„ ...Und dann kam er einmal zu mir und hat mir seine Liebe gestanden...“
 

Horos Augen werden riesig, schmerzhaft aufgerissen, hätten sich nicht Tränen darin gesammelt wären sie wohl ausgetrocknet. Er kann nicht mal schlucken so ein dicker Klos steckt ihm im Hals. Seine Lippen beben, er versucht die Augen wieder zu schließen, doch sie weigern sich.

Etwas sticht in das Zentrum seines Körpers, das wichtigste Organ. Als wollte dieses Etwas ihn entzweien. Und der Schmerz rennt in das Organ, ins Blut und mit ihm durch seinen ganzen Körper. Mit jedem Pulsschlag wird es stärker, schmerzhafter, schwerer und der in ihn geschlagene Dorn versinkt endgültig in seinem Herzen. Nistet sich dort ein.

Dessen ungeachtet spricht Yo einfach weiter: „Aber wie er das sagte, mit einem Gesichtsausdruck ... man, den hättest du sehen sollen! So traurig, so flehend ... Als würde er ... jeden Augenblick zerbrechen. Ich wusste überhaupt nicht was ich machen sollte! Ich war total überfordert...“

In Yos Blick liegt Mitleid, aber Horo kann ihn nicht ansehen, hört nur halb hin. Er ist wie erstarrt. Die Wahrheit, seine wahrgewordene Befürchtung, lähmt ihn. Ren liebt ihn nicht! Ren liebt Yo! Das Subjekt seiner Begierde ist in jemand anderes verliebt. Er fühlt sich als stieße der eingenistete Dorn bei jedem Herzschlag erneut zu. Der Schmerz nimmt einfach nicht ab.

Am liebsten würde er nun selber zerbrechen. Aber eigentlich ist er das ja schon, fühlt sich zumindest so.

Er möchte in sein Zimmer rennen, sich wie ein Kind unter die Decke verkriechen und heulen. Laut und herzzerreißend heulen, in seinem Selbstmitleid schwelgen, bis er tatsächlich daran ertrinken würde.

Und das Wasser rauscht weiter unnütz und verschwendet aus dem Hahn.

„Er hatte ’nen Blick ... als würde er kaputt gehen, wenn ich ihm nicht zumindest irgendwas geben könnte ...“

Jetzt sieht Horo wieder zu seinem inzwischen so sehr gehassten Freund. ‚Irgendwas geben’?

„Und dann hast du ihm DAS gegeben?“

Yo zuckt nur mehrmals die Achseln, selber nicht genau wissend was das denn nun für eine Antwort ist. Eine Bestätigung, eine Resignation? – Was auch immer. Der Blauschopf ist schon wieder fassungslos, wie schon viel zu häufig am heutigen Tag.

„Und es blieb nicht bei dem einen Mal?!“

Yo schüttelt langsam den Kopf, guckt dabei zu Boden, ausdruckslos.

Horos gesamter Körper spannt sich an, es fühlt sich an als ob kleine Äderchen seiner Schläfe bereits platzen. Er hat das unbändige Verlangen auf sein Hassobjekt ein zu prügeln; am liebsten bis zum Tode!

Wie soll man mit so viel Wut – Nein – mit soviel Hass umgehen?

Nicht mal jene, welche die Huflattichfelder zerstören, nicht mal Hao, der ja im Prinzip alles zerstören will, hasst er in diesem Moment so sehr wie seinen einst besten Freund!
 

Mit voller wucht landet eine Faust in Yos Gesicht, der darauf stark zurück taumelt. Horo muss sich zwingen ihm nicht noch mehr Schläge zu verpassen, aber diese Selbstkontrolle hängt am seidenen Faden. Jetzt platzt endlich alles aus ihm heraus.

„Du... das...!“ Er kann seine Wut gar nicht in Worte fassen, würde am liebsten einfach nur einen Schrei von sich geben. Schnaubt dann kräftig, um seinen Gedanken Struktur zu verleihen, ehe er erneut die Stimme erhebt:

„Denkst du das hilft ihm? Denkst du wirklich du tust ihm damit einen Gefallen? Allen ernstes!?“

Ihm was vorheucheln und körperliche Nähe bieten, obwohl er selbst, also Yo, nichts dabei fühlt?! Ist das nicht viel schlimmer? Ist das nicht noch tausend Mal verletzender? Ein Korb tut vielleicht einmal weh, aber diese Lüge für immer!

„Wie kannst du nur so mit seinen Gefühlen spielen?! Sie so ausnutzen?!“ Horo ist verzweifelt, verzweifelt um Ren. In sorge und mitleid; wie kann es jemand wagen seinem Ren so etwas anzutun?! Wie konnte Yo es wagen? Gerade er!

Er hat immer noch das verlangen einfach nur einen Schrei von sich zu geben, obwohl seine in Raserei gesprochenen Worte ja bereits geschrieen waren.

„Gerade weil er so labil ist, hättest du niemals so handeln dürfen! Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sage, aber!... Du bist so ein Arschloch!“
 

„Was ist denn hier los?“ wie aus dem Nichts steht Anna an der Tür, ihre leichte Verwirrung wird schnell durch Ärgernis abgelöst. Sie geht hin und stoppt endlich den Wasserfall in der Spüle. „Warum arbeitet ihr nicht?“

Horo sieht eiskalt zu Yo.

„Ich hasse und verachte dich dafür! Was mich betrifft ist unsere Freundschaft beendet!“

Er verlässt den Raum, fast fluchtartig, ohne Anna oder ihrer Frage auch nur in irgendeiner Form Beachtung zu schenken. Ihm ist nun egal was aus ihr wird, aus ihr und Yo. Ob er ihr nun eine Lüge auftischen wird, um die Situation zu erklären, oder ob er endlich gesteht...

Das ist Yos Problem! Ihm ist es egal, er will jetzt nur eins, zu Ren!

5th Sin: confession

Ren ist nicht im Haus, nicht an seinen Trainingsorten... Horo sucht wie ein verrückter alle Plätze ab die ihm einfallen. Läuft durch die Stadt, es ist bereits dunkel, nur ein paar Straßenlaternen flackern etwas. Als wäre es wichtig ihn jetzt sofort zu finden. Aber der Ainu macht sich halt Sorgen, Ren ist nicht der Typ der einfach so verschwindet...

»Scheiße!«

Und genauso fühlt er sich. Was will er denn jetzt bei Ren? Sich ins eigene Fleisch schneiden durch die erneute Bestätigung nicht geliebt zu werden? Sich von ihm trösten lassen? Sich von demjenigen trösten lassen, der den Schmerz verursacht? Das ist doch absurd und für diese Person ebenfalls eine Zumutung!

Vielleicht geht es aber auch gar nicht immer nur darum zurück geliebt zu werden. Lieben bedeutet doch, für den Anderen das Beste zu wollen, für ihn da zu sein und Schaden für ihn abzufangen. Horo will jetzt nichts weiter denn für Ren da sein, unabhängig dessen, was mit ihm ist. Sein eigener Schmerz wird ignoriert, von der Illusion überlagert, er könnte Rens Schmerz stillen. Ren braucht ihn jetzt! Das denkt Horo zumindest jetzt. Denn weiß dieser überhaupt von seinem Schmerz? Von der Hoffnungslosigkeit seiner eigenen Liebe? Wie soll man so einen Schmerz lindern?

Aber, das alles spielt keine Rolle. Für Horo nicht. Er will den Chinesen sehen – jetzt – mehr zählt nicht. Auch wenn er ihn wegstoßen und beschimpfen würde und ihn wahrscheinlich nicht mal mag, ER braucht ihn jetzt. Weil er denkt er müsse für ihn da sein, weil er denkt Ren würde ihn brauchen. Weil der einzige Trost den er nun für sich finden kann, der ist, etwas für seinen Geliebten zu tun. Nicht Ren braucht ihn im Moment, sondern er den Chinesen!
 

Nachdem ihm keine Plätze zum Suchen mehr einfallen läuft er in den Wald in diesem er heute Mittag seine Verzweiflung gelassen hatte. Bald trifft er auf den von ihm geschundenen Baum und etwas weiter tatsächlich auf Ren.

Er stoppt sich, geht langsam auf den Stachelkopf zu, will seine Atmung erst mal etwas beruhigen. Außerdem weiß er noch gar nicht so genau was er sagen oder tun will. Aber auf einmal fällt es ihm wieder ein: seine Schuldigkeit von heute Nachmittag. Der Chinese steht mit dem Rücken zu ihm, hat den Krawallmacher aber sicher schon längst bemerkt.

„Ren.“ Er sagt es ohne etwas bestimmtes zu erwarten und diese Erwartung wird erfüllt.

„Ich... ich will mich bei dir entschuldigen!“

Keine Reaktion.

„Wegen heute Nachmittag... bitte hör mir zu.“

Nichts.

Irgendetwas stimmt nicht. „Ren? ... sieh mich an!“ Da kann doch gar nicht alles stimmen...

Der Chinese dreht sich unvermittelt um „WAS?!“ seine gereizte Stimme. In der bereits angebrochenen Nacht und dann auch noch mitten im Wald, bei all den Schatten, kann man kaum etwas erkennen. Die Silhouette, Rens blitzende Augen, den Gesichtsausdruck höchstens erahnen, oder in diesem Fall hören. Aber da glitzert noch etwas in seinem Gesicht ... sind das Tränen?

„Entschuldige bitte, das mit heute Nachmittag...“

Ren weiß nichts von Horos Gespräch mit Yo. Was weiß er überhaupt? Lässt er sich wirklich von Yo hinters Licht führen? Aber wie soll Horo anfangen? Er will ihm seine heile Welt nicht zerstören... Selbst wenn, er würde Horo wohl eh nicht glauben, es als Schachzug interpretieren ihn von Yo zu lösen. Es tut Horo weh, die Gedanken daran, was in Rens Herzen vorgehen könnte, oder bald vorgehen wird... und die Frage, warum er gerade geweint hat.

Aber seine Entschuldigung ist aufrichtig, denn sein Kontrollverlust tut ihm wirklich Leid.

„Ich bin wohl wirklich zu impulsiv... aber ich will dir erklären... ich muss dir was sagen! Wirst du zuhören?“

Horo ist schon ein komischer Kauz, denkt sich Ren. Warum kommen keine Fragen was er da ganz alleine im Wald, mitten in der Nacht, macht? Sonst wäre das doch seine erste Reaktion, so neugierig wie er ist. Und dann kommt ja noch hinzu, dass er diesen Fehler nicht zum ersten mal macht. Impulsiv und gedankenlos zu handeln und dann reumütig angekrochen kommen... Aber bisher ging es dabei auch nur um nebensächliche Streitereien, diese die zu ihrer Freundschaft gehören. Nie zuvor hatte Ren solchen Grund wütend auf den Ainu zu sein.

Er sieht ihn an, erkennt viel deutlicher als Horo die ernsten Gesichtszüge seines Gegenüber.

In der Finsternis kann Horo seinen Blick nicht deuten, aber wenigstens scheint er bereit sich zu aller mindest anzuhören was der Blauschopf zu sagen hat.

„Ren, ich... also, es tut mir Leid, dass ich dich so bedrängt habe, wirklich! Ich .. also, ich hatte einen Grund dazu...“

Er atmet kurz tief durch. Ist jetzt wirklich der passende Zeitpunkt? Ist überhaupt irgendwann der passende Zeitpunkt? Worauf soll er den warten, ein Date? Romantisch beim Kerzenschein? Er hat schon lang genug gewartet, er hat solange gewartet, dass in der zwischen Zeit jemand anderes die Chance ergriff! Ihm Ren wegnahm! Und Horo hatte die ganze Zeit in Selbstmitleid gebadet und will nun erneut einen Rückzieher machen? Es morgen wieder bereuen? Immer wieder? Auch wenn er so oft zu feige war, irgendwann muss das doch ein Ende haben! So erbärmlich ist schließlich nicht mal Horo! Er bedauert nur, Rens Gesicht jetzt nicht sehen zu können.

„Ich liebe dich! Deshalb habe ich so reagiert, deshalb war ich so voller Wut und... Eifersucht! Ich bin komplett durchgedreht! Tut mir Leid... Hörst du? Ren, ich liebe dich! ... schon, unglaublich lange...“

Horos Gesicht glüht, vielleicht doch ganz gut, dass es so dunkel ist. Von Ren kommt, fast wie zu erwarten, keine Reaktion. Er steht still, scheint nicht mal zu atmen und Horo steht ebenso bewegungslos. In der immer gleichen Finsternis verschwimmen langsam die Konturen vor seinen Augen. Inmitten ihrer stille sind die Geräusche der Nacht zu hören. Knacken, rascheln, eine Eule, dann flattern, wie sie weg fliegt. Wie lange soll er noch auf eine Reaktion vom Chinesen warten? Soll er weiter reden, noch mehr sagen? Taten sprechen lassen? Der Sehnsucht nachgeben und ihn nun umarmen?

Er versucht seine Augen zu konzentrieren, aber für ihn scheint sich Ren nicht verändert zu haben.

Hat es ihn zumindest... gerührt?

„Horo...“ Der Angesprochene schreckt leicht auf, atmet gespannt Luft ein. „was erwartest du jetzt von mir?“

Ren klingt betrübt, traurig. Traurig es nicht zu wissen? Oder Traurig es zu wissen, aber es nicht geben zu können? Oder denkt er, an das was aus dieser Situation geworden ist, als er mit Yo in dieser war? Erwartet Horo nun das selbe von ihm, wie er von Yo erwartet hatte? Ein: ‚Zumindest irgendwas’?

Aber vielleicht, weiß er einfach nicht was er nun tun soll. Weiß es wirklich nicht! Ist überfordert mit einem solchen Geständnis.

Horo indes ist verdutzt, er hat alles Erwartet, denn so etwas!

„Ich... weiß nicht.“ nun ist die ganze Atmosphäre um sie getrübt, nicht nur Ren, sie Beide, die ganze Gegend. Dabei wollte Horo das gar nicht. Aber etwas stört ihn ganz gewaltig an Rens Stimme, diese Unterwürfigkeit! Als wolle er, was immer Horo nun als von ihm erwartet nennt, in die Tat umsetzen. Wozu? Schuldbewusstsein? Das, was er da im Moment präsentiert, ist nicht sein Ren! Und dann fällt es ihm auf, weil Yo so gehandelt hat, deshalb! Eine Enttäuschung sackt in Horo, lässt ihn sich mal wieder der Erde viel zu nahe fühlen.

„Vielleicht erwarte ich ja auch nichts, vielleicht...“ nein, ohne das vielleicht! „Ich wollte es dir nur mitteilen!“ Er erwartet wirklich nichts, obwohl er es sich wünscht. Er wünscht sich ganz viel, anscheinend zu viel...
 

„Ren... ich, ich will nur... ich weiß es nicht.“ Horo seufzt leicht, geht in die Hocke, das Stehen nervt ihn langsam. „Ich will dich nicht drängen, ich will nicht das du dich unwohl fühlst. Wo keine Gefühle sind, da...“ und dann stockt er, diesen Satz zu beenden wäre zu Schmerzhaft.

»Warum liebt er mich nicht?«

»Warum liebe ich ihn eigentlich?«

Das ist simpel, aber auch die schwerste Frage der Welt. Warum verliebt man sich? Man kann sich ja nicht aussuchen wen es trifft. Horo liebt Ren für alles was er ist. Der hochnäsige, selbstverliebte Angeber, mit einer sehr großen Klappe und kochendem Temperament. Mit diesem verführerischen stolzen Glanz in den Augen. Und der dahinter verborgene labile, nachdenkliche Junge, der sich seiner Schuld wohl bewusst ist und deswegen immer traurig guckt. Dessen Blick jedes Mal direkt in Horos Herz sticht, wobei er sich wünscht diese unauslöschliche Traurigkeit von Ren nehmen zu können. Wahrscheinlich liebt er ihn gerade dafür, für diese zwei Seiten, das Ren wirklich beide hat, auch wenn er den Jungen sehr gut verstecken kann. Aber Horo ist dahinter gestiegen. Yo allerdings auch! Und vielleicht...

Auf einmal ist es für Horo vollkommen plausibel, ja nahezu selbstverständlich, dass Ren sich in Yo – und nur in Yo, aber niemals in ihn – verliebt hat.

Gegen Yo kann er doch nur abloosen! Yo hat dem Kleinen schon mehrmals das Leben gerettet. Er war immer da, er war immer der Erste wenn es darum ging sich für Ren einzusetzen. Während er selbst... er hatte immer nur den Schwanz eingezogen! Ist davon gestampft und hat rumgeheult, wie ein kleiner Bengel der nichts zu Stande bringt! Vor allem erschrocken ist Horo, über diese härte seines Egoismus, dessen er sich erst jetzt bewusst wird. Ja, auch er war da wenn es um Ren ging, aber er war halt nur da, Yo war jener der Taten hat sprechen lassen! Jener der sogar den Schamanenkampf für Ren aufgeben wollte! Damit er weiter leben kann. Er hatte ihm das Leben gerettet! Und in diesem entscheidendem Moment, war Horo jener der davon stampfte, da er es nicht ertrug machtlos zu sein, nicht jener zu sein, der Ren retten konnte. Da er seinem Egoismus frönen wollte, in Selbstmitleid zu versinken... Wie will ein kleines Würstchen wie Horo dagegen anstinken? Gegen einen der bereit ist alles zu geben?

Eben – gar nicht!

Das absurde daran ist nur, die Frage warum Yo so etwas tut. Nach eigenen Angaben liebt er Ren nicht. Ist es wirklich nur seine Nächstenliebe? Ist er so selbstlos? Dabei ist das was er mit Ren tut, ihre Affäre, doch purer Egoismus?! Das ganze ist Horo zu hoch, er stöhnt kurz als er sich an einen Baum zurück lehnt.

„Tut mir Leid.“ Ren steht wie angewurzelt und tut was er niemals tun würde: sich entschuldigen. Und vor allem, sich dafür entschuldigen, Gefühle nicht zu erwidern. Ist es wieder der kleine labile Junge der aus ihm spricht? Heute scheint seine Fassade generell nicht sehr stabil zu sein.
 

„Ich will nur eins!“ Horo ist auf einmal doch entschlossener. „Ich will... dass du mir erlaubst bei dir zu sein! ...Ich wünschte du würdest mir alles erzählen... was dich bedrückt, ich könnte für dich da sein... ich möchte für dich da sein!“ Dieses mal wird er nicht den Schwanz einziehen!

»Du bist alles was ich will; was ich brauche.« Auch wenn es verwerflich ist, da es nichts weiter als grenzenloser Egoismus ist, getarnt als selbstlose Liebe. Selbst Gefühle können sich tarnen. Horo weiß es, kennt seine Gefühle, die dahinter stehende Wahrheit, aber es ist ihm egal.

Er will für Ren da sein, um ihn nicht zu verlieren, um sich selbst zu helfen, indem er Ren ‚hilft’.

Gibt es denn selbstlose Liebe? Führt diese nicht zwangsläufig zur Selbstaufgabe? Ist das wirklich erstrebenswert? Dann ist er halt ein Egoist. Er ist für Ren ein Egoist, hat das nicht auch wieder etwas Gutes? Wenn sein Egoismus letztlich dazu dient, dass er auf Ren aufpasst, dafür sorgt, dass es ihm besser geht? Er weiß, dass Ren niemals ihm gehören wird, aber auf diese Art vielleicht doch ein ganz klein bisschen...
 

Er schnappt sich Rens Hand und zieht ihn zu sich herunter, schließt ihn in seine Arme. Ihm selbst geht es nun besser, auch wenn er nichts gewonnen hat denn die Gewissheit seiner aussichtslosen Liebe. Trotzdem ist seine Hoffnung noch nicht tot!
 

Der Dunkelhaarige ist wie aus einem Trance gerissen, wehrt sich zunächst gegen die Umarmung. Er war schon den ganzen Abend, dem Gespräch über, so still gewesen, so abwesend.

Auf einmal muss Horo daran denken, dass Ren geweint hatte. Er war in den Wald gegangen um zu weinen! Ihn überkommt ein großes Verlangen Ren zu trösten, streichelt ihm deshalb übers Haar.

„Du liebst Yo?!“ es ist gleichermaßen eine Feststellung wie eine Frage und Ren hört schlagartig auf zu strampeln, sich gegen die Umarmung zu wehren. Resigniert eine Zeit, ehe er doch antwortet „Das geht dich nichts an!“

„Doch!“

„Klappe!“

„Ren.“ Sagt seinen Namen so beruhigend wie es geht. Doch als sein Kopf dabei Ren näher kommt reagiert dieser panisch, strampelt wieder und schlägt mit den Händen um sich. Die Angst Horo könnte die Situation erneut ausnutzen treibt ihn dazu. „Hey! Beruhig dich, ich will dir doch nichts tun!“ Er streichelt ihm erneut behutsam über die Haare. „Liebt er dich auch?“

Schlagartig ist Rens Gesicht tränenüberströmt. Sie platzen nahezu aus ihm heraus. Und er stoppt das Zappeln und vergräbt sein Gesicht in Horos Brust, dabei laut schluchzend. Horo spürt die Nässe schnell durch sein T-shirt durch sickern, streichelt weiter in nahezu automatischen Bewegungen Rens Kopf. „Schhhh- ist ja gut.“

Aber der Chinese lässt sich nicht beruhigen, einen solchen Gefühlsausbruch hat er noch nie erlebt, und man tut das gut mal einfach alles raus zu lassen! Seine Tränen wollen nicht versiegen und wie das schluchzen in immer kürzeren Abständen kommt, krallt er sich in Horos Shirt.

„Ich, ich weiß doch, dass er mich nicht liebt!“ bringt er schließlich unter Atemnot und mit Pausen hervor. „Ich weiß es doch! ...“

Eine große Welle aus Mitleid sticht in Horos Herz. Auch wenn er keine Chancen hat, es tut weh den Liebsten so leiden zu sehen. Und in seiner erneuten Machtlosigkeit kann er nichts weiter tun, denn Ren weiterhin den Kopf zu streicheln, es selber gar nicht mehr bewusst wahrnehmend.

Und langsam driftet er ab, gedanklich darüber referierend wie absurd das Ganze doch ist. Er liebt Ren, welcher Yo liebt, der wiederum ... ja, was eigentlich? Ist denn keiner von ihnen glücklich? Muss das Leben in so dummen Bahnen verlaufen, was soll das denn, das hier ist doch schließlich keine Soap?!

Aber irgendwo ist er im Moment doch glücklich. Denn zumindest zeigt Ren sich ihm gegenüber. Gibt sich die Blöße und weint sogar, nein, heult, in Horos Armen!

„Aber trotzdem ... trotzdem ...“ Ren versucht sich selbst zu erklären, beginnt dabei schon fast zu Hyperventilieren. „Ich weiß es doch, ich wusste es doch ...!“

„Hey ... Beruhig dich, ganz langsam ...“

„Ich, als ich es ihm gesagt habe, wusste ich es schon! Schließlich hat er ja Anna!“

Schrecklich! Diese parallelen die Horo ziehen kann, zwischen seinem und Rens Liebesdilemma.

Der Chinese spricht weiter, schnell und panisch, er muss mehrmals mitten im Satz, manchmal im Wort, pausieren da sich sein Atem überschlägt, dicke Tränen rollen ihm dabei über die Wangen. „Es war nur sein Mitleid. Sonst nichts! Aber ich, ich dachte... weist du .. zumindest in dem Moment, zumindest, wenn auch nur kurz, da gehört er mir! Nur mir! Und dann, dann .. habe ich ...“

Stille.

„Ich war so dumm!“ Ren sackt etwas zusammen, seine Hände noch immer in Horos Oberteil verkrampft. Und dieser muss etwas tun, irgendwas!

„Ren, ich .. weiß nicht ob das ein Trost ist, aber ... ich liebe dich!“ Der Blauschopf weiß ganz genau, dass dies kein Trost ist. Der einzige Trost wäre von betreffender Person zurück geliebt zu werden, oder wenn nicht das, dann zumindest die eigenen Gefühle stoppen zu können. Nicht mehr lieben zu müssen. Doch Beides ist unmöglich! „Ich gehöre dir, immer, in jeder Sekunde die verstreicht.“

Der Chinese schluchzt noch mal, nässt Horos Shirt durch. Was muss dieser ihn auch daran erinnern, dass er nun ebenfalls solches Leid verursacht?! Ist doch klar, dass ihn das genauso Fertig macht, dass er Mitleid mit Horo hat. Aber halt nur Mitleid. „Tut mir Leid!“

„Braucht es nicht“ er drückt den Dunkelhaarigen noch mehr an sich. „Dir braucht überhaupt nichts Leid zu tun.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Tayuya
2011-07-17T14:45:12+00:00 17.07.2011 16:45
Aaaaaaah, was hat er dann ?
Deine FF ist so süss.
Ehrlich, einfach zuuuuuuuucker. *.*
Ich hoffe du schreibst bald weiter.

Liebe Grüße, Tayuya
Von:  Men-chan
2011-01-13T19:08:46+00:00 13.01.2011 20:08
o mein got ich hab geweint und geweint so toll war das bitte mach weiter
Von:  Rici-chan
2010-07-04T10:38:58+00:00 04.07.2010 12:38
mhh, irgendwie scheint Horo in diesem kapitel ein wenig gewachsen zu sein, er ist über sein selbstmitleid gestiegen, und hat es gesagt, obwohl man da natürlich etwas mehr nervosität erwartet, aber schließlich wusste Horo ja bereits das es nicht erwidert werden würde.
vielleicht kann er Ren ja nun helfen auch über sich zu wachsen, ihn dabei unterstützen wie er nicht mehr mit yoh schläft, das er davon abkommt sich dadurch noch mehr weh zu tun, weil er yoh dann ja körperlich nahe ist und trotzdem wieder erfährt das er nicht geliebt wird..
er kann den chinesen ablenken und ja vielleicht bei ihm schlafen, ihn trösten. während Horo selbst darum kämpft sich nicht an den chinesen zu verlieren. und gerade wenn der ainu dabei ist, die hoffnung zu verlieren, wer weis ob Ren da nicht etwas erwiedert? oder erst mal von Yoh wegkommt? wer weis nicht ob er Horo erst mal als ersatz nimmt um den anderen zu überwinden?
so viele möglichkeiten xD
das einzige was mir aufgefallen ist, war das Horo mir manchmal schon fast zu ruhig war, was aber sicher in den kontext passen wird wenn ich das kapitel davor nochmal lesen würde.
guter job ich hoffe das du weiter schreiben wirst :D
Von:  Sehun
2010-01-27T20:07:44+00:00 27.01.2010 21:07
Wow, das Kapitel haut rein ö-ö
Am Anfang hab ich mich gar nicht getraut, mir das Kapi durchzulesen. Hatte viel zu große Panik, dass irgendwas wirklich schlimmes passiert. Das war zwar auch schlimm, aber ich glaube, ich sollte meine Befürchtungen eher ins nächste Kapitel schieben xD
Ich kann Horo ziemlich verstehen. In der Trauer sehr, in der Wut nicht so ganz. Er tut mir Leid, denn leicht hat ers wirklich nicht grade. Die Wut, nayah, ich versteh, dass man schon ziemlich rasend werden kann, wenn man erfährt, dass die Person die man liebt wen anderen liebt. Außerdem, dass Yoh Ren jah eigentlich auch ziemlich falsche Hoffnungen und soweiter macht..
Und wie Yoh reagiert finde ich auch etwas komisch. Meiner Meinung nach, hätte man bei sowas jah ziemlich anders handeln sollen. Vielleicht denk ich auch einfach wieder zu ethisch :D..
An Horos Stelle hätte ich aber irgendwie auch nicht sofort zu Ren wollen, aber ist jah bei jedem anders. Ich bin echt gespannt und auch etwas ängstlich wies weiter geht ö-ö
In Sachen Happy End stimme ich Richi-chan zu. Es ist bis jetzt ziemlich.. auszuschließen. Toll wärs trotzdem xD
Von:  Rici-chan
2010-01-27T16:55:34+00:00 27.01.2010 17:55
oh, hart O__O also so ziemlich. ich kann mich total gut in Horo hinein versetzen, den Schmerz, weniger die Wut. Wahrscheinlich weil ich kein Wut Mensch bin. Ich bin nie wütend, und wenn dann schlucke ich es herunter.
Aber das Yoh da so reagiert und das aus dem Grund gemacht hat und sich anscheinend auch nicht bewusst ist das er damit ja auch Anna betrügt ist schon hart. wohin soll Horo dann aber? natürlich macht er sich weniger gedanken um die zukunft, abr wo wir er dann wohnen? oh gott oh gott wie wird das dann enden?
gutes kappi, undklar ist es so auch gut wenn wir es nur aus Horos sicht sehen. trotzdem wünscht man sich ein happy end, aber ich bezweifle das es das geben wird ^^°
Von:  Rici-chan
2010-01-09T22:35:24+00:00 09.01.2010 23:35
ui, zweite *-*
ging ja fix das schreiben diesmal. endlich kommt bewegung rein! und anscheinend läuft die affäre schon länger, und was da alles läuft würde man zu gerne wissen. ich hätte nur zu gerne gewusst was Ren denkt als Horo sich so über ihn her macht, aber wahrscheinlich würde man dann alle gründe erfahren, und das willst du net Dx cliffhänger.
freu mich auf weiteres =)
Von:  Sehun
2010-01-09T17:35:36+00:00 09.01.2010 18:35
Wieder erste *-*
...
Woah.
Da ist Horo jah ziemlich in die Luft gegangen ö-ö.
Irgendwie versteh ich ihn total, schließlich liebt er Ren und muss das jah auch eigentlich die ganze Zeit verstecken und unterdrücken.
Außerdem hat er so viele Fragen, die ihm keiner beantwortet.
Irgendwann muss alles raus, Wut, Frust, alles und das auch bei Horo x'D Vielleicht hätte er nicht gleich ganz so drastisch sein müssen, aber in so einer Situation sieht man doch eigentlich nur rot .-.
Jedoch weiß man jah auch Rens Günde für das alles, was hoffentlich bald aufgeklärt wird, nicht.
Komplizierte Sache D:
Bin schon aufs nächste Kapi gespannt.


Lieben, lieben Gruß und Knuddel aka (:
Von:  Sehun
2009-12-30T18:11:28+00:00 30.12.2009 19:11
Uhh.
Anmerkung.Ich mag Yoh x Ren nicht xP
...
Armer Horo. Ich glaube ich wär in so ner Situation auch eifersüchtig.
Dazu kann ich mir einfach denken wie Horo sich fühlt und die ganzen Fragen die ihn belästigen. Ich glaube, ich stell mir die Fragen grad auch so oder so xD
Das Yoh und Ren sich normal verhalten ist auch total klar, wer würde es nicht so machen.
Ich mag wie immer, wie du das alles geschrieben hast. Mir ist aufgefallen, dass du manchmal im Dialekt schreibst.
Nayah, auf jeden Fall werd ich auch bei dieser FF dran bleiben und bleibe gespannt wies weiter geht und was Horo macht :D

Ganz lieben Gruß und noch nen Knuddel aka~.
Von:  Rici-chan
2009-12-30T16:59:03+00:00 30.12.2009 17:59
Ui, erste!
das war kurz verwirrebnd das es 4 seiten angezeigt hatte, aber es ja bei der dritten aufhörte xD
das die beiden, also ren und yoh nicht wirklich was zeigen, bzw verstecken sie es gut, das ist klar.
Horos Gedanken sind schon ganz gut, als nächstes denke ich müsste er es ja Ren sagen oder? >.< der chinese kann dann ja nichts mehr machen...
er muss einfach ja sagen, auch wenn Horo ihn mit dem wissen erpressen würde <3 hihi
Von:  Rici-chan
2009-12-25T17:38:01+00:00 25.12.2009 18:38
*nach neuen ffs gesucht hat*
*und gefindet
*______________*
das ist mal ne tolle konstelation, weiter schreiben!
das ist was ganz anderes, als dein hello kitty schule ff.
mir gefällt wie die charaktere zueinander stehen und was sich daraus entwickelt.weita Dx


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