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All I want..

is to hold you forever
von

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for Christmas is you

Es ist jetzt zwei Monate her, seid ich und meine Frau uns haben scheiden lassen.

Seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war.

Meine Eltern sagen, dass mein Leben jetzt total verpfuscht sei. Aber die haben nur Angst um ihren angeblich so guten Ruf. Den haben sie schon vor Jahren zusammen mit Tetsuhiro nach Nagoya verjagt.
 

So war es schon immer gewesen. Nach Außen hin die perfekte Familie, aber leider sieht es hinter den Kulissen bei weitem düsterer aus.

Mein Bruder, hat unsere Eltern seid Jahren nicht besucht. Ich kann ihm dass nicht einmal übel nehmen. Seid ich die ganze Wahrheit kenne, verstehe ich, warum er sein zu Hause so sehr meidet.

Als ich ihn vor paar Tagen anrief, um ihn zu fragen, ob er denn zu Neujahr in die Heimat käme, lehnte er dankend ab. Wie sagte er doch gleich?

“Ich würde mir vorkommen, wie ein Schneemann, der auf Hawaii Urlaub macht.”
 

Ein Fremdkörper in seiner eigenen Familie zu sein, musste nur schwer zu ertragen sein.

Deshalb versuchte ich jetzt auch, mit meinen kleinen Bruder ein gutes Verhältnis aufzubauen.

Unseren Eltern verschwieg ich vorerst lieber, dass wir Kontakt hatten. Ich wartete auf einen passenden Augenblick in ferner Zukunft, wenn es den überhaupt geben sollte.

Und auch über den wahren Grund meiner Scheidung, bewahrte ich totales Stillschweigen. Allen Parteien gegenüber, zumindest so lange bis ich mir sicher war, was ich wirklich wollte.
 

Wie dem auch sei, ich sah mein neues Leben weitaus positiver als meine Eltern.

Wenn ich abends aus dem Büro kam, war ich weder einsam, noch schob ich Langeweile.

Endlich kam ich mal dazu, ein gutes Buch zu lesen oder ganz entspannt in die Fernsehröhre zu schauen.

Als ich noch verheiratet war, musste ich mich den ganzen Abend mit meiner Frau unterhalten. Ich hatte keine ruhige Minute und stand unter Dauerstrom.
 

Oft ging ich auch, mit meinen Arbeitskollegen ein Feierabendbier trinken. Daraus werden meistens drei oder vier, aber es wartet ja niemand mehr auf mich.

Wenn ich angetrunken bin, zieht es mich meistens zu meinen ehemals besten Freund.

Da er in einer Bar arbeitet, trank ich dort meistens noch mehr, solange ich geduldig wartete, bis er im Morgengrauen Feierabend hatte.

Eigentlich will er keinen Kontakt zu mir, aber ich kann ihn und seine Freundschaft einfach nicht aufgeben. Also belagere ich ihn regelrecht.

Er vertreibt sich nur sehr widerwillig, seine Zeit mit mir und droht mir ständig damit, dass er mich wieder fesselt und knebelt.

Aber das schreckt mich komischerweise nicht ab, obwohl sich mein Körper schmerzhaft an seinen letzten Übergriff erinnert.

Masaki hat sich für seine Brutalität entschuldigt und ich hab ihm auch verziehen.
 

Diese ganze Situation ruft in mir einen Konflikt hervor, mit dem ich irgendwie klarkommen muss. Einerseits weiß ich, dass Masaki noch immer etwas für mich empfindet. Und es fällt ihm sicher schwer, dass ich immer wieder um seine Gesellschaft bitte. Außerdem macht er sich meinen Bruder gegenüber wahnsinnige Vorwürfe.

Da er nach seinem Suizidversuch fast ein ganzes Jahr im Koma lag konnte er zu niemanden Kontakt aufnehmen. Und ich weiß, dass Masaki sich gern mal mit Tetsuhiro treffen würde. Als er erfuhr, dass dieser sein Geheimnis nicht preisgegeben hatte, sondern sein brutaler Sempai, brach er weinend zusammen.
 

Er war immer aufrichtig, sanft…Sein Herz ist so stark und standfest. Und es hat mich ehrlich geliebt!”
 

Andererseits traute ich mich bisher nicht, meinen Bruder zu sagen, dass Masaki der wahre Grund meiner Scheidung war. Ich habe etwas Angst vor seiner Reaktion auf dieses Geständnis.

Aber mein Bruder war schon immer sanft und gutherzig. Ich sollte vielleicht wirklich den Kontakt zwischen den beiden herstellen. Seinen neuen Freund müsste ich allerdings fernhalten. Dem trau ich keinen Meter über den Weg.
 

So innerlich zerrissen verbrachte ich mein diesjähriges Weihnachtsfest. Masaki hatte es abgelehnt, sich mit mir zu treffen da er an Weihnachten mehr verdiente als an anderen Abenden. Alle meine Kollegen waren mit ihren Freundinnen unterwegs.

Als ich gerade mein Mikrowellen Festmenü verspeisen wollte, klingelte plötzlich das Telefon.

“Ja? Hier bei Morinaga.” Ich klang bestimmt genervt aber ich mochte es gar nicht, wenn ich beim Essen gestört wurde.

“Ja hier auch! Ich störe dich doch nicht Bruder?” Ich war erstaunt über diese Stimme, denn es kam äußerst seltsam vor, dass Tetsuhiro von sich aus anrief.

“Nein, ich freu mich über deinen Anruf. Aber was gibt’s denn?”

Grundlos würde er nie anrufen, deshalb war ich neugierig.

“Ich hab Sempai zu Weihnachten einen Kurzurlaub seiner Wahl geschenkt und aus irgendeinem Grund, will er unbedingt nach Fukuoka. Ich dachte, dass wir uns dann mal treffen könnten.”

Er klang nicht sehr begeistert, aber sein Angebot rührte mich ungemein.

“Ja gerne, ich sehe dich viel zu selten. Wann fahrt ihr denn?”

Ob dieser schreckliche Kerl ihn zu unserm Treffen begleiten würde? Mh, darüber machte ich mir jetzt noch keine Gedanken.

“Übermorgen! Ich ruf dich noch mal an, wenn wir da sind und ich weiß was Sempai so an Sightseeing machen will.”

Ich gab ihm schnell meine neue Handynummer und verabschiedete mich. Als wieder mein Essen vor mir stand, dachte ich an Masaki. Das tat ich viel zu oft.
 

Es wäre eine gute Gelegenheit für eine Aussprache der Beiden.

Ich wollte endlich wieder ein Lächeln auf Masakis Lippen sehen. Schon viel zu lange musste er sich allein durchs Leben kämpfen.

Wenn er mit eigenen Augen zu sehen würde, dass Tetsuhiro glücklich war und keinen Groll gegen ihn hegte, so konnte er sich vielleicht endlich selbst vergeben.
 

Ich zerbrach mir noch eine Weile den Kopf und beschloss ins Bett zu gehen. Den Abwasch ließ ich einfach stehen.

Ich hatte morgen frei und genug Zeit um zu putzen. Das war ein Nachteil wenn man allein wohnte.

Aber die Vorteile waren dennoch um ein vielfaches größer.
 

Als ich unter die warme Bettdecke schlüpfte entspannte sich mein Körper und langsam fielen mir die Augen zu.
 

Mitten in der Nacht schreckte ich hoch und sah, dass mein Handy eine Mail empfangen hatte. Wer konnte das sein? Der Wecker sagte mir, dass es nach 4 Uhr nachts war.

Ich griff nach meiner Brille und öffnete die Nachricht.

Das ist alles nur deine Schuld! Da muss ich schon an Weihnachten arbeiten und genau dann kommst du nicht vorbei! Frohe Weihnachten Kunihiro!

Ich seufze tief und stand auf.

Tut mir Leid, bin schon unterwegs zu dir. Warte bitte auf mich!
 

Schnell zog ich mich an und verließ das Haus Richtung Vergnügungsviertel. Wenn ich mich beeilte, würde ich in einer Viertelstunde bei ihm sein.

Mit jedem meiner Schritte wurde ich nervöser und aufgeregter. Ich wollte die Chance nutzen, mich mit ihm unterhalten zu können.

Dass er von sich aus auf mich zukam machte mich stutzig aber auch sehr glücklich.
 

Als ich die Bar betrat war er schon am putzen. Er stand mit dem Rücken zu mir und fegte gedankenverloren den Boden.
 

“Ich hab dich geweckt, oder? Tut mir Leid..”, sagte er leise und ohne mich anzusehen.

“Schon gut, ich konnte eh nicht schlafen.” Ich log absichtlich.
 

“Ok, ich bin hier fertig. Lass uns irgendwohin gehen, wo wir allein sind. Ich muss mit dir reden.”

Er stellte den Besen in die Ecke und rief seinem Chef einen Abschiedsgruß zu. Wir verließen gemeinsam die Bar und liefen schweigend in Richtung Masakis Wohnung.

Über was wollte er mit mir reden? Ich musste wohl oder übel warten, bis wir bei ihm waren, um darauf eine Antwort zu erhalten.

Die Luft war eiskalt und ich sah zum Himmel.

Leise fielen die dicken Schneeflocken auf uns herab und verschleierten langsam meinen Blick.
 

“Der erste Schnee dieses Jahr…”

Masaki steckte seine Hände in die Manteltaschen und starrte geradeaus.
 

“Besser spät, als nie..”
 

~Ende~

Stille Nacht?

Völlig durchfroren kamen wir bei Masaki an. Ich klopfte mir den Schnee von meinen Sachen und sah mich um. Seine Wohnung war karg und lieblos eingerichtet.

Er bemerkte meinen interessierten Blick und warf mir ein Handtuch zu.

“Trockne dich ab! Ich will nicht schuld sein, dass du krank wirst! Und steh hier nicht wie angewurzelt da, zufällig hab ich ein Sofa!”

Ich rubbelte mir meine Haare ab und folgte Masaki ins Wohnzimmer. Auf dem schwarzen Sofa lagen mehrere alte Zeitschriften und Briefe.

Hastig räumte er das Zeug weg und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich mich setzen soll.
 

“Willst du was trinken? Ich hab aber nur Bier da.” Er stand im Türrahmen und sah genervt aus. Der Grund dafür war mir unbekannt. Schließlich wollte er etwas mit mir besprechen. Es klang wichtig für ihn und nur deshalb war ich mitgekommen.

Aber ich machte mir wohl selbst was vor. Er würde immer etwas Besonderes in meinen Leben sein und egal was er für Probleme hatte, ich würde nicht denselben Fehler ein zweites Mal begehen und ihn verletzen.

“Bier ist gut.”, log ich. Eigentlich trank ich dieses Zeug nicht mehr, seid ich mit 16 so betrunken davon war, dass ich mir die Seele ausgekotzt hatte. Masaki war es, der mir den Eimer gehalten hatte.

“Wirklich? Hast du dein Trauma überwunden?” Grinsend verschwand er in der Küche und kramte im Kühlschrank herum.
 

Er erinnerte sich an diese Geschichte? Masaki vertrug schon damals sehr viel und war in dieser Nacht bei weitem nüchterner geblieben als ich.

“Das ist doch schon längst verjährt!”, sagte ich kleinlaut als er mit zwei vollen Gläsern zurückkam und diese auf den Tisch stellte.

“Ja klar. Aber ich erinnere mich gern an diese alten Kamellen.”

Er setzte sich neben mich und streckte sich genüsslich. Der Duft seines Parfums streifte meine Nase. Es war die gleiche Marke, die er schon an der Oberschule benutzte. Diesen Duft würde ich überall wieder erkennen.

Mein Bruder benutzte jahrelang denselben und es machte mich halb wahnsinnig, wenn ich er so roch.

“War es so toll, mir beim kotzen zuzuschauen?”

Ich griff nach dem Glas und setzte zum trinken an. Masaki schaute mich nicht an und wischte das Kondenswasser, welches sich am Glas gebildet hatte, herum.

“Nein, dass war widerlich! Aber du hattest so einen Blackout, dass du nicht gemerkt hast, was ich in dieser Nacht mit dir angestellt hab.”

Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Ich griff mir an den Kopf und dachte noch mal genau nach. Nichts! Ich konnte mich wirklich nur an den Eimer und dessen Inhalt erinnern.

“Und das wäre?” Ich wollte es eigentlich gar nicht so genau wissen, aber unwissend sterben ist auch nicht mein Fall.

“Keine Sorge! Es war nur ein Kuss. Ich konnte mich gerade so beherrschen und außerdem war ich ja..” Er wollte oder konnte nicht weitersprechen, aber ich hatte eine Ahnung was er sagen wollte.

..war ich ja zu der Zeit mit Tetsuhiro zusammen.”
 

“Verstehe.. Aber was willst du mit mir besprechen?”
 

Ich sah Masaki direkt in seine müden Augen. Er schien einen langen Tag hinter sich zu haben.

“Ich habe heute Vormittag deine Eltern getroffen. Wir haben uns unterhalten und dabei sind Dinge zu Sprache gekommen, die mich doch sehr verwundert haben.”

Er stellte sein Glas ab und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. Sein Blick war Messerscharf.

“Und die wären? Bestimmt meine Scheidung! Sie sind darüber nicht gerade erfreut!”

Ich hielt seinem Blick stand während er tief seufzte.

“Falsch! Was in aller Welt hast du nur getan? Ihnen zu erzählen, dass Tetsuhiro mich damals verführt hat? Es fielen Wörter wie Erpressung und krank! Es sei alles seine Schuld gewesen? Am Ende haben sie mich sogar um Verzeihung, wegen ihrem missratenen Sohn, gebeten! Ich stand da, wie der letzte Idiot Kunihiro!”

Er schrie mich ohne Rücksicht an, aber er hatte ja Recht.

”Der, der mich am meisten ablehnt,..bist du!”

Das waren die Worte meines Bruders, als ich ihn damals in Nagoya besucht hatte, um ihn zu meiner Hochzeit einzuladen.
 

“Ich habe Eure Familie zerstört! Und am Schlimmsten kommt Tetsuhiro dabei weg! Wo wohnt er, sagtest du? Nagoya?”

Ich nickte nur und wartete darauf, dass er mich weiter anschrie.

“Verdammt, er hat meinetwegen so sehr gelitten und seine Familie steht auch nicht hinter ihm! Was ich ihm angetan habe, werde ich mir nie verzeihen!”

Er kauerte sich zusammen und aus seinen Augen liefen unaufhörlich Tränen. In diesem Moment konnte ich nicht anders und nahm ihn in die Arme.

Masaki wehrte sich dagegen, aber ich lies nicht locker.

“Hör mir zu! Ich bringe es in Ordnung, okay?” Er versuchte weiterhin sich zu befreien, aber nur halbherzig. Schließlich gab er es ganz auf und krallte sich stattdessen in mein Hemd.

“Wie willst du das machen? Gerade du!”

Eine gute Frage. Ich hatte keine Idee, wie ich es anstellen sollte alle Seiten wieder zusammen zu bringen.

Meine Eltern würden wohl erst verzeihen, wenn Tetsuhiro bettelnd auf Knien angekrochen käme. Am besten mit einer wunderschönen Frau an seiner Seite, die er ihnen als seine Verlobte vorstellen würde.

Und der Gipfel wäre dann, wenn ich verkünden würde, dass ich und meine Ex es noch mal miteinander probieren würden.

Aber ich brauchte mir nichts vorzumachen. Das alles würde nicht in hundert Jahren passieren.

“Siehst du? Du weißt es nicht!” Er hörte nicht auf zu weinen. In all den Jahren hatte sich wohl eine Menge in ihm aufgestaut. Und das Treffen mit meinen Eltern hatte Masaki den Rest gegeben.

Obwohl ich ihm schon mal gesagt hatte, dass mein Bruder glücklich in Nagoya ist, konnte er sich nicht selbst verzeihen.

Ich musste etwas unternehmen und entschied mich erst einmal dafür, ein Treffen zwischen den Beiden zu arrangieren. Es musste ein Wink des Schicksals sein, dass Tetsuhiro gerade heute angerufen hatte und seinen besuch angekündigt hatte.

Wenn es klappen sollte, würde ich mich bei seinem Sempai dafür bedanken müssen, dass er unbedingt seinen Urlaub in Fukuoka verbringen wollte.

“Willst du ihn sehen Masaki?” Er zuckte kurz zusammen und nickte kaum merklich.

“Er macht Urlaub, mit seinem Freund oder was auch immer, hier. Ist ein wenig undurchsichtig.”

Ich lies ihn los und gab ihm ein Taschentuch aus meiner Hosentasche. Laut schnäuzte er hinein und sah mich wieder an. Diesmal eher dankbar als böse.

“Undurchsichtig? Wie soll ich das verstehen?”

Wieder eine Frage, auf die ich keine Antwort wusste.

“Das kann er dir selbst erklären, wenn es soweit ist. Er ruft morgen an und sagt mir, wann er genau kommen wird. Kannst du dir so kurzfristig frei nehmen?”

Er schien verwirrt zu sein. Bestimmt darüber, was ich über tetsuhiros Sempai gesagt hatte. Aber ich wusste wirklich nicht was da abging. Ich hatte ihn auch nie gefragt.
 

“Und was ist, wenn er mich gar nicht sehen will?”

Das konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Mein Bruder war längst über die ganze Sache hinweg und nachtragend war er noch nie gewesen.

“Er wird sich freuen, glaub mir!” Ich nahm den letzten Schluck aus meinem Glas, lehnte mich an und schloss die Augen. Das Sofa war so weich und bequem. Außerdem war es schon spät und der Alkohol machte mich noch müder als ich es eh schon war.

Plötzlich spürte ich Masakis heißen Oberkörper auf mir. Sein Herz klopfte so sehr, dass ich es durch den Stoff hindurch spüren konnte.

“Meinst du wirklich?

Ohne jede Bewegung lagen wir einfach so da und lauschten der Stille um uns. Nur das ticken der Uhr war zu hören.

“Ja..” Ich hauchte es nur noch, denn ich war kurz davor einzuschlafen.

“Los, komm wir gehen ins Bett.” Masaki erhob sich von mir und sofort vermisste ich die Wärme und Schwere seines Körpers. Das konnte doch nicht normal sein!
 

“Wäre es nicht besser, wenn ich nach Hause gehe?”

Unsicher über sein Angebot stand ich sofort auf und wollte in den Flur gehen. Masaki hielt mich am Arm fest und seufzte.

“Es ist Weihnachten Kunihiro! Ich kann mich beherrschen, also brauchst du keine Angst haben. Ich werde dir nie wieder so etwas antun!”

Ich gab auf und folgte ihm in sein Schlafzimmer. Im Dunkeln zogen wir uns aus und während Masaki sich auf die Bettkante setzte, sah ich aus dem Fenster.

Der Schnee fiel noch immer herab und verwandelte die ganze Stadt in ein weißes Wintermärchen. Der Wetterbericht sagte voraus, dass es ein langes Märchen werden würde.

“Nun komm schon! Ich hab mein Hobby aufgegeben..” Masaki hatte sich mittlerweile schon hingelegt und unter seiner Decke verkrochen.

“Keine Handschellen?”

Ich legte mich neben ihn zog mir die Decke bis über die Nase. Da traf mich wieder Masakis Geruch. Unauffällig nahm ich ihn in mir auf und entspannte meinen Körper.

“Danke!” Er murmelte es nur ganz leise und drehte sich zu mir.

“Mh?” Ich konnte sein Gesicht gut erkennen. Trotz der Dunkelheit und der Tatsache, dass ich keine Brille trug.

“Dafür!”, sagte er, zog meinen Arm hoch und kuschelte sich mit seinem kopf an meine Schulter. Ich wusste nicht so recht, wie ich reagieren sollte und blieb einfach stumm liegen.

“Du bist wirklich..egal.” Er griff nach meinen Arm und legte ihn so um sich, dass ich ihn damit an mich drückte.

“Wenn es dich nicht stört, dann lass uns so schlafen, ja?”
 

So langsam bekam ich das Gefühl, dass nicht nur er es war, der sich hier beherrschen musste.
 

“Gute Nacht Masaki.”

Er rückte noch etwas näher und legte seine Hand auf meinen Bauch. Ich schloss die Augen und versuchte mein Herz zu beruhigen.
 

“Gute Nacht Kunihiro..”
 


 

Stille Nacht? ~Ende~
 

So, dass 2. Kappi ist fertig. Ich hab nachts immer so so viel Zeit. ^^ Viel Spaß beim lesen.

Wie von Sinnen..

Am nächsten Morgen wachte ich, für meine Verhältnisse, sehr spät auf. Die Tatsache, dass ich meinen Arm nicht spüren konnte, ließ mich vermuten, dass Masaki die Ganze Nacht darauf geschlafen hatte. Als ich mich aber umsah, war ich allein im Bett.

Ich hörte das Rauschen im Badezimmer, was wohl bedeutete dass er unter der Dusche stand. Das ließ mich erleichtert aufatmen, aber warum eigentlich?

Ich erhob mich und blieb stumm auf der Bettkante sitzen, um noch ein Weilchen aus dem Fenster zu starren. Die Sonne schien glitzernd auf die Schneedecke und erhellte so die ganze Umgebung.
 

Als plötzlich mein Handy klingelte, fuhr ich hoch und suchte in meiner Hose danach. Ein Blick auf das Display zeigte mir, dass es mein Bruder war. Es war eine Mail, die mir sagte, dass er und sein Sempai gegen 16 Uhr in Fukuoka eintreffen würden. Nun fragte er, ob wir uns am Abend treffen wollten.

Ich war alles andere als dagegen, aber ich wusste nicht recht, ob ich Tetsuhiro wirklich darum bitten sollte, sich mit Masaki auszusprechen. Ihn im Dunkeln lassen, nichts zu erzählen und Masaki einfach zum Treffen mitnehmen, wäre auch eine Alternative.

*Welche würde wohl besser sein?*
 

Das Ganze war so schon kompliziert genug und die Tatsache, dass sein cholerischer Sempai mit von der Partie sein würde, machte es noch schwieriger. Ich sah schon die wilde Prügelei, mit anschließender Übernachtung in der Gemeinschaftszelle vor mir und seufzte.

Es gab kein zurück, denn ich hatte es Masaki mehr oder weniger versprochen und so antwortete ich Tetsuhiro, dass wir uns in der Bar ihres Hotels, treffen würden. Masaki erwähnte ich nicht und entschied mich damit für die Konfrontationsmethode.

“Kunihiro! Das Bad ist frei, wenn du dich frisch machen willst!” Ich hatte ihn nicht bemerkt, bis er direkt vor mir stand. Ich sah ihn an und schluckte. Im Zimmer waren bestimmt nicht mehr als 17° C, da wir die ganze Nacht das Fenster offen hatten und er stand nur mit einem Handtuch um die Hüften, vor mir.

“Was denn? Gefalle ich dir nackt?” Er fuhr sich verführerisch durchs Haar und grinste.

“Zieh dir lieber was an, ansonsten wirst du noch krank!” Ich drehte mich um und verschwand so schnell wie möglich im Bad. Ich musste wissen, wie mein Gesicht aussah, denn eine Vorahnung sagte mir, dass ich hochrot war.

*Bingo!*
 

Das Wasser, dass ich mir ins Gesicht schüttete war bei Weitem nicht kalt genug um mich abzukühlen. Was tat ich hier überhaupt und wieso stellte ich mich an, wie ein kleiner verliebter Gründschüler?

Nach 10 Minuten befand ich mich als erfrischt, sauber und so weit vorzeigbar, dass ich das Bad verließ. Es roch nach frischen Kaffee und ich hörte Masaki in der Küche herumwuseln.

Als ich den kleinen Raum betrat und den hübsch gedeckten Tisch sah, musste ich unweigerlich an meine Exfrau denken. Sie hatte das auch jeden Morgen getan und ich hielt das immer für eine Selbstverständlichkeit.

Im Nachhinein bewundere ich sie dafür, dass sie meine Gleichgültigkeit ertragen hatte.

“Setz dich, sonst wird der Kaffee kalt!”, schnauzte mich Masaki plötzlich an und ich tat, wie er befohlen hatte.

“Hast du gut geschlafen?”, fragte er mich nebenbei, da er sehr mit seiner Zeitung beschäftigt war.

“Ja, hab ich.” Ich antworte nur knapp und ließ es aus, ihm von meinen tauben Arm zu erzählen.

“Gut zu hören…aber wusstest du, dass du schnarchst wie ein Holzfäller? Neben dir zu schlafen ist eine Qual!”

Ich sah auf, die Kaffeetasse in der Hand und mit einen Gefühl der wahren Belustigung.

“Du wolltest, dass ich über Nacht bleibe. Hättest mich ja wecken können.”

Masaki klappte die Zeitung zu und warf sie auf die Arbeitsfläche. “Das hab ich probiert, aber dein Schlaf ähnelt dem, einer Leiche!”

Ich musste kichern und das schien ihn noch mehr zu verärgern.

“Lach nicht!”

“Schon gut! Ich hör auf zu lachen und es wird ja sicherlich nicht mehr vorkommen.” Masaki sah mich fragend an und schüttete sich Unmengen an Zucker in seinen Kaffee.

*Er war schon immer ein Süßer!*

“Naja, wie oft werde ich in Zukunft bei dir übernachten?”

Masaki sah mich enttäuscht an und dadurch fühlte ich mich plötzlich schlecht. Hatte ich wieder einmal etwas Falsches gesagt?

“Mh, du hast wohl Recht.”, sagte er und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Tasse. Ob der Kaffee ihm wirklich schmeckte? Mit dem Zuckergehalt musste es einem doch alle Geschmacksknospen verätzen.

“Wenn du allerdings auf diese nächtlichen Störungen stehst, dann kann ich das gern für dich wiederholen..”
 

Ich trank meinen Kaffee schwarz wie er war und verschluckte mich prompt. Wo zum Teufel hatte er Kaffee kochen gelernt? Das Zeug war so stark, dass es vermutlich Tote zum Leben erwecken konnte.

“Ich mag ihn etwas stärker, willst du Milch oder Zucker?” Masaki hielt mir die Zuckerdose vor die Nase, aber ich winkte nur ab.

“Nein, lieber nicht.”

Es kam mir ein Spielzeug in den Sinn, mit dem ich als Kind immer gespielt hatte. Ein kleines Auto das man aufziehen konnte und das dann losraste wie vom Affen gebissen.

Wenn ich das Gebräu noch mit Zucker verfeinern würde, würde ich mit Sicherheit genauso losrasen.

“Okay, dann nicht.”, sagte Masaki und stellte alles wieder an seinen Platz.

“Hör mal Masaki..was hast du heute Abend vor?”

“Nichts. Über Weihnachten hab ich frei, aber wieso fragst du? Willst du mit mir ausgehen?” Er hatte seinen Kopf mit den Händen aufgestützt und sah mich mit einem ungemein belustigten Gesichtsausdruck an.

“Nenn es wie du willst, aber ich hab vor mich heute Abend mit Tetsuhiro zu treffen. Als du duschen warst, hab ich eine Nachricht von ihm bekommen und er würde sich gern mit uns treffen.”
 

Ich hatte absichtlich ein ´uns´ daraus gemacht, da ich das Gefühl hatte, dass es besser so war. Masakis Gesichtsausdruck hatte sich augenblicklich von belustigt zu todernst geändert.

“Ist das dein Ernst? Er will mich wirklich sehen?”

Ich log wirklich ungern, aber heute tat ich es ständig.

“Ja, aber ich warn dich lieber vor. Sein Sempai wird dabei sein und glaub mir, wenn ich sage, dass der cholerisch und aggressiv ist. Leg dich bloß nicht mit dem an, wenn dir dein Leben lieb ist.”

Bei den Gedanken an den Kerl, bekam ich Herzklopfen. Nicht weil ich ihn anziehend fand, sondern eher aus Angst.

“Ach, so schlimm kann der nicht sein, wenn Tetsuhiro in ihn verliebt ist.” Masaki lächelte mich an und trank seine Tasse leer.

“Du kennst den nicht und ich glaub ehrlich gesagt, dass mein Bruder war nicht ganz bei Sinnen war, als er sich in ihn verliebt hat. Aber ich häng mich da nicht rein.”

Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und massierte über meine Schläfen, denn der Kaffee fing an zu wirken.
 

“Nicht die Sinnen? Kunihiro, dass bestätigt nur wieder, dass du keine Ahnung von Liebe hast. Glaubst du, dass ich bei Sinnen war, als ich mich in dich verliebt habe? Als ob man sich es aussuchen könnte, in wen man sich verliebt.” Er sah mich mit einer Mischung aus Traurigkeit und Missmut an, ehe er aufstand und die Tassen wegräumte.

Ich stand auf, um ihm zu helfen aber er winkte nur ab. “Lass nur, ich mach das schon. Wann ist denn das Treffen?”, fragte Masaki, während er die Tassen ausspülte und zum trocknen hinstellte.

“So gegen 20 Uhr in der Bar seines Hotels. Ist von hier aus gesehen, am anderen Ende der Stadt.”, erklärte ich und lehnte mich mit den Rücken an den Kühlschrank.

“Okay, dann haben wir ja noch Zeit.”

Ich sah ihn fragend an, denn für mich hörte sich es so an, als würde noch was kommen.
 

Langsam kam er auf mich zu und ehe ich reagieren konnte, drückten mich zwei nasse Hände mit voller Kraft an den Kühlschrank. Im nächsten Moment sah mir Masaki von unten in die Augen und ich musste schlucken.

Konnten Augen weinen, ohne Tränen zu vergießen?

*Anscheinend schon..*
 

“Kunihiro…ich bin nicht bei Sinnen, aber wer ist das schon, wenn sein Liebster einen so Nahe ist..” Er lachte bitter und ich konnte auch nichts darauf erwidern, denn ich merkte, wie sein Duft in meine Nase zog und langsam mein Gehirn lahmlegte.

Wie automatisch legte ich meine Hand auf seinen Kopf und zog ihn so an meine Brust.

“Wenn du weiter so lieb zu mir bist, dann vergesse ich noch mein Versprechen, dich nicht mehr auf diese Weise zu nehmen.”

Ich erinnerte mich dunkel an dieses Versprechen und seufzte. So langsam bekam ich einen Eindruck davon, was es hieß ohne Sinn und Verstand zu handeln, denn ich umfasste Masakis Gesicht und zog ihn an mich. Unsere Lippen trafen sich und der Rest meines Gehirns verabschiedete sich in den Urlaub.

Masaki machte keine Anstalten aufzuhören zu wollen oder mich abzuweisen.

Im Gegenteil, mir kam es so vor, als wolle er nie wieder aufhören.

Langsam, aber bestimmt zog er mich, mit sich ins Schlafzimmer, während ich schon an seinem Hemd herumzupfte.

Er löste sich von mir und setzte sich auf die Bettkante.

“Kunihiro. Ich will gerade nichts anderes, ausser dich zu spüren! Das ist eigentlich total dumm und selbstzerstörerisch von mir, aber ich kann einfach nicht anders.”

Ich setzte mich neben ihn und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände.

“Lass uns gemeinsam dumm sein, denn ich bin wie von Sinnen, wenn du in meiner Nähe bist…”
 

Ich schloss die Augen und wartete darauf, dass Masaki und ich gemeinsam die Grenzen der Dummheit genießen würden.
 

Wie von Sinnen ~ENDE~
 


 

Ja, ich hör an einer unpassenden Stelle auf, aber ich brauch seelische Vorbereitung für das nächste Kappi. Dieses wird dann 100%ig ein pures “adult” sein.

Ob Kunihiro schon verliebt ist? Ich denke schon, aber das “Happy End” wird noch etwas warten müssen. ^^/

Danke an meine Leser, Muse, Boys like Girls, Kinya Kotani und die fleißigen Freischalter. ^^

Bis zum nächsten Mal!

Der Klotz im Bett

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alkohol gewünscht~

Da lagen wir nun eng aneinandergekuschelt. Weder ich, noch Masaki hatten das Bedürfnis miteinander zu sprechen. Wenn ich ehrlich war, hätte ich ohnehin nicht gewusst, was ich ihm hätte sagen sollen. Das es schön war? Das es mich verwirrte? Das ich Angst hatte? Das alles traf zwar zu, aber damit musste ich selber fertig werden. Masaki hatte ohnehin genug mit seinen Schuldgefühlen gegenüber Tetsuhiro zu kämpfen, da musste ich ihn nicht noch mehr zusetzen.
 

Die Uhr tickte unaufhörlich und wurde anscheinend immer lauter. Masaki rollte sich aus unserer Umarmung und setzte sich auf die Bettkante. Ich sah ihm etwas melancholisch hinterher, bewunderte seinen etwas knöchrigen Rücken.

“Was hältst du davon, wenn wir in die Stadt gehen? Es ist noch immer Weihnachten und hier fällt mir die Decke auf den Kopf.”, sagte er und ich musste ihn Recht geben. Die Zeit verging nicht schneller, nur weil man es sich wünschte. Allerdings war mir noch immer nicht wohl dabei, meinem Bruder verschwiegen zu haben, dass ich Masaki zu unserem Treffen mitbrachte.

“Und wohin möchtest du?”, fragte ich ihn, da ich bei solchen Dingen etwas unkreativ war. Mal ins Kino, oder einen Kaffee trinken gehen okay, aber das schien mir als Unternehmung mit Masaki nicht angemessen genug.

“Lass uns ins Kaufhaus gehen, ich brauche noch ein Geschenk für Tetsuhiro. Ich will ihm eine Kleinigkeit schenken, weil doch Weihnachten ist.” Ich zog eine Augenbraue hoch, setzte meine Brille auf und stand langsam auf. Meinem Bruder wollte er etwas schenken, aber was war mit mir? Ich hatte nichts bekommen~

Was war das für ein Gefühl, dass sich in mir breit machte? Ich konnte es nicht wirklich bestimmen, nur das es mir damals, als ich die Beiden miteinander erwischt hatte, ähnlich gefühlt hatte.
 

“Gut, dann lass uns gehen. Ich könnte wetten, dass durch den Schneefall die Bahnen nur unregelmäßig fahren.” Ich zog mich an und Masaki tat es mir gleich. Als wir die die Haustür hinter uns schlossen, sahen wir erst, dass der Schnee wirklich recht hoch hier lag. Das kam sehr selten vor, fiel die Temperatur nur sehr selten in die Minusgrade. Aber wenigstens schneite es nicht mehr.

Wir liefen noch immer recht ruhig in Richtung U-Bahnhof, doch plötzlich wurde ich eiskalt aus meinen Gedanken gerissen. Masaki hatte mir einen Schneeball an die Schulter geworfen, dessen Kälte nun durch meinen Schal kroch.

“Hihi, war es kalt?” Er schien seinen Spaß zu haben und schlitterte auf einer eingefrorenen Pfütze herum.

“Ja, was dachtest du denn?” Ich war ihm nicht böse, fand es eher erstaunlich wie offen er hier herumspielte. Beinahe wie ein Kind~

Ich schnappte mir auch etwas Schnee, der doch schon recht matschig war und warf diesen dann nach ihm. Masaki hatte damit wohl schon gerechnet und zog den Kopf ein. Grinsend und durch die weiteren Schneebälle, klitschnass, erreichten wir nun die Station und wie durch Zufall kam gerade die richtige Bahn.

Wir stiegen schnell ein und setzten uns ans Fenster. Wir waren so gut wie allein hier.
 

“Wieso hab ich mir überhaupt die Haare gewaschen?” Masaki fuhr sich durch sein Haar und legte sie so nach hinten. Ich fand, damit sah er aus wie diese Typen, die in den Host Clubs arbeiteten, was aber nicht hieß, dass ihm das nicht stand.

“Du hast doch angefangen und ich bin auch nass.”, erwiderte ich und klopfte mir den Schnee vom Mantel.

“Ach komm, nicht so spießig.” Er kicherte und hauchte sich in die Handflächen, um sie aufzuwärmen. Nach ein paar Minuten waren wir auch schon da und stiegen aus. Hier waren schon mehr Menschen, vorwiegend Pärchen. Zum Einkaufszentrum war es nicht weit, nur etwa 5 Rolltreppen und 3 gläserne Türen.

Schon von weitem sah man, dass hier noch immer das große Weihnachtsgeschäft lief. Und Masaki stürzte sich direkt ins Getümmel. Ich kam mir vor wie ein typischer Mann, der von seiner Freundin zum einkaufen gezwungen wurde. Allerdings war Masaki weder weiblich, noch meine Freundin. Was dachte ich da überhaupt?
 

“Was soll ich ihm schenken? Ich hab doch keine Ahnung, wie er jetzt ist.”, sagte er, während wir durch die Geschenkeabteilung liefen.

“Großartig verändert hat er sich nicht, wenn man davon absieht, dass er ziemlich groß geworden ist.” Mittlerweile war er ja sogar größer als ich.

“Wirklich? Er ist sicher ein stattlicher Kerl und gut sah er ja schon immer aus. Hast du nicht mal ein Foto?”, fragte er mich und ich schüttelte mit dem Kopf. Ich hatte nur Fotos aus unserer Jugend, doch die trug ich nicht bei mir.

“Schenk ihm doch eine Flasche Sake, oder Pralinen.”, gab ich als Vorschlag an, doch Masaki lachte nur.

“Na klar, Pralinen. Wie sieht das denn aus? So was schenkt man doch nur seinem Partner, oder richtig guten Freunden. Und Alkohol? Ich weiß nicht, dass ist unkreativ. Obwohl er ja schon immer viel vertragen hat, mehr als du jedenfalls.”

Na klar, verglich er mich jetzt mit meinen Bruder? Wir waren unterschiedlicher, wie es nicht sein konnte. Tetsuhiro war optimistisch in jeder Situation, offen für alles und herzensgut. Ich hingegen war zugeknöpft, langweilig und oft pessimistisch.
 

“Was ist denn? Du kuckst so angesäuert. Ich sag doch nur die Wahrheit Kunihiro.” Er hatte ja Recht, nur wieder kam dieses Gefühl von Neid in mir hoch.

“Schon gut, nimm einfach etwas, dass dir gefällt. Dann wird auch Tetsuhiro gefallen.” Da war ich mir zumindest sicher, aber ob es seinem Sempai auch gefiel war eine andere Frage.

“Wie du meinst, ich hatte nur eben das Gefühl, dass du etwas eifersüchtig ausgesehen hast. Vorhin auch schon, als ich meinte dass ich ihm etwas schenken will.”

Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn entgeistert an. “Eifersüchtig? Ich? Aber sicher doch, alles klar.” Ich ging nun an ihm vorbei und sah mir irgendwelche Kristallgläser an. Die Dinger würden meiner Mutter sicher gefallen, so altmodisch wie die gearbeitet waren.

Masaki beobachtete mich, dass spürte ich genau, aber ich reagierte nicht. Ich musste darüber nachdenken, ob er vielleicht recht hatte. Aber ich hatte keinen Vergleich.
 

Ein paar Minuten später sah ich auf und bemerkte, dass Masaki bereits an der Kasse war. Er lies etwas einpacken, um genau zu sein zwei Geschenke.

Als die Verkäuferin fertig war, kam er zu mir und lächelte. “Ich bin fertig, wir können gehen. Es sei denn, du willst noch diese omahalften Gläser kaufen.”

Das wollte ich mit Sicherheit nicht, also winkte ich ab. “Nein danke, die sind wirklich nicht schön. Was hast du denn nun gekauft, wenn man fragen darf?” Klar war ich neugierig, wer wäre das nicht gewesen.

“Du bist neugierig, aber gut. Es ist eine dieser Taschen mit Stadtemblem drauf.”, erklärte er und ich grinste.

“Okay, und das andere?” Ich hatte doch genau gesehen, dass er zwei Geschenke hatte. “Das verrate ich dir später, dass ist nämlich für dich. Nicht das du wirklich noch eifersüchtig wirst.” Masaki lachte leise und ich sah zur Seite. Er war anscheinend wirklich überzeugt davon, dass ich eifersüchtig war. Ich gab ja zu, ich freute mich, das er etwas für mich gekauft hatte, aber das hieß noch lange nicht, dass es mich stören würde, nichts zu bekommen.

“Es sind auch keine Handschellen, versprochen~” Nun hatte er mich, denn ich wurde leicht rot.
 

“Spinner~”, sagte ich nur und sah auf die Uhr. Mittlerweile war es 14Uhr und das bestätigte auch mein Magen.

“Lass uns was kleines essen gehen, ich hab Hunger.”, schlug ich vor und Masaki schien einverstanden zu sein.

“Okay, warum nicht.” Gesagt, getan. Wir suchten uns ein kleines Cafe, da Masaki in kein teures Restaurant wollte und ich mich strikt weigerte in die allgemein bekannte Fast Food Kette einzukehren.
 

Die Zeit verging recht schnell, denn Masaki erzählte von seiner Arbeit und die für mich doch höchst interessante Kundschaft. Als Kellner passierten einem anscheinend öfters mal lustige Sachen. Wir amüsierten uns prima, so wie früher, vor diesen ganzen Geschehnissen.
 

“Sag mal, sehe ich richtig? Es ist schon fast 5 Uhr?”, fragte mich Masaki plötzlich und ich überprüfte das auf meiner Armbanduhr.

“Ja, ist es. Man vergisst gern mal die Zeit, wenn man in netter Begleitung ist.” War ja auch so, zumindest für mich.

“Kann schon sein, aber wir müssen langsam los, du hast selbst gesagt, Tetsuhiros Hotel ist am anderen Ende der Stadt und der Schnee! Was ist, wenn wir zu spät kommen?” Masaki trank schnell den letzten Schluck seines Kaffees und sah wirklich nervös aus.

“Beruhige dich, wir brauchen doch keine 3 Stunden um dort hin zu kommen.” Ich wollte ihn beruhigen, aber er hatte nur einen genervten Gesichtsausdruck für mich übrig.
 

“Trotzdem, wir brechen auf. Ich will lieber zu früh da sein, als zu spät.” Was konnte ich da noch groß widersprechen? Also bezahlte ich und gemeinsam liefen wir wieder zurück Richtung Bahnhof. Masaki legte einen Schnellschritt an den Tag, dass ich Mühe hatte, hinterher zu kommen.

“Renn doch nicht so~”, japste ich, doch der Kerl kannte kein erbarmen. Er hatte es anscheinend wirklich eilig Tetsuhiro zu sehen. Ich wollte ihn auch sehen, aber sein Sempai löste in mir eher das Gefühl aus, dass ich wegrennen wollte.

Wir passierten die Absperrung und sprangen regelrecht in die Bahn.

“Ich kann nicht mehr.”, sagte ich seufzend und setzte mich auf den erstbesten freien Platz, den ich sah.
 

“Du bist nicht wirklich in Form..du keuchst wie ein Opa, der sein Leben lang Pfeife geraucht hat.” Na klasse, das wurde immer besser.

Masaki setzte sich neben mich und zog ein Taschentuch hervor.

“Hier, damit kannst du dir den Schweiß von der Stirn wischen.” Ich nahm es dankend an und lehnte mich dann zurück.

Leider gab mir der Umstand, dass wir dreimal umsteigen mussten, kaum eine längere Erholungspause. Viel zu früh, wie ich es schon geahnt hatte, kamen wir an und verließen den Bahnhof.

“Und jetzt? Es ist erst kurz nach 19 Uhr..willst du eine Stunde lang in der Hotelbar warten?”, fragte ich Masaki der lässig neben mir herlief.

“Warum nicht, es sei denn du willst einen Quickie auf der Herrentoilette.” Was war das denn für ein Spruch. Frech wie immer, wenn auch etwas übertrieben. Ich schob das auf seine Nervosität.

Er erwartete sicherlich eine negative Reaktion von mir, aber den Gefallen tat ich ihm nicht.
 

“Na klar, wollte ich schon immer mal machen~” Es klang etwas steif, daher würde er es mir gar nicht erst abnehmen. Masaki lachte schallend und kam vor dem Eingang des Hotels zum stehen.

“Hihi, dass traust du dir sowieso nicht und außerdem hab ich nicht gesagt, dass ich mich dafür bereitstelle.”

Ich runzelte die Stirn. Der Kerl, ich verstand ihn manchmal wirklich nicht. Wir gingen dann hinein und sahen uns um. Von Tetsuhiro und dessen Lover war nichts zu sehen. Hätte mich auch sehr gewundert, wenn es anders gewesen wäre.

Wir gingen zur Bar und bekamen einen kleinen Tisch zugewiesen. Von dort aus sah man gut ins Foyer. So konnten wir wenigstens nicht überrascht werden.

Ich bestellte zwei Wasser, die der Barkeeper auch schnell servierte. Masaki tippte mit seinen schlanken Fingern auf die Tischplatte. Er war nervös und mich steckte er mit dieser Geste an. Die zeit verging nur schleppend und viel redeten wir auch nicht. Ich machte mir Sorgen, wie Tetsuhiro auf Masaki nun reagieren würde. Und war der dann sauer auf mich, da ich meinem Bruder verschwiegen hatte, dass ich ihn mitbrachte?

*Wahrscheinlich*
 

Plötzlich hörte man laute Stimmen aus Richtung der Rezeption. Anscheinend beschwerte sich da jemand lautstark über die Zimmer. “Ich verlange ein eigenes Zimmer!”, brüllte es.

“Aber wir haben keine freien Zimmer und laut Buchung ist alles richtig. Ein Doppelzimmer, keine zwei Einzelzimmer~”, erklärte die Frau an der Rezeption noch immer freundlich.

“Das ist mir egal, ich verlange sofort ein Einzelzimmer!” Der Herr gab anscheinend nicht auf und Masaki kicherte.

“Der klingt ganz schön aggressiv~” Ich konnte Masakis Freude gerade nicht teilen, denn der Typ war niemand anderes als Soichi Tatsumi, Tetsuhiros Sempai und Angebeteter.
 

Wenn der jetzt schon sauer war, dann würde das Treffen sicher in einem Desaster enden. Ich wurde bleich und Masaki sah mich besorgt an.

“Was ist los? Ist dir nicht gut?”, fragte er leise.

“Noch, aber der Herr mit der aggressiven Art ist Tetsuhiros Sempai.” Masaki grinste noch immer.

“Echt jetzt? Hallelujah, der ist ja sehr temperamentvoll~” Mehr hatte er nicht dazu zu sagen? Mir machte der Kerl gerade mehr Angst.
 

“Saftladen, ich geh trinken~”, zeterte er weiter, doch eines war klar. Er würde jetzt hier her kommen und mich auch sicher sehen. Soichi Tatsumi bog um die Ecke, mit einem Blick der mörderisch war und streifte mein Gesichtsfeld.

Er blieb stehen und musterte mich.

“Wir kennen uns, richtig?”, fragte er und kam an unseren Tisch. Ich stand auf und verbeugte mich kurz.

“Ja, ich bin Kunihiro Morinaga.” Er nickte nur. “Ja, guten Abend. Sie sind früh dran. Ihr Bruder ist noch auf seinem, nein, unserem Zimmer.” Letzteres sagte er etwas genervt. “Und wer ist ihre Begleitung?”, fragte er nun und Masaki stand souverän auf. “Guten Abend, ich bin Junya Masaki.” Bei Soichi machte es sofort ‘klick’ und sein Blick wurde sofort wieder biestig und angriffslustig.

“Ich hab von ihnen gehört~”, sagte der Langhaarige nur und ich konnte die Blitze fast greifen. Masaki lies sich nicht beirren.

“Ich auch von Ihnen~”
 

Die Zwei musterten sich an, wie zwei Boxer im Ring. Die Glocke würde sicher gleich schlagen. Ich war dann wohl der Schiedsrichter.

Aber dann bog Tetsuhiro um die Ecke und sah uns verwirrt an.

“Masaki? Bist du es?”, fragte er zaghaft und der Kopf seines Sempais schnellte augenblicklich herum. Er hatte wohl eine andere Reaktion erwartet.

Tetsuhiro kam zu uns und umarmte Masaki einfach. Ich hatte ja damit gerechnet, dass er sich freut, ihn zu sehen, aber so sehr? Meine Blicke trafen Soichis und es war der gleiche Ausdruck darin, wie in meinen eigenen.

“Du bist es wirklich~ Ich bin so froh dich zu sehen, gut schaust du aus.” Masaki lächelte nur zufrieden und Tetsuhiro tat es ihm gleich.
 

“Alkohol~”, sagte Soichi leise, ging an die Bar und ich folgte ihm~

“Gute Idee…”
 

Alkohol erwünscht ~ENDE~
 


 

Ja, ich habe sehr lange gebraucht, Schande über mein Haupt. Ich habe dafür beschlossen, dass ich diese FF als erstes abschließen werde. Allein schon, wegen der aktuellen Geschehnisse in VT. An sich schreib ich das Original ja um, was mir eigentlich nicht sonderlich gefällt. Aber das ist meine eigene Schuld, weil ich so lange gebraucht habe. Wie dem auch sei, ich habe Morinaga ähnlich wie im Original auf Masaki reagieren lassen, weil das anders auch nicht ging. Der Höhepunkt der Geschichte ist hier fast erreicht. Das nächste Kapitel wird das Finale einläuten. Ich danke wie immer meinen Lesern und Kommischreibern, den Animexx Freischaltern und SID, SIGN und X Japan für die musikalische Unterstützung~ B is zum nächsten Mal. ^^'



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  KasiaPOL
2020-07-13T17:18:16+00:00 13.07.2020 19:18
Diese Geschichte ist einfach super! Ich liebe sie! :D Ich bereue, dass ich die letzte Kapitel nicht lesen kann! :( Ich bin nicht Bürgerin des Deutschlands und ich kann nicht mein Alter beweisen.
Ist es möglich deine Geschichte auf eine andere Webseite zu lesen? :3
Von:  DarkVictory
2014-12-31T03:28:43+00:00 31.12.2014 04:28
sorry, aba ich kann grad net anders, als dir scho wida ein Kommie dazulassn XD Also wie imma VERY HOT und HEIß, oda anders g'sagt voll FETT -> Fett HEIß und Fett Sexy x33 die beidn sind einfach nur zu sexy zusammen >///< *dir nen MEGA RIEESEN GOLDEN GLOBE aus Kristall für des allerheißeste Yaoi Kapi überreich*
lg DarkVictory
ps. wunder dich net, wenn ich evtl. noch öfter schreib XD
Von:  DarkVictory
2014-09-13T00:00:07+00:00 13.09.2014 02:00
Auch wenn ich des heiße Kapi imma und imma wieda les, ich kann nix andres sagn als HEIß HEIß und sehr verführerisch hrrr >///< ich find es is mehr scho Yaoi *dir nen RIESEN GOLDEN GLOBE fürs "most HOTTEST Yaoi" Kapi überreich*
lg DarkVictory
ps. mich würdn deine Erläuterungen scho iwie interessiern ^.~
Von:  Boss_Dallas
2014-08-25T23:21:21+00:00 26.08.2014 01:21
So hübsch... Ich mag Pairing Kunihiro+Masaki))
Von:  Boss_Dallas
2014-08-25T23:19:08+00:00 26.08.2014 01:19
Ich will dieses Kapitel lesen, aber ich bin kein Deutscher und habe keine deuthsche Personalausweis, obwohl ich 21 Jahre alt bin... Kannst du schiken mir dieses Kapitel?

lanak92@mail.ru
Von:  maec12
2013-02-19T12:55:27+00:00 19.02.2013 13:55
I can't read the past chapter, even i'm 32 years old :(, can you help me? is really sad not read the complete work.
Antwort von:  KasiaPOL
13.07.2020 19:19
Right... Same here. :C
Von:  Kiushi
2011-04-22T09:35:46+00:00 22.04.2011 11:35
Ich glaube Morinaga wird mit seinem später sturzbetrunkenen Sempai noch seine helle Freude haben :) Allerdings frage ich mich eher wie das dann bei Junya und Kunihiro aussieht...fallen die auch übereinander her? :)
Von:  Yume_Tatsumi
2011-04-21T17:12:01+00:00 21.04.2011 19:12
*freu*
endlich das nächste kapi ^.^
ich vorstellung ist so geil ... soichi und masaki in ein boxring ... wer wird woll gewinnen
Von:  DarkVictory
2011-01-02T05:04:00+00:00 02.01.2011 06:04
Ich fand des Kapi auch einfach nur very HOT °.° man könnt ja sagn, des isch fast scho Lemon x33 die beidn sind einfach nur geilo >///< *dir nen Golden Globe für's heißeste Yaoi Kapi überreich*
Von:  Yume_Tatsumi
2010-10-06T11:34:03+00:00 06.10.2010 13:34
HEIß >//<
zusammen sind die beiden richtig süß


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