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Lifetime

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Lifetime

Es war der Tag vor Weihachten, der heilige Abend, als es anfing zum ersten Mal in diesem Jahr zu schneien. Es waren dicke, dichte Flocken, die langsam, aber in großer Zahl zur Erde schwebten und innerhalb kurzer Zeit eine kleine Schneeschicht bildeten, die immer höher wurde. Es war morgens, als es zu schneien begann und da es jetzt fast Mittag war, lag der Schnee schon fast zehn Zentimeter hoch. Sehr zur Freude der Kinder, die jetzt ausgelassen Schneeballschlachten veranstalten konnten und mit den Kindern aus der Nachbarschaft Wettbewerbe, wer den größten und schönsten Schneemann bauen konnte, hielten.

Nicht aber der 12 jährige Junge eines großen Unternehmen, das sich auf Spielwaren und Süßigkeiten spezialisiert hatte. Dieser Junge saß wie an vielen Tagen im vergangenen Jahr an seinem Kieferschreibtisch seines Arbeitszimmers und hatte noch einen Stapel Akten, Urkunden, Beglaubigungen usw. vor sich, so dass er von dem Schnee gar nichts erst mitbekam. Im Gegensatz zu seinem Butler. Dieser stand hinter dem großen Lederstuhl des jungen Phantomhive mit dem Gesicht zum Fenster und beobachtete, wie die weiteren Angestellten des Hauses, Brad, Finnian und Meirin, im Schnee tollten, als hätten sie nie zuvor welchen gesehen.

Der Butler drehte sich nach einer Weile wieder weg und widmete sich seinem jungen Herrn. „Wisst Ihr welcher Tag heute ist?“ fragte er leise und geschäftsmäßig, um den Jungen nicht in seiner Konzentration zu stören. „Natürlich.“ murmelte Ciel gedankenverloren, „Der 24. Dezember 1888.“ Er schaute auf seine Taschenuhr und murmelte leise: „Die ist ja stehen geblieben...“ und steckte sie wieder weg.

Nun lehnte er sich doch zurück, griff nach der Tasse Tee, die immer für ihn bereit stand und nahm einen geräuschlosen Schluck. „Der Tag, an dem in der Nacht einem Aberglaube nach ein verwirrter, alter Mann im Kostüm ins Haus einbrechen soll, nur um Geschenke da zulassen.“ Sebastian schmunzelte über die Auffassung von Weihnachten des jungen Phantomhive. Er wollte gerade etwas hinzufügen, als Ciel erneut das Wort ergriff: „Dieser Tag dient nur dem Konsum. Ich mag diesen Tag lediglich, da es eine vorzügliche Einnahmequelle ist. Im Dezember werden mehr Waren verkauft, was sich natürlich auch auf Ostern oder dergleichen bezieht.“ Der Junge nahm einen neuen Schluck. Der Butler trat neben ihn und schenkte ihm nach. „Das mag wohl sein, junger Herr“, begann er, „Dann müsstet ihr doch auch über das Festessen, das am Tage vor Weihnachten veranstaltet wird, Bescheid wissen, nicht wahr?“ Ciel stellte vorsichtig seine Tasse ab und begutachtete Sebastian argwöhnisch. „Worauf willst du hinaus?“ Sebastian lächelte ihm zu. „Es geht um eine Bitte, die Finnian vor kurzem geäußert hatte. Sie handelte davon, dass er dieses Jahr gerne ganz normal Weihnachten feiern würde. Mit Essen, Geschenken, Tannenbaum ... Nun, mit allem, was dazu gehört.“ Ciel zog skeptisch seine Augenbraue hoch. „Wie du eben sicher mitbekommen hast, mache ich mir nichts aus diesen Feiertagen.“ Er schwieg. „Solange sie mich nich von der Arbeit abhalten, können sie machen was sie wollen.“ stimmte er dann doch zu, nicht aber ohne das Gesicht noch einmal zu einer Grimasse zu verziehen. Dann widmete er sich wieder seinen Unterlagen. Sebastian machte einen Diener und verließ den Raum.

Auf dem Weg zur Haustür, da er wahrgenommen hatte, dass die anderen Angestellte wieder das Haus betreten wollten, kam Sebastian an dem Wohnzimmer vorbei, in dem schon ein geschmückter Baum hervor strahlte und der Kamin bereits mit Girlanden verziert war, zudem noch fünf Strümpfe angehängt waren, auf denen fein säuberlich alle Namen standen (War es nun Absicht oder nicht, dass Tanakas Name fehlte? Er würde es ohnehin nicht bemerken.).

Sebastian lächelte ein weiteres Mal. Der junge Herr hätte gar nicht mehr widersprechen können.

Der Butler kam gerade dann in dem Eingangsbereich an, als die anderen zur Tür herein kamen. Sie schnauften und zitterten noch immer, mehr vor Aufregung als vor Kälte. Ihre Augen glitzerten verspielt und Finny gluckste vergnügt. Was Sebastian allerdings nicht gefiel, war, dass die dicke Winterkleidung bereits vor Wasser zu triefen. „Keinen Schritt weiter.“ knurrte er deswegen nur und keiner der drei Anwesenden wagte es, sich zu widersetzten. Langsam und mit zitternden Hängen schälten sie sich aus den verschieden Schichten, die vor Kälte schützen sollten, worauf Sebastian sich noch wunderte, dass sie sich überhaupt noch bewegen konnten. Finnian musste immer wieder von Brad aufgefangen werden, weil er immer wieder drohte zu stürzen, was fatale Auswirkungen auf die Inneneinrichtung hätte.

Seufzend schüttelte Sebastian den Kopf und wies ihnen an, wo sie ihre Kleider zum Trocknen hinhängen sollten. Alle passten auf, dass sie nicht mehr Wasser fallen ließen, als notwendig war, denn sie wussten, wie unangenehm ein wütender Sebastian sein konnte. Meirin eilte, nachdem sie ihren Mantel aufgehängt hatte, zurück und wusch die Wassertropfen auf, die auf den Fliesen keine Herausforderung waren, aber auf dem Teppich länger haltbar waren.

„Nun geh schon.“ sagte Sebastian beschwichtigend, woraufhin Meirin hoch zuckte und den Lappen verkrampft an ihre Brust drückte. „A-a-aber ich m-muss d-d-d-do-“

„Musst du nicht.“ schnitt er ihr höflich das Wort ab. „Ihr solltet euch um das Essen kümmern, dass es heute geben soll.“ Bei diesen Worten horchte Finnian auf und schaute Sebastian mit großen, leuchtenden Augen an: „E-er hat zugestimmt?“ Sebastian nickte. „Solange wir seine Arbeit nicht unterbrechen.“ Der Junge machte Luftsprünge, dass die Erde bebte und Sebastian hielt ihn schnell fest, und lächelte ihn bitterböse an: „Was habe ich eben gesagt?“ Finnian brachte ein nervöses Lachen zustande und nickte beschämt: „Entschuldige bitte, Sebastian.“ Dieser nickte und lies Finny wieder herunter. „Und nun Marsch in die Küche. Finnian und Brad, ihr fangt schon mal damit an den Truthahn aus dem Kühlfach zu holen und eine Bratensoße anzufertigen. Meirin, du läufst in die Stadt und kaufst schnell noch etwas Rotkohl und Kartoffeln. Ich kümmere mich um die Füllung des Truthahnes und den Preiselbeersaft. Danach machen wir uns an den Plumpudding und Mincemeat.“ Die drei salutierten, riefen ein „Ja wohl!“ und liefen sofort los, um ihre aufgetragenen Aufgaben zu erfüllen.

Der Nachmittag kam ihnen viel kürzer vor als sonst, schon fast zu kurz, dass sie sogar Angst hatten, es nicht rechtzeitig zu schaffen. Doch es lief alles wie geplant. Die Füllung und er Preiselbeersaft war ohnehin perfekt, der Truthahn wurde einmal durchgebraten, der Rotkohl und die Kartoffeln waren auch schnell gemacht. Finnian und Meirin machten sich an den Plumpudding, für den Finny noch extra eine silberne Münze auftreiben konnte. Meirin wollte sich mit Sebastian an das Mincemeat machen, als ihr einfiel, dass der Teig dazu mindestens zwei Tage ruhen musste. Sie fiel fast aus allen Wolken, als Sebastian den Kühlschrank öffnete und den Teig hervor holte. Woher ... ? Ach was, dachte Meirin, Hauptsache, er ist da. Nachdem Brad und Finny mit dem Pudding fertig waren, gesellten sie sich zu den anderen Beiden und gemeinsam stachen sie verschiedene Keksformen aus, die sie mit einem fruchtigen Gelee, bestehend aus u.a. Rosinen, Zitronen, Orangen, Äpfeln, Zimt und Rum, bestrichen. Es duftete herrlich weihnachtlich.

Als alles fertig war, nur noch die Kartoffeln mussten noch ein wenig kochen, machten sich Meirin und Finny daran, den Tisch zu decken, wobei Brad aufpassen sollte, etwas, was wirklich nötig war.

Sebastian machte sich unterdessen auf, um Ciel zum Essen zu holen. Dieser saß noch immer an seinem Schreibtisch und arbeitete unerlässlich. „Junger Herr?“ sprach der Butler ihn höflich an. Ciel zuckte kaum merklich auf und brachte ein beherrschtes „Was ist?“ herraus. Sebastian verbeugte sich: „Das Essen wird gerade angerichtet. Ihr solltet nun kommen.“ Ciel lehnte sich zurück, streckte sich herzhaft und nickte. „Ich bin am verhungern.“ Dann stand er auf, noch immer hatte er den Schnee nicht bemerkt, und folgte Sebastian ins Wohnzimmer, das schon vollends geschmückt war.

Ciel blieb überrascht auf der Türschwelle stehen und schaute sich staunend um. Kerzen brannten aus vierarmigen Kerzenständer und ein zarter Zimtgeruch lag in der Luft. Es war Weihnachten. Ciel schaute mit kindlich große Augen auf den Weihnachtsbaum, bis sein Blick auf die Strümpfe am Kamin fielen.

Er wollte gerade etwas sagen, als Finny, der gerade die Kartoffeln herein brachte, laut „Ah!“ rief. Ciel fuhr etwas zusammen und murrte: „Was ist denn nun schon wieder?“ Finny lächete ihn überglücklich an und deutete mit dem Finger nach oben. Nichts Gutes ahnend folgte Ciel der Geste und fand sich direkt unter einem Mistelzweig wieder. Sebastian stand direkt hinter ihm. Ein leichter Rotschimmer breitete sich auf den Wangen des jungen Phantomhive aus. „D-das ist doch vollkommener Blödsinn!“ fluchte er leise. Finny guckte ihn traurig an und senkte den Kopf: „Entschuldigt, junger Herr.“ Auch wenn Ciel nicht an weihnachtliche Feststimmung glaubte, war er dennoch betrübt, den anderen so traurig zu sehen. Murrend drehte er sich zu Sebastian um und murmelte, noch immer mit rosigen Wangen, leise: „Mach schon.“

Sebastian lächelte ihm fröhlich zu, beugte sich herunter, die eine Hand auf der Wange des Jungen abstützend, und gab ihm einen sanften Kuss. Der rote Schimmer auf seinen Wangen verstärkte sich und als er seine Augen langsam öffnete (Ja, er hatte sie geschlossen), wich er Sebastians Blick aus, der auf einmal so viel zärtlicher geworden war, dass er es nicht ertragen konnte und gleichzeitig genoss. Finny lief auf und ab und rief Brad und Meirin immer wieder zu: „Habt ihr das gesehen? Habt ihr das gesehen?!“ Doch sie hatten es nicht gesehen, denn sie waren gerade eben erst ins Wohnzimmer gekommen.

Ciel drehte sich wieder von Sebastian weg und ging gemächlichen Schrittes, wissend, dass Sebastian ihm folgte, zu seinem Platz. Auf dem Tisch stand bereits alles bereit und, das musste er zugeben, roch alles hervorragend. Sebastian schenkte ihm noch seinen High Tea ein, als er dem Jungen sein Essen servierte und ihm im Detail erklärte, woraus es bestand. Lediglich, dass Sebastian ihm zusätzlich etwas zubereitet hatte, dass nicht mit Alkohol versehen war, da dies bei der Bratensoße, dem Pudding und den Keksen der Fall war, fand Ciel alles herrlich. Dennoch war er mit den Gedanken schon wieder bei Morgen, da er noch einen Geschäftstermin wahrzunehmen hatte. Er bestand daraus, dass einer seiner Geschäftspartner mehr Anteile forderte, was an Weihnachten nicht schwer zu erraten war, da die Umsätze stark gestiegen waren, aber so etwas wusste Ciel gut zurück zuweisen.

Mit dem anderen Ohr aber hörte er immer wieder den anderen zu, wie sie lebhaft diskutierten, was sie denn Morgen vom Weihnachtsmann geschenkt bekommen werden. Der junge Phantomhive schüttelte den Kopf, er wollte gerade einwerfen, dass es den Weihnachtsmann ohnehin nicht gab, aber dann spürte er seine Hand auf seiner Schulter. Er schaute auf und Sebastian legte sich einen Fingern auf den Mund. „Psst.“

Der Abend verging viel zu schnell, fanden Finny, Brad und Meirin, Ciel hingegen war es ganz recht (auch wenn er es genossen hatte, es aber nicht zugeben würde). Er stand auf, verabschiedete sich von den Anderen mit der Begründung, er hätte noch ein paar Unterlagen zu vollenden. Betrübt schauten sich die drei an, während Sebastian bereits den Tisch abdeckte. Dann sprang Finny auf: „Wartet, junger Herr!“ Überrascht blieb der Junge stehen, schaute sich verwirrt um, als Finny aus einer Schublade des großen Eichenschrankes längliche, rohrförmige Gebilde zog. „Das müssen wir noch spielen!“ Bei dem Wort „spielen“ horchte der junge Phantomhive auf. Er spielte gerne, egal was, nur musste er aber auch gewinnen.

Langsam kam er wieder zurück, atmete tief durch und schaute Finny auffordernd an. „Ah... Also, das spielt man zu zweit. Jeder bekommt ein Ende in die Hand und dann ziehen beide und dann PENG!“, er machte eine ausladende Geste mit den Armen, „und dann hat einer von den beiden das längere Ende erwischt und hat gewonnen und bekommt das, was da drin ist.“ Seine Augen funkelten. Skeptisch betrachtete Ciel dieses „Spielzeug“, zuckte dann mit den Schultern. Er nahm eines davon und drück das eine Ende Sebastian in die Hand. „Zieh.“ sagte er ohne weiteres. Sebastian lächelte ihm freundlich zu und zog. Es gab einen lauten Knall, der einen fast an einen Pistolenschuss erinnerte, dann flog Konfetti und kleine Luftschlangen durch die Luft. Etwas klapperte auf dem Boden. Der Junge blinzelte überrascht. Hat er auch so etwas in seinen Fabriken hergestellt? Ein Blick auf das Logo, das auf den Christmas Chrackers prangte, schaute, wurde seine Frage beantwortet.

Sebastian hob unterdessen den Gegenstand vom Boden auf und reichte es seinem Herrn. Erst jetzt bemerkte dieser, dass er doch tatsächlich das längere Ende erwischt hatte. Er schnappte sich das kleine Gebilde, betrachtete es, wie er dann feststellte, war es ein Bonbon aus der eigenen Herstellung. Was für ein Geschenk. Er schob ihn sich in den Mund, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging.

Finny, der schon mit seinem eigenen Christmas Chracker beschäftigt war, drückte Brad die andere Seite in die Hand. Er zog mit gewaltigem Schwung daran, das Papier riss mit einem lauten Geräusch und er selbst flog durch den halben Raum, bis er beinahe gegen den schweren Schrank stieß, was Sebastian gerade noch verhindern konnte. Finny schaute sich freudig nervös um: „Ups. Entschuldige Sebastian.“ Der Butler seufzte und nickte: „Sei einfach vorsichtiger.“

Der Rest des Abends verlief friedlich. Sebastian brachte seinen jungen Herrn um Punkt 21 Uhr 30 ins Bett und die Anderen legten sich auch bald schlafen, in stiller Vorfreude, was denn in den Strümpfen wohl stecken mag. Draußen fiel noch immer lautlos der Schnee, den der junge Herr weiterhin nicht bemerkt hatte.

Am nächsten Morgen ist schon in aller Früh helle Aufregung. Man hörte schnelle Schritte, die über den Boden stapften und freudiges Jauchzen. Türen wurden aufgeschlagen und der junge Herr wurde aus seinem Reich der Träume, die meistens nichts schönes waren, weshalb er nicht ganz betrübt darüber war, durch ein entferntes „Fröhliche Weihnachten!“, gerissen. Das hatte er schon lange nicht mehr gehört ... Fröhliche Weihnachten ... Er verdrängte alle Erinnerungen an diesen Tag aus seiner Kindheit und setzte sich auf.

In dem Augenblick kam der dämonische Butler herein und lächelte ihm höflich zu. „Guten Morgen, junger Herr.“ Er schritt zum Fenster herüber, bei dem er die Vorhänge zurück zog. Die aufgehende Sonne, die aber schon unglaublich hell war, wurde durch den Schnee nur noch stärker gemacht, weshalb Ciel den Blick schnell abwendete und sich auf einen dunklen Punkt orientierte. „Habt ihr gut geschlafen?“ fragte Sebastian, der jetzt wieder neben dem Jungen stand. Dieser nickte nur. Sebastian half dem jungen Phantomhive auf und zog ihn um. „Heute gibt es lediglich eine geschäftliche Unternehmungen, junger Herr. Euer Geschäftspartner fordert einen höhere Einkommenszinsen für seine Fabrik. Ein paar Telefonate mit dem Gewerkschaftszweig in London sind noch zu führen und ein Eilschreiben, wegen eines Produktionsfehler und wie ihr diesen zu beheben gedenkt, muss noch abgeschickt werden.“ Ciel nickte erneut. In Gedanken war er schon längst dabei, wie das Problem lösen könnte. Was konnte auch so ein Fehler unterlaufen? Der Verantwortliche wird auf jeden Fall keinen Job mehr besitzen ... nach Weihnachten.

Der Junge wurde vom Butler zum Wohnzimmer geleitet, aus dem die ganzen Geräusche sich zusammen gebraut hatte. Man hörte freudige Rufe, raschelndes Papier und viel Gelächter. Sebastian zog langsam die Tür auf und Ciel konnte auf ein Meer aus Geschenkpapier gucken, das überall verstreut war und mittendrin seine treuen Angestellten und freuten sich über die Kleinigkeiten, die sie bekommen hatte. Er schmunzelte etwas. Ciel von Phantomhive fragte sich, ob Sebastian Weihnachtsmann gespielt hatte, um wenigstens Finny eine Freude zu bereiten, und musste nun schon fast lachen, bei der Vorstellung von Sebastian mit Rauschebart.

Als die drei ihn bemerkten, schauten sie auf und lächelten ihm freudig zu. Er setzte sich seufzend auf seinen Sessel und beobachtete sie weiterhin. Nach einer Weile, als Finny mit dem Öffnen seiner Geschenke fertig war, kam er zu Ciel herüber und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. „J-junger Herr?“ Der Junge stützte seinen Kopf auf der Hand ab und schaute ihn fragend an. „Ihr ... habt auch ein Geschenk bekommen ...“ meinte Finny dann leise. Überrascht schaute der Andere auf. Er? Ein Geschenk? Er schaute zu Sebastian herüber, der ihm aufmunternd zulächelte. Langsam erhob er sich und ging zum Kamin, an dem auch ein roter Strumpf für ihn hing. Ein kleines viereckiges Kästchen mit einer roten Schleife lugte hervor. Ciel nahm es, betrachtete es von allen Seite und öffnete es ohne große Worte. Er hielt nun eine Schatulle aus feinem Holz in der Hand, die er sogleich öffnete. In feiner Watte ausgepolstert, glänzte dem Jungen eine Taschenuhr entgegen, auf dem ein seltsam, alt wirkendes, Ornament prangerte.

Ciel hob sie an der eisernen Schnur hoch und ließ die Uhr vor seinem Gesicht baumeln. Dabei fiel ihm auf, dass aus der Klappe ein Stück Papier hing. Er öffnete die Uhr vorsichtig und tatsächlich lag darin ein Streifen weißes Papier, auf dem in schwarzen Buchstaben in Schönschrift zwei Worte standen. Für den Jungen kam alles auf einmal ganz leise und entfernt vor. Nur er mit der Uhr, die leise tickte. Er steckte die Taschenuhr in die Tasche und verließ den Raum. Finny, Brad und Meirin schauten ihm nach. „Was hat er denn?“ fragten sie traurig. Sebastian jedoch folgte dem jungen Herrn treu. Er fand ihn in seinem Arbeitszimmer wieder, in dem er vor seinem großen Fenster stand und zum ersten Mal den Schnee betrachtete.

Sebastian stellte sich hinter ihm, so dass Ciel sein verschwommenes Spiegelbild sah. Sie schwiegen eine Weile, bis er seine Taschenuhr wieder hervor zog und aufklappte. Ein leises Ticken erfüllte den Raum. Sebastian hockte sich hinter ihm, legte langsam seine Arme um den Jungen, der die Augen schloss und sich an ihn lehnte. Er lauschte dem leisen, aber stetig tickendem Geräusch. „Eure Zeit läuft weiter, junger Herr.“

In der Hand hielt der junge Herr den Streifen Papier, der vorher in der Uhr steckte. Auf ihm standen die Worte „Fröhliche Weihnachten S.M.“.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kassna
2010-08-11T14:26:43+00:00 11.08.2010 16:26
Sehr hübsche Geschichte, gut geschrieben. Nichts, was einem mit einem Holzhammer vermittelt wird. ;D Das ist gut. Ich mag diesen kleinen Ausschnitt des "Alltags".

LG
Kass
Von:  Wolfi-sama
2010-07-25T11:57:24+00:00 25.07.2010 13:57
*winkz*

Selbst im Juli bekommt man Weihnachtsfeeling xD

Zuerst einmal: Die Story war wirklich süß und es ist genau so wie in der Serie.. Diese unterschwellige "Beziehung" zwischen Sebastian und Cieru x3 Einfach goldig!

Dass Cieru sich den Weihnachtsmann als verwirrten, alten Mann vorstellt, kann ich mir bildlich ausmalen xD
Allerdings hätte ich auch gern gesehen, wie Sebastian sich als Weihnachtsmann mit Bart verkleidet hat =P

Cierus Vorstellungen eines Spiels sind natürlich auch zu erwarten.
Egal, was er spielt, er muss es gewinnen^^

Und dann noch die Sache mit dem Mistelzweig x3 ~
Weihnachten und Mistelzweig sind bei FFs zwar schon zu einer Art Klischee geworden, aber ich finde es immer wieder zum knuddeln, wenn eben so etwas dran kommt^^
Ha~ch... Sebseb und Cieru unterm Mistelzweig ~♥

Nya... bevor das hier in einen halben Roman ausartet, bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen, dass ein paar winzige Schreibfehler drin waren, aber nicht weiter beim Lesen gestört haben :D

Alles in allem aber eine wirklich sehr schöne FF, wirklich :3

Lg
~Wolfi

PS: Immer schön weiter so^^
Von:  Jiggy
2010-07-22T15:31:14+00:00 22.07.2010 17:31
Deine FF war richtig schön.
Sehr interessante Storyline, ich mag es =)
Von: abgemeldet
2009-12-28T00:38:54+00:00 28.12.2009 01:38
Die war echt tollig Zacksy-maus x3
Und nicht so schlimm wie ich dachte xD!
*Sich wirklich was schlimmeres ausgemalt hatte*
Ja Lana.. was würde ein leben ohne Telefon sein xD Thx dassu mir die FF vorgelesen hast xD!
Ich lasse ebenfalls ganz liebe grüße da ^__~V
PS.: Zweite xD!
Von:  Rei_x3
2009-12-28T00:35:23+00:00 28.12.2009 01:35
ahhh schön *.*
Ich mag deine FFs Zacksy-lein ^^
du hast nen tollen schreibstil ^__^
ganz liebe grüße ^^
PS : erste xDDD


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