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Weg der Trennung

reita x ruki
von

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Der Regenbogenfisch

Es war ein ganz normaler beschissener Tag, in einer ganz normalen beschissenen Woche in einer noch normaleren beschissenen Stadt. Genervt von der täglichen Einöde und unmotiviert schlenderte er den Gehweg entlang, schon wieder hatte er keinen Job bekommen.

Was fanden die Menschen eigentlich an Tokio? Das Leben hier war schrecklich. Unter den vielen Millionen Menschen galt man als kaum mehr als ein Staubkorn in der Wüste, niemand scherte sich einen Dreck um seine Mitmenschen, man war einsam und alleine. Weshalb also zogen täglich immer mehr Leute in dieses Loch? Wahrscheinlich aus demselben Grund wie er; sie hatten keine andere Wahl.

Genauso wie er flüchteten sie in das Hauptzentrum Japans, hoffend, ihre Träume und Wünsche erfüllen zu können, nur um dann wie mit einem Schlag mitten ins Gesicht feststellen zu müssen, dass sie alles umsonst aufgegeben hatten. Dass es hier nicht anders war, als dort, wo sie herkamen; in den meisten Fällen sogar noch schlimmer. Zurückgehen war unmöglich, diese Stadt verschlang einem und hielt einen fest, bis man einsam und viel zu jung unter ihr begraben wurde.

Seufzend ließ er sich auf die kühle Sitzfläche aus Eisen fallen und beobachtete die wartenden Leute eine Zeit lang.

Er wusste, er war nicht mehr als ein kleiner Fisch, in einem Strom aus Glück und Verzweiflung, Liebe und Hass, in dem nur Geld und Macht wichtige Positionen einnahmen. Ein Strom, gegen den er sich sein ganzes Leben lang gewehrt hatte und wo er nun eiskalt feststellen musste, dass es unmöglich war, ihm zu entkommen.
 

„Hey“, eine tiefe Stimme riss ihn aus seinen Gedanken- was auch gut so war; wenn das so weiter ging, würde er noch depressiv werden. „Hast du mal Feuer?“

Er sah hoch und blickte in das Gesicht eines blonden Mannes, ungefähr im gleichen Alter wie er selbst, nur ein wenig größer- was allerdings keine Kunst war bei seiner Statur. Interessiert musterte er ihn, während er ein signiertes Feuerzeug mit einem großen X darauf aus seiner Hosentasche fischte. Er hatte einen ungewöhnlichen Kleidungsstil, nicht zu auffällig, trotzdem unterschied er sich nicht nur durch seine gebleichten Haare von seinen Mitmenschen. An seinen Fingern glitzerten schlichte Ringe, an seinem Hals baumelte eine Totenkopfkette und die Armbänder um seine Handgelenke raschelten, als er sich eine Zigarette ansteckte.

„Netter Musikgeschmack“, nuschelte er mit dem Glimmstab zwischen seinen Lippen und reichte ihm wieder sein geliebtes Stück, „Sag mal, du kannst nicht zufällig singen, oder?“

Überrascht von so einer ungewöhnlichen Frage und mit zusammengezogenen Augenbrauen sah der Kleinere erneut auf, „Nein.“

„Hm, na ja. Einen Versuch wars’ wert.“ Genüsslich zog er an seinem Tabak und fing dann an, den Verkehr zu beobachten.

Um die restliche Zeit zu vertreiben, zog er schließlich ebenfalls eine Zigarette aus seiner Tasche und starrte gelangweilt vor sich hin. Als dann endlich der Bus kam, drückte er sie hastig am Metall aus und wartete noch einen kurzen Moment, bis er als vorletzter das Transportmittel betrat.
 

So unauffällig wie möglich sah er sich um und erkannte den Blonden wie erwartet in einer der hintersten Sitzreihen, mit großen Schritten ging er auf ihn zu und setzte sich ohne zu fragen, ob der Platz noch frei war, neben ihn.

„Ich spiele Schlagzeug.“

Sein Nachbar brauchte einen Augenblick, um alles zu realisieren, doch offensichtlich hatte er seine Begeisterung geweckt. „Was, wirklich? Wie lange schon?“

„Fast fünf Jahre.“

„Das ist ja großartig! Wieso sagst du das denn nicht gleich!“, strahlte er mit einem vorwurfsvollen Unterton, „Wir suchen schon nach Ewigkeiten nach einem guten Schlagzeuger für unsere Band.“

„Du hast nach einem Sänger gefragt, also...“, versuchte er so gut es ging, sich zu verteidigen.

„Die sind auch meistens leichter zu finden“, meinte er mit einem säuerlichen Lächeln, „Also, hast du Bock?“

„I-ich weiß nicht, hab noch nie in einer Band gespielt.“

„Am besten, du kommst einfach Morgen zu unserer Probe vorbei und demonstrierst uns mal, was du so drauf hast.“

Klang ziemlich unkompliziert, sollte er es wagen? Zu verlieren hatte er schließlich nichts und so eine Chance bekam man auch nicht jeden Tag.

„Okay?“

„Okay“, nickte er.

„Toll! Ich bin übrigens Akira.“

„Ruki“, erwiderte er das Lächeln des anderen und schlug ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Taigana
2010-03-31T02:11:04+00:00 31.03.2010 04:11
klasse FF
hört sich schon ziehmlich interessant an
und bin gespannt was noch so kommt =3
Von:  LadyKisu
2010-01-12T13:01:49+00:00 12.01.2010 14:01
deine ff gefällt mir ^^
ruki am schlagzeug ^^ klingt interessant
wie lange es wohl dauern wird bis er anfängt zu singen xD
bin gespannt wie es weiter geht ^^
Von: abgemeldet
2010-01-04T21:13:23+00:00 04.01.2010 22:13
ruki am schlagzeug?
und was is mit kai?D:
bin gespannt wie du das anstellen wilsst xD
Von: abgemeldet
2010-01-04T18:17:39+00:00 04.01.2010 19:17
Ruki & Schlagzeug? *am kopf kratz*
vielleicht bin ich ein ziemlicher Hitnerwäldler, aber habe ich da was verpasst? ö_ö
Ich finde nämlich, dass die FF bis jetzt ganz gut klingt, und mich würde auch interessieren wie es weiter geht O:
Naja, so viel erstmal von mir..
Liebe Grüße ^.^


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