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The Magician's Apprentice

Magie
von

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Hannah öffnete langsam die Augen.

Sie sah sich um und fand sich im Bett in Lord Nokas Gemach wieder. Erschrocken stellte sie fest, dass Lord Noka neben ihr lag und sie anlächelte.

Er küsste sie zärtlich, dann verließ er das Bett und entblösste seinen nackten Körper, den hannah nur von hinten sah, bevor er sich den roten von ihr genähten Morgenmantel überzog.

Mit aufgerissenen Augen und roten Wangen lugte sie unter die Bettdecke. Sie war ebenfalls nackt und ihr Bauch kugelrund.

„Wa...Was?!“

Schnell schlug sie die Decke wieder herunter.

„Was ist los, Liebes?“

Mit Erschrecken musste Hannah feststellen, dass dort, wo sich vorher Lord Noka befand, nun der grinsende Lord Lonadar stand.

Sie riss die Augen auf.

Benommen sah sie sich um. Sie befand sich noch immer in den Raum, indem sie mit Lord Noka am Abend saß. Dann berührte sie ihren Bauch. Sie atmete erleichtert auf, als sie spürte, dass er nicht kugelrund war.

„Nur..ein Traum.“

„Ein schlechter Traum?“

Sie bewegte ihren Kopf nach rechts. Lord Noka sah sie fragend an.

„J...Ja.“

„Erzähl ihn mir.“

„Ah...Ich..“

Er sah sie erwartungsvoll an.

„Ich..erwachte im Traum. In Ihrem Bett. Und Sie waren ebenfalls dort. Im Bett, meine ich.“

Sie atmete tief durch.

„Sie...küssten mich, standen auf und waren nackt. Dann zogen Sie sich an. Ich erblickte meinen Körper. Er war entblößt und mein Bauch war kugelrund. Als wäre ich schwanger.“

Sie seufzte.

„Plötzlich waren Sie Lord Lonadar. Dann bin ich aufgewacht.“

„Ängste und Träume, Wünsche und Verlangen, Erlebtes. Das alles spiegelt sich in deinen Träumen wieder. Nur du weißt, wen oder was du wünschst, fürchtest oder verlangst.“

Sie sah grübelnd in das erloschene Feuer.

„Was hälst du von Kinder?“

„Wa..Was?“

Sie sah ihn entrüstet an.

„Du warst schwanger. Angst oder Wunsch?“

„Ich...weiß nicht. Vielleicht beides.“

Er nickte verständnisvoll.

„Lord Lonadar.“

„Ich glaube Angst.“

Ihr Gesicht verfinsterte sich. „Angst davor, in seinem Bett zu landen.“

Er nickte wieder.

„Entblößte Menschen.“

„Es...kommt darauf an. Manchmal beängstigend...manchmal Verlangen.“

„Der Kuss.“

Sie hielt inne.

„Das...kann ich nicht sagen.“

Er nickte.

Plötzlich gab es einen lauten Knall und der Boden erbebte. Lord Noka sprang auf und rannte zum zersplitterten Fenster.

„Lord Noka, was war das?“

Ein Diener stürmte in den Raum.

„Lord Noka, Herr, Weißmagier des Königs sind hier. Euer Bruder führt sie an.“

„Bring Hannah in den Untergrund.“

Er wandte sich Hannah zu.

„Was geschieht hier?“

Er packte ihre Schultern.

„Halte dich an meinen Diener.“

„Aber, was...“

Er murmelte leise Hannah unverständliche Worte, dann verschwamm die Luft und Lord Noka verschwand.

„Kommt.“

Hannah folgte rennend dem Diener. Sie stiegen Treppen weit hinab, bis sie die letzte Stufe erreichten. Nun standen sie in einem kalten, steinernen Keller. Es roch süßlich und nach Verwesendem.

Sie gingen den Flur entlang, ihre Schritte hallten von den nassen Wänden ab. Je weiter sie vordrangen, desto unerträglicher wurde der Geruch. Hannah hielt sich die Hände vor Mund und Nase.

„Was ist das für ein ätzender Gestank?“

Der Diener schaute sie über die Schulter an. Hannah erschrak. Sein Gesicht war verwesen, ein Teil seines Kopfes entblößte den Schädelknochen, seine Augen waren rabenschwarz.

„Tote“, antwortete er lakonisch und richtete seinen Blick wieder nach vorn.

Die Gänge wurden dunkler und kälter.

Vor einer großen Holztür blieb der Diener stehen und trat sie auf.

„Tretet ein. Ihr werdet hier so lange verbringen, bis Lord Noka zurück ist.“

Argwöhnisch betrat sie den Raum.

Es sah genau so aus wie Lord Nokas Gemach, es hatte jedoch kein Fen-

ster. Der verwesende Diener schlug die Tür mit einem lauten Krachen zu und schlürfte dann davon. Überrascht sah Hannah sich um.

„Unglaublich. Selbst die Wärme ist die Selbe, dabei war es eben noch eiskalt.“

Das Kaminfeuer entfachte sich.

Erschrocken blickte sie sich um. Lord Noka stand im Raum, er wirkte jedoch durchscheinend.

„Lord Noka! Was...“

Er schien mit seinen rabenschwarzen Augen durch sie hindurch zu Blicken.

„Lord Noka?“

Er lief stumm durch sie hindurch und wärmte seine Hände an dem Feuer.

„Angenehm.“

Seine Stimme hallte leise durch den Raum.

Stirnrunzelnd ging sie zu ihm und berührte ihn. Sie spürte seine kalte Robe.

Ich kann ihn berühren, dennoch geht er durch mich hindurch und scheint mich nicht wahrzunehmen.

Sie hakte ihren Arm in seinen ein, dann beharrte ihr Blick auf das Feuer.
 

„Verlasse unser Land, abscheulicher Sohn der Finsternis! Verlasse es oder werde Zeuge deiner eigenen Hinrichtung!“

Lord Noka stand auf dem dunklen Dach seines Hauses. Seine Robe wehte heftig in dem stürmischen Wind. Er blickte zu der Armee der Magier und auf seinen Bruder Lord Lonadar hinab.

„Hast du nichts zu sagen, elender Dämonenhund?!“ schrie sein Bruder dem Wind entgegen.

Lord Noka hob eine knochige Skeletthand.

„Möget ihr im Höllenfeuer ewig brennen.“



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