noch mehr blond
okay, mal gleich vorweg
ich weiß, dass das ein bescheuerter kapi-titel is...
aber mir fällt nix mehr ein-.-
naja...
trotzdem viel spaß^^
Erschrocken starrte ich in den dunklen Gang, lauschte den Geräuschen. Nico hatte ihre Augen zugekniffen, zuckte bei jedem weiteren Ton zusammen wie unter einem Hieb. Wieder wich sie einen Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand und schüttelte immer wieder den Kopf, als könne sie die Töne so von sich fernhalten.
Hastig ließ ich ihre Hand los, machte einen Satz nach vorne und warf die Türe zu, um dem Geräusch zu entkommen. Doch trotzdem konnte ich es noch hören, wie das Stöhnen immer lauter und abgehakter wurde. Zornig und nahezu ohnmächtig vor Hilflosigkeit schlug ich mit der Faust gegen die geschlossene Türe, wünschte mir gerade nichts sehnlicher als die Rothaarige endlich in die Finger zu bekommen.
Da griff Nico von hinten nach mir, schlang ihre Arme um meinen Bauch und drückte das Gesicht gegen meinen Nacken. Aber da sie etwas größer war als ich musste sie sich runterbeugen. „Ich hätte es wissen müssen...“, flüsterte sie hörbar verletzt. Stumm griff ich nach ihren Händen, verschränkte langsam meine Finger mit ihren.
„Was glaubst du... wer das ist?“, wisperte ich zitternd. „Ist das denn wichtig?“, erwiderte Nico emotionslos. Ich konnte es deutlich spüren, die Ältere schaltete wieder ab. Jetzt, nachdem ich sie so sanft und gefühlvoll erlebt hatte schloss sie ihre Emotionen wieder weg. Und das machte mich endlos sauer.
Ich befreite mich aus Nicos Griff, schnappte mir zeitgleich ihren Schlüssel und war bei der Tür. Bevor Nico auch nur reagieren konnte hatte ich diese offen, stürmte den Gang entlang. Dass das Stöhnen langsam erstarb bekam ich in meiner Rage gar nicht mit. Im Schlafzimmer angekommen sah ich gerade noch, wie sich Nagisa und eine wesentlich jüngere blonde Frau anzogen.
Beide waren sie total außer Atem und hatten gerötete Wangen. Ohne großartig auf die Blondine zu achten schritt ich auf Nagisa zu, holte weit aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Ihr Kopf wurde zur Seite geschleudert und sie stolperte einige Schritte zurück, ob das nun vor Überraschung oder von der Wucht des Schlags waren wusste ich nicht.
Und vor allem anderen war es mir auch noch egal. „Wie konntest du nur?! Du elende Schlampe!!!“, schrie ich sie außer mir vor Zorn an. Dass ich gerade zum allerersten mal in meinem Leben jemanden wirklich geschlagen hatte realisierte ich nicht mal. Verdattert und mit riesigen Augen starrte mich die Rothaarige an, öffnete ihren Mund um etwas zu erwidern.
Doch ich unterbrach sie, indem ich ihr wieder eine deftige Backpfeife verpasste. Erneut taumelte sie etwas zurück, prallte mit dem Rücken gegen eines der Nachtkästchen und warf dabei das Foto, auf dem Nico und sie abgebildet waren, um. Es landete am Boden und ein hässliches Knirschen sagte mir, dass der Rahmen kaputt gegangen war.
Aber ich war noch lang nicht fertig mit der Frau, erneut holte ich aus. Da umschlang etwas fest meine Handgelenke, hielt meinen Arm direkt in der Schwebe und riss mich dann unsanft wieder ein paar Schritte zurück. Überrascht drehte ich meinen Kopf etwas und erkannte Nico, die mich von Nagisa fernhielt.
Ihr Pony verdeckte komplett ihre Augen, ihr Griff war hart wie ein Schraubstock. „Du tust mir weh!“, protestierte ich schmerzerfüllt. Im nächsten Moment hielt mich die Ältere wieder im Arm, meine Handgelenke weiterhin fest umschlungen und drängte ihren Körper eng an meinen. „Zoey, nicht. Hör schon auf.“, flüsterte sie mir ins Ohr.
Ihre Stimme ließ meinen Widerstand auf der Stelle schmelzen, ich sank in mir zusammen und schluchzte leise auf. „Ganz ruhig.“, redete Nico kaum hörbar weiter. Nagisa hatte sich inzwischen wieder gefangen, hielt sich ihre feuerrote Wange und starrte mich hasserfüllt an. „Halt sie mir bloß fern!“, fauchte sie aufgebracht.
„Das tu ich nicht für dich! Und du, raus hier! Minderjährige haben hier nichts zu suchen!“, erwiderte Nico scharf. Die Blondine zuckte unter ihren Worten zusammen, schnappte sich hastig ihre Jeans und war dann auch schon aus dem Raum verschwunden. Ich bemerkte Nagisas aufgeplatzte Lippe und spürte überrascht die Genugtuung hinter meine Brust, die immer weiter anschwoll.
Leise seufzend fuhr sich Nagisa übers Gesicht, bemerkte nun auch das Blut und zischte verächtlich. „Nikki...“, fing sie an, wurde jedoch sofort von Nico unterbrochen. „Raus. Ich will dich hier nie wiedersehen!“, flüsterte sie mit einer Stimme, die ich noch nie bei ihr gehört hatte. Richtig bedrohlich und unnachgiebig.
Die Rothaarige zog verblüfft ihre Augenbrauen hoch, legte den Kopf schief, als könne sie nicht fassen, was da gerade passierte. „Aber-“ „RAUS!“, brüllte nun ich aufgebracht. Die Rothaarige zuckte vor mir zurück als fürchte sie, ich würde mich gleich losreißen und sie wieder schlagen. Gut, das hätte ich wohl auch, wenn Nicos Griff nicht so fest wäre.
Nagisa knurrte zornig, ballte ihre Fäuste so fest, dass ihre Knöchel weiß heraustraten. Schwer atmend, wie nach einem Marathon, und mit zum Bersten gespannten Muskeln stand ich da, das einzige was mich von ihr trennte war Nico. Und gerade bemerkte ich, dass mich die Blondine wohl einfach machen lassen würde, wenn ich es wirklich wollte.
„Meine Sachen...“, begann Nagisa leise. „Die werde ich dir nachschicken. Ich hab ja deine Adresse.“, meinte Nico kalt. Das letzte Wort hatte sie ausgespuckt, als wäre es giftig.
Ein leises, freudloses Lachen verließ ihre tiefroten Lippen, für einen Moment schloss sie die Augen. Dann setzte sie wieder ihr kühles Lächeln auf, verschränkte die Arme und schlenderte langsam auf uns zu. Nun spannte sich auch alles in Nicos Körper an, wir beide waren bereit, jederzeit auszuweichen.
„Ich werde dich vermissen, Nikki...“, schnurrte die Rothaarige leichthin. Sie beugte sich über mich hinweg, küsste Nico kurz. Dann ließ sie wieder von ihr ab, sah ihr noch mal tief in die Augen und wandte ihre Aufmerksamkeit auf mich.
„Tja... an dir muss wohl irgendwas Besonderes sein“, stellte sie leise fest. Ihre Fingerspitzen strich über meinen Hals, ich starrte sie einfach nur an, ohne etwas zu tun, als wäre sie eine Schlange, die mich hypnotisiert hatte um mich zu fressen. „Vielleicht ist es dein süßes Gesicht...“, flüsterte sie leise. Ihre Stimme klang gefährlich und als ihre Fingerspitzen an meiner Wange angekommen waren lösten sie Nägel ab, die fest über meine Haut schrammten.
Ich konnte nicht mal so schnell au sagen, da hatte Nico schon ihr Handgelenk gepackt und sie grob von mir weggestoßen. „Finger weg von ihr!“, befahl Nico scharf. Ein kleiner Tropfen warmer Flüssigkeit glitt über meine Haut, wurde sofort von meiner Hand weggewischt.
Die Verletzung war gerade mehr als nur nebensächlich. „Schön. Ich gehe...“, gähnte Nagisa betont gelangweilt. Trotzdem konnte ich in ihren Augen sehen, dass sie das verletzte und dieser Ausdruck machte mich so zufrieden wie noch nie in meinem Leben.
Und wie um den Moment perfekt zu machen schlenderte die Rothaarige tatsächlcih ohne ein weiteres Wort aus dem Raum, ließ mich und Nico einfach stehen. Sie würdigte uns keines einzigen Blickes mehr. Nico und ich blieben noch reglos und angespannt stehen, bis wir die Wohnungstüre zufallen hörten. So schnell konnte Nico gar nicht reagieren, da hatte ich mich schon in ihren Armen gedreht und mein Gesicht gegen ihre Bluse gedrückt.
Sie sollte meine Tränen nicht sehen. Was sie aber natürlich trotzdem tat. „Hey, schon gut. Nicht weinen...“, flüsterte sie beruhigend. Ihre Hand wanderte in mein Haar, strich ganz sanft hindurch während ihre andere sanften Druck auf meinen Rücken ausübte.
Stumm schüttelte ich den Kopf, klammerte mich noch etwas mehr an sie. „Freudentränen.“, wisperte ich erstickt. „Ich bin auch erleichtert.“, nuschelte sie leise seufzend. Ihre weichen Lippen legten sich auf meine Haare und sie drückte mich noch etwas mehr an ihren Körper.
Irgendwie schaffte sie es, mich auf die Couch zu komplimentieren. Dort saß ich nun, die Hände in meinem Schoß verknotet und sah zu der Älteren auf, die mich besorgt musterte. Langsam beugte sie sich zu mir runter, legte ihr Knie auf die Couch zwischen meinen Beinen und drückte mich an den Schultern gegen die Lehne.
„Das tut mir Leid...“, wisperte sie reuig. Ihre Fingerspitzen fuhren hauchzart über meine Wange während sie sie dabei beobachtete. „Au!“, protestierte ich erschrocken, als ich den scharfen Schmerz spürte, den ihre Berührungen durch meinen Körper schickten.
Ich wollte sie aus einem Impuls hin wegstoßen, doch sie erwischte meine Handgelenke und hielt mich sanft davon ab. „Schon gut. Ist nur ein Kratzer. Ich hätte früher reagieren sollen. Entschuldige...“, entschuldigte sie sich kleinlaut. „Dafür ist sie weg, das wars mir wert.“, erwiderte ich lächelnd.
Für einen Augenblick huschte auch über ihre Lippen ein Lächeln, während sie mir wieder etwas näher kam. Ihre Augen schwebten direkt vor meinen, ließen mich fast sofort alles um mich herum vergessen. Ihr heißer Atem strich leichtfüßig über meine Haut, meine Lippen, meinen Hals, brachten mich zum Schaudern.
Sehnsüchtig erwiderte ich ihren Blick, glaubte schon hier zu verbrennen, bevor sie mich auch nur angefasst hatte und wollte meine Augen schließen. Aber der Anblick dieser beiden wunderschönen hielten meinen Blick gefangen.
Die Blondine beugte sich über mich hinweg, schnappte sich eine Packung Taschentücher, wobei sie mir, unfreiwillig oder nicht, einen ziemlich tiefen Einblick gewährte. Tiefrot anlaufend schluckte ich, mein Herz schlug mit jeder Sekunde schneller und drohte mir aus der Brust zu hüpfen.
Während sie ganz zärtlich das Blut von meinem Gesicht abwischte sah sie mir unverwandt in die Augen, brachte alles in mir durcheinander. Es war wie eine Achterbahn, nur wesentlich schlimmer. Denn in genau diesem Moment wurde mir wieder bewusst, dass genau das die Situation gewesen war wie bei unserem ersten Treffen. Und unserem ersten Mal...
„Ni-nico...“, wisperte ich erhitzt. Ihre zarten Lippen lösten ihre Finger ab, fuhren hauchzart über meine Wange bis zu meinem Hals. Sanft stupste sie mich mit der Nase an, hauchte meinen Nacken spielerisch an.
„ich weiß, ist etwas klischeehaft...“, wisperte sie mit schnurrendem Unterton, „...Sex a la erstes Mal...“, ergänzte sie lächelnd. Und jetzt wurde mir klar, dass sie genau das Selbe dachte wie ich.
„Süßer, kleiner Engel...“, flüsterte sie kaum hörbar. „Sei still.“, wies ich sie mit rauer Stimme an. Dann verkrallte ich meine Finger in ihren seidig-weichen Haaren und zog ihr Gesicht zu mir, um sie leidenschaftlich zu küssen und so zu zwingen, nichts mehr zu sagen.
Zärtlich erwiderte sie den Kuss, ließ mich so schnell alles um mich herum vergessen, dass ich schon dachte einfach zu fallen. Mein Herz schlug so schnell und stark, dass Nico das einfach spüren musste.
Und die Blondine tat einfach alles, um mein Herz vor Glück explodieren zu lassen. Ein kleiner Gedanke schlich sich in meinen Kopf. Wie lange hatte ich nun schon nicht mehr mit ihr...
