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Die Handtasche

von

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Pénélope schaute genervt auf die Uhr. Sie stand jetzt schon wieder eine halbe Stunde hier im Stau. Von wegen aus Freude am Fahren! Das wurde einem hier echt genommen... Sie trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Stau! In der Innenstadt! Und das auch noch in den Abendstunden! In der Shoppingmeile wollte sie sich mit Kelly treffen. Ihre Freundin war zwar nicht gerade das Paradebeispiel an Pünktlichkeit, aber auf ihren Steinen konnte man stets bauen. Bei ihr weiß man, was man hat. Nur eben jetzt nicht. Glanzleistung! Ihr Blick fiel wieder auf ihr Handy. Angerufen hatte Kelly jedenfalls noch nicht. Sie war bestimmt auch noch irgendwo hängen geblieben. Wäre jedenfalls nichts neues. Pén sah auf. Es ging endlich weiter.

„Das wurde auch Zeit“, brummte sie genervt. „Mal sehen, was es dieses Mal wieder war.“

Neugierig ließ sie den Blick schweifen.

Es war ein Autounfall. Das ist hin und wieder nichts neues, aber es war bereits der dritte dieser Woche an dieser Straßenkreuzung. So etwas nahm einem nun wirklich die Freude.

Der nette Polizist winkte eine weitere Schar Autos vorbei und Pén war bereits darunter.

Nach fünfzehn Minuten war sie endlich am Ziel. Das Parkhaus war natürlich wieder völlig überfüllt. Auch hier verbrachte sie sicherlich zehn Minuten, bis vor ihr eine Parklücke endlich frei wurde, nachdem sie die ganze Zeit im Kreis gefahren war. Es ist deine Zeit, dachte sie sich und parkte ein, bevor ein anderer wieder schneller war. Ihre Parkkünste waren nicht die besten, also brauchte sie auch dieses Mal wieder drei Anläufe, zum Ärgernis weiterer Kunden, die hier auf der Suche waren.

An den Fahrstühlen zu den eigentlichen Läden ging es überraschend ruhig zu. Nach ihrer Parkplatzsuche hätte sie wirklich etwas anderes erwartet. Abermals warf sie einen Blick auf ihr Handy. Auch jetzt noch kein Zeichen von Kelly und hier drin natürlich auch kein Netz.

In der zweiten Oberetage stieg sie schließlich aus. Sie hätte zwar auch in der ersten bereits aussteigen können und dann die Rolltreppe nehmen, aber bei dem Gedränge? Man konnte wirklich meinen, er sei kurz vor Weihnachten.

Sie musste noch auf die Sparkasse. Zielsicher steuerte sie zunächst den Geldautomaten an. Doch an diesem standen natürlich wieder unzählige Menschen, weil der zweite Automat außer betreib war. Wenn es um ihr Geld ging, musste sie also noch einen Moment warten. Und war dieses dann doch endlich aus dem Automat, war es auch ganz besonders schnell wieder aus ihrem Portmonee verschwunden. Litt sie vielleicht an dieser sehr speziellen Krankheit? Wie hieß sie noch? Kaufrausch? Unmöglich!

Am nächsten Schaufenster blieb sie stehen. Eigentlich brauchte Pénélope nicht wirklich etwas, aber das hielt sie nicht davon am, den Laden zu betreten.

Sie brauchte auch nicht sonderlich lange, da stach ihr bereits etwas ins Auge. Diese Handtasche: quadratisch, praktisch und so gut wie bereits gekauft! Diese musste sie haben! 3-2-1-Meins!

Mit ihrer neusten Errungenschaft verließ sie schließlich den Laden wieder. Ja, tatsächlich! Es war das einzige, was sie HIER gekauft hatte. Auf gewisse Weise war sie jetzt stolz auf sich selbst. Abermals zog Pén ihr Handy hervor und tatsächlich: Eine SMS von Kelly!

Hi Pén, stand da geschrieben.

Ich befürchte, dass es später wird. Na was für eine Überhaschung!

Hier war wieder ein Unfall. Stecke im Stau. Bis gleich, Kell

Aha, dachte sie sich. Das konnte man direkt mal als Ausrede gelten lassen. Sie seufzte schwer. Pénélope hoffte nur, dass ihre Freundin den Weg heute noch hier her schaffte.

Zielstrebig steuerte sie das Cafe an, in dem sie schon so oft zusammen gesessen hatten um über diesen und jenen zu tratschen.

Und auch heute war wieder dieser Kellner da. Bei seinem Anblick musste sie seit geraumer Zeit ständig an Schokolade denken. Die zarteste Versuchung… oh wie recht, die Werbung haben konnte. Wirklich zum anbeißen, der Junge…

Pénélope trat ein und machte es sich an einem Tisch mit zwei Stühlen bequem. Während sie auf dem Kellner wartete, nahm sie sich ihre neue Handtasche erneut heraus um sie abermals genauer zu begutachten. Das rote, strukturierte Leder fühlte sich gut an. Design das anzieht… Auf sie hatte es sofort wie ein Magnet gewirkt. Dann endlich stand er vor ihr. Sein charmantes Lächeln machte sie ganz hibbelig.

„Was darf es denn sein?“, fragte er auf seine zuvorkommende Kellnerart und auch dieses Mal stimmte sie sein Akzent fröhlich.

„Hi. Ich hätte gern einen Café Crème" sagte sie, ohne auch nur die Karte in die Hand genommen zu haben. Sie wusste genau, was sie wollte. Sie bestellte doch jedes Mal das gleiche. So langsam sollte er das wirklich wissen.

Er zog wieder ab und Pénélope erwischte sich abermals dabei, wie sie ihm auf den Hintern starrte. Ob er wohl vergeben war? Vielleicht sogar verheiratet? Oder gar auch Kinder? So etwas lief doch nicht mehr frei herum!

Während sie ihm so hinterher sah, war sie so angelenkt, dass sie erst im letzten Augenblick bemerkte, dass sich jemand aus dem hinteren Bereich des Cafes ihr näherte.

Als dieser Jemand sich neben ihr räusperte, hätte sie fast ihre Tasche vor Schreck in die Luft geworfen und ein weiteres Mal, als sie sah, um wen es sich handelte.

„Hi“, brachte er zurückhaltend hervor und blickte sich unruhig um. „Darf ich mich setzten?“

Dennoch wirkte er, als sei er auf der Flucht.

Bitte nicht. Tu mir das nicht an... Dennoch gelang es ihr nicht, ihn abzuwimmeln. Auf ihr Schweigen hin, ließ er sich einfach nieder.

„Ich bin Harvey“, quasselte er weiter.

Es lohnt sich nicht, ein Gespräch mit mir anzufangen, dachte sie sich verbissen, aber man hatte ihr damals beigebracht, immer schön höflich zu sein. Pénélope zwang sich also ein Lächeln auf.

„Hi, ich bin Pén.“

Harvey reichte ihr die Hand entgegen und widerwillig fasste sie danach. Wo blieb nur Kelly! Ein Schweigen entstand und sie blickte abermals auf das Handy.

„Erwartest du jemanden?“

Allerdings!, wollte sie ihm klar machen, doch auch jetzt war ihr nicht im geringsten nach einer Unterhaltung zumute. Dieser Kerl langweilte sie so. Jetzt bereits. Er sah so nach nichts aus. Ein Mauerblümchen. Wo hatte er nur den Mut hergenommen, sie überhaupt anzusprechen? Hatte er Schnaps getrunken? Oder war er im Besitz einer anderen Wunderwaffe? Er verbaute ihr mit seiner Anwesenheit jegliche Chance bei diesem gutaussehenden Kellner. Warum sie? Und warum jetzt gerade? Und genau in diesem Augenblick tauchte besagter Kellner wieder auf mit ihrem Kaffee. Irgendwie war sie erleichtert, ihn zu sehen, doch sein Blick war irgendwie nicht mehr der gleiche als er die Tasse vor ihr auf den Tisch stellte.

„Was darf ich Ihnen bringen?“

Er wand seinen Blick Harvey zu.

„Im Augenblick nichts, danke“, gab dieser jedoch zurück und wartete darauf, dass er mit Pén endlich wieder alleine war. Ihr seltsames Gefühl im Magen zwang sie dazu, Harvey einen weiteren Blick zu schenken. Hatte der Kellner jetzt wegen ihm so skeptisch geschaut? Oder war das vielleicht nur eine Einbildung gewesen? Der Ärger in ihr war kaum auszuhalten, doch sie konnte ihn doch nicht einfach wegjagen. Oder vielleicht doch? Auf jeden Fall war das nicht die feine englische Art.

„Bist du öfter hier?“

AAAHH!! Vor ihrem inneren Auge sah sie plötzlich ganz genau, wie sie ihm ihre neue, rote Tasche überzog. Das konnte doch nicht wahr sein! Was waren denn das für Sprüche? Hatte er die im letzten Jahrhundert gefunden?

Was sie ihm jedoch sagte war: „Nicht immer, aber immer öfter...“

Immer wieder hing ein Auge am Kellner, der sich jetzt damit beschäftigte, ein paar der Tische abzuwischen. Bis endlich eine schnaufende Person neben ihr am Tisch stand.

„Da bin ich endlich“, brachte Kelly japsend hervor.

Erleichtert sprang Pénélope auf. Was für eine Freude. Sie drückte sie schnell an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Vertreib mir bloß diesen Kerl…“
 

Kelly warf ihm einen abwertenden Blick von oben zu.

„Wer ist das?“, flüsterte sie zurück.

Pén zuckte lediglich mit den Schultern, ließ sich wieder nieder und Kelly setzte sich, ohne lange zu überlegen, genau auf die andere Seite. Finster starrte sie den Unbekannten an. Dieser musste doch so langsam merken, dass er hier nicht länger erwünscht war, doch er tat nicht der gleichen, als wäre er wirklich nicht der hellste. Kellys Blick ging so langsam in ein starren über, während Pén sich einen Schluck ihres Kaffees genehmigte.

„Hast du nicht zufällig noch etwas anderes zu tun?“ Kelly hatte nicht vor, ihn hier noch länger zu ertragen, doch der Unbekannte würdigte sie keines Blickes.

„Hallo?“ Sie fuchtelte ihm vor den Augen herum.

Unbeirrt hängte Harvey seinen Blick wieder an Pén. Wann, wenn nicht jetzt? , dachte er sich. Das war doch die Gelegenheit!

„Hast du vielleicht Lust auf Kino?“

Wie von einem Holzhammer getroffen, erschrak Pénélope so fürchterlich, dass sie den Kaffee fast über den Tisch spuckte.

„Wie bitte?!“ Schwungvoll stellte sie die Tasse ab.

Seine erwartungsvollen Augen hingen an ihren Lippen.

„Was denkst du dir eigentlich dabei? Ich bin doch nicht blöd!“

Harvey gab es endlich auf. Er erhob sich und warf Kelly einen mehr als vernichtenden Blick zu. Dann war er schnellen Schrittes auch bereits aus der Tür.

Pénélope atmete erleichtert auf, als er endlich verschwunden war.

„Gerade noch einmal Glück gehabt.“ Sie schenkte Kelly ein breites Grinsen und diese erhob die flache Hand, dass sie mit ihrer Freundin abklatschen konnte. „Auf die Freundschaft. “, doch Pén war auf einmal wie versteinert.

„Wo ist denn die rote Tasche hin?“ Hatte sie nicht auf dem Tisch gestanden?

Sie ließ den Blick hektisch unter den Tisch wandern, doch auch dort war sie nicht.

Verdammt! Dieses rote Ding müsste ihr doch auffallen... Sie riss sofort den Blick hoch und starrte in den belebteren Bereich, hinaus. Zwischen den ganzen Leuten war dieser Noname kaum auszumachen, doch sie hätte jetzt schwören können, dass er etwas rotes bei sich hatte. In einem Affenzahn war sie vom Stuhl aufgesprungen und rannte zur Tür.

„HE! Der hat meine Tasche! Für dieses Ding habe ich gerade erst 120€ gelöhnt!“

Kelly war sofort hinter ihr. Harvey hatte die Mitte der Rolltreppe, die nach unten führte schon fast erreicht und gerade diese Hälfte der Rolltreppe war brechend voll.

„Den kriegst du niemals ein. Das ist unmöglich!“

„Sag niemals nie! Nichts ist unmöglich! Dieses Schwein erwische ich!“

Schnell war auch sie an der Treppe, doch es war für sie undenkbar, sich durch die Massen zu quetschen, um ihn unten angekommen, doch noch zu erwischen.

„Haltet ihn!“, schrie sie erneut, doch die Leute sahen sie an, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf.

Nur aus dem Augenwinkel heraus, bemerkte sie, dass sie auf der Rolltreppe neben ihr, die in die gegenüberliegende Richtung lief, jemand überholte, dann jedoch wieder stecken zu bleiben schien. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder vollends dem dreisten Dieb zu. Unten, an der Rolltreppe, standen so viele Leute herum, dass er jetzt nicht mehr so schnell voran kam. Pénélope nahm ihre alte und gut gefüllte Handtasche fest am Griff und ohne darauf zu achten, dass sie damit jemanden anderen verletzen könnte, schleuderte sie diese um sich. Wildes fluchen fremder Passanten, schreckte sie nicht davon ab, ein weiteres Mal auszuholen. Und dieser Schlag saß und traf sogar den Richtigen. Der vermeidliche Dieb ging zu Boden und ihm rollte etwas aus der Hand. Es war natürlich ihre Tasche. Schnaufend vor Wut stürzte sie sich auf ihn.

„Hey, du hast ihn tatsächlich erwischt!“, hörte sie hinter sich eine aufgebrachte Frauenstimme.

„Alles eine Frage der Technik!“ , gab Pén ihr jedoch lediglich zurück. Für mehr Worte war sie viel zu aufgebracht uns sauer.

Kelly war direkt hinter ihr.

„Aus dem Weg!“, versuchte sie sich Platz zu schaffen, doch diese Worte brachten wohl die falschen Leute dazu, sich zu entfernen, denn Harvey schaffte es, sich aus Pénélopes unsanften Griff zu befreien und stürzte weiter in Richtung Parkhaus. Bis auch ihr es endlich gelungen war, sich wieder auf die Beine zu kämpfen und ihre beiden Taschen zusammen zu lesen, war er bereits verschwunden und dieser Jemand, den sie zuvor bereits auf der Rolltreppe neben sich bemerkt hatte, spurtete dem Flüchtigen hinterher. Hatte sie da gerade richtig gesehen? War das der Kellner? Verdutzt blickte sie ihm einen Moment hinterher, bis sich Kelly bei ihr einhakte und sie schließlich weiter schob.

„Wir haben keine Zeit zu verlieren“, gab ihr diese zu verstehen und schleifte sie weiter, von den Blicken der Umstehenden verfolgt. Doch das war auch schon alles. Waren diese Leute so sehr mit sich selbst beschäftigt? Gab es denn keine Helden mehr in dieser Zeit? Doch Halt! Wenn das da vorne wirklich der Kellner war, der gerade mit einem wilden Sprung um der nächsten Ecke verschwand, dann hatte sie doch einen Chance, den Dieb wieder einzuholen, doch genaugenommen hatte sie doch das zurück, was sie wollte. Aber sie konnte doch jetzt nicht einfach gehen und ihn mit dem Dieb hier stehen lassen...

Pénélope hielt an und lauschte, als sie bereits einige Meter im Parkdeck unterwegs waren, doch das einzige, was sie zunächst wahr nahm, waren die Motorengeräusche der zahlreichen Autos hier.

„Die müssen hier irgendwo sein. Da bin ich mir sicher.“

Ein Schmerzensschrei ließ die Beiden zusammenfahren. Wurde der Dieb etwa gerade vermöbelt?

„Lass mich los!“

Die Mädchen nahmen die Beine in die Hand und hinter der nächsten Ecke, welche einer der Notausgänge war, hatten sie die anderen Beiden endlich eingeholt. Völlig außer Puste musste Pénélope erst einmal verschnaufen, dann erst hob sie vollends den Blick. Sie hatte Recht. Es war tatsächlich der Kellner, der den dreisten Dieb hier Dingfest gemacht hatte. Mutig trat sie näher heran. Der smarte, südländische Mann schenkte ihnen ein Lächeln.

„Geht es den Damen gut?“, fragte er und hielt Harvey weiterhin am Kragen.

„Sicher. Alles in Ordnung.“ Dann trat Pén näher an den Handtaschendieb heran und hob drohend den Finger.

„Ich kann mir nicht erklären, was du dir dabei gedacht hast. Wolltest du mich verarschen? Oder warst du einfach nur sauer, dass ich einem wie dir ganz sicher keine Chance gegeben hätte?“

Was sie lediglich als Antwort zurück bekam, war ein erbostes Schnaufen. Ansonsten hatte es ihm wohl die Sprache verschlagen. Einige Sekunden des Schweigens folgten, bis der Kellner erneut das Wort erhob.

„Fehlt Ihnen sonst noch etwas? Soll ich die Polizei alarmieren?“

Beim Wort Polizei schrillten in Pénélopes Kopf plötzlich die Alarmglocken.

„Äh... Nein, es fehlt sonst nichts mehr und ich denke, die Polizei ist nicht notwendig.“

„Was?“ Kelly starrte sie verständnislos an. „Aber er hat doch...“

Mit erhobener Hand brachte sie ihre Freundin zum verstummen. Von diesen Uniformierten Gesellen hatte sie erst einmal genug. Durch ihre Freude am fahren hatte sie sich schon genug Ärger eingehandelt. Von wegen: Ihr Freund und Helfer... Im Augenblick saß sie auf fünf Punkten in Flensburg fest. Das sollte erst einmal genügen, was es den Kontakt mit ihnen anging, aber davon hatte Kelly noch gar keine Ahnung. Vielleicht sollte sie ihr das so langsam doch einmal gestehen, aber nicht hier und schon gar nicht jetzt. Sie setzte stattdessen ein Grinsen auf.

„Ich denke, Sie können ihn dann mal wieder los lassen...“ Ihr Blick fiel dabei auf den angespannten Oberarm des Kellners. Dieser lies sofort sein Opfer los und Harvey suchte schleunigst das Weite. Während er dem Dieb nachblickte, richtete er seinen Kragen.

„Vielen Dank“, brachte Pén gepresst hervor. Im Augenblick kam sie sich irgendwie dumm vor.

Der Kellner blickte sie herausfordernd an. „Jetzt sind Sie mir aber etwas schuldig“, gab er ihr prompt zu verstehen, als er einige Schritte näher trat.

Pénélope wurde es augenblicklich heiß. Jetzt hatte sie ihn hier. Fast unter vier Augen, doch auf einmal überkam sie die Angst.

„Ja.“ Sie stockte. „Das sehe ich aus so. Diese Tasche war ziemlich...“

Er reichte ihr die Hand und brachte sie zum verstummen. „Mein Name ist Lorenzo und wir hören mit dem Sie auf, einverstanden? Oft genug habe ich dich doch jetzt bereits gesehen...“

Er hatte sie bemerkt. Er hatte sie tatsächlich die ganze Zeit über bemerkt. Ihr Herz schien vor Freude fast zu zerspringen. Auch sie reichte ihm die Hand.“ Pénélope. Sehr erfreut und das hier ist Kelly.“

Als sie nach diesen Worten zu ihr aufblickte, hatte diese ein schelmisches Grinsen im Gesicht. Sie wusste längst von der Vorliebe ihrer Freundin für diesen Mann.

„Ich denke, ich ziehe mich zurück. Ich habe da noch ein paar ... Sachen zu erledigen...“

Sie nickte Lorenzo zu und drückte ihre Freundin noch einmal kurz an sich, um ihr ein paar Worte ins Ohr flüstern zu können.“

„Carpe diem“, raunte sie ihr zu. „Liebe ist kein Zufall...“ Dann war sie mit einem Winken auch schon fast aus dem Blickfeld der Beiden verschwunden.

Erst dann hing Péns Blick wieder an Lorenzo. Er sah so verdammt gut aus, in diesen Klamotten, aber sie war sich sicher, dass er das auch ohne Kleidung tat... Errötet senkte sie den Blick und atmete tief durch. Womit hatte sie das denn heute verdient...

Er räusperte sich und als er erneut ihre Aufmerksamkeit hatte, schenke er ihr ein Lächeln.

„Wenn du Interesse hast, können auch gerne wir ins Kino gehen...“

Heute ist mein Tag., dachte sie sich und gab ihm lediglich ein eifriges Nicken als Antwort. Was war nur jetzt mit ihr los? So nervös machte sie doch selten ein Mann... Hoch erfreut hakte sie sich schließlich bei ihm ein, als er ihr seinen Arm bot.

„Noch eine halbe Stunde muss ich arbeiten, dann habe ich Feierabend. Kannst du dich so lange noch beschäftigen?“

„Sicher.“ Ihr Blick wanderte über sein unverschämt männliches Gesicht. Diese Augen...

„Wo hast du denn dein Auto stehen? Da kann ich in der Zeit schon einmal versuchen, mit in die Nähe zu stellen, dass ich dich nicht verpasse.“

Lorenzo hielt an und schenkte ihr ein unverschämt breites Grinsen. Pénélope verstand den Witz in diesem Moment nicht so ganz und erwiderte seinen Blick mit einem äußerst fragenden.

„Ich habe gar kein Auto, Senorina...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-02-10T23:55:47+00:00 11.02.2011 00:55
Der Anfang war echt super geschrieben und auch witzig z.B. "Die zarteste Versuchung…" Da hab ich mich vor Lachen weckgeschmissen, aber als der Dieb aufgetaucht ist, wurde es eher wie eine Seifenoper...Der unattraktive Mann der bei der Schönen Frau abgeblitzt ist und ihre Handtasche "Aus Rache???" geklaut hat...Um dann von dem schönen gutaussehenden Prinzen auf seinem Goldenen Ross verfolgt und platt gemacht zu werden...Und am Ende leben "Schön und Schöner" glücklich bis an ihr Lebensende ;)...Gute Geschichte, aber ein wenig oberflächich...
Von:  Tyra-Leonar
2010-02-19T13:46:59+00:00 19.02.2010 14:46
Ich kann dem ersten Kommentar nur zustimmen. So viele Sprüche o.o Es war bestimmt schwer, die alle richtig zu setzen. Das es hier und da leicht abgehakt klingt, stimmt zwar, empfinde ich aber als nicht weiter störend.
Bei dem Ende musste ich zweimal lesen. Irgendwie will ich da etwas verstehen, was ich vielleicht gar nicht verstehen soll XD Vielleicht kannst du mich ja aufklären. Wollen die alle immer nur, dass sie für die was tut? Der Erste: Ganz klar, Sex! Der Zweite: Ein fahrbarer Untersatz a la große Schwester???

Leider muss ich dir auch mitteilen, dass ich ungefähr 3/4 des One-Shots gelesen habe. Bis dahin, als sie dem Kerl nachjagen, ist alles soweit klar. Aber dann ist das Ganze sehr sprunghaft und für den Leser nicht mehr nachvollziehbar. Wahrscheinlich siehst du vor deinem inneren Auge einen bekannten Ort und versetzt so deine Charaktere dort hinein.

Aber die Idee mit der hübschen roten Handtasche gefällt mir als Frau natürlich besonders gut ;)
Von:  Honigkuchenpferd
2010-02-09T18:52:50+00:00 09.02.2010 19:52
Zuerst vielen Dank an der Teilnahme an meinen Wb<3
Das hat mich sehr gefreut: )

Ich bin erstaunt das du es geschafft hast so viele Sprüche ein zu bauen, Respekt!
Ich finde deinen Schreibstil schön, auch wenn es manchmal durch die Sprüche leicht abgehakt geklungen hat. Die Story ist eine nette Idee.
Ich finde die Personen sind sehr realistisch, toll beschrieben, das finde ich gut: )
Auch das Ende, war witzig und ein schöner Endsatz um die Story Happyending zu beenden<3


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