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Meerebrise der Liebe

von

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Frühlingsgefühle

„Ist das dein Ernst?“ Stella staunte Bauklötze, als Lilly ihr von ihrer Begegnung mit Ben erzählte. Die beiden Mädchen lagen auf der Couch in Lillys Zimmer. „Du verstauchst dir das Fußgelenk und kriegst dann den Typen ab, denn du dabei über den Haufen gerannt hast? Ist das dein wahrhaftiger Ernst?“ Stella kriegte sich gar nicht mehr ein. Lilly lachte. „Nun mach mal halblang. Wir sind ja nicht mal zusammen ausgegangen.“ Stella sah ihre Freundin skeptisch an. „Macht du Witze? Der Typ trägt dich auf seinen Armen eine Treppe hoch und bandagiert dir den Fuß und du machst dir Sorgen, weil ihr noch nicht ausgegangen seid. Du bist nicht mehr zu retten.“ Sie tat so, als würde sie in Ohnmacht fallen. Lilly lachte weiter. Doch dann verstummte sie plötzlich. Stella erwachte aus ihrer gespielten Ohnmacht, um zu sehen, was los war. „Lilly? Alles okay?“ Lilly starrte nachdenklich an die Zimmerdecke. „Hallo? Erde an Lilly!“ Stella hielt sich die Nase zu, um mit verstellter Stimme zu reden. „Ja ja… ich bin da!“ Lilly schaute ihre Freundin an. „Was ist los?“, fragte Stella. „Ach nichts… es ist nur… dieses Buch… von Cal…“ - „Ja, was ist damit?“ – „Glaubst du, dass er ernst meint, was er da geschrieben hat?“ – „Es klang zumindest sehr ernst!“ Stella sah ihre Freundin an. Diese seufzte. „Machst du dir Gedanken über Cal?“ Lily nickte. „Wenn es stimmt, was er schreibt, dann ist er in mich verliebt. Und es würde seine Gefühle bestimmt ungemein verletzen, wenn er mich mit Ben sähe…“ „Na und?“ Stella stand auf und lief umher. „Eigentlich dürftest du gar nicht wissen, was er für dich empfindet. Und wenn er es dir nicht sagt, dann ist er selbst schuld. Außerdem: Wieso denkst du jetzt ausgerechnet an Cal?“ Lilly zuckte mit den Schultern. „Er täte mir irgendwie leid, wenn ich mit Ben zusammen wäre. So wie er geschrieben hat… so voller Leidenschaft… so voller… Liebe…“ Lilly legte seufzend ihren Kopf auf die Sofalehne. „Oh nein, Lilly! Ich kenne diesen Blick!“ Stella hielt in ihrer Umher-Lauferei inne und stellte sich vor Lilly. „Du bist gerade dabei, dich in zwei Typen gleichzeitig zu verknallen. Schlag dir das ganz schnell aus dem Kopf, meine Liebe! Entweder einer oder gar keiner!“ Sie blickte ihre Freundin streng an. Lilly setzte sich auf. „Du hast ja recht! Das Problem ist nur: Wer ist der Richtige?“
 

Am nächsten Tag betrat Lilly die Schule zum ersten Mal mit Krücken. Jeder löcherte sie, wie das denn passiert sei und ob es weh täte, wie lange sie so rumlaufen müsse und ob sie nicht mal ihre Krücken ausleihen könnte. Lilly beantwortete geduldig alle Fragen und kämpfte sich Stück für Stück durch das Menschengewusel. Auf einmal stoß gegen jemand. Und es kam, wie es kommen musste – dieser jemand war Cal. Er drehte sich zu dem vermeintlichen Rempler um und schaute direkt in Lillys Gesicht. Eine peinliche Pause entstand. „Oh.. äh… hi Lilly!“ Cal versuchte die Situation zu entspannen. „Kommst du zurecht mit den Dingern?“ „Ja… danke…“ Lilly errötete ein wenig. Sie spürte, wie sie von hinten geschubst wurde und fiel mangels Balancierfähigkeit nach vorne. Cal streckte geistesgegenwärtig seine Arme aus, um sie aufzufangen. Lilly fiel genau in seine Arme, rutschte allerdings ein Stück weiter als Cal es erwartet hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde berührten Lillys Lippen seinen Mund. Doch dieser Moment war genauso schnell vorbei, wie er gekommen war. Peinlich berührt drückte Lilly sich weg. Ihre Wangen hatten inzwischen ein tiefes Rosa angenommen und sie wollte dieser ihr unangenehmen Situation so schnell wie möglich entrinnen. Doch Cal hatte nicht vor, diese Möglichkeit, Lilly seine Gefühle zu zeigen, einfach so vorbei ziehen zu lassen. Dass er ihre Lippen tatsächlich hatte auf den seinen spüren dürfen, ließ ihn alles um sich herum vergessen. Er nahm die total perplexe Lilly in seinen Arm und drückte ihr einen echten Kuss auf die Lippen. Lilly zuckte überrascht zusammen doch nach anfänglichem Sträuben ließ Lilly sich auf den Kuss ein. Ihr ganzer Körper kribbelte von Kopf bis Fuß. Cals Lippen waren angenehm warm und weich und schließlich ließ sie sich ganz in seine Arme fallen und erwiderte den Kuss. Nun war es an Cal, überrascht zusammen zu zucken. Doch gleich darauf genoss er weiter den Kuss und das wunderbare Gefühl, das seinen Körper dabei durchströmte. Dass sämtliche Mitschüler sich interessiert um das küssende Pärchen versammelt hatten, ließ er links liegen, hatte er doch endlich das erreicht, was er sich schon immer gewünscht hatte. Als sich die Lippen der beiden wieder trennten, brach ein Jubelsturm um sie herum los. Und als Lilly den Blick hob, sahen ein Paar strahlend grüne Augen auf sie herab. Und als sie Cals Lächeln sah, strahlten ihre Augen mit den seinen um die Wette.
 

„Es war einfach unglaublich! Er hat mich einfach geküsst! Einfach so! Und es war so wunderschön!“ Lilly kam gar nicht mehr aus dem Schwärmen raus. „Mensch, ich freu mich so für dich, Lilly!“ Stella strahlte mit ihrer Freundin um die Wette. „Schön, dass du dich entschieden hast.“ Lilly lachte. „Hatte ich eine Wahl? Obwohl… hätte ich sie gehabt, hätte ich mich womöglich noch falsch entschieden.“ Sie lachte noch lauter. Stella staunte nicht schlecht, als sie ihre Freundin das sagen hörte. „Moment mal! Hast du nicht vorgestern noch genauso von Ben geschwärmt?“ „Ja, ja, das mag ja alles sein, aber da hatte Cal mich ja noch nicht geküsst. Jetzt weiß ich, was ich will!“ Stella schaute sie ernst an. „Das hoff ich auch, Lilly!“ Lilly fiel ihrer Freundin glücklich um den Hals. „Keine Sorge, Stella. Cal gebe ich nie mehr her!“
 

„Eh, Alter! Wenn du so weiter machst, kommst du gleich auf die Bank!“ Cal hatte jetzt schon zum x-ten Male den Fußball gegen den Schädel bekommen. Ben sah seinen Kumpel verärgert an. „Bleib cool, Mann!“ Cal hob den Ball auf, legte ihn vor sich auf den Boden und beförderte ihn mit einem gekonnten Kick mitten ins Spiel. Doch es dauerte keine fünf Minuten, da war er mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders. „Cal! Dein Ball!“ Er hörte eine entfernte Stimme, doch er achtete nicht auf sie. Er erschrak als jemand ganz dich an ihm vorbei lief, um sich den Ball zu Eigen zu machen. „Jetzt reicht’s mir aber!“ Fluchend lief Ben auf seinen Kumpel zu und rüttelte ihn kräftig. „Halloo! Das war gerade ‘ne 1 A Vorlage. Den hättest du locker rein machen können. Sag ma, was ist denn heute mit dir los?“ Er stand neben Cal und sah diesem verdattert ins grinsende Gesicht. „Hey! Erde an Cal! Rück raus mit der Sprache. Was ist passiert?“ Ben boxte seinem Kumpel gegen die Schulter. „Red‘ schon!“ Cal grinste noch breiter. „Sag mal, red‘ ich spanisch? Du sollst mir endlich verklickern, was abgeht!“ Ben holte zu einem neuen Boxschlag aus, doch diesmal hatte Cal aufgepasst. Er wich geschickt aus. „Schon gut, schon gut! Ich pack ja schon aus!“ Lachend boxte er Ben zurück. Dann nahm er ihn spielerisch in den Schwitzkasten und legte ihm den Arm um die Schulter. „Sagen wir, ich habe meinen ganz persönlichen 6er im Lotto gewonnen!“
 

Kein Wunder, dass er nicht richtig gespielt hat! Wenn ich meine Traumfrau endlich geküsst hätte, hätte ich auch mehr als einen Ball gegen den Schädel bekommen. Grinsend schlenderte Ben durch die Gassen. Das Fußballspiel war vorbei und er auf dem Weg nach Hause. Der Kerl hatte aber auch ein Glück! Fällt ihm das Mädel praktisch in die Arme. Er schüttelte lachend den Kopf. Na ja, wer weiß? Sein momentaner Schwarm war ihm ja nicht nur in die Arme, sondern auf ihn gefallen. Und er schien sie beeindruckt zu haben. Vielleicht würde er ja bald mit ihr, Cal und dessen Freundin ein Vierer-Date veranstalten können. Bens Augen leuchteten, als er anfing, eine fröhliche Melodie zu pfeifen und er beschleunigte seinen Schritt. Je früher er zuhause war, desto eher konnte er Pläne schmieden.



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