Zum Inhalt der Seite

Der Wind in den Gassen

Arbeitstitel; ehem: Abandoned
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Freundschaften

Sanfter Sonnenschein hüllte den jungen Mann ein, als er aus dem Schatten des Waldes auf den neben diesem verlaufenden Weg trat. Mit einem kurzen Handgriff lockerte er den grauen Umhang, den er über seiner einfachen Wanderkleidung trug und genoss das wärmende Prickeln auf der Haut. Die halbe Nacht war er unterwegs gewesen und hatte erst zur Dämmerung den dichten Laubwald erreicht. Inzwischen war es später Vormittag, er hatte ihn endlich durchquert und konnte seine Reise im warmen Sonnenlicht weiterführen.

Langsam setzte er seinen Weg fort und folgte der Straße in Richtung Norden. Wenn er sich ein wenig beeilte, konnte er noch vor Einbruch der Dunkelheit die nächste Stadt erreichen und so setzte er weiter entschlossen einen Fuß vor den anderen, während sein Blick ziellos über die ihm längst so bekannt gewordene ländliche Idylle schweifte.

Es war eine Weile her, dass er zuletzt diesen Weg genommen hatte, doch viel verändert hatte sich die letzten Monate nicht. So weit er sich zurückerinnern konnte, erstreckte sich der Weg schon immer zwischen dem Wald auf der einen und den zahllosen Feldern und Äckern auf der anderen Seite. Besonders zur Erntezeit war hier deshalb viel Betrieb und dies zwang den jungen Wanderer, andere, unbenutztere Pfade zu nehmen. Ihm lag nicht viel an Reisegesellschaft und noch weniger an neugierigen Fragen.

Nicht lange nachdem er den Weg betreten hatte, drangen von hinten die Geräusche näher kommender Hufschläge an seine Ohren. Behutsam achtete er darauf, seine Geschwindigkeit beizubehalten und fixierte seinen Blick auf den Boden vor ihm. Die einzigen Personen, die heutzutage auf Pferden ritten, befanden sich im Dienste der Regierung und egal, ob es sich nun um höhere Beamte, Soldaten oder gar Priester handelte – mit keinem von ihnen wollte er sich zu diesem Zeitpunkt anlegen. So ignorierte er nach Außen hin weiter beharrlich die sich nähernden Reiter und schätzte in Gedanken die Lage ab.

Den Geräuschen nach zu urteilen, näherten sich gleich mehrere Pferde, vielleicht ein Dutzend, und das würde bedeuten, dass in jedem Fall Soldaten oder Wächter unter den Reitern waren. Genervt verzog der Wanderer kurz das Gesicht und hoffte, dass sie ihn einfach ebenso ignorieren würden wie er sie. Doch schon als er hörte, wie sie ihre Geschwindigkeit drosselten, als sie auf seine Höhe heranritten, verflog diese Hoffnung so schnell sie gekommen war.

Innerlich resigniert seufzend stoppte er, als ihm ein großer brauner Wallach den Weg versperrte und hielt seinen Blick gesenkt, beobachtete aber aus den Augenwinkeln die ihn umgebenden Reiter. Rote Uniformen leuchteten ihm förmlich von jedem Pferderücken entgegen und ließen den Wanderer innerlich fluchen. Wächter, allesamt! Und er mittendrin...

Schon beugte sich einer von ihnen – den blank polierten Abzeichen nach ein Feldwebel – zu ihm herab.

"Nun", begann er gedehnt und schien die Situation auszukosten. "Was haben wir denn hier?"

"Nur einen einfachen Wanderer." Trotz der heftigen Abneigung gegen den Feldwebel, die sofort in dem jungen Mann aufkeimte, achtete er auf eine beherrschte, normale Stimme und unterdrückte mühsam die Nervosität, die so viele auf ihm ruhende Blicke bewaffneter Wächter hervorriefen.

"Wohin wanderst du denn?"

"Tehron." Kurze, knappe Antworten schienen ihm die beste Taktik zu sein. Er hatte zwar wie immer mehrere mögliche glaubwürdige Geschichten auf Lager, die er dem Feldwebel vorlegen könnte, aber er wollte nicht mehr erzählen, als wirklich notwendig war.

"Soso, in unsere schöne Stadt also. Und was willst du dort?"

"Eine Unterkunft für die Nacht."

"Sonst nichts?"

"Nein."

"Weißt du, es sind derzeit viele Räuber unterwegs. Ich wollte nur sicher gehen, dass du keiner von ihnen bist. Du hast also nicht vor, Tehron heute Nacht auszurauben? Sehr gut." Der Feldwebel grinste, beugte sich weiter herab und musterte den Wanderer aufmerksam. "Ich werde mir trotzdem dein Gesicht merken - nur für den Fall. Wie heißt du?"

"Varis. Varis Namreth."

"Sollte in Tehron heute Nacht doch etwas geschehen, wissen wir ja, wer Schuld hat. Also halte dich zurück." Abermals den Mund zu einem breiten Grinsen verziehend trieb er sein Pferd an und die übrigen Wächter folgten ihm.

Angewidert aber erleichtert sah Varis ihnen nach. Er war schon öfter als ihm lieb war mit der Wache in ganz unterschiedlichen Städten in Kontakt gekommen und hatte eine fast schon natürliche Abneigung gegen ihre hübschen, strahlend roten Uniformen entwickelt. Schleimiger, großspuriger Wichtigtuer! Leise fluchend setzte er nun auch seinen Weg fort und hoffte inständig, diesem Feldwebel nicht noch einmal begegnen zu müssen.

Mit einem resignierten Seufzen, das sämtlichen unnützen und äußerst überflüssigen Wächtern in ganz Narvon galt, trat Varis ein Steinchen aus dem Weg und beobachtete, wie es neben der Straße zwischen den Grashalmen verschwand. Als sein Blick wieder nach vorne schwenkte, zeigte sich am Horizont bereits der vage Umriss Tehrons. Sofort erhellte sich Varis' Miene und mit beschleunigtem Schritt folgte er weiter der Straße, die genau auf den entfernten dunklen Fleck zuhielt.

Pünktlich zur Dämmerung stand Varis dann auch wie geplant auf der großen Wegkreuzung vor den breiten Toren Tehrons, die noch weit geöffnet waren. Den an der Mauer lehnenden Wächtern heimlich einen finsteren Blick zuwerfend schritt er durch das Tor und folgte der nahezu menschenleeren Straße, die sich zwischen den hohen, weitläufigen Häusern entlangzog. Doch je weiter er in die Stadtmitte vordrang, umso mehr Bürger kreuzten seinen Weg. Schließlich im Zentrum auf dem Marktplatz angekommen, hatte er Mühe, sich einen Weg durch das Gedränge der Marktbesucher bahnen zu können und war heilfroh, als er in eine schmale Seitengasse einbiegen konnte, in der ein bereits hell erleuchtetes Wirtshaus gegen die hereinbrechende Nacht aufbegehrte.

Varis warf einen kurzen Blick die schlichte Fassade empor und blieb mit den Augen an dem bereits etwas morsch wirkenden hölzernen Schild über der Eingangstür hängen, das in leicht verschnörkelten Buchstaben den Schriftzug „Zum müden Wanderer“ trug. Zielstrebig schritt er auf die Tür zu, öffnete sie und trat in das Stimmengewirr des gut besuchten Schankraums. Er spürte die Blicke, die sich sogleich auf ihn als Neuankömmling hefteten, auf seinem Gang zum Tresen verfolgten und dann das Interesse wieder verloren. Noch während er auf einem der abgenutzt wirkenden Hocker Platz nahm, glitten Varis' Augen selbst über die Anwesenden, musterten die vom Tagwerk müden Gesichter. Er nahm auch die leichte Anspannung wahr, die über dem Raum lag und etwas Abwartendes, Lauerndes hatte. Aufmerksam horchte Varis näher hin, versuchte einzelne Gespräche auszumachen und aus ihnen Näheres zu erfahren.

„- und dann sagt dieses Weib doch tatsächlich, es hätte mir letzte Woche schon die erste Rate bezahlt! Kannst du dir das vorstellen? Aber der hab ich was erzählt! Gute Frau, hab ich gesagt, ganz höflich, gute Frau, wenn ich bisher auch nur einen Taler von Euch -“ Varis' Aufmerksamkeit glitt von dem empörten Schneider, der seine Geschichte wild gestikulierend seinem Tischnachbarn erzählte, weiter zu einem jungen Mann, der mit leichter Nervosität der ganzen Tischrunde sein Leid klagte.

„- weiß nicht, wie ich ihm noch unter die Augen treten soll. Aber ich will sie heiraten, ganz bestimmt! Wenn er noch einen Monat wartet, hab' ich genug zusammen und dann mach ich meine eigene Werkstatt auf und dann kann ich auch für sie sorgen. Sie muss bis dahin nur weitere Kleidung tragen, dann fällt das gar nicht auf und sie hat bestimmt -“

„- neue Stadtverwalter.“, glitt Varis' Fokus auch schon zum nächsten, einem ernst dreinblickenden Geschäftsmann. Schon die ersten beiden Worte, die an seine Ohren drangen, ließen ihn aufhorchen. „Kommt da einfach in meinen Laden spaziert, mit seinen Wächtern und seinem ganzen kleinen Gefolge da und vergrault mir alle Kundschaft. Und dann muss ich die Herrschaften bedienen und buckeln und freundlich sein und am Ende geht er mit dem halben Laden wieder raus und hat nicht eine einzige Münze zurückgelassen! Aber was will man machen...“ Volltreffer! Ein neuer Stadtverwalter in Tehron?

Varis lehnte sich, auf die Arme gestützt, weiter über den Tresen und trommelte mit den Fingern nachdenklich auf das dunkle Holz. Was war aus Kolbar geworden? Der bisherige Stadtverwalter hatte sich im Vergleich zu seinen Kollegen recht gut in seinem Amt gemacht und unter ihm war Tehron zu einer der wichtigsten Städte in ganz Narvon erblüht. Warum also hatte man ihn ausgewechselt? Oder war er etwa gestorben?

„Du bist leider einen Tag zu spät.“ Eine vor geheucheltem Bedauern nur so triefende Stimme unterbrach Varis' Gedanken. „Die Spielleute gestern hatten einen volltrunkenen Trommler und hätten deine Unterstützung am Schlagwerk sicher mit Freuden angenommen.“

Varis blickte langsam auf in das vertraute, von einem breiten Grinsen geteilte Gesicht des Wirts hinter dem Tresen.

„Wie kommst du darauf?“, gab er schließlich zurück und musterte die hochgewachsene, breitschultrige Gestalt.

„Ich hatte ja auch nicht erwartet, dass du so musikalisch bist.“ Mit einem Zwinkern tippte der Wirt seinem Gast kurz auf die immer noch trommelnden Finger, die sofort inne hielten. „Was gibt’s, mein Freund? Was treibt dich zu mir?“

„Der Hunger.“ Varis konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken, während er sein Gegenüber unter den ins Gesicht hängenden Haarsträhnen betrachtete und sich unwillkürlich entspannte. Kheros' vertraute Gestalt hatte etwas ungemein beruhigendes.

„Hätte ich mir ja denken können!“ Empört stemmte der Wirt die Hände in die Seite und funkelte Varis an. „Du kleiner Schmarotzer glaubst allen Ernstes, dass ich dich hier wieder durchfüttern werde?“

„Da du schon so direkt fragst – ja.“

Einen Moment lang sahen sie sich schweigend, mit herausfordernden Mienen an, dann lachte Kheros herzlich, füllte einen Krug und stellte ihn vor Varis ab. Ohne ein weiteres Wort verschwand er durch die Tür neben dem Tresen.

Varis blickte ihm mit einem Lächeln nach und griff nach dem Krug. Doch noch bevor er ihn überhaupt angehoben hatte, hielt er mit gerunzelter Stirn inne. Statt des erwarteten Anblicks von Kheros' recht schmackhaftem Bier, starrte er auf sein Spiegelbild, das ihn aus dem klaren Wasser erstaunt und ein wenig missmutig ansah. Seit wann schenkte Kheros Wasser aus?

Noch während Varis sich fragte, ob dies ein schlechter Scherz sein sollte, ließ er abermals seinen Blick schweifen. Die anderen Gäste an den wuchtigen Holztischen waren ganz in ihre Gespräche vertieft und trugen ernste oder auch besorgte Mienen zur Schau. Selten stach aus dem dumpfen Murmeln im Schankraum einmal ein Lachen heraus.

Dann erst fiel Varis auf, dass kaum jemand einen Krug vor sich stehen hatte. Manche aßen von den Speisen, die Kheros' Schwester in der Küche im Nebenraum zubereitete, aber getrunken wurde so gut wie nichts. Nur hier und da sah er jemanden an seinem Getränk nippen und argwöhnte, dass es sich auch hierbei um Wasser handelte. Was zum Henker ging hier vor sich?

Schon war Kheros zurück und stellte eine gut gefüllte Schale mit Eintopf auf den Tresen.

„Wohl bekomm's, mein Freund.“

„Danke.“ Varis wandte sich wieder um, griff nach dem Löffel und tauchte ihn in seine dickflüssige Mahlzeit. Er fischte ein Kartoffelstück heraus und sah es argwöhnisch an.

„Stimmt was nicht?“

„Ich wollte mich nur vergewissern, dass es sich auch wirklich um eine Kartoffel handelt.“ Ruhig schob Varis die Kartoffel in den Mund und kaute mit nachdenklicher Miene.

„Du spinnst! Was sollte es denn sonst sein?“ Amüsiert hatte Kheros die Augenbrauen hochgezogen und lehnte sich nun weiter zu Varis vor.

„Dein Bier hat sich schließlich auch ganz schön verändert.“

Kheros' Gesicht verdüsterte sich schlagartig. „Das brauchst du mir nicht zu sagen!“

„Warum schenkst du kein Bier mehr aus?“

Kheros sah sich kurz um und beugte sich dann noch weiter vor, ehe er mit leiser Stimme sprach. „Kein Bier, kein Wein, kein Met – gar kein Alkohol!“ Unterdrückte Wut hatte seine Stirn in tiefe Furchen gelegt und die Augenbrauen zogen sich so weit zusammen, dass sie sich beinahe berührten. „Jedenfalls nicht vor dem Abendläuten.“ Er machte eine kurze Pause und schnaubte leise. „Du warst eine Weile nicht hier, also ist dir das wohl noch nicht bekannt. Wir haben einen neuen Stadtverwalter und dieses unsinnige Gesetz ist seine neueste Erfindung.“

„Was ist mit Kolbar geschehen?“

„Tot.“ Kheros senkte die Stimme noch weiter und sah Varis eindringlich an. „Angeblich war's sein Herz. Aber wenn du mich fragst, war der kerngesund!“

Varis löffelte weiter an seinem Eintopf und nickte nachdenklich. „Also hat dieser neue Stadtverwalter -“

„Doran“, warf Kheros dazwischen und spuckte den Namen verächtlich aus. „Cil Doran.“

„- dieser Cil Doran seine Nachfolge angetreten.“

„Ha! Nachfolge ist gut. Kolbar war noch nicht mal einen halben Tag tot, als dieser Kerl schon vor dem Tor stand, mit allen erforderlichen Papieren und Befugnissen, von Vandros höchstpersönlich unterzeichnet!“

Wieder nickte Varis, sparte sich aber jeglichen Kommentar dazu. Er kannte solcherlei Machtspielchen nur zu gut und wusste, wie schnell manch ein ehrgeiziger Beamter bereit sein konnte, in den Etagen über sich Platz für eine Beförderung zu schaffen. Dass Doran zu ungeduldig gewesen war, um wenigstens einen oder zwei Tage zu warten, forderte die wildesten Gerüchte ja geradezu heraus.

„Er scheint ja ziemlich gottesfürchtig zu sein, wenn er euch Alkohol erst nach dem Abendläuten erlaubt.“

„Von wegen!“ Kheros schüttelte heftig den Kopf, dass seine kurzen, braunen Haare hin und her flogen. „Doran ist nicht mal Priester. Er will sich mit dieser Aktion doch nur mit den Kollegen und Vorgesetzten gut stellen!“

Varis pfiff leise durch die Zähne. „Dass es einige Beamte gibt, die kein Priesteramt haben, wusste ich ja schon. Auch den ein oder anderen Höhergestellten. Aber ein Stadtverwalter...“

„Es wird gemunkelt, dass er aus dem Kreis um Tianor stammt.“

Langsam und nachdenklich nickte Varis. Tianor war das einzige Mitglied des Hohen Rates, das nicht Teil der Priesterschaft war. Da war es nur verständlich, wenn er frei gewordene Ämter nach und nach mit seinen Freunden besetzte. Und dass er ab und an nachhelfen ließ, war gerade für Varis nichts neues mehr.

„Ob Priester oder nicht macht aber eigentlich keinen Unterschied. Ob Tianor, Doran, Kolbar oder Vandros höchstpersönlich - tyrannisch und korrupt sind sie doch allesamt!“, entfuhr es Kheros in ungewohnt heftigem Zorn. Er schien es jedoch selbst zu merken und richtete sich abrupt wieder auf. „Doch nun genug damit! Ist schließlich nicht dein Problem, du kommst ohnehin immer nur sehr sporadisch vorbei. Wart' einfach noch eine halbe Stunde, dann bekommst du was Ordentliches zu trinken!“

Mit diesen Worten wandte Kheros sich wieder seiner Arbeit zu und steuerte einen Tisch in der Ecke an. Varis sah ihm stirnrunzelnd nach und wusste nicht recht, was er von diesem letzten Ausbruch halten sollte. Dass Kheros wegen des neuen Gesetzes wütend war, war ja noch verständlich, beeinträchtigte es doch direkt sein Geschäft. Aber dass er plötzlich so leidenschaftlich über die ganze Regierung herzog, war neu. Ein leichtes Unbehagen beschlich Varis und er hoffte, dass sein Freund sich nicht zu irgendwelchen Dummheiten hinreißen lassen würde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ned
2010-02-16T23:58:16+00:00 17.02.2010 00:58
Bin ich auch endlich mal dazu gekommen, das neue Abandoned zu lesen. :D
Mir gefällt's soweit ganz gut und da ich mich nicht mehr an die alten Sachen erinnern kann (zwei Jahre isses fast schon her, da ich's gelesen hatte), bin ich natürlich auch ganz gespannt drauf, wie's weitergehen wird. ;) Dieser doofe Stadtverwalter-Typ!

Allerdings muss ich 'ne kleine Kritik loswerden. Nämlich an folgendem Satz:
>"Sanfter Sonnenschein hüllte den jungen Mann ein, als er aus dem Schatten des Waldes auf den neben diesem verlaufenden Weg trat."
--> "neben diesem" klingt nicht sehr schön, ich musste drei Mal drüber lesen, bis ich verstanden habe, worauf sich das bezog. "daneben" wäre da weniger verwirrend, glaube ich. ;) Oder etwas mit Waldrand, denn jede Form von "(da)neben" klingt merkwürdig, wenn man so darüber nachdenkt...
Apropos zu oft, ich fand den Prolog eigentlich ziemlich cool, es wurde Interesse aufgebaut, dadurch, dass man erst gar nicht wusste, warum der Junge floh. Ich hab' da echt mit ihm mitgefiebert, auch wenn's offensichtlich war, dass die Tür hinter seinem Rücken nachgeben würde. Da war's ehrlich gesagt ein wenig nervig, dass dann, zwischen dem "Wenn der so weiter macht, fällt er gleich rein"-Gedanken und dem tatsächlichen Reinfallen, noch so viel Text ist. ;) Allerdings bin ich auch einfach nur ungeduldig.
Was mich beim Prolog übrigens eine Winzigkeit gestört hat, war die übermäßige Verwendung solcher Worte wie "schlitternd" und "klebend", eben diese "nd"-Dingense. Im Moment weiß ich aber ehrlich gesagt selbst nicht, wie man das anders machen könnte, vielleicht fiel's mir ja auch nur so auf, weil's sehr spät ist und meine Wahrnehmung dann ohnehin 'nen Knacks hat... xD

Mein persönlicher Lieblingsmoment ist übrigens folgender:
>"Mit einem resignierten Seufzen, das sämtlichen unnützen und äußerst überflüssigen Wächtern in ganz Narvon galt, trat Varis ein Steinchen aus dem Weg und beobachtete, wie es neben der Straße zwischen den Grashalmen verschwand."
Für diese Steinchenbeobachtung möchte ich Varis zu gerne einen Keks schenken. <3 xD

Oh...
>"Doch je weiter er in die Stadtmitte vordrang, umso mehr Bürger kreuzten seinen Weg."
--> Pardon, aber auf "je, umso"-Sätze reagiere ich allergisch. Vermutlich einfach, weil ich gelernt habe, es hieße "je, desto". Wenn beides richtig ist, musst du mir die Anmerkung vergeben, meinen Duden hab' ich grad leider nit zur Hand, wenngleich ich mir eigentlich recht sicher bin... x"D

Also... Ich mag die neue Version. ^_^ Liest sich gut und man kann sich gut ins Geschehen hineinversetzen, find' ich. Sonst hätt' ich mir ja auch nit die Zeit genommen, ein paar Kritikpunkte aufzuführen. ;)
Ansonsten: Mach weiter so, es kann nur besser werden. :D


Zurück