One
Es war wie jeden Tag. Fred verabschiedete gerade die letzten Kunden und geleitete sie zur Tür, schloss sie ab, ging zu George, welcher an der Kasse stand und den heutigen Umsatz ausrechnete. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und der Laden wurde nur noch von ein paar flackernden Kerzen erhellt. Ein Schwenk von Freds Zauberstab und auch die letzten Lichtquellen erloschen.
Sie kannten sich in ihrem Geschäft inzwischen so gut aus, dass sie nicht mal mehr Licht brauchten um in ihre Wohnung hoch zu gelangen. Dort angekommen ließ nun George die Räume hell erleuchten.
„Ach ja, war das nicht wieder ein anstrengender Tag?“, fragte Fred an seinen Bruder gewandt und streckte sich ausgiebig bevor er sich seines Umhangs befreite. Dieser landete zielsicher auf der alten, aber dennoch bequem wirkenden Couch.
„Allerdings, Weihnachten rückt näher und wir bekommen das nur zu gut zu spüren.“, gähnte der andere Rotschopf träge und verschwand auch sogleich in ihrem Schlafzimmer.
Es machte den Anschein, als würde plötzlich allen Leuten einfallen, dass in nicht mal mehr zwei Wochen bis Weihnachten waren und sie alle noch irgendwelche Geschenke – vorzugsweise Scherzartikel der Weasley-Zwillinge – brauchten. Aber die Zwei wollten sich nicht beschweren. Je mehr Kunden, desto Besser war es für den Umsatz und somit für sie.
Fred folgte seinem Bruder, der sich inzwischen umgezogen hatte. Er stand nun in einer bequemen Jogginghose und einem kuscheligen Pulli vor seinem Zwilling und hielt ihm seine Sachen hin. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen.
„Hier für dich. Zieh dich schon mal um.“, sagte George und trat einen Schritt auf sein Ebenbild zu. Für einen Moment sahen sie sich in die Augen bis Fred ihm seine Sachen ab nahm und einen Kuss auf seinen Mundwinkel hauchte.
Als nun auch Fred in bequemeren Sachen war machte er sich auf de Suche nach George. Obwohl, Suche konnte man das nicht nennen, er wusste genau wo sich sein Bruder befand. Dieser saß draußen auf dem Balkon, in eine dicke Decke gehüllt und wartete auf ihn.
Schnell gesellte er sich zu ihm auf die Bank und bekam auch sogleich genug Decke ab, damit er nicht Gefahr lief zu erfrieren. Dicht an seinen Zwilling geschmiegt saß er da und schaute in den Himmel. Unter der Decke hatte seine Hand inzwischen den Weg zu Georges gefunden, hatte sie miteinander verharkt und spielte nun ein wenig abwesend mit dessen Fingern. Langsam sank sein Kopf auf die Schulter neben sich. In diesem Moment wurde ihm mal wieder bewusst, wie dankbar er war, seinen Bruder zu haben. Mehr als das.
Sie waren Zwillinge, hockten so gut wie immer aufeinander, lachten und redeten zusammen, teilten sich Sachen, hielten die Hand des Anderen, legten einander den Arm um die Schulter, setzten sich auf den Schoß des Anderen, wenn kein Platz mehr war und noch so vieles mehr. All das schien für Außenständige normal zu sein, in anbetracht der Tatsache, das sie Brüder, nein mehr als Brüder, Zwillinge waren.
Auch für Fred und George waren all diese Sachen mehr als normal. Schon früher. Doch inzwischen war es anders. Sie verband etwas, ein Band, wie viele sagen mochten. Doch nicht nur das. Vielleicht schienen es Außenständige für nicht richtig halten, doch sie interessierte das nicht. Sie hatten einander. Schon ihr ganzes Leben lang, jetzt und in den kommenden Jahren.
Es war mehr als nur ‚Geschwisterliebe’. Sie verstanden den Anderen, sie vertrauten einander blind, sie wussten wann sich der Andere nicht wohl fühlte, Probleme hatte, krank wurde oder in Gefahr war. Sie spürten es einfach. Ohne den Anderen fühlten sie sich wie in zwei gerissen, als würde etwas von ihnen fehlen, die Seele, das Herz, ihre bessere Hälfte. Es war wie eine magische Verbindung, es war Liebe.
In dem Moment fielen die ersten Schneeflocken vom Himmel, tanzten ruhig durch die Luft und landeten schließlich rings um sie herum.
George drehte seinen Kopf ein Stück zu Fred und küsste ihn unterhalb des Ohrs auf den Hals. Er wisperte ein leises „Ich liebe dich“, ehe nun auch Fred sich regte und ihre Lippen eins miteinander wurden.
Es war eben ein normaler Tag im Dezember, wie ihn die Meister der Scherze nach einem arbeitsreichen Tag ausklingen ließen.
The END
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Jaaaa~ ich weiß sie ist nicht lang und wirklich spektakulär ist sie auch nicht, aber es geisterte mir so im Kopf herum. Wenn sie euch gefallen hat, lasst einen Kommi da, die beißen nicht ^^
*Kekse hinstell*
yuu-chii