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Until the colours fade away

von

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Denn du...

Denn du…
 

Still stehe ich da und starre in den Spiegel, der an der weiß verputzten Wand im Flur hängt. Normalerweise ist es der Spiegel, in dem vor allem Rosalie und Alice noch einmal den Sitz ihrer Frisur kontrollieren, bevor sie das Haus verlassen. Aber in den letzten Tagen blockiere ich ihn immer öfter.

Vorsichtig hebe ich die Hand und streiche über meine Haut. Sie fühlt sich nicht so hart an, wie die von Edward, als ich noch jemand anders gewesen war. Es ist fast normal, wie bei einem Menschen. Aber ich weiß, dass nur wir das so empfinden.

Für alles aus Fleisch und Blut bin ich ein kaltes Monstrum geworden, das ihnen ihren Lebenssaft rauben will. Und ich bin es gerne geworden.

Mein Finger wandert an der Nase hinab und bleibt schließlich an meinen leicht blassen, aber perfekten Lippen hängen. Sie sind voll, aber nicht zu voll, wunderschön geschwungen, so dass mich wahrscheinlich eine jede Schauspielerin darum beneiden würde.

Ich bin eine Schönheit, keine Frage. Trotz der hellen Haut und der auffälligen Augenringe, die ich nun mein Eigen nenne, bin ich hübsch.

Hübscher, als ich es mir jemals zu träumen gewagt hätte.

Hübsch genug, um Edward endlich genügen zu können, wenigstens in dieser Hinsicht.

Hübsch genug, damit sich die jungen Männer auf der Straße nach mir umdrehten und mir hinterherpfeifen.

Hübsch genug, als dass ich endlich in den Spiegel schauen und zufrieden sein konnte. Aber aus irgendeinem Grund, bringe ich es nicht über mich.

All diese Dinge sind perfekt.

Die perfekten Lippen, die perfekte Haut, eine perfekte Nase.

Doch immer häufiger beschleicht mich das Gefühl, dass es nicht meins ist.

Nicht meine Lippen, nicht meine Haut, nicht meine Nase.
 

„Bella?“
 

Ich drehe mich nicht um. Ich weiß auch so, wer dort steht. Nicht nur dank der Stimme. Meine Fähigkeiten ermöglichen es mir nun, alle in meiner Nähe an ihrem Geruch zu identifizieren.
 

„Alice“, entgegne ich nur.
 

„Rosalie und ich wollten in die Stadt fahren und ich habe schon gesehen, dass du mitfahren wirst, also keine Widerrede. Willst du dich noch umziehen, oder können wir sofort los?“
 

Jetzt drehe ich mich zu ihr um.

Die kleine Frau mit ihren stachlig schwarzen Haaren, die ich seit nun mehr dreißig Jahren meine Schwester nenne, strahlt mich mit ihrem breiten Grinsen an. Ihre Zähne sind weiß, wie Schnee und mir wird bewusst, dass auch ich ein solch perfektes Gebiss offenbare, sobald ich die Lippen zu einem Lächeln verziehe.
 

„Alice…“, setze ich an, doch sie unterbricht mich sofort.
 

„Nein, ich hab es gesehen. Und du kannst das Gegenteil nicht beweisen.“
 

Sie lacht frech und streckt mir die Zunge raus. Ich erwidere das Lächeln schwach und kapituliere. Was würde es schon schaden ein wenig herauszukommen? Zwar hat Edward Zeit für so etwas, wann immer ich es will, doch da ich erst dreißig Jahre eine von ihnen bin, müssen mich in der Stadt sicherheitshalber immer zwei Leute begleiten. Eine Regel von Carlisle, mit der ich keinerlei Probleme habe. Ich reiße mich von meinem Spiegelbild los, lasse mich von Alice an der Hand fassen und zu Rosalies Cabrio ziehen.
 

Liebes Tagebuch,
 

ich habe so etwas noch nie gemacht, oder eher gesagt, sehr lange nicht mehr, deshalb weiß ich nicht genau, was ich schreiben soll. Ich war heute mit Alice und Rosalie in der Stadt zum Einkaufen und während die beiden einen Kleiderladen nach dem anderen auseinander genommen haben, habe ich dich entdeckt.

In einem kleinen Buchladen lagst du ganz hinten in einer Ecke, aber ich habe dich sofort gesehen, als ich den Raum betreten habe. Und ich wusste, ich muss dich haben.

Eigentlich habe ich noch nie das Bedürfnis gehabt, so etwas wie ein Tagebuch zu schreiben, aber in diesem Moment, als ich in dem Buchladen stand, hat mich das Verlangen danach nahezu überwältigt.

Ich weiß nicht genau, was ich mir davon erhoffe oder warum ich es tue. Ich weiß nur, dass ich es tue und dass ich mir auch irgendetwas davon verspreche, auch wenn ich nicht benennen kann, was.

Vielleicht ist ein verzweifelter Versuch, etwas wieder zu finden, was ich schon vor Jahren verloren habe. Einen Teil von mir selbst, den ich nie als sonderlich wichtig oder bedeutend empfunden habe. Eher als das Gegenteil.

Als lästig, problematisch und nervig.

Diese Eigenschaften, etwas nicht zu schaffen, etwas nicht zu können und etwas ganz normales zu sein. Wie sehr habe ich es gehasst, als Mensch neben Edward zu stehen. Als Sterbliche, Vergängliche, während er für alle Ewigkeit in seiner Schönheit eingemeißelt war.

Aber so ist das halt.

Manchmal muss man Dinge verlieren, bevor man bemerkt, wie wichtig sie einem sind. Aber wenn man das dann realisiert, ist es meistens schon zu spät. In mancher Hinsicht kann ich noch genau sagen, was ich mir damals davon erhofft habe, endlich an Edwards Seite als Ebenbürtige zu stehen.

Liebe bis in die Ewigkeit.

Vertrautheit.

Zufriedenheit.

Glück.

Und mir ist nicht klar gewesen, dass ich das alles schon hatte. Und rückblickend würde ich sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt einen typischen, menschlichen Fehler gemacht habe.

Ich hatte Edward.

Ich habe ihn geliebt.

Er hat mich geliebt.

Ich war glücklich und wollte mehr.

Aber wer glücklich ist, der sollte nicht noch glücklicher werden wollen.

Man ist in diesem Moment nicht in der Lage einzuschätzen, welche Konsequenzen große Entscheidungen mit sich bringen. Ich liebe Edward. Ich liebe ihn Übermaßen, aber auch wenn ich nicht sagen kann wieso, bin ich nicht mehr in der Lage, glücklich mit ihm zu sein. Und das tut weh.

Das ist sie.

Die Wahrheit, über die Wahrheit.

Sie tut weh, deswegen lügen wir.

Deswegen bin ich bis jetzt nicht bereit, das aufzugeben, was ich habe.

Ich kann es nicht.

Allein der Gedanke daran, sprengt mich von innen heraus. Der Schmerz, der mich dabei durchfährt, ist so unglaublich, dass es niemand nachvollziehen kann. Ich habe ihm mein Versprechen gegeben. Ein Versprechen für die Unendlichkeit, eines, das nicht gebrochen werden sollte. Und genau deshalb sitze ich jetzt hier und schreibe mit dieser perfekten Handschrift, die eigentlich nicht die meine ist, auf diese blanken Seiten.

Ich werde nicht so weiter machen, wie bisher, denn ich bestehe darauf, dass man – auch wenn man einen Fehler begangen und übereilt gehandelt hat – ein Recht darauf besitzt, eine zweite Chance zu bekommen.

Eine zweite Möglichkeit, so glücklich zu werden, wie man es schon einmal gewesen ist, ohne es wirklich wahrhaben zu können. Ich werde herausfinden, woran es liegt, dass nichts so geworden ist, wie ich es mir ausgemalt habe, warum nichts so geworden ist, wie ich es mir erhofft habe. Warum meine ganze, neue Existenz als Vampir an Edwards Seite diesen dauerhaften, faden und negativen Beigeschmack hat.

Und sobald ich den Grund gefunden habe, werde ich ihn aus dem Weg räumen.
 

Ich blicke auf und betrachte die Handschrift, mit der ich mir gerade in der alten Kladde den Kummer von der Seele schreibe. Sie ist so wunderschön und ordentlich. Ich lehne mich zurück und denke über das nach, was ich dem Papier aufgedrängt habe.
 

Wenn ich jetzt so lese, was ich mir vorgenommen habe, dann klingt das so unglaublich einfach. Nach einer Sache, die schnell erledigt ist.

Aber ich scheitere seit dreißig Jahren daran. Wie komme ich jetzt in einem Anfall von Euphorie darauf, dass es mir vergönnt sein soll, innerhalb von Stunden oder Tagen alles zu meinen Gunsten zu verändern?
 

Es ist kalt draußen.

Ich weiß es, denn ich habe vor ein paar Stunden auf das Thermometer gesehen. Minus vier Grad. Ich bemerke davon gar nichts. Wenn Edward mich nicht daran erinnern würde, dass wir uns manchmal unter Menschen bewegen und nicht auffallen dürfen, wäre ich wahrscheinlich im T-Shirt mit ihm zum Flughafen gefahren, als wir gestern Abend Esme und Carlisle abgeholt haben, die aus ihrem Urlaub zurückkamen. Nur deswegen sind wir in Forks. Wir wollten uns hier treffen. Bald geht es wieder weiter.
 

Ich mag es nicht, wie sie mich ansehen.

Ich kann es verstehen, aber ich mag es dennoch nicht.

Die immer auf mir liegenden Blicke.

Die fragenden Blicke.

Die fordernden Blicke.

Die ‚hab-ich-nicht-recht-gehabt’ Blicke von Rosalie.

Die verzweifelten Blicke.

Die bittenden Blicke.

Sie sind immer da.

Alle.

Ich weiß, dass ich sie nicht für dumm verkaufen kann, Edward am wenigstens. Er weiß, dass etwas nicht stimmt. Er weiß es schon lange, auch wenn er mich noch darauf anspricht. Manchmal erwische ich ihn dabei, wie er mich anstarrt.

Voller Liebe und Hoffnung.

Voller Hilfsbereitschaft.

Aber wissend, dass ich keine Hilfe annehmen kann. Weder von ihm, noch von anderen. Aus dem ganz einfach Grund, dass ich nicht weiß, was mir fehlt. Mir ist bis jetzt nicht ganz klar, ob ich wirklich irgendetwas verloren habe, was ich vermisse, oder ob einfach nur alles anders geworden ist, als ich erwartet habe und ich mich noch in einer normalen Phase der Enttäuschung befinde.

Aber warum sollte das so sein?

Ich kann es mir nicht erklären, die Antwort, will einfach nicht in meinen Kopf. Ich habe alles bekommen, was ich haben wollte, alles, was ich mir gewünscht habe. Ich habe vor dreißig Jahren meinen Schulabschluss gemacht, ganz, wie man es von mir erwartet hat. Ich habe Edward geheiratet, weil ich wusste, dass es nichts gibt, was ihm mehr Freude bereiten würde. Ich hatte ihn mit allen Mitteln glücklich gemacht.

Und dann hatte er mich glücklich gemacht, in dem er mir das schenkte, was ich mir am meisten gewünscht hatte. Er hat es traurig und widerwillig getan, aber gleichzeitig auch voller Zuneigung. Er hat mich verwandelt.

Er selbst hat es getan. Ganz allein waren wir in einem Raum gewesen, hatten auf unsere Zukunft gehofft. Darauf, bis in die Ewigkeit zusammen sein zu können.

Ich konnte mich nicht beschweren.

Ich hatte weder Grund, noch Recht dazu.

Alles, was ich jetzt habe, habe ich mir gewünscht.

Über die Maßen gewünscht.

Ich war damals nicht zufrieden, habe meinen Willen bekommen und bin noch immer nicht zufrieden. Bin ich denn derart unbeständig? So launenhaft und gierig? Ist es das, was alles kaputt macht?
 

Ich starre hinaus.

Vier Seiten habe ich in dem kleinen Buch schon geschrieben. Ordentlich und lesbar. Ich habe beinahe vier Stunden dafür gebraucht. Länger, als ich gedacht hatte. Länger, als es mir vorgekommen war.
 

Es gibt diese Momente, in denen will ich alles kaputt machen. Ich will irgendetwas ausreißen, mit diesen bärenartigen Kräften, die nun zu mir gehören.

Wofür sollen sie sonst gut sein?

Ich will die Möbel aus dem Fenster schmeißen, hinterher springen und auf dem Holz herumspringen und es zerkratzen, bis nur noch Späne davon übrig. Ich will diese Wut, darüber, dass ich meinen Traum einfach nicht so träumen kann, wie ich es will und es vorhatte, an allem auslassen. An allem, was mir über den Weg läuft.

Aber ich tue es nicht.

Mit all meinen Kräften halte ich mich zurück, denn ich weiß, dass Edward sich nicht nur noch mehr Sorgen machen würde. Es würde ihm Angst machen.

Und das will ich nicht. ich will ihn nicht verletzten.

Ich will ihm zeigen, wie sehr ich ihn liebe. Denn auch wenn es nicht den Anschein hat, so weiß ich sicher, dass sie noch da ist. Diese Zuneigung, diese Verrücktheit nach ihm. Diese Liebe, die mich überschäumt, wann immer ich ihn sehe oder an ihn denke.

Sie ist da.

Aber da ist noch ein Gefühl, ein Gefühl, dass immer stärker wird.

Das Gefühl des Verzweifelns.

Dieses Einsamsein in einer Welt, in der ich mich noch nicht zu Recht finde, auch wenn ich das Beste an meiner Seite habe, was je meinen Weg gekreuzt habe.

Das Gefühl, nicht mehr ich selbst zu sein.

Das Gefühl, nicht mehr Bella zu sein.

Ich glaube das ist, was mich niederdrückt.

Ich habe nicht irgendetwas verloren.

Nicht meine Liebe zu Edward.

Nicht meine Zuneigung zu der Familie in der ich jetzt lebe, nein. Sie sind mir genauso wichtig, wie am ersten Tag meines neuen Lebens.
 

Wieder halte ich inne.

Ich hätte nie gedacht, dass ein Tagebuch helfen kann. Es hilft mir nicht, das Problem zu lösen, aber es hilft mir, zu erfahren, was überhaupt mein Problem ist.

Ich schaue auf die Uhr.

Sechs Stunden sitze ich nun schon hier und beschäftige mich mit meinen Gedanken. Ich habe nicht die ganze Zeit geschrieben, ich habe lange einfach nur dagesessen und noch intensiver über mich nachgedacht, als sonst.

In diesem Moment drängt sich eine Erkenntnis in meinen Kopf. Ich weiß jetzt, warum viele Menschen das Tagebuchschreiben loben. Sie beschäftigen sich mehr mit sich selbst, als alle anderen. Sie kennen sich besser als alle anderen, den sie haben in einem Buch den besten Freund gefunden, den man haben kann.

Denn es hetzt einen nicht, es lässt einem Zeit.

Es wartet, bis man seine Gedanken geordnet hat.

Papier ist geduldig.

Ich setzte, die Feder wieder auf.
 

Ich weiß jetzt, was mein Problem ist.

Ich habe nicht irgendeine Kleinigkeit verloren. Nicht irgendetwas unrelevantes, irgendetwas Unbedeutendes. So wie andere ihr Handy verlieren, habe ich mich selbst verloren, ohne es zu merken.

Als wäre ich mir einfach aus der Handtasche gefallen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jennalynn
2011-08-04T19:11:16+00:00 04.08.2011 21:11
Danke das du mich auf deinen FF aufmerksam gemacht hast.
Der Anfang hört sich schon mal sehr gut an.
Ich bin total von deinem Schreibstil begeistert.
LG jennalynn
Von:  Kaguhana
2010-06-20T12:52:38+00:00 20.06.2010 14:52
Hallo. (:
Nachdem du mir so viele tolle Kommentare geschrieben hast, kann ich das ja nicht einfach so auf mir sitzen lassen .. oder so :D

Ich mag den Anfang. Ich finde es toll, dass du dich der Probleme des Vampir-Daseins widmest, denn das machen die wenigsten.
Außerden gefällt mir die Idee von dem Tagebuch. Die anderen Vampire aus ihrer neuen Familie brauchen soetwas ja nicht, sie haben Edward. Und der erfährt ja eben alles. Außer das, was Bella denkt.
Und so, denke ich, dass das Tagebuch vielleicht sogar einen Ersatz für Edward darstellt.
Momentan geht es Bella ja nicht gut und ich würde an ihrer Stelle lieber in ein Tagebuch schreiben als mit Edward zu reden. Oder mit einem der anderen.
Denn das Tagebuch ist nicht perfekt.
Und da wäre auch das andere Thema: Perfektheit.
Das hat jetzt Bella und sie will es nicht mehr.
Darum war ich auch nicht überrascht, dass du den Satz eingebaut hast, dass man erst merkt, wie sehr man etwas mochte/wollte, wenn es schon zu spät oder verloren ist.

Sprachlich war das Kapitel sehr gut, hab nur einen kleinen Schreibfehler auf der letzten Seite gesehen.
Was mir noch aufgefallen ist, dass du oft und wahrscheinlich gerne Wiederholungen benutzt. Wie etwa die Stelle mit den Blicken.
Mir kam das ein wenig zu oft vor.
Und jetzt ab zu Kapitel 2. (:

Liebe Grüße, Kaguhana.
Von:  Alma
2010-04-24T08:25:16+00:00 24.04.2010 10:25
Yoooooooooosh!

Also leg ich endlich Mal los :). Biss hab ich alle gelesen, aber so richtig meins ist es nicht. Deswegen finde ich es interessant es so von einer anderen Seite aus aufzurollen. Nein, nicht interessant. Es war wirklich sehr sehr schön zu Lesen. Dein Schreibstil ist sehr angenehm, wie ein schönes Lied das nebenbei läuft. Es drängt sich einem nicht auf, verfehlt aber nicht den Effekt einem Nahe zu gehen. Er ist einfach gehalten und benutzt simple Wörter und Satzkonstruktionen, aber dennoch ist er wirklich schön. Eigentlich bin ich überhaupt kein Freund der Ich-Perspektive, aber hier mache ich eine Ausnahme. Was mich an dieser Perspektive immer gestört hat, war dass man die Gefühle so negativ aufgezwungen bekommen hat und dass viele Autoren deswegen nur einseitig beschreiben und alles andere wichtige auslassen. Nicht so bei dir, aber ich denke das liegt vor allem daran, dass es ja primär um Bella und ihre Gefühle geht. Lange Rede kurzer Sinn: es war wirklich sehr angenehm zu lesen. Vor allem die Stelle am Anfang, wo du ihr Spiegelbild beschreibst, ist dir sehr gelungen. Aber auch der Wechsel vom Tagebuch zur anderen Perspektive. Vom Formalen her kann ich also wirklich nichts negatives sagen. *Nick*

Vom Inhaltlichen her leider auch nicht ;D. Es ist wirklich eine sehr schöne, ausgereifte Geschichte. Man merkt, dass sie durchdacht, aber nicht bis ins Schlimmste durchgeplant ist. Als würdest du es selbst gerade wie einen Tagebucheintrag schreiben. Wahrscheinlich ist es deswegen so angenehm. Ich selbst habe immer Mal angefangen eines zu schreiben, als ich klein war, aber irgendwie immer irgendwann aufgegeben. Aber ich schreibe sehr gerne, und ich schreibe viel. Nicht über meine eigene Gefühle, sondern ich versuche mich in andere, meist in Seriencharaktere, die ich mag, aber früher auch eigene, ausgedachte Charaktere, hineinzuversetzen und ihre Gefühle zu beschreiben. Wahrscheinlich ist das genau das Gleiche. Eine Zeitlang fand ich Tagebücher echt lahm. Aber wenn man deinen Text so liest, hat man richtig Lust selbst eines zu schreiben. Immerhin hast du Recht. Erst wenn man sich artikulieren muss, versteht man sich selbst und die Welt, in der man lebt besser. Ob das nun bei einem Vortrag ist, wo freies Sprechen von Selbstbewusstsein und Ahnung vom Thema zeugen, oder beim psychiatrischen Gespräch, in dem man sich erst selbst finden kann. Die Musik gehört natürlich auch dazu. Nah... ich schweife ab...

Die Idee und die Story haben mich wirklich sehr berührt. Man konnte Bellas Gefühle wirklich gut nachvollziehen. Als würde man allein in einem Raum mit ihr sitzen und sie würde einem ihr Herz ausschütten, wie eine gute Freundin in Not. AN dieser Stelle nochmal ein Kompliment deswegen an dich. Ich finde es wirklich toll, dass jemand Mal das Thema anschneidet. Denn auch wenn ich Vampire früher geliebt hab und sie unglaublich faszinierend finde,... heute hätte ich Angst davor ewig zu leben. Vor allem Meyers Vampire finde ich gruselig. Kein Schlaf, kein gar nichts und dann der ewig lange Sex. Frage mich wie die überhaupt kommen können. Bzw. dürften sie ja nichts fühlen. Und stundenlanger Sex... uh, nee... das nimmt dem ganzen echt irgendwie die Magie. Von dem Glitzern jetzt Mal ganz abgesehen. Deswegen hast du Bellas Gefühle wirklich exakt auf den Punkt getroffen. Es ist wirklich gruselig und macht einem selbst Angst. Diese Vorahnung nicht mehr man selbst zu sein. Die Schrift, die Lippen, das Äußere im Allgemeinen, Bellas Tollpatschigkeit die fehlt, ihr Intellekt, ihre Instinkte, die sich bis ins unermessliche hinauf geschraubt haben. Ich frage mich ob irgendwer sich noch wie er selbst fühlen würde. In dem Sinne hat Meyer wider ihrem Willen etwas echt gruseliges geschaffen. Gleichschaltung meiner Meinung nach. Und diese „speziellen Fähigkeiten“, die erst so selten waren und die am Ende doch jeder hatte, machen das Ganze nicht besser. Diese Vorstellung ist einfach nur beängstigend. Und du hast das perfekt herüber gebracht.

Im Übrigen glaube ich nicht an ewige Liebe. An die Liebe eines Lebens schon und auch, dass man sich sehr lange lieben kann, aber unendlich? Nein, eher nicht. Außer man verliert als Vampir auch noch seinen rationalen Verstand und bekommt eine lebenslange, riesen Rosa-Rote-Brille. Dann wahrscheinlich ja. Ich kanns nur wiederholen: aber die Vampire sind echt gruselig. Es ist jedenfalls kein erstrebenswerter Zustand, wie ich finde. Deswegen finde ich es auch so schön, dass du Mal den Fokus auf Bellas Zweifel gelegt hast. Darauf, dass nicht alles so schön und toll ist, wie sie sich als Teenager ausgemalt hat. Ich denke jeder kann das nachvollziehen. Das Leben gebiert eben alles Schöne, Gefühle, Liebe und auch Sex. Wie soll man all das noch zu schätzen wissen, wenn man keine Angst vor dem Tod hat, wenn man weiß, dass es nie vorbei ist? Dann hat das alles doch keinen Wert mehr. Und was in dieser Welt tot ist, ist nun mal tot. Und kann die Welt nicht mehr so erleben, wie sie ist. So schön wie sie ist, wenn man sie mit allen Facetten seines Lebens erfassen kann. Uhh... ich laber zu viel.

Ok, ok, kommen wir zum Schluss. Du siehst: keine Konstruktive Kritik, aber dafür viel Müll gelabert. Ich hoffe, das ist ok für dich. Aber hey, du hast mich zum philosophieren gebracht und mir ist klar geworden, dass ich selbst Mal wie Bella war und es toll fand ein Vampir zu sein und ewig zu leben. Das heißt du musst echt gut geschrieben haben ;D. Nein, wirklich. Ich möchte hier betonen, dass ich wirklich kein Schönwetter-Kommentator bin. Wenn ich etwas finde, dass mir missfällt, dann nehme ich das auseinander und wenn ich Leute finde, die wirklich Hilfe im Schreibstil etc. gebrauchen können, dann stecke ich auch alle Mühe hinein um ihnen Tipps zu geben. Aber nun ja, bei dir ist das nicht der Fall. Du kannst schreiben und das kannst du gut. Hat mir sehr sehr gefallen. Am Ende hätte ich dir auch nen Einzeiler oder n tabula rasa hinlegen können, und es wäre das gleiche rausgekommen. Aber hey, ich mags wirklich :)

Werde (entweder heute oder demnächst) auch die anderen Kapitel lesen, versprochen!

Fanworks- Kommentieren mit Spaß.
Von:  Jhix
2010-04-24T07:09:38+00:00 24.04.2010 09:09
So. Gelesen hab ich die Geschichte schon vor einer Weile, aber ich komm jetzt erst zum Kommentar schreiben.
Also dein Kapitel ist wirklich toll.
Die Art wie du die Gefühle von Bella beschreibst, ist wirklich wundervoll.
Die Zweifel die sie hegt, gegenüber ihrem neuen ich.
Ich glaube ich hätte ähnliche Zweifel.
Und wie sie dann das kleine Tagebuch gefunden hat, das fand ich so schön. Irgendwie kenn ich das Gefühl.
Auch wie du das Tagebuch schreibst, gefällt mir richtig gut.
So genug gelabert. Ich mag deine Geschichte.
Bye Ashura01 *kms*
Von: abgemeldet
2010-02-11T15:04:02+00:00 11.02.2010 16:04
erst lässt du bella und edward sterben in deiner einen geschichte und jetzt zerstörst du ihr glück...
UND DANN SCHREIBST DU ES AUCH NOCH SO GUT DAS ES BESSER ALS VON STEPHENIE MEYER IST!!!!!!!!

echt man laura! xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

ich mochte bella noch nie so gern mit ihrem doofen rumgejammer ich mein sie hat edward hallo!
und jetzt jammert sie hier bei dir weiter!
aber ja du schreibst toll super toll. super super super toll.
und natürlich ist es auch eine prima idee^^
ich liebe dich für deine geschichten laura^^<3
Von: abgemeldet
2010-02-10T20:18:41+00:00 10.02.2010 21:18
Aloha hey mein ABSOLUTER Lieblingsmensch auf diesen Planeten!
Hihi, im Moment ist hier noch kein Kommi, aber ich weiß noch nicht wie lang dieser hier wird, da könnte es passieren, dass mir jemand zuvor kommt... so oder so war ich aber die erste, die das Vorwort lesen durfte! HAHA! :D

Okay, also. Auch wenn du meine Meinung zum Vorwort ja eigentlich schon kennst, ich hab's selbstverständlich noch mal mitgelesen (weil's mir echt gut gefällt). Am liebsten würde ich jeden einzelnen Satz daraus zitieren, weil es einfach so schön poetisch ist und diesen Uhuuu-Faktor hat, wie man es sonst nur bei einem Prolog hat. Okay, es ist ja irgendwie ein Prolog in Tagebuch-Form. (Btw ich hab gerade mein neues Tagebuch angefangen und es ist so schön *__* und Tagebuch schreiben rult total, auch wenn's manchmal peinlich sein kann... aber ihr könnt euch mal voll was drauf einbilden, dass ihr die lesen durftet!)

Ach und was ich auch noch sagen wollte: Der Titel rult ja mal sowas von. Obwohl ich finde, wenn der Titel einer FF in Englisch ist, müssen das auch die Kapiteltitel sein, aber ist ja deine Entscheidung ;)
Uuund bitte ordne noch Genres zu, ja? Das stört mich total wenn da "nicht zugeordnet" steht. Keine Ahung wieso, aber es sieht einfach doof aus. ^^"

Noch was, bevor ich mit dem ersten Kapitel anfange: Mit den Bildern hast du dir echt viele Mühe gegeben. Außerdem find ich's schön, dass du für Bella und Edward nicht die Filmschauspieler genommen hast. Die Bilder sind echt schön... das von Edward hat richtig was weil man nicht das ganze Gesicht sieht und dadurch nicht direkt sein ganzes Erscheinungsbild so "aufgezwungen" bekommt. Bellas Bild ist auch schön. :)

So, jetzt fang ich aber richtig an zu lesen!

Sie sind voll, aber nicht zu voll, wunderschön geschwungen, so dass mich wahrscheinlich eine jede Schauspielerin darum beneiden würde.
Sorry, dass ich sofort anfange zu meckern, aber "eine" find ich in dem Satz üerflüssig. Obwohl das wahrscheinlich auch Gewöhnungssache ist.

All diese Dinge waren perfekt.
Die perfekten Lippen, die perfekte Haut, eine perfekte Nase.
Doch immer häufiger beschleicht mich das Gefühl, dass es nicht meins war.
Nicht meine Lippen, nicht meine Haut, nicht meine Nase.

Eigentlich schreibst du ja im Präsens, also müsstest du die markierten Verben doch auch im Präsens schreiben, oder? xD um noch mal ein doofe Frage zu stellen.

Der erste Absatz gefällt mir schon mal gut. Man versteht sofort, wie Bella sich im Spiegel betrachtet, ihr neues wunderschönes Gesicht sieht, aber sich damit überhaupt nicht identifizieren kann. Wär ja mal interessant ob es manchen Menschen nach Schönheitsoperationen auch so geht und sie vielleicht sogar bereuen..?

Die kleine Frau mit ihren stachlig schwarzen Haaren, die ich seit nun mehr dreißig Jahren meine Schwester nenne, strahlt mich mit ihrem breiten Grinsen an.
Woah, dreißig Jahre. Ich hatte bisher vermutet, dass erst ein paar Wochen seit ihrer Verwandlung gergangen sind... obwohl... wenn man drüber nachdenkt... sie hat ja jetzt alle Zeit der Welt sich über ihre Entscheidung den Kopf zu verbrechen.

(...)doch da ich erst dreißig Jahre eine von ihnen bin, müssen mich in der Stadt sicherheitshalber immer zwei Leute begleiten.
Hach, ich liebe dich *____* es ärgert mich total, dass Bella in den Büchern GAR KEIN Problem mit ihrem Vampirdasein hat. Das ist einfach so... unrealistisch xD (lol, okay, es ist Fantasy, aber du verstehst was ich meine, ne?)

ich habe so etwas noch nie gemacht, oder ehr gesagt, sehr lange nicht mehr, deshalb weiß ich nicht genau, was ich schreiben soll.
Bei "eher" hast du ein E vergessen ;) wobei mir da "besser" statt "eher" besser gefallen würde (ja Wiederholungsfehler, das ist ein Kommi da darf ich das xD)

Einen Teil von mir selbst, denn ich nie als sonderlich wichtig oder bedeutend empfunden habe.
Ein N weniger ;D

Ehr als das Gegenteil.
Hm, irgendwie beschleicht mich gerade das Gefühl, dass das mit dem fehlenden E Absicht ist? Oder hab ich eine Rechtschreibreform verpasst?

Man ist in diesem Moment nicht in der Lage einzuschätzen, welche Konsequenzen große Entscheidungen mit sich bringen. Ich liebe Edward. Ich liebe ihn Übermaßen, aber auch wenn ich nicht sagen kann wieso, bin ich nicht mehr in der Lage, glücklich mit ihm zu sein. Und das tut weh.
Uuuh, wie tragisch... ich liebe es, wie du Bis(s) schreibst... soooo viel dramatischer als Stephenie Meyer (mal ehrlich, die ist schon ein bisschen sehr harmoniebedürftig oder?)

Warum meine ganze, neue Existenz als Vampir an Edwards Seite diesen dauerhaften, faden und negativen Beigeschmack hat.
Bilde ich mir das nur ein oder disst du Bis(s) zum Ende der Nacht hier ein bisschen? :D

Btw, wissen Charlie und *denk* wie heiß ihre Ma noch mal..? Komm ich gerade nicht drauf, aber wissen die denn, dass Bella ein Vampir ist? Bisher ist von denen noch nicht die Rede gewesen (vielleicht leben sie ja auch inzwischen nicht mehr), aber ich frag mich das gerade mal so...

Ich war damals nicht zufrieden, habe meinen Willen bekommen und bin noch immer nicht zufrieden. Bin ich denn derart unbeständig? So launenhaft und gierig? Ist es das, was alles kaputt macht?
Irgendwie ist es ja fies wie sehr sie äußerlich nicht mehr die alte Bella ist, aber mental immer noch dieselbe, die sich zu viel Sorgen macht... obwohl sie jetzt erwachsener und abgeklärter wirkt als vorher. Dieser naive "Ich-will-bis-in-alle-Ewigkeit-Friede-Freude-Eierkuchen-mässig-mit-dir-leben" ist jetzt futsch. Find ich gut.

Ich habe nicht irgendeine Kleinigkeit verloren. Nicht irgendetwas unrelevantes, irgendetwas Unbedeutendes. So wie andere ihr Handy verlieren, habe ich mich selbst verloren, ohne es zu merken.
Als wäre ich mir einfach aus der Handtasche gefallen.

Woah, was ein Ende! Ich bin so DERMASSEN gespannt wie es jetzt weiter geht! Argh, wann läds du das nächste Kapitel hoch? Du hast das ja schon angefangen, oder? Los, schreib! Bitte :3

Hm, ich hab total lange gebraucht... aber dafür ist es endlich mal wieder ein halbwegs anspruchsvoller Kommi. Ich hoffe, du konntest dich an meinem geistigen Müll erheitern...^^

LD Franzi :3
PS: Du hast total Talent zum Tagebuschreiben... solltest du auch mal machen ;)
Von:  Dahlie
2010-02-10T19:56:28+00:00 10.02.2010 20:56
Ich weiß garnicht was ich sagen soll!
*platt ist*
Gib mir ein paar Minuten..
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Also ich wusste ja, dass wie die einen oder anderen Ansichten teilen, aber das du die Idee jetzt wirklich umgesetzt hast, dass berührt mich jetzt total! Denn mit deinem Schreibstil hauchst du der story etwas grausig perfektes ein. Ich habe keinen Plan, wie du das machst, das einzige was ich wirklich weiß ist, dass ich will das du so weiter schreibst!
Die Art und Weise der Gefühle, die Art und Weise der Ichform und vor allen, wie du die story aufbaust, so herrlich tragisch!
Besonders gefallen hat mir der letzte Absatz und der vergleich mit dem Handy.
"Sie wusste, dass sie sich selbst verloren hatte" - eine wirklich interessante und sehr traurige Formulierung, wenn man sich diesen satz genauer ansieht!
Bitte schreib noch viiiel, viel mehr von dieser Sorte *_*

Und dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke​dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke​dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke​dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke​dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke​dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke​

*knudz*
Von:  Twilight-Nicki
2010-02-10T19:41:48+00:00 10.02.2010 20:41
Oh wei, hört sich nach sehr viel Drama an.
Ich bin sehr gespannt wie das weiter geht.
Warum sollte Bella sich selbst verloren haben?
Und wie wird Edward reagieren?
Bin sehr neugierig!!
Danke für deine ENS, bleib auf jeden Fall dran.
Liebe Grüsse
Twilight-Nicki


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