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Die Geschichte eines Engels

von

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~*~ Kapitel 1 ~*~

Gott schuf die Erde in sieben Tagen? Glaubt Ihr dies? Seid Ihr auf den Trug und Lug dieser Geschichte hereingefallen? Dann lassen Sie sich von mir in eine Welt entführen, in der Gott am siebten Tag nicht ruhte. An dem er am siebten Tag eine neue Dimension erschuf und die Welt damit aus dem Gleichgewicht zu reißen drohte. Lassen Sie mich meine Geschichte erzählen.
 

Gott schuf die Welt, wie man sie kennt an sieben Tagen. In jenen Tagen kreierte er all das, was die Menschen kennen. Berge, Sonne, Mond, Sterne, Gras und sie selber, die Menschen. Laut einem ihrer Bücher ruhte er am siebten Tag. Der Grund, warum jeder Mensch am siebten Tag ruht. Doch dies ist eine Lüge. Am siebten Tag erschuf Gott den Himmel und die Hölle, so wie die Engel ihn kennen. Auch erschuf er jene Wesen. Weiß ist ihre Haut, hell leuchten ihre Schwingen und golden ist ihr Haar auf allen Zeichnungen und Fantasien der Menschen. Wenn man einen Menschen fragt, wie Dämonen aussehen, so sind es für sie entweder formlose Wesen ohne festen Körper oder rote Tiere mit Hufen und Armen, einem menschlichen Kopf und Arm langen Hörnern. Doch wer sollte meinen, dass diese Wesen, Mensch genannt, Recht behielten?

Nein, Engel sind wahrhaftig göttliche Wesen. Sie sind tatsächlich davon beseelt, Gutes zu tun, doch ihr Aussehen ist so verschieden von dem, was sich ein Mensch erträumt. Engel sind ebenso vielfältig wie Menschen, es gibt dünne und dicke Engel, Jene die groß und Jene die klein sind. Manche von ihnen besitzen schwarze, andere blonde Haare und Exoten unter ihnen sind rothaarig. Es gibt kein Limit, keine Grenzen. Dämonen sind alles. In jedem Menschen und in jedem Engel steckt ein Dämon. Denn letzten Endes sind Dämonen gefallene Menschen und gefallene Engel. Die Himmlischen erschufen eine Art Wache, um ihre eigene Macht im Himmel und auf Erden in Ketten zu legen. Es gab fünf Wächter. Michael, Luzifer, Uriel, Raphael und Gabriel. Menschen nennen diese Wächter des Gleichgewichts gern Erzengel. Doch sie selber nannten sich Wächter. Nach Jahrhunderten wurde es Luzifer Leid, den Himmel zu schützen, seine Kräfte nicht frei zu setzen. Er strebte nach Macht und Herrschaft. So kehrte er Gott den Rücken zu, verließ den Himmel und gründete sein eigenes Reich, tief unten in der Hölle. Bis dahin war dieser heiße, von Flammen lodernde Ort unbewohnt, denn welche Menschenseele hätte sich an diesen Ort verirrt? Nun, von da an verführten die Gefallenen die Menschen, ihre Seele Luzifer zu schenken. Jene Menschen kamen in die Hölle, Einige erlitten Höllenqualen, Anderen wurden höhere Positionen zu Teil. Luzifer selber ernannte sieben, so genannte Dämonen, zu seinen Unteroffizieren. Sie leiteten die höllischen Armeen in der Schlacht gegen die Engel. Denn die Gefallenen trachteten danach, weitere Engel zu Freigeistigkeit zu überreden und die Macht sowohl in der Hölle, als auch im Himmel an sich zu reißen. Seit jeher wütet der Kampf zwischen den beiden gegensätzlichen Reichen.

Unter den Engeln begann man zu munkeln, dass Gott schliefe. Andere wiederum meinen, Gott hätte sich in die Menschen verliebt und seine einst so bevorzugten Engel im Stich gelassen. Wenige unter ihnen behaupten sogar, es gäbe keinen Gott, sagen dies jedoch nicht all zu laut, aus der Angst heraus, in der Hölle zu landen. Diese Gedanken keimen in den Engeln und breiten sich aus wie eine Seuche.

Bis zum Tag meiner Geburt. Meine Mutter ist eine Seraphim, Eine der ranghöchsten Engel, Eine der mächtigsten Engel und vor allem, der wohl liebevollste Engel, der mir in meinem Leben jemals begegnet ist. Wer mein Vater ist? Mein Vater ist ein Wesen, dass man als Kinderschreck verwendet. Er ist ein Dämon, einer von Luzifers sieben Generälen. Sein Name wurde mir immer verschwiegen, sollte es nicht so sein, habe ich ihn vergessen im Laufe der Zeit. Gott und der Teufel fürchten mich, es war ein Zeichen unter den Engeln, dass Eine geboren wurde, die die Mächte beider Seiten in sich vereinte. Sie begannen zu glauben, Gott hätte die Teilung der Welten gewollt und akzeptierten, dass es Himmel und Hölle nebeneinander gab. Nur wenige unter ihnen trachteten immer noch nach einem Krieg, um ein für alle Mal festzustellen, welche der beiden Seiten die Stärkere war. Jene müssen im Dunklen leben, verdeckt und für niemanden aufspürbar. Sie trachten nicht nur den Engeln, sondern auch Gott und Luzifer nach dem Leben, dafür, dass sie die Engel und Dämonen nach ihrem Wissen und Gewissen benutzen und leiten, wie es ihnen beliebt.

Ich jedoch lebe unter den Menschen. Viele von uns leben hier auf der Erde. Sie tarnen sich und versuchen, so menschlich zu wirken, wie es ihnen nur möglich ist. Was ich hier tue? Ich laufe vor meinem Schicksal davon, den Krieg zwischen Engeln und Dämonen endgültig zu entscheiden. Es ist meine Aufgabe und ich wusste es seid jenem Moment, in dem Ich geboren wurde. Gott fürchtet mich, denn ich kann seine Schöpfung zerstören, Luzifer liebt mich, denn ich kann ihm mehr Macht geben, als jeder andere Gefallene es könnte. Was ich will? Ich möchte nichts mehr, als ein normales Leben auf Erden führen. Jedes meiner unzähligen Leben endete in Leid und Schmerz. Es ist, als sei ich verflucht und nicht im Stande, ein glückliches Leben zu führen. All jene, die ich liebte, starben einen grauenvollen, schmerzhaften Tod und mein Herz brach, unzählige Male. Ich wusste schon beim ersten Mal, ich könnte sie im Himmel oder in der Hölle wieder finden, doch dies würde bedeuten, mich für Eine der beiden Seiten entscheiden zu müssen und dies möchte ich nicht. Wie ich aussehe? Nun, ich bin ein wenig sonderbar, so wie es die Engel auszudrücken wünschen. Meine Flügel sind zweigeteilt. Einer von ihnen ist weiß, hell leuchtend und genau so, wie sich die Menschen ein Flügelpaar der Engel eben vorstellen. Der Andere sieht einem Flügel eines roten Drachen ähnlich. Er ist von lederner Haut bespannt und wird von starken Knochen durchzogen. Er leuchtet rot und bedrohlich. Meine Füße verwandeln sich im Falle des Kampfes zu Hufen, sobald die Wut mich packt und in einen Rausch verfallen lässt. Meine Zähne sind spitz und meine Fingernägel existieren nicht. Sie werden ersetzt durch Krallen, scharf und spitz. Ebenfalls ist mein Körper durch einen diabolischen Schwanz verziert. Wer würde denken, dass ich etwas himmlisches in mir trüge? Ich kann nur sagen, dass ich schwarze Haare habe und meine dunkelblauen Augen so tief sind, dass man Angst bekommt, sich darin zu verlieren. Was man nur auf den zweiten Blick hin sieht ist der zierliche, schwach leuchtende Heiligenschein, der in Situationen der Not über meinem Kopf zu flackern beginnt. Sobald ich mich verwandle ist mein Körper nackt und strahlt in einem sanften, weißen Ton. Das ist wohl das einzige Zeichen, das mich als Himmlische aus zu weisen vermag.

Ob ich die Einzige Himmlische auf Erden bin? Nein, viele, abertausende Engel leben unter den Menschen, wandeln auf ihrem Planeten, mitten unter ihnen. Ob die Menschen es wissen? Nein, sie können uns weder sehen, noch spüren. Nur selten, in Fällen absoluter Schwäche offenbaren wir uns ihnen, helfen ihnen und verschwinden sofort wieder aus ihrem Leben. Diese Menschen bezeichnen uns als Schutzengel und sie haben mit dieser Bezeichnung gar nicht so unrecht, doch liegen sie weit daneben mit ihrer Vermutung, jedem Menschen stehe Einer zu, der Tag und Nacht über ihn wacht und das Böse von ihm fern hält. Nein, wir Engel helfen nur dann, wenn ein Dämon einem Menschen einen Stein in den Weg legt und versucht, ihn zum straucheln zu bringen und in die Hölle hinab zu ziehen. Wir suchen nicht danach, einem in Not Geratenen zu helfen, wir helfen nur dann, wenn wir zufällig zur Stelle sind. Doch den Menschen dies zu erklären würde bedeuten, dass wir ihnen ihre Hoffnung nehmen und dies ist etwas, dass uns von Gott strengstens verboten ist.

Denn das Wichtigste das Menschen immer besaßen und immer besitzen werden, ist ihre Hoffnung. Eine kleine Gabe, die so Großes zu bewirken vermag. Eine Gabe, die wir Engel nicht besitzen und auch kaum begreifen können. Es ist pure Macht, in den Händen von Wesen, die sonst so klein und schmächtig sind. Gott gab ihnen etwas, dass er uns vor enthielt und das Luzifer nur umso rasender machte.

Irgendwo hier beginnt meine Geschichte. Mitten zwischen den Menschen. An einem Ort, so unscheinbar, es könnte direkt neben ihnen geschehen. Schauen sie doch mal aus dem Fenster, vielleicht können sie mich sehen. Vielleicht wohne ich in diesem Haus, dort auf der anderen Straßenseite, oder nur einen Block von ihnen entfernt! Lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf, es ist ein göttliches Geschenk! Spielen sie damit und sie werden eine Welt sehen, die sie niemals für möglich gehalten haben.
 

Dies alles ließ Gott am siebten Tag entstehen. Dies soll viel für einen einzigen Tag sein? Nein, für Gott war es ein Augenblick. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und kreativen Schöpfung. Ein Tag und als der Tag endete, bemerkte Gott, was er getan hatte und das er es schon lang nicht mehr rückgängig machen konnte. Die Welt hatte sich gedreht. Die Menschen wurden selbstständig und auch die Engel kapselten sich von seiner Macht ab.

Heute leben wir, unter seinen wachsamen Augen, ohne dass wir ihn wahrhaftig erkennen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vox_Noctem
2010-03-09T17:22:46+00:00 09.03.2010 18:22
Uiii
Tolle FF :)
Die Art und Weise wie du das alles niedergeschrieben hast gefällt mir sehr gut :)
Ich weiß gar nicht so recht, was ich noch sagen soll, das ist alles so verdammt schön ^^ (auch wenn ich nun nicht gerade an Engel glaube ^.^)


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