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Prozess aus Liebe

von

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Wiedersehen mit dem Teufel

Das dauerhafte klingeln meines Handys hatte mich um vier Uhr morgens nicht mehr schlafen lassen. Noch etwas verschlafen stand ich auf und holte mein Handy aus meiner Tasche. Ich schaute drauf und sah dass ich eine SMS bekommen hatte. Das komische war nur, dass die Nummer nicht angezeigt wurde, besser gesagt, sie war unbekannt. Eigentlich hatten nur Leute die mich kannten meine Handynummer da sie für mich sehr Privat ist.

Nach kurzer Überlegung öffnete ich die Nachricht und las sie: „Hallo Lucy. Es ist schon lange her seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, meinst du nicht auch? Du könntest mich doch mal besuchen, und zwar in meiner Gefängniszelle. Dort werde ich auf dich warten. Ich erwarte dich um ungefähr elf Uhr. Ich möchte mit dir über etwas reden, über das nur du etwas weißt. Bis dann. Liebe Grüße Kristoph.“ Kein Wunder das mein Handy die Nummer nicht kannte, denn es war die Nummer des Gefängnisses. Komischer weise war er vor zwei Tagen bei der Wiedersehensparty von Phoenix dabei. Vielleicht hatte ihn die Polizei für diese Arbeit kurz auf freien Fuß gelassen. Damals ist er wegen Apollo ins Gefängnis gekommen, da er zuerst diesen Shadi Smith mit einer Flasche erschlagen hat und dann auch noch diesen anderen Kerl, dessen Namen mir entfallen ist, vergiftet haben soll. Doch warum wollte er nur mit MIR reden? Das ganze überlegen machte mich wahnsinnig, sodass ich einfach mal im Gefängnis anrief und einfach nachfragte: „Hallo? Lucy Suzuki am Apparat. Ich möchte gerne mit Herrn Kristoph Gavin reden.“

Dann wurde ich zu ihm weiter geleitet. Es dauerte etwas bis er am Telefon war, aber dann: „Ah, du hast meine Nachricht also bekommen. Das freut mich. Und jetzt möchtest du bestimmt fragen warum ich mit dir reden will und was das für eine Sache ist die du schon weist, oder?“ „Ähm. Du triffst wie immer den Nagel auf den Kopf. Also, sag bitte.“ „Nun, ich möchte mit dir über diese Sache reden, wegen dem ich überhaupt hier fest sitze. Könntest du vielleicht auch versuchen…“ „Denkt erst gar nicht daran! Das werde ich bestimmt nicht tun! Auf gar keinen Fall!“ „Hm, na gut. Aber komm doch bitte jetzt gleich vorbei wenn du kannst. Es ist wichtig.“ „Nun, wenn du mich schon so darum bittest, von mir aus. Ich bin in einer Stunde bei dir. Bis dann.“ Dann lag ich auf. Dass er so sehr wollte dass ich zu ihm komme, war bis jetzt noch nie der Fall gewesen, aber es gibt ja für alles ein erstes Mal. Also richtete ich meine Tasche her und machte mich auf dem Weg zum Gefängnis der Stadt. Dort angekommen lies ich mich noch schnell durchchecken und ging dann in die Zelle von Kris. Dort erwartete er mich schon mit Cappuccino: „Willkommen in meiner bescheidenen Zelle, Lucy-Chan. Da ich weiß dass du Cappuccino so magst, habe ich gleich einen machen lassen. Setz dich und hör mir bitte zu.“ Ich war sofort Feuer und Flamme für den Cappuccino, besonders weil ich in der Früh ja noch keinen getrunken hatte. Ich setzte mich auf das Sofa und er saß sich neben mich hin. „Also, dann rede mal. Ich höre dir zu und werde versuchen dir zu antworten“, sagte ich zu ihm während ich den Cappuccino ganz austrank. Er räusperte sich kurz und fing an: „Du weißt doch noch wie Sache wegen dem ich Hauptsächlich im Gefängnis sitze oder? Das Gift, das in dem Nagellack drin war, ich habe die Formel verloren mit der ich es zusammengestellt habe.“ „Hm, wen willst du den jetzt schon wieder umbringen?“ Nun, eigentlich hätte ich auch ins Gefängnis kommen müssen, da ich genau wusste was er vor hatte. Es ist nun ein Jahr her, als er mir erzählte was er vor hatte.

Damals war ich bei ihm in der Wohnung, nichts ahnend. Wie immer tranken wir zusammen Cappuccino und unterhielten uns über unsere Hobbies oder andere Dinge. Er sollte eigentlich ein normaler Treff sein bis er plötzlich aufstand und mir das Fläschchen mit dem Giftinhalt zeigte. Er erklärte mir den ganzen Plan. Dass er der kleinen Vera das Fläschchen gegeben hat und ihr eingeflößt hat, dass es sie beschützen würde. Dass es so aussehen sollte, als wäre sie die Mörderin gewesen. Da sie ständig Fingernägel kaut, würde auch sie das Gift ungewollt nehmen, ohne etwas zu merken und dabei selber sterben. Das war sein Plan, der sogar aufgegangen ist. Ich hatte damals nicht versucht ihn davon abzuhalten, dies hatte aber auch einen anderen Grund. Einen Grund, den ich nie wieder ansprechen möchte, den ich einfach nur vergessen möchte. Jedenfalls hatte ich ihn sogar etwas dabei geholfen seinen Plan in die Tat um zu setzen. Es war falsch von mir und ich weiß das, aber damals war es…einfach nicht wichtig für mich.

Er schaute mich leicht verwundert an: „Über was denkst du nach?“ „Über gar nichts. Du hattest meine Frage noch nicht beantwortet! Wen willst du schon wieder umbringen? Dieses Mal werde ich dir nicht dabei helfen! Tut mir wirklich leid.“ Ich wurde etwas sauer, da ich mir eigentlich schon sicher war das er jemanden umbringen möchte, doch plötzlich, als ich wieder zum reden anfangen wollte, lag er einen Finger auf meine Lippen und sagte: „Jetzt mal ganz ruhig. Ich habe nicht behauptet jemanden umbringen zu wollen. Eigentlich wollte ich mich wegen der Sache bedanken. Du hattest mir geholfen, obwohl du genau wusstest das auch du ins Gefängnis hätte gehen können, aber ich bin froh das dies nicht der Fall war, denn hier drin, gibt es Typen die du mit Sicherheit nicht kennenlernen möchtest. Dieser Ort ist nichts für so ein zierliches Mädchen wie dich!“ Irgendwie hatte es mir nicht so recht gepasst was er gesagt hatte. Jeder stellte mich immer als kleines, schwaches, schutzbedürftiges Mädchen dar. Im Gerichtssaal bin ich immer irgendwie anders. Dort Lebe ich alles aus. Aber er hatte recht damit, dass ich die Kerle hier drinnen nicht kennenlernen möchte. „Nun, es gibt aber auch noch einen anderen Grund warum ich wollte dass du hier her kommst…“, sagte er sehr ruhig. Plötzlich legte er seinen Arm um mich und zog mein Gesicht näher zu seinem. Ich schaute ihm in die Augen, genauso wie er in meine. Keiner von uns machte auch nur Anstalten den Blickkontakt abzuwenden. Nach einer Weile fing er an zum Lächeln und meinte: „Du wirst nicht einmal rot dabei. Genauso wie immer, es ist wie früher, weißt du es noch?“ Natürlich konnte ich mich daran erinnern. Früher hatten das öfter gemacht, nur um mal zu sehen, wer den Blickkontakt länger halten kann. Man kam mit dem Kopf immer näher an das des anderen und man schaute auf die Reaktion des anderen. Würde er rot werden, hätte er auch verloren. Wir hatten das so lange geübt bis es für uns eine Selbstverständlichkeit war, die Gesichter so nah aneinander zu haben. „Du solltest öfter vorbei kommen, Lucy-Chan! Wir sehen uns nun wirklich nicht mehr oft, daran sollte sich etwas ändern, findest du nicht auch?“ Auf einmal nahm er mich, lag mich auf sein Sofa, stützte sich mit seinen Händen die links und rechts von meine kopf waren ab und lag seine Stirn auf meine. Mindesten zehn Minuten lagen wir so da. Bald wurden wir beide tatsächlich leicht rot, jedoch ging er einfach nicht von mir runter. „Ähm, w-was willst du damit eigentlich bezwecken, Kris“, fragte ich ihn etwas stotternd. „Es scheint dir doch etwas unangenehm oder eher peinlich zu sein wenn ich das mache, was? Ich hatte dich schon lange nicht mehr so nah an mir und ich bin nun mal ein Mann.“ Nun setzte er sich wieder normal neben mich hin und meinte noch: „Es tut mir leid das ich dich belästigt habe.“ „Aber, du hast dich doch nur über mich gelehnt. Das ist doch noch okay.“ „Nun, du hast ja meine Gedanken ja auch nicht gehört, geschweige denn gesehen. Auf gut Deutsch gesagt, hatte ich gerade daran gedacht, mit dir zu schlafen und das tut mir leid. In deiner Gegenwart möchte ich an so etwas nicht denken.“ Es tat ihm wohl unwahrscheinlich leid. Er tat mir irgendwie Leid, also nahm ich seine Hand und rutschte etwas näher zu ihm heran: „Ist schon okay. Jeder hat irgendwann solche Gedanken, das ist völlig normal. Du hast recht mit dem, dass ich öfter mal hier her kommen sollte. Das werde ich auch tun. Ab heute werde ich versuchen zumindest ein Mal pro Woche bei dir vorbei zu schauen. Ich könnte dann auch etwas mitnehmen…zum Beispiel Karten. Dann spielen wir mal gegeneinander Poker, natürlich ohne Einsatz. Und wir könnten…“ Mein Gerede wurde durch einen Kuss auf die Stirn von ihm unterbrochen. Warum machten es eigentlich alle auf die selber stelle. Er lächelte mich lieb an und meinte: „Weißt du, mir reicht es vollkommend, wenn du nur in meiner Nähe bist oder ich dich hören kann. Wenn ich aus dieser Zelle wieder draußen bin, bist du das einzige wertvolle in meinem Leben. Dich möchte ich nie verlieren, wirklich nie!“ Warum kamen mir seine Worte den so bekannt vor. Nun musste ich ihn wirklich mal fragen: „Darf ich dich etwas fragen? Warum hast du mich gerade an der Stirn oberhalb meines rechten Auges geküsst?“

Er schaute mich sehr verwundert über diese Frage an und meinte nur: „Ähm, weil mir einfach danach war. Ich habe nicht auf die Stelle geachtet.“ Vielleicht war es wirklich die ganze Zeit nur ein Zufall, jedoch kam es mir komisch vor. Hatte ich etwas an der Stirn? „Weißt du Lucy. Manchmal denkst du einfach zu viel. Ach und…was ich dir noch sagen wollte…“ Noch bevor Kris seinen Satz vollendeten konnte ging die Tür der Zelle auf und Franzi und Klavier kamen rein. „Hey, Lucy! Hab mir schon gedacht dass ich dich hier finde. Nun aber eigentlich bin ich hier um Kris von dir fern zu halten.“ Ein Paar Peitschenhiebe und Kris war am Boden. „Nun Bruderherz. Ich wollte dich mal wieder Besuchen, aber ich hatte nicht gedacht dass du so süßen Besuch hast“, meinte Klavier und schaute mich wie ein totaler Macho, was er ja auch war an. „Ähm, und was wollt ihr beiden von ihm?“ „Nun, ich wollte endlich mein Buch über das auspeitschen der Männer wieder zurück haben und Klavier wollte seine kleine Gitarre wieder zurück. Ach ja und Klavier. WENN DU LUCY NOCH EINMAL SO DOOF ANSCHAUST SETZT ES ETWAS!“ Und schon hatte sie ihm zwei Peitschenhiebe verpasst. „HEY! Ich hatte doch gar nichts gemacht! Ich hab nur gesagt das ich sie…“ „Das du sie heiß findest? ICH LEG DICH JETZT UM DU MANN!“ Und noch weitere zwei Peitschenhiebe. Die zwei zusammen würden ehrlich gesagt auch ein gutes Paar abgeben, besonders weil Franzi so dominant ist und er so ein Macho. „Also Kristiane! Gib mir jetzt mein Buch wieder!“ Ohne zu zögern gab er ihr das Buch. Sah ich etwa etwas angst in seinen Augen? Sofort gab er auch Klavier seine Gitarre wieder. „Gut dann werden wir uns jetzt verabschieden. Ich hab heute noch einen Prozess zu gewinnen und soviel ich weiß unser Klavier hier auch. Also wir sehen uns, bis bald.“ Und weg waren sie. Nun wollte auch ich gehen und stand bereits bei der Tür. Plötzlich warf Kris mir noch etwas zu, eine Kette mit einem Fläschchen dran. „Wir sind ja nicht bis zum Ende unseres Gespräches gekommen. Ich möchte dass du dies immer bei dir hast, es soll zum Schutz dienen. Auf Wiedersehen.“ Wenn er wüsste. Nachdem bin ich noch zu einem Cafe gegangen um noch einen Cappuccino zu trinken, bis plötzlich Trucy um die Ecke kam: „Hi, Lucy-Chan! Wie geht es dir denn so?“ Sie setzte sich zu mir und lächelte mich lieb an. „Mir geht es wirklich gut und dir?“ „Mir geht’s auch gut. Sag mal, würdest du vielleicht mal zu einem meiner Auftritte kommen? Es würde mich wirklich freuen dich dort mal zu sehen. Ach ja und was ich dir von Paps ausrichten soll, übermorgen ist die große Party der Anwälte, er möchte das du auch kommst. Apollo, Miles und Godot werden auch dabei sein.“ „Oh, das ist schon übermorgen? Vielen Dank das du mir das gesagt hast. Ich würde gerne mal zu einen deiner Auftritte kommen. Wann wär den dein nächster Auftritt?“ „Ähm, der wär Morgen. Dann hast du ja auch schon wieder ein Date mit Apollo, denn er wird morgen dann auch kommen. Ihr könnt ja zusammen gehen. Darf ich sagen das ihr als Paar total süß aussehen würdet.“ „Ähm, vielen Dank. Aber ich glaube nicht das er mich mal als Geliebte sehen wird.“ „Hm, ich glaube das tut er jetzt schon. Jeden Tag wenn wir von dir reden, dreht er total am Rad. Er redet komische Dinge und gießt seinen Fernseher. Heute Morgen erst, als Ich deinen Namen nur kurz erwähnt hatte, fing er plötzlich an die Akten für seine Fälle in den Kühlschrank zu lagern und alles was im Kühlschrank war in seinen Schrank zu räumen. Er ist verrückt nach dir.“ „Findest du? Nun ja, süß ist er ja, da gibt es gar keinen Zweifel, aber jedoch könnte ich momentan einfach keine Beziehung eingehen.“ „Oh, schade. Warum denn nicht?“ „Nun, das hat einen bestimmten Grund, über den ich jetzt nicht sprechen möchte.“ „Okay, nun ich muss dann wieder los. Muss proben gehen. Wünsche noch schönen Tag.“ Und weg war sie. Sie ist wirklich ein nettes Mädchen. Ich würde mich freuen sie öfter sehen zu können. Mit ihr kann man sich wenigstens mal richtig unterhalten, was man mit anderen gewissen Jungs nicht machen kann, da sofort die Stirn geküsst wird, obwohl ich das eigentlich toll finde. Ach was denk ich da überhaupt. Schnell bezahlen und dann nach Hause und alles planen für Morgen.

Das tat ich auch. Zu Hause machte ich noch ein Paar Zeichnungen und packte sie ebenfalls in meine Tasche. Man weiß ja nie wann und wo man sie mal verkaufen kann. Bis in die Nacht hatte ich gezeichnet, für jeden den ich kenne einen eigenen Wolf. Auf dem Sofa schlief ich dann ein.

Am nächsten Morgen klingelte es schon sehr früh an meiner Tür. Wer da wohl schon stand?
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tora8
2010-03-25T10:54:04+00:00 25.03.2010 11:54
irgendwie schon seltsam. immer an der slebe stelle zu küssen.


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