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Get it Started

Shanks Tochter macht sich auf, ihren Vater zu finden. Natürlich läuft sie dabei Ruffy über den Weg...
von

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Kapitel 5 - Werde Ertappt

Get it Started

The Pirate Chronicles N°I
 

(POV Blair)
 

In Ordnung. Damit hatte ich nun überhaupt gar nicht gerechnet.

Obwohl…?

Nein, definitiv nicht!
 

Zuerst verlief es regelrecht geordnet. Das orangehaarige Mädchen verfolgte mich, den Strohhutjungen im Schlepptau. Nachdem der erste Adrenalin-Schub mich gepackt hatte, raste ich im Zickzack durch die sich ansammelnde Menschenmenge auf dem Marktplatzt, denn das herrliche Wetter und die vielen exotischen Stände mit den tausend Düften lockten selbst die Stubenhocker aus den Häusern. Doch anstatt eben jene Köstlichkeiten genießen zu können, musste ich um ein paar lausige Berry kämpfen, damit wir heute Nacht nicht wieder in Hängematten oder auf dem Boden schlafen mussten. Abermals ein Punkt, an dem mich das Piraten-Dasein ziemlich nervte.
 

Aber ich tat es, um meinen Vater zu finden.

Tat es für mich…

…und hoffentlich auch für ihn.
 

„Verdammt bleib stehen! Was fällt dir eigentlich ein?! Glaub ja nicht, dass wir dich davonlassen kommen!“, brüllte das Mädchen fuchsteufelswild hinter mir her und beunruhigender Weise schien sie näher als zu vor. Das Gedränge hielt mich auf!

Schnell versuchte ich mir geschickt einen Weg hinaus zu bahnen, immer in Richtung der Häuser. Tatsächlich gelangte ich zu meinem Glück an eine enge Gasse, die sich zwischen hohen Fassaden erstreckte und in dunkle Schatten gehüllt war. Eine Sekunde nahm ich mir Zeit, um den Stand der Sonne zu erkunden. Es war nicht einmal Mittag. So würde ich die Gegebenheiten eventuell ausnutzen können.
 

„Heeeyyy!“
 

Einer Trance gleich zogen meine Füße mich voran, ich verfiel in einen flotten Schritt und nach einigen harschen Abbiegungen ließ ich meine Gedanken etwas wandern. Langsam wurde der Abstand wieder größer und die lauten Geräusche des Tumults in der Stadt klangen endlich ab. Ruhe kehrte in den Straßen ein und fast schien alles ein wenig unberührter, hier draussen, wo man einen Wald nicht unweit der Wege erkennen konnte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, dort würde ich die beiden abhängen und dann zum Hafen zurückkehren können. Notfalls würde ich mir noch dort etwas zusammen suchen, ehe Seth und die Anderen mit ihren Erledigungen fertig sein würden.
 

„Miststück, wo bist du?! Gib‘ mir meine Kohle wieder!“
 

Ihre Stimme nahm rapide ab, als ich in den grün schimmernden Wald eintauchte und mich von der gesunden Farbe und den prächtigen Stämmen erschlagen ließ. Die Sonnenstrahlen bahnten sich gemächlich einen Weg durch das feine Blätterdach hoch oben in den Baumkronen und hie und da konnte man sogar ein Tier entdecken. Meine Schritte wurden ungenauer, endlich begann ich wieder, ein normales Tempo anzuschlagen und erst jetzt hörte ich meinen keuchenden Atem und spürte das Stechen in meiner Brust. So schmerzhaft es im Nachhinein auch sein mochte, dachte ich so bei mir, während ich mich auf meinen Knien abstützte, so gut hatte es auch getan. Frei zu sein, einfach zu laufen, wo meine Beine mich hintrugen…
 

Ein Grinsen zog sich über mein Gesicht. Das war es, was ich wollte!

Ich war eine Piratin, immerzu in derselben Umgebung eingesperrt zu sein, schadete mir auf Dauer nur. Das schwere Gewicht auf meinem Herzen nahm ab und mit etwas weniger Schuld konnte ich auf die Trennung von meiner Mutter zurückblicken.
 

Angestrengt lauschte ich nach unnatürlichen Geräuschen, die von der keifenden Ziege oder dem Jungen stammen konnten – ihre Namen hatte ich schon längst wieder vergessen – doch außer dem sanften Vogelgezwitscher und dem Rauschen des Windes in den Ästen war nichts zu vernehmen. Lachend, vor Erleichterung und Freude, ließ ich mich in das aufgewärmte Gras einer Lichtung fallen, beobachtete eine Zeit lang die vorüberziehenden Wolken und ein mit der Zeit nachdenklicher Ausdruck legte sich über mein Gesicht. Was da draussen wohl auf meine Freunde und mich warten würde? Wie es meinem Vater wohl ging? Ob er überhaupt mal an mich dachte?
 

Ein unangenehmes Ziehen in meiner Brust trieb mir die Tränen in die Augen, als ich mit Angst vor dieser Ungewissheit daran dachte, wie gut ich es doch bei meiner Mutter gehabt hatte. Mit allen Problemen, die meinen Alltag durchkreuzt hatten, war da doch immer sie gewesen, an die ich mich so manches Mal wortlos anlehnen und Schutz suchen konnte. Sobald ich ihre Nähe und Wärme spürte, ging es mir sofort besser und ich konnte wieder klar aufatmen. Dieselbe Freiheit, die ich so verzweifelt suchte, jagte mir nun einen riesigen Schrecken ein. Die Beständigkeit, die ich zuvor abgelehnt hatte, brauchte ich jetzt umso dringender. „Mom…“, flüsterte ich, als mir eine Träne aus den Augenlidern entwich.
 

„Armes kleines Ding. Heimweh, hm?“
 

Ich erlitt beinahe einen Herzinfarkt, als die mir vollkommen fremde Stimme von überall her entgegenschallte und ich kerzengerade auf dem Boden hockte, die Arme starr vor Schreck und die Finger in die Grashalme gekrallt. Meine Augen suchten zuerst die nähere Umgebung, dann die Äste ab, doch nichts war zu entdecken. Hatte ich mir das alles tatsächlich nur eingebildet?!
 

„H… Hallo? Ist hier irgendjemand?“, fragte ich mit zittriger Stimme und konnte mein Unwohlsein kein Stück verbergen. In der Annahme, dass ich es nicht unbedingt mit einem Freund, ja vielleicht sogar mit den Anhängern der Verrückten zu tun hatte, erhob ich mich langsam und griff nach meinem Messer, dass ich einst von einem Reisenden geschenkt bekommen hatte. Er war schon einige Zeit auf den Meeren umher gesegelt, hatte so einiges von der Welt gesehen und Geschichten erzählt. Eines Tages hatte es ihn zu uns getrieben und so war er auf mich gestoßen. Ich konnte gar nicht anders, als ihn um das hübsch verzierte, in einer ledernen Scheide steckende Messer zu bitten.
 

Abrupt wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

„Blair Finn, siebzehn Jahre, Herkunft East Blue.“
 

Urplötzlich stand ein hochgewachsener Mann mit lockiger Frisur und verschlafenem Blick vor mir. Was mich am meisten schockierte war sein eingefrorener Arm, in dessen Hand er ein einfaches Blatt hielt, von dem er ablas. Langsam sah er auf und direkt in meine Augen.
 

„Tochter des roten Shanks.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-08-10T20:57:06+00:00 10.08.2010 22:57
Klasse kapi!^^


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