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Loving your best Friend

...will just cause you trouble
von

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Can we talk about it?

Hallo, vielen Dank für eure Kommentare noch mal.

Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
 

Am nächsten Abend lag Yuusei auf dem Bett eines schäbigen Hotelzimmers, das er sich gerade so leisten konnte. Wahrscheinlich teilte er es sich noch mit Ratten und Schaben, so wie es hier aussah. Er starrte traurig an die Decke. Jetzt, wo er den ganzen Tag gefahren war und viele Kilometer hinter sich gebracht hatte, merkte er plötzlich, wie sehr er seine Freunde und sein Zuhause schon jetzt vermisste. Es war eine dumme Idee gewesen, einfach abzuhauen. Doch jetzt konnte er nicht mehr zurück, oder? Schon schlimm genug, dass er Jack einfach geküsst hatte, so hatte er auch noch die anderen enttäuscht, indem er einfach abgehauen war, ohne ihnen ein Wort zu sagen. Wahrscheinlich würden auch sie nichts mehr von ihm wissen wollen. Er war ohnehin nichts wert, ein Wrack, dass gerade noch gut genug war, D-Wheels zu reparieren. Er fühlte sich wie ein lebender Toter.
 

„Aki...“, flüsterte er plötzlich, als er an seine Freundin dachte, die er schon seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Vielleicht würde sie ihn verstehen, sie wusste schließlich wie es sich anfühlte, wenn man ganz alleine dastand. Damals hatte er noch ihr geholfen und ihr begreiflich gemacht, dass sie nicht so einsam und zornig auf die Menschen um sich herum sein musste, dass auch ihre Eltern sie liebten und sich um sie sorgten. Und jetzt, jetzt ging es ihm selbst so ähnlich wie ihr damals, das hätte er nie für möglich gehalten. Da war stets dieses Feuer in ihm gewesen, von dem er geglaubt hatte, es wäre immer da, auf das er sich immer verlassen konnte. Dieses Feuer war das Vertrauen gewesen, sein Glaube in die Menschen, seine Freunde und deren Schicksal, die Gewissheit, das ihre Zukunft besser sein würde, als die Gegenwart.

Und nun war das alles verschwunden, als wäre es nie dagewesen. Wieso? Er wusste es nicht. Vielleicht hatte es einfach der Alltag aufgefressen, sowie seine verzweifelte Sehnsucht nach Jack. Und im Gegensatz zu Akiza, war er selbst Schuld an seinem ganzen Dilemma. Er hatte sich selbst verloren, so als wäre diese Stärke und Sicherheit, die er damals in sich getragen hatte, gänzlich verschwunden. Wie hatte das nur passieren können? Wie hatte er sich nur so verändern können? Nein, der Grund dafür war nicht nur Liebeskummer. Es steckte noch viel mehr dahinter, was Yuusei selbst nicht verstand. Er wusste nur, dass er nicht mehr er selbst war und sich fühlte wie ein Wrack. Er beschloss, Akiza zu besuchen.
 

„Aber ich darf sie nicht merken lassen, wie schwach ich geworden bin“, sagte er sich. „Ich will nicht, dass sie wegen mir vielleicht wieder so traurig wird wie früher. Aber sie hat ja jetzt ihre Eltern, deshalb kann ich es riskieren.“
 

„Yuusei? Du hier?“, schaute Akiza ihn mit großen Augen an, als er plötzlich vor der Tür ihres Hauses stand.
 

„Hallo Akiza, du siehst gut aus“, stellte er fest.
 

„Und du? Du bist so ein Charmeur wie eh und je. Warum hast du dich nie gemeldet? Aber das ist jetzt auch egal. Ich bin froh, dich zu sehen“, strahlte sie und schloss Yuusei, ganz entgegen ihrer damaligen distanzierten Art, in die Arme.
 

„Ich und ein Charmeur? Aber für diesen Part ist doch Jack zuständig“, meinte Yuusei.
 

„Ach, du kannst das auch ganz gut“, untertrieb Akiza und klopfte ihm kameradschaftlich auf den Arm. „Komm doch rein.“
 

„Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich war, hm, ziemlich beschäftigt“, entschuldigte sich Yuusei.
 

„Schon gut“, erwiderte Akiza. „Jetzt bist du ja hier. Und das nächste Mal, wenn du wieder so lange nichts von dir hören lässt, komme ich und ziehe dir die Ohren lang“, meinte sie und und deutete es spielerisch an. „Los, komm doch rein.“ Daraufhin folgte ihr Yuusei ins Wohnzimmer.
 

„Und wie ist es dir ergangen, Akiza?“, erkundigte sich Yuusei, als er ihr gegenüber auf einer Couch saß.
 

„Gut, ja wirklich gut“, erzählte sie, und schien selbst erstaunt darüber. „Besser, als ich dachte. Ich studiere jetzt auf Lehramt, weißt du. Ich will später nämlich mal an der Duel-Akademie unterrichten.“
 

„Das ist toll“, staunte Yuusei. Er hätte nicht gedacht, dass Akiza diese Akademie, auf der sie als Jugendliche so gelitten hatte, jemals würde wieder sehen wollen, geschweige denn, dass sie dort unterrichten wollte.
 

„Ja, weißt du, ich habe endgültig mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Nun sehe ich die Dinge anders, mir gefällt der Gedanke, diese Kinder zu unterrichten und ihnen zu helfen. Möglicherweise sind einige von ihnen genauso einsam und verloren wie ich es damals war und so sind meine Erfahrungen vielleicht doch noch zu etwas nutze. Ich kann ihnen zeigen, dass es so nicht sein muss, dass es auch einen anderen Weg gibt, als den in Bitternis und Zorn.“
 

„Das ist schön“, erwiderte Yuusei und freute sich wirklich für seine Freundin.
 

„Ja, und das habe ich alles dir zu verdanken, dass ich überhaupt so weit gekommen bin, wäre ohne dich niemals möglich gewesen.“
 

„Nein, sicher hättest du das auch ohne mich geschafft. Denn du bist eine starke Frau“, wiegelte Yuusei ab.
 

„Nein, das stimmt nicht. Nur durch dich habe ich es geschafft meinen Hass zu überwinden und meine Kräfte unter Kontrolle zu bekommen. Und meinen Eltern zu verzeihen. Das verdanke ich dir. Und deshalb möchte ich jetzt auch dir helfen.“
 

„Mir?“, fragte Yuusei erstaunt.
 

„Ja, oder glaubst du, ich bin so dumm und sehe nicht die Traurigkeit in deinen Augen? Du versuchst, es zu verbergen, aber entweder bist du ein miserabler Schauspieler, oder ich kenne dich zu gut. Außerdem bist du doch nicht grundlos einfach so hier aufgetaucht. Wenn du dich hättest wieder bei mir melden wollen, hättest du normalerweise einfach angerufen. Stattdessen stehst du hier vor der Tür und siehst mich mit diesen verzweifelten Augen an.“
 

Yuusei ließ geschlagen den Kopf hängen. „Du wirst bestimmt mal eine gute Lehrerin, so gut, wie du dich in andere Menschen hineinfühlen kannst“, gab er zu.
 

„Ganz genau!“, verkündete sie. „Hast du Hunger?“
 

Yuusei sah erstaunt auf. An Essen hatte er jetzt am allerwenigsten gedacht. „Nein danke“, erwiderte er deshalb – nur um im nächsten Moment das laute Knurren seines eigenen Magens zu vernehmen, woraufhin Akiza lauthals lachte.
 

Nach dem Essen erzählte Yuusei Akiza alles über seine Probleme, sogar, dass er sich in Jack verliebt hatte. Er wunderte sich selbst darüber, wie leicht es ihm gegenüber der jungen Frau fiel, alles offen zu erzählen. Und hinterher spürte er, wie gut es ihm getan hatte.
 

„Danke, dass du mir zugehört hast, Akiza“, sagte er anschließend.
 

„Das ist doch selbstverständlich. Hm, ich kann immer noch nicht glauben, dass du dich in Jack verliebt hast. Nein, ich habe nichts dagegen“, versicherte sie. „Ich hätte nur niemals gedacht, dass du auf Männer stehst. Das merkt man dir wirklich nicht an. Und außerdem weiß ich nicht, was du an Jack findest“, schmunzelte sie.
 

„Du kennst ihn eben nicht so gut wie ich“, rechtfertigte er sich.
 

„Nun ja, wenn du sagst, dass er ein prima Kerl ist, dann glaub ich dir das auch. So und jetzt, Abmarsch ins Bett!“, gebot sie und klatschte in die Hände. „Du siehst aus, als würdest du gleich von der Couch fallen.“
 

„A-aber... Ist es denn in Ordnung, wenn ich hier schlafe?“
 

„Klar, meine Eltern hätten sicher nichts dagegen. Seit du mir damals geholfen hast, vergöttern sie dich geradezu.“ Akiza verschwieg lieber, dass sie ihn am liebsten als Schwiegersohn gehabt hätten. „Und außerdem sind sie sowieso nicht da. Ich habe sie nämlich überreden können, mal wieder zu zweit Urlaub zu machen. Das hatten die Beiden mal dringend nötig. Und um auf das Haus aufzupassen, bin ich ja da. Also komm, ich zeig dir das Gästezimmer.“ So folgte Yuusei ihr und war wirklich froh, so nett aufgenommen worden zu sein.
 

„Danke, Akiza“, sagte er, als die Beiden sich eine gute Nacht gewünscht hatten.
 

„Klar doch“, lächelte sie zurück.
 

Als Yuusei am nächsten Morgen die Augen öffnete, war es ihm, als wäre die Welt ganz neu. Denn so ausgeschlafen schien plötzlich alles gar nicht mehr so schlimm. Seine Probleme hatten sich zwar nicht in Luft aufgelöst, doch er stellte erstaunt fest, wie gut es getan hatte, alles rauszulassen und eine Nacht darüber zu schlafen. Nun war ihm klar geworden, dass die Welt nicht untergehen würde, wenn er Jack wieder gegenübertreten würde. Das hieß nicht, dass er sich nicht immer noch davor fürchtete, doch es belastete ihn nicht mehr so sehr wie gestern noch.
 

„Ich glaube, ich weiß, was mit dir los ist“, eröffnete Akiza plötzlich am Frühstückstisch, wo sie gemeinsam mit Yuusei saß. Der blickte überrascht auf. Seine Freundin wollte wissen, was eigentlich sein Problem war, wenn er das selbst nicht mal ahnte? „Nun ja, so wie du das erzählt hast, hört es sich an, als hättest du so was wie das 'Heldensymptom'.“ Yuusei verschluckte sich an seinem Brötchen. Wovon, zum Henker, sprach Akiza da? „Damit meine ich, du musstest unglaubliches durchstehen, musstest kämpfen um uns alle zu retten, etwas, das nur wenige Menschen tun müssen. Du hattest es unglaublich schwer und trotzdem hast du durchgehalten, weil du wusstest, für was du kämpfst und wie viel es dir wert ist. Und jetzt, wo dieser ganze Krieg vorbei ist, weißt du nicht mehr, was du tun sollst, fühlst dich leer und nicht mehr gebraucht. Du denkst, deine Rolle in diesem Leben sei erfüllt, dass du ausgedient hast, dass niemand dich mehr braucht und weißt nichts mehr mit dir anzufangen, ist es nicht so?“ Yuusei nickte überrascht. So hatte er das noch nie gesehen, doch er erkannte, dass Akiza Recht hatte. Das also war der Grund, warum er sich so nutzlos fühlte. Dabei hatte ihm das Kämpfen nie gefallen, er hatte es nur getan, weil er es musste. Um so seltsamer war es, dass er es jetzt vermisste. Aber nein, es war nicht das Kämpfen an sich, das er vermisste, sondern viel mehr eine Aufgabe im Leben, die ihn wirklich herausforderte.
 

„Aber du musstest genauso viel durchstehen wie ich. Eigentlich noch viel mehr, denn du hast alleine dagestanden. Wie hast du es geschafft, eine neue Aufgabe im Leben zu finden?“, wollte Yuusei wissen.
 

„Durch dich“, lächelte sie. „Guck nicht so überrascht, es stimmt. Nachdem du mir damals geholfen hattest und ich mich wieder mit meinen Eltern versöhnt habe, fügte sich eins ins andere. Als wieder Frieden einkehrte und ich machen konnte, was ich wollte, dauerte es nicht lange bis ich mich für das Studium entschieden habe. Und auch Leo und Luna und den anderen habe ich das zu verdanken, denn ohne euch hätte ich niemals begriffen, dass es auch gute Menschen auf der Welt gibt, für die es sich lohnt, die eine Chance bekommen sollen, auf der Duel-Akademie das Glück zu erfahren, das ich nie hatte. Und dazu will ich beitragen“, erklärte sie und stützte ihr Kinn auf die ineinander verschränkten Finger. „Tja und ich bin mir sicher, wenn du ein neues Ziel für dich findest, das dir wirklich etwas bedeutet, dann wird es dir auch besser gehen.“
 

„Ja, du hast Recht“, strahlte Yuusei. „Seltsam, Jack hat auch so etwas gesagt, aber zu dem Zeitpunkt habe ich es nicht wirklich begriffen. Ich habe geglaubt, es wäre schon längst zu spät dafür.“
 

„Tja, wenn Jack irgendetwas sagt, kann das sowieso keiner verstehen, weil sein Ego alles überstrahlt“, schmunzelte Akiza.
 

„Hey, Jack ist nicht so...“, begann Yuusei, stoppte dann aber, als seine Freundin ihn nun offen angrinste.
 

„Du bist wirklich total verknallt“, stellte sie fest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pikeru
2010-09-25T20:55:46+00:00 25.09.2010 22:55
Hallo.
Ich melde mich mal wieder.
Oh man...in letzter Zeit lese ich nur noch Geschichten zu 5D's. ^^

Das Kapitel hat mir auch ganz gut gefallen.
Ich bin zwar nicht der größte Fan von Aki, aber wenn sie Yusei hilft, finde ich sie ganz in Ordnung.
Eigentlich hat sie genau dasselbe wie Jack erzählt, aber Yusei hat es erst später begriffen.
Schön, dass es ihm wieder etwas besser geht. ^^

Schnell das nächste Kapitel lesen XD
Liebe Grüße
Nanami
Von:  Fischi-san
2010-04-12T16:17:24+00:00 12.04.2010 18:17
Himmel wie süß!!!! *-*
*kleine Akiza-Fan-Fähnchen schwenk*
Sie gäbe garantiert eine geniale Lehrerin ab, optional auch Seelsorgerin! XDD
Helden-Symptom? Gute Wahl! Yuusei ist doch echt immer nur am akkern und retten. Eine passende Bezeichnung!
Vor allem aber haben mir die letzten 3 oder 4 Zeilen gefallen!^^ Einfach zu süß!
Ich hoffe du schreibst schnell weiter und das nächste Kappi wird genauso gut und besser! *einfach nur gespannt ist*
LG
Aki


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