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Die Suche beginnt

Name: o5. Die Suche beginnt

Datum: 13.o4.2o1o

Autor: Chiaki

Starring: Ibuki (D=out); Hikaru (D=out)

[Die Bands müssen nicht wie wie im Realen existieren bzw. können sich auch erst finden. Die Charakter der einzelnen Figuren/Mitglieder sind frei erfunden / interpretiert. Ich habe außerdem keine 'Verbindung' zu den Bands – Sie gehören nicht mehr, etc.]
 

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Es war die totale Stille, die Ibuki weckte. Irritiert öffnete er ein Augen und gähnte erst einmal. Wo war er? Alles war so .. fremd. Sein Herz begann wie wild zu klopfen. Dann sah er jemanden ein paar Meter weiter vor ihm in einer Tür stehen – und erinnerte sich.

„Wie lange stehst du da schon?“, fragte er leise.

Hikaru zuckte zusammen und zupfte nervös an seinem Shirt. „Oh, du bist wach?“

Ibuki nickte und richtete sich langsam auf.

„Hast du gut geschlafen? War das Sofa wenigstens etwas bequem?“, fragte der Blonde, blieb aber immer noch im Türrahmen stehen.

Der Andere lächelte und klopfte auf das Sofakissen. „Die Couch ist klasse“, lobte er und grinste. „Reikas hat eine total schlechte Qualität – da bekomme ich immer Rückenscherzen. Bei dir ist das nicht so.“

Unruhig lachte Hikaru und trat dann einen kleinen Schritt weiter nach vorne, ehe er sagte: „Der Sturm hat aufgehört. Ich werde dir ein Frühstück machen und dann kannst du gerne wieder nach Hause.“

„Mal sehen“, meinte der Rothaarige nur leise und stand auf.

Zusammen gingen die beiden in die Küche, wo der Tisch bereits gedeckt war.

Überrascht setzte Ibuki sich. „Wann bist du aufgestanden?“

„Früh“, murmelte Hikaru nur und holte Milch heraus. „Kakao?“

„Gerne.“

Bei Toast und Kakao saßen die beiden zusammen und schwiegen sich – mal wieder – an.

„Was hast du heute vor?“ Ibuki schaute sein Gegenüber fragend an.

Dieser zuckte mit den Schultern und meinte: „Weiß nicht. Vielleicht werde ich mir mal das westliche Viertel anschauen. Da war ich noch gar nicht.“

„Darf ich mitkommen?“, fragte der Größere spontan.

Jetzt war der Blonde an der Reihe überrascht zu sein. Er knabberte an seinem Toast mit Marmelade und entgegnete: „Du hast nicht schon genug von mir?“

Daraufhin musste Ibuki lachen. „Ich bin selber verwundert. Aber nein. Außerdem habe ich dir versprochen bei der Suche zu helfen und das werde ich auch machen.“

Dankbar strahlte Hikaru und nickte eifrig.

„Gut, dann können wir ja eigentlich gleich nach dem Frühstück los. Ich muss nur schnell die Bahnverbindung überprüfen, sonst stehen wir nachher Stunden am Bahnhof und..“

Erneut lachte Ibuki. „Nicht so schnell! Wenn du nichts dagegen hast, würde ich vorher gerne nach Hause. Mich umziehen und vielleicht auch ein paar Minuten ausspannen.“ Er zwinkerte dem aufgedrehten Hikaru zu, welcher sofort wieder rot wurde.

„Arg. Tschuldigung. Wenn ich mich wo rein steigere... Du kannst natürlich erst einmal nach Hause. Wann treffen wir uns dann wieder?“

„Jetzt ist es halb zehn. Wie wäre es um drei am Bahnhof des westlichen Viertels“, schlug Ibuki vor und trank den letzten Schluck seines Kakaos.

Eifrig nickte der Kleine und rief: „Super!“ Er sprang auf und stellte seine Tasse und seinen Teller auf die Spüle. Der Rothaarige tat es ihm nach, ging dann in den Flur und holte sich seine Jacke. „Okay... dieses Mal aber wirklich... Deine Nummer habe ich jetzt ja“, grinste er und strich sich kurz durch das ungestylte Haar.

Hikaru nickte wieder und strahlte Ibuki noch einmal an. „Hai. Wir sehen uns dann in... 5 Stunden. Mata ne!“

Ibuki verabschiedete sich ebenfalls und trat dann auf die Straßen. Der Schnee lag nach dem gestrigen Sturm wieder höher und es blies ein eisiger Wind. Fröstelnd zog er sich seinen Schal fester um den Hals und stiefelte los. Hinter sich konnte er den Blick vom Hikaru in seinem Rücken spüren.
 

* * *
 

Missmutig trippelte Ibuki durch seine leere Wohnung.

„Ich glaube es einfach nicht“, stöhnte er und versuchte sich einen Moment auf sein Sofa zu setzen. „Ich vermisse ihn! Das gibt es einfach nicht... Wie kann ich einen kleinen, hibbligen Zwerg so vermissen?“ Als würde er eine Antwort erwarten starrte der junge Mann auf den Fernseher, welcher sich in keinster Weise rührte.

„Scheiße, ey“, grummelte er und schloss die Augen. Die Stille war fast unerträglich.

Ohne lange nachzudenken griff er nach seinem Telefon und rief die erste Nummer ein, die in seinen Kopf schoss.

„Moshi moshi?“, kam es fröhlich aus dem Apparat.

„Reika!“ Ibuki atmete tief ein.

„Äh, ja? Welche verzweifelte Witwe möchte mich da sprechen?“

Der Rothaarige schnaubte und meinte nur trocken: „'Ne Witwe würde sich eher umbringen, als mit dir zu sprechen.“

„Herzloser Idiot! Hast du keinen neuen besten Freund gefunden?“, kam es zurück.

Ibuki antwortete nicht. Was sollte er auch sagen?

„Hallo? Lebst du noch?“

„Ja“, grummelte er wütend.

Ein Kichern ertönte. „Ich merke schon. Dir wurde doch dein Herz gebrochen! War dein Liebster nicht schwul oder hat er dich verlassen, ohne mit der Wim..“

„Kannst du eigentlich auch mal deine Schnauze halten?“, stöhnte der junge Mann, welcher es selber gerade bereute Reika angerufen zu haben.

Stille. „Pah“, ertönte es dann. „Könnte ich, aber warum rufst du dann an?“

„Gute Frage.“

„Siehst du...“

Ibuki war kurz davor aufzulegen, da überlegte er es sich anders. Er lächelte still in sich herein und holte einen Zettel, den er von Hikaru mitgenommen hatte.

„Sag mal, ReiRei“, fing er an. „Kennst du eine Frau Hoshina?“

„Hoshina? Noch nie gehört von der Kleinen. Du suchst dir aber schnell was Neues. Oder wie willst du mir erklären, dass du jetzt jeden Tag nach jemand anderen suchst?“

Genervt schnaubte Ibuki und brummte: „Du bist echt keine Hilfe. Kein weiterer Kommentar dazu.“

Reika lachte nur und fragte: „Naja, hast du Lust zu mir zu kommen?“

„Nein.“

„Hä? Wie war das gerade?“, kam es verblüfft zurück.

Lächelnd schüttelte Ibuki den Kopf. „Das, lieber Reika, ist ein Wort namens Nein. Damit lehne ich ab den Tag mit dir zu verbringen. Ich habe jemandem versprochen ihm heute bei der Suche nach ... jemandem zu helfen halt. Sorry. Aber man hört von sich. Tschüssi.“

„Du erzählst mir echt nichts mehr“, maulte der Mann am anderen Ende der Leitung. „Irgendwann musst du mir das alles erklären, okay? Aber gut. Bye bye...“

Nach diesen Worten legte Ibuki auf.

'Dieser Anruf war jetzt echt nötig', stellte er ironisch fest und starrte auf die Uhr. Noch immer drei Stunden Zeit.

Der junge Mann sprang auf und beschloss, sich erst einmal um zu ziehen und dann weiter zu sehen...
 

* * *
 

„Du bist schon da?“, fragte Hikaru überrascht und rannte die letzten Meter bis zu der Bank, auf der sich Ibuki breit gemacht hatte.

Dieser nickte verlegen und verschwieg lieber, dass er schon seit einer knappen Stunden hier saß.

„Du hättest mich anrufen sollen“, fand der Kleine und zog angespannt die Schultern hoch. „Wozu hast du meine Nummer, wenn du sie nicht benutzt? Dann wäre ich auch schon früher gekommen. Ganz sicher!“

Gleichgültig zuckte Ibuki mit den Schultern.

„Passt schon. Ich bin ja auch gerade erst gekommen“, log er, worauf er nur ein Stirnrunzeln von Hikaru erntete. „Aber ist ja auch egal. Lass uns los gehen!“

Ohne auf eine Antwort zu warten, stand der Rothaarige auf und ging los, aus dem Bahnhof heraus.

Das westliche Viertel war recht klein und übersichtlich. Hier wohnten meist nur Leute, die nicht viel Geld hatten und verzweifelt nach einem besseren Job suchten.

„Hast du irgendeinen Hinweis, der den Aufenthaltsort deiner Mutter verraten könnte?“, fragte Ibuki und schaute auf den kleinen Hikaru herunter.

„Nein, eigentlich nicht“, meinte dieser traurig. „Ich weiß nur, dass sie irgendwo in dieser Stadt wohnt und dass sie angeblichen den Namen Hoshina angenommen haben soll.“

Ibuki nickte und starrte dann auf die Häuser um sich herum. Nachdenklich fragte er: „Von wem hast du eigentlich diese Informationen?“

Unsicher kickte der Kleinere einen Stein zur Seite.

„Ich habe gesucht ... und gesucht... und irgendwann habe ich eine Stiefschwester von meiner Mutter gefunden. Sie sagte mir so viel, wie sie wusste.“

„Aha“, murmelte Ibuki. „Hatte diese Schwester denn keinen Kontakt mehr zu deiner Mutter?“

„Nein. Sie hatte sie vor einem Jahr das letzte Mal gesehen.“

Er wusste nicht, ob er diese Frage stellen sollte. Doch dann entschied Ibuki sich dafür. Schließlich mussten sie alle Möglichkeiten durchgehen: „Was ist, wenn deine Mutter nicht mehr hier wohnt und wir ganz umsonst suchen?“

Es kam nicht sofort eine Antwort. Die Beiden waren stehen geblieben. Einzelne Schneeflocken fielen wieder sanft vom Himmel und Ibuki fragte sich, wann dieser Winter endlich verschwinden würde. Er wusste nicht, warum er gerade jetzt daran dachte. Aber die Kälte nervte ihn.

„Ich werde weiter suchen“, wurden seine Gedanken von Hikaru unterbrochen. „Wenn ich sie hier nicht finde, dann woanders. Wenn ich ganz Japan durchsuchen muss. Es ist mir egal. Verstehst du? Es wäre mir egal.“

Der Blonde hörte sich an, als würde er wieder weinen. Doch als Ibuki in seine Richtung blickte, bemerkte er, dass Hikaru entschlossen direkt in die Augen des Rothaarigen blickte.

„Ich. Werde. Sie. Finden.“

Ibukis Herz machte bei diesen entschlossenen Worten einen Sprung. Er wusste, dass es noch so viele andere Möglichkeiten gab, die ein Finden von Hikarus Mutter verhindern könnten. Aber daran wollte er nicht denken. Er wollte helfen.

Sie gingen weiter und schauten sich jedes Haus, jeden Namen auf den Klingeln... ja, wirklich alles genau an.

„Was ist, wenn deine Suchen in einen ganz anderen Ort führt?“, wagte Ibuki schließlich zu fragen, während er den Blick des Blonden suchte.

Stille.

„Dann werde ich dort hingehen.“

„Ich werde nicht folgen und helfen können.“

„Nein, wirst du nicht.“

„Du wirst wieder alleine sein.“

„Ich weiß.“

Hikaru drehte sich um und ging zum nächsten Haus.



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