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Wenn du mich liebst...

Ati x Teana
von

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Schmerzlinderung...

Atemu schreckte aus dem Schlaf hoch. Er schwitze und atmete schwer, versuchte sich zu beruhigen. Die Tage im Krieg, den Ägypten ganz nebenbei gewonnen hatte, waren nun schon über einen Monat her. Doch in Atemus Kopf war alles, als wäre es erst vor ein paar Minuten passiert. Seit diesen Tagen hatte er Alpträume. Jede Nacht. Jeden Schlaf. Selbst tagsüber musste er daran denken. Die Männer, die er getötet hatte verfolgten ihn ständig, der Geruch der Leichen war immer noch in seiner Nase und die Schreie der Menschen dröhnten noch immer in seinen Ohren.

Diese Tage hatten ihn verändert. Noch wusste er aber nicht wie. Er wusste, dass er den Schmerz, den er fühlte nicht haben durfte, er fühlte, dass er sich eigentlich hätte zusammen reisen müssen. Er wusste ebenfalls, dass er es konnte. Und dennoch tat er es nicht. Warum? Das war selbst für den Kronprinz selbst ein Rätsel. Vermutlich hatte er Angst. Angst seine Menschlichkeit zu verlieren, wenn er die Erinnerungen bewältigte.

Alles in ihm war seltsam leer. Er wusste nicht, ob er überhaupt noch fühlen konnte. Konnte er, bei der Grausamkeit, mit der er diese Soldaten getötet hatte, jemals wieder mitfühlend, liebend oder gar zärtlich sein?

Er wusste es nicht.

Auch der Versuch darüber nachzudenken, schlug kläglich fehl. Es war zum Verrücktwerden.
 

Auch seine Freunde hatten Atemus Veränderung bemerkt. Mana war von Anfang an der Meinung gewesen, dass mit dem Prinzen etwas nicht stimmte. Die anderen waren dachten, dass sich Atemu nur wieder beruhigen musste. Doch nun wusste sie alle, dass er es nicht verarbeiten konnte oder wollte. Sie alle machten sich jetzt Sorgen um ihn und versuchten ihm zu helfen, aber Atemu lies niemanden an sich heran. Noch nicht einmal sein eigener Vater, der sich mittlerweile schreckliche Vorwürfe machte, seinen Sohn mitgenommen zu haben, konnte zu ihm durch dringen.
 

Atemus Atem normalisierte sich nun wieder etwas. Er stand auf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Den Vorhang zog er beiseite und trat hinaus auf den riesigen steinernen Balkon, der sein Gemach zierte. Es war noch dunkel, aber es dauerte nicht mehr lange, bis die Sonne aufgehen würde. Der Kronprinz sah über das Land hinweg, weit hinauf in die Ferne. Er seufzte. Schlafen konnte er jetzt nicht mehr und auch sonst konnte er nichts Weiteres mehr tun. Da hatte er eine Idee. Schnell zog er sich um und schlich sich aus dem Palast hinunter in die Stadt. Er war noch nie allein dort gewesen, immer nur in Begleitung anderer, die ihn Beschützen sollten. Doch nun war niemand da. Selbst die Stadt war fast menschenleer. Einige Verkäufer waren schon auf den Beinen und begannen ihre Marktstände aufzubauen, aber sonst war wirklich niemand da. Atemu schlenderte durch die Straßen, genoss das Gefühl der Freiheit und vergaß für einen Moment all seine Sorgen. Er bemerkte gar nicht, wie die Zeit vorüber ging. Die Sonne begann langsam aufzugehen. Die Gassen füllten sich mit den ersten Menschen. Die Luft war herrlich an diesem Morgen und die Lichtstrahlen, die sich auf den flachen Dächern der Häuser brachen ließen alles Unwirklich erscheinen. Ein seltsames, aber schönes Gefühl beschlich Atemu. Er fühlte eine innere Ruhe, die im richtig gut tat. Er atmete gerade tief durch, als er um die Ecke lief und mit jemandem zusammenstieß. Das nächste, was er hörte war ein Korb, der auf den Boden fiel und seinen Inhalt entleerte. Die Person, mit der er zusammen gelaufen war hatte das Gleich Gewicht verloren und war auf ihren vier Buchstaben gelandet.

„Entschuldigung, das war keine Absicht“, sagte Atemu und betrachtete das Mädchen vor sich. Sie war braunhaarig und hatte blaue Augen, die so hell funkelten und Atemu gleich in ihren Bann zogen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte der Prinz nach und half dem Mädchen, das herunter gefallene Obst wieder einzusammeln.

„Schon gut“, antwortete sie und stand wieder auf.

Atemu tat es ihr gleich. Plötzlich fiel ihm auf, dass ihre Handflächen bluteten. Bei dem Sturz musste sie wohl darauf gefallen sein und sie sich aufgerissen haben. Wie gebannt starrte Atemu auf ihre blutende Hand. Sofort schwirrten wieder die Bilder des Kampfes durch seinen Kopf.

„Ist irgendetwas?“, fragte das Mädchen, als es bemerkte, dass Atemu irgendwie abwesend zu sein schien. Als ihre Stimme Atemu Ohr erreicht hatte, riss er sich zusammen und entgegnete:

„Du blutest“.

Mit dem Finger zeigte er auf ihre Hand.

„Ach das ist halb so schlimm. Nur ein Kratzer“.

„Nein, ist es nicht. Wir müssen es sauber machen, bevor es sich entzündet“, befahl Atemu, nahm ihr den Korb aus der Hand und ergriff ihr Handgelenk.

Ohne, dass sie etwas sagen konnte, schleifte Atemu sie zu dem Brunnen, den es mitten in der Stadt gab. Dort stellte er den Korb ab, setzte sich an den Rand des Brunnens und gebot der Fremden es ihm gleich zu tun. Viel zu interessiert an seinen magentafarbenen Augen ließ sie sich von Atemu die Wunde säubern und sie mit einem Tuch, das er bei sich trug, verbinden.

„So, jetzt ist es doch viel besser, oder?“, fragte Atemu und zwang sich zu einem Lächeln.

„Ja, danke“.

„Hast du einen Namen?“, wollte Atemu plötzlich wissen.

Er wusste nicht einmal warum er das fragte.

„Teana. Ich heiße Teana. Und du?“

„Ich bin Atemu“.

„Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Auch wenn sie etwas…“

Teana hob die Hand:

„Schmerzhaft war“.

Sie lächelte gleich darauf und Atemu fand ihr Lächeln sofort sympathisch.

Doch er war noch immer abwesend und sah durch sie hindurch, als wäre sie gar nicht da. Teana bemerkte sie Abwesenheit ihres Gegenübers. Er hatte sich so rührend um sie gekümmert, dabei war er gar nicht allein schuld an ihrem kleinen Unfall gewesen.

„Geht es dir gut? Du siehst so bedrückt aus“, sprach sie deshalb und sah ihm sanft in die Augen.

„In letzter Zeit bin ich irgendwie nicht so gut drauf. Aber mach dir keine Sorgen um mich“, erwiderte er und zwang sich abermals zu einem Lächeln. Teana sah sofort, dass es nicht echt war und sie hatte Mitleid mit Atemu. Er schien so verlassen und so leidend und dabei fand Teana ihn doch so nett. Sie hätte ihm so gerne geholfen.

„Nun denn“, sagte er plötzlich um weiteren Fragen auszuweichen und stand auf.

„Ich muss wieder nachhause. Es war mir eine Freude dich kennen gelernt zu haben!“

Teana konnte gar nicht so schnell gucken, wie er verschwunden war.
 

„Was war das denn?“, hörte sie plötzlich eine Stimme von der Seite.

Athala und Kiki kamen auf sie zu. Sie hatten alles mit angehört.

„Was meinst du?“

Teana sah zu ihrer Schwester hinauf. Athala setzte sich neben sie, Kiki blieb vor den beiden stehen.

„Du solltest eigentlich das Obst einkaufen und nicht mit dahergelaufenen- zugegeben süßen- Jungs flirten“, lächelte sie Athala an.

„Ich wusste schon immer, dass Teana eine ganz Schlimme ist!“, grinste Kiki und wedelte mit dem Zeigefinger.

„Es geht ihm nicht gut. Er leidet. Ich wünschte, ich könnte ihm helfen“, sprach Teana ihre Gedanken aus.

„Tja, da können wir selbst mit Magie nichts ausrichten Teana. Ein leidendes Herz bleibt ein leidendes Herz“, philosophierte Athala.

„Ich würde zu gern wissen, wo der her kam. Ich hab ihn noch nie gesehen und noch dazu sah er ziemlich gepflegt aus. Ob er wohl zu den Adligen gehört?“, dachte Kiki laut nach.

„Ist ja auch egal. Kommt jetzt, Mädels! Taisa wartet sicher schon auf uns!“, beendete Athala die Diskussion und die drei machten sich auf den Weg nachhause.
 

Es war schon spät und immer noch lag Teana wach. Zum hundertsten Mal hatte sie Atemus Gesicht vor Augen. Er war so süß und doch so verletzt. Der Drang ihn wieder zu sehen und ihm helfen zu wollen wurde immer größer. Vielleicht, dachte Teana nach, wenn sie wieder so früh auf den Markt ginge… Vielleicht würde sie ihn dann wieder treffen. Aber es würde auffallen, wenn sie am frühen Morgen durch die Stadt spazierte und noch dazu würde Atemu sich ihr nie anvertrauen, so verschlossen, wie er war. Es musste also einen anderen Weg geben. Lange dachte Teana darüber nach. Da kam ihr plötzlich eine Idee.
 

Atemu war wieder zu früh aufgewacht und da der vorherige Morgen in der Stadt so schön gewesen war hatte er beschlossen auch diesen Morgen wieder einen Spaziergang zu machen. Als er an der Stelle vorbei lief, an der er mit Teana zusammengerempelt war, musste er lächeln. Es war eine schöne Erinnerung und wenn Atemu die Hoffnung gehabt hätte, dieses Mädchen erobern zu können, so wäre er garantiert länger geblieben, oder zumindest wieder gekommen. Aber er wusste, dass er eines Tages eine Prinzessin heiraten musste. Sie war schon so gut wie ausgesucht und Atemu machte sich darüber auch wenig Gedanken. Es war eben das Los, das er gezogen hatte. Das Los eines zukünftigen Pharaos.

Nun kam Atemu am Brunnen an und setzte sich dorthin. Er erinnerte sich an den gestrigen Morgen, an seine Begegnung mit Teana und an ihr Lächeln. Aus irgendeinem Grund wurde er von einem warmen Gefühl durchflutet. Während er so vor sich hin träumte wurde er plötzlich aus den Gedanken gerissen:

„Miau“.

Atemu erschrak fürchterlich bevor er realisierte, dass nur eine Katze neben ihm saß.

„Miau“, machte es noch einmal neben ihm.

Atemu hob die Hand um vorsichtig über den kleinen Kopf des Kätzchens zu streicheln.

„Du hast mich ganz schön erschreckt!“, lächelte er.

„Miau“, bekam er zur Antwort.

Das Kätzchen streifte sanft durch seine Hand und schnurrte.

„Du bist ja wirklich eine Süße“, sagte Atemu und streichelte sie weiter.

Wieder versank er in Gedanken, bis er merkte, dass die Stadt langsam wieder belebt wurde.

„Ich muss jetzt gehen“, sprach er zu der Katze die den Kopf leicht nach rechts kippte und ihn ansah.

Erst jetzt fielen Atemu die Augen der Katze auf. Sie waren durchdringend blau und erinnerten ihn irgendwie an Teanas Augen. Es musste seltsam aussehen, wie er hier saß und gebannt in die Augen einer kleinen schwarzen Katze schaute.

Der Kronprinz streichelte ihr noch einmal über den Kopf:

„Mach’s gut“, verabschiedete er sich und ging wieder in Richtung Palast.

Doch er war noch keine fünfzig Schritte gegangen, als er bemerkte, dass die Katze ihm hinterherlief. Als er sich zu ihr umdrehte setzte sie sich und sah ihn mit gespitzten Ohren an.

„Ich muss jetzt nachhause. Da kannst du nicht mitkommen. Du hast sicher jemanden, der auf dich warten“, meinte er und hielt sich im selben Moment für verrückt. Er redete hier mit einer Katze. Diese legte jedoch nur den Kopf schief und sah ihn noch einmal aufmerksam an, als hätte sie es verstanden. Atemu drehte sich nun wieder um und lief weiter. Doch als er am Palasttor angekommen war, merkte er, dass ihm das Kätzchen immer noch auf den Fersen war.

„Du gibst wohl nicht auf, was? Würden mir Frauen so hinterherlaufen. Das wäre doch etwas!“, redete Atemu, aber die Katze blieb brav sitzen.

„Na geh schon“, versuchte Atemu ihr zu zureden und zeigte in Richtung Stadt, doch sie rührte sich kein bisschen. Also musste der Kronprinz eine andere Taktik versuchen. Er lief durch das Palasttor, den Hof, den Garten. Die kleine Katze folgte ihm überall hin. Selbst als Atemu in einem Kreis lief, ging sie hinter ihm her. Verzweifelt kniete sich der Prinz zu ihr herunter.

„Na gut. Du hast also einen Narren an mir gefressen. Dann komm eben mit, ich werde mich um dich kümmern und in der Stadt fragen lassen, wer eine kleine schwarze Katze vermisst“, gab sich Atemu schließlich geschlagen. Er hätte schwören können, dass die Katze gelächelt hatte, als er sie auf den Arm genommen hatte.

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Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat... Tut mir Leid, dass es so spät kommt... Ich hatt viel zu tun in letzter Zeit^^
 

SlG

Yatimu



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  CharleyQueens
2010-10-06T09:36:09+00:00 06.10.2010 11:36
süße idee sich in ne katze zu verwandeln, vor allem da ich katzen liebe. auch ansonsten war es es ein supi kapitel. hoffentlich wird ati wieder glücklich
Von:  Pijara
2010-05-31T11:10:59+00:00 31.05.2010 13:10
Schnucklig.
Find ich übrigens auch mal eine süße Idee. Atem zieht sich zurück und ein Mädchen in der GEstalt einer Katze hilft ihm, zu sich selbst zurückzufinden. Coole Sache.
Mal schauen, wie es weiter geht... wenn denn dann dein nächstes Kapi fertig ist. *grins*
KUSSI
Von:  ati_3
2010-05-24T18:32:58+00:00 24.05.2010 20:32
das war ja vielleicht süß XD
bin mal gespannt was aus den beiden wird ^^
das kapi war mal wieder super geschrieben ^.^
es macht richtig spaß deine ff zu lesen
:))
ich freu mich schon aufs nächste kapitel ;)))
mach weiter so
Von:  TeaGardnerChan
2010-05-24T09:26:03+00:00 24.05.2010 11:26
Ui
Das hat mir auch mal wieder richtig gut gefallen.
Voll süß.
Die kleine Katze ^^
Weiter so ^^
Von:  HekaChebiut
2010-05-23T21:30:13+00:00 23.05.2010 23:30
Hey,
wie süß ist das denn?^^
ich bin schon so richtig gespannt, was du dir als nächstes ausdenkst zwischen den beiden.
ich hoffe doch, das klein tea atemu richtig aufmuntert^^

und vielen dank für die ens.

glg Heka
Von:  Haine7
2010-05-23T07:34:29+00:00 23.05.2010 09:34
Hey,

alles alles gute nachträglich zum Geburtstag.
Ich hoffe du hattest Spaß und hast richtig schön gefeiert.
Das Kapitel fande ich gut.
Ich find es toll das Atemu und Teana in diesem Kapitel aufeinander getroffen sind.
Und wie bereits schon erwähnt finde ich die Idee mir der Katze wirklich einmalig.
Ich liebe Katzen das gibt auch noch einen + Punkt.
Mir ist nur in diesem Kapitel aufgefallen das du einige Rechtschreibfehler und Satzungetüme eingebaut hast.
Versteh mich nicht falsch ich bin auch nicht gerade gut in Deutsch.
Aber hast du dir überlegt dir jemanden zu suchen der die Kapitel nochmal ausführlich Probe liest?

Schönes Pfingstwochenende noch

Haine7
Von:  fahnm
2010-05-23T01:18:22+00:00 23.05.2010 03:18
Klasse kapi!^^


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