Bei Vollmond!
Ich hasste es, jede Vollmondnacht war es das selbe und ich konnte nichts dagegen tun, immer wieder spürte ich diese Schmerzen, dieses Ding in mir, das Besitz von mir ergriff und mich nicht in Frieden ließ. Das war eine Gefahr für mich und meine Freunde. Ich hatte solche Angst vor dem Wesen, zu dem ich wurde, dass ich froh war, wenn mich keiner so sah und ich niemandem begegnete. Es wussten auch nicht viele von dem, was in mir wohnte, nur der Direktor, die Lehrer und meine besten Freunde, wobei ich sogar angst hatte, es ihnen zu sagen, doch sie behandelten mich wie vorher, auch wenn sie in letzter Zeit etwas geheimnisvoll taten. Ich wollte so gern wissen, was James, Sirius und Peter machten, wenn sie sich wieder heimlich verzogen und dabei irgendeine fadenscheinige Ausrede benutzten, denn immerhin kannte ich die drei nun schon so lange, dass ich ihnen auch nicht alles glaubte.
Heute war es auch wieder so gewesen, dass die drei sich recht früh verzogen hatten, irgendwie hatte ich ja doch Angst, dass sie nun nichts mehr mit mir zu tun haben wollten, immerhin wer mochte schon Werwölfe?
Sirius sagte zwar immer ich soll mir so etwas nicht einreden, denn sie wären meine Freunde, egal was komme, aber Angst hab ich trotzdem, ich hatte nun mal nie gute Erfahrungen gemacht im Umgang mit Menschen. Viele fürchteten sich vor mir oder hatten Mitleid wegen der vielen Narben die meinen Körper verunstalteten, oder wie Sirius es ausdrücken würde zierten. Doch sobald sie wussten, wieso ich diese hatte, dann fürchteten sie mich oder verurteilten mich sogar, obwohl ich doch nichts dafür konnte. Ich wollte so doch nicht sein und ich war doch noch klein als ich zu diesem Ding wurde - und warum? Nur weil so eine Bestie sich an meinem Vater rächen wollte und mich anfiel, weswegen ich mich nun jede Vollmondnacht in einen Werwolf verwandle - ob ich will oder nicht und heute war es wieder soweit. Heute Nacht war wieder einmal Vollmond und ich merkte schon, wie diese Bestie sich hervorkämpfte, denn kurz vor dieser Nacht wurde ich immer unruhig, leicht reizbar aber auch etwas mutiger, wie mir James und Sirius immer wieder bestätigten, was ich eigentlich ganz toll finde, denn sonst bin ich eher schüchtern, zurückhaltend und ruhig.
Ich war noch nie jemand, der sehr auffiel, ob das nun an meinem doch recht unscheinbaren Aussehen lag oder aber an meiner Art - ich wusste es nicht, denn meine graublauen Augen und die blonden fast hellbraunen Haare, waren nun mal nicht sehr auffällig. Ich mochte mein Aussehen eigentlich, auch wenn ich viel lieber so wie Siri oder James wäre, den die beiden waren einfach nur toll. Sie waren cool, sahen toll aus und waren beliebt, wobei es mich auch nicht wunderte, dass sie vor allem bei den Mädchen besonders begehrt waren, immerhin sah James mit seinen strubbeligen Haaren und den Haselnussbraunen Augen einfach nur aus, als wäre er frisch aus dem Bett geklettert und Sirius sah einfach nur toll aus. Die langen Schwarzen Haare und die dunklen, grauen Augen ließen das Herz wirklich höher schlagen… also das hab ich zumindest gehört, nicht, dass ihr denkt mir würde es auch so gehen, immerhin bin ich doch auch ein Junge, aber die beiden waren einfach toll und ich bin froh, dass sie meine besten Freunde sind und zu mir halten, egal, was passierte, auch wenn ich im Moment etwas traurig war, dass ich mich alleine auf den Weg in die Heulende Hütte machen musste. Diese Hütte wurde von der peitschenden Weide bewacht und diente mir als Zufluchtsort vor meiner Verwandlung, damit mich keiner entdeckt und ich niemandem was tun kann.
Langsam schlenderte ich nun aus dem Schloss heraus und lief die Ländereien von Hogwarts hinunter, wobei ich mich hoffnungsvoll umsah, den ich hoffte immer noch, dass meine Freunde doch noch kommen würden, wobei aber leider niemand zu sehen war, was mich den Kopf senken lies. Es war die erste Nacht, seit die drei wussten, was ich war, dass sie mich alleine ließen und doch hatte ich eigentlich immer darauf gewartet, dass so was passierte.
Traurig legte ich die Weide still, damit ich den schmalen Gang hinunterklettern konnte, wobei sich meine Schritte jedoch beschleunigten, als ich Stimmen hörte. Schnell lief ich die Treppen hoch und riss die Tür auf, wobei ich strahlend auf meine Freunde sah. „Da seid ihr ja“, rief ich erfreut und kam sofort auf die drei zu, um sie zu drücken, „klar, dachtest du wir lassen dich allein?“ kam es auch schon von Sirius, der mich grinsend ansah, „also wirklich Moony du solltest mehr Vertrauen in deine Freunde haben“, fügte James hinzu, wobei er sich durch die verwuschelten Haare strich. Lächelnd und leicht rot, wenn ich der Wärme trauen konnte, die in meine Wangen schoss, sah ich sie entschuldigend an, während ich mich einfach freute, dass sie da waren, auch wenn sie kurz vor meiner Verwandlung gehen mussten damit ihnen nichts geschah.
Lachend saßen wir zusammen, bis es Zeit wurde, dass die drei gingen, doch komischerweise machten sie keine Anstalten, das auch zu tun, weshalb ich Siri fragend ansah, „ihr müsst langsam los, bald ist es doch soweit“, sagte ich deshalb auch und blickte die Freunde fragend an, wobei diese mich aber nur geheimnisvoll angrinsten, begleitet von einem „nö, müssen wir nicht, heute Nacht bleiben wir hier bei dir“, das Sirius an mich richtete, weshalb ich ihn geschockt ansah, „was? Aber… aber wenn euch was passiert“, erwiderte ich panisch und hatte wirklich Angst, denn ich wollte keinen von ihnen angreifen, doch was dann kam, veränderte mein Leben schlagartig, denn auf einmal standen die drei auf, sahen sich leicht nickend an und verwandelten sich vor meinen Augen, in einen wunderschönen stolzen Hirschen, eine kleine graue Ratte und einen zotteligen schwarzen Hund, wobei dieser mich anbellte und Schwanz wedelnd zu mir kam, um mir übers Gesicht zu lecken, wobei ich sofort wieder rot wurde, immerhin war das ja immer noch Sirius gewesen. Strahlend und einfach nur überwältigt sah ich die drei an, bevor ich die Arme um den großen Hund legte und ihn an mich zog, „wie… wie habt ihr das gemacht?“ fragte ich stammelnd in das weiche Fell und sah Sirius dann fragend an, wobei ich aber doch erschrak, als ich plötzlich einen nackten Sirius im Arm hielt, weshalb ich ihn auch sofort los lies und verlegen zu Boden sah, während ich nicht wusste, wie mir geschah, während er leise lachte. „Naja wir dachten uns, dass du doch immer so alleine bist und damit du uns nichts tun kannst, haben wir heimlich die Animagie gelernt, um bei dir sein zu können, denn nun können Prongs und ich dich bestimmt im Zaum halten und Wurmschwanz kann immer die Weide aktivieren“, erklärte er mir, wobei ich ihn nun doch mit glänzenden Augen ansah und ihm dann gerührt in die Arme fiel. „Ihr seid die besten Freunde die man haben kann“, hauchte ich leise und war den Tränen nahe, während ich den Schwarzhaarigen einfach an mich drückte und gar nicht mehr darüber nachdachte, dass dieser nackt war. Sanft lächelnd und doch neugierig sah ich die beiden anderen an, die sich nun auch zurück verwandelt hatten, aber im Gegensatz zu Siri sich etwas angezogen hatten und konnte es einfach nicht glauben, während ich ihren Worten lauschte, „das war mordsmäßig viel Arbeit, das alles geheim zu halten und dir nichts zu sagen, ganz zu schweigen, dass der Zauber auch echt schwer war“, erklang James dunkle Stimme, wobei er aber auch die Brust schwellte. „Doch wir haben es geschafft“, fügte er an und grinste triumphierend, während Siri sich nun auch seinen Umhang anzog, „jup, wir haben uns sogar Spitznamen gegeben, damit niemand weiß, wer wir sind. James ist Prongs, Peter ist Wurmschwanz und ich bin Tatze, nun passen wir auch zu dir, Moony. Jetzt haben wir noch mehr, was uns verbindet und wir können jetzt wirklich jeden Tag und jede Nacht zusammen losziehen“, erklärte er mir und strahlte mich dabei an, denn immerhin wusste er, dass das etwas war, das ich mir schon soooo lange gewünscht hatte.
Kaum das der Vollmond aufging, verwandelten die drei sich, sodass sie keiner Gefahr ausgesetzt waren, als ich mich selbst in einen Werwolf verwandelte. Glücklich tollten wir durch den Wald und das Gelände, dass mir zur freien Verfügung stand, auch wenn ich selbst nie wusste, was ich tat, denn wenn ich verwandelt war, übernahm dieses Biest in mir die Kontrolle, wobei ich nicht einschreiten konnte oder wirklich bewusst wahrnahm, was ich tat.
Als die Sonne langsam aufging, verwandelte ich mich in der Hütte zurück, wo ich einfach zusammengerollt auf dem Boden einschlief, denn ich war fix und foxy und doch war es diesmal etwas anders, denn ich war nicht - wie sonst - allein… immerhin waren meine Freunde bei mir und blieben auch während ich schlief, wobei ich aber doch etwas irritiert war, als ich mit einem kleinen, sanften Kuss geweckt wurde. Verwirrt schlug ich die Augen auf und sah in die wunderschönen Seen von Sirius, der mich sanft im Arm hielt und mich dabei liebevoll anlächelte. „Na, gut geschlafen?“ fragte er leise, während mir das Blut wieder in die Wangen schoss bevor ich nickte, „Ja… ja hab ich“, flüsterte ich und sah ihn fragend an. „Nun bist du nie mehr allein Remus“, hauchte er und sah mir dabei in die Augen. „Wir werden dich immer begleiten und wenn ich darf, würde ich nun öfter gern mit dir so wach werden“, drang die raue und dunkle Stimme von Sirius an mein Ohr, der sich zu diesem gebeugt hatte. „Ich hab dich sehr, sehr lieb mein Remi“, fügte er hinzu, wobei ich ihn fast schon entgeistert ansah: „Du mich etwa nicht?“ wollte er da auch schon wissen, wobei ich hektisch nickte, „doch… natürlich… ich - ich hab dich auch sehr lieb Sirius“, erwiderte ich dann doch schüchtern und kuschelte mich dabei unsicher an ihn, während ich glaubte, immer noch zu träumen, denn das war einfach zu schön, um wahr zu sein. Und doch, als ich die starken Arme spürte, die mich so fest hielten, wusste ich, dass es keiner war und lächelte glücklich an der Brust meines besten Freundes.
Nach dieser Nacht wusste ich, wer ich war und dass ich nichts anderes sein wollte, denn ich bin Remus Lupin, der glücklichste Werwolf aller Zeiten, ich habe drei wunderbare Freunde, die alles für mich tun und den liebsten und tollsten festen Freund, den es gibt.
The End!!!
