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Kartenspiel

immer ein Ass im Ärmel
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Karo Bube

Kartenspiel

immer ein Ass im Ärmel
 

Kapitel 11

Karo Bube
 

Irgendwie war es kaum verwunderlich, dass Hein die Pläne seines älteren Bruders durchschaut hatte. Wer schon ein detailreiches, strukturiertes und veranschaulich gegliedertes Tagebuch führte, dieses zudem noch wie auf einem Silbertablett präsentierend offen auf dem Küchentisch liegen ließ und das Wort Casinoüberfall mindestens drei Mal rot umrandet hatte, dem geschah das im Grunde auch nur ganz Recht.

Roland war durchschaut, quasi demaskiert. Entlarvt. Seiner geheimen Identität beraubt und vor allem er konnte sich aus dieser Misere nun nicht mehr rausreden.
 

„Otto - mein großer Bruder.“, mit zusammengekniffenen Augen, und halb verschränkten Armen stellte Hein dem Älteren einen freundlichen, motiviert drein blickenden Jungen vor, der komischerweise ebenfalls weit über Rolands weiße Haarpracht hinweg gucken konnte. Die Jugend mutiert immer mehr, das hat man nun von der ganzen Computergesellschaft.

„Großer Bruder – Otto.“, nach Heins ausführlicher Vorstellung, näherte sich der 16-Jährige dem Bremer und reichte diesem wie es Sitte war erst einmal seine rechte Hand, „Moin!“
 

Wie groß mochte der wohl sein? Genauso wie Hein? Oder doch größer?

Ich sag‘s ja, dachte Roland insgeheim bei sich, die ganzen Strahlen können nur schädlich sein. „Und du bist jetzt in der gleichen Klasse wie Hein?“, skeptisch hob der Kleinere seine rechte Augenbraue und nahm die ihm dargebotene Hand etwas schüchtern entgegen.

„Parallelklasse.“

Ah ja. Stimmt ja, meist waren die aus dem anderen Klassenzimmer eh die besseren Freunde und durch die fehlende Nähe wuchs die wahre Verbundenheit schlussendlich auf ein mehr als befriedigendes Maximum an.

„Und du kennst dich mit Computern aus?“
 

„Experte im Rekonfigurieren und Reprogrammieren!“, das schelmische Lächeln ließ nicht lange auf sich warten und ganz im Stillen wünschte sich Roland, dass der besserwisserisch grinsende Junge nicht in die Details seiner Mutationsursache abwandern würde. Am Ende war das noch ansteckend, Hilfe.

„Okay, okay“, schnell lenkte der Bremer die Unterhaltung auf die sichere Schiene und nahm dem Jüngeren den sprichwörtlichen Wind aus den Segeln, „Und weißt du auch, auf was du dich hier einlässt?!“

Nun gesellte sich auch die zweite Augenbraue einige Zentimeter nach unten und unterstrich gekonnt Rolands misstrauischen und skeptischen Gemütszustand.

„Japp!“

Na, der hatte wohl eine Extraportion frische Eier zum Frühstück gehabt. Aber das gefiel dem 25-Jährigen. Ein junger, motivierter, talentierter und engagierter Schüler auf Abwegen. Genau das, was sie für ihre kleine, wild zusammengewürfelte Truppe gebraucht haben. Kriminalität fängt schließlich schon in den Kinderschuhen an, und wenn, dann richtig.
 

„Also gut, willkommen im Team, Oskar!“

„Otto!“

„Weiß ich doch, wollt nur testen.“

Rolands Arm wanderte voller Tatendrang hinauf zu der rechten Schulter seines neuen Partners in Sachen Casinoraub und bestätigte ihren mündlich ausgesprochenen Vertrag mit einem kräftigen Schlag auf die anvisierte Stelle. Die metaphorisch verlautete Unterschrift fand durch ein belebtes Lachen auf beiden Seiten ebenfalls ihren Weg in den binnen kürzester Zeit geschlossenen Pakt und einzig und allein der Rest des Teams musste noch über den Gewinn eines neuen Mitgliedes informiert werden.
 

„Aber irgendwie muss ich mich doch wundern“, Heins gänzlich eher selten laut verkündete Stimme unterbrach die beiden Möchtegernganoven in ihrer unbändigen Freude, „wie wolltet ihr denn ohne einen vernünftigen Hacker das Blauweiß ausrauben?“

Komisch, jetzt wo er das sagte. Rolands Gedanken überschlugen sich regelrecht. Ich glaube das wollte Gilbert persönlich übernehmen. Doch dieser Satz fand glückerlicherweise nie öffentliches Gehör, da man sich den Ostdeutschen mit dem leichten Hang zur exzessiven Selbstanbetung sicher nicht als Computergenie vorstellen konnte. Geschweige denn es überhaupt wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JJasper
2010-07-29T11:14:04+00:00 29.07.2010 13:14
Pff...total süß, dass Roland denkt, die Jugend mutiere. xD
Er ist einfach zu klein, er muss sich mal damit abfinden. >:I

Hat mir wie imemr sehr gefallen <3
Von:  Phillia
2010-07-28T11:12:39+00:00 28.07.2010 13:12
Man kann sich deine Szenen immer so ~perfekt~ vorstellen! Also, das geschieht alles so richtig echt wirklich in der Wirklichkeit, irgendwie, also voll realistisch und so! Ja weißte! ... ich bin dumm, haha.
Auf jeden Fall: Mann >u< Jetzt ist Karo schon bald vorbei~ die Bilder haben angefangen, huh~
Ich freu mich ♥

Und es war ganz herrlich lustig. Poki kann bezeugen, dass ich mehrmals laut loslachen musste /D Deine Dialoge und deine Ausdrücke... so gottverdammt göttlich...


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