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Sweetest Poison

Liebe ist das süßeste Gift
von

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Mit letzter Kraft, die mir noch blieb, unterdrückte ich das Keuchen, was sich so schmerzhaft in meiner Kehle staute. Mein ganzer Körper war angespannt, mir fehlte fast die Luft zum Atmen. Aber ich musste schweigen, still bleiben, doch wie schrecklich dies war.

Seine Hände fanden meine empfindlichsten Stellen, als hätte er meinen Körper schon tausendmal erkundet. Meine Finger fuhren durch sein langes Haar, es fühlte sich wie Seide an und lenkte mich ab. Ein Stöhnen entfloh meinem Mund, sofort presste ich meine Lippen zusammen. Ich hörte seine göttliche Stimme, wie er lachte und am liebsten hätte ich mit eingestimmt, seine Lippen fanden jedoch meine und alles war vergessen.

Mein Kopf war voll von seinem Geruch, seiner Stimme, seinem Körper...

Er löste sich von mir, entfernte sich und ich hätte am liebsten meine Hände nach ihm ausgestreckt, aber diese hatte er gegen die Wand gedrückt und sah mich einfach nur an. Mir wurde das unangenehm und zugleich erregte es mich weiter. Seine Augen erkundeten meinen Körper, der noch voll bekleidet war, und dennoch hatte ich das Gefühl, als würde er unter all diesen Stoff sehen können.

Er näherte sich mir wieder und ich hätte vor Freude fast aufgestöhnt. Seine Zunge bahnte sich ihren Weg über meinen Hals. Ich beugte diesen zur Seite, um ihm mehr Spielraum zu geben, welchen er sofort nutzte. Geschockt riss ich plötzlich die Augen auf, als seine Hand den Mittelpunkt meiner Lust fand. Ich musste tief einatmen und er lies nicht von mir ab. In mir staute sich immer mehr und mehr Lust bis...

„Fräulein Zofe TenTen? Wo seid Ihr?“, erklang leise die weibliche Stimme, die ich sofort erkannte.

Wie kaltes Wasser, das über uns beide geschüttet wurde, sprangen wir förmlich aus einander. Schnell hatte er seine Kleider wieder gerichtet und sein Haar in Ordnung gebracht. Dann schritt er mit festen Schritten durch die Tür gegenüber von mir und war verschwunden. Ich wunderte mich, wie er noch so sicher auf seinen Beinen stehen konnte, wo ich fast zusammensackte, so voller Lust war mein gesamter Körper.

„Fräulein Zofe TenTen? So antwortet mir doch, wenn Ihr mich hört!“, hörte ich die zuvor noch leise Stimme nun lauter und ein wenig verzweifelt.

Mit einem leisen Seufzen strich ich meine Kleidung glatt, festigte meine Zöpfe und atmete tief durch. Ich musste mich beruhigen, niemand durfte davon erfahren.

„Fräulei-...“, doch noch bevor Moegi aussprechen konnte, wirbelte ich um die Ecke und stand nun direkt vor ihr. „Hier bin, Moegi. Was möchtest du denn?“, fragte ich sie mit ruhiger Stimme und brachte ein liebliches Lächeln auf die Lippen.

Schon lange kannte ich das kleine Mädchen für mir. Sie war -so wie ich früher- Anwärterin auf das Amt der Zofe. Jedoch war sie noch zu jung und ungeübt, weshalb sie unter meiner Anleitung stand. Vor einem Jahr wurde ich von Hyuuga Hinata-sama, der Herrin des Hauses, auserwählt. Früher hatten wir uns schon immer gut verstanden, aber waren getrennt durch unsere Stände, welche ich immer so sehr verfluchte. Nun war es mir aber möglich zu mindestens jeden Tag bei ihr zu sein und mich um ihr Wohl zu kümmern.

„Fräulein Zofe TenTen, Hinata-sama hat nach Ihnen rufen lassen, jedoch weiß ich nicht, worum es sich handelt, aber es klang ziemlich dringend“, informierte sie mich und automatisch strafften sich meine Schultern und meine Haltung wurde noch ein Stück aufrechter. Ich wusste, worum es sich handelte.

Heute sollte Hinata-samas Verlobter Uchiha Itachi eintreffen, doch darüber war meine Herrin weniger als erfreut. Schon immer hatte sie eine Art Hass gegen die Familie der Uchiha gehegt, auch wenn sich das für eine Lady wie von ihrem Stande nicht gehörte. Sie hatte es auch niemanden gezeigt, worüber ich überglücklich war, denn würde sie es zeigen, würde sie geächtet werden, so jedoch konnte sie ihre wahren Gefühlen gegenüber den Uchihas nicht zeigen und musste mit einem netten Lächeln einwilligen.

Doch niemanden interessierte sich für die Gefühle von Hinata-sama. Niemand kümmerte sich auch nur um irgendwelche Gefühle anderer. Wut staute sich in meinen Körper an, was wohl auch Moegi vor mir bemerkte.

„Fräulein Zofe TenTen, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, verängstigt sah sie zu mir auf und ich schenkte ihr wieder ein liebes Lächeln und nickte.

„Ich werde mich jetzt auf den Weg zu unseren werten Lady machen. Du kannst dich nun zurück ziehen.“, was sie dann auch sofort tat. Ich machte mich ebenfalls auf den Weg, ich wollte Hinata-sama nicht zu lange warten lassen.
 

Auf dem Weg zu ihrer Bettkammer kamen mir wieder Erinnerung an das eben Geschehene. Noch nie war er soweit gegangen, doch es hatte sich so gut angefühlt, dass ich es am liebsten sofort wieder tun würde, aber es war gleichzeitig so falsch, dass es mich fast wie ein Schlag in die Magengrube traf. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte.

Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, stand er wieder vor mir. Ich musste mehrere Male blinzeln, denn es fühlte sich an wie eine einfache Täuschung meiner Sinne, doch dann spürte ich seine sanften Finger auf meiner Wange und die Lust, die ich von vorhin verdrängt hatte, kam wieder zu vollem Leben. Mein Gesicht fing an zu glühen. Ich drückte meine Wange sanft an seine kühle Hand, während seine andere Hand meine ergriff und im Begriff war, mich durch die Tür neben uns zu ziehen, doch dann kam Hinata-sama mir wieder in den Kopf.

„Nein“, hauchte ich schon fast verzweifelt. Mir tat es doch selbst so weh, mich von ihm zu trennen. „Ich kann nicht. Hinata-sama hat nach mir gerufen.“

„Dann ruf ich dich halt jetzt zu mir“, flüsterte er mit seiner sinnlichen Stimme, die mich zittern lies. Sachte drückte er mich durch die Tür, doch die laute, durchdringende Stimme erkannte ich schon, noch bevor ich wirklich verstand, was sie rief.

„Neji! Wo steckst du schon wieder?!“, wütend halte die Stimme von Hyuuga Hiashi durch das Haus und erschrocken sah ich auf. Sofort verließen seine warmen Hände meinen Körper und genauso schnell war er verschwunden.

Schon wieder wurden wir beide gestört, doch zum Glück hatte Neji schnell genug reagiert und war verschwunden. Als ich aus dem Tür trat, kamen mir die beiden entgegen, in einer lauten Diskussion gefangen, wovon ich jedoch kein Wort verstand. Ich verbeugte mich leicht, als sie an mir vorbeischritten. Ich musste ihnen Respekt zeigen, denn Hiashi-sama war der Herr des Hauses. Ihm gehörten sowohl alle Bediensteten, als auch das gesamte Land. Hyuuga Neji war sein Neffe, der Sohn seines verstorbenen Zwillingsbruder. Hinata-sama war die Tochter Hiashi-samas und somit dazu verpflichtet, in eine andere mächtige Familie zu heiraten.

Das erinnerte mich wieder an meine Pflicht und ich eilte den letzten Rest zur Bettkammer. Ich klopfte an und wartet auf das leise „Herein“, um eintreten zu dürfen.
 

Auf einem kleinen Hocker saß Hinata-sama, gehüllt in ein perfektes Kleid, welches in weichen Kurven an ihrem Körper hinabfiel und ihre Figur liebevoll betonte. Erwartungsvoll hatte sie sich seitlich zur Tür gedreht, um zu schauen, wer ihre Bettkammer betreten wollte und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ihre langen, dunklen Haare fielen sanft über ihre Schultern und liesen mich an meine brauen, unbändigen Haare denken, die ich immer in zwei Zöpfen versteckte.

Als ich Hinata-samas fraglichen Blick spürte, fühlte ich mich ertappt, senkte meinen Kopf leicht und ging dann auf sie zu.

„Ihr habt nach mir gerufen, Hinata-sama?“, fragte ich nach kurzem Schweigen, nahm die Bürste vom dem Tisch vor ihr und fing an, ihre feinen Haare zu bürsten.

„Das habe ich, TenTen“, meinte sie nur leise und sah an die Wand. Ich spürte, wie ihre Haltung immer trauriger wurde und sie tat mir in einer Weise Leid. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, ergriff sie erneut das Wort: „Wie du weißt, kommt die Familie Uchiha zu Besuch und...sie sind früher als erwartet aufgetaucht.“ Sie atmete einmal tief durch. „Sie warten bereits unten im Esssaal auf mich...“ Sie beendete ihren Satz nicht, denn ich wusste schon, was ich zu tun hatte. Ich musste Hinata-sama nun auf das Abendessen vorbereiten und ohne viele unangenehme Fragen zu stellen, machte ich mich schnell aber auch geschickt an meine Arbeit.
 

Ungeduldig und auch ein wenig ängstlich stand ich weiter abseits vom Geschehen im Esssaal. Ich konnte nur aus der Ferne beobachten, was passierte, verstehen konnte ich erst recht nichts. Für mich sah es nur so aus, als wäre es ziemlich unangenehm für Hinata-sama.

Nachdem die Uchihas bestehen aus den beiden Söhnen des Clans Itachi und Sasuke angekommen waren, hatte man sie in dieses Zimmer gebracht und zum Glück konnte ich Hinata-sama schnell genug ankleiden, dass die beiden Brüder nicht zu lange warten mussten. Jedoch herrschte schon von Anfang an eine sehr bedrückte Stimmung.

Ein weiterer Begleiter war Uzumaki Naruto. Er war augenscheinlich ein sehr guter Freund des jungen Uchihas und hatte Hinata-sama von Beginn an schöne Augen gemacht, was diese nur noch mehr aus dem Konzept brachte. Ich hoffte inständig, dass sie nicht in Ohnmacht fallen würde, wie sie es schon einige Male getan hatte, als zu viel Stress im Haus herrschte.

Seufzend lehnte ich mich noch weiter entfernt an die Wand. Ich konnte sowieso nichts tun, hätte nicht genug Würde jetzt in den Saal zu treten, also sah ich mir das Spektakel am besten gar nicht erst an. Dann würde ich mir auch keine Gedanken machen. Und das, was als nächstes geschah, lies auch kein Denken zu.

Denn noch bevor ich Blinzeln konnte, stand er schon wieder vor mir. Neji. Neffe des Hausherren. Von zu hohem Stand für mich und dennoch kam er immer wieder zu mir. Ich verstand ihn nicht, würde ihn auch nie verstehen. Aber irgendetwas zog mich immer wieder zu ihm. Wie eine Droge oder...ich wusste es einfach nicht.

Ohne, dass ich es bemerkt hatte, hatte er meine Hand ergriffen und zog mich den Gang entlang. Verwundert blickte ich mich um, doch da zog er mich schon in ein Zimmer, in...sein Zimmer. Von Angst ergriffen protestierte ich gegen seinen festen Griff um mein Handgelenk und er lies mich sofort los, sah mich nur mit hungrigen Augen an.

Ich schauderte, was er als eine Art Einladung auffasste und sich zu mir herunter beugte, um seine Lippen auf meine zu legen. Ich drückte gegen seine Schultern, was er ebenfalls falsch deutete und mich in Richtung Bett bewegte. Als er mich auf das Bett legte, waren wir für kurze Zeit getrennt, was ich ausnutze, und ihn von mir fern hielt.

„Neji, ich kann nicht! Hinata-sama und die Uchihas sind im Esssaal. Ich muss anwesend sein“, versuchte ich auf ihn einzureden, doch das schien nicht auf ihn zu wirken.

„Vergiss Hinata doch mal für einen Augenblick“, meinte er etwas zu harsch für meinen Geschmack und konterte sofort: „Ich bin Hinata-samas Zofe, ich darf sie nicht vergessen!“

„TenTen...“ Er sprach meinen Namen mit so viel Liebe, dass ich schauderte und gleichzeitig stockte. Liebe? Wie kam ich auf diese verrückte Idee. So etwas würde er niemals für so jemanden wie mich empfinden. Traurig lies ich meinen Kopf zur Seite fallen.

„Hey...“, behutsam strich er an meiner Wange entlang und drehte mein Gesicht zu sich. Er sah einfach göttlich aus. „Denk einfach an nichts außer mich. Lass mich dich von dem ganzen Stress befreien. Du tust viel für unsere Familie.“ Und wie Recht er hatte. Von morgens bis abends oder sogar bis tief in die Nacht verrichtete ich meine Dienste als Zofe gewissenhaft und erhielt nicht einen Dank, außer ab und zu von Hinata-sama, was ich jedoch nicht annehmen konnte. Irgendwas in meinem Kopf machte Klick. Es war, als würde sich ein Schalter umlegen auf dem stand: Sei egoistisch.

Somit hob ich meine Arme und legte sie um Nejis Hals, zog ihn zu mir und schon entflammte die Lust von heute morgen wieder zum Leben. Ich spürte seinen Körper überall. Meine Kleidungsstücke waren so schnell von meinem Körper verschwunden, ich wusste nicht einmal, wie er sie entfernt hatte. Meine Finger fuhren über seinen perfekten Oberkörper und ich seufzte auf, fühlte mich so wohl. Und dann füllte er meinen ganzen Körper. Den Schmerz, den ich zu Anfang kurz verspürte, war durch die ganze Lust übertönt.

Ich lies mich ganz in das Spiel der Lust versinken und noch bevor ich realisierte, was ich sagte, entflohen mir schon die Worte: „Ich liebe dich...“ Dann passierte auf einmal alles gleichzeitig. Die Tür zum Zimmer wurde aufgerissen. Ich hörte erschrockenes Japsen, wütenden Geschrei und feste Schritte. Dann übermahnte mich eine solch große Welle an Lust, dass ich das Bewusstsein verlor.
 

Als ich mein Bewusstsein wieder erlangte, tat mir alles höllisch weh. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und um mich herum war alles grau und dunkel. Es stank widerlich nach Urin und Erbrochenem, dass mir selber schlecht wurde. Vergebens versuchte ich mich aufzusetzen, aber schwere Ketten hinderten mich daran, schaffte es jedoch unter großem Kraftaufwand.

Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf: Was tat ich hier? Warum war ich hier?

Gleichsam fielen mir die Antworten dazu ein. Ich hatte mit Neji geschlafen, jemand hatte uns entdeckt, wahrscheinlich mehrere. Und ich hatte ihm gesagt, ich würde ihn lieben. Ich hatte alles falsch gemacht, was man als Zofe falsch machen konnte. Ich war von Hinata-samas Seite gewichen, hatte mit jemanden nicht meines Standes entsprechend Geschlechtsverkehr gehabt und habe diesem auch noch meine Liebe gestanden, ohne zu wissen, sie überhaupt zu empfinden. Oder wusste es mein Geist nicht, nur mein Körper schon so lange?

Lautes Gepolter drang an meine Ohren und ich schreckte auf, hörte aufgeregte Stimmen, dann war es wieder still. Ich lauschte angestrengt, aber nichts geschah, dann hörte ich leise meinen Namen. Es war Hinata-sama...

„Hinata-sama, was macht Ihr hier?“, erschrocken sah ich zu ihr. Sie hatte eines ihrer besten Kleider an, noch immer jenes, was ich hier zum Ankleiden gegeben hatte, bevor sie zum Essen verschwunden war.

„Ich bin hier, um dich hier rauszuholen!“, meinte sie entschlossen und ich sah sie nur verwundert an. Das war wohl nicht ihr voller Ernst. Das konnte sie niemals tun. Dafür würde sie für ihr Leben lang verfolgt werden, wenn nicht verstoßen oder schlimmeres. Ich wollte ihr dies auch gleich mitteilen, aber sie lies mich nicht einmal zu Wort kommen. „Ich weiß, du willst mich sicher davon abhalten, aber das werde ich nicht zulassen! Du bist meine Zofe!“

Ich könnte schwören, ich hörte Wut in ihrer Stimme, als auch Angst. Tränen blitzten in ihren Augen auf und sogleich sprach ich zu ihr: „Hinata-sama, bitte beruhigt Euch. Durch diesen Vorfall kann ich nicht mehr Eure Zofe sein. Ich habe mich als unwürdig erwiesen und...“, sprach ich schnell weiter, bevor sie mir ins Wort fallen konnte, „ich will nicht, dass Ihr Euch meinetwegen in Gefahr bringt. Bitte versprecht mir, dass Ihr mich nicht retten werdet. Ich könnte mir es nicht verzeihen, wenn Ihr nicht sicher seid.“

Dies entsprach der vollen Wahrheit. Ich könnte nicht mit einem solch schlechten Gewissen leben. Lieber würde ich sterben und wissen, dass sie sicher war. Ich sah den inneren Kampf von Hinata-sama, aber ich sah auch, wie die richtige Seite gewann.

„Ich werde dich niemals vergessen, TenTen“, sprach sie mit ergebender und trauriger Stimme, „ich hatte dich damals aus einem ganz bestimmten Grund zu meiner Zofe ernannt...Ich dachte schon immer, du warst anders und das warst du. Ich bin wirklich froh, dass du bei mir warst.“

„Ich bin auch froh, dass Ihr mich auserwählt hattet“, sprach ich mit ganzer Wahrheit, „Aber nun geht! Nicht, dass ihr erwischt werdet.“

„Keine Sorge. Moegi hält Wache... Ich werde dich vermissen...“, sie stand auf. Wir beide wussten, das war ein Abschied für immer, aber doch auch nicht. „Auf Wiedersehen...“, sprach sie leise und ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Auf Wiedersehen...“, sprach ich ebenfalls leise hinterher.
 

Ich fühlte mich schrecklich. Mein Körper schmerzte, meine Seele schmerzte. Wie konnte ich bloß eine so große Chance hier herauszukommen so einfach verstreichen lassen? Aber immer wieder überzeugte ich mich, dass es richtig war...und das war es auch.

Tief wollte ich durchatmen, doch die schlechte Luft verhinderte dies deutlich. Ein Hustenanfall überkam mich und als ich mich wieder beruhigt hatte und auf sah, traute ich meinen Augen nicht. Dort hockte er vor den Gitterstäben. Ich hatte niemals mit seiner Anwesenheit gerechnet, warum auch? Doch da war er nun und ich sah einfach nur zu ihm und spürte wieder diese Anziehung zu ihm.

„Neji...,“ hauchte ich, „Was machst du hier?“

„Ich hole dich hier raus“, meinte er entschlossen und ich sah ihn genauso perplex an, wie zuvor.

„Warum?“, brachte ich nur hervor.

„Du hast nicht Unrechtliches getan!“ Wütend wirbelte er herum und stand auf. Erschrocken über seine Reaktion konnte ich nichts dazu sagen. Warum kümmerte ihn das so sehr? Er war doch nicht... Ich schüttelte innerlich den Kopf.

„Du weißt, dass das nicht stimmt...“, meinte ich nur schwach und sah auf den Boden.

„Aber“, setzte er wütend an, doch mein Blick, den ich nun direkt auf sein Gesicht gerichtet hatte, brachte ihn zum Stoppen. „Du willst gar nicht hier raus...“, stellte er mich Entsetzen fest.

„Nein...ich...ja...“ Ich wusste nicht, was ich genau sagen sollte, denn ich wusste es ja selber nicht.

Da schien ihn nur noch wütender zu machen. „Du hast doch gesagt, du liebst mich?! Warum lässt du dich nun so schnell besiegen, obwohl du sonst immer so eine starke Frau bist?!“ Kraftlos lies er sich an den Gitterstäben hinabsinken. Ich sah ihn verwundert an. Er war wirklich sauer.

Gerade wollte ich mich ihm nähern, da erklang eine tiefe Stimme. „Was machst du hier unten?!“ Es war einer der Soldaten, die den Kerker bewachten. Neji stand ruckartig auf, wollte den Moment der Überraschung nutzen und den Soldaten umhauen, jedoch hatte dieser schnellere Reflexe und schlug Neji blitzschnell in den Magen. Ich schrie auf, erschrocken von der Brutalität. Neji kippte vorne über und schien bewusstlos. Der Soldat wandte sich dann wieder zu mir.

„Und du kleines Miststück hörst auf hier rumzuflennen und wartest lieber ruhig auf dein Ende.“ Mit den Worten schnappte er sich Nejis schlaffen Körper und verschwand.
 

Es war nur ein weiterer Tag vergangen, bis man mich auf der Zelle geschliffen hatte. Während dieser Zeit hatte ich nichts getan. Ich hatte nicht einmal wirklich gedacht. Alles flog wie in Zeitraffer an mir vorbei, und das war nicht einmal schlecht. So musste ich nicht über all das Schlimme nachdenken.

Doch nun stand ich hier auf der kleinen Tribüne, allen Leuten zur Schau gestellt in den dreckigen Klamotten, die man mir angezogen hatte. Laute Rufe drangen aus dem Publikum zu mir herauf. Sie beschimpften mich als Hure und anderes. Ich hörte denen nicht einmal zu. Ich wollte einfach nur mein Ende finden.

Plötzlich wurde es um einiges stiller. Ich sah mich um und entdeckte, dass die Uchihas und Hyuugas eingetroffen waren. Dies lies mich verkrampfen. Mir gegenüber saßen nun Hinata-sama und Neji. Das war noch schlimmer als der Tod. Ich sah Hinata-samas trauriges Gesicht, was mich gleich auch traurig machte. Neji wagte ich nicht anzuschauen. Zu sehr hätte mich das durcheinander gebracht.

Die Rufe wurden wieder lauter und ich erkannte, dass der Henker auf mich zu kam. Angst durchflutete meinen Körper, um mich auf eine Flucht vorzubereiten, doch diese würde ich niemals antreten. Brutal zog er mich nach Hinten und legte mir den Galgen um den Hals. Ich musste schwer schlucken. Mir wurde bewusst, dass ich weinte, aber ich wusste nicht, warum. Es sollte doch alles besser werden.

Dann erhob Hiashi seine Stimme: „Liebe Bürger, die ihr so alle zahlreich erschienen seid. Heute wird diese schändliche Frau ihren Tod finden, denn sie glaubte, meiner geliebten Tochter den Rücken kehren zu können, nur um auf hinterlistigste Weise, meinen geliebten Neffen zu verführen. Doch dies lassen wir nicht zu und deswegen muss sie dafür bestraft werden!“ Zum Ende hin wurde seine Stimme immer lauter, sowie auch die Rufe der Leute. Hiashi setzte sich wieder nieder und mein Blick fiel automatisch auf Neji, der neben jenem stand.

Ich hielt den Atem an, spürte auf fast magische Art seine Angst und Wut, als wäre ich mit ihm verbunden gewesen. Dieses Gefühl mischte sich mit meinem eigenen und es wurde unerträglich. Ich wollte mich von seinem Blick lösen, doch ich konnte nicht. Mir wurde nach und nach klar, dass da mehr gewesen sein muss. Ich konnte ihm nicht gleichgültig gewesen sein, sonst würde er niemals so aussehen. Noch immer fühlte ich mich von ihm angezogen und genau diese Anziehung hatte mich in diese Situation gebracht.

Aber ich verurteilte ihn nicht dafür. Ich war ihm dankbar, denn so konnte ich überhaupt erst Sachen erfahren und fühlen, was ich ohne ihn niemals erfahren hätte. Ich musste lächeln.

Aus dem Augenwinkeln bekam ich mit, wie Hiashi ein Zeichen gab und die Schlinge um meinen Hals wurde enger. Ich sah das erschrockene Gesicht von Neji, aber ich musste nur noch mehr lächeln.

Ich spürte einen Ruck, verlor den Boden unter den Füßen und das Letzte, was ich hörte, war, wie Neji nach mir rief.
 

Wie gern hätte ich auf seinen Ruf geantwortet, wie schon so viele Male zuvor. Doch ich war tot. Gestorben durch das süßeste Gift, die Liebe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-08-17T21:19:20+00:00 17.08.2012 23:19
Wow. Echt eine tolle Geschichte. Zwar ziemlich traurig aber total cool. Das Ende hat mich leider nicht so geschockt, weil meine Freundin mich vorher gespoilert hat :D
Neji ist alles Schuld! Er hat sie weggeschleift und verführt. Böse, böse, böse.
Also, gute Idee, gut umgesetzt.
LG Ayumii
Von:  SarahSunshine
2010-07-09T20:34:41+00:00 09.07.2010 22:34
Halli Hallo.
Erst mal, danke ich auch dir für die Teilnahme an meinem Wettbewerb.

Also, obwohl ich nicht so auf Geschichten aus der früheren Zeit stehe, fand ich diese hier sehr schön. Alleine dieser Akt am Anfang hat mir schon gefallen und das ist schon mal ein guter Start.
Ich kann zwar mit den Rängen da nicht viel anfangen, aber dass Tenten unter den Hyuugas steht, ist mir schon ganz klar.
Diese Heimlichtuerei zwischen Neji und ihr finde ich spannend und prickelnd und sehr schön. Vor allem auch sehr schön beschrieben.
Auch das Beantwortungsbewusstsein von Tenten Hinata gegenüber finde ich sehr schön. Ich habe jetzt einfach mal im Gefühl, dass die beiden auch eine etwas engere Bindung haben, als nur dass mit der Hausherrin und der Zofe.
Das mit der Hochzeit ist natürlich nicht so schön, aber mich hätte das mit Naruto und Hinata ja doch schon ein wenig interessiert.
Aber dazu hört man ja nichts mehr. Da Neji ja dann wieder auftaucht und Tenten ent- und verführt.
Das einzige was ich entweder falsch verstanden oder nicht so berauschend fand, war die Tatsache, dass Tenten durch ihren Orgasmus bewusstlos wurde?
Am Ende wäre es sehr heldenhaft von Hinata gewesen, wenn sie Tenten geholfen hätte und auch von Neji. Aber die Frau ist natürlich zu gutmütig und will es nicht. Dabei hätte gerade Neji die Pflicht gehabt sie aus der Scheiße wieder raus zu holen, oh ja! (Meine Meinung ;p)
Und dann wurde sie schlussendlich doch noch gehängt.
Ihre Gefühle hast du am Ende sehr schön beschrieben. Und auch die Eindrücke der anderen, also Hinata und Neji. Es war wirklich traurig.

Charakterzüge konnte man durch die Ich-Perspektive ja nur von Tenten sehen. Ich mag ihren Charakter, weil sie so beantwortungsbewusst ist – am Anfang – und generell, dass sie dann am Ende alleine den Kopf hin hält.

Rechtschreibung so lala. Ich denke mal, du warst so in Eile mit dem Schreiben, dass du nicht mehr wirklich drüber gesehen hast. Ein paar Sachen sind da nämlich noch. Teilweise auch Wörter, die eigentlich nicht hingehören.

Und der Bezug zum Titel kam schließlich erst am Ende. Dass sowas dazu geschrieben wird, hätte ich gar nicht vermutet. Aber sowas Romeo und Julia Klischeemäßiges wärs ja auch nicht gewesen.
Dennoch gut eingebaut.

SarahSunshine
Von:  _senorita_marie_
2010-06-09T17:59:09+00:00 09.06.2010 19:59
echt krass
gestorben durch den strick und nur, weil tenten und neji beim sex erwischt worden sind
einfach nur krass....

echt eine super gelungene os
toll geschrieben
und am schluss echt traurig

gglg mary


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