Vorwort
Vorwort
Ich war dem Seitensprung schon oft sehr nahe gewesen, doch an so etwas gewöhnt man sich nicht.
Dennoch schien es seltsam unausweichlich, sich ihm noch einmal zu stellen, als wäre ich zum Unglück verdammt. Immer wieder konnte ich mich gerade noch zurückhalten, doch es verfolgte mich.
Aber diesmal war es ganz anders als sonst.
Wenn man jemanden geil findet, kann man fliehen; wenn man jemanden sexy findet, versuchen den Drang zu bekämpfen. Alles in mir war auf diese Sorte „geiler Typ“ eingestellt – auf die Lustmolche, die Perversen.
Wenn man von jemandem betrogen wird, den man liebt, hat man keine Wahl. Was hat es für einen Sinn zu fliehen, den Drang zu bekämpfen, wenn man nicht mehr selbst das Objekt der Begierde ist? Wenn die eigene Abwesenheit das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?
Wenn es jemand ist, den man wirklich liebt?