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lost without you

Puzzleshipping
von

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Go in and win!

Yugi war wieder in Domino und hatte sich nicht einmal verabschiedet von mir. Der Tag kam mir eh schon so unwirklich vor, aber dass er einfach wieder zurück in unsere Heimat flog ohne sich zu verabschieden ließ meinen Kopf arbeiten.

Natürlich ging mir die Trennung von Yugi nah und ich wollte mir gar nicht vorstellen wie es erst werden würde wenn ich wieder arbeiten müsste.
 

Andererseits, wenn mich nicht eine Verletzung ausbremsen würde, dann spätestens das Alter. Wenn ich es noch einmal schaffen sollte mich so hinzulegen wie ich es getan hatte bei dem Sprung von der Kirche, dann konnte man von Glück reden dass ich noch lebte.

Wenn ich ehrlich sei sollte, dann wollte ich noch lange leben. Dazu würde mich sicherlich bald jemand überholen der besser war als ich.
 

Aber zurück zu meiner Karriere. Jetzt wo ich hier lag, im Krankenhaus, wurde mir bewusst dass diese Karriere nicht ewig anhalten würde. Ich würde auch immer älter werden und irgendwann hätte ich mir gewünscht so gehandelt zu haben damit sich Yugi in mich neu verliebte.

Ich konnte vor meinem inneren Auge sehen wie ich alleine in meinem späteren Haus saß, mich nach ihm sehnte und mir tiefe Vorwürfe machte. Nur weil ich ihm nie richtig gezeigt hatte wie sehr ich ihn liebte, sondern ihm zeigte dass er einfach eine Laune meines Stolzes war, anstatt meine große Liebe.

Hätte ich es ihm so klar gemacht, dann wäre er jetzt sicherlich nicht nach Domino zurück gegangen und er wäre bei mir geblieben. Aber nein ich hatte mich ja wie der letzte Arsch aufführen müssen.
 

Am liebsten hätte ich ihm ja gesagt, dass ich ihm sein Spielzeug gekauft hatte, weil ich wollte, dass er sich freute. Und jetzt? Jetzt war es nutzlos geworden weil sich Yugi gar nicht mehr freuen könnte, weil er ja verdammt noch mal in Domino war.

Seufzend schloss ich meine Augen, starrte auf die schneeweiße Bettdecke und versuchte meine Gedanken an Yugi zu verdrängen. Aber leider war das ganze schwerer als gedacht.

Ich vermisste ihn schrecklich.
 

So musste es wohl auch den anderen gehen, wie ich von Kaiba gehört hatte. Er war einfach ein volles Mitglied in unserer Truppe und nun wo er einfach ausgestiegen war, war das ganze Projekt irgendwie trostlos. Fast schon ungreifbar. Yugi hatte der ganzen Sache erst ein Leben eingehaucht mit seiner Fröhlichkeit und Liebenswürdigkeit die er an den Tag legte und jedem ein Lachen aufs Gesicht zauberte. Ja das war einfach nötig um den ganzen Tag zu bestehen, ohne diesen Kerl überstand man den Tag nicht.

Ehrlich gesagt hatten sich alle anderen besser mit Yugi verstanden als mit mir. Vor allem die Leute von der Ton- und Aufnahmestation hatten mich sicherlich öfter verflucht als ich mitgehört hatte.

Vielleicht war es auch mal gut so hart wie möglich auf den Boden der Tatsachen zu klatschen. Auch wenns makaber klang.
 

Murrend lehnte ich mich in meinem Bett zurück, seufzte schließlich und dachte daran wie gute Fortschritte ich gemacht hatte, während ich hier lag und mich langweilte. Naja wenigstens erholte ich mich irgendwie.

Wäre die Sache an Yugi nicht gewesen, die mich immer wieder am genesen hinderte, weil ich ihm am liebsten sofort folgen wollte.
 

Ach das war doch zum Mäuse melken. Ich lehnte mich an das Kissen unter meinem Rücken und starrte aus dem Fenster. Es schüttete und wie es das tat, schon seit Tagen regnete es wie aus Eimern.

Irgendwie war die ganze Szene sehr langweilig, da ich ja niemanden um mich herumhatte. Ich hatte immer noch niemanden Eintritt zu meinem Zimmer gewährt, selbst wenn ich vor langweile schon überlegte wie ich meinen Arzt oder die Schwestern schocken konnte.

Doch das alleine sein war auch irgendwie zu was gut gewesen.
 

Da saß ich nun, alleine und verlassen.

Kaiba hatte mich immer mal wieder informiert was passierte zwischen dem ganzen Chaotenhaufen. Der Chef kam mich nur besuchen wenn er neue Verträge hatte, etwas mit mir besprechen wollte oder wenn etwas mit Joey vorgefallen war. Also...jeden Tag.

Ich fühlte mich irgendwie nicht alleine aber irgendwie doch. Das hörte sich vielleicht dämlicher an, als ich es wahrnahm aber so war es leider.
 

So musste sich Yugi gefühlt haben wenn er daheim saß, auf mich wartete und sich erhoffte, dass ich vielleicht eine Stunde früher heim kommen würde. Er hatte alles erduldet. 3 Jahre lang, während ich mich beklagt hatte, wie ätzend es doch war diese ganzen Modetussis um mich zu haben, hatte er alles geschluckt. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen weil ich wirklich so blind war. Niemand musste mich darüber aufklären, ich war von ganz alleine darauf gekommen. War ja schon mal ein Fortschritt.
 

Genau deswegen wollte ich einen Schlussstrich darunter ziehen. Unter die Beziehung, unter Yugi. Ihn aus meinem Leben streichen und einfach nie mehr wieder sehen. Aber die Realität war eine andere.

Pf. Ganz ehrlich? Wer hielt mich wirklich für so blöd, meine große Liebe wirklich gehen zu lassen?

Okay, vielleicht Kaiba. Okay...der Rest der Firma auch, aber ich würde Yugi nicht aufgeben, noch nicht.
 

Es klopfte und sofort war mir klar, dass es nur einer sein konnte der hier her kam und das war nur ein gewisser Kaiba. Schließlich war er der einzige der von dem Besuchsverbot ausgeschlossen war

"Herein.",

hauchte ich also müde und lehnte mich wieder in meinem Bett zurück. Meine Finger machten sich wie von selbst zu meiner Nase um mein schmerzendes Nasenbein zu massieren.
 

"Yugi ist vor 2 Stunden abgereist. Meinst du wirklich das war die richtige Entscheidung?"

Sofort lächelte ich, seufzte dann jedoch weil ich genau wusste um was es hier ging. Es ging um mich und Yugi, sowie ihn und Joey. Ich sah ihm lange in die Augen, die nicht wie immer wirkten, er war ein bisschen aufgewühlt und ausgelaugt. Ja er war müde, hatte die letzte Zeit noch weniger geschlafen als ich und sagte noch weniger als früher. Das lag aber weder an mir noch an dem Video.

"Kaiba. Du weißt genau wie ich, dass meine Entscheidung endgültig ist und dass wir beide keine Chance mehr haben noch etwas an der Situation zu ändern."
 

"DU könntest etwas ändern!"

Sofort stahl sich ein noch breiteres Grinsen auf meine Lippen, als ohnehin schon. Ich schaffte es sehr gut Kaiba aus seiner Reserve zu locken, die er sich mit Müh und Not aufgebaut hatte. Die endgültige Trennung von mir und Yugi schien ihm mehr zuzusetzen als man es ihm zutrauen würde.

"Setz dich doch erstmal hin. Ich weiß warum du heute so eine...dünne Haut hast, aber mach mir bitte keine Vorwürfe. Kaiba, ich hab keine Lust noch weiter darauf einzugehen."
 

Ich konnte sehr genau vernehmen wie Kaiba schluckte und kurz den Kopf hängen ließ. Dies jedoch war nur von kurzer Dauer. Wenn er nur wüsste der gute Chef, was noch auf ihn warten würde, er würde mich wahrscheinlich umbringen.

"Ich bin enttäuscht von dir, Yami. Wirklich."

Seine eiskalte, monotone Stimme ließ mich kurz zusammenzucken.
 

"Irgendwann wird das auch vorbei sein und jetzt zeig mir was du da hast."

Ja ich weiß, ich befand mich auf sehr dünnem Eis, dennoch musste ich dieses Spiel spielen. Aber vielleicht sollte ich mein Feingefühl rauskramen und ihn mit Samthandschuhen anfassen.

"Ich weiß Kaiba was du dir erhofft hast. Aber Yugi und ich sind nicht mit dir und Joey zu vergleichen. Lade ihn normal zum Essen ein, vielleicht nicht in so einen Nobelschuppen. Ein Laden den er sich auch leisten könnte und rede normal mit ihm. Wir, du und ich, sind grundverschieden Kaiba. Du hast die Chance es noch zu retten ich müsste da ein bisschen länger kämpfen als du."
 

Ein paar Minuten herrschte eine eisige Stille zwischen uns bis er endlich irgendwas machte und zwar seufzen, zum wiederholten Male an diesem Abend. Wenn er so weiter machte, dann würde er noch vom Fleisch fallen, denn er sah wirklich nicht besonders aus. Aber von mir würde sich der kühle Eisprinz keinen Rat geben lassen. Er wusste ich hatte recht und ich wusste auch, dass ich recht hatte. Seufzend, legte ich meinen Kopf aufs Kissen schloss die Augen und sah an die Decke, wo ich bereits 379 Kacheln gezählt hatte.
 

"Du weißt gar nicht wie stur Joey sein kann!",

murrte mein Gegenüber was mich zum auflachen brachte. Schließlich hatte ich mein ganzes Leben mit dem Blonden verbracht, naja er war halt ein sehr großer Teil meines Lebens geworden.

"Ohhh doch! Der is genauso stur wie du wenn man das so sagen mag. Aber auch dieser Sturkopf hat einen weichen Kern, selbst wenn du ihn noch nicht gefunden hast."

Innerlich musste ich lachen, weil ich genau wusste welchen Schwachpunkt Joey hatte. Jedoch glaubte ich nicht das Kaiba darauf kam welcher Schwachpunkt dies war. Dabei war es so simpel. Man sah es dem Blonden doch manchmal wirklich mehr als nur überdeutlich an, wie er an dem anderen hing.
 

Kaiba schwieg, was ein gutes Zeichen war das er darüber nachdachte. Sanft nickte ich als er mir dann die Papiere hinhielt, welche ich anschauen sollte. Kurz schluckte ich als ich die Zeilen auf dem weißen Papier las.

"Ich will keinen neuen Kameramann.",

murrte ich nach kurzer Überlegung und gab ihm das Schreiben wieder zurück. Ich wollte keinen anderen Kameramann als Yugi haben, Yugi war der einzige der mich in- und auswendig kannte. Egal um was es ging.
 

"Aber wenn du wieder ganz bist, müssen wir weitermachen."

`Müssen tun wir nichts, nur sterben müssen wir.´, dachte ich mir, hielt aber den Mund. Ich konnte Kaiba heute nicht noch mehr verärgern, ich hatte es nämlich schon ziemlich übertrieben. Das merkte man an der auf einmal sinkenden Laune des brünetten.

"Yugi ist der einzige der mich kennt, die anderen gefährden nur mein und ihr Leben wenn sie mir im Weg stehen und das meine ich nicht mal im übertragenen Sinne. Wir wissen das beide mein Guter."

Sein Blick traf mich und ja ich hatte schon wieder recht. Im Großen und Ganzen wussten wir, dass dieses Projekt keine Chance mehr hatte ohne Yugi. Er war immerhin das Goldstück, in diesem ganzen Wirrwarr von Stunts und Sprüngen, der die Augenblicke eingefangen hatte wenn man sie gebraucht hatte. Das, würde niemand so schnell hinbekommen wenn er nicht von Yugi gelernt hatte, da war ich mir sicher.
 

Es wurde wirklich Zeit darüber nachzudenken, ob diese Karriere ohne Yugi überhaupt noch eine Chance hatte.

Die Antwort hatte ich zwar schon gefunden, eigentlich schon die ganze Zeit seit ich hier war. Selbst ohne Yugi an meiner Seite, hatte diese Karriere keine Chance mehr. Das wussten wir alle. Das Team war super wirklich, aber ohne Yugi nicht zu gebrauchen.
 

"Apropos. Yugi hat mir noch eine Nachricht hinterlassen, dass Thomas derjenige war der die Einstellung gefilmt hat."

Thomas, ja diesen kleinen widerlichen Kerl. Oh wie gern hätte ich diesen Idioten, der meinte meinen Ex zu kennen, eine aufs Maul gegeben, aber dann wäre er wahrscheinlich zu Yugi gerannt und hätte geheult, dass der bitterböse Yami ihm eine mitgegeben hatte. Ja ich mochte ihn nicht und ich würde ihn nie mögen, vielleicht...aus einem Grund den ich nie zugeben würde.
 

Er erinnerte mich an mich selbst, als ich noch ich selbst war.
 

Doch bevor ich noch etwas erwidern konnte, hörte ich ein weiteres Klopfen und Dr. Legrand kam herein. Wie viele Gespräche hatten wir schon miteinander geführt. Wie oft waren wir der gleichen Meinung und doch, gab es noch eines was ungeklärt war.

"Dr. Legrand, freut mich dass sie sich hierher verirrt haben.",

witzelte ich und warf Kaiba einen Blick zu, worauf er nickte aufstand und zur Tür ging.

"Auf Wiedersehen, Yami. Und bitte Herr Dr. bringen sie ihn bald wieder auf die Beine."
 

Doch mein Arzt lächelte mich nur an, was Kaiba nicht sehen konnte, weil dieser bereits die Tür öffnete und aus dieser ging.

Noch bevor die Tür geschlossen war, sagte er:

"Wenn er das will."
 

Kaiba hatte es gehört, da war ich mir sicher. Nun wusste er dass ich einen Plan hatte. Einen Plan der mich vielleicht alles kosten könnte, was ich hatte. Aber das war immer noch mehr als nichts.

Wer wollte schon alleine in einem großen Haus leben, Geld haben, schöne Frauen um sich herum haben für die man sich null interessierte, wenn einem der eine Mensch im Leben fehlte?
 

"Yami.",

ja er duzte mich mittlerweile. Ich hatte für mich entschieden dass ich ihn siezen wollte. Vielleicht würden wir das irgendwann ändern.

"Wie hast du dich entschieden?"

Sofort lächelte ich rümpfte die Nase, überlegte kurz gespielt bis ich lachte.

"Das steht doch schon fest. Wir beide wissen das schon seit Anfang an."

Er setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett, reichte mir ein Klemmbrett mit ein paar Schreiben darauf. Ich las mir alles aufmerksam durch, lächelte unterschrieb das wichtigste Blatt und reichte es ihm zurück.

Ein Schweigepflichtsformular. Wofür? Das würde wohl vorerst mein und des Dr´s. Geheimnis bleiben.

"Gut Yami. Dann sehen wir uns morgen im Op."
 

**************
 

Der nächste Tag war für mich wirklich nicht der schönste, die Op stand bevor und alle meine Freunde waren hier. Zum ersten Mal seit ein paar Wochen wieder, vor allem hatte sich Joey gefreut mich wiederzusehen. Mir ging es wieder besser, ich hatte mich gut erholt und war wieder fast gesund, bis auf das komische Ding in meinem Fuß.

Doch zuerst mussten wir das klären warum jetzt noch eine Op anfiel, welche vor allem für Kaiba nicht ganz verständlich wirkte. Da er darauf gewettet hatte, dass ich nachdem ganzen hiermit fertig war. Gott, als Dr. Legrand ihm mitgeteilt hatte, dass ich noch eine Op machen musste war er anscheinend ziemlich sauer geworden. Auch wenn er sich mir meine Gesundheit wünschte, so wünschte er sich auch über alles Bescheid zu wissen.

Verdammter Kontrollzwang.
 

Kaiba saß als einziger auf einem Stuhl und sah sich meinen Fuß an, welcher der operative sein würde. Wenn er so weiter machen würde, konnte man meinen Fuß gar nicht mehr retten können weil er zuvor abgestorben war. Mit hochgezogener Augenbraue musterte ich meinen Chef, damit er aufhörte.

Joey saß auf dem hinteren Teil meines Krankenbettes und wartete wahrscheinlich auf eine Erklärung, warum ich auf einmal das Verbot aufgehoben hatte. Auch ich hatte einfach mal einen schwachen Moment. Natürlich unterhielten wir uns über das was in der Firma im Moment los war, wer nur doof rum saß, oder wieder blöde Wetten schloss. Joey hatte dabei ziemlich auffällig an die Decke gestarrt. Wie machte er das nur immer wieder. Hatte er damals nicht schon genug als er mit den High Heels laufen musste?

Egal wir kamen zum springenden Punkt, oder eher Kaiba.

"Warum auf einmal die Op?"
 

Das war nicht schwer zu erklären.

"Damals als Yugi im Urlaub war hatte ich doch den Unfall.",

begann ich zeigte auf meinen Fuß und Joey schluckte sofort, was mich zum Schmunzeln brachte.

"Er belastet mich. Ich kann von ihm nicht abspringen, da ich Schmerzen habe. Die Op ist wichtig, funktioniert sie dann kann ich weiter machen. Wenn nicht, dann müssen wir uns was anderes überlegen."
 

Hätte Tea eine Nadel hierher mit gebracht dann wäre diese in jenem Moment wahrscheinlich lautstark auf den Boden gefallen und jeder hätte sie gehört. Alle waren still und das war genau die Reaktion die ich erwartet hatte. War ja auch irgendwie komisch wenn ich auf einmal nicht mehr dem nachgehen konnte, was ich mein Leben lang getan hatte.

Jedoch war es Kaiba der sich wieder zuerst fing, ehe er seufzte und den Kopf in den Nacken legte.

"Oh man. Das hättest du mir auch ruhig vorher sagen können. Selbst wenn er nicht mehr wird, dann denk ich, finden wir eine andere Stelle für dich in der Firma."
 

Es freute mich was Kaiba sagte, weswegen ich ihm zulächelte.

Man wünschte mir Glück ehe ich in den Op geschoben wurde. Der Narkosearzt ließ mich noch unterschreiben dass er mich unterwiesen hatte, ehe er mit seiner eigentlichen Arbeit anfing. Kaum das er fertig war wurde ich müde, sah noch das Licht an der Decke ehe ich von der Müdigkeit überrannt wurde.

Die Dunkelheit lullte mich ein und bevor ich ganz weg war, hauchte ich noch seinen Namen.
 

"Yugi..."
 

**********
 

Die Zeit nach der Op war wirklich nicht besonders einfach für mich. Mein Fuß schmerzte und ich musste auf Krücken laufen. Aber man hatte mir versprochen, dass das ziemlich bald aufhören würde, spätestens dann wenn die Naht verheilt war. Ich hoffte wirklich, dass das bald war. Es war nicht besonders angenehm, hier im Krankenhaus als Dauergast bezeichnet zu werden. Vor allem wenn ich daran dachte, was das alles kostete dann drehte sich mir der Magen um. Zum Glück hatte ich eine gut zahlende Versicherung und ein bisschen Geld auf der Bank, geschweige denn einen Chef der jede Menge auf der Bank hatte.
 

Auch wenn mich viele der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen erkannten, so waren es einfach Leute die sich um mich kümmerten. Ich hatte mit keinem mehr geflirtet. Yugi war mir einfach zu wichtig, auch wenn er in diesem Moment bei mir war. Was ich sehr bedauerte. Wenn er hier wäre, würde ich mich wahrscheinlich noch viel mehr anstrengen als ich es so schon tat. So blieb nur die Möglichkeit sich einfach anzustrengen.
 

Dr. Legrend sah sich meine Fortschritte genauestens an, bis er irgendwann meinte, dass mein Bein gut zu verheilen schien. Jedoch sollte ich nichts überstürzen und es langsam angehen, mit der Zeit würde das schon heilen.

Doch Zeit hatte ich im Moment nicht. Yugi war schon seit 3 Wochen wieder zuhause in Domino und mir wurde immer mehr bewusst wie sehr er mir fehlte. Sein Lachen und auch wenn er mich nur ignorierte oder mich tadelte, all das fehlte mir.

Thomas hatte, sich 2 Tage nach dem Yugi nach Hause gefahren war, verabschiedet mit einer Kündigung. Natürlich er war von Anfang an hier um von Yugi zu lernen, weil er ihn bewunderte. Yugi war in diesem Bereich eine wahre Koryphäe. Allein der Blick für die Details und diese Stundenarbeit welche mein Ex an den Tag legte waren ein Punkt für ihn. Natürlich wollte jemand wie Thomas von ihm lernen. Da der, von dem er lernen wollte, nicht mehr da war, brachte es keinen Sinn mehr noch weiter in einer Firma zu arbeiten wo der Star ein wahres Arschloch war.
 

Ja ich hatte mich nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Sogar viele der Praktikanten die nicht mit Yugi gearbeitet hatten, hatte ich nicht besonders nett behandelt. Aber naja, das war ja jetzt erstmal vorbei solang ich noch ihm Krankenhaus war. Die waren sicher heilfroh dass die erstmal ihre Ruhe hatten vor mir.

Ich würde mich auch nicht vermissen, wenn ich so zurückdachte. Da fragte ich mich wirklich wieso sich alle damit abgefunden hatten, dass ich so geworden war. All das was ich früher gehabt hatte, hatte ich durch diese Karriere verloren. Sogar der Reiz, nach diesem Sport war mir nach der Trennung mit Yugi vergangen. Seit jenem Tag als er sich von mir getrennt hatte, wollte ich nichts weiter als Aufmerksamkeit und wenn ich sie hatte, dann dauerte es nicht lange bis sich Yugi wieder von mir abwandte. Kein Wunder, dass er bald vollkommen die Schnauze voll hatte.
 

Über so was dachte ich nach während ich einen Spaziergang durchs Krankenhaus machte, dass war echt ein Ansporn. Immer mal wieder hielt ich an, machte eine Übung die mir die Krankengymnastikerin gezeigt hatte und seufzte dann erleichtert auf, als es vorbei war. Ich wollte hier schnell wieder raus, dieser ständige Geruch nach Medizin, die gleichbleibende weiße Farbe der Klamotten, all das war langweilig. Natürlich waren die Krücken mein stetiger Begleiter und manch einer hätte sich sicherlich gewundert wie oft ich jeden Tag unterwegs war. Die Krücken waren wirklich eine verdammt gute Hilfe und der Gang hier mein Lieblingslaufweg, genauso wie der Weg zur Cafeteria. Haha da hatte Joey aber nicht schlecht gestaunt als ich auf einmal vor ihm lief, der war glatt geschockt wie schnell ich mit den Dingern schon laufen konnte.
 

Doch heute hatte ich es echt übertrieben, keuchend durch die Anstrengung, schleppte ich mich den Gang gerade zurück. Man sah, ich strengte mich ziemlich an um schnell wieder weiter machen zu können. Es war sicherlich mehr als nur, das laufen. Es war nicht mehr weit in mein Zimmer, jedoch war ich so ausgepowert, dass ich erst einmal eine Pause brauchte. Ich atmete ein paar Sekunden frische Luft ein, bis ich weiter gehen wollte, mir aber mein Lieblingsarzt entgegenlief und mich anlächelte.

"Du machst schnelle Fortschritte. Das seh ich gerne, aber dennoch solltest du manchmal ein bisschen langsamer machen, Yami."

Er hatte ja recht. Aber ich wollte einfach nicht.
 

Wir beide verstanden uns prächtig, wie ich das geschafft hatte, aber einen Arzt zum Freund war doch immer gut. Man wusste nie wann man mal einen brauchen konnte. Vor allem so einen hilfsbereiten und netten Arzt fand man nicht jeden Tag.
 

"Ja ich will ja auch schnell wieder nach Hause. Was sagen die Akten?"

Theatralisch seufzte er, bat mich dann ihm zu folgen. Was ich auch sofort ohne Umschweife tat. Er ging etwas langsamer als sonst, wofür ich ihm echt die Füße küssen wollte, wenn ich mich jetzt bücken wollte. Da ich aber, wie man mitbekommen hatte, einen etwas anderen Charakter hatte, so ließ ich es lieber bleiben. Endlich kamen wir in meinem Zimmer an und ich war echt heilfroh dass ich sitzen konnte. Es war echt anstrengend die ganze Zeit zu laufen um wieder auf die Füße zu kommen. Wer noch nie eine Op am Fuß hatte, wusste echt nicht was das für idiotische Schmerzen waren. Bewegte man einen Zeh, dachte man er fiele ab. Oder man stellte sich kurz auf den noch heilenden Fuß, das tat ziemlich beschissen weh. Glücklich seufzte ich auf, als wir in meinem Krankenzimmer angelangt waren und ich mich auf mein Bett setzen konnte
 

Schnell schob ich die Trainingshose hoch, damit sich Dr. Legrand die ganze Sache mal anschauen konnte. Die Narbe war wirklich nicht schön, aber die Fäden waren bereits gezogen worden und es fing schön an zu heilen. Dieses richtig eklige Jucken setzte ein, welches einem mitteilte: Wenn du kratzt, bist du selbst Schuld wenn du dir weh tust.

Wusstet Ihr eigentlich wie oft ich dem einfach nachgeben wollte? Mindestens alle 10 Minuten.
 

Diesmal ließ sich der Gute Dr. ziemlich viel Zeit. Noch mehr als er es sonst tat, vielleicht wollte er einfach nur Zeit schinden? Das konnte doch gut möglich sein. Ich wusste ja, dass er es nicht wollte aber er wollte sich vergewissern. Er drückte den Fuß zu mir, dehnte ihn somit, worauf ich nur kurz zischte. Das tat schon noch ein bisschen weh. Sofort sah er mich an.

"Schmerzt es noch sehr?"

"Ab und an schon, vor allem das gerade."
 

Kurz schien er zu überlegen, nahm dann aber sein Klemmbrett, welches er auf meinem Nachttisch abgelegt hatte. Irgendwas schien er auf dem Blatt rumzukritzeln, sah noch mal darüber und legte einen Finger an sein Kinn. Er schien in Gedanken noch einmal alles durchzugehen was er heute zum Mittag gegessen hatte, was er zum Frühstück, gestern Abend...bis er auf einmal begann zu sprechen.

"Nächste Woche Montag will ich dich hier nicht mehr sehen. Dein Hausarzt kann sich das ja dann weiter anschauen und ich rede mit deinem Chef."

Sofort grinste ich ihm zu und nickte, da es bereits Samstag war, musste ich nur noch morgen bleiben und Montagmittag dürfte ich endlich gehen. Es wurde langsam auch echt Zeit wirklich.

"Endlich...Danke."

"Um den Rest kann sich Ihr Hausarzt kümmern. Ich hoffe es verläuft alles so wie Sie es sich wünschen, sowohl in Gesundheit als auch Liebe."
 

Er nickte mir freundlich zu, klopfte mir auf die Schulter ehe er zur Tür ging. Wenn ich gehen würde, würde ich diesen Arzt sicherlich vermissen er hatte mir sehr viel geholfen, da konnte jeder sagen was er wollte. Das ganze hier würde wohl unter uns bleiben. Vielleicht.
 

Damit war alles geklärt und abgesprochen. Kurz musste ich an Frankreich denken, das wäre ja die nächste Anlaufstelle der Tournee.
 

***************
 

Es verging noch eine Woche in denen ich alles Mögliche planen musste, man mochte es glauben oder nicht aber es war wirklich nicht einfach. Vor allem bei dem was ich zu planen hatte. Meinen Fuß schonte ich noch, auch wenn ich langsam wieder richtig laufen konnte. Seufzend strich ich gerade wieder über meinen Fuß, da ich diesen ziemlich belastet hatte. Ich war heute den ganzen Tag auf meinen Krücken unterwegs gewesen, hatte noch jenes besorgt, dieses unterschrieben.

Auf was ich mich jedoch am meisten freute war mein Zuhause.

Der nette Chauffeur brachte mir noch die Taschen nach oben wofür ich ihm spontan dankbar war. Die Taschen ließ ich im Flur stehen und ging ins Schlafzimmer. Das Shirt welches ich anhatte, zog ich mir über den Kopf und legte es auf das Bett. Ich sah aus dem Fenster und schmunzelte, das war meine Stadt. So wie ich sie kennen und lieben gelernt hatte.
 

Frankreich. Paris, war wirklich eine schöne Stadt, das musste man sagen. Ich war ja schon oft in der Stadt der Lichter, wie man

sie ja auch nannte, sie war einfach wunderschön. Aber übertrefflich wurde sie, wenn man zu zweit dort war.
 

Und genau deswegen war ich nicht dort. Alleine hätte ich es dort keine 2 Minuten ausgehalten, es hätte mich nahezu fertig gemacht. Seufzend sah ich mich in meiner Wohnung um starrte aus dem Fenster und fand meine Stadt viel schöner. Ich war hierher zurückgekehrt nach Domino, mir hatte es sehr gefehlt. Wem nicht? Diese Stadt hatte alles was man brauchte, aber etwas hatte diese Stadt was alle anderen alt aussehen ließ. Einen Yugi Muto. Keine Stadt der Welt konnte mir einen Yugi geben. Diesen einen gab es nur hier.

Lange sah ich mich im Spiegel am Kleiderschrank an, ehe ich die Tür öffnete und mir ein neues Shirt nahm. Als ich mir dieses übergezogen hatte, ging ich langsam ins Wohnzimmer. Diese Wohnung war so verdammt leer. Auch wenn sie alles beinhaltete was eine Wohnung haben sollte, so fühlte ich mich hier noch nicht ganz so wohl. Lag vielleicht einfach an der Situation.
 

Kaum, dass ich mich auf die Couch gesetzt hatte, schaltete ich den Fernseher an und sah auf die Uhrzeit. Gleich würden Nachrichten anlaufen und ich würde die wohl Schlagzeile genießen. Auf einen anderen Kanal umgeschaltet wartete ich auf die Nachrichten.

Es wurde über die Ereignisse berichtet welche am heutigen Tag passiert waren, Politik und Wirtschaft, irgendwelche Geschichten aus dem Rest Japans. Bis wir zum Sport kamen und nun schien auch die Nachrichtensprecherin ein bisschen verwundert, so als hätte sie den Text vorher nicht durchgelesen gehabt. Taten die eigentlich nichts um sich vorzubereiten? Konnte mir um Grunde auch egal sein, denn als ich ihre Stimme hörte, musste ich lächeln.

"Heute haben wir eine sehr traurige Mitteilung erhalten. Der Sportstar Yami Athem muss mit dem Sport, wegen dem vor wenigen Wochen vorgefallenen Unfall, aufhören. "
 

Hatte eigentlich irgendwer eine Ahnung wie befreiend das war? Auch wenn es vielleicht dämlich klang und das wollte ich nicht bestreiten, ich war auch ohne Karriere zufrieden. Naja, fast. Der Fernseher wurde ausgeschalten, ehe ich mir noch schnell eine andere Jacke holte und wieder aus meiner Wohnung ging. Mit den Schlüsseln in der rechten Jackentasche und meine Krücken als Stütze, verließ ich die Wohnung und schließlich das Haus. Heute hatte ich nur noch eine Aufgabe zu erledigen, die wohl wichtigste. Wie lange war ich hier schon nicht mehr auf diesen Straßen unterwegs, alleine einfach um einen Spaziergang zu machen? Das musste schon sehr viel länger her sein als ich es in Erinnerung hatte. Die Straßen hier waren mir noch so sehr vertraut, wie die zu mir nach Hause und den zur Schule.
 

Ich sollte nachher noch zu meiner alten Schule laufen, vielleicht hatte sich ja irgendwas verändert auch wenn ich es nicht glaubte. Warum sollte sich hier etwas verändert haben? Es war ziemlich anstrengend mich zu orientieren, ich hatte gedacht ich wüsste wohin ich laufen musste. Aber weit gefehlt, es hatte sich vielleicht doch ein bisschen mehr verändert als es sollte.

Allerdings würde ich egal wie lange ich hier noch rum rennen würde zu ihm finden. Das war ja schon irgendwie peinlich so wie ich hier rum rannte, da war ich hier in meiner Jugendzeit fast jeden Tag bei Yugi und fang nun nicht einmal mehr zu seinem Haus.
 

Eine halbe Stunde humpelte ich hier mit den Krücken herum und hatte noch immer nicht genau den Weg gefunden. Bevor ich von zu Hause los gegangen war, hätte ich vielleicht nach dem Weg schauen sollen. Aber sowas hielt mich sicherlich nicht auf! Selbst dann nicht wenn mein Fuß abfallen würde nicht, auch wenn mich mein Hausarzt umbringen würde. Er war eh nicht begeistert gewesen als er gehört hatte dass ich zu ihm in die Praxis gelaufen war.

Gerade als ich einen Fluch ausstoßen wollte, erkannte ich die Straße wieder und ging sie einfach rauf. Gerade aus war nie verkehrt, so sagte man doch oder nicht?
 

Die Straße weitergehend lächelte ich als ich immer mehr erkannte. Ein breites Lächeln huschte mir über die Lippen als ich endlich angekommen war. Gott, wie lange hatte ich das hier nicht mehr gesehen, wie lang war nicht mehr davor gestanden?

Es weckte so viele Erinnerungen und jetzt wo ich hier stand, merkte ich zum ersten Mal nach Jahren wie beschissen es war, so eine Karriere zu haben.
 

Was wollte ich Yugi sagen wenn ich ihn gleich sehen würde? Ja natürlich ich hatte mir die ganzen 2 Wochen überlegt was ich sagen wollen würde, wie ich ihm erklären sollte dass ich jetzt auf einmal meine Karriere einfach so hingeworfen hatte, wegen ihm. Doch egal wie oft ich die Worte in meinem Kopf durchging, egal wie oft ich darüber nachdachte es machte das ganze nur noch schlimmer. Es kamen mir immer mehr Sachen in den Sinn die ich ihm sagen wollte, immer komplexere Gedanken und Worte. Keiner dieser Gedanken und Worte konnte wahrscheinlich das ausdrücken was ich wirklich dachte. Ach es war doch zum Mäuse melken.
 

In den letzten Wochen hatte ich noch einmal über das nachgedacht was mir bevorstand und was ich verloren hatte wenn sich Yugi gegen mich und unsere Beziehung entscheiden sollte. Dann hatte ich zwar immer noch eine Feststellung bei Kaiba, aber das war immer noch nicht das was ich wollte. Aber ich konnte nichts erzwingen, von Niemanden. Am allerwenigsten von Yugi, schließlich hatte er die ganzen Jahre über mehr gelitten als ich und ich konnte es mittlerweile sehr gut nachvollziehen warum er mir fern bleiben wollte. Nichts desto trotz wollte ich noch einmal darum bitten mir noch eine Chance zu geben, ohne Karriere, ohne dass ich Abends nicht daheim sein konnte, ohne flirten und ohne den Sportstar Yami Athem, sondern seinen Yami. Den, den er kennen und lieben gelernt hatte, wen ich der noch werden konnte.
 

Unschlüssig stand ich vor seiner Wohnung, weil ich nicht genau wusste, was ich sagen sollte. Sollte ich ihn begrüßen wie man es eben so tat unter alten "Freunden". Waren wir überhaupt noch Freunde? Vielleicht war ich auch einfach nur der Ex. Gott wenn ich weiter darüber nachdachte, würde ich sicherlich kneifen und morgen erst wieder kommen und das konnte ich auf keinen Fall erwarten. Yugi war immerhin ein junger hübscher Mann und wer diesen nicht wollte war wirklich dämlich.

Wenn ich erfahren sollte, dass er mit irgendwem zusammengekommen war, während ich im Krankenhaus lag, dann, dann...wusste ich auch nicht. Dann würde ich ihn wahrscheinlich ziehen lassen.
 

War das peinlich oder was?

Ich dachte wirklich darüber nach, dass ich Yugi gehen lassen würde. Pff, dass würde ich nicht. Naja, ach war doch auch egal jetzt war ich auf jeden Fall hier und musste nur noch klingeln. Nichts stand mehr zwischen Yugi und mir außer dieser Tür.

Ich fasste mir ein Herz und ging auf die Tür zu. Gerade als ich einen Schritt näher gekommen war, hörte ich ein etwas lauteres Poltern und die Tür wurde aufgerissen. Sofort schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen und ich schüttelte kurz den Kopf. Wie hätte es anders sein können?
 

Meine Augen sahen in die von Yugi. Er schien ziemlich überrascht zu sein, dass ich hier stand und ihn anstarrte. Er sah einfach so süß aus wenn man ihn überraschte. Lächelnd stemmte ich mich auf die Krücken hob meinen heilenden Fuß etwas an und sah ihm einfach nur ins Gesicht. Gott und ich hatte vorhin noch darüber nachgedacht ihn einfach gehen zu lassen wenn er mit Jemanden zusammen war. Das war ja wohl der dämlichste Gedanken in meinem ganzen Leben, dass hätte ich nicht. Alleine wenn ich wieder in diese Augen gesehen hätte, musste ich um ihn kämpfen.

Dieser Moment war irgendwie anders. Ich hatte das letzte Mal das Gefühl so einen Moment erlebt zu haben, als wir auf dem Spielplatz waren. Diese leichte Nervosität, gefolgt von Schwärmerei ergaben diesen Moment. So als wäre er geplant worden.
 

Lächelnd sah ich auf den Boden, brach den Augenkontakt ab nur um ihm Sekunden später wieder in seine verwirrten Augen zu blicken.

"Yami...Wie?",

hauchte er unsicher. Ich musste fast Lachen, anscheinend glaubte er nicht dass ich hier vor ihm stand. Ich an seiner Stelle würde das wahrscheinlich auch nicht glauben.
 

"Ja und du hast jetzt die Überraschung versaut, Yugi. Aber ich freu mich dich zu sehen.",

sagte ich selbst etwas unsicher. Wie lange hatten wir uns jetzt nicht mehr gesehen? Viel zu lange und ich hatte einfach viel zu viel Zeit gehabt über meinen Standpunkt nachzudenken. Oder war es vielleicht auch genau die richtige Zeit, darüber nachzudenken?

Kurz schmunzelte ich und bejahte das ganze innerlich.
 

"W- was?",

hörte ich seine verwirrte Stimme, welche mir einen Schauder über den Rücken jagte. Er klang so verwirrt, so süß. Anscheinend war ich auf einem Yugi- Entzug und dieser hatte mir wohl mehr zugesetzt als ich es eigentlich wollte. Ich bekam ja regelrecht eine Gänsehaut von der ganzen Situation hier.

"Sag nichts. Bitte. Ich bin mir sicher du hast heute nicht Radio gehört und auch nicht fern gesehen. Kaiba hat heute eine Information rausgelassen die uns beide betrifft. Naja oder jetzt...eher mich alleine."
 

Wie sollte ich es ihm jetzt sagen? Auf die knallharte Yami- Tour? Japp die wäre wohl am besten für mich, aber ob sie das für Yugi war. Dann machen wir halt einfach mal Nägel mit Köpfen...

"Ich hab meine Karriere beendet. Es ist vorbei, Yugi. Ich bin froh, dass ich nun hier stehen kann und nicht darauf achten muss, dass ich vielleicht zuviel bei dir bin damit die Presse nichts von uns mitbekommt.",

sagte ich ihm lächelnd. Es war wirklich befreiend, egal wie oft ich es wiederholte. Yugi hatte scharf die Luft eingesogen, sah mich nun kritisch an, ehe sein Blick zu meinem angewinkelten Fuß glitt. Ja woher sollte er das auch wissen? Er hatte sicherlich bemerkt, dass ich den Fuß nicht weiter belastet hatte wenn er die Videos bearbeitet hatte, da war ich mir sicher. Aber warum ich ihn nicht belastete, dass wusste er nicht und vielleicht war es auch besser wenn ich ihm einen Teil sagen würde.

"Ich hatte eine Verletzung am Fuß, einen nicht verheilten Knochenbruch, eine...Pseuphrose oder so was naja...und wegen dieser musste ich mich einer Op unterziehen. Auch wenn die Op gut verlaufen ist und ich wieder normal gehen kann, somit musste ich den Parkour aufgeben. Belaste ich den Fuß weiter, so wie ich es beim Parkour tue, kann es sein, dass mein Sprunggelenk den Geist aufgibt und ich nie wieder richtig laufen kann. Im Moment brauch ich noch die 2 Krücken hier, aber ich geb mir noch ein paar Wochen und dann bin ich ganz heil."
 

Ein kurzer Blick in seine wunderschönen Augen um mich zu vergewissern dass alles okay war und wie es schien war er ziemlich geschockt darüber was ich ihm gerade erzählte. Aber gut, dass war nun mal ein Risiko.

Kurz sah ich auf den Boden, scharrte mit dem noch nicht verheilten Fuß auf dem Boden herum.

"Aber ich bin nicht hier, um mich bei dir auszuheulen. Ich wäre der Letzte, der das bei dir einfordern dürfte. So wie ich dich behandelt habe."
 

Kurz sog ich die Luft ein, hob den Kopf um ihn anzusehen. Jetzt wollte ich ihn genau beobachten, was er machen würde.

"Ich will dich zurück.",

hauchte ich und verlieh diesen Worten alles an Gefühl die ich hatte. Vielleicht hatte er mich genauso vermisst wie ich ihn und er würde mich zurückwollen. Jetzt, wäre mir natürlich am liebsten gewesen, aber das wäre ziemlich unrealistisch. Schließlich kannte ich Yugi besser als alle anderen.

"Yugi! Ich will noch eine Chance. Ich will dir beweisen, dass ich mich ändern kann und wieder der Yami sein kann der sich in dich verliebt hat! Diese Karriere...alles was damit zutun hatte, war eine Last. Ich konnte nicht dahin gehen wo ich wollte und musste darauf achten, dass ich ja nicht zu viel mit dir telefonierte und, und, und. Mir hat das auch keinen Spaß gemacht. Wenn ich dann bei dir war, fühlte ich mich Zuhause. Das will ich nicht aufgeben. Ich will dich nicht aufgeben, das wollte ich nie."
 

"Yami...",

hauchte er, doch ich schüttelte den Kopf. Er sollte mich zu Ende reden lassen, weil ich nicht wusste wie ich es sonst sagen sollte. Jetzt hatte ich einen genauen Redeplan in meinem Kopf und der hieß: Rede!

Das tat ich auch.
 

"Ich weiß, dass du, in jener Zeit, mehr gelitten hast als ich. Die Zeit alleine Zuhause, als du auf mich gewartet hast. Die ganze Fremdflirterei, aber das hört jetzt endlich auf. Ich kann auch verstehen wenn das alles ein bisschen viel für dich ist. Ich gebe dir Zeit bis morgen Abend um 23 Uhr. Wenn du mir eine zweite Chance geben willst dann kommst du zu dieser Adresse und siehst dir meine Wohnung an. Die vielleicht bald unsere Wohnung werden könnte. Aber jetzt denk erstmal nach. Setz dich auf dein Bett trink einen Kakao und...ich warte auf dich."
 

"Yami...ich..."

Seine Stimme bebte, aber dann schwieg er und nahm den Zettel in die Hand, welchen ich ihm gab. Besah sich die Adresse und dann mich. Dann aber nickte Yugi, auch wenn er mehr als verwirrt war. Ich hatte ihn nahegehend überfallen und hatte ihn nicht sprechen lassen. Gott ich hätte es vielleicht doch tun sollen, jetzt war er so verwirrt dass er nicht einmal mehr wusste was er sagen sollte. Es wäre besser wenn ich heute gehen würde, damit er in Ruhe überlegen konnte, aber eins musste ich noch los werden.
 

"Und Yugi? ...Ich liebe dich. Das habe ich immer."

Jetzt gerade sah er so verloren aus, so als wüsste er weder ein noch aus. Ich lächelte noch leicht da ich die Hoffnung nicht aufgeben würde. Wie sagte meine Mutter immer? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch wenn sie in meinem Leben gepfuscht hatte, so versuchte ich dass nun zu richten.

"Bis morgen dann, vielleicht."
 

Im Moment wusste ich nicht ob er sich noch für mich entscheiden würde, ich hoffte es einfach. Deswegen gab ich ihm genug Zeit, damit er darüber nachdenken konnte. Gerade als ich mich umgedreht hatte und losgehen wollte, hörte ich wie er einen Schritt auf der Treppe machte.

"Yami! Ich...ich werde darüber nachdenken u-und..."

Noch einmal hatte ich mich zu ihm umgedreht ihm ein liebevolles Lächeln geschenkt. Das hatte ich früher häufiger gemacht. Ein knappes Nicken war meine Antwort ehe ich anfing zu gehen. Ich krückte, praktisch den Weg entlang zu unserer altem Schule. Von Yugis Zuhause wusste ich sofort wo ich lang musste, schließlich waren wir oft zu ihm gegangen nach der Schule. Zumindest kannte ich diesen noch, was mich kurz schmunzeln ließ.
 

Kaum stand ich vor unserer Schule überfiel mich so etwas wie Freude. Es lagen so viele Erinnerungen an diesem Ort. Ich sah in den Himmel und lächelte leicht, es war ziemlich grau und trist, also nicht wirklich das Wetter für schöne Spaziergänge. Vielleicht waren deswegen so wenig Menschen auf den Straßen. Wenn ich gleich durch die Stadt gehen musste dann würden mich Menschenmassen wahrscheinlich überfallen. Zwar wollte ich schnell wieder nach Hause aber ich musste leider noch ein bisschen einkaufen gehen, sonst saß ich ziemlich auf dem Trockenen. Den Blick von dem Schulgebäude abwendend schlenderte ich die Straße gerade aus weiter.

Als ich um die Ecke bog, sah ich mich kurz um ehe ich meine Krücken in eine Hand nahm und ganz normale Schritte machte. Sofort als ich weiter lief erinnerte ich mich an mein Gespräch mit Joey welches wir einen Abend bevor ich abgeflogen bin hatten. Was vor genau 2 Wochen stattgefunden hatte.
 

**********
 

Joey saß auf meiner Couch im Hotelzimmer und half mir beim einräumen meiner Klamotten. Wir hatten uns schon lange nicht mehr so privat unterhalten wie jetzt. Joey erzählte mir Situationen von denen ich wirklich nicht wusste ob er sie erlebt hatte, oder im Suff geträumt hatte. Aber je länger ich mich mit ihm unterhielt, fiel mir auf wie sehr ich meine Freunde vernachlässigt hatte. Es war echt nahegehend peinlich, was ich falsch gemacht hatte, vor allem dass mein dämlicher Stolz mir im Wege stand um Zeit mit meinen Freunden zu verbringen.

Aber ich hatte mir geschworen, dass es ab dem morgigen Tag nur noch ein normales Leben gab, ein Leben indem ich mich nicht von Ruhm und Stolz beeinflussen ließ.

Kurz war ich aufgestanden, um aus einer Schublade meine Socken zu holen die ich nachdem ich sie hatte sofort in den Koffer schmiss.

Joey sah mich immer wieder skeptisch an als ich humpelte, oder zu den Krücken griff, weil ich mich noch nicht ganz traute länger als 5 Minuten zu laufen.
 

"Warum, Yami?"

Bei seiner Frage sah ich ihn fragend an und blinzelte kurz, weil ich zwar die Frage verstanden hatte, aber nicht warum er sie fragte. Vor allem auf was sich das `Warum´ bezog.

"Was, warum?",

hakte ich also nach und legte gerade einen Stapel T-Shirts in meinen Koffer, bis ich ihm meine volle Aufmerksamkeit schenken konnte.
 

"Wir wissen doch beide, dass das eine beschlossene Sache is, die du da machst, oder?"

Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und bemerkte einmal wieder wie gut, Joey mich doch kannte. Grinsend setzte ich mich vor meinen Koffer und somit vor Joey. Ich kratzte mich im Nacken, ehe ich meinen geschundenen Fuß ausstreckte und ihm in die braunen Augen blickte. Er war der einzige neben Yugi dem ich mein Leben anvertrauen würde, er war eben doch mein bester Freund und er würde es immer bleiben.
 

"Ja, dass wissen wir Joey."

"Warum hast du mir nichts gesagt, Yami...?",

fragte er gleich nach und ich brauchte etwas um eine Antwort zu finden.

Sofort legte ich meinen Kopf in den Nacken und überlegte kurz, wie ich das ganze ausdrücken sollte. Kaiba hatte bis jetzt noch nichts bemerkt, oder aber er hielt sich aus Rücksicht zurück.

Es war nicht nur meine Karriere die enden sollte, sondern auch mein überheblicher Stolz sollte mit dieser Aktion verschwinden.
 

"Weil du deine eigenen Probleme hattest, außerdem musste ich erst ein bisschen grübeln. Das ganze ist ein bisschen schwieriger, als erwartet."

Ich griff zum Tisch nahm mein Glas welcher ich dort vor gut einer Stunde abgestellt hatte. Das Glas legte ich an meine Lippen ehe ich einen Schluck trank. Joey hatte mich die ganze Zeit angesehen, als wäre ich nicht ganz dicht. Kurz überlegte ich, was ich sagen sollte lächelte dann aber und beugte mich näher zu ihm.

"Aber weil du mein bester Freund bist...will ich es dir erzählen..."

Er sah mich fragend und zugleich skeptisch an, ehe er nickte und mir somit einen Freischuss gab, was soviel bedeutete wie, ich durfte nun sprechen.

"Ich wollte die ganze Zeit aufhören und das kam mir halt jetzt zugunsten."

Mit einer kurzen Geste klopfte ich auf meinen Fuß.
 

Jetzt war er an der Reihe zu lächeln und um seiner Tat Ausdruck zu verleihen hob er die Arme in die Luft, setzte somit einen leisen Freudeschrei frei und grinste einfach nur weiter.

"...Ist es wegen..?"

Sofort nickte ich, um ihn zu unterbrechen.

"Ja es ist wegen Yugi. Alleine, ohne ihn können wir die Aufnahmen vergessen und somit auch die ganzen Filme und Werbespots. Dazu können wir mich vergessen. Er ist alles für mich. Leider hat es etwas gedauert und ich musste erst auf den Boden der Tatsachen aufklatschen um das zu verstehen."

"Wohl oder übel...",

grinste Joey einfach nur und sah mich an.
 

Sofort lachten wir beide. Auch wenn die Situation nicht lustig war, wie ich im Krankenhaus gelandet war.

Aber sie hatte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.

Wir lachten wohl aus Erleichterung und Freude. Doch bevor ich nach Hause zurückkehren konnte muss ich noch eine kleine Sache die mich belastete loswerden.

"...Gibst du Ihm jetzt eine Chance?",

fragte ich in die eigentlich lustige Situation und zerstörte diese somit. Auch wenn mir das ein bisschen unangenehm war, so wollte ich es wissen. Schließlich bat ich um Verzeihung bei Yugi und vielleicht hatte somit auch Ihre Beziehung einen Sinn.
 

Ich sah auf den Boden, traute mich nicht ihn anzusehen es war mir schließlich ein bisschen unangenehm. Denn diese Situation war für uns beide komisch, schließlich gab ich somit Preis das Kaiba mit mir über alles geredet hatte. Für Kaiba jedoch hoffte ich nichts sehnlicher als, dass auch er sein Happy End finden konnte.

"...vielleicht. Wir werden sehen."

Doch als ich in sein Gesicht sah, sah ich ihn wie er lächelte.

Wir mussten zu dieser Sache nichts mehr sagen, sie war abgeklärt als er angefangen hatte zu sprechen und endete mit dem Lächeln welches wir uns beide schenkten.

Doch eines konnte ich nicht bei mir behalten.

"Ich muss dir aber noch etwas erzählen...das bleibt aber unser kleines Geheimnis. Okay?"
 

Der Blonde wurde hellhörig, sah mich fragend an und nickte dann sofort. Deswegen beugte ich mich zu ihm flüsterte ihm etwas ins Ohr, auch wenn niemand hier war so wollte ich es. Seine Mimik verriet mir wie erstaunt er war.

"D-Du?"

Ein Nicken meinerseits und Joey fiel mir um den Hals. Ich drückte ihn kurz an mich, sagte nichts und löste mich von ihm als er den Kopf schüttelte.

"Du bist so was von krank Yami Athem! Wirklich! Yugi muss echt wahnsinnig sein, sich in dich verliebt zu haben!!",

lachte er und ich erwiderte das Lachen. Denn es kam von Herzen, würde Yugi sich für mich entscheiden dann würde ich auch ihm das Geheimnis verraten. Oder auch nicht, nein ich würde es wahrscheinlich für mich behalten.

"Behalte es für dich. Das ist unser kleines Geheimnis."
 

Joey nickte und das war somit unser Versprechen aneinander. Auf Joey konnte ich mich verlassen, selbst wenn er es noch so sehr erzählen wollte, er würde es für sich behalten. In dieser Sache war er wohl der treueste Freund, den man haben konnte. Natürlich neben Yugi. Lächelnd schob ich den Koffer zur Seite und setzte mich neben Joey. Ich war jetzt nicht mehr belastet, ich konnte im Moment machen was ich wollte und morgen würde ich zurück nach Domino fliegen. Auch wenn ich noch viel zu organisieren hatte, so wusste ich nicht wie lange dies dauern würde. Erst wenn ich alles erledigt hatte, würde ich zu Yugi gehen. Wenn ich mein Leben auf geordnete Basis gebracht hatte würde ich ihn sprechen wollen und ihn um eine neue Chance beten.
 

Erst wenn ich all das losgeworden war, konnte ich Yugi wieder gegenübertreten wie in alten Zeiten. Sanft lächelte ich, während sich der Blonde erhob und zum Kühlschrank des Hotelzimmers griff und uns beiden eine Flasche Bier rausholte.

Als er mir diese reichte, nickte ich ihm zu, öffnete die Flasche mit einem Flaschenöffner und stieß mit meinem besten Freund auf die noch nicht klare Zukunft an. Noch lange unterhielten wir uns, besprachen und spekulierten wie Yugi wohl reagieren würde.
 

Dann war auch dieser Abend schneller vorbei, als all die anderen zuvor.

Aber dafür war er auch schöner als die Abende zuvor, welche ich meistens allein verbrachte. Schließlich hatte ich mich heute wieder gefühlt wie vor meiner Karriere. Frei und erleichtert. Vielleicht hätte ich den Parkour, nur als mein Hobby ansehen sollen. Etwas lernen und arbeiten gehen sollen.

Aber danach war man immer schlauer als zuvor.

Das waren meine Gedanken als ich in das Flugzeug nach Japan stieg und meine Karriere als Superstar des Sports hinter mir ließ um ein neues als Yami Athem anzufangen.
 

Mit oder ohne Yugi, dass würde sich von alleine ergeben.
 

***************
 

Die ganze Zeit auf dem Heimweg hatte ich über diesen Abend nachgedacht. Als ich die Tür zu meinem Zuhause öffnete flutete mich eine wohlige Wärme, ich war endlich wieder in der Stadt in der ich aufgewachsen war und genau hier würde ich mein ganzes Leben lang leben wollen. Vielleicht in dieser Wohnung mit Yugi zusammen.

Aber jetzt war ich es, der auf ihn warten musste. Doch ich tat es gerne.
 

Wie oft hatte meine bessere Hälfte alleine in der Nacht in unserem Bett auf mich gewartet? Wie oft war er verzweifelt und wie oft, war ich es der Schuld daran war? Wenn ich daran dachte, dann lief es mir eiskalt den Rücken runter. Es war wirklich keine schöne Vorstellung darauf zu warten, dass jemand nach Hause kam den man liebte. Nein das war es wirklich nicht und doch hatte ich es nicht sehen wollen.
 

Ich sah mich einmal in der Wohnung um und seufzte glücklich auf.

Die Wohnung hatte ich schon lange vor unserer Trennung gekauft, damit wir etwas hatten was uns gehörte. Wo wir beide Zuflucht von den Strapazen des Tages finden konnten, wenn ich mal wieder länger arbeiten musste. Doch leider kam es nie soweit.
 

Die Wohnung hatte ich damals fertig eingerichtet gekauft. Ich wollte nach Yugis Abschluss und nach Beendigung unserer Tournee hierher zurückkehren mit ihm zusammen. Naja vielleicht ließ sich das ja noch ändern.

Dazu konnten wir vielleicht gemeinsam die Wohnung renovieren, da ich sie mit Einrichtung gekauft hatte und ich nie die Zeit hatte mir selbst was für die Wohnung auszusuchen. Das war alles ziemlich unpersönlich.
 

Ich fühlte mich hier noch nicht ganz wohl. Zwar hatte ich bereits einige Gegenstände die mir wichtig waren auf die Regale gestellt, aber es fehlte noch so viel. Schon oft hatte ich überlegt ob ich nicht gleich damit anfangen sollte die Wände in Yugis Lieblingsfarben zu streichen. Andererseits wusste ich ja nicht einmal ob er wirklich hierher kommen würde. Dann wäre das vielleicht nichts weiter als Selbstfolterei, wenn man jeden Tag die farbigen Wände, in der Lieblingsfarbe seines Ex-Freundes sah. Vor allem dann wenn man ihn immer noch liebte.

Jetzt war ich erstmal hier und würde auch nicht mehr so schnell weggehen. Das war jetzt mein Zuhause, zwar ausbaufähig aber hier würde ich leben wollen.
 

Lächelnd ließ ich mich auf meiner Couch sinken und schloss die Augen. Meinen Fuß hatte ich ausgestreckt, um ihn diesmal wirklich zu entlasten. Das war vielleicht doch etwas zu weit zum laufen gewesen und jetzt wollte ich mich einfach nur noch ausruhen. Ich griff nach der Fernbedienung auf dem Tisch und schaltete den Fernseher an.
 

Tief atmete ich ein und hoffte, dass er kommen würde. Nichts wünschte ich mir mehr als dass er zu mir kam und mir verzieh.

Sicher konnte ich mir nicht sein das er wirklich kam aber die Hoffnung starb zuletzt.
 

Und wer mich kannte, wusste dass ich nicht so schnell aufgeben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  viky
2011-07-11T23:07:49+00:00 12.07.2011 01:07
oh yami, hat lange gedauert wah?!
XD

schönes pitel, freue mich auf das nächste kuss
Von:  mu_chan
2011-07-11T11:00:18+00:00 11.07.2011 13:00
so süß und hach ein wahres spiel der gefühle!*__*
ich bin froh das yami endlich zur besinnung gekommen ist!
bin jetzt aber auch echt gespannt was nun mit yugi und ihm wird....ob yugi zu ihm geht? sie sich versöhnen!?
aber auch die story um seto und joey interessiert mich!
ich bin echt gespannt und neugierig!^.^
glg mu_chan
Von:  Atem
2011-07-09T22:46:45+00:00 10.07.2011 00:46
Jetzt habe ich mir das Ganze noch einmal durchgelesen ^^.
Die Änderungen sind sehr gut geworden und mit der Erstversion kaum zu vergleichen. Yamis Gefühle sind sehr gut geschildert und nun bleibt nur noch zu hoffen, dass Yugi sich richtig entscheidet.

Yugi und Yami gehören einfach zusammen. Die zwei sind füreinander bestimmt... und ich hoffe, dass letzte Kapitel kommt bald und spannt uns alle nicht mehr allzulang auf die Folter! XD

*chu*
dein Yugi XD
Von:  lanhua-yu
2011-07-09T20:22:44+00:00 09.07.2011 22:22
*freu* neues kapi,
ich hats ja fast schon aufgegeben ^^

schön das yami endlich mal eingesehen hat,
das er mist gebaut hat,
bin ja sehr gespannt ob yugi kommt!!
aber was hat was das was yami joey erzählt hat?
(oder hab ich das nur überlesen??)

ich hoff das nächste kapi kommt schnell

luan
Von:  Shanti
2011-07-09T10:08:42+00:00 09.07.2011 12:08
heyyyy

jaaaa ein neues kappi wie geil. Endlich hat yami begriffen wie wichtig yugi für ihn ist gott sei dank. Ich hoffe die beiden kommen wieder zusammen. Bis zum nächsten kappi xD

lg
shanti


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