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Bettkante und das Davor

- und das Danach? / Für Narzisse
von

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Bettkante und das Davor - und das Danach?

Bettkante und das Davor - und das Danach?
 


 


 

„Wenn es wirklich wichtig für Dich gewesen wäre, was mit mir am Samstag war, dann würdest mich nicht heute, fünf Tage später danach fragen, sondern hättest mich allerspätestens am Montag, eher noch Sonntag angerufen und gefragt. So, ist es unwichtig, was los war, denn es ist zu lange Vergangenheit. Sonntag wäre es vielleicht noch aktuell gewesen. Hiermit sehe ich, wie wichtig ich Dir bin – egal ob als Freundin oder das, was da zwischen uns ist,“ sagte ich und blickte ihn wütend an.
 


 

Was bildete sich dieser... Vollidiot eigentlich ein?

Ich gab genügend Rechenschaft darüber ab, was ich wie warum und weshalb tat, aber ständig mich auch noch rechtfertigen zu müssen, was ich vor Tagen getan hatte, hatte ich langsam aber sicher keine Lust mehr. Denn wenn es ihn interessiert hätte – abgesehen aus dem Grund, dass wir ja 'Freunde' sind, hätte er angerufen.

Und nein, die Begründung „Ich mag telefonieren nicht“ zieht hierbei nicht.
 

Fast irgendwo tief im Inneren war es mir klar.

Und ich hatte wieder gehofft..., wie immer. Idoitie hoch zehn!
 

Schnaubend sah ich ihn an.

Seit wann erwiderte er nichts?

Sollte ich mir jetzt etwa vorstellen, was er mir sagen wollte?

Sorry – da würde wohl die Fantasie mit mir durchgehen, wie etwa „Ja, Du hast Recht. Ich hätte, wenn es mir wirklich interessieren würde, mich früher gemeldet.“ oder so etwas wie „Nein, Du spinnst Dir wieder mal etwas zusammen.“

„Warum hätte ich mich melden sollen? Warum Du nicht?“ wurde ich aus meinen Gedanken unterbrochen.
 

Ja... – oder so eine dumme Antwort.
 


 

„Warum sollte ich, wenn es Dich interessiert? Davon abgesehen, melde ich mich doch ständig – wann rufst Du mal an, von Dir aus? Ohne nur an Sex zu denken? Auch wenn ich Dich anrufe und im Hinterkopf 'Ich will Sex haben' habe, möchte ich auch während wir keinen haben, in Deiner Nähe sein. Du bist ziemlich ignorant.“

„Ach..., seit wann wirfst Du denn mit Fremdwörtern um Dich? Weißt du überhaupt was dieses Wort bedeutet?“

„Du bist doch echt ein Arsch. Du sagst doch zu mir, ich kann mehr, als ich mir zutraue und dann ständig, auch mit solchen beschissenen Kommentaren, wieder alles herunterziehen. Ja – ich weiß, was dieses Wort bedeutet, aber Du würdest es mir wohl eh nicht glauben.“

„Nein, tue ich auch nicht. Wer oder was bist Du denn auch?“

„Ich weiß, dass ich nichts und niemand bin – genauso wie Du, auch wenn Du wohl meinst, Gott zu sein. Dabei bist Du genauso wertlos wie ich oder jeder anderer Mensch.“

„Wertlos? Ich? Nein. Du? Auch nicht, aber wenn Du das meinst, dann bist Du es wohl auch. Und ja, ich glaube, dass ich Gott bin, so wie Du, wie jeder anderer. Denn jeder ist ein Gott und somit sein eigener Glückesschmied.“
 

Wenn er meinte, dass ein jeder Gott sei, dann er wohl ein recht hoher – denn, o, Wunder! – er konnte sich sogar eingestehen, dass andere besser waren als er, mehr wussten, mehr konnten. Man mag es kaum glauben!
 


 

Und trotzdem.

Er war und blieb ein Arschloch, der meinte, die ganze Welt gehöre ihm, würde ihm zu Füßen liegen. Er wäre der Bauchnabel der Welt, er wäre etwas Besonderes, als jemand anderer.
 

Und so einen Idioten liebte ich, auch wenn ich es nicht schaffte, von ihm loszukommen.

Schöne 'Zwecksgemeinschaft' namens 'Private Affäre'.
 


 


 

„Nie wieder!“ sagt der Verstand.

„Jederzeit!“ sagt die Sehnsucht.
 


 


 

Seufzend sah ich an die Decke.
 

Ja, ich war dumm, mehr als dumm.

Warum konnte ich auch nicht „Nein“ sagen. Konnte man das von gerade eben etwa einen... Versöhnungssex nennen? Bitte nicht!
 

Meine Tränen unterdrückend drehte ich mich auf die Seite.

Da ich ja nicht bei ihm übernachten durfte – jede andere dürfte wohl –, genoss ich noch ein wenig, so gut es ging, die Nähe neben mir und ignorierte den bissigen Zigarettenrauch.
 

Jetzt im Moment, fühlte ich mich hin- und hergerissen.

Es war wunderschön gewesen und doch..., unbewusst irgendwo ganz tief in mir, erhoffte ich mich doch mehr, dabei wusste ich doch auch mittlerweile, dass es nichts brachte.

Er würde wohl, wenn er wirklich die Chance hätte, Bäumchen-hüpf spielen.

Und mich würde man wohl, wenn es rauskommen würde eine 'Schlampe' nennen und über ihn nur den Kopf schütteln, wie er mit mir Sex haben konnte, aber ansonsten wären wohl die normalen – haha! – Reaktionen, 'Uuuh...! Super! Eine aufgerissen!'.
 

Langsam setzte ich mich auf, sah ihn von der Seite an.

Hmm... halbe Schönheit?

Vom Aussehen her wusste ich nicht, was mich an ihm heiß machte, außer das er sehr schlank war, ja, fast schon zu dünn.

„Hmm...?“

„Nichts.“

Schweigend sahen wir uns in die Augen.
 

Ob ich je wirklich von ihm loskommen würde?

Ich hatte Angst und bereute es jetzt schon, einmal so früh gegangen zu sein, um nun immer in ..., ja, Angst zu Leben, ob es das je sein würde.

Scheiß Co-Abhängigkeit?

Ironie des Schicksals war es wohl.
 


 

Flachatmend sah ich gerade aus, sah meinen Körper in eine Decke gehüllt, seinen nackten Körper, einen Schrank, die Türe, ein schwaches Licht aus dem anderem Raum.

Wie gerne würde ich bleiben, übernachten.

Sogar für ewig.
 

Denn zerstört war ich schon.

Warum es dann nicht ganz vollenden?

Obwohl... – wenn es so weiter ging, wie meine Psyche momentan war, würde das wohl nicht mehr allzulange dauern.
 


 

Egal?
 


 


 

Ich wünsch' Dir ein Herz mit Rissen, ein beschissenes Gewissen, damit Du lernst, mich zu vermissen. (Und mich zu achten und zu lieben.)



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